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weggenommen, und alle Versuche, das schne Lndchen wieder zu erobern, waren umsonst. Deshalb beschlossen die Fhrer in Athen, vom Kampfe ganz abzustehen; jeder Brger, der doch dazu auf-fordere, sollte mit dem Tode bestraft werden. Aber Solon lie sich nicht einschchtern. Er stellte sich wahnsinnig, lief mit einem Reise-Hut auf dem Kopfe zum Markt und entflammte die Volksmenge, indem er ihr Verse vortrug, die er selbst gemacht hatte:
Auf denn, nach Slamis hin, um die liebliche Insel zu streiten,
Auf, Athener, und tilget den Schimpf, den bis jetzt ihr erlitten!"
Und begeistert riefen alle: Auf, auf nach Salamis!" Mit neuem Mute wurde der Kampf aufgenommen, und unter Solons Fhrung gelang es, die Insel wieder zu erobern.
Die dankbaren Athener whlten den weisen Mann unter die Zahl ihrer Vorsteher und baten ihn, den Staat durch eine neue Qj_ Gesetzgebung zu ordnen. Das tat er denn auch. Vor allem setzte er es durch, da die vornehmen, reichen Athener den armen Landleuten in Attila einen Teil ihrer Schulden erlassen muten. Dann bestimmte er genau, was die eingeborenen Brger fr Rechte und Pflichten htten. Auch gab er weise Vorschriften fr die Er-ziehung der Jugend, denn er wute, da an dieser alles fr den Staat gelegen sei.
Als Solon sein Werk vollendet Hatte, lie er die Gesetze auf Tafeln ffentlich ausstellen, damit jedermann sie sich einprgen knne. Dann ging er auf Reisen.
3. Solon bei Krsus. In der Fremde kam Solon auch nach Kleinasien. Hier besuchte er den König Krsus in der Stadt Sardes. Der Hatte in seinem Palaste so gewaltige Schtze angehuft, da er fr den reichsten Mann der ganzen Welt gehalten wurde; noch heute nennt man jemanden, der sehr viel Geld besitzt, einen Krsus".
Der König nahm den weisen Athener gastfreundlich an seinem Hofe auf und bewirtete ihn reichlich. Dann befahl er seinen Dienern, ihm die Schatzkammer mit ihren Kostbarkeiten zu zeigen. Als Solon alles gesehen hatte, erwartete der eitle Krsus, von ihm recht glcklich gepriesen zu werden. Wen hltst du wohl fr den glcklichsten aller Menschen?" fragte er deshalb. Den Athener Tellus," erwi-bette Solon ruhig.
Krsus war enttuscht. Warum denn diesen?" Solon aber sprach: Tellus lebte zu einer Zeit, als seine Vaterstadt in Wohlstand war; er hatte lauter gute Kinder, die ihn sehr liebten, und keines von allen starb vor ihm. Und nach einem langen, zufriedenen Leben fand Tellus ein herrliches Ende, denn er starb als siegreicher Held fr das teure Vaterland."
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dahingeschiedenen Fhrer hielten seine Krieger gleichsam eine aaq glnzende Totenfeier: sie siegten nmlich der die Feinde 5^ Salamis auf Zypern und machten dadurch den Perser-kriegen ein glorreiches Ende.
49. Die Bedeutung der Perserkriege. Die Perserkriege sind das Heldenzeitalter der Griechen; glnzend entfaltete sich ihre nationale Kraft. Sie verteidigten siegreich Freiheit und Gesittung gegen die Barbaren und bewiesen der Welt, da ein kleines, aber gebildetes Volk strker ist als rohe Massen. Der Geist der Griechen war mchtig angeregt, und besonders fr das erfolg- und ruhmreiche Athen begann ein Zeitalter hoher Blte.
Athens Blte unter Perikles.
50. Perikles. An der Spitze des athenischen Staates stand nach der Zeit des Themistokles lnger als ein Menschenalter hin-durch der groe Perikles. Der aus vornehmer Familie stammende Mann, dessen Name mit Recht hochberhmt" bedeutet, war aus-gezeichnet durch Geistesgaben und Bildung. In seinem Benehmen zeigte er eine unerschtterliche Ruhe; selbst sein Gang blieb immer so gleichmig, da der Faltenwurf seines Gewandes nie in Unordnung geriet. Das Volk lenkte er durch die Macht seines Wortes. Wenn er auf dem Markte zu ihm sprach, so trug er, sagte msn, gleich dem olympischen Zeus den Donner und den Blitz auf seiner Zunge." Der Olympier" hie er deshalb.
Fnfzehn Jahre nacheinander wurde er vom Volke unter die Zahl der Feldherren gewhlt. Die Besetzung aller anderen mter geschah durch das Los. So konnte jedermann, freilich auch der Unfhige, zu den hchsten Stellen gelangen. Um den Staatsdienst selbst den rmeren zu ermglichen, waren die mter besoldet; auch fr den Kriegsdienst, der vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Lebensjahre dauerte, und sogar fr den Besuch des Theaters (spter ebenso fr Teilnahme an der Volksversammlung) gab es Tagegelder, und zwar einen Obolus, also 13 Pfennige. Wie unser Staat Fr-sorge fr alte und gebrechliche Arbeiter bt, so wurden Arme und Elende auf Staatskosten gepflegt.
Die Kasse des Seebundes wurde auf den Rat des Perikles von der Insel Delos nach Athen verlegt, und die Bundesglieder, wohl 300 an der Zahl, gerieten allmhlich ganz unter die Herr-schaft der Athener. Die Stadt war mchtig wie nie zuvor.
In kluger Zurckhaltung tat Perikles, als ob er nur ein ein-fachet Brger sei; in Wirklichkeit aber regierte sein Wille den Staat. Er hielt das Volk im Zaume", sagte ein damaliger Geschichtschreiber, ohne seine Freiheit zu beschrnken."
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zeigte er eine unerschütterliche Ruhe; selbst sein Gang blieb immer so gleichmäßig, daß der Faltenwurf seines Gewandes nie in Unordnung geriet. Das Volk lenkte er durch die Macht seines Wortes. Wenn er auf dem Markte zu ihm sprach, so trug er, sagte man, gleich dem olympischen Zeus „den Donner und den Blitz auf seiner Zunge"; der „Olympier" hieß er deshalb.
Fünfzehn Jahre nacheinander wurde er vom Volke unter die Zahl der Feldherren gewählt. Die Besetzung aller anderen Ämter geschah durch das Los. So konnte jedermann, freilich auch der Unfähige, zu den höchsten Stellen gelangen. Um den Staatsdienst selbst den Ärmeren zu ermöglichen, waren die Ämter besoldet; auch für den Kriegsdienst, der vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Lebensjahre dauerte, und sogar für den Besuch des Theaters (später auch für die Teilnahme an der Volksversammlung) gab es Tagegelder, und zwar einen Obolus (also 13 Pf.). Wie unser Staat Fürsorge für alte und gebrechliche Arbeiter übt, so wurden Arme und Elende auf Staatskosten gepflegt.
Die Kasse des Seebundes wurde auf den Rat des Psrikles von der Insel Delos nach Athen verlegt, und die Bundesglieder, wohl dreihundert an der Zahl, gerieten allmählich ganz unter die Herrschaft der Athener. Die Stadt war mächtig, wie nie zuvor.
§ 72* Der Wohlstand Athens. Die von Olivenhainen und Gärten umgebene Stadt zählte damals etwa 80 000 Bürger. Auch Tausende von Fremden sah man dort. Der Verkehr auf Markt und Straßen waren äußerst lebhaft; dreihunoert Polizisten sorgten für die öffentliche Ordnung. Man merkte auf Schritt und Tritt, daß man in einer mächtigen Handelsstadt war. Ihr Hafen Piräus war der größte Handelshafen im Gebiete des östlichen Mittelmeeres; eine 7 km lange Straße verband ihn mit Athen. Sie war von Perikies an beiden Seiten durch mächtige Mauern, die sogenannten langen Schenkel, gesichert, die eine Höhe von 20 m und eine Breite von 4 m hatten. An beiden Seiten der Straße sah man zahlreiche Magazine und Speicher, in denen die Waren des Jn-und Auslandes sich häuften. Gern wanderte der athenische Bürger diesen Weg zum Hafen hinab. Mit Stolz sah er dort im Takte der Ruderschläge schöne, wohlgerüstete Kriegsschiffe vorübergleiten, deren der Staat gegen dreihundert an der Zahl besaß. Stattliche Handelsschiffe belebten den Hafen. Reich beladen mit den Schätzen der Fremde, z. B. mit Getreide und Fellen aus den Ländern des Schwarzen Meeres, Kupfer aus Zypern, Gewandstoffen aus Mil6t, Elfenbein aus Ägypten, Bronze und Webereien aus Karthago, liefen ganze Kaufmannsflotten ein; andere trugen die Erzeugnisse des heimischen Bodens, wie Olivenöl und Feigen, oder athenische
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