TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederbayern Donau Neuburg Amberg Vils Oberpfalz
i9o K§P. Z. Geschichte Deutschkandes.
Kwnung in einen Haufen Haber, und fuficr damit ein
silbernes Maaß voll. Wenn das Reich kein Oberhaupt
hat, ist er Vicarius in den Landen des sächsischen Rechts
und andern in solches Vicariat gehörigen Gegenden.
4) Der Churfürst von Braridendurg ist des heilt,
gen römischen Reichs Elzkämmerer, tragt dem Kaiser
das Scepter vor, welches er auch in: Wappen führt.
Er reichet dem Kaiser in einem silbernen Handbecken
das Wasser, um die Hm de zu waschen.
5) Der Churfürst zu Pfalz ist Erzschatzmeister.
Er wirst lny der Krönung des Kaisers goldene und sil.
berne Krönungsmünzen unter das Volk, und trägt bey
dem feierlichen Umgänge die kaiserliche Krone.
6) Der Churfürst zu Braunschweig, Lüneburg
ist auch Erzschatzmeister, gelangte schon 1692 zurneuü.
ken Churwürde, bekam aboe erst 170z Sitz und Stim-
me im churfürstlichen Collegio.
H. 4. Außerdem sind noch viele geistliche und welt-
liche Reichsfürsten, Reichsäbte und Aebrißinnen, wel,
che sich in die schwäbische und rheinische Bank theilen.
Reichsgrafen und Herren, welche in 4 Collegia getheilt
fmd, nämlich in das wetterauifche, schwäbische, ftanki.
sche und westphalische Collegium. Reichsstädte, welche
sich in die rheinische und schwäbische Bank theilen.
§. 5. Die höchsten Reichsgerichte sind:
1) Der Reichshofrath, welcher an dem kaiserlichen
Hose gehalten wird, und von dem Kaiser allein
abhängt.
2) Das kaiserliche und Reichskammergerichte zu
Wetzlar wird von dem Kaiser und de», Starr.
den
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
340
Kap. i6. Von Rußland.
Weil derselbe keinen Erben hatte, so erwählten diestän,
de 1743 den Herzog von Holstein und Bischof zu Eutin
Adolph Friedrich zum Thronfolger, welcher auch 1751
den 5. April, als König Friedrich starb, in der Regierung
folgte, und dieselbe bis 1771 verwalket hat, da er starb,
und sein Sohn Gustav von den Reichsstanden an feine
Statt erwählet wurde, welcher den 19. Aug. 1772 die
uralte schwedische Freyheit und Regierungsform wieder
hergestellek, und mit großer Weisheit und Ruhm den
schwedischen Scepter führet.
frfr frfrfr fr frfr frfrfr frfr# -fr-# frfr fr fr
Das sechzehnte Kapitel.
Von Rußland.
§. j.
^jxiefeö Reich hat seimn Namen von Russo. Es
wird auch Groß-Reussen zum Unterschiede von
Klein Reußen, auch Moscau genennet.
§. 2. Dieses weitläufrige und große Reich grunzet
gegen Mitternacht an das Eismeer; gegen Morgen an
die große Tarkarcy; gegen Mittag an die europäische
Tartarey und an das Caspische Meer; gegen Abend an
Pohlen, Litthauen und Schweden.
§. 3. Die Lange dleses Reiches wird auf z6omcl-
len und die Breite auf zoo Meilen gerechnet.
§. 4. Die Flüsse darinn sind: der Don, der Oby,
die Dwina, die Wolga und der Dnieper.
§. 5. Das rußn'che Reich liegt theils in Europa,
theils in Asien, daher betrachten wir
A) Den europäischen Theil des rußischen Reichs,
dazu gehört
1) Das
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Adolph_Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Gustav Gustav Russo Klein_Reußen
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Schweden Europa Asien
178 Kap. z. Geschichte Deutschlandes.
gar keinen Kaiser, da denn in Deutschland ein sehr be-
trübter und verwirrter Zustand war.
§. 9 Endlich wurde Rudolph, Graf von Habs-
bürg, von den Standendes Reichs einmüthig zum Kai-
ser 1273 erwählet, und Deutschland steng an, sich von
seiner Zerrüttung zu erholen. Dieser Rudolph war
1218 geboren. Er ist der rechte Stammvater des
vßerreichifchen Hauses. Als er Kaiser worden war,
' so demürhigte er Oltocarum, König in Böhmen, der
von ihm die lehn kniend auf einer Insel in der Donau
bekam. Er zersiörete viele Raubschlösser in Deutsch,
land, und machte Oesterreich, Steyermark und Cärn-
then zu seinen Erbländern. Er starb 1291. Nach
ihm wurde
§. 10. Adolph, ein Graf von Nassau, auf Vor-
schlag des Erzbischofs zu Maynz,von den Standen 1292
erwählt, welcher aber 1298 in der Schlacht bey Speyer
von Albert I. den die Reichöstande wider ihn erwählet
hatten, erstochen wurde.
§„ 11» Albert I. Rudolphs von Habsburg Sohn,
war 1282 Herzog in Oesterreich worden. 1298 gelangte
er zur Kaiserwürde. Er wollte Thüringen an sich brin.
gen, verlor aber 1307 die Schlacht bey lucca. Durch
seine Harte veranlaßte er, daß die Schweizer 1308 ih-
den ersten Bund aufrichteten, und den Grund zu ihrer
Republik legten. Endlich wurde er 1308 von dem jun-
gen Herzoge in Schwaben Johann und dessen Anhänge
jämmerlich ermordet. Zu feiner Zeit 1303 hak die otto.
mannilche Pforte ihren Anfang genommen. Weder
dieser Albert noch seine beyden Vorgänger sind zu rö-
mischen Kaisern gekrönet worden.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolph Rudolph Adolph Rudolphs_von_Habsburg Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Donau Oesterreich Nassau Oesterreich Schwaben_Johann
Kap. z. Geschichte Deutschlandes. 179
Die fünfte Abtheilunq. -
Von den lützelburgischen und verschiedenen
Kaisern.
§. I. Heinrich Vii. ein Graf von Lühelburg ode-e
Luxemburg, wurde nicht sowohl wegen seines Rech,
thumö, als vielmehr wegen seiner Tugenden und guten
Eigenschaften 1308 zum Kaiser erwählet, und durch be-
vollmächtigte Cardinäle Zu Rom gekrönt. Er verh-.W
rathete seinen Sohn Johannes mit der böhmischen
Prinzeßinu Elisabeth, und brachte also die böhmische
Krone auf sein Haus. Er starb 1313 tu Italien zu Be-
nevento an einer vergifteten Hostie, welche ihm von ei-
nem Mönche im Abendmahl gegeben wurde. In eben
diesem Jahre ward der geistliche Ritterorden der Tem-
pelherren zerstöret.
§. 2. Nach Heinrichs Tode wurde von einigen
Reichöständen Ludwtg V, Herzog von Bayern, von ei-
nigen aber Friedrich der Schöne von Oesterreich, 13*4
zum Kaiser erwählt. Dieser wurde 1322 von Ludwig
in der Schlacht bey Mühldorf gefangen, mußte der kai-
serlichen Würde entsagen, und starb endlich 1330.
§. 3. Im Jahr 1346wukdenoch bet) Lebzeiten Lud-
wigs, Carl Iv. König in Böhmen, von den deutschen
Fürsten zum Kaiser erwählet, welcher auch 1347 nach
Ludwigs Tode einmüthiglich angenommen und zu Rom
zum Kaiser gekrönet wurde. Anfangs harte er zwar eini-
ge Gegenkaiser, welche ihm aber diese Ehre überließen.
Dieser Carl war ein Sohn Johannis, und ein Enkel
Heinrichs Vii. und war 1316 geboren. Er (jnf Í356 aufdem
Reichstage zu Nürnberg die heilsamen Verordnungen
M * wegen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vii Heinrich Johannes Heinrichs Heinrichs Friedrich_der_Schöne Friedrich Ludwig Ludwig Carl_Iv Ludwigs Carl Johannis Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Lühelburg Luxemburg Rom Italien Ludwtg Bayern Oesterreich
182 Kap. Z. Geschichte Dcutschlandcs.
Prinze, Ernst und Albert, deö Churfürstcn Friedrich«
Placidi Söhnen.
4- Manmilianus I. des vorigen Sohn, war
*459 geboren, gelangte 1493 Zur Regierung, war aber
schon bey Lebzeiten seines Herrn Vaters zum römischen
Könige erwählet worden. Er war ein großer Gönner
der Gelehrten. In seiner Jugend gerielh er durch sein
verwegnes Jagen der Gemsen in den tyrolischen Gebir-
gen in augenscheinliche Lebensgefahr, aus welcher er aber
durch göttliche Schickung wunderbar errettet wurde.
Durch die Heyrath der burgundischen Maria bekam er
Burgund und die Niederlande. Seinen Prinzen
Philippum vermahleteer mit Johanna, Ferdinandi Ca.
tholici, Königs in Spanien einzigen Tochter. Auf dem
ersten Reichstage zu Worms 149; ward sowohl der all*
gemeine ewige Landfriede, als auch ein allgemeines kai-
serliches und Reichskammergericht zu Speyer gestiftet.
151a wurde das Reich in io Kreise abgetheilet. 1517
nahm die Reformation durch Lutherum ihren Anfang.
J519 starb dieser ruhmwürdige Kaiser.
§. 5. Carl V. sein Enkel, wurde hierauf zum rö-
pnischen Kaiser erwählet. Er warphilippi, Königs in
Spanien Sohn, und 1500 geboren. Er ist einer der
weisesten und mächtigsten Kaiser gewesen, indem er
nebst dem römischen Reiche, auch Spanien, Neapolis,
Sieilien, Sardinien, die Niederlande, Burgundien und
Amerika besessen hat. Seine Regierung ist voller
merkwürdigen Begebenheiten, unter welchen der gese,
gnete Fortgang der Reformation-durch Lutherum beson-
ders wichtig ist. 1530 wurde diesem Kaiser und der
Zanzen Reichsversammlung zu Augspurg auf dem
Reichs«
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Albert Maria Maria Johanna Carl_V.
Kap. z. Abschn. z. Von Deutschland. 125
Siegen, eine feine Stadt.
Dillen^urg, auch eine gute Stadt.
2) Die Grafschaft Hanau.
Welche zu Hessemcassel anitzt gehöret, darinn:
Hanau, eine große, wohlgebaute und bevestigte
Stadt am Mayn.
3) Die Grafschaft Waldeck.
4) Die gefürstete Abtey Fulda.
5) Sonst haben noch ihre Güter in der
Wercerau
Die Grafen von Solms, von Sayn und Witgenstein,
von Isenburg, von Leitungen, von Hatzfeld, von Wied.
6) Es giebt auch einige freye Reichsstädte
in derwetrerau.
Frankfurt am Mayn, eine alre, sehr große und
schöne Reichsstadt, liegt in einer sehr schönen, fruchtba-
ren und angenehmen Gegend, und ist theils wegen der
Handlung, theils deswegen sthr berühmt, weil derrömu
sche König allemal daselbst gewahlet und gekrönet wird.
Auf dem Rathhause, der Römer genannt, wird Kaiser
Carls Iv. goldne Bulle verwahret, welches Reichsgrund-
gesetz ein pergamenten Buch von 4g Quartblättern Latei-
nisch verfasset, und mit alter Mönchsschrift geschrieben
ist, daran eine goldne Kapsel hangt. Die Stadt ist
Evangelisch.
Wetzlar, eine evangelische freye Reichsstadt, in wel-
cher das Kaiferl. Kammergerichte ist.
Friedberg, eine evangelische freye Reichsstadt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
188 Kap. z. Geschichte Deutschlandes.
menste Freundschaft wiederhergestellet hat, wovon sei.
ne Zusammenkunft mit Ihro Majestät dem Könige von
Preußen zu Neyße in Schlesien 1769 und das folgende
Jahr zu Neustadt in Mahren, einen höchstmcrkwürdi-
gen Beweis abgiebt. 1772 wurden die österreichischen
Staaten durch einen großen Theil von Pohlen an den
ungarischen und siebenbürgischen Granzen erweitert.
Der vierte Abschnitt.
Von der Verfassung des deutschen Reiches.
§. I.
s ist Deutschland von Anfänge an und allezeit ein
Wahlreich gewesen. Es sind aber aniht 9 Chur-
oder Wahlfürsten, welche das Recht haben, im Namen
des ganzen Reiches einen Kaiser zu erwählen, nämlich
3 geistliche und 6 weltliche.
§. 2. Die geistlichen Chnrfürsten sind:
ij Der Erzbischof zu Maynz ist des heiligen rö-
mischen Reichs Erzkanzler durch Germanien und
Dtrector oder Dechant des churfürstlichen Collegii,
macht den Tod eines Kaisers den Churfürsten bekannt,
schreibt den Wahltag aus, nimmt den fammtlichen
Churfürsten oder ihren Gesandten den Wahleid ab,
sammletihre Stimmen, verkündiget die geschehene Wahl,
salbet den erwählten Kaiser wechselsweise nebst dem
Erzbischöfe von Cöln.
2) Der Erzbischof von Trier ist des heiligen rö-
mischen Reichs Erzkanzler durch Gallien und daskö«
Nlgreich Arelat, welches aber iht nur ein bloßer Titel
ist. Bey einer römischen Königswahl hat er die erste
Stim-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Germanien Gallien
— 375 —
Tag über was Besonderes vorging; die Menge schien nur da zu sein, um
sich zu drängen, und die Zuschauer, um sich untereinander zu betrachten;
denn das, woraus es eigentlich ankam, ereignete sich erst mit sinkender
Nacht und wurde mehr geglaubt als mit Bugen gesehen.
In jenen ältern unruhigen Zeiten nämlich, wo ein jeder nach Belieben
unrecht tat oder nach Lust das Rechte beförderte, wurden die auf die
Messen ziehenden Handelsleute von Wegelagerern, edlen und unedlen
Geschlechts, willkürlich geplagt und geplackt, so daß Fürsten und andere
mächtige Stände die Ihrigen mit gewaffneter Hand bis nach Frankfurt
geleiten ließen, hier wollten nun aber die Reichsstädter sich selbst und
ihrem Gebiet nichts vergeben; sie zogen den Rnkömmlingen entgegen.
Da gab es denn manchmal Streitigkeiten, wie weit jene Geleitenden
herankommen, oder ob sie wohl gar ihren Eintritt in die Stadt nehmen
könnten.
Unterdessen ritt die bürgerliche Raoallerie in mehreren Rbteilungen,
mit den Oberhäuptern an ihrer Spitze, an jenen Tagen zu verschiedenen
Toren hinaus, fand an einer gewissen Stelle einige Reiter oder Husaren
der zum Geleit berechtigten Reichsstände, die nebst ihren Rnführern wohl
empfangen und bewirtet wurden; man zögerte bis gegen Rbend und
ritt alsdann, kaum von der wartenden Menge gesehen, zur Stadt herein.
Zu dem Brückentore kamen die bedeutendsten Züge herein, und deswegen
war der Rndrang dorthin am stärksten. Ganz zuletzt und mit sinkender
Nacht langte der auf gleiche weise geleitete Nürnberger Postwagen an,
und man trug sich mit der Rede, es müsse jederzeit, dem herkommen gemäß,
eine alte Frau darin sitzen, weshalb denn die Straßenjungen bei Rnkunft
des Wagens in ein gellendes Geschrei auszubrechen pflegten, ob man
gleich die im wagen sitzenden Passagiere keineswegs mehr unterscheiden
konnte. Unglaublich und wirklich die Sinne verwirrend war der Drang
der Menge, die in diesem Rugenblick durch das Brückentor herein dem
wagen nachstürzte; deswegen auch die nächsten Häuser von den Zuschauern
am meisten gesucht wurden. Johann Wolfgang v. Goethe.
178. Weinlese am Rhein.
^^^Der Spätherbst zieht heran, die eigentliche Erntezeit am Rheine,
yglllll die Zeit, in der hier ein doppeltes Leben, ja, eine neue
Zeitrechnung beginnt; denn aller Wohlstand des Landes, alle
Behaglichkeit des bürgerlichen Seins und Verkehrs erwächst dem Rheinland
aus den Erträgnissen des herbstes.
Rm ganzen Rhein wird der Beginn der Traubenlese, zwischen Rnfang
Oktober und Ende November, je nach der Traubenreife wechselnd, von
dem Grtsvorstande in Gemeinschaft mit den größeren Besitzern aus einen
bestimmten Tag festgesetzt. Zeigen sich die Traubenstiele trocken und
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Wolfgang_v Johann Goethe
306
158. Die Weinlese nm Rhein. »>.. Wiih-im
Meben und Rhein — sie gehören zusammen seit Jahrhunderten.
^ Den edeln Rüdesheimer Wein ließ, wie die Sage erzählt, der
Kaiser Karl selbst anpflanzen. Einst schaute der Kaiser, es war im
Monat März, von seinem prachtvollen Palaste zu Ingelheim hinab
auf den Strom und die rechtsrheinischen Höhen und gewahrte, wie
bei Rüdesheim am Berge der Schnee zuerst weggeschmolzen war.
Da ließ er aus fernen Landen edle Reben kommen und dort an-
pflanzen; daraus ist der vortreffliche Rüdesheimer Bergwein ent-
standen. Heute noch läßt die Sage den alten Kaiser aus seiner
Gruft zu Aachen zum Rhein herauf schreiten und die Trauben am
Strome segnen:
„Bei Rüdesheim, da funkelt
Der Mond ins Wasser hinein
Und baut eine goldene Brücke
Wohl über den grünen Rhein.
Der Kaiser geht hinüber
Und schreitet langsam fort
Und segnet längs dem Strome
Die Reben an jedem Ort.
Dann kehrt er heim nach Aachen
Und schläft in seiner Gruft,
Bis ihn im neuen Jahre
Erweckt der Trauben Duft/'
So ist das Rheinland geworden zum Weinland, und aller
Wohlstand des Landes, alle Behaglichkeit des Lebens und Verkehrs
hängt im Rheingau ab von dem günstigen Ausfall der Weinernte;
daher beginnt im Spätherbst, der eigentlichen Erntezeit am Rhein,
hier ein doppeltes Leben, ja eine neue Zeitrechnung.
Zeigen sich die Traubenstiele trocken und verholzt, läßt die
Traube sich leicht von der Rebe ablösen, sind die Kerne hart, die
Beerenhülsen leicht und durchsichtig geworden, so ist die Lesezeit ge-
kommen. Durch die Schelle wird dann verkündigt, an welchem
Tage die gemeinsame Lese beginnen kann. Bis zu diesem Augen-
blick sind die Weinberge, mit Ausnahme großer Besitzungen, für
jedermann, für die ganze Einwohnerschaft, geschlossen. Verhaue und
Hecken versperren die Zugänge, Eindringlinge werden durch die
Winzerschützen eingebracht und mit Geldstrafen belegt. Es geschieht
um der gegenseitigen Sicherheit willen. Nur in besondern Fällen
wird unter Aufsicht eines „Ehrenschützen" nach eingeholter amtlicher
Erlaubnis eine frühere Lese für den einzelnen Besitzer gestattet, z. B.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]