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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 25

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 25 — § 15. Das norddeutsche Tiefland, im s. Teile, in der Nähe der Mittelgeb., und im N., in der Nähe des Meeres und der Flußmündungen, am fruchtbarsten. 1. Der s. Teil der Ebene umfaßt: Schlesien mit der Hptst. Breslau an der Oder, das Königreich Sachsen mit der Hptst. Dresden an der Elbe (noch in sächsischen Vorbergen gelegen) und Leipzig, die preußische Provinz Sachsen mit Magdeburg an der Elbe, die Herzogtümer Anhalt (Dessau) und Braunschweig (Brannschweig an der Oker), die preußischen Provinzen Hannover mit Hannover an der Leine, Westfalen mit Minden an der Weser und M ü n st e r in der Nähe der Ems und die Rheinprovinz mit Köln a. Rhein. 2. Der n. Teil. Zur N.-See gehören: die Handelsst. Emden an der Ems-Mündnng in der Provinz Hannover, Wilhelms- Häven, Kriegshafen an der Jade beim Großherzogtum Oldenburg, Bremen an der Weser, Hamburg an der Elbe. Inseln: Bor- knm, Norderney, Sylt, Helgoland. Zur Ostsee: Lübeck an der Trave, der Kriegshafen Kiel in der preußischen Provinz Holstein (Schleswig bildet die Grenze gegen Dänemark), Rostock im Großherzogtum Mecklenburg, Stettin an Oder, Hptst. der Provinz Pommern, Dan zig an der Weichsel, Hptst. von Westpreußen und Königsberg am Pregel, Hptst. von Ostpreußen. Inseln: Rügen an der pommerschen und Alsen an der schles- wigschen Küste. 3. Die Mitte, zu Preußen gehörend, meist unfruchtbarer Sand- boden (Kiefernwälder: Posen mit der Hptst. Posen an der Warthe, Brandenburg mit Berlin an der Spree, der Hanptst. des Reiches, und die Povinz Hannover. * [Das ganze war fr. wahrscheinlich Meeresboden (erratische Blöcke, durch Gletscher hergebracht), daher viel Sand (Geest). Da die Flüsse aus den Gebirgen viel Geröll und Schutt mit- bringen, den sie bei dem ruhigen Lauf in der Ebene fallen lassen, so erhöht sich allmählich das Flufsbett, sodafs das Wasser die Gegend überschwemmt, wenn die Ufer nicht durch Deiche geschützt werden. Auch die Küsten, wo sie nicht durch Dünen vor den Sturmfluten geschützt sind, werden eingedeicht (fettes Marschland). In der Niederung sind die Flüsse wegen ihres schwachen Gefälles meist breit und von sumpfigen Ufern be- gleitet, nur wo ein Höhenzug an sie herantritt, wird das Fluß- bett enger. Hier bieten sich daher die besten Uebergänge und Handelswege (Magdeburg, Thorn, Graudenz, Hamburg, Stettin, Frankfurt a. d. 0. u. s. w.). Im N.w. (Oldenburg und Hannover) sind weite öde Moore (Höhenrauch).] Das östl. Tiefland wird von zwei Landrücken durchzogen: der nördl. Höhenzug, reich an Seen und Küstenflüssen, durch-

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 28

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 28 — * [2 Regierungsbezirke: Königsberg und Gumbinnen. Beim Eingange ins kurische Haff Memel, Holz- und Getreidehandel; s. Tilsit an der Memel (1807).] 2. Westpreußen, nur in den Weichselniederungen fruchtbar (Weizen). Hauptft. das altertümliche Danzig, an?, „das nordische Venedig" Fest., eine der bedeutendsten Seehandelstädte Preußens. * Wo der Landrücken von der Weichsel durchbrochen wird, liegt Th or n, daher Fest.; weiter unterhalb Graudenz; die fr. sumpfige und unbewohnbare Weichselniederung ist durch den deutschen Ritterorden eingedeicht und dadurch zu einem der fruchtbarsten Landstriche gemacht. Marienburg an der Nogat mit der herrlichen wieder hergestellten Burg der Hochmeister; [unweit des frischen Haffs und der Nogat Elbing, Fabrikst.; von hier bis Danzig fruchtbare Korngegend, welche aber auch häufigen Deichbrüchen ausgesetzt ist. 2 Regierungsbezirke: Danzig und Marienwerder.] * 3. Pommern, ebenfalls an der Ostsee zu beiden Seiten der Oder (Vor- und Hinterpommern). Der reich bewaldeten Insel Rügen gegenüber liegt Stral- sund, fr. starke Fest. (Wallenstein); die Hptst. Stettin (an?) ist Preußens größte Seehandelsst., Hafen für Berlin. * [Ihr Vorhafen Swinemünde auf Usedom ist stark befestigt; Stettin liegt zum Teil an den Niederungen der Oder, zum Teil an dem Abhänge des nördlichen Landrückens (pom- mersche Seenplatte).] Der pommersche Landrücken ist ein ödes, dürftig bewohntes Sand- und Kieferngebiet. An der flachen Küste Hinterpommerns befinden sich nur unbedeutende Häfen; wichtig Kolberg (Nettelbeck 1807). Fruchtbarer ist Vor- pommern; hier aufser Stralsund noch Greifswald, Hafen- stadt (Hochschule). [3 Regierungsbezirke: Stralsund, Stettin, Köslin.] * 4. Posen mit der Hptst. Posen an der Warthe, wichtige Grenzfest, gegen Rußland. * Das Land ist eben, wenig bevölkert, etwa zur Hälfte von Polen. Im N.o. Bromberg (an welchem Kanal?). [2 Regierungs- bezirke : Posen und Bromberg.] * 5. Schlesien, zu beiden Seiten der Oder. Im N. und O. Tiefl., (Ackerbau); welches Gebirge im S.w.? In der meist fruchtbaren Ebene Ackerbau und Viehzucht (Wolle), an den Abhängen der Berge viele große Fabriken (Wolle-, Leinen-, Baumwollwaren), daher ist Schlesien stark bevölkert. In der gewerblichen Lausitz liegt Görlitz, mit vielen Tuch- fabriken; ö. Liegnitz an der Katzbach und Breslau, Hptst. an der Oder, große Handelsst. (Wollmarkt), die zweitgrößte Stadt Preußens (Hochschule).

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 31

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 31 — 3. führt die Eisenbahn von Hannover im Leinethale auf- wärts nahe bei dem altertümlichen Hildes heim vorbei (Dom, Bistum) nach Göttingen (Hochschule) und von da nach Münden (an?). An der Weser Hameln (Lachsfang). — In Hannover schneiden sich also zwei wichtige Handelsstraßen: von 0. nach W. (Eisenbahn Berlin-Köln-Aachen-Paris) und von S. nach N. (Frankfurt a. M.- Kassel -Göttingen -Celle -Lüneburg- Harburg-Hamburg oder zur Weser nach Bremen). — Auf dem Harze die durch Bergbau wichtigen Städte Klausthal und Zellerfeld und am Harze die alte Kaiserstadt Goslar (die Kaiserpfalz Heinrichs Iv. ist jetzt wieder hergestellt). [6 Re- gierungsbezirke: Hannover, Lüneburg, Stade, Aurich, Osnabrück, Hildesheim.] * 9. Schleswig-Holstein. Von welchen Meeren umgeben? Die O.küste ist reich, die W.küste arm an Häfen. * An den Küsten Marschland, aber im Innern viel ödes Geestland („Schleswig-Holstein ist ein Pfannkuchen, bei dem der Rand das Beste ist"), Ackerbau, Viehzucht, Seehandel und Fisch- fang. Im N. Dänen. * In Holstein dicht bei Hamburg Altona an der Elbe mit lebhaftem Handel, an der Ostküste Kiel mit dem besten Hafen der Ostsee (Kriegshafen der deutschen Flotte, Schiffbau), Hochschule, Seebad; Bedeutung des Nordostseekanals? An der Eider Rends- bürg. In Schleswig Hptst. Schleswig und Flensburg, beide an der Ostsee. * An der Ost-Küste die fruchtbare Insel Alsen, im W. Sylt und Helgoland (Seebäder), letzteres zum Schutze der Elbmündung befestigt. [Ein Regierungsbezirk: Schleswig.]* 10. Westfalen. Im N.o. Weserberge mit Minden an der Weser lwestfälische Pforte); im s. Teile das rheinische Schiefergebirge, reich an Kohlen und Eisen, und in der Mitte fruchtbare Ebene: hier die Hptst. der Provinz, das altertümliche Münster (1648). * Über Minden (warum gerade hier?) geht die Eisenbahn Berlin-Hannover-Köln weiter nach Bielefeld (Leinen) und Dortmund am Rande des Ruhr-Kohlengebirges (die Femlinde); daher ist die Umgegend reich an Kohlengruben, Eisenhütten [Hörde], Papiermühlen, Schmieden u. s.w. [Iserlohn]. In der Nähe der Lippe-Quelle (also an welchem Geb.?) liegt Pader- born (von Karl d. Gr. gegründetes Bistum, Dom). [3 Regierungs- bezirke: Münster, Minden und Arnsberg.] * 11. Hessen-Nassau enthält: ^ 1. Das frühere Kurfürstentum Hessen mit dem nur in den Thälern (welchen?) fruchtbaren hessischen Berglande. An der Fulda: die Hptst. Kassel (in der Nähe das Lustschloß Wilhelmshöhe) und Fulda (im Dome das Grab des Bonifatius).

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 100

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 100 — * vorherrschend sind trockene 0.- und feuchte W.-Winde (von welchen Gegenden also herkommend? welchen Einflufs haben sie auf das Wetter im Sommer und Winter?). * Gebaut wird viel Getreide, Kartoffeln (Spiritusfabriken), Zuckerrüben (Zuckerfabriken), Cichorien, Flachs (besonders in den Wesergegenden viel Leinwandhandel), im sandigen Boden Spargel. * Der natürliche Reichtum des Landes wird noch gehoben durch die vortrefflichen Kunststrafsen und besonders durch die vielen Eisenbahnen: 1. Eine Bahn führt von Berlin über Magdeburg und Helmstedt nach Braunschweig und Lehrte. Von hier geht die Bahn teils w. nach Hannover (Köln, Bremen), teils n. nach Harburg (Hamburg.) 2. Die Süd bahn: Braunschweig-Wr o 1 f e n b ü 11 e 1 und von da teils in ö. Richtung über Schöppenstedt nach Jerxheim (Zweigbahn nach Schöningen und Helmstedt) und Oschers- leben (Halberstadt, Thale), teils in s. Richtung über Börfsum (Zweigbahn nach Jerxheim) nach Vienenburg und von da ö. nach Halberstadt, w. nach Goslar und s. nach Harzburg. 3. Von Börfsum ab führt eine andere Bahn in s.w. Rich- tung nach Kreiensen und von da südwärts nach Kassel, Frankfurt u. s. w., oder westwärts über Holzminden durch Westfalen zum Rhein. 4. Zur näheren Verbindung Braunschweigs mit Westfalen und dem Rheine (Hameln-Paderborn-Köln) dient auch die Eisen- bahnlinie Braunschweig-Hildesheim. Neben diesen Vollbahnen sind neuerdings auch zur Be- lebung des Verkehrs der Städte mit dem Lande sogenannte Sekundär- oder Nebenbahnen gebaut und zwar a) Halberstadt-Blankenburg-Rübeland-Tanne, b) Braunschweig-Thiede-(Wolfenbüttel-)Salder-Seesen, c) Braunschweig-Meine zur Verbindung mit Gifhorn (Lüne- burger Heide), d) Harzburg-Ilsenburg(-Wernigerode), e) Helmstedt-Oebisfelde (Berlin-Hannover). * Die Bewohner, meist dem niedersächsischen Stamme angehörig, (auf dem Harze eingewanderte fränkische Bergleute), sind fleißig, ausdauernd, besonders auf dem Lande oft zäh am Alten festhaltend und mißtrauisch gegen alles Fremde, langsam, aber nachhaltig. I. Der Kreis Braunschweig. 1. Die Stadt Braunschrveig, Hptst. des Landes, von mehreren Okerarmen durchschnitten, über 120000 Einw., lebhafte Handels- und Fabrikst. (die Messen haben jedoch ihre frühere Bedeutung für

5. Leitfaden der Erdkunde - S. IV

1899 - Braunschweig : Appelhans
- Iv - Zur fünfzehnten Auflage. Wesentliche Änderungen hat die neue Auflage nicht erfahren. Bereits in der 14. Auflage hatte der Verf. mehr als bisher bei der Besprechung der Boden- gestalt der einzelnen Teile Deutschlands zugleich auf die politische Zugehörigkeit derselben hingewiesen, um dadurch zu vermeiden, daß ein Kind z. B. den Schwarzwald kennt, aber nicht weiß, in welchem Lande sich derselbe befindet. Nach dieser Richtung hin ist auch in der vorliegenden Auflage weiter vorgegangen. Außerdem haben unsere Kolonien eine ihrer steigenden Bedeutung für unser Vaterland entsprechende eingehendere Berücksichtigung gefunden (vergl. S. 77, 73, 79 und 88). Zu den beiden geographischen Tafeln, durch welche die Größenverhältnisse der europäischen Staaten und die Einwohnerzahl der bedeutendsten deutschen Städte veranschaulicht werden sollten, sind noch 2 weitere gekommen zur Per- sinnlichnng der Größenverhältnisse und Bevölkerungszahlen der Erdteile dnrch geometrische Zeichnungen (siehe Seite 89, 90, 91 und 92). Schließlich noch die Mitteilung, daß Herr Dr. Warnecke, Lehrer an der städt. höheren Mädchenschule in Altona, als Anhang eine Heimatkunde für Schleswig-Holstein geschrieben hat, welche ebenso wie die Heimatkunde für Bremen «vom verstorbenen Schulvorsteher Kippenberg) und die für das Herzogtum Braunschweig (vom Verfasser) den Abnehmern des Leitfadens von der Verlags- Handlung kostenlos geliefert wird. Braun schweig, im Januar 1896. Der Werfasser.

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 27

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 27 — viel Wein gebaut? In welcher Gegend überwiegt die Fabrik- thätigkeit, wo der Ackerbau, wo der Handel? Deutschland ist im Vergleich zu Frankreich, England, Ita- lien u. a. von der Natur stiefmütterlich bedacht. (Mangel an Häfen, rauhes Klima, das Land oft sandig oder morastig), aber gerade die angestrengte Arbeit, zu der es sich hierdurch ge- zwungen sieht, hat seine Kräfte geweckt und entwickelt. * Ii. Abschnitt. Die Staaten und Städte Deutschlands. Seit dem 18. Januar 1871 ist das deutsche Reich unter Preußens Führung gegründet (seit 1888 Wilhelm Ii.; 26 Staaten). * Die Reichsgesetze werden durch den Bundesrat in Ge- meinschaft mit dem Reichstage in Berlin (auf je 100000 Einw. 1 Abgeordneter) gegeben. Reichssache ist Kriegs-, Zoll-, Rechts- wesen (oberster Gerichtshof in Leipzig), Post- und Telegraphen- wesen. (In Bayern und Württemberg ist das Post- und Tele- graphen- und teilweise auch das Heerwesen selbständig.) * § 16. Das Königreich Preußen, * der Gröfse und Einwohnerzahl nach fast 2/3 von Deutschland (30 Mill. Einw.) * nimmt fast den ganzen N. von Deutschland ein, der größte Teil gehört daher zur norddeutschen Tiefebene, das übrige zum Mittelgeb. Durch seine weite Ausdehunng von O. nach W. hat Preußen an allen deutschen Hauptslüssen Anteil, an welchen also? Das Reich zerfällt in 12 Provinzen (9 alte und 3 neue). * Die Bewohner (Germanen; nur im 0., besonders in Preußen, Posen und Schlesien Slawen) nähren sich im N. und 0. mehr von Ackerbau, Viehzucht und Handel, im S. und W. mehr vom Fabrikwesen (Leinen, Wolle, Baumwolle und Metall- waren) ; womit hängt das zusammen ? [An der Spitze der Verwaltung der Provinz steht der Ober- präsident, an der der Regierungsbezirke der Regierungspräsident.] * 1. Ostpreußen, ö. von der Weichsel, reich an Wald und Wasser (Seen auf dem Landrücken, Flüsse, wie der Pregel), rauhes Klima, spärlich angebaut (Roggen, Hafer; Viehzucht, namentlich Pferde. An der Küste Bernstein. Königsberg am Pregel, Hptst.*) bedeutende Haudelsst. (Holz und Getreide), starke Festung, Krönnngsst. der preußischen Könige, Hochschule. *) Die Einwohnerzahl der Städte Deutschlands von 60 000 Einwohnern an ist auf S. 93 übersichtlich zusammengestellt.

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 29

1899 - Braunschweig : Appelhans
- 29 — * In der Nähe Leuthen (1757). Nach Böhmen zu die Gebirgsfestungen Glatz und Neifse (an welchem Fluß?). [Am unteren Bober Bunzlau (Töpferwaren).] Wodurch ist die Ge- gend von Tarnowitz in Oberschlesien wichtig? (Königshütte.) [Von Breslau führt die Eisenbahn n. nach Posen, Bromberg, Königsberg, w. über Liegnitz, Bunzlau, Görlitz nach Dresden, s.ö. teils nach Krakau, teils durch Mähren nach Wien. 3 Re- gierungsbezirke : Liegnitz, Breslau, Oppeln.] * 6. Brandenburg, das Stammland Preußens, durchzogen von vielen Flüssen (Havel mit Spree, Oder mit Warthe) und Seen; meist eine sandige Ebene, „des heiligen römischen Reiches Erzstreusandbüchse", fruchtbar an den Flüssen (Spreewald). Im westlichen Teile Brandenburg, die frühere Hauptst. der Mark Brandenburg, und Potsdam, beide an Havelseen gelegen (in der Garnisonkirche Potsdams ruht Friedrich d. Gr., sein Lieb- lingsansenthalt war das benachbarte Sanssouci). Im östlichen Teile die Handelsst. Frankfurt a. d. O. (wichtiger Verkehrsweg von Berlin über die Oder nach Posen und Rußland). In der Mitte der Provinz, ja der ganzen norddeutschen Ebene liegt Berlin an der Spree, trotz seiner sandigen, unfruchtbaren Umgegend Haupt- und Residenzstadt mit großen Fabriken (Maschinen, Seide, Modewaren, Porzellan) und wichtigem Handel, reich an Kunstschätzen und herrlichen Bauten, Reichshauptst. (Eiuw. S. 93),- mit der größten Universität Deutschlands und mit einer technischen Hochschule. * Am Ende der prachtvollen „Linden" das schöne Branden- burgerthor; weiter hinaus der Tiergarten und Charlotten- burg an der Spree mit der technischen Hochschule (Grabmal Friedrich Wilhelms Iii. mit der edlen Luise, neben ihnen ruht Wilhelm I. — [Berlin liegt im Mittelpunkte der von N. nach S. und von W. nach 0. ziehenden Verkehrslinien, daher schneiden sich hier die Eisenbahnlinien Breslau - Hamburg, Wien-Prag- Dresden-(Frankf. a. M.-Kassel-) Stettin oder Rostock (Dänemark, Schweden); Paris - Hannover-(Magdeburg-)Frankfurt a. O.-Posen- Thorn-Petersburg oder Berlin-Bromberg-Danzig oder Königs- berg]. Berlin wird geschützt durch die beiden Festungen: Spandau, wo die Spree in die Havel, und Küstrin, wo die Warthe in die Oder mündet sumpfige Niederungen, [in der Nähe Zorndorf 1758). Im S., in der gewerbreichen Nieder- lausitz, Kottbus an der Spree (Tuchfabriken).] Folgende Schlachten sind um den Besitz Berlins geschlagen: n. Fehrbellin (1675), ö. Kunersdorf (1759), s. Grofs- beeren, Dennewitz (1813). — [2 Regierungsbezirke: Potsdam und Frankfurt.] * 7. Sachsen mit der Elbe (Mulde und Saale), im S. Thüringer- Wald, im W. Harz, sonst meist fruchtbare Ebene (besonders Zucker-

8. Leitfaden der Erdkunde - S. 30

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 30 — rüben). — Im n., durch Braunschweig und Anhalt getrennten Teile: Magdeburg an der Elbe, alte blühende Handelsstadt, Fest., in fruchtbarer Gegend mit vielen Fabriken (Zucker): Dom (Otto I.), 1631, * an der großen Handelsstralse, die von W. her hier über die Elbe nach Berlin, und die von S. her über Dresden nach Hamburg führt; in der Nähe bedeutende Salzlager bei Schöne- bek und Stafsfurt. Am Fufse des Harzes Halberstadt (Dom) und Quedlinburg (Heinrich I.). Im südlichen Teile: Nordhausen in der fruchtbaren goldenen Aue (Schweinezucht, Branntweinbrennereien; welche alte Burg in der Nähe?); [s.w. das unfruchtbare Eichsfeld; an der Unstrut Mühlhausen; am S.o.-Abhänge des Harzes Eisleben (Kupfer- und Silber- bergbau, Luther 1483 und 1546); die Eisenb. führt von Nord- hausen über Eisleben nach * Halle an der Saale, großes Waisenhaus (Francke), Hoch- schule, Salzquellen, in der Umgegend viele Braunkohlen. Erfurt (blühende Kunstgärtnerei), fr. Hochschule (Luther). An der Elbe Wittenberg (fr. Hochschule, Denkmal Luthers und Melanchthons) und die Fest. Torgau, welche den Übergang über die Elbe ver- teidigt. * Der südliche Landrücken tritt hier an die Elbe, ebenso bei Mühlberg (1547); w. Merseburg an der Saale (9i3 , Rofsbach (1757); Lützen (1632). [Halle ist Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnen: w. von Kassel-Nordhausen-Eisleben oder s.w. aus Thüringen (Erfurt) über Wittenberg nach Berlin oder über Torgau nach Posen und s.o. von Dresden-Leipzig nach Magdeburg. 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt.] * 8. Hannover, im S. Harz und Wesergeb., sonst eben; Weser (Aller mit?), Ems (viel Moor an der Ems und Aller). Haunover au der Leine, mit vielen Fabriken (Maschinen, Baumwolle u. a.). Bon hier führt die Eisenb.: 1. n.ö. nach Harburg an der Elbe, Handels- und Fabrikstadt, Hamburg gegenüber * und zwar über Celle an der Aller durch die Heide (Schaf- und Bienenzucht) und über Lüneburg (Saline); * 2. w. nach Osnabrück (Leinenhandel; Friede 1648), * von da n. durch Ostfriesland mit seinem fetten Marschboden (Butter) nach der Hafenst. Emd en am Dollart (Handel mit Fischen). Von den friesischen Düneninseln sind Norderney und Borkum die bewohntesten. Die Bewohner derselben leben von Fischfang (Hering, Schellfisch, Seezungen u. a.) und Schiffahrt (im Sommer lebhafter Fremdenverkehr. Seebäder). An der oldenburgischen Küste hat Preußen den Kriegshafen Wilhelmshaven angelegt (an welchem Meerb. ?);

9. Leitfaden der Erdkunde - S. 35

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 35 — bau. Im westl., dem Wesergeb. angehörenden Teile Holz- minden an der Weser, Eisenb. nach Westfalen. * 3. und 4. die Fürstentümer Lippe-Detmold, s. von der Weser, und Schaumburg-Lippe, n. von der Weser, * mit Bückeburg; in der Nähe von Detmold das Hermannsdenkmal. * 5. Das Großherzogtum Oldenburg mit der Hptst. Olden- bürg, von Hannover eingeschlossen, im N. die Nordsee. * Der Boden ist dem hannoverschen ähnlich: teils Marsch-, teils Geestl. mit viel Moor. * 6. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin an der Ostsee, mit Schwerin am Schweriner See. * Sandiger, wenig bevölkerter Landrücken mit vielen Seen, sonst fruchtbar; an der Küste die Handelsstadt Rostock (Hochschule) [und Wtismar], 7. Das Großherzogtum Meckleuburg-Strelitz, ö. davon mit Neustrelitz. 8., 9. und 10. Die freien (Hansa-) Städte Hamburg an der Elbe, Bremen an der Weser und Lübeck unweit der Ostsee, alle wichtig durch ihre großeu Handelsflotten (Ausfuhr von Er- Zeugnissen des deutschen Gewerbefleißes und Ackerbaues; Einfuhr von Kaffee, Thee, Tabak, Petroleum u. f. w.), besonders Hamburg, die dritte Handelsst. Europas. * Hamburg an der Alstermündung hat seine Schiffe auf allen Meeren. Dampfschiffahrt nach allen bedeutenden Hafen- plätzen der Erde. Nach Hamburg können zur Zeit der Flut die gröfsten Handelsschiffe gelangen, nach Bremen nicht, nur nach Bremerhaven. Das unternehmende Bremen ist der Mittelpunkt der deutschen Auswanderung (nach?), des Tabak- und Petroleumhandels. Lübeck an der Trave, einst Hptst. der Hansa, ist jetzt gesunken (Travemünde), Handel auf die Ostsee beschränkt. [Eine Eisenb. verbindet alle bedeutenderen Handelsstädte der Nordküste von Königsberg ab (Danzig-Stettin- Lübeck-Hamburg-Bremen) bis Emden miteinander.]. * § 18. Die süddeutschen Staaten gehören teils der schwäbisch-bayerischen und schwäbisch-sränkischen -Hochebene, teils der oberrheinischen Tiefebene an (welche Randaeb. und Flüsfe?). * In Bayern viele Bierbrauereien (Hopfenbau), in den übrigen Staaten hauptsächlich Wein- und Obstbau. * 1. Das Königreich Bayern, nach Preußen der größte deutsche Staat, * etwa % von der Gröfse, aber kaum 1/9 von der Ein- wohnerzahl Deutschlands; * 3*

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 38

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 38 — besondere von Neuguinea, weite Länderstrecken erworben oder doch unter seinen Schutz gestellt, welche sich zwar wegen ihres heißen Klimas nicht zu Ansiedelungen für den deutschen Landmann (Ackerbaukolonien), doch aber zur Anlage von Kaffee-, Tabak-, Baumwoll-, Zuckerrohr- u. s. w. Pflanzungen unter Verwendung einheimischer Arbeiter eignen (Plantagenkolonien). Außerdem werden sie noch dadurch für den deutschen Handel wichtig, daß sie ein Absatzgebiet der im Mntterlande verfertigten Waren (Baum- wollenzeuge, Maschinen, Haushaltungsgegenstände n. a.) sind (Handels- kolonien). Die wichtigsten Kolonien sind: 1. Deutsch-Siidwest-Afrika. 2. Deutsch-Ost-Afrika, das erstere etwa 1^, das letztere etwa 2 mal so groß wie Deutschland, und 3. Kaiser-Wilhelms-Land, welches den n.ö. Teil von Neuguinea (n. von Australien) umfaßt (vergl. S. 77, 78, 79 und 88). * [Wiederholungsfragen: Welches sind die wichtigsten Handelsstädte Deutschlands a) an der Ostsee? b) an der Nordsee? In welchen Städten wird besonders Leinwand angefertigt? wo Metallwaren? wo Baum- wollwaren ? Welche 3 Städte zeichnen sich besonders durch ihre Kunst- schätze aus? Welches sind die wichtigsten deutschen Festungen im Ge- biete des Rheins? der Elbe? der Weichsel? der Donau? Nach welcher Grenze zu liegen die meisten Festungen? weshalb dort? Welche Städte liegen an der Eisenbahnlinie: 1. London (Paris-)Köln-Berlin-Petersburg-(Moskau)? 2. Hamburg (Stettin -)Berlin- Dresden -Breslau- Wien - Triest? (Dampfschiffahrt über Alexandrien nach?) 3. Hamburg-Magdeburg-München-Yenedig ? 4. Bremen-Hannover-Frankfurt-Karlsruhe-Basel? 5. Amsterdam-(Rotterdam-)Köln-Bingen-Strafsburg-Mül- hausen-Lyon-Marseille ? Wenn man Frankreich mit Deutschland vergleicht, welches Land ist von der Natur reicher gesegnet? Welches ist aber bevölkerter? Welche Vorzüge hat Frankreich vor Deutschland voraus a) in Bezug auf seine Küsten? b) in Bezug auf sein Klima und die Erzeugnisse des Bodens? c) in Bezug auf die natürlichen Anlagen seiner Bewohner? Wodurch zeichnen sich die Deutschen vor den Franzosen aus?]
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