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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 47

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 47 — Banat an der unteren Theifs, die Hauptkornkammer des Landes (Weizen); sonst aber ist sie eine bäum- und wasserarme Steppe, im Frühling grün, im Sommer ausgedörrt: die Pufsta, von Pferde-, Rinder- und Schweineherden durchzogen. [Welche Wirkung üben die Randgeb., die den großen Thalkessel der ungarischen Ebene umgeben, auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft aus?] * I. Das Königreich Ungarn ist, obgleich die weiten Ebenen noch wenig angebaut sind, reich an Bodenerzeugnissen: im Tief- lande Weizen, Mais und Tabak, in den Gebirgen viel Gold, Silber und Salz, an den Abhängen Wein. * Bewohner: in den Ebenen stolze, feurige Magyaren (Mongolen), tüchtige Reiter, aber träge zur Arbeit, gröfstenteils Ackerbauer; in den Berggegenden Slawen (Slowaken u. a.), meist arme Bauern und Waldarbeiter; in den Städten die von beiden gehafsten, thätigeren und gebildeteren Deutschen, Kaufleute und Handwerker. Wandernde Zigeuner. Mehr Katholiken als Evangelische. * An der Donau: Preßburg, Kröuuugsst., unweit Wien, ferner die Hptst. des Königreiches, Buda-Pest, eigentlich 3 an der Donau einander gegenüberliegende Städte, beide durch eine Kettenbrücke verbunden. Eisenb. und Dampfschiffahrt nach Wien über Preßburg. * [An der Theifs Szegedin, Handelsst.; zwischen Theifs und Siebenbürgen Debreczin (Debretzin) mit bedeutendem Handel (Getreide, Vieh, Tabak), aber schmutzig (fast nur von Magyaren bewohnt).] Ii. Siebenbürgen, Hptst. Hermannstadt,- * gröfser Kronstadt, erste Handelsst., beide von „Sachsen", eingewanderten evangelischen Deutschen, bewohnt [die Ru- mänen, der Sprache nach Romanen, der Religion nach griechisch-katholisch, wohnen als arme, ungebildete Hirten und Holzarbeiter auf dem Lande]. Iii. Slawonien und Kroatien, von der Drau bis zum adriatischen Meere. * Bewohner meist Slawen. Agram, unweit der Save, Hptst. [Die Eisenb. führt von Buda-Pest über Agram nach Fiume, der einzigen ungarischen Hafenstadt. (3 Handelsstädte am adria- tischen Meere?)] [Weshalb bringt es der österreichische Staat nicht zu einer rechten Einheit? (Abgeschlossenheit der einzelnen Länder voneinander, Kampf der drei bedeutendsten Stämme um die Herrschaft). Welcher Strom ist das, wenn auch nur notdürftige, Bindeglied der Länder? Welcher Stamm nimmt infolge seiner gröfseren Bildung und Wohlhabenheit eine hervorragende Stellung unter den übrigen ein?] Wie kommt es, dafs Deutschland vor-

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 24

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
24 Iii. Sparta und Athen. Die Perserkriege. Jahren erreicht, so wurden sie ffentlichen Erziehungsanstalten bergeben. Hier wuchsen sie zusammen auf, aen, spielten und lernten gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand hauptschlich in Leibesbungen, sowie im Gebrauch der Waffen. Dabei betraten die Jungen unbeschuht den steinigen Boden, gingen bei kurz geschorenem Haar ohne Kopfbedeckung, trugen nur ein einfaches Oberkleid, badeten fleiig im Enrotas und schliefen auf Schilfrohr, das sie sich selbst brechen muten. Ihre Mahlzeiten waren krglich, doch gestattete man ihnen, um sich die fr den Krieg ntige List und Verschlagen-heit anzueignen, Speise zu stehlen; wer sich aber ertappen lie, mute mit Schlgen oder Hunger den. Auch sonst wurde jedes Vergehen mit Geielhieben bestraft. Um Schmerzen ertragen zu lernen, wurden die spartanischen Knaben am Feste der Artemis bis aufs Blut gegeielt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auch gewhnte man die Knaben frh, ihre Gedanken kurz und bndig auszudrcken, wie denn die sinnvolle Krze der lakonischen" ^Redeweise sprichwrtlich geworden ist. Nachdem Lykurg seine Gesetzgebung beendet hatte, nahm er beut Volke einen Eid ab, nichts an derselben zu ndern, bis er von einer Reise nach Delphi zurckgekehrt sei. Dort erhielt er den Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta werde groß und glcklich sein, so lange es an ihnen festhalte. Da beschlo er sein Leben freiwillig zu enden, damit seine Mitbrger nie ihres Eides entbunden wrden. Die Folgen der lyknrgischen Gesetzgebung machten sich bald bemerkbar. Sparta blhte zu einem krftigen Gemeinwesen empor, das im Laufe der Jahrhunderte die Hegemonie (Vorherrschaft) zu-erst der den Peloponnes, dann der ganz Griechenland erlangte. 2. Athen. Solon. Nachdem die Dorer den Peloponnes eingenommen, suchten sie sich auch in Attika festzusetzen und belagerten Athen. Ein Orakel-spmch hatte ihnen den Sieg verheien, wenn König Kodros nicht von ihnen gettet wrde. Als Kodros dies erfuhr, verkleidete er sich als Bauer, begab sich ins dorische Lager und wurde erschlagen. Darauf zogen die Dorer, an dem Gelingen ihres Unternehmens verzweifelnd, nach dem Peloponnes zurck. Die Athener aber hielten niemand fr wrdig, des heldenmtigen Kodros Nachfolger zu sein und schafften die Knigswrde ab. An die Spitze der Regierung trat ein auf Lebenszeit gewhlter Archon, der dem Volke Rechenschaft abzulegen hatte. Spter wurde die Amtsdauer desselben auf zehn Jahre beschrnkt, und zuletzt verteilte man die hchste Gewalt

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 22

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
22 Hi. Sparta und Athen. Die Perserkriege. Dann wurde die Stadt den Flammen bergeben. Nur eine kleine Schar unter neas' Fhrung rettete sich aus dem brennenden Troja und fand spter in Italien eine neue Heimat. Mit reicher Beute beladen traten die Griechen die Rckfahrt an. Aber nicht allen war eine glckliche Heimkehr beschieden. Viele Schiffe gingen samt der Mannschaft zu Grunde, andere wurden in ferne Lnder verschlagen, und manche Helden muten jahrelang in der Irre umherstreifen. Agamemnon wurde von seiner ungetreuen Gattin Klytmuestra und gisthos im Bade umgebracht. Odyssens wurde zehn Jahre lang an verschiedenen Ksten umher-getrieben, wobei er vielfaches Ungemach erlitt und wunderbare Abenteuer zu bestehen hatte. Als er endlich die Heimat wiedersah, mute er erst sein Eigentum und seine Gemahlin Penelope zu-dringlichen Freiern abringen. Seine Irrfahrten hat Homer in der Odyssee" besungen. Iii. Sparta und ^then. Die Perserkriege. 1. Sparta. Lykurg. Nach dem trojanischen Krieg begann eine Bewegung nutenden griechischen Vlkerschaften, welche unter dem Namen der dorischen Wanderung bekannt ist und fast allen Stmmen neue Wohnsitze anwies. Gedrngt von den Thessaliern und Botiern setzten die Dorer der den korinthischen Meerbusen und eroberten den sd-lichen und stlichen Teil des P e l e p o n n e s. Die A ch e r wanderten nach der Nordkste aus, vertrieben die dort wohnenden Jon:er und nannten das Land Achaja. Die Jonier suchten Zuflucht in dem befreundeten Attika, von wo aus ihre Mehrzahl die stlichen Inseln und die Kste Kleinasiens besetzte. Im Lause der Zeit nahmen die Dorer auch Korinth und Megaris in Besch. In Lakonien gelangten die Dorer am sptesten in den vollen Besitz des Landes, und noch der zwei Jahrhunderte behaupteten Reste der alten Bevlkerung ihre Selbstndigkeit. Die Folge davon war ein fortwhrender Kriegszustand, durch welchen ein trotziger Sinn, wilde Ungebundenst und der Geist des Fehdewesens unter den dorischen Geschlechtern erzeugt ward. Der immer mehr um sich 20 greifenden Verwirrung zu steuern, wurde Lykurg berufen, dem Lande Nene Gesetze zu geben.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 124

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
124. X. Die Vlkerwanderung. in der Themsemndung, wo ihnen eine kleine Insel zum Wohnsitze angewiesen wurde. Durch neue Zuzge verstrkt, trieben sie in Ver Bindung mit den Briten die Pikten und Skoten der den nrdlichen von den Rmern angelegten Grenzwall zurck. Die Eindringlinge bemerkten schnell, da sie den friedlichen Briten an Kraft weit berlegen waren- sie machten trotzige Forde-ntngen, nahmen gewaltsam, was ihnen verweigert wurde, traten sogar mit den Pikten und Skoten in Verbindung und verrieten deutlich genug die Absicht, sich in dem von ihnen befreiten Lande als Herren niederzulassen. 150 Jahre lange Kmpfe waren die Folge; endlich unterlagen die Briten dem Schwerte der Germanen. Was sich retten konnte, floh nach dem gallischen Kstenlande Aremorika, wo sich frher schon britische Ansiedler niedergelassen, und das von ihnen den Namen Bretagne erhielt; die Zurckbleibenden vermischten sich mit den Eroberern. Nur in den Gebirgslndern von Wales und Cornwallis, sowie in Irland behauptete die alte keltische Bevl-kerung noch jahrhundertelang ihre Unabhngigkeit. Anfnglich zerfielen die angelschsischen Eroberungen in sieben Knigreiche: Kent, Sussex (Sdsachsen), Wessex (Westsachsen), Essex (Ostsachsen), Ostangeln, Northnmberland und Mereia. Im Laufe der Zeit wurden diese sieben Reiche zu einem einzigen vereinigt, das den Namen England i Angelland) erhielt. 4. Attila und die Hunnen. Nachdem die Hunnen den Ansto zu den groen Vlkerbe-wegnngen gegeben hatten, verblieben sie lange Zeit in den Lndern am Schwarzen Meere und an der untern Donau. Sie waren ein Menschenschlag, ebenso hlich von Ansehen, als wild und grausam von Sitten. Sie hatten einen gedrungenen Krperbau, ledergelbe Gesichtsfarbe, groen Kopf, flache Nase, kleine, tiefliegende Augen und hervorstehende Backenknochen. Den Knaben zerschnitten sie gleich nach der Geburt die Wangen, wodurch der Bartwuchs gehemmt und das Angesicht entstellt wurde. Sie lebten von Wurzeln und Krutern und dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken ihrer Pferde mrbe ritten. Ihre Kleider ans Linnen oder Fellen legten sie nicht eher ab, als bis sie ihnen in Fetzen vom Leibe fielen. Tag und Nacht saen sie zu Pferde, kauften und verkauften, aen und tranken auf ihnen; nicht einmal bei Versammlungen und Beratungen stiegen sie ab. So gewaltig sich die Hunnen bei ihrem ersten Vordringen gezeigt , so wurde doch ihre Macht durch die Zwietracht zahlreicher unabhngiger Stammfrsten bedeutend geschwcht. Erst unter König

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 198

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
198 Vi. Das Deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. Hierauf bemchtigten sie sich mit Hilfe 30 anderer Männer, die im Hinterhalte gelegen, der Burg und ihrer Verteidiger, ohne Blut zu vergieen. Ebenso geruschlos wurde an demselben Tage Schlo Roberg eingenommen. Dann leuchteten die Feuerzeichen von den Bergen, und berall wurden die Vgte vertrieben und ihre Zwingburgen gebrochen. Das Volk hatte seine Freiheit wieder erlaugt, ohne einen Tropfen Blut vergossen zu haben; denn Tells Tat hatte mit der gemeinsamen Sache nichts zu tun. Soweit die Sage. Jedenfalls wurden in dieser Zeit die Schweizer frei. Kaiser Al-brecht wurde von seinem Neffen Johann von Schwaben (Parrieida), der vergebens auf habsburgisches Gut Anspruch machte, und einigen Mitverschworenen beim bergange der die Reu in der Gegend von Rheinfelden ermordet. _ Mehrmals noch versuchten es die sterreichischen Herzge, die schweizer zu unterwerfen; aber diese verstanden es, die gewonnene 1315freiheit auch mit dem Schwerte zu behaupten. Leopold 1. wurde beim Berge Morgarten im Schwyzer Lande vollstndig geschlagen, und als sein Neffe Leopold Iii. den Kampf erneuerte, erlitt er bei 1386 Sempach der Sage nach durch die edelmtige Aufopferung Arnolds von Winkelried eine Niederlage, in der er selbst mit der Mehrzahl seiner schwergersteten Ritter den Tod fand. Die spteren Kaiser besttigten den Bund der Eidgenossen, wie sich die vereinigten Schweizer Bauern nannten, und auch andere benachbarte Fürsten muten zu ihrem Nachteil die Erfahrung machen, da es nicht so leicht ist, ein Volk, das seine Freiheit liebt, unter das Joch zu beugen. 3. Lou Heinrich Vii. bis Maximilian I. 13081313] Nach Albrechts Tode wurde Heinrich Vii., bisher Graf von Ltzelburg (Luxemburg), in Frankfurt a. M. zum König gewhlt und in Aachen gekrnt. Karl der Groe und Friedrich Barbarossa waren seine Vorbilder, des Reiches alte Herrlichkeit wieder aufzurichten war sein Ziel. Nachdem er sich durch Vermhlung seines Sohnes Johann mit Elisabeth, der Erbin Bhm ens, eine ^ausmacht gegrndet, zog er nach Italien, das seit dem Tode Konrads Iv. unseligen Wirren verfallen war. Er empfing in Mailand die lombardische und in Rom die Kaiserkrone, starb aber bald darauf zu Buonconvento bei Siena am Fieber. 13141347] Nun whlte die bairisch-ltzelburgische Partei Ludwig den Baiern, die habsburgische Friedrich den Schnen von sterreich zum Kaiser. Zwischen beiden Gegnern kam es zu einem Krieg, der besonders von Friedrichs Bruder Leopold eifrig

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 261

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Der Krieg in Bhmen, in der Pfalz und in Niedersachsen. 261 einem katholischen Oheim und wurde selbst (wahrscheinlich 1606) katholisch. Hierauf machte er weite Reisen und sammelte auf den-selben viele Kenntnisse, die er auf den Hochschulen zu Altorf und Padua noch vervollstndigte. $)tit besonderem Eifer widmete er sich den Geheimwissenschaften, vorzglich der Astrologie, und in den Gestirnen las er den hohen Beruf, der seiner trumerischen Seele von Kindheit an vorgeschwebt hatte. Neigung und Ehrgeiz fhrten ihn nach seiner Rckkehr ins Vaterland dem Waffenhandwerk zu. Er focht in Ungarn, Italien und Bhmen und zeichnete sich berall als unternehmender und glcklicher Anfhrer aus. Durch eine reiche Heirat erwarb er sich ein bedeutendes Vermgen, das er durch den spottwohlfeilen Ankauf von 60 eingezogenen Gtern ver-triebener Protestanten noch vergrerte. Der Kaiser belohnte seine Verdienste mit der Herrschaft Friedland an der Nordgrenze Bhmens und verlieh ihm 1625 den Herzogstitel. In seiner hohen Ge-statt wohnte ein verwegener und unternehmender Geist, ein maloser Ehrgeiz und Stolz und ein in dem finsteren Ernste seines Antlitzes sich abspiegelndes gebieterisches Wesen. Stets umgab ihn tiefes Schweigen: er selbst sprach sehr wenig, aber dann mit einer Bestimmtheit, die alle Gegenrede abschnitt. Von seinen Unter-gebenen verlangte er unbedingten Gehorsam: dafr gnnte er aber auch seinen Soldaten ein lustiges Leben, sah ihnen bei allen Aus-schweifungen durch die Finger, belohnte frstlich und lie den ge-meinen Krieger zu den hchsten Stellen aufrcken, sobald er sich auszeichnete. Tilly stand mit seinem Heere an der Weser, während Wallenstein an der Elbbrcke bei Dessau Stellung nahm. Hier griff ihn Mansfeld an, erlitt aber eine vollstndige Niederlage. Von Wallenstein verfolgt, wandte sich der geschlagene Feldherr nach Ungarn, um sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Da dieser jedoch mit dem Kaiser Frieden schlo, suchte Mansfeld der Venedig nach England zu entkommen. Unterwegs befiel ihn in einem Dorfe unweit Serajewo in Bosnien ein hitziges Fieber, und in voller Waffenrstung erwartete er auf zwei Adjutanten gesttzt, stehend den Tod. Kurz vorher war auch Christian von Braunschweig den Folgen seines wsten Kriegslebens in einem Alter von 27 Jahren erlegen. An der Weser hatte der Krieg anfangs nur geringen Fortgang genommen. Endlich kam es nach mancherlei kleineren Gefechten bei Lutter am Barenberge zur Entscheidung, und Tilly [1626 errang der das niederschsisch-dnische Heer einen vollstndigen Sieg. König Christian Iv. mute nach Dnemark entweichen, rstete indes von neuem und stand bald wieder mit einem Heere

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 267

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Schlacht bei S^eit. Gustav Adolfs und Wallensteins $ob. 267 Bei dem bergange des Schwedenknigs der den Lech mar Til ly von einer Kanonenkugel so schwer verwundet worden, da er 14 Tage nachher in Ingolstadt starb. Noch in der Todesstunde war der Geist des au kriegerischer Begabung so reichen Mannes mit Kriegsplnen beschftigt. Er war eine kleine, unscheinbare Gestalt und hatte eine hliche, fast abschreckende Gesichtsbildung. In der Regel trug er eilten hoch aufgestutzten Hut mit einer roten Feder, die ihm der den Rcken herabhing. Gegen seine Umgebung war er kalt und verschlossen, gegen die Soldaten streng, aber gerecht. Das Elend, das er der viele Gegenden brachte, rhrte ihn wenig; aber nie bte er Grausamkeit und Hrte ans bermut; Zweck-migkeit war die einzige Richtschnur seines Handelns. Uneigen-ntzig verschmhte er es, sich mit Geld und Gtern zu bereichern oder Titel und Wrden anzunehmen. Der rmischen Kirche war er treu ergeben, und seinem Kurfrsten ist er bis an sein Ende ein treuer Diener geblieben. 5. Schlacht bei Ltzen. Gustav Adolfs und Wallensteins Tod. Der Feldzug eines Jahres hatte gengt, um den Kaiser von seiner Hhe herabzustrzen. Der bei seinem Erscheinen in Deutsch-land so gering geschtzte Schwedenknig, den man an Ferdinands Hofe nur den Schneeknig" nannte, war bis in das Herz des Reiches vorgedrungen, die Franzosen Hattert die Rheingrenzen besetzt, Bhmen war in den Hnden des Kurfrsten von Sachsen, und Gustav Adolf stand der Weg nach Wien offen. Da wandte sich der Kaiser wieder an Wallenstein, damit dieser ein neues Heer bilde und die Feinde in ihrer Siegeslaufbahn aufhalte. Aber so sehr auch der ehrgeizige Feldherr, der seit seiner Absetzung auf seinen bhmischen Besitzungen in frstlicher Pracht lebte, vor Be-gierde brannte, eine Stellung einzunehmen, die ihm eine so glnzende Zukunft verhie, so weigerte er sich doch lauge, auf den Antrag einzugehen. Als er es endlich tat, geschah es unter Bedin-gungen, die ihm eine fast unumschrnkte Macht einrumten. Der Kaiser sollte sich in keiner Hinsicht in die Angelegenheiten der Armee mischen drfen, alle Eroberungen sollten Wallenstein zur Verfgung stehen und auerdem follte er fr den Verlust Mecklenburgs eut-schdig worden und das Recht haben, mit den Reichsfrsten der den Frieden zu verhandeln. Nun lie Wallenstein die Werbetrommel rhren, und in wenig Monaten stand er wieder an der Spitze eines bedeutenden Heeres. Nachdem er die Sachfen aus Bhmen vertrieben, rckte er in ^ranken ein, wo Gustav Adolf bei Nrnberg ein Lager

8. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 7

1884 - Köln
Die alten Germanen. Um die Zeit, als der römische Kaiser Augustus regierte, wohnten zwischen dem Rhein, der Donan, der Weichsel und der Nord- und Ostsee die alten Germanen,*) unsere Vorfahren. Damals sah aber dieses Land ganz anders aus als jetzt. Man fand da keine Städte und Dörfer, sondern meistens nur Wälder und Sümpfe. Die Luft war rauh und feucht und der Boden morastig. Wölfe, Bären, Auerochsen, Elenn- und Reutiere, die man jetzt gar nicht oder nur selten bei uns antrifft, gab es damals eine große Menge in Deutschland. Die alten Deutschen werden von den Römern geschildert als Männer von- hohem, schlankem Wüchse und großer Körperkraft, mit blauen Augen und rötlichem Haar. Bekleidet waren sie mit grobem Linnen und den Fellen der erlegten Tiere. Sie wohnten in Hütten, die sie sich selbst aus Baumstämmen und Reisig erbauten. Ihre Nahrung bestand in Wurzeln und Kräutern, die ihnen der Wald bot, in Fleisch, welches sie am Spieße im Feuer brieten und halbroh oerzehrten; auch backten sie aus Gerste und Hafer eine Art Brot. Aus Weizen und Gerste bereiteten sie sich ein Getränk, welches sie Met nannten, wovon sie häufig zu viel tranken. Die alten Deutschen teilten sich in Freie und Unfreie. Erstere besaßen festen Grundbesitz, hatten das Recht, Waffen zu tragen und in den Volksversammlungen mit zu stimmen, zu den letzteren zählte man die Freigelassenen und die Sklaven. Die Lieblingsbeschäftigung der Männer war die Jagd und der Krieg. Vor der Schlacht wählten sie den Tapfersten und Tugendhaftesten zum Herzog, folgten ihm mutig in den Kampf und blieben ihm treu bis in den Tod. Als Waffen bedienten sie sich dabei eines Wurfspießes, *) Ger Spieß oder Wehr. Manen — Männer.

9. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 13

1884 - Köln
— 13 — glaubten, baran sei Velleba Schulb. Deswegen suchten sie sich der Jungfrau zu bemächtigen, was ihnen enbltch auch gelang; sie starb in römischer Gefangenschaft. 5. Attila, König der Sunnen. Im Jahre 375 würden die Deutschen und die Römer von einem fremben Volk aus Asien überfallen, es waren bte wilben Hunnen, Leute, welche ein tierisches Aussehen hatten. Sie waren klein von Wuchs, aber von starkem Knochenbau, stämmig und breitschulterig; sie hatten eme braungelbe Gesichtsfarbe, kleine tiefliegenbe Augen, einen übermäßig dicken Kopf, einen kurzen, bissen Hals und krumme 5?eine. Hausei kannten sie nicht, Tag und Nacht saßen sie auf ihren kleinen, aber kräftigen Pferben, aßen, tranken und schliefen darauf. Sie ernährten sich von Wurzeln und rohem ^’let]che, welches sie mürbe ritten. Ihre Kleib ung bestaub aus leinenen Kitteln und zusammengenähten Fellen von Wald- _ ntäusen und Böcken. Weiber und Svinber fuhren auf karren dem großen Heere der Männer nach. Als sie die Wolga und den Don überschritten, hatten sie einen König mit 3camen Attila, b. i. Geißel Gottes. Sein Aussehen war furchtbar, so daß sesbst sein eigener Sohn ihn nicht anzusehen wagte. Trotz seiner ungeheuren Reichtümer lebte er sehr einfach, aß aus einer hölzernen Schüssel und trank aus einem hölzernen Becher. Die Hunnen hielten sich eine Zeitlang amschwarzen Meere aus, wo sie schöne Weibeplätze für ihr Vieh fanden und vom oströmischen Kaiser viel Golb bekamen, damit sie bessen Land verschonen sollten. Aber balb warfen sie sich auf die Alanen und Goten, welche nach Spanien und Italien flohen. Die Songobarben zogen ebenfalls nach Italien, die Franken nach Gallien, welches von da an Frankenreich hieß, die Angelsachsen nach (Snglanb (Angellanb.) So veranlaßten die Hunnen eine wirkliche Völkerwanb er un g. Sie hatten es aber hauptsächlich aus die Römer abgesehen, zogen bah er der Donau nach durch Schwaben über den Rhein nach Gallien bis vor Orleans. Auf biesem Zuge haben sie mehr als zwanzig Städte und unzählige Dörfer zerstört, die Bewohner gemordet und die Felber verwüstet. Wo Attilas Pferb hintrat, ba wuchs kein Grashalm mehr. Enblich würde

10. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 39

1884 - Köln
— 39 — wollten diesen Spaß nicht gelten lassen und trieben die Weiber samt den Männern zurück, aber der Kaiser verwies es ihnen mit den Worten: „Eines Königs Wort soll man nicht deuteln!" Und er ließ nicht nur die Frauen ungehindert ziehen, sondern verschonte auch die Stadt. Von der Zeit an heißt die Burg bei der Stadt Weinsberg „Weib ertrcue" .*) 25. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Cöroe* (1152—1190.) Im Jahre 1152 wählten die deutschen Fürsten in Frankfurt a. M. Friedrich I. von Hohenstaufen zum König. Als er in Aachen gekrönt wurde, gefiel er jedermann. Er besaß eine männlich stolze Haltung und blühende Jngendkraft, hatte ernste, schöne Gesichtszüge, blaue, durchdringende Augen, hellblondes Haar und einen roten Bart. Wegen des letzten: nannten ihn die Italiener Barbarossa. Er hatte sich Karl den Großen zum Vorbilde genommen und wollte das deutsche Reich mächtig und einig machen, wie es noch nie gewesen. Aber er hatte mit vielen Hindernissen zu kämpfen. Die italienischen Städte, Mailand an der Spitze, versagten ihm den Gehorsam. Sechsmal mußte er mit einem Kriegsheer dahin ziehen, nm sie zu unterwerfen. Mailand wurde zerstört, mit Ansnahme des Domes, in welchem Friedrich die Gebeine der heiligen drei Könige aus dem Morgenlande entdeckte, die er dem Kölner Erzbischöfe schenkte. Den heftigsten Gegner hatte Barbarossa in Deutschland an Heinrich dem Löwen, dem Herzoge von Sachsen und Bayern. Während der Kaiser in Italien war, hatte Heinrich die Slawen in Holstein, Mecklenburg und Pommern besiegt und sich großes Ansehen in Deutschland erworben. Aber er haßte Barbarossa, weil dieser schon bei Lebzeiten seinen Sohn zum künftigen Kaiser bestimmte und krönen ließ. Als der Kaiser zum fünfteninal nach Italien zog, begleitete ihn zwar Heinrich bis dahin, versagte ihm aber plötzlich den Gehorsam. Vor der Schlacht bei Legnano, wo Friedrichs eigene Streitkräfte zu schwach waren, warf er sich sogar Heinrich zu Füßen und bat ihn flehentlich um Hülfe. Allein dieser schwang sich auf sein Pferd und jagte davon. *) Vergleiche „Tie Weiber von Weinsberg" von A. v. Chamisso.
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