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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 64

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 64 — gänse) und von Schafzucht. Welche amerikanische Insel gehört den Dänen? * § 30. Das Königreich Belgien (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) wird im S.w. von Frankreich, im N.w. von der Nordsee, im N. und O. von Holland, Deutschland und Luxemburg begrenzt. Das Land gehört zur deutschen Tiefebene und ist sehr fruchtbar und angebaut, fast ein Garten, ähnlich der Lombardei, reich bewässert durch Flüsse (wie Schelde und Maas) und durch Kanäle; nur im S. Höhenzüge * (Ardennen) *, reich an Eisen und Steinkohlen. * Daher ist Belgien das verhältnismäfsig bevölkertste Land in Europa. Da die (schmale) Küste teils wegen des Mangels an Flufsmündungen, teils wegen der am Meere aufgeworfenen Sanddünen keine guten Häfen hat, so ist Belgien hauptsächlich auf Ackerbau und Fabrikthätigkeit angewiesen. Die Bewohner, teils Germanen (Flämen, in der Tiefebene), teils Romanen (Wallonen, im Hügellande), meist katholisch, sind sehr fleifsig und geschickt (Flachs-, Woll-, Baumwoll- und Metallfabriken). * Hptst. das reiche Brüssel, Handels- und Fabrikst. (Brabanter Spitzen, Tuche und Teppiche); s. das Schlachtfeld von Waterloo (1815); n. Antwerpen an der Scheide, stark befestigt, bedeutende Handelsst. (Hamburg ähnlich); f.ö. Lüttich an der Maas mit reichen Steinkohlengruben, daher große Fabrikst. (Gewehre, Kanonen u. s.w.). Im N.w. das gewerbreiche Gent an der Schelde, fm Mittelalter eine der größten Städte Europas (Tuchfabriken), * an der Küste Ost ende, Überfahrt nach? Seebad, [Eisenb. Brüssel-Lüttich-Aachen-Köln]. * § 31. Das Königreich der Niederlande, (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an der Zertrümmerung der Küste: durch Sturmfluten entstand die Zuider(Seuder)f ee (die lue st friesischen Inseln sind der Rest des weggerissenen Landes). Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse, Rhein, Maas und Schelde, ist aufgeschwemmtes und daher sehr fruchtbares Land (Viehzucht, Ackerbau); da es tiefer als das Meer und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt werden. * [Das Rheindelta besteht aus 4 Haupt- und vielen Neben- armen, die teils in die Zuider-, teils unmittelbar in die Nordsee münden. Die Küste ist der deutschen ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch- und Geestland). Nach 0., nach Hannover zu, viele Moore.]

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 25

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 25 — § 15. Das norddeutsche Tiefland, im s. Teile, in der Nähe der Mittelgeb., und im N., in der Nähe des Meeres und der Flußmündungen, am fruchtbarsten. 1. Der s. Teil der Ebene umfaßt: Schlesien mit der Hptst. Breslau an der Oder, das Königreich Sachsen mit der Hptst. Dresden an der Elbe (noch in sächsischen Vorbergen gelegen) und Leipzig, die preußische Provinz Sachsen mit Magdeburg an der Elbe, die Herzogtümer Anhalt (Dessau) und Braunschweig (Brannschweig an der Oker), die preußischen Provinzen Hannover mit Hannover an der Leine, Westfalen mit Minden an der Weser und M ü n st e r in der Nähe der Ems und die Rheinprovinz mit Köln a. Rhein. 2. Der n. Teil. Zur N.-See gehören: die Handelsst. Emden an der Ems-Mündnng in der Provinz Hannover, Wilhelms- Häven, Kriegshafen an der Jade beim Großherzogtum Oldenburg, Bremen an der Weser, Hamburg an der Elbe. Inseln: Bor- knm, Norderney, Sylt, Helgoland. Zur Ostsee: Lübeck an der Trave, der Kriegshafen Kiel in der preußischen Provinz Holstein (Schleswig bildet die Grenze gegen Dänemark), Rostock im Großherzogtum Mecklenburg, Stettin an Oder, Hptst. der Provinz Pommern, Dan zig an der Weichsel, Hptst. von Westpreußen und Königsberg am Pregel, Hptst. von Ostpreußen. Inseln: Rügen an der pommerschen und Alsen an der schles- wigschen Küste. 3. Die Mitte, zu Preußen gehörend, meist unfruchtbarer Sand- boden (Kiefernwälder: Posen mit der Hptst. Posen an der Warthe, Brandenburg mit Berlin an der Spree, der Hanptst. des Reiches, und die Povinz Hannover. * [Das ganze war fr. wahrscheinlich Meeresboden (erratische Blöcke, durch Gletscher hergebracht), daher viel Sand (Geest). Da die Flüsse aus den Gebirgen viel Geröll und Schutt mit- bringen, den sie bei dem ruhigen Lauf in der Ebene fallen lassen, so erhöht sich allmählich das Flufsbett, sodafs das Wasser die Gegend überschwemmt, wenn die Ufer nicht durch Deiche geschützt werden. Auch die Küsten, wo sie nicht durch Dünen vor den Sturmfluten geschützt sind, werden eingedeicht (fettes Marschland). In der Niederung sind die Flüsse wegen ihres schwachen Gefälles meist breit und von sumpfigen Ufern be- gleitet, nur wo ein Höhenzug an sie herantritt, wird das Fluß- bett enger. Hier bieten sich daher die besten Uebergänge und Handelswege (Magdeburg, Thorn, Graudenz, Hamburg, Stettin, Frankfurt a. d. 0. u. s. w.). Im N.w. (Oldenburg und Hannover) sind weite öde Moore (Höhenrauch).] Das östl. Tiefland wird von zwei Landrücken durchzogen: der nördl. Höhenzug, reich an Seen und Küstenflüssen, durch-

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 26

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 26 — zieht Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein (in der Nähe von Kiel Quelle der Eider) und Schleswig bis nach Jütland; der südl. reicht von den Tarnowitzer Höhen in Oberschlesien (reich an Steinkohlen, Eisen, Zink und Blei) bis zu der moorigen Lüneburger Heide, zwischen Aller und Elbe. Die Richtung der Landrücken ist, wie die der Flüsse, von S.o. nach N.w. — Deutschland hat wenige Kanäle: von der Weichsel führt der Bromberger Kanal zur Netze (Oder) und von der Oder der Friedrich Wilhelms-Kanal zur Spree (Elbe). Der breite Nord-Ostsee -Kanal, welcher von der Kieler Bucht über Rendsburg (Eider) zur Nordsee (Elbmündung unterhalb Hamburgs) führt, erspart den Schiffern die zeitraubende und gefährliche Fahrt um Jütland herum. Die flache Nordsee-Küste mit ihrem Dünengürtel und ihren Düneninseln ist infolge der starken Brandung (Ebbe und Flut) für die Schiffahrt sehr gefährlich, und die Küste wird trotz Schutzbauten oft von Sturmfluten bedroht (der Jadebusen und Dollart waren fr. Land: die friesischen Inseln gehörten fr. zum Festlande; von den Halligen sind schon die schützenden Dünen abgerissen, und doch werden sie bewohnt; auch die kleine Felseninsel Helgoland ist gefährdet). Die Küste ist daher arm an guten Häfen (Hamburg und Bremerhaven liegen an Flußmündungen). Wilhelmshaven ist ein durch die Kunst geschaffener Kriegshafen. Vergl. dagegen England. Auch die Ostsee-Kiiste ist meist flach und reich an Dünen; in Schleswig-Holstein dagegen, wo der nördliche Land- rücken an das Meer herantritt, ist sie viel lieblicher (herrliche Buchenwaldungen) und hat tiefe Buchten, besonders die Kieler Bucht, mit dem einzigen deutschen Kriegshafen, den die Natur dazu geschaffen hat. Weiter ö. wird die Küste wieder flach, also auch ärmer an Häfen. (Von der Danziger Bucht ab bilden die Dünen Landzungen Nehrungen, wie die frische Nehrung, durch welche das frische Haff (Mündung des Pregel und der Nogat, des rechten Weichselarms), und die kurische Nehrung, durch welche das kurische Haff von der Ostsee getrennt wird (Mündung der Memel).] Trotz ihrer besseren Häfen hat die Ostsee-Küste doch nicht so bedeutende Seehandelsstädte wie die Nordsee-Küste und zwar 1. wegen ihrer gröfseren Entfernung vom Welthandel (Amerika, Indien u. s. w.) und 2. wegen des Zufrierens des Fahrwassers an der Küste während des Winters (stärkere Kälte im 0,, Ebbe und Flut schwach). Wo entspringen die Hauptströme Deutschlands? Welches ist die vorwiegende Richtung ihres Laufes? Nach welcher Richtung hin wird das Land also sich abdachen? Wo wird

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 12

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 12 — * Sie sind infolgedessen auch am wenigsten bevölkert und bekannt (Einflufs der Gliederung auf Handel, Schiffahrt, Bildung u. s. w., die Europäer sind die gebildetsten, die Afrikaner und Australier die ungebildetsten Menschen"). Man unterscheidet auch eine nördliche Land- und eine südliche Wasserhalb- kugel: in der Mitte der Land-Halbkugel liegt das einflufsreiche Europa, in der Mitte der Wasser-Halbkugel das abgeschnittene und deshalb erst später entdeckte Australien. * § 8. Das Wasser. Die Erdteile sind rings umspült von einer großen, zusammen- hängenden Wassermasse. Die 5 Hauptmeere oder Oeeane sind: 1. Das nördliche Eismeer vom N.-Pol bis zum nördlichen Polarkreise, welche Erdteile bespült es? Trotzdem die Schiffahrt anch im kurzen Sommer dort wegen der Eisberge sehr gefährlich ist, wird es doch oft von Walfifchfäugeru aufgesucht. 2. Das südliche Eismeer vom S.-Pol bis zum südlichen Polarkreise, noch öder und unbekannter als das n. Eismeer. 3. Der atlantische Oeean, flußartig zwischen der alten und neuen Welt. Er schneidet tief in die Erdteile ein; in seinem west- lichen Teile drängt er sich ein zwischen N.- und S.-Amerika (Golf von Mexico (Mechico), im östlichen Teile trennt er im 9!. Skandinavien vom Rumpfe Europas (Nord- und Ostsee) und im S. Europa von Afrika und Asien (Straße von Gibraltar, mitteländisches Meer, schwarzes Meer). 4. Der große oder stille Oeean, im W. von Asien und Australien, im O. von Amerika begrenzt, ohne tiefer eindringende Buchten, aber mit vielen Inseln. 5. Der indische Oeean. Im N. von Asien, im W. von Afrika, im O. von Australien begrenzt, schneidet er tief iu Asiens Südküste ein (welche Halbinsel bildet er dort? welchem europäischen Meere wird er hierdurch ähnlich?). Das M. teilt infolge der steten Verdunstung des Wassers an seiner Oberfläche der Lnft eine Menge Wasserdampf mit, der als Regen oder Schnee teils unmittelbar wieder ins M. fällt, teils das Land bewässert, in dasselbe eindringt, als Quelle zu Tage tritt und als Fluß zu seinem Ursprünge zurückkehrt. — Das Meer- wasser wird teils durch seinen Salzgehalt, teils durch seine Strömungen vor Fäulnis bewahrt. * Zu den regelmäfsigen Strömungen gehören die der Ebbe und Flut (alle 24 Stunden zweimal), welche von Mond und Sonne herrühren, und die Äquatorial Strömung des atlantischen Oceans, welche von der Westküste Afrikas zu den Küsten Mittelamerikas flutet, dort zurückgeworfen wird und

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 52

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 52 — auf dem Lande deutsch und lutherisch; doch sucht die Regierung jetzt das Deutschtum und den lutherischen Glauben auszurotten. * In Dorpat, der fr. deutschen Hochschule der Ostsee- Provinzen, ist jetzt auch schon die russische Unterrichtssprache eingeführt. Reval am finnischen Meerbusen ist ein wichtiger Vor- hafen für Petersburg. * 3. Finnland, ein felsiges, seenreiches Hoch!., am bottnischen Meerbusen. * [Die Bewohner lutherisch. Hptst. Helsingfors am finnischen Mb.] Ganz im N. wohnen Lappen (Renntierzucht). [Folgende Eisenbahnlinien verbinden die Teile des weiten Reiches miteinander: Petersburg - Moskau - Sewastopol (oder Wladikawkas am Fufse des Kaukasus), Petersburg-Wilna-Königs- berg-Berlin oder Wilna-Warschau-Krakau-Wien. — Zur un- gehinderten Aus- und Einfuhr der Waren sind die russischen Meere sehr ungeeignet, am wenigsten das n. Eismeer (weshalb?), die Ostsee ist nur im Sommer offen, und, wie das schwarze M., ein Binnenmeer. Welche Macht kann den Zugang zum schwarzen M. versperren? (daher das Streben Rufslands nach Konstanti- nopel).] In Asien besitzt Rußland weit ausgedehnte Länder. * § 24. Das Königreich Italien, * welchem Lande an Gröfse, welchem an Einwohnerzahl vergleichbar? (vergl. Seite 92), * Wird nn W. von Frankreich, im N. von der Schweiz und von Österreich durch die Alpen getrennt, welche Züge? (vergl. S. 41 f.); welche Meere an der Küste im O., S. und W.? Es zer- fällt seiner Bodengestalt nach in die Po-Tiefebene und apen- ninische H.j. I. Die Tiefebene des Po oder Oberitalien, zwischen Alpen und Apennin, reich bewässert von vielen Alpenflüssen (welchen?) und Kanälen und durch mildes Klima begünstigt (Ein- fluß der Alpen), ist sehr fruchtbar und stark bevölkert, der „Garten Europas"; die Reis- und Weizenfelder werden eingerahmt von Maulbeerbäumen (Seidenbau, Mailand, Mittelpunkt der Seiden- fabriken), Ulmen n. f. w., an denen der Wein emporwächst; in- mitten der Felder Oliven, an den Bergen Kastanienwälder. * Berühmt wegen ihrer Schönheit die oberitalischen Seen (welche?), die sumpfige adriatische Küste (so das Po-Delta) wächst allmählich infolge der Schutt- und Schlammablagerungen der Flüsse und des Meeres; hierdurch entstehen kleine Inselnr welche vom Festlande durch seichte Strandseen (Lagunen) ge- trennt werden (Venedig). *

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 170

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
170 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. hatte sich seit dem Tode Alexanders Iii. getrbt. Darum richtete er seine Blicke auf Unteritalien, durch dessen Besitz er die ppstliche Macht besser in Schranken zu halten hoffte. Es gelang ihm auch, eine Verbindung seines Sohnes Heinrich mit der normannischen Prinzessin Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu-stnde zu bringen. Auf Bitten der Mailnder wurde die Ver-mhluug in ihrer Stadt mit einem Glnze vollzogen, der dem des Mainzer Festes gleichkam. 1189] Noch im hohen Alter unternahm Friedrich einen Kreuzzug (deit dritten) nach dem Heiligen Lande. Unter Beschwerden und Ent-behruugeu aller Art, unter fortwhrenden Kmpfen, in denen der Kaiser immer in deu vordersten Reihen stritt, langte man am Flusse Saleph skalikaduus) bei der Stadt Seleucia an. Hier war dem deutschen Helden sein Ziel gesteckt. Der Flu war vou Regengssen hoch angeschwollen. Voll jugendlichen Eisers mochte der greise Kaiser nicht warten, bis die Brcke geschlagen war; ungeduldig strzte sich Friedrich mit seinem Rosse in die Wellen, aber die Flut ri ihn mit fort, und nur seine Leiche brachte man ans User. Gro war 1190] die Bestrzung des Heeres, das seinen bewhrten Fhrer verloren hatte, groß war die Trauer des ganzen deutschen Volkes, das ihn wie einen Vater beweinte. Seine Regierungszeit ist ein glnzender Abschnitt in der Geschichte unseres Vaterlandes. Das Ansehen des Reiches war unter ihm zu einer Hhe gelangt, aus der es seit der Zeit der schsischen Kaiser nicht gestanden hatte. Trotz der vielfachen Kriege in Italien hatte Deutschland selbst mit wenigen Unterbrechungen Frieden, und der Wohlstand des Volkes erhob sich zu einer nie geahnten Blte. In Sagen und Liedern lebt Barba-rossa noch immer fort. 3. Friedrich Ii. 11901197] Auf Friedrich 1. Barbarossa folgte sein Sohn Heinrich Vi., der schon frher zum König gekrnt war. Bald nach seiner Thron-Besteigung zog er nach Unteritalien, um das Erbe seiner Gemahlin Konstanze einzunehmen, in dessen Besitz er sich durch Mutige Strenge zu befestigen wute. Jetzt, wo seine Herrschaft von der Nordsee bis Sizilien reichte, erachtete Heinrich den Zeitpunkt fr gekommen, die groartigen Plne auszufhren, welche seine Seele erfllten. Die Herrlichkeit und Macht der alten Csaren, als deren Erbe und Nachfolger er sich betrachtete, sollte erneuert werden, alle Könige sollten in das Verhltnis kaiserlicher Vasallen zurckkehren, die Kaiser-krne selbst aber in dem staufischen Hause erblich werden. Da raffte ihn ein frher Tod hinweg.

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 177

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Untergang der Staufer. 177 4. Untergang der Staufer. Nach den von Friedrich getroffenen Bestimmungen folgte ihm auf dem Throne von Deutschland und Italien sein Sohn Kon- [12501254 rad Iv. Da dieser aber bei der Untersttzung, welche der Papst seinem Gegenknige Wilhelm von Holland zu teil werden lie, und bei den auf Selbstndigkeit gerichteten Bestrebungen der deutschen Fürsten nicht zu rechtem Ansehen gelangen konnte, begab er sich nach Unter-italien, wo unterdes sein Bruder Manfred den Kampf gegen die ppstliche Partei mit Erfolg begonnen hatte. Eine Stadt nach der anderen wurde unterworfen, und als auch Neapel nach hartnckiger Gegenwehr erlag, da war die staufische Herrschaft in Unteritalien aufs neue befestigt. Schon schickte sich Konrad an, den Papst selbst anzugreifen, als ihn ein pltzlicher Tod im Alter von 27 Jahren dahinraffte. Nach Konrads Tode verwaltete Manfred fr den jungen Konradin (Konrad, von den Italienern seiner Jugend wegen Konradino genannt, woraus wieder Konradin entstand), den erst zweijhrigen Sohn des verstorbenen Bruders, das sizilische Reich. Anfnglich im Nachteile, gewann er doch bald wieder die Oberhand, und die ppstlichen Trnppeu, welche sich schon fast des ganzen Landes bemchtigt hatten, wurden in die Flucht geschlagen. Auf deu ohnehin leidenden Innocenz machte die Kunde davon einen so heftigen Ein-druck, da er wenige Tage darauf aus dem Leben schied. Die Lage der Dinge wurde dadurch wenig gendert; seine Nachfolger schlugen dieselben Bahnen ein. Whrend Manfred, der einige Jahre spter auf Wunsch der Groen des Landes die Krone auf sein eigenes Haupt gesetzt, alles tat, um seine Untertanen der Segnungen des Friedens teilhaftig zu machen, suchten ihm die Ppste von allen Seiten Feinde zu erwecken. Zuletzt bot Urban Iv., ein geborener Franzose, dem Herzog Karl von Anjon, dem Bruder des Knigs Ludwig Ix. von Frankreich, die Krone an. Dieser, ein habschtiger und jedem edleren Gefhle verschlossener Mann, in dessen finsteren Zgen sich eine menschenfeindliche Seele spiegelte, ging begierig auf den Vorschlag ein. Mit einem starken Heere erschien er in Italien und besiegte Manfred in der Entscheidungsschlacht bei Benevent. 1266 Der edle Staufer selbst fand den Heldentod. Nun waltete Karl von Aujou mit eisernem Scepter in dem eroberten Lande. Mit unbarmherziger Strenge wtete er gegen alle Anhnger des gestrzten Herrscherhauses; Schafott und Gefngnis, Armut und Verbannung war das Los von Tausenden. Da schickten die Ghibellinen eine Botschaft an den jungen Konradin und luden ihn ein, nach Italien zu kommen, das Land Schmelzer, Leitfaden. 12

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 190

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
190 V. Die Kreuzzge, Herrschaft das christliche Reich- im Norden, Osten und Sden, da lieen die Fürsten Palstinas Groll und Zwietracht fahren und reichten sich die Hnde zur gemeinsamen Abwehr der drohenden Ge-fahr. Es war zu spt. Bei Tiberias erlitten sie eine vollstndige Niederlage, und drei Monate spter hielt Saladin seinen Einzua in ^Jerusalem. Die Kunde davon fiel wie ein zndender Strahl in die Herzen der abendlndischen Christen, und noch einmal flammte die alte Be-geisterung fr die heilige Sache mchtig auf. Die ersten Hupter der Christenheit, Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp Ii. von Frankreich und Richard Lwenherz von England stellten 1189] sich an die Spitze des dritten Kreuzzuges. Aber kaum ist ein zweites Mal mit so ungeheueren Mitteln so wenig erreicht worden. Barbarossa fand beim bergange der den Flu Saleph seinen Tod, und mit ihm war der Glcksstern des ganzen Unternehmens erloschen. Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrte die Reste des durch Seuchen stark geschwchten deutschen Heeres weiter und nahm an der Belagerung von Akkon teil, das gleich den meisten Stdten des Heiligen Landes in Saladins Besitz gekommen war. Whrend derselben starb er. Damals wurde zur Pflege und zum Schutze deutscher Pilger der deutsche Ritterorden gegrndet. Akkon wurde nach zweijhrigen harten Kmpfen eingenommen, doch der Jubel der den errungenen Sieg schlug bald in Hader und Streit um. Erbittert der das hochfahrende Wesen des englischen Knigs, kehrten Philipp Ii. und Herzog Leopold von sterreich, der nach Friedrichs Tode an der Spitze der deutschen Pilger stand, und dessen Fahne Richard Lwenherz hatte in den Kot treten lassen, in die Heimat zurck. Richard Lwenherz blieb noch ein Jahr lang im Heiligen Lande, vermochte aber trotz seiner ans Wunder-bare grenzenden Tapferkeit nicht mehr zu erreichen, als da den Christen der Kstenstrich von Akkon bis Joppe berlassen und ihnen der ungestrte Besuch Jerusalems gestattet wurde. Auf der Heimfahrt wurde er durch einen Sturm nach Aquileja verschlagen, auf dem Wege durch sterreich von dem schwerbeleidigten Herzog Leopold gefangen genommen und an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der j ihn erst nach dreizehnmonatlicher strenger Haft gegen ein hohes Lse-geld freigab. Da die Nachfolger Saladins ganz Palstina mit Ausnahme von Akkon zurckeroberten, so vereinigte sich eine Anzahl deutscher, franzsischer und italienischer Ritter unter Fhrung des Grafen Balduin von Flandern und des Markgrafen Bonifatius von 1204] Montferrat zu entern vierten Kreuzzuge. Da jedoch die Pilger die bedungene berfahrtssumme nicht zu zahleu vermochten, lieen sie

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 278

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
278 V. Brandenburg-Preuens wachsende Macht. Besitz des Oberquartiers Geldern, dieses gegen berlassung der Insel Sizilien. sterreich setzte den Krieg noch ein Jahr lang fort, aber ohne Erfolg. Dann ging es mit Frankreich den Frieden 1714] zu Rastatt ein, in welchem Philipp von Anjon als König Philipp V. Spanien nebst den amerikanischen Besitzungen, fter-reich die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel utid Sardinien erhielt. Einige Jahre spter vertauschte es die letztere Insel gegen Sizilien, und Viktor Amadeus von Savoyen nannte sich seit dieser Zeit König von Sardinien". So sorgte der Habsburgische Kaiser Deutschlands freilich fr sich, aber Straburg blieb auch jetzt bei Frankreich! ^ V. Lrandentmrg-preuens wachsende Macht. 1. Brandenburg unter den Kurfrsten. Unter der Herrschaft der Hohenzollern erlangte Brandenburg schnell die Macht und Blte zurck, die es einst unter den Aska-niern besessen. Mit Einsicht und Kraft nahm sich Friedrich Ii., 14401470] Friedrichs I. Sohn und Nachfolger, der Mark an. Wie der Bater den widerspenstigen Adel zu Paaren getrieben hatte, so demtigte der Sohn die Städte, die in trotzigem Selbstbewutsein nach einer Unabhngigkeit strebten, die sich schlechterdings nicht mit der Stellung des Landessrsteu vertrug. Das mchtige Gemein-wesen der Schwesterstdte Berlin und Klln wurde gnzlich um-gestaltet, die gemeinschaftliche Verwaltung aufgehoben, die Gltigkeit der kommunalen Wahlen an die landesherrliche Besttigung geknpft und durch Erbauung einer festen Burg an der Spree die Brgerschaft in dauernder Unterwrfigkeit gehalten. Die Festigkeit, die Friedrich bei dieser Gelegenheit bewies, war es wohl, die ihm den Beinamen Eisenzahn" erwarb. Nicht minder zeigte er sich be-flifsen, sein Herrscherrecht dem Adel gegenber geltend zu machen und denselben zugleich seiner Roheit und Verwilderung zu entreien; in dem Schwanenorden", den er bald nach seinem Regiernngs-antritt stiftete, wollte er ihm ein Vorbild echten christlichen Ritter-tums geben. Weitfhrende, unfruchtbare Aussichten hatten fr ihn nichts Verlockendes; daher schlug er auch ohne Besinnen die ihm angetragenen Kronen von Polen und Bhmen aus. Wo er aber in der Nhe sein Gebiet erweitern konnte, zumal wenn es sich um Wiedererwerbung alter brandenburgischer Besitzungen handelte, da griff er um so entschlossener zu. So brachte er durch Kauf Teile

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 377

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Das auerdeutsche Europa. 377 (sogenannt nach dem Thronbewerber Don Karlos, dem Bruder des 1833 verstorbenen Knigs Ferdinand Vii.) etwas aus und wurde durch den Marschall Serrano gestrzt. Obwohl Serrano den Ober-besehl gegen die Karlisten selbst bernahm, gelang es ihm nicht, einen entscheidenden Sieg zu erfechten. Da wurde in Mnrviedro der 18jhrige Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella als Alfons Xii. zum König ausgerufen. Er bernahm am 14. Januar 1875 die 1875 Regierung. Das zuerst von General Quesada, dann von Alfons selbst gefhrte knigliche Heer schlug die Karlisten und warf sie der die franzsische Grenze. Auch im Sden wurde der Aufstand be-wltigt, und so kehrte endlich die Ruhe in das Land zurck. Der frhe Tod des Knigs am 25. November 1885 machte den Hoff-1885 nnngen^ ein Ende, welche Spanien und Europa in seine Umsicht und Tatkraft gesetzt hatten. Sein Besuch in Berlin, welchen Kronprinz Friedrich Wilhelm erwiderte, hatte auch Spanien in ein freundschaftliches Verhltnis zu Deutschland gebracht. Als die Knigin Marie Christine, die seit dem Tode des Knigs die Regentschaft fhrt, am 17. Mai 1886 einem Prinzen das Leben gab, wurde dieser als Alfons Xiii. zum König ausgerufen. 1886 f. England. Der Reichtum und die Macht Englands be-ruhen hauptschlich auf seiner hochentwickelten Industrie und seinem Welthandel. Seine zahlreichen Kolonien liefern dazu einerseits die ntigen Rohprodukte und sind anderseits die unentbehrlichen Ab-satzgebiete Nach beiden Beziehungen ist Ostindien der wertvollste englische Besitz, betrgt doch seine Volkszahl allein 260 Millionen. Nach Niederwerfung des Sipahi-Aufstandes (1858) war deshalb auch das Sonderrecht der ostindischen Handelsgesellschaft aufgehoben und Indien zu einer englischen Provinz erklrt worden. Auch hatte die Knigin Viktoria (1837 1901) auf den Rat ihres Ministers D i s r a el i (Lord Beaconsfield) 1876 den Titel Kaiserin von Indien" an-genommen. Das Vordringen der Russen in Jnnerasien und auf der Balkanhalbinsel während der siebziger Jahre bedrohte sowohl Indien selbst als auch den nchsten Wasserweg dahin durch den 1869 erffneten Suezkanal. Daher war England zunchst auf die Sicherung der Mittelmeer-strae bedacht, wie die Besetzung Eyperns und die Zurckdrngung Rulands vom Bosporus zeigte. Den gleichen Zweck verfolgte Eng-land iu gypten. Es kaufte dem verschwenderischen Khediw Ismail Pascha (1875) dessen letzte Anrechte an den Snez-Kanal (17 7 0 00 1875 Aktien) ab und bernahm, anfangs mit Frankreich gemeinsam, die Verwaltung der gyptischen Finanzen. Als Ismail Pascha 1879 1879 auf Befehl des Sultans die Regierung seinem Sohn Taufik Pascha bertragen hatte, versuchte die nationale Partei unter der Fhrung des Kriegsministers Arabi Pascha den Einflu der Fremden"
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