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gänse) und von Schafzucht. Welche amerikanische Insel gehört
den Dänen? *
§ 30. Das Königreich Belgien
(Größe, Einwohnerzahl Seite 92.)
wird im S.w. von Frankreich, im N.w. von der Nordsee, im N.
und O. von Holland, Deutschland und Luxemburg begrenzt. Das
Land gehört zur deutschen Tiefebene und ist sehr fruchtbar und
angebaut, fast ein Garten, ähnlich der Lombardei, reich bewässert
durch Flüsse (wie Schelde und Maas) und durch Kanäle; nur im
S. Höhenzüge * (Ardennen) *, reich an Eisen und Steinkohlen.
* Daher ist Belgien das verhältnismäfsig bevölkertste Land
in Europa. Da die (schmale) Küste teils wegen des Mangels
an Flufsmündungen, teils wegen der am Meere aufgeworfenen
Sanddünen keine guten Häfen hat, so ist Belgien hauptsächlich
auf Ackerbau und Fabrikthätigkeit angewiesen. Die Bewohner,
teils Germanen (Flämen, in der Tiefebene), teils Romanen
(Wallonen, im Hügellande), meist katholisch, sind sehr fleifsig
und geschickt (Flachs-, Woll-, Baumwoll- und Metallfabriken). *
Hptst. das reiche Brüssel, Handels- und Fabrikst. (Brabanter
Spitzen, Tuche und Teppiche); s. das Schlachtfeld von Waterloo
(1815); n. Antwerpen an der Scheide, stark befestigt, bedeutende
Handelsst. (Hamburg ähnlich); f.ö. Lüttich an der Maas mit reichen
Steinkohlengruben, daher große Fabrikst. (Gewehre, Kanonen u. s.w.).
Im N.w. das gewerbreiche Gent an der Schelde, fm Mittelalter
eine der größten Städte Europas (Tuchfabriken),
* an der Küste Ost ende, Überfahrt nach? Seebad,
[Eisenb. Brüssel-Lüttich-Aachen-Köln]. *
§ 31. Das Königreich der Niederlande,
(Größe, Einwohnerzahl Seite 92.)
zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an
der Zertrümmerung der Küste: durch Sturmfluten entstand die
Zuider(Seuder)f ee (die lue st friesischen Inseln sind der Rest
des weggerissenen Landes).
Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse,
Rhein, Maas und Schelde, ist aufgeschwemmtes und daher sehr
fruchtbares Land (Viehzucht, Ackerbau); da es tiefer als das Meer
und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt
werden.
* [Das Rheindelta besteht aus 4 Haupt- und vielen Neben-
armen, die teils in die Zuider-, teils unmittelbar in die Nordsee
münden.
Die Küste ist der deutschen ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch-
und Geestland). Nach 0., nach Hannover zu, viele Moore.]
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Maas Maas
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Frankreich Nordsee Holland Deutschland Luxemburg Belgien Europa Belgien Hamburg Europas Niederlande Belgien Rhein Rheindelta Nordsee Hannover
— 25 —
§ 15. Das norddeutsche Tiefland,
im s. Teile, in der Nähe der Mittelgeb., und im N., in der Nähe
des Meeres und der Flußmündungen, am fruchtbarsten.
1. Der s. Teil der Ebene umfaßt: Schlesien mit der Hptst.
Breslau an der Oder, das Königreich Sachsen mit der Hptst.
Dresden an der Elbe (noch in sächsischen Vorbergen gelegen)
und Leipzig, die preußische Provinz Sachsen mit Magdeburg
an der Elbe, die Herzogtümer Anhalt (Dessau) und Braunschweig
(Brannschweig an der Oker), die preußischen Provinzen
Hannover mit Hannover an der Leine, Westfalen mit Minden
an der Weser und M ü n st e r in der Nähe der Ems und die
Rheinprovinz mit Köln a. Rhein.
2. Der n. Teil. Zur N.-See gehören: die Handelsst. Emden
an der Ems-Mündnng in der Provinz Hannover, Wilhelms-
Häven, Kriegshafen an der Jade beim Großherzogtum Oldenburg,
Bremen an der Weser, Hamburg an der Elbe. Inseln: Bor-
knm, Norderney, Sylt, Helgoland. Zur Ostsee: Lübeck
an der Trave, der Kriegshafen Kiel in der preußischen Provinz
Holstein (Schleswig bildet die Grenze gegen Dänemark), Rostock
im Großherzogtum Mecklenburg, Stettin an Oder, Hptst.
der Provinz Pommern, Dan zig an der Weichsel, Hptst. von
Westpreußen und Königsberg am Pregel, Hptst. von Ostpreußen.
Inseln: Rügen an der pommerschen und Alsen an der schles-
wigschen Küste.
3. Die Mitte, zu Preußen gehörend, meist unfruchtbarer Sand-
boden (Kiefernwälder: Posen mit der Hptst. Posen an der Warthe,
Brandenburg mit Berlin an der Spree, der Hanptst. des Reiches,
und die Povinz Hannover.
* [Das ganze war fr. wahrscheinlich Meeresboden (erratische
Blöcke, durch Gletscher hergebracht), daher viel Sand (Geest).
Da die Flüsse aus den Gebirgen viel Geröll und Schutt mit-
bringen, den sie bei dem ruhigen Lauf in der Ebene fallen
lassen, so erhöht sich allmählich das Flufsbett, sodafs das Wasser
die Gegend überschwemmt, wenn die Ufer nicht durch Deiche
geschützt werden. Auch die Küsten, wo sie nicht durch Dünen
vor den Sturmfluten geschützt sind, werden eingedeicht (fettes
Marschland). In der Niederung sind die Flüsse wegen ihres
schwachen Gefälles meist breit und von sumpfigen Ufern be-
gleitet, nur wo ein Höhenzug an sie herantritt, wird das Fluß-
bett enger. Hier bieten sich daher die besten Uebergänge und
Handelswege (Magdeburg, Thorn, Graudenz, Hamburg, Stettin,
Frankfurt a. d. 0. u. s. w.). Im N.w. (Oldenburg und Hannover)
sind weite öde Moore (Höhenrauch).]
Das östl. Tiefland wird von zwei Landrücken durchzogen:
der nördl. Höhenzug, reich an Seen und Küstenflüssen, durch-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 26 —
zieht Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein (in der Nähe
von Kiel Quelle der Eider) und Schleswig bis nach Jütland;
der südl. reicht von den Tarnowitzer Höhen in Oberschlesien
(reich an Steinkohlen, Eisen, Zink und Blei) bis zu der moorigen
Lüneburger Heide, zwischen Aller und Elbe. Die Richtung
der Landrücken ist, wie die der Flüsse, von S.o. nach N.w. —
Deutschland hat wenige Kanäle: von der Weichsel führt
der Bromberger Kanal zur Netze (Oder) und von der Oder
der Friedrich Wilhelms-Kanal zur Spree (Elbe). Der
breite Nord-Ostsee -Kanal, welcher von der Kieler Bucht
über Rendsburg (Eider) zur Nordsee (Elbmündung unterhalb
Hamburgs) führt, erspart den Schiffern die zeitraubende und
gefährliche Fahrt um Jütland herum.
Die flache Nordsee-Küste mit ihrem Dünengürtel und
ihren Düneninseln ist infolge der starken Brandung (Ebbe und
Flut) für die Schiffahrt sehr gefährlich, und die Küste wird
trotz Schutzbauten oft von Sturmfluten bedroht (der Jadebusen
und Dollart waren fr. Land: die friesischen Inseln gehörten fr.
zum Festlande; von den Halligen sind schon die schützenden
Dünen abgerissen, und doch werden sie bewohnt; auch die
kleine Felseninsel Helgoland ist gefährdet). Die Küste ist
daher arm an guten Häfen (Hamburg und Bremerhaven liegen
an Flußmündungen). Wilhelmshaven ist ein durch die
Kunst geschaffener Kriegshafen. Vergl. dagegen England.
Auch die Ostsee-Kiiste ist meist flach und reich an
Dünen; in Schleswig-Holstein dagegen, wo der nördliche Land-
rücken an das Meer herantritt, ist sie viel lieblicher (herrliche
Buchenwaldungen) und hat tiefe Buchten, besonders die Kieler
Bucht, mit dem einzigen deutschen Kriegshafen, den die Natur
dazu geschaffen hat. Weiter ö. wird die Küste wieder flach,
also auch ärmer an Häfen. (Von der Danziger Bucht ab
bilden die Dünen Landzungen Nehrungen, wie die frische
Nehrung, durch welche das frische Haff (Mündung des
Pregel und der Nogat, des rechten Weichselarms), und die
kurische Nehrung, durch welche das kurische Haff von
der Ostsee getrennt wird (Mündung der Memel).]
Trotz ihrer besseren Häfen hat die Ostsee-Küste doch nicht
so bedeutende Seehandelsstädte wie die Nordsee-Küste und zwar
1. wegen ihrer gröfseren Entfernung vom Welthandel (Amerika,
Indien u. s. w.) und 2. wegen des Zufrierens des Fahrwassers
an der Küste während des Winters (stärkere Kälte im 0,, Ebbe
und Flut schwach).
Wo entspringen die Hauptströme Deutschlands? Welches
ist die vorwiegende Richtung ihres Laufes? Nach welcher
Richtung hin wird das Land also sich abdachen? Wo wird
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms-Kanal Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Mecklenburg Holstein Kiel Schleswig Oberschlesien Heide Deutschland Nordsee Hamburgs Helgoland Hamburg Bremerhaven Wilhelmshaven England Schleswig-Holstein Danziger_Bucht Weichselarms Amerika Indien Deutschlands
— 94 —
A n h a n g.
Das Herzogtum Braunschweig.
3700 qkm (67 Dm), über 430000 Einw.
§ 1. Geschichte des Landes.
Die nördl. Abdachung des Harzes zwischen Weser und Elbe
war zu den Zeiten der Römer von den freiheitliebenden Cheruskern
bewohnt (Armin, der Befreier Deutschlands durch den Sieg im
Teutoburgerwalde 9 n. Chr.). In der Zeit der großen Völker-
Wanderung eroberten die kriegerischen Sachsen, aus N. kommend,
das Land von der Elbe fast bis zum Rhein und von der Nordsee
bis zum Harz * (w. die Franken, s. die Thüringer, ö. slawische
Völkerschaften, wie die Wenden) *. In verschiedene Stämme
geteilt, konnten sie den christlichen Franken nicht widerstehen (Karl
d. Gr.), sondern mußten sich nach langwierigen Kämpfen (Witte-
kind) unterwerfen und das Christentum annehmen. Ein Ver-
wandter Wittekinds, Ludolf, ward durch Ludwig den Deutschen
der erste Herzog von Sachsen.
* Von Ludolfs Söhnen gründete Bruno angeblich die
spätere Stadt Braunschweig (Brunswik), während Otto der Er-
lauchte die Herzogswürde erhielt und sie auf seinen Sohn
Heinrich I., den Vogelsteller, vererbte (König von Deutsch-
land 919—936). Heinrichs Sohn und Nachfolger, Otto I., be-
lehnte Hermann Billung, einen sächsischen Grafen mit dem
Herzogtume, welches unter ihm und seinen Nachkommen immer
mächtiger wurde (Freunde der sächsischen, Gegner der
fränkischen Kaiser, besonders Heinrichs Iv.). Nach dem
Aussterben der Billunger wurde der Graf Lothar von Süpp-
lingenburg Herzog von Sachsen/ Dieser belehnte später als
Kaiser von Deutschland seinen Schwiegersohn, den Weifen
Heinrich den Stolzen, Herzog von Bayern, mit Sachsen,
sodafs Heinrich der mächtigste deutsche Fürst wurde (Kampf
Heinrichs mit Konrad Iii., dem Hohenstaufen, der Weifen mit
den Ghibellinen). Die Weifen waren ein uraltes, im s. Schwaben
reich begütertes Grafengeschlecht. Heinrichs des Stolzen Sohn, *
Heinrich der Löwe (1139—1195), vermählt mit Mathilde,
der Schwester von Richard Löwenherz von England, der mächtigste
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
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Extrahierte Personennamen: Armin Karl
d Karl Ludolf Ludwig Ludwig Bruno Otto Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrichs Heinrichs Otto_I. Otto_I. Hermann_Billung Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Lothar_von_Süpp-
lingenburg_Herzog_von_Sachsen/ Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Konrad_Iii Konrad Heinrichs Heinrichs Heinrich_der_Löwe Heinrich Mathilde Richard_Löwenherz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Teutoburgerwalde Sachsen Rhein Nordsee Sachsen Braunschweig Deutschland Bayern Sachsen Schwaben England
— 95 —
Fürst Deutschlands, besaß außer seinen Erbländern (Braunschweig,
Hannover, Lüneburg u. a.) die Herzogtümer Bayern und Sachsen und
erweiterte seine Herrschaft * (durch Kämpfe mit den Wenden) *
bis zur Ostsee. Er ward aber später von Friedrich Barbarossa
in die Acht erklärt (weshalb?) und seiner Herzogtümer entsetzt,
sodaß er nur seine Erbländer behielt, welche sein Enkel Otto das
Kind zum Herzogtums Braunschweig erhob;
* nachdem nämlich Heinrichs Sohn, Otto Iv., als Gegen-
kaiser gegen den Hohenstaufen Philipp von Schwaben gekämpft
hatte, machte Otto das Kind seinen Frieden mit den Hohen-
staufen (Friedrich Ii.), indem er dem Kaiser seine Allode
übergab, um sie von ihm als Lehen zurückzuerhalten:
so wurde Otto (1235) der erste Herzog yoii Braimscliweig. *
Seine Söhne teilten das Land unter sich, und so entstanden
zwei Linien, Brannschweig-Wolsenbüttel und Braunschweig-Lüne-
bürg (das spätere Königreich Hannover, jetzt preußische Provinz).
Brannschweig-Wolsenbüttel zerfiel bald durch Teilung in mehrere
kleine Stücke, und da deren Herzöge außerdem sich durch Kriege
unter einander schwächten, so machte sich die immer mehr empor-
t strebende Stadt Braunschweig von den Herzögen fast ganz unab-
hängig (Residenz in Wolfenbüttel). Zur Zeit der Reformation
herrschte in Brauufchweig-Wolfenbüttel Heinrich der Jüngere,
ein Feind Luthers; daher kam, während in der Stadt Braun-
schweig schon 1528 die lutherische Lehre eingeführt wurde („Ach
Gott vom Himmel sieh darein"), die Reformation im Lande erst
zur Herrschaft durch Heinrichs Sohn, den gelehrten Herzog Julius
(feit 1568), welcher überhaupt väterlich für das Wohl des Landes
sorgte (Gründer der Hochschule zu Helmstedt). Von den durch den
30 jährigen Krieg geschlagenen Wunden konnte sich das Land lange
nicht erholen;
* der Herzog Karl (bis 1780) sorgte allerdings für bessere
Unterrichtsanstalten (das Kolleg, jetzt polytechnische Hoch-
schule in Braunschweig), aber teils seine Prachtliebe, teils seine
Beteiligung am 7jährigen Kriege stürzte das Land in große
Schulden (sein Bruder Ferdinand war ein berühmter General in
Friedrichs Heere); *
erst der sparsame und tapfere Karl Wilhelm Ferdinand
* (1780—1806) * begründete bessere Verhältnisse, aber als preußischer
Feldherr gegen das republikanische und kaiserliche Frankreich nn-
glücklich (1792 und 1806), starb er infolge einer bei Auerftädt er-
haltenen Wunde in Ottensen bei Altona. Braunschweig ward dem
Königreiche Westfalen zugeteilt (Jerome in Kassel).
Friedrich Wilhelm * (1806—1815) * kämpfte im Bunde
mit deu Österreichern gegen Napoleon und schlug sich, nachdem
diese Frieden geschlossen hatten, mit seiner tapfern „schwarzen
Schar" von Böhmen aus durch Deutschland (Treffen bei Olper
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Otto Heinrichs Otto_Iv. Otto_Iv. Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Friedrich_Ii Friedrich Otto Heinrich Heinrich Heinrichs Julius
( Karl_( Karl Ferdinand Friedrichs Karl_Wilhelm_Ferdinand
* Karl Wilhelm Ferdinand Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon
— 12 —
* Sie sind infolgedessen auch am wenigsten bevölkert und
bekannt (Einflufs der Gliederung auf Handel, Schiffahrt, Bildung
u. s. w., die Europäer sind die gebildetsten, die Afrikaner und
Australier die ungebildetsten Menschen"). Man unterscheidet
auch eine nördliche Land- und eine südliche Wasserhalb-
kugel: in der Mitte der Land-Halbkugel liegt das einflufsreiche
Europa, in der Mitte der Wasser-Halbkugel das abgeschnittene
und deshalb erst später entdeckte Australien. *
§ 8. Das Wasser.
Die Erdteile sind rings umspült von einer großen, zusammen-
hängenden Wassermasse. Die 5 Hauptmeere oder Oeeane sind:
1. Das nördliche Eismeer vom N.-Pol bis zum nördlichen
Polarkreise, welche Erdteile bespült es? Trotzdem die Schiffahrt
anch im kurzen Sommer dort wegen der Eisberge sehr gefährlich
ist, wird es doch oft von Walfifchfäugeru aufgesucht.
2. Das südliche Eismeer vom S.-Pol bis zum südlichen
Polarkreise, noch öder und unbekannter als das n. Eismeer.
3. Der atlantische Oeean, flußartig zwischen der alten und
neuen Welt. Er schneidet tief in die Erdteile ein; in seinem west-
lichen Teile drängt er sich ein zwischen N.- und S.-Amerika (Golf
von Mexico (Mechico), im östlichen Teile trennt er im 9!.
Skandinavien vom Rumpfe Europas (Nord- und Ostsee) und im
S. Europa von Afrika und Asien (Straße von Gibraltar,
mitteländisches Meer, schwarzes Meer).
4. Der große oder stille Oeean, im W. von Asien und
Australien, im O. von Amerika begrenzt, ohne tiefer eindringende
Buchten, aber mit vielen Inseln.
5. Der indische Oeean. Im N. von Asien, im W. von
Afrika, im O. von Australien begrenzt, schneidet er tief iu Asiens
Südküste ein (welche Halbinsel bildet er dort? welchem europäischen
Meere wird er hierdurch ähnlich?).
Das M. teilt infolge der steten Verdunstung des Wassers an
seiner Oberfläche der Lnft eine Menge Wasserdampf mit, der als
Regen oder Schnee teils unmittelbar wieder ins M. fällt, teils das
Land bewässert, in dasselbe eindringt, als Quelle zu Tage tritt
und als Fluß zu seinem Ursprünge zurückkehrt. — Das Meer-
wasser wird teils durch seinen Salzgehalt, teils durch seine
Strömungen vor Fäulnis bewahrt.
* Zu den regelmäfsigen Strömungen gehören die der
Ebbe und Flut (alle 24 Stunden zweimal), welche von Mond
und Sonne herrühren, und die Äquatorial Strömung des
atlantischen Oceans, welche von der Westküste Afrikas zu den
Küsten Mittelamerikas flutet, dort zurückgeworfen wird und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
— 52 —
auf dem Lande deutsch und lutherisch; doch sucht die Regierung
jetzt das Deutschtum und den lutherischen Glauben auszurotten. *
In Dorpat, der fr. deutschen Hochschule der Ostsee-
Provinzen, ist jetzt auch schon die russische Unterrichtssprache
eingeführt.
Reval am finnischen Meerbusen ist ein wichtiger Vor-
hafen für Petersburg. *
3. Finnland, ein felsiges, seenreiches Hoch!., am bottnischen
Meerbusen.
* [Die Bewohner lutherisch. Hptst. Helsingfors am
finnischen Mb.] Ganz im N. wohnen Lappen (Renntierzucht).
[Folgende Eisenbahnlinien verbinden die Teile des weiten
Reiches miteinander: Petersburg - Moskau - Sewastopol (oder
Wladikawkas am Fufse des Kaukasus), Petersburg-Wilna-Königs-
berg-Berlin oder Wilna-Warschau-Krakau-Wien. — Zur un-
gehinderten Aus- und Einfuhr der Waren sind die russischen
Meere sehr ungeeignet, am wenigsten das n. Eismeer (weshalb?),
die Ostsee ist nur im Sommer offen, und, wie das schwarze M.,
ein Binnenmeer. Welche Macht kann den Zugang zum schwarzen
M. versperren? (daher das Streben Rufslands nach Konstanti-
nopel).]
In Asien besitzt Rußland weit ausgedehnte Länder. *
§ 24. Das Königreich Italien,
* welchem Lande an Gröfse, welchem an Einwohnerzahl vergleichbar?
(vergl. Seite 92), *
Wird nn W. von Frankreich, im N. von der Schweiz und
von Österreich durch die Alpen getrennt, welche Züge? (vergl.
S. 41 f.); welche Meere an der Küste im O., S. und W.? Es zer-
fällt seiner Bodengestalt nach in die Po-Tiefebene und apen-
ninische H.j.
I. Die Tiefebene des Po oder Oberitalien, zwischen
Alpen und Apennin, reich bewässert von vielen Alpenflüssen
(welchen?) und Kanälen und durch mildes Klima begünstigt (Ein-
fluß der Alpen), ist sehr fruchtbar und stark bevölkert, der „Garten
Europas"; die Reis- und Weizenfelder werden eingerahmt von
Maulbeerbäumen (Seidenbau, Mailand, Mittelpunkt der Seiden-
fabriken), Ulmen n. f. w., an denen der Wein emporwächst; in-
mitten der Felder Oliven, an den Bergen Kastanienwälder.
* Berühmt wegen ihrer Schönheit die oberitalischen Seen
(welche?), die sumpfige adriatische Küste (so das Po-Delta)
wächst allmählich infolge der Schutt- und Schlammablagerungen
der Flüsse und des Meeres; hierdurch entstehen kleine Inselnr
welche vom Festlande durch seichte Strandseen (Lagunen) ge-
trennt werden (Venedig). *
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Extrahierte Ortsnamen: Dorpat Petersburg Finnland Helsingfors Petersburg Moskau Kaukasus Ostsee Asien Italien Frankreich Schweiz Oberitalien Mailand Venedig
154 Iii. Die schsischen Kaiser.
der Schultern und Brust hernieder, und aus dem gebrunten Gesicht blitzten helle, lebhafte Augen. Freigebig, gndig, leutselig und freundlich zog er wohl die Herzen an sich, doch war er mehr gefrchtet als geliebt. Er konnte streng sein bis zur Hrte, und selbst seine Shne bebten vor dem Groll des Lwen". Dabei bewies er eine selsenfeste Treue gegen Freunde, Gromut gegen gedemtigte Feinde, und nie gedachte er wieder eines Vergehens, wenn er es einmal verziehen hatte. Von seiner kniglichen Wrde hatte er die hchste Vorstellung, und sein Streben nach groen Taten fllte noch am Abend seines Lebens die Seele mit Jugendkraft.
Den Groen des Reiches behagte das straffe Regiment des jungen Knigs wenig, und dieser hatte manchen schweren Kampf, selbst gegen die Angehrigen seines Hauses, zu bestehen. So der-banden sich gleich in den ersten Jahren seiner Regierung die Herzge Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen mit dem Bruder des Knigs, Heinrich, um den letzteren ans den Thron zu heben.- Doch das Glck war Otto gnstig. Die Verbndeten wurden in der Gegend von Andernach berfallen; Eberhard erlag im Kampfe, und Giselbert fand in den Wellen des Rheines den Tod. Heinrich bat spter reumtig um Verzeihung, die ihm auf Frsprache der Mutter auch gewhrt wurde; er war fortau der treueste Anhnger seines Bruders. Dieser Ausgang setzte Otto in die gnstige Lage, seinen Plan, alle groen Lehen fbie Reichslnder, mit denen der König die Fürsten belehnte) an sein Haus zu bringen, dem Ziele nher zu führen. Lothringen gab er seinem nachherigen Schwiegersohne, dem Grafen Konrad von Franken, mit Baiern belehnte er spter seinen Bruder Heinrich, mit Schwaben seinen Sohn Ludolf: Sachsen erhielt sein treuer Freund Hermann Billing, während der Herzogsstuhl von Franken unbesetzt blieb.
Mit gleichem Erfolge war Otto bemht, die Grenzen des Reiches im Norden und Osten zu sichern. Mit der Verwaltung der Mark gegen die Wenden hatte er den Markgrafen Gero betraut, einen Mann von groer Khnheit und Klugheit, der durch seine Kriegs-taten der Schrecken der Feinde ward. Gegen den Dnenknig Harald Blauzahn, der in die Schleswigsche Mark eingefallen war, zog er, wie berichtet wird, selbst zu Felde, trieb ihn nach Jtland zurck und stellte die Grenze wieder her. Harald erkannte die Oberhoheit des deutschen Reiches an und bekehrte sich spter zum Christentnme. Die Bhmen, welche die deutsche Lehnspflicht abgeworfen hatten, wurden nach langen Kmpfen zur Unterwerfung gebracht. Otto begngte sich jedoch nicht mit den Erfolgen der Waffen. Seinen Heeren folgten Priester und Glaubensboten, welche die besiegten
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Eberhard_von_Franken Heinrich Heinrich Otto Eberhard Heinrich Otto Konrad_von_Franken Konrad Heinrich Heinrich Ludolf Hermann_Billing Otto Gero Harald_Blauzahn Harald Otto
2. Die Ottonen. 157
zog er weiter nach beut Sden, um die zum griechischen Reiche gehrigen Laubschaften Apnlien und Kalabrien, auf welche er im Namen seiner Gemahlin Theophano, einer griechischen Prinzessin, Ansprche erhob, an sein Hans zu bringen. Aber er erlitt eine Nieberlage, aus der er sich selbst nur mit Mhe durch eine gefahrvolle Flucht rettete. Unter neuen Rstungen starb er zu Rom im 28. Lebensjahre.
Whrend der Unmndigkeit Otto Iii., der beim Tode [9831002 des Vaters erst drei Jahre alt war, fhrte seine Mntter Theophano in Gemeinschaft mit dem Erzbischof Willigis von Mainz die Regierung. Mndig geworden zog Otto der die Alpen und empfing in Rom die Kaiserkrone. Im Jahre 1000, wo viele den Unter-gang der Welt erwarteten, unternahm der schwrmerische Kaiser eiue Wallfahrt nach Gueseu zu beut Grabe des heiligen Ab albert, Bischofs von Prag, der brei Jahre zuvor als Glaubensbote bei den hetbttischeit Preußen den Mrtyrertob gefuubeu. Von ba begab er sich nach Aachen und stieg in die Gruft Karls des Groen hinab, um sich durch den Anblick des gewaltigen Kaisers zu hohen Taten zu begeistern. Dann kehrte er nach Rom zurck, wo er am liebsten weilte, und das er zur Hauptstabt seines Weltreiches zu machen gebachte. Aber mitten in seinen Hochfliegenben Plnen ereilte ihn schon im 22. Lebensjahre der Tod.
Da die ltere schsische Linie mit Otto Iii. ausstarb, so stritten sich mehrere Bewerber um die Krone, die bald Hein- [10021024 riet) Ii. (beut Heiligen), dein Sohne Heinrichs des Znkers von Baiern und Urenkel Heinrichs I. zufiel. Seine Regierung war ein steter Kampf mit den immer mehr nach Selbstndigkeit strebenden Groen des Reiches und den nach^ Freiheit ringenden Italienern. Nachdem er in Deutschland die Ordnung hergestellt, zog er nach Italien und empfing mit seiner frommen Gemahlin Kunigunde die Kaiserkrnung, wobei ihm der Papst den goldenen, mit einem Kreuze gezierten Reichsapfel, das Sinnbild der Weltherrschaft, berreichte. Im Dome zu Bamberg, der ihm seine Entstehung verdankt, ruht der Letzte aus dein glorreichen Geschlechte der schsischen Herrscher.
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Extrahierte Personennamen: Otto Mntter_Theophano Willigis_von_Mainz Otto Karls Otto Heinrichs Heinrichs Heinrichs_I. Kunigunde
Extrahierte Ortsnamen: Apnlien Kalabrien Rom Rom Prag Aachen Rom Baiern Deutschland Italien Bamberg
1. Heinrich Iv. und Gregor Vii. 159
Bremen, der nun auf Grund jenes Beschlusses die Vormundschaft der Heinrich und die Regierung des Reiches bernahm. Adalbert war ein Mann von hohen Geistesgaben, aber eitel, ehrgeizig, Pracht-liebend und verschwenderisch. An dem Beispiele seines Vormundes konnte Heinrich lernen, schrankenlose Willkr zu den und selbst-schtige Zwecke durch schlechte Mittel zu erreichen; er wurde liederlich, leichtsinnig und hochfahrend. War Annos Absicht dahin gegangen , fr die Macht und Unabhngigkeit der Groen zu wirken, so wollte Adalbert denselben in dem jungen Könige eine Zuchtrute geben. Er brachte Heinrich die hchste Meinung von seiner knig-lichen Machtvollkommenheit bei und impfte ihm einen nnauslsch-liehen Ha gegen die Fürsten und insbesondere gegen die schsischen ein, von denen die Plne des ehrgeizigen Bischofs, der sich zum Primas des Nordens zu erheben gedacht, durchkreuzt worden waren.
Als der junge König in seinem 16. Lebensjahre fr mndig erklrt wurde, behielt er auch jetzt noch den Erzbischof bei sich und lie sich ganz von ihm leiten. Er nahm dauernd seinen Hof in Sachsen, erbaute Burgen und Schlsser und drckte das Volk durch bermige Abgaben und harte Fronarbeit. Sein willkrliches monarchisches Regiment, und seine Verschwendung erbitterten die Sachsen und gaben aller Welt ein rgernis. Endlich kam der langverhaltene Groll zum Ausbruch. Ctto von Nordheim, des be-absichtigten Knigsmordes angeklagt, hatte sich geweigert, seine Un-schuld durch ein Gottesurteil (Zweikampf) zu beweisen. Nachdem ihm durch ein Frstengericht sein Herzogtum Baiern genommen worden, stellte er sich an die Spitze der Unzufriedenen und zog, als der König auf die vorgebrachten Klagen eine verchtliche Antwort gab, vor Goslar, wo derselbe Hof hielt. Heinrich floh nach der nahen Harzburg und von da nach Hessen, in der Hoffnung, bei den sddeutschen Fürsten Hilfe zu finden. Aber diese waren keineswegs geneigt, seine Willkrherrschaft zu untersttzen, und so sah er sich gentigt, mit den Sachsen Frieden zu machen und in die Schleifung der Burgen zu willigen. Als jedoch die erbitterten Gegner in ihrer Rachgier so weit gingen, auch die kniglichen Grber zu offnen und die Gebeine von Heinrichs Angehrigen herauszureien und zu be-schimpfen, da scharte sich ganz Deutschland um den König, und die Sachsen wurden auf dem Homburger Feld bei Langensalza vollstndig 1075 geschlagen. Jetzt glaubte Heinrich seine alten Plne zur Knechtung des verhaten Volkes wieder aufnehmen zu knnen. Die Hupter des Aufstandes wurden gefangen gehalten, die Burgen wieder her-gestellt, und die Willkrherrschaft begann von neuem. Da wandten sich die Sachsen an den Papst, der begierig die Gelegenheit ergriff,
sich als oberster Richter der Welt zu zeigen.
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