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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 64

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 64 — gänse) und von Schafzucht. Welche amerikanische Insel gehört den Dänen? * § 30. Das Königreich Belgien (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) wird im S.w. von Frankreich, im N.w. von der Nordsee, im N. und O. von Holland, Deutschland und Luxemburg begrenzt. Das Land gehört zur deutschen Tiefebene und ist sehr fruchtbar und angebaut, fast ein Garten, ähnlich der Lombardei, reich bewässert durch Flüsse (wie Schelde und Maas) und durch Kanäle; nur im S. Höhenzüge * (Ardennen) *, reich an Eisen und Steinkohlen. * Daher ist Belgien das verhältnismäfsig bevölkertste Land in Europa. Da die (schmale) Küste teils wegen des Mangels an Flufsmündungen, teils wegen der am Meere aufgeworfenen Sanddünen keine guten Häfen hat, so ist Belgien hauptsächlich auf Ackerbau und Fabrikthätigkeit angewiesen. Die Bewohner, teils Germanen (Flämen, in der Tiefebene), teils Romanen (Wallonen, im Hügellande), meist katholisch, sind sehr fleifsig und geschickt (Flachs-, Woll-, Baumwoll- und Metallfabriken). * Hptst. das reiche Brüssel, Handels- und Fabrikst. (Brabanter Spitzen, Tuche und Teppiche); s. das Schlachtfeld von Waterloo (1815); n. Antwerpen an der Scheide, stark befestigt, bedeutende Handelsst. (Hamburg ähnlich); f.ö. Lüttich an der Maas mit reichen Steinkohlengruben, daher große Fabrikst. (Gewehre, Kanonen u. s.w.). Im N.w. das gewerbreiche Gent an der Schelde, fm Mittelalter eine der größten Städte Europas (Tuchfabriken), * an der Küste Ost ende, Überfahrt nach? Seebad, [Eisenb. Brüssel-Lüttich-Aachen-Köln]. * § 31. Das Königreich der Niederlande, (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an der Zertrümmerung der Küste: durch Sturmfluten entstand die Zuider(Seuder)f ee (die lue st friesischen Inseln sind der Rest des weggerissenen Landes). Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse, Rhein, Maas und Schelde, ist aufgeschwemmtes und daher sehr fruchtbares Land (Viehzucht, Ackerbau); da es tiefer als das Meer und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt werden. * [Das Rheindelta besteht aus 4 Haupt- und vielen Neben- armen, die teils in die Zuider-, teils unmittelbar in die Nordsee münden. Die Küste ist der deutschen ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch- und Geestland). Nach 0., nach Hannover zu, viele Moore.]

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 25

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 25 — § 15. Das norddeutsche Tiefland, im s. Teile, in der Nähe der Mittelgeb., und im N., in der Nähe des Meeres und der Flußmündungen, am fruchtbarsten. 1. Der s. Teil der Ebene umfaßt: Schlesien mit der Hptst. Breslau an der Oder, das Königreich Sachsen mit der Hptst. Dresden an der Elbe (noch in sächsischen Vorbergen gelegen) und Leipzig, die preußische Provinz Sachsen mit Magdeburg an der Elbe, die Herzogtümer Anhalt (Dessau) und Braunschweig (Brannschweig an der Oker), die preußischen Provinzen Hannover mit Hannover an der Leine, Westfalen mit Minden an der Weser und M ü n st e r in der Nähe der Ems und die Rheinprovinz mit Köln a. Rhein. 2. Der n. Teil. Zur N.-See gehören: die Handelsst. Emden an der Ems-Mündnng in der Provinz Hannover, Wilhelms- Häven, Kriegshafen an der Jade beim Großherzogtum Oldenburg, Bremen an der Weser, Hamburg an der Elbe. Inseln: Bor- knm, Norderney, Sylt, Helgoland. Zur Ostsee: Lübeck an der Trave, der Kriegshafen Kiel in der preußischen Provinz Holstein (Schleswig bildet die Grenze gegen Dänemark), Rostock im Großherzogtum Mecklenburg, Stettin an Oder, Hptst. der Provinz Pommern, Dan zig an der Weichsel, Hptst. von Westpreußen und Königsberg am Pregel, Hptst. von Ostpreußen. Inseln: Rügen an der pommerschen und Alsen an der schles- wigschen Küste. 3. Die Mitte, zu Preußen gehörend, meist unfruchtbarer Sand- boden (Kiefernwälder: Posen mit der Hptst. Posen an der Warthe, Brandenburg mit Berlin an der Spree, der Hanptst. des Reiches, und die Povinz Hannover. * [Das ganze war fr. wahrscheinlich Meeresboden (erratische Blöcke, durch Gletscher hergebracht), daher viel Sand (Geest). Da die Flüsse aus den Gebirgen viel Geröll und Schutt mit- bringen, den sie bei dem ruhigen Lauf in der Ebene fallen lassen, so erhöht sich allmählich das Flufsbett, sodafs das Wasser die Gegend überschwemmt, wenn die Ufer nicht durch Deiche geschützt werden. Auch die Küsten, wo sie nicht durch Dünen vor den Sturmfluten geschützt sind, werden eingedeicht (fettes Marschland). In der Niederung sind die Flüsse wegen ihres schwachen Gefälles meist breit und von sumpfigen Ufern be- gleitet, nur wo ein Höhenzug an sie herantritt, wird das Fluß- bett enger. Hier bieten sich daher die besten Uebergänge und Handelswege (Magdeburg, Thorn, Graudenz, Hamburg, Stettin, Frankfurt a. d. 0. u. s. w.). Im N.w. (Oldenburg und Hannover) sind weite öde Moore (Höhenrauch).] Das östl. Tiefland wird von zwei Landrücken durchzogen: der nördl. Höhenzug, reich an Seen und Küstenflüssen, durch-

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 26

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 26 — zieht Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein (in der Nähe von Kiel Quelle der Eider) und Schleswig bis nach Jütland; der südl. reicht von den Tarnowitzer Höhen in Oberschlesien (reich an Steinkohlen, Eisen, Zink und Blei) bis zu der moorigen Lüneburger Heide, zwischen Aller und Elbe. Die Richtung der Landrücken ist, wie die der Flüsse, von S.o. nach N.w. — Deutschland hat wenige Kanäle: von der Weichsel führt der Bromberger Kanal zur Netze (Oder) und von der Oder der Friedrich Wilhelms-Kanal zur Spree (Elbe). Der breite Nord-Ostsee -Kanal, welcher von der Kieler Bucht über Rendsburg (Eider) zur Nordsee (Elbmündung unterhalb Hamburgs) führt, erspart den Schiffern die zeitraubende und gefährliche Fahrt um Jütland herum. Die flache Nordsee-Küste mit ihrem Dünengürtel und ihren Düneninseln ist infolge der starken Brandung (Ebbe und Flut) für die Schiffahrt sehr gefährlich, und die Küste wird trotz Schutzbauten oft von Sturmfluten bedroht (der Jadebusen und Dollart waren fr. Land: die friesischen Inseln gehörten fr. zum Festlande; von den Halligen sind schon die schützenden Dünen abgerissen, und doch werden sie bewohnt; auch die kleine Felseninsel Helgoland ist gefährdet). Die Küste ist daher arm an guten Häfen (Hamburg und Bremerhaven liegen an Flußmündungen). Wilhelmshaven ist ein durch die Kunst geschaffener Kriegshafen. Vergl. dagegen England. Auch die Ostsee-Kiiste ist meist flach und reich an Dünen; in Schleswig-Holstein dagegen, wo der nördliche Land- rücken an das Meer herantritt, ist sie viel lieblicher (herrliche Buchenwaldungen) und hat tiefe Buchten, besonders die Kieler Bucht, mit dem einzigen deutschen Kriegshafen, den die Natur dazu geschaffen hat. Weiter ö. wird die Küste wieder flach, also auch ärmer an Häfen. (Von der Danziger Bucht ab bilden die Dünen Landzungen Nehrungen, wie die frische Nehrung, durch welche das frische Haff (Mündung des Pregel und der Nogat, des rechten Weichselarms), und die kurische Nehrung, durch welche das kurische Haff von der Ostsee getrennt wird (Mündung der Memel).] Trotz ihrer besseren Häfen hat die Ostsee-Küste doch nicht so bedeutende Seehandelsstädte wie die Nordsee-Küste und zwar 1. wegen ihrer gröfseren Entfernung vom Welthandel (Amerika, Indien u. s. w.) und 2. wegen des Zufrierens des Fahrwassers an der Küste während des Winters (stärkere Kälte im 0,, Ebbe und Flut schwach). Wo entspringen die Hauptströme Deutschlands? Welches ist die vorwiegende Richtung ihres Laufes? Nach welcher Richtung hin wird das Land also sich abdachen? Wo wird

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 94

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 94 — A n h a n g. Das Herzogtum Braunschweig. 3700 qkm (67 Dm), über 430000 Einw. § 1. Geschichte des Landes. Die nördl. Abdachung des Harzes zwischen Weser und Elbe war zu den Zeiten der Römer von den freiheitliebenden Cheruskern bewohnt (Armin, der Befreier Deutschlands durch den Sieg im Teutoburgerwalde 9 n. Chr.). In der Zeit der großen Völker- Wanderung eroberten die kriegerischen Sachsen, aus N. kommend, das Land von der Elbe fast bis zum Rhein und von der Nordsee bis zum Harz * (w. die Franken, s. die Thüringer, ö. slawische Völkerschaften, wie die Wenden) *. In verschiedene Stämme geteilt, konnten sie den christlichen Franken nicht widerstehen (Karl d. Gr.), sondern mußten sich nach langwierigen Kämpfen (Witte- kind) unterwerfen und das Christentum annehmen. Ein Ver- wandter Wittekinds, Ludolf, ward durch Ludwig den Deutschen der erste Herzog von Sachsen. * Von Ludolfs Söhnen gründete Bruno angeblich die spätere Stadt Braunschweig (Brunswik), während Otto der Er- lauchte die Herzogswürde erhielt und sie auf seinen Sohn Heinrich I., den Vogelsteller, vererbte (König von Deutsch- land 919—936). Heinrichs Sohn und Nachfolger, Otto I., be- lehnte Hermann Billung, einen sächsischen Grafen mit dem Herzogtume, welches unter ihm und seinen Nachkommen immer mächtiger wurde (Freunde der sächsischen, Gegner der fränkischen Kaiser, besonders Heinrichs Iv.). Nach dem Aussterben der Billunger wurde der Graf Lothar von Süpp- lingenburg Herzog von Sachsen/ Dieser belehnte später als Kaiser von Deutschland seinen Schwiegersohn, den Weifen Heinrich den Stolzen, Herzog von Bayern, mit Sachsen, sodafs Heinrich der mächtigste deutsche Fürst wurde (Kampf Heinrichs mit Konrad Iii., dem Hohenstaufen, der Weifen mit den Ghibellinen). Die Weifen waren ein uraltes, im s. Schwaben reich begütertes Grafengeschlecht. Heinrichs des Stolzen Sohn, * Heinrich der Löwe (1139—1195), vermählt mit Mathilde, der Schwester von Richard Löwenherz von England, der mächtigste

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 95

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 95 — Fürst Deutschlands, besaß außer seinen Erbländern (Braunschweig, Hannover, Lüneburg u. a.) die Herzogtümer Bayern und Sachsen und erweiterte seine Herrschaft * (durch Kämpfe mit den Wenden) * bis zur Ostsee. Er ward aber später von Friedrich Barbarossa in die Acht erklärt (weshalb?) und seiner Herzogtümer entsetzt, sodaß er nur seine Erbländer behielt, welche sein Enkel Otto das Kind zum Herzogtums Braunschweig erhob; * nachdem nämlich Heinrichs Sohn, Otto Iv., als Gegen- kaiser gegen den Hohenstaufen Philipp von Schwaben gekämpft hatte, machte Otto das Kind seinen Frieden mit den Hohen- staufen (Friedrich Ii.), indem er dem Kaiser seine Allode übergab, um sie von ihm als Lehen zurückzuerhalten: so wurde Otto (1235) der erste Herzog yoii Braimscliweig. * Seine Söhne teilten das Land unter sich, und so entstanden zwei Linien, Brannschweig-Wolsenbüttel und Braunschweig-Lüne- bürg (das spätere Königreich Hannover, jetzt preußische Provinz). Brannschweig-Wolsenbüttel zerfiel bald durch Teilung in mehrere kleine Stücke, und da deren Herzöge außerdem sich durch Kriege unter einander schwächten, so machte sich die immer mehr empor- t strebende Stadt Braunschweig von den Herzögen fast ganz unab- hängig (Residenz in Wolfenbüttel). Zur Zeit der Reformation herrschte in Brauufchweig-Wolfenbüttel Heinrich der Jüngere, ein Feind Luthers; daher kam, während in der Stadt Braun- schweig schon 1528 die lutherische Lehre eingeführt wurde („Ach Gott vom Himmel sieh darein"), die Reformation im Lande erst zur Herrschaft durch Heinrichs Sohn, den gelehrten Herzog Julius (feit 1568), welcher überhaupt väterlich für das Wohl des Landes sorgte (Gründer der Hochschule zu Helmstedt). Von den durch den 30 jährigen Krieg geschlagenen Wunden konnte sich das Land lange nicht erholen; * der Herzog Karl (bis 1780) sorgte allerdings für bessere Unterrichtsanstalten (das Kolleg, jetzt polytechnische Hoch- schule in Braunschweig), aber teils seine Prachtliebe, teils seine Beteiligung am 7jährigen Kriege stürzte das Land in große Schulden (sein Bruder Ferdinand war ein berühmter General in Friedrichs Heere); * erst der sparsame und tapfere Karl Wilhelm Ferdinand * (1780—1806) * begründete bessere Verhältnisse, aber als preußischer Feldherr gegen das republikanische und kaiserliche Frankreich nn- glücklich (1792 und 1806), starb er infolge einer bei Auerftädt er- haltenen Wunde in Ottensen bei Altona. Braunschweig ward dem Königreiche Westfalen zugeteilt (Jerome in Kassel). Friedrich Wilhelm * (1806—1815) * kämpfte im Bunde mit deu Österreichern gegen Napoleon und schlug sich, nachdem diese Frieden geschlossen hatten, mit seiner tapfern „schwarzen Schar" von Böhmen aus durch Deutschland (Treffen bei Olper

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 12

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 12 — * Sie sind infolgedessen auch am wenigsten bevölkert und bekannt (Einflufs der Gliederung auf Handel, Schiffahrt, Bildung u. s. w., die Europäer sind die gebildetsten, die Afrikaner und Australier die ungebildetsten Menschen"). Man unterscheidet auch eine nördliche Land- und eine südliche Wasserhalb- kugel: in der Mitte der Land-Halbkugel liegt das einflufsreiche Europa, in der Mitte der Wasser-Halbkugel das abgeschnittene und deshalb erst später entdeckte Australien. * § 8. Das Wasser. Die Erdteile sind rings umspült von einer großen, zusammen- hängenden Wassermasse. Die 5 Hauptmeere oder Oeeane sind: 1. Das nördliche Eismeer vom N.-Pol bis zum nördlichen Polarkreise, welche Erdteile bespült es? Trotzdem die Schiffahrt anch im kurzen Sommer dort wegen der Eisberge sehr gefährlich ist, wird es doch oft von Walfifchfäugeru aufgesucht. 2. Das südliche Eismeer vom S.-Pol bis zum südlichen Polarkreise, noch öder und unbekannter als das n. Eismeer. 3. Der atlantische Oeean, flußartig zwischen der alten und neuen Welt. Er schneidet tief in die Erdteile ein; in seinem west- lichen Teile drängt er sich ein zwischen N.- und S.-Amerika (Golf von Mexico (Mechico), im östlichen Teile trennt er im 9!. Skandinavien vom Rumpfe Europas (Nord- und Ostsee) und im S. Europa von Afrika und Asien (Straße von Gibraltar, mitteländisches Meer, schwarzes Meer). 4. Der große oder stille Oeean, im W. von Asien und Australien, im O. von Amerika begrenzt, ohne tiefer eindringende Buchten, aber mit vielen Inseln. 5. Der indische Oeean. Im N. von Asien, im W. von Afrika, im O. von Australien begrenzt, schneidet er tief iu Asiens Südküste ein (welche Halbinsel bildet er dort? welchem europäischen Meere wird er hierdurch ähnlich?). Das M. teilt infolge der steten Verdunstung des Wassers an seiner Oberfläche der Lnft eine Menge Wasserdampf mit, der als Regen oder Schnee teils unmittelbar wieder ins M. fällt, teils das Land bewässert, in dasselbe eindringt, als Quelle zu Tage tritt und als Fluß zu seinem Ursprünge zurückkehrt. — Das Meer- wasser wird teils durch seinen Salzgehalt, teils durch seine Strömungen vor Fäulnis bewahrt. * Zu den regelmäfsigen Strömungen gehören die der Ebbe und Flut (alle 24 Stunden zweimal), welche von Mond und Sonne herrühren, und die Äquatorial Strömung des atlantischen Oceans, welche von der Westküste Afrikas zu den Küsten Mittelamerikas flutet, dort zurückgeworfen wird und

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 52

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 52 — auf dem Lande deutsch und lutherisch; doch sucht die Regierung jetzt das Deutschtum und den lutherischen Glauben auszurotten. * In Dorpat, der fr. deutschen Hochschule der Ostsee- Provinzen, ist jetzt auch schon die russische Unterrichtssprache eingeführt. Reval am finnischen Meerbusen ist ein wichtiger Vor- hafen für Petersburg. * 3. Finnland, ein felsiges, seenreiches Hoch!., am bottnischen Meerbusen. * [Die Bewohner lutherisch. Hptst. Helsingfors am finnischen Mb.] Ganz im N. wohnen Lappen (Renntierzucht). [Folgende Eisenbahnlinien verbinden die Teile des weiten Reiches miteinander: Petersburg - Moskau - Sewastopol (oder Wladikawkas am Fufse des Kaukasus), Petersburg-Wilna-Königs- berg-Berlin oder Wilna-Warschau-Krakau-Wien. — Zur un- gehinderten Aus- und Einfuhr der Waren sind die russischen Meere sehr ungeeignet, am wenigsten das n. Eismeer (weshalb?), die Ostsee ist nur im Sommer offen, und, wie das schwarze M., ein Binnenmeer. Welche Macht kann den Zugang zum schwarzen M. versperren? (daher das Streben Rufslands nach Konstanti- nopel).] In Asien besitzt Rußland weit ausgedehnte Länder. * § 24. Das Königreich Italien, * welchem Lande an Gröfse, welchem an Einwohnerzahl vergleichbar? (vergl. Seite 92), * Wird nn W. von Frankreich, im N. von der Schweiz und von Österreich durch die Alpen getrennt, welche Züge? (vergl. S. 41 f.); welche Meere an der Küste im O., S. und W.? Es zer- fällt seiner Bodengestalt nach in die Po-Tiefebene und apen- ninische H.j. I. Die Tiefebene des Po oder Oberitalien, zwischen Alpen und Apennin, reich bewässert von vielen Alpenflüssen (welchen?) und Kanälen und durch mildes Klima begünstigt (Ein- fluß der Alpen), ist sehr fruchtbar und stark bevölkert, der „Garten Europas"; die Reis- und Weizenfelder werden eingerahmt von Maulbeerbäumen (Seidenbau, Mailand, Mittelpunkt der Seiden- fabriken), Ulmen n. f. w., an denen der Wein emporwächst; in- mitten der Felder Oliven, an den Bergen Kastanienwälder. * Berühmt wegen ihrer Schönheit die oberitalischen Seen (welche?), die sumpfige adriatische Küste (so das Po-Delta) wächst allmählich infolge der Schutt- und Schlammablagerungen der Flüsse und des Meeres; hierdurch entstehen kleine Inselnr welche vom Festlande durch seichte Strandseen (Lagunen) ge- trennt werden (Venedig). *

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 154

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
154 Iii. Die schsischen Kaiser. der Schultern und Brust hernieder, und aus dem gebrunten Gesicht blitzten helle, lebhafte Augen. Freigebig, gndig, leutselig und freundlich zog er wohl die Herzen an sich, doch war er mehr gefrchtet als geliebt. Er konnte streng sein bis zur Hrte, und selbst seine Shne bebten vor dem Groll des Lwen". Dabei bewies er eine selsenfeste Treue gegen Freunde, Gromut gegen gedemtigte Feinde, und nie gedachte er wieder eines Vergehens, wenn er es einmal verziehen hatte. Von seiner kniglichen Wrde hatte er die hchste Vorstellung, und sein Streben nach groen Taten fllte noch am Abend seines Lebens die Seele mit Jugendkraft. Den Groen des Reiches behagte das straffe Regiment des jungen Knigs wenig, und dieser hatte manchen schweren Kampf, selbst gegen die Angehrigen seines Hauses, zu bestehen. So der-banden sich gleich in den ersten Jahren seiner Regierung die Herzge Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen mit dem Bruder des Knigs, Heinrich, um den letzteren ans den Thron zu heben.- Doch das Glck war Otto gnstig. Die Verbndeten wurden in der Gegend von Andernach berfallen; Eberhard erlag im Kampfe, und Giselbert fand in den Wellen des Rheines den Tod. Heinrich bat spter reumtig um Verzeihung, die ihm auf Frsprache der Mutter auch gewhrt wurde; er war fortau der treueste Anhnger seines Bruders. Dieser Ausgang setzte Otto in die gnstige Lage, seinen Plan, alle groen Lehen fbie Reichslnder, mit denen der König die Fürsten belehnte) an sein Haus zu bringen, dem Ziele nher zu führen. Lothringen gab er seinem nachherigen Schwiegersohne, dem Grafen Konrad von Franken, mit Baiern belehnte er spter seinen Bruder Heinrich, mit Schwaben seinen Sohn Ludolf: Sachsen erhielt sein treuer Freund Hermann Billing, während der Herzogsstuhl von Franken unbesetzt blieb. Mit gleichem Erfolge war Otto bemht, die Grenzen des Reiches im Norden und Osten zu sichern. Mit der Verwaltung der Mark gegen die Wenden hatte er den Markgrafen Gero betraut, einen Mann von groer Khnheit und Klugheit, der durch seine Kriegs-taten der Schrecken der Feinde ward. Gegen den Dnenknig Harald Blauzahn, der in die Schleswigsche Mark eingefallen war, zog er, wie berichtet wird, selbst zu Felde, trieb ihn nach Jtland zurck und stellte die Grenze wieder her. Harald erkannte die Oberhoheit des deutschen Reiches an und bekehrte sich spter zum Christentnme. Die Bhmen, welche die deutsche Lehnspflicht abgeworfen hatten, wurden nach langen Kmpfen zur Unterwerfung gebracht. Otto begngte sich jedoch nicht mit den Erfolgen der Waffen. Seinen Heeren folgten Priester und Glaubensboten, welche die besiegten

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 157

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die Ottonen. 157 zog er weiter nach beut Sden, um die zum griechischen Reiche gehrigen Laubschaften Apnlien und Kalabrien, auf welche er im Namen seiner Gemahlin Theophano, einer griechischen Prinzessin, Ansprche erhob, an sein Hans zu bringen. Aber er erlitt eine Nieberlage, aus der er sich selbst nur mit Mhe durch eine gefahrvolle Flucht rettete. Unter neuen Rstungen starb er zu Rom im 28. Lebensjahre. Whrend der Unmndigkeit Otto Iii., der beim Tode [9831002 des Vaters erst drei Jahre alt war, fhrte seine Mntter Theophano in Gemeinschaft mit dem Erzbischof Willigis von Mainz die Regierung. Mndig geworden zog Otto der die Alpen und empfing in Rom die Kaiserkrone. Im Jahre 1000, wo viele den Unter-gang der Welt erwarteten, unternahm der schwrmerische Kaiser eiue Wallfahrt nach Gueseu zu beut Grabe des heiligen Ab albert, Bischofs von Prag, der brei Jahre zuvor als Glaubensbote bei den hetbttischeit Preußen den Mrtyrertob gefuubeu. Von ba begab er sich nach Aachen und stieg in die Gruft Karls des Groen hinab, um sich durch den Anblick des gewaltigen Kaisers zu hohen Taten zu begeistern. Dann kehrte er nach Rom zurck, wo er am liebsten weilte, und das er zur Hauptstabt seines Weltreiches zu machen gebachte. Aber mitten in seinen Hochfliegenben Plnen ereilte ihn schon im 22. Lebensjahre der Tod. Da die ltere schsische Linie mit Otto Iii. ausstarb, so stritten sich mehrere Bewerber um die Krone, die bald Hein- [10021024 riet) Ii. (beut Heiligen), dein Sohne Heinrichs des Znkers von Baiern und Urenkel Heinrichs I. zufiel. Seine Regierung war ein steter Kampf mit den immer mehr nach Selbstndigkeit strebenden Groen des Reiches und den nach^ Freiheit ringenden Italienern. Nachdem er in Deutschland die Ordnung hergestellt, zog er nach Italien und empfing mit seiner frommen Gemahlin Kunigunde die Kaiserkrnung, wobei ihm der Papst den goldenen, mit einem Kreuze gezierten Reichsapfel, das Sinnbild der Weltherrschaft, berreichte. Im Dome zu Bamberg, der ihm seine Entstehung verdankt, ruht der Letzte aus dein glorreichen Geschlechte der schsischen Herrscher.

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 159

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Heinrich Iv. und Gregor Vii. 159 Bremen, der nun auf Grund jenes Beschlusses die Vormundschaft der Heinrich und die Regierung des Reiches bernahm. Adalbert war ein Mann von hohen Geistesgaben, aber eitel, ehrgeizig, Pracht-liebend und verschwenderisch. An dem Beispiele seines Vormundes konnte Heinrich lernen, schrankenlose Willkr zu den und selbst-schtige Zwecke durch schlechte Mittel zu erreichen; er wurde liederlich, leichtsinnig und hochfahrend. War Annos Absicht dahin gegangen , fr die Macht und Unabhngigkeit der Groen zu wirken, so wollte Adalbert denselben in dem jungen Könige eine Zuchtrute geben. Er brachte Heinrich die hchste Meinung von seiner knig-lichen Machtvollkommenheit bei und impfte ihm einen nnauslsch-liehen Ha gegen die Fürsten und insbesondere gegen die schsischen ein, von denen die Plne des ehrgeizigen Bischofs, der sich zum Primas des Nordens zu erheben gedacht, durchkreuzt worden waren. Als der junge König in seinem 16. Lebensjahre fr mndig erklrt wurde, behielt er auch jetzt noch den Erzbischof bei sich und lie sich ganz von ihm leiten. Er nahm dauernd seinen Hof in Sachsen, erbaute Burgen und Schlsser und drckte das Volk durch bermige Abgaben und harte Fronarbeit. Sein willkrliches monarchisches Regiment, und seine Verschwendung erbitterten die Sachsen und gaben aller Welt ein rgernis. Endlich kam der langverhaltene Groll zum Ausbruch. Ctto von Nordheim, des be-absichtigten Knigsmordes angeklagt, hatte sich geweigert, seine Un-schuld durch ein Gottesurteil (Zweikampf) zu beweisen. Nachdem ihm durch ein Frstengericht sein Herzogtum Baiern genommen worden, stellte er sich an die Spitze der Unzufriedenen und zog, als der König auf die vorgebrachten Klagen eine verchtliche Antwort gab, vor Goslar, wo derselbe Hof hielt. Heinrich floh nach der nahen Harzburg und von da nach Hessen, in der Hoffnung, bei den sddeutschen Fürsten Hilfe zu finden. Aber diese waren keineswegs geneigt, seine Willkrherrschaft zu untersttzen, und so sah er sich gentigt, mit den Sachsen Frieden zu machen und in die Schleifung der Burgen zu willigen. Als jedoch die erbitterten Gegner in ihrer Rachgier so weit gingen, auch die kniglichen Grber zu offnen und die Gebeine von Heinrichs Angehrigen herauszureien und zu be-schimpfen, da scharte sich ganz Deutschland um den König, und die Sachsen wurden auf dem Homburger Feld bei Langensalza vollstndig 1075 geschlagen. Jetzt glaubte Heinrich seine alten Plne zur Knechtung des verhaten Volkes wieder aufnehmen zu knnen. Die Hupter des Aufstandes wurden gefangen gehalten, die Burgen wieder her-gestellt, und die Willkrherrschaft begann von neuem. Da wandten sich die Sachsen an den Papst, der begierig die Gelegenheit ergriff, sich als oberster Richter der Welt zu zeigen.
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