Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Elsaß-Lothringen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vii —
würde, als Abschluß ihres Stoffgebietes, und nachdem sie mit den Schülern
die Weiten der Erde durchgeschweist und die Jahrhunderte durchwandert hat,
ein rundes Bild heimatlichen Schaffens und Wirkens mit ins Leben hinaus-
zugeben.
Es ist dem Verfasser ein Bedürfnis und eine angenehme Pflicht,
allen denen auch an dieser Stelle aufrichtigsten Dank zu sagen, die die Ent-
stehung und Gestaltung dieses Buches mit Rat und Tat gefördert haben:
Dem Herrn Geheimen Regierungs- und Schulrat Dr. Stehle, dem Herrn
Oberregierungsrat Dr. Negenborn in Liegnitz, Herrn Landwirtschafts--
inspektor Wann er für die Durchsicht des Abschnittes über den Weinbau
und dem Herrn Verleger Ludolf Beust.
Möge das Buch sich geeignet erweisen, im kommenden Geschlechte die
Liebe zur Heimat zu vertiefen, die Freudigkeit des Strebens nach höheren
Zielen im Dienste der Allgemeinheit zu entzünden.
Straßburg im Elsaß, Sommer 1912.
E. Hauptmann
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
1. Wo stehen wir?
Mit stiller Ehrfurcht betrachten wir wohl den Hausrat, der vom
Großvater oder von den Urgroßeltern herstammt. Wieviel Freude und Glück,
wieviel Weh und Leid hat sich schon vor diesen alten Erbstücken abgespielt!
Während unser Blick sinnend auf ihnen ruht, werden unsere Väter vor
unserm Auge wieder lebendig und mit ihnen alte, längstvergangene Tage.
Sie erinnern uns, daß viele, viele vor uns denselben Namen getragen wie
wir. Gar gerne möchten wir Genaueres über ihr Leben wissen, weil wir
fühlen, daß wir durch sie nicht allein stehen, daß wir nur ein Glied
einer langen Reihe sind. Gerne hören wir von jenen Gewesenen, die
wir nicht gekannt, berichten. Wir sind stolz auf sie und möchten es ihnen
gerne gleichtun.
Auch außerhalb unserer Häuser steigen da und dort gewesene Geschlechter
vor uns auf. Dieses oder jenes graue, jahrhundertealte Gebäude, besonders
aber die Kirchen in Dorf und Stadt erinnern uns an sie. Oft genug aber
denken wir derer gar nicht, die uns diese Stätten gebaut haben.
So manche Gemeinde zieht alljährlich aus ihrem Walde bedeutende
Summen, und doch denkt das Geschlecht, das diese Summen verbraucht,
selten der langen und heißen Kämpfe, die einst von den längst verstorbenen
Bewohnern dieser Gemeinde ausgekämpft werden mußten, damit der Wald
als Gemeindebesitz sicher stand und stehe.
Von unsern Bergen herab schauen zahlreiche Burgruinen ins Tal auf
ein Geschlecht neuer Menschen, das sich kaum nach ihnen umsieht und scheinbar
vergessen hat, daß die einstigen Bewohner dieser Burgen dem Namen unseres
Stammes einen hellen Klang gegeben.
So lassen diese Zeugen der Vergangenheit unsern Blick weiter schweifen
auf eine noch größere Gemeinschaft, der wir angehören, deren Glieder zwar
nicht denselben Namen tragen wie wir, die aber mit uns zum gleichen
Volksstamme gehören, die sich gleich uns Elsässer oder Lothringer nennen.
Gemeinsame Geschichte, gemeinsame Mundart machen aus uns allen eine
große Familie.
1
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
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Volksgenossen würdig zu sein. Wir fühlen uns gedrungen, unser Bestes zu
leisten, um, soviel an uns liegt, dem Namen eines Deutschen seinen Klang
zu erhalten.
Jeder muß fühlen, daß er zu irgend einem Volke gehört. Kein
Volk kann zwar von sich sagen: Ich bin das beste, vornehmste unter allen.
Jedes hat seine besonderen Tugenden und seine Fehler. Sein Volk lieben,
heißt darum noch nicht, ein anderes hassen. Wer seine Familienangehörigen
liebt, haßt ja um deswillen auch nicht die, die nicht zu dieser Familie ge-
hören. Daß Liebe zu seinem Volke nicht Haß gegen ein fremdes bedeutet,
müssen wir Elsaß-Lothringer insbesondere uns immer vor Augen halten.
Außer unserer heimischen Mundart klingen ja vereinzelt auch fremdsprachige
Laute, französische, an unser Ohr. Sie erinnern uns an eine Zeit, da die
Elsaß-Lothringer mit ihrer Liebe und ihrem Stolze nicht zum deutschen,
sondern zum französischen Volke gehörten, trotz deutscher Mundart und Sitte,
trotz ihrer größtenteils deutschen Geschichte. Aber wissen müssen wir, daß
wir nicht eins und das andere, daß wir mit dem Herzen entweder nur
Deutsche oder nur Franzosen sein können.
Heute klingt der Name des Deutschen stolzer denn je durch die Welt.
Den Beginn des neuen Ruhmes bildete jener Krieg, der uns Elsaß-Lothringer
wieder zum deutschen Volke gebracht hat. Seither erscheinen die Farben des
Deutschen Reiches in den entferntesten Winkeln der Erde, auch da, wo vorher
selbst der Name des Deutschen ganz unbekannt war. Ob das so bleibt, liegt
nur an den deutschen Stämmen, die das deutsche Volk ausmachen.
Denn das deutsche Volk lebt unter Einrichtungen, die von denen der
meisten andern verschieden sind. Jedes fremde Volk wohnt gewissermaßen
in einer weiten Riesenhalle beisammen. Der Bau für das deutsche ist in
Kammern eingeteilt, in selbständige Staaten, in denen die Söhne derselben
Mutter zwar durch leichte Wände getrennt, aber doch so nahe beieinander
wohnen, daß einer des andern Nähe fortwährend spürt. Jeder muß sich erst
in seiner eigenen „Kammer" auskennen, ehe er in die fremden schaut. Wir
Elsaß-Lothringer müssen unser Land und unsern Staat kennen, damit wir
wissen, was er unter den anderen deutschen Staaten bedeutet, wo wir arbeiten
müssen, um seine Einrichtungen noch besser zu gestalten.
2. Der Elsaß-Lothringer in der Geschichte.
Ein ganz kurzer Blick in unsere Geschichte kann uns sagen, was die
Elsaß-Lothringer in vergangenen Zeiten bedeutet haben, und ob auch
der Klang unseres Stammesnamens uns zu Stolz berechtigt.
1*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Nur im südlichen Teile von Lothringen ist es oft schwer, zu unterscheiden,
ob die Bewohner nach ihrer körperlichen Beschaffenheit mehr den Franzosen
oder mehr den Bewohnern der benachbarten deutschen Länder zugezählt
werden müssen (nach Schwalbe). So ist es also nicht die Sprache allein,
die uns der deutschen Volksfamilie zuweist.
Mit durchlebt, und das von ganzem Herzen, haben die Elsaß-
Lothringer jedenfalls den größten Teil der deutschen Geschichte.
Sie ist also auch elsaß-lothringische Geschichte. Nur ein paar Stichproben
aus ihr sollen uns zeigen, wer und was unsere Vorfahren gewesen sind.
Schon aus einer Zeit, in der es noch kein deutsches und kein französisches
Reich gab, klingt uns das Lob von alamannischer und fränkischer Tapfer-
keit und Treue entgegen. Nachdem die Römer unser Land hatten verlassen
müssen, wollten Alamannen und Franken ihre Schwerter nicht ruhen lassen.
Ihr tapferer Sinn sehnte sich nach Schlacht und Sieg, und da sie zu
Hause nichts zu bekriegen hatten, traten sie ins römische Heer ein, von den
Römern mit offenen Armen aufgenommen, und schlugen dort als „Römer"
die Schlachten des Weltreiches, selbst gegen ihre germanischen Brüder. So
finden wir gleich zu Anfang unserer Geschichte zwei hervorstechende Eigen-
schaften der Elsaß-Lothringer: ihre Liebe zum Waffenhandwerk und ihre
Treue gegen den selbstgewählten Herrn, zwei Eigenschaften, die sie in ihrer
späteren Geschichte noch oft bewähren sollten.
Beide Hauptteile unseres Landes haben im ersten Jahrtausend längere
Zeit hindurch den Mittelpunkt eines Reiches gebildet. Lothringen war
unter den Söhnen und Enkeln Chlodwigs wiederholt das Hauptstück eines
Königreiches Austrasien; Metz mit seinen berühmten Klosterschulen die
Hauptstadt dieses Königreiches. Die Waren ans Ost und Nord flössen
in dieser Stadt zusammen, um nach Italien und Südfrankreich abgegeben
zu werden.
Als sich aus dem gewaltigen Frankenreiche, das das heutige Frank-
reich und einen großen Teil des heutigen Deutschland zu einem Staate
vereinigt hatte, ein französisches und ein deutsches Reich herausbildete, blieb
unser Land für lange Zeit eines der Hauptländer des deutschen Reiches.
Bis zum Jahre 900 etwa hat, neben Worms und Mainz, Straßburg die
deutschen Könige am meisten gesehen. Der Südwesten des heutigen Deutsch-
land war eben Kern und Herz des Reiches.
In der Folgezeit finden wir dann die Namen Elsaß und Lothringen
jedesmal genannt, wenn es sich um wichtige Ereignisse in der deutschen
Geschichte handelte.
Aus der Römerzeit her stand bei den Gebildeten Deutschlands, be-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Chlodwigs
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Elsaß-Lothringer Nord Italien Deutschland Worms Mainz Lothringen Deutschlands
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seinen eigenen Vorteil, er arbeitet am allgemeinen Wohle mit. Und es
ist doch auch ein stolzes Gefühl, zu wissen: Meine Arbeit nützt nicht nur
mir selber, sie hat auch Wert für alle die vielen Millionen, die meine
Sprache sprechen, die meines Volkes sind.
Und nun kommen wir endlich zum berühmtesten Zweige unseres
Ackerbaues; es ist
v. Unser Weinbau.
Wenn der elsässische Wanderer von den Hängen unserer wunder-
schönen Berge niedersteigt, schlägt ihm das Herz noch einmal stolz und
hoch, weil er aus dem Walde in die Rebgelände tritt. Schöne Berg-
waldungen mag es wohl sonstwo noch geben in deutschen Landen. Selten
aber wohl so schön beisammen: Wald, Burg und Wein. Und nicht
nur in schönen Rahmen gefaßt liegen unsere Rebberge da. Sie haben auch
die klimatisch glücklichste Lage, die man sich denken kann: Im Süden
Deutschlands, an der Westumrandung der von der Natur so warm und
gut geschützten Oberrheinischen Tiefebene, dem Osten, der Sonne, das
Gesicht zuwendend. Mußte es das Reich nicht als ein Glück ansehen, daß
ihm 1871 dieses frohe Land des edeln Traubenblutes zugefallen? Sollten
nicht die deutschen Brüder drüben, unsere Weine trinkend, den Tag
loben können, der diese Weine wieder zu deutschen gemacht hat, und hatten
nicht die Elsaß-Lothringer Grund, mitzuloben, weil dieser Tag ihnen
den Anfang neuen Wohlstandes bezeichnete?
Denn für den Weinbau mußte doch die Wiedervereinigung unseres
Landes mit Deutschland ein Glück sein. Zur französischen Zeit war
es nur eines unter den vielen Weingebieten Frankreichs, und nicht
einmal das vornehmste. Mit Frankreichs weltberühmten Weinen
konnten sich die seinen nicht messen. Statt daß der Elsässer Wein ins
Innere Frankreichs gegangen wäre, drangen französische in sein eigenes
Gebiet ein. Seit es Eisenbahnen gab, die Südfrankreich besser mit dem
Elsaß verbanden, kamen besonders die südfranzösischen Sorten ins Elsaß.
Schon damals war der Ruhmesstern des Elsässer Weines am Erbleichen.
Der alten berühmten Weine, der Edelmarken, waren im Laufe der Zeit
immer weniger geworden.
Einst, in den alten deutschen Tagen, hatte der Elsässer Edelwein
einen volltönenden Namen gehabt. Schon im 9. Jahrhundert wußten ihn
Friesländer, Engländer, Dänen und Schweden zu schätzen. Auf dem
großen Handelswege des Rheins schwammen alljährlich gewaltige Schiffs-
3*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Frankreichs Frankreichs Elsaß Elsässer_Edelwein Schweden Rheins
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sein überlegener Geist. Dem ganzen großen Vaterlande widmete er seine
Sorge, seine gewaltige Kraft. Zu neuer Einigkeit und Größe wollte er das
Reich führen, das in seiner Uneinigkeit und Zerrissenheit dem Untergange
zusteuerte. Kaiser und Fürsten verhandelten mit ihm wie mit ihresgleichen.
Wie kommt es, so fragen wir, daß alle diese Söhne unseres kleinen
Landes eine solche Bedeutung gewinnen konnten? Wohl nannten sie sich
Söhne unseres Landes, aber ihr Sinnen und Fühlen gehörte doch ebenso sehr
den großen Ereignissen des deutschen Vaterlandes. Wenn irgend etwas Wichtiges,
Gewaltiges geschah oder geschehen sollte in deutschen Landen, waren sie mit
ihrem warmen, schnellen Gefühle gleich dabei. Wohl wußten sie: die Gaben,
die wir haben, der nüchterne, ruhige Verstand, die Freude am Kampf, sind
die Gaben unseres Stammes. Aber sie nützten sie im Dienste der größeren
Heimat und haben damit auch der kleineren am besten gedient. Nie hat der
Ruhm der Elsässer und Lothringer heller gestrahlt als damals, da unsere
Stammesgenossen über den Sorgen und Kämpfen für die Dinge im Reich
ihre Heimat zu vergessen schienen.
Leider sollte diese glanzvolle Verbindung zwischen unserer Heimat und
dem großen deutschen Vaterlande bald abreißen. Hundert Jahre nach diesen
stolzen Tagen hat der österreichische Herrscher, der auch deutscher Kaiser und
Landgraf im Elsaß war, seine elsässischen Besitzungen, große Teile des Ober-
elsaß, die Reichsstädte und Reichsdörfer im Unterelsaß an Frankreich abge-
treten, um nach dem Dreißigjährigen Kriege den Frieden von den Franzosen
zu erkaufen (1648). Lothringen hatte sich schon seit der Mitte des 16. Jahr-
hunderts wenigstens halb vom deutschen Reiche gelöst. Zwar lagen noch
Besitzungen deutscher Fürsten über das ganze Land verstreut. Aber die große
Ader, die von drüben her in unser Land geführt hatte, war doch zerschnitten.
Es folgten hundert Jahre stiller Geschichte, aus denen nichts Großes
über unser Land zu berichten ist. Mit der französischen Revolution (1789)
wurde der Rhein eine scharfe Grenzlinie zwischen Elsaß-Lothringen und den
deutschen Landen. Straßburg war nicht mehr die stolze Reichsstadt, deren
Bürgermeister in der großen Reichsversammlung wie ein gebietender Herr
auftreten konnte. Eine französische Provinzstadt, ohne Bedeutung, lag es
an der äußersten Grenze des französischen Reiches. Immer stiller wurde es
im Lande. Jeder ging seiner Beschäftigung nach, unser Stamm verlernte
es allmählich, sich um die Angelegenheiten eines großen Volkes zu kümmern.
Doch der Fleiß brachte Frucht.
Frankreich konnte ja den Elsaß-Lothringern etwas bieten, was das zuletzt
kraftlos gewordene, uneinige deutsche Reich nicht hatte geben können: Schutz und
Schirm dem Gewerbe des Landes. Das mächtige Königtum der Franzosen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Frankreich Rhein Elsaß-Lothringen Frankreich
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sorgte besonders für die Industrie, damit Geld ins Land käme. Daher flog
das Herz der reichen Fabrikherren in Elsaß und Lothringen zuerst den Fran-
zosen zu. Die berühmte Fabrikstadt Mülhausen, die noch lange im Bunde
mit den schweizerischen Städten gestanden hatte, unterwarf sich halb freiwillig
der französischen Republik, weil ihre Fabrikwaren schon lange nach Frank-
reich gingen.
Dann kamen die Zeiten Napoleons I. Nun konnten alamannische und
fränkische Tapferkeit wieder glänzen. Als Soldaten der Napoleonischen Heere
wurden unsere Stammesgenosfen aus jener Zeit, die sich bis dahin die Er-
innerung ans deutsche Vaterland erhalten hatten, Franzosen. Im Donner
der Schlachten, im Kriegsjubel auf allen Schlachtfeldern Europas lernten sie,
daß es stolz macht, Franzose zu sein. Noch blieben sie in Sprache und
Sitte deutsche Bauern und Bürger, wie sie es von jeher gewesen. Gar schwer-
fällig und ungelenk ging das Französisch über ihre deutsche Zunge. Aber
ihr Herz, ihre Liebe wandte sich Frankreich zu. Von nun ab haben die
Söhne unseres Landes als die Tapfersten untern den Tapfern die fran-
zösischen Schlachten geschlagen, obwohl sich ihre deutsche Abkunft nicht ver-
leugnen ließ. Wohl ein Dutzend der Generale Napoleons I. sind Elsässer
und Lothringer gewesen.
Doch nur kriegerischen Ruhm haben sie erworben. Von großen Staats-
männern wie Sturm, von berühmten Gelehrten und Künstlern aus unserm
Blute weiß diese Zeit weuiger zu melden. Ganz gehörte der Elsässer und
der Lothringer nicht zu Frankreich. Während die Vornehmen, die reichen
Kaufleute, Ärzte, Notare u. a. sich bemühten, Franzosen zu werden, bewahrten
sich Bauern und Handwerkerstand mit der ganzen Zähigkeit, die unserm
Stamme eigen ist, ihre deutsche Sprache und ihre deutsche Denkweise und
Sitte und retteten diese kostbaren Güter in die Zeit hinüber, die unsere
Heimat dem angestammten deutschen Mutterlande wieder zuführen sollte.
Solange Elsaß und Lothringen französisch waren, litt der größte Teil
seiner Bewohner unter einem Zwiespalte. Sie sollten Franzosen sein und
strebten teilweise auch darnach, es zu werden, und ihrem innersten Wesen
nach gehörten sie doch zu jenen über dem Rhein. Heute könnte dieser Zwie-
spalt glücklich überwunden sein. Die Bahn ist wieder frei. Elsässer und
Lothringer brauchen nur ihrem deutschen Wesen zu folgen, brauchen nur
wieder wie einst in den alten glanzvollen deutschen Tagen ihre Kräfte in
den Dienst deutscher Angelegenheiten zu stellen, um wieder wie dereinst
unsern Stammesnamen mit stolzem Klange durch die deutschen Lande tönen
zu lassen. Deutsche Gedanken müssen wieder elsaß-lothringische, deutsche
Sorgen die unsern werden. Dann können die alten Zeiten wiederkehren.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
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Nur wenige Ausschnitte aus der Geschichte unserer Heimat und unseres
Stammes konnten wir an uns vorüber ziehen lassen. Aber sie zeigen zur
Genüge: Wenn es stolz macht, ein Deutscher zu sein, so dürfen wir auch
unsern Stammesnamen mit Stolz und Befriedigung nennen. Wir stehen
am Ende einer Reihe von Geschlechtern, von denen jedes etwas hinzugetan
hat zum reichen Erbgut unseres Stammes. Viele und verschiedene Menschen
sind über unsere Heimaterde hinweggegangen. Aber wie sie alle gleichen
Blutes, gleicher Abstammung waren, so haben sie auch die gleichen Eigen-
schaften zu allen Zeiten bewiesen: Unerschrockenheit, Tapferkeit, Warmherzig-
keit, Treue gegen die, die ihnen das Schicksal oder ihre eigene Wahl zum
Herrn setzten, rastlosen Arbeitseifer und Beharrlichkeit. Es ist, als wäre
das ganze Volk der Elsaß-Lothringer von Anfang an nur eine Person.
Wenn wir Heimat und Stamm so verstehen, dann rühmen wir nicht
nur die Vergangenheit und fühlen unsere Herzen stolzer schlagen, dann wissen
wir, daß diese Vergangenheit uns auch Verpflichtungen auferlegt. Wir
dürfen die Hände nicht tatlos in den Schoß legen. Das Erbgut erhalten,
das heißt, es vermehren. Wir dürfen nicht kleiner werden, als unsere Väter
sich gezeigt haben. Wenn sie Großes vollbracht, so müssen wir Größeres
zu schaffen suchen. Deshalb bedarf es der ernsten Selbstprüfung: Sind wir,
die Jetzigen, der Väter wert und würdig? Könnten wir, wenn heute die
lange Reihe derer, die einst gewesen, wieder aufstünde, vor sie treten und
sagen: Das haben wir hinzugetan zu dem, was ihr als die Früchte eurer
Arbeit uns vererbt? Wenn wir uns so prüfen, werden wir allerdings nicht
an so hohe Dinge denken dürfen wie eben, da wir die Geschichte der Heimat
durchwanderten. Warum, das wird sich bald zeigen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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14
der heutigen Zeit am nächsten. Nur um eine kurze Spanne wollen wir
unsere heimische Volkswirtschaft zurückverfolgen, und zwar bis in die letzten
Zeiten jenes Geschichtsabschnittes hinein, den unser Land als Teil des
ftanzösischen Reiches durchlebt hat.
Die vor 40 Jahren erfolgte Trennung von Frankreich und die
Wiedervereinigung mit dem alten angestammten Mutterlande ist noch frisch
im Gedächtnis und leicht noch in aller Munde. Hat sie unser Wirtschafts-
leben gehemmt oder gefördert? Das soll die zweite Frage sein.
Drei Gebiete werden wir zunächst zu durchwandern haben, wenn wir
dieses Wirtschaftsleben kennen lernen wollen: Die Ebene und die frucht-
baren Täler mit ihrem Ackerbau, die Hügel mit ihrem Wein und die Berge
mit dem grünen Schmuck der Wälder.
B. Die elsaß-lothringische Landwirtschaft.
Lange schon ist es her, seit Ludwig Xiv., von der Höhe unserer
Berge ins weite Rheintal hinausblickend, in die Worte ausbrach: „Welch
schöner Garten!" Aber sie klingen uns Elsässern heute noch in den Ohren.
Wer möchte es auch nicht hören, das stolze Lied vom Preise seiner Heimat!
„Meineidi scheen" und „meineidi fruchtbar". So kennen und wissen wir's.
„Das Paradies Deutschlands" nennen es die gelehrten Bücher, und auch
das dünkt uns nur recht und billig. Getrost können wir daher einem Ver-
gleiche mit andern Ländern entgegensehen.
Wie aber soll verglichen werden? Zusammentragen muß man ge-
wissermaßen, was das ganze Land hervorbringt, so daß man es zählen und
messen kann. Tote Zahlen muß man zu Hilfe rufen, um das fruchtbare
Leben, das in unserem Boden quillt, und das eifrige Schaffen der Menschen
auf ihm deutlich zu machen. Statt mit Kriegstaten und Kunstwerken haben
wir es also jetzt mit Erntewerten zu tun. Doch auch die toten Zahlen
reden eine gar deutliche Sprache.
Zunächst etwas über die Entstehung der Zahlen.
Die Ernteflächen der verschiedenen Länder und Landesteile müssen
verglichen und der Ertrag daran gemessen werden. Unser Nachbarland
Baden z. B., das nur wenig größer ist als Elsaß-Lothringen, weist eine
verhältnismäßig geringere Erntefläche auf als dieses, weil Wald und Gebirge
dort einen bedeutenderen Teil des Landes einnehmen als bei uns. Um aber
nicht zuviel auf einmal überblicken zu müssen, empfiehlt es sich, nur die
Hauptftuchtarten, die der Boden hervorbringt, miteinander zu vergleichen,
und da handelt es sich vornehmlich um die Getreidearten und Kartoffeln.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
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Es gibt aber auch eine sehr große Zahl von Gegnern der Weinzölle. Ihre
Gründe: Der Zoll verteuert ihr Getränk, nimmt ihnen also von ihrem Geld
zugunsten anderer. Am meisten wehren sich Industrie und Handel gegen die
Weinzölle und mit ihnen alle, die von Industrie und Handel abhängen. Die
ausländischen Weine kommen nämlich großenteils aus Spanien, Portugal
oder Italien. Diese Länder kaufen viele von unsern Jndustriewaren ab und
würden diese mit einem hohen Eingangszoll belegen, wenn wir ihre Weine
noch höher belasten wollten. Wenn also die Reichsregierung einen Handels-
vertrag mit jenen Staaten schließt und den deutschen Jndustriewaren dort
leichte Einfuhr zu sichern sucht, so jammern und klagen in ihrem Rücken die
deutschen Winzer, weil jene Einfuhr nur mit niederen Zollsätzen für aus-
ländischen Wein erkauft werden kann.
Handel und Industrie wollen den Handelsvertrag für sich recht günstig
haben, die Winzer aber möchten am liebsten den fremden Weinen den Ein-
gang möglichst schwer machen. Was soll die Reichsregierung tun? Beiden
recht zu machen, ist unmöglich. Jede Partei klagt, daß man sie schädigt,
weil jede nur an sich denkt. Die Regierung aber hat das Wohl aller zu
bedenken. So ist es nicht nur in der Weinzollfrage, sondern noch bei vielen
andern Wünschen. Daran muß sich immer wieder jeder Stand und Beruf
erinnern, wenn seine Wünsche nicht gehört werden können. Gewiß darf jede
Partei den größten Gewinn für sich herauszuschlagen suchen. Sie muß sich
aber auch bescheiden, wenn dieser Gewinn nicht so groß wird, als sie er-
wartet hat, weil die Regierung einen Mittelweg suchen und ein-
schlagen mußte.
Unser Winzerstand wird also auch in der Zukunft mit seinen Forderungen
an die Reichsregierung herantreten, besonders im Jahre 1914, wenn neue
Handelsverträge zu schließen sind. Auch das Reichsweingesetz vom Jahre 1909
befriedigt noch nicht ganz. Unser Weinbau ist eben wie die ganze Wirtschaft
unseres Stammes von der gesamten deutschen Volkswirtschaft abhängig. Die
Handelsverträge des Reiches bestimmen auch sein Wohl und Wehe. Am
Winzerstand der andern deutschen Länder muß sich der unsrige Stütze und
Rückhalt suchen, wenn er neue Forderungen erheben will.
Selbsthilfe aber muß vorangehen. Worin diese zu suchen ist, geht
aus der kurzen Geschichte des Weinbaues im vorstehenden hervor. Unsere
Weinberge bedürfen einer durchgreifenden Verjüngung. Neues, aber veredeltes
Blut muß ihnen zugeführt werden. Die Einfuhr billiger ausländischer Weine
kann nie entbehrt werden, weil der deutsche Weinbau nie den deutschen Be-
darf an Wein decken wird. Auf lange Zeit hinaus werden diese fremden
Weine die einheimischen unterbieten. Darum müssen die neuzupflanzenden
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