Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 326

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
326 ist sie bis auf diesen Tag geblieben, wie auch Kaiser Wilhelm Ii. bezeugte, als er am 31. Oktober 1900 in ihr das Denkmal seines erhabenen Groß- vaters weihte. Als er da in dem Festsaale des Rathauses stand, wo ringsum in farbenprächtiger Sprache die Geschichte Hildesheims kund wird, da sagte er u. a. diese Worte: „Eine Stadt, die eine solche Geschichte hat, tut recht daran, wenn sie ihre Traditionen hoch und heilig hält. Ich beglückwünsche den Bürgersinn, der in dieser Stadt weilt, denn es schlägt uns ans ihren alten Gebäuden und ehrwürdigen Kirchen, aus diesem schönen Rathause nicht der vermoderte Geist vergangener Jahrhunderte entgegen, sondern das Große und Schöne, was das Studium der Geschichte der vergangenen Zeiten in uns, im heutigen Geschlecht erwecken kann, ist von Ihnen gehegt und gepflegt worden und gibt der Stadt einen wunder- baren Reiz, der sie so weit in aller Welt bekannt gemacht hat." 8. Die Hildesheimer Stadtverwaltung hat mit der Art und Weise, wie sie die überkommenen Denkmäler erhalten und wie sie das Neue mit dem Alten zu einem stimmungsvollen Bilde vereinigt hat, ein rühmliches Beispiel gegeben, dem zahlreiche Städte, auch des Auslandes, nachgefolgt sind. Die 1100 Jahre alte Stadt ist so zu einem Museum der Zeiten geworden, dessen Reize den Fremden entzücken. Eine wnnderholde Jung- frau, steht die alte Hildesia da, immer noch geschmückt mit den Rosen vom sagenhaften Strauch. Alle Entwicklungsstufen der deutschen Geschichte und Kunst weiß sie trefflich zu belegen; mit dem Licht, das aus ihren Augen sprüht, mit dem Zauberglanz ihres Kleides leuchtet sie hinein in die Jahrhunderte. Mit ihrem berühmten Silberfund, der im Jahre 1868 am alten Gallberge gemacht wurde, führt sie uns gar in die düstre Zeit des Heidentums zurück und in das helle Ruhmesjahr 9 n. Chr., wo Hermann das Joch der römischen Fremdherrschaft mutvoll abschüttelte. Henry Cassel. 215. Die Jlseder Hütte und das Peiner Watzwerk. 1. Wenn wir einen Blick auf unsere Heimatskarte werfen, so be- merken wir, daß südlich von Peine am linken Ufer der Fuse ein Stückchen von dem Herzogtum Braunfchweig liegt. Es ist rings von dem Kreise Peine, dem nördlichsten des Regierungsbezirks Hildesheim, eingeschlossen und enthält nur ein Dorf, das den Namen Ölsburg führt. Diesem Orte gegenüber, unmittelbar am rechten Ufer des Flusses, beffndet sich eine bedeutende Eisenhütte, welche von dem benachbarten Dorfe Groß-Jlsede die „Jlseder Hütte" heißt. Es ist eine gesegnete Gegend, welche die Fuse hier durchfließt. Fette Marschwiesen sinden wir an ihren Ufern zwar nicht; aber die Äcker liefern reiche Erträge, und in dem Schoß der Erde ruht neben Kreide

2. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 58

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
58 36. Der Handschuh. Vor seinem Löwengarten, das Kampfspiel zu erwarten, saß König Franz, und um ihn die Großen der Krone, und rings auf hohem Balköne die Damen in schönem Kranz. Und wie er winkt mit dem Finger, auf tut sich der weite Zwinger, und hinein mit bedächtigem Schritt ein Löwe tritt, und sieht sich stumm ringsum mit langem Gähnen und schüttelt die Mähnen und streckt die Glieder und legt sich nieder! Und der König winkt wieder; da öffnet sich behend ein zweites Tor, daraus rennt mit wildem Sprunge ein Tiger hervor. Wie der den Löwen erschaut, brüllt er laut, schlägt mit dem Schweif einen furchtbaren Reif, und recket die Zunge, und im Kreise scheu umgeht er den Leu, grimmig schnurrend; drauf streckt er sich murrend zur Seite nieder. Und der König winkt wieder; da speit das doppelt geöffnete Hans zwei Leoparden auf einmal aus. Die stürzen mit mutiger Kampfbegier auf das Tigertier. Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen, und der Leu mit Gebrüll richtet sich auf, da wird's still; und herum im Kreis, von Mordsucht heiß, lagern sich die greulichen Katzen. Da fällt von des Altans Rand ein Handschuh von schöner Hand zwischen den Tiger und den Leu'n mitten hinein. Und zu Ritter Delorges, spottender- weis', wendet sich Fräulein Kunigund': „Herr Ritter, ist Eure Lieb' so heiß, wie Ihr mir's schwört zu jeder Stund', ei, so hebt mir den Handschuh auf!" Und der Ritter in schnellem Laus steigt hinab in den surchtbarn Zwinger mit festem Schritte, und aus der Ungeheuer Mitte nimmt er den Handschuh mit keckem Finger. Und mit Erstaunen und mit Grauen sehen's die Ritter und Edelfrauen, und gelassen bringt er den Hand- schuh zurück. Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde; aber mit zärtlichem Liebesblick — er verheißt ihm sein nahes Glück — empfängt ihn Fräulein Kunigunde. Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht: „Den Dank, Dame, begehr' ich nicht!" Und verläßt sie zur selben Stunde.

3. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 73

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
73 3. Ich zieh' mich in mein Innres still zurück, der Schleier fällt, da hab' ich dich und mein vergangnes Glück, du meine Welt! 52. Die Kreuzschau. 1. Der Pilger, der die Höhen überstiegen, sah jenseits schon das ansgespannte Tal in Abendglut vor seinen Füßen liegen. 2. Auf duft'ges Gras im milden Sonnenstrahl streckt er ermattet sich zur Ruhe nieder, indem er seinem Schöpfer sich befahl. 3. Ihm fielen zu die matten Augenlider; doch seinen wachen Geist enthob ein Traum der ird'schen Hülle seiner trägen Glieder. 4. Der Schild der Sonne wird im Himmelsraum zu Gottes Angesicht, das Firmament zu seinem Kleid, das Land zu dessen Saum. 5. „Du wirst dem, dessen Herz dich Vater nennt, nicht, Herr, im Zorn entziehen deinen Frieden, wenn seine Schwächen er vor dir bekennt. 6. Daß, wen ein Weib gebar, sein Kreuz hienieden auch duldend tragen muß, ich weiß es lange; doch sind der Menschen Last und Leid verschieden. 7. Mein Kreuz ist allzuschwer; sieh, ich verlange die Last nur angemessen meiner Kraft; ich unterliege, Herr, zu hartem Zwange." 8. Wie er so sprach zum Höchsten kinderhaft, kam brausend her der Sturm, und es geschah, daß aufwärts er sich fühlte hingerafft. 9. Und wie er Boden faßte, fand er da sich einsam in der Mitte räum'ger Hallen, wo ringsum sonder Zahl er Kreuze sah. 10. Und eine Stimme hört' er dröhnend hallen: „Hier aufgespeichert ist das Leid; du hast zu wählen unter diesen Kreuzen allen."

4. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 75

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
75 Z. <£s schauen vom Wappenschilde die Löwen so traulich mich an; ich grüße die alten Bekannten und eile den Burghof hinan. Dort liegt die Sphinx am Brunnen, dort grünt der Feigenbaum; dort, hinter diesen Fenstern, verträumt' ich den ersten Traum. 5. Zch tret' in die Burgkapelle und suche des Ahnherrn Grab; dort ist's, dort hängt vom Pfeiler das alte Gewassen herab. 6. Noch lesen umflort die Augen die Züge der Znschrift nicht, wie hell durch die bunten Scheiben das Licht darüber auch bricht. 7. So stehst du, o schloß meiner Väter, mir treu und fest in dem Sinn und bist von der Trde verschwunden, der sdflug geht über dich hin. 8. Sei fruchtbar, o teurer Boden! Ich segne dich mild und gerührt und segne ihn zwiefach, wer immer den j^flug nun über dich führt. 9. Ich aber will aus mich raffen, mein Saitenfpiel in der Hand, die Weiten der Trde durchschweifen und singen von Land zu Land. N!. Joseph von Lichendorff. L. 54. Ringlein. 1. In einem kühlen Grunde da steht ein Mühlenrad, mein' Liebste ist verschwunden, die dort gewöhnet hat. 2. Sie hat mir Treu' versprochen, gab nur ein'n Ring dabei, sie hat die Treu' gebrochen, mein Ringlein sprang entzwei.

5. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 80

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
80 5. Laßt klingen, was nur klingen kann, die Trommeln und die Flöten! Wir wollen heute Mann für Mann mit Blut das Eisen röten, mit Henkerblut, Franzosenblut. — O süßer Tag der Rache! Das klinget allen Deutschen gut, das ist die große Sache. 6. Laßt wehen, was nur wehen kann, Standarten wehn und Fahnen! Wir wollen heut' uns Mann für Mann zum Heldentode mahnen: Aus! Fliege, stolzes Siegspanier, voran dem kühnen Reihen! Wir siegen oder sterben hier den süßen Tod der Freien. 61. Die Leipziger Schlacht. 1. Wo kommst du her in dem roten Kleid und färbst das Gras- auf dem grünen Plan? „Ich komm' aus blut'gem Männerstreit, ich komme rot von der Ehren bahn. Wir haben die blutige Schlacht geschlagen, drob müssen die Mütter und Bräute klagen, da ward ich so rot." 2. Sag' an, Gesell, und verkünde nur, wie heißt das Land, wo ihr schlugt die Schlacht? „Bei Leipzig trauert das Mordrevier, das manches Auge voll Tränen macht, da flogen die Kugeln wie Winterflocken, und Tausenden mußte der Atem stocken bei Leipzig, der Stadt." 3. Wie heißen, die zogen ins Todesfeld und ließen fliegende Banner aus? „Es kamen Völker aus aller Welt, die zogen gegen Franzosen aus, die Russen, die Schweden, die tapfern Preußen, und die nach dem glorreichen Östreich heißen, die zogen all' aus." 4. Wem ward der Sieg iu dem harten Streit, wem ward der Preis mit der Eisenhand? „Die Welschen hat Gott wie die Spreu zerstreut, die Welschen hat Gott verweht wie den Sand; viel Tausende decken den grünen Rasen, die übrig gebliebenen entflohen wie Hasen, Napoleon mit." ß

6. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 342

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
342 Erze ab und schuf sie dadurch zu „Erzgäugeu" um, und wo der Hohl- raum nicht ganz gefüllt ward, bildeten sich Quarz- und Erzdrusen mit ihren oft prachtvollen Kristallen. Schon viele Jahrhunderte ist man bemüht, die unterirdischen Schätze zu heben, und wenn die Gänge bei zunehmender Teufe auch weniger edel werden, so beschert doch Gott, „der Bergwerks- schöpfer", immer wieder neue Anbrüche. 2. Ein Besuch der Grube wird uns über vielerlei belehren. Wir schlagen einen der wohlgepflegten, sauber mit Gräupchen (Pochkies) bestreuten Anfahrwege ein, welche von allen Seiten Klausthals den Gruben zuführen, und schließen uns einer Schar schwarzer Gestalten an, die unter den von den Kirchtürmen leise herüberdringenden Klängen der Anfahr- glocke, das Grubenlicht in der Hand, im Vusenraum des Kittels ein tüchtiges Stück Brot und ein „Einsteck-Würstchen", dem Schachte zueilen. Doch eh' der schwarze Kittelmann in seine Tiefe führt, stimmt er ein frommes Lied erst an, das seinen Herrgott ehrt; Bergmannsblut hat frommen Mut. Der Vorbeter, ein alter, würdiger Bergmann, leitet im Betsaale des Zechenhauses die Andacht am Eingänge der Arbeitswoche. Nun wird das Grubenlicht entzündet, das uralte, offen brennende Licht, denn dem Harzer Bergmann drohen keine „schlagenden Wetter", und von den Zurückbleibenden mit dem Wunsche: „Es geh' euch wohl!" begrüßt, tritt einer nach dem andern auf die Fahrkunst, die — jetzt mit Dampfkraft getrieben — den Bergmann ruckweise binnen kurzem in die Tiefe führt. Wie Sterne, die nach und nach erblassen, leuchten die Gruben- lichter eine Zeitlang herauf, dann erfüllt rabenschwarze Nacht den Fahr- schacht bergetief. Nicht mehr wie vor alters mit „Schlegel und Eisen", wie er es zum Kreuze zusammengefügt als Schmuck und Standesabzeichen führt, arbeitet vor Ort der Bergmann mühsam am Gestein; nein, mit Bohrer und Fäustel treibt er seine Bohrlöcher wuchtig in den Felsen und sprengt diesen mit Pulver und Dynamit. Und elektrische Bahnen schaffen an Stelle der vor kurzem noch so berühmten unterirdischen Schiffahrt die Erze nach den Aufbereitungsanstalten, Sortierhäusern, Wäschen und Pochwerken, die das zerkleinerte Stufferz der Hütte zuführen. Die tiefsten Schächte, voran Kaiser Wilhelm Ii., dringen an 900 ui in die Erde ein; der 157 ui hohe Kölner Dom ließe sich darin sechsmal aufeinander stellen. Welch winzige Zwerge sind dagegen die nur 22 m tiefen Schächte des „Alten Mannes" (d. i. der ersten, um 1350 der Pest erlegenen Bevölkerung), der die Wasser nicht zu bewältigen verstand. Aber

7. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 343

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
343 völlig gelungen ist dies auch erst den riesenhaften Arbeiten der Neuzeit, dem 1799 fertiggestellten Georgstollen, der unterhalb der Bergstadt Grund mündet, und dem 1864 eingeweihten Ernst August-Stollen, der sein mit Türmen und Zinnen geschmücktes Mundloch bei Gittelde hat und mit seiner Länge von 26 km mehr wie die Hälfte länger ist als der große Gotthardtunnel. 3. Und großartig wie die Abführung der Wasser der Tiefe ist auch die Zuführung der Tagewässer, deren Grube, Pochwerk und Hütte trotz der in Dienst genommenen mächtigen Dampfmaschinen nicht entrateu können. Wo man auch nur wandert im Oberharze, überall trifft man Sammelgräben und meist „im Festen" stehende Wasserläufe, als dürfe kein Tropfen des kostbaren Wassers verloren gehen. Die größte dieser Pulsadern des Bergbaues, der 1732 angelegte und später mehrfach er- weiterte Dammgraben, zwingt selbst die Moorwasser des fernen Brocken- feldes zur Bergarbeit. Nachdem er die Abbe, ein Nebenflüßchen des Ecker, abgefangen hat, durchschneidet er das Quellgebiet der Bode, Oker und Söse, überschreitet auf dem 1 km langen und 16 m hohen Sperberhaier'damme die Wasserscheide zwischen Oker und Söse und läuft, mit seinen Zufuhr- gräben 63 km lang, durch die terrassenförmig untereinander liegenden Teiche bei Klausthal, von denen der Hirschler bei einer Bodenfläche von fast 66 ha mehr als 600 000 cbm Wasser saßt. — Die Hauptpulsader des Andreasberger Bergbaues ist der in den Granitfels gesprengte 7 km lange Rehberger Graben, der die Quellwasser der Oder aus dem 22 ha deckenden Oderteiche, in dem sie durch einen granitenen Riesendamm auf- gestaut werden, den dortigen Werken zuführt. Friedrich Günther. 220. Im Im Harzgebirg' entspringet am Blocksberg aus dem ^uell, rauscht durch den Wald und singet die Bode klar und hell. War Wode sonst geheißen, muß treiben manch Nlühlenrad, Holz sägen und Eisen schweißen mit Wassersturz und Bad. Bevor von ihren Bergen sie fröhlich herunterklimmt und von den Nixen und Zwergen den letzten Abschied nimmt, Bodetal. muß sie sich krümmen und winden durch ein wildgrausig Tal, verschlungene Wege finden in Bogen ohne Zahl. Die Felsen stolzer und kühner findet ihr nicht so bald, und krauser ist und grüner nirgends der deutsche Wald. Da ragt mit Zinnen und Ecken manch Bollwerk und finstres Tor, und Pfeiler und Säulen recken sich trotzig zum Lichte empor.

8. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 55

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
55 10. „Und würfst du die Krone selber hinein und sprächst: Wer mir bringet die Krön', er soll sie tragen und König sein! — mich gelüstete nicht nach dem teuren Lohn. Was die heulende Tiefe da unten verhehle, das erzählt keine lebende, glückliche Seele. 11. Wohl manches Fahrzeug, vom Strudel gefaßt, schoß jäh in die Tiefe hinab; doch zerschmettert nur rangen sich Kiel und Mast hervor aus dem alles verschlingenden Grab. — Und Heller und Heller, wie Sturmes Sausen, hört man's näher und immer näher brausen. 12. Und es wallet nud siedet und brauset und zischt, wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt; bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt, und Well' auf Well' sich ohn' Ende drängt. Und wie mit des fernen Donners Getose, entstürzt es brüllend dem finstern Schoße. 13. Und sieh! aus dem finster flutenden Schoß, da hebet sich's schwanenweiß, und ein Arm und ein glänzender Nacken wird bloß, und es rudert mit Kraft und mit emsigem Fleiß, und er ist's! und hoch in seiner Linken schwingt er den Becher mit freudigem Winken. — 14. Und atmete lang und atmete tief und begrüßte das himmlische Licht. Mit Frohlocken es einer dem andern ries: „Er lebt! er ist da! es behielt ihn nicht! Aus dem Grab, aus der strudelnden Wasserhöhle hat der Brave gerettet die lebende Seele!" 15. Und er kommt, es umringt ihn die jubelnde Schar; zu des Königs Füßen er sinkt, den Becher reicht er ihm knieend dar, und der König der lieblichen Tochter winkt; die füllt ihn mit funkelndem Wein bis zum Rande; und der Jüngling sich also zum König wandte:

9. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 74

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
11. Versuchend ging er da, unschlüssig fast, von einem Kreuz zum anderen umher, sich auszuprüsen die bequemre Last. 12. Dies Kreuz war ihm zu groß und das zu schwer; so schwer und groß war jenes andre nicht, doch scharf von Kanten drückt' es desto mehr. 13. Das dort, das warf wie Gold ein gleißend Licht, das lockt ihn, unversucht es nicht zu lassen; dem goldnen Glanz entsprach auch das Gewicht. 14. Er mochte dieses heben, jenes fassen, zu keinem neigte noch sich seine Wahl, es wollte keines, keines für ihn passen. 15. Durchmustert-Hatt' er schon die ganze Zahl; verlorne Müh', vergebens war's geschehen! Durchmustern mußt' er sie zum andern Mal. 16. Und nun gewahrt' er, früher übersehen, ein Kreuz, das leidlicher ihm schien zu sein, und bei dem einen blieb er endlich stehen. 17. Ein schlichtes Marterholz, nicht leicht, allein ihm Paßlich und gerecht nach Kraft und Maß. „Herr," rief er, „so du willst, dies Kreuz sei mein 18. Und wie er's prüfend mit den Augen maß, es war dasselbe, das er sonst getragen, wogegen er zu murren sich vermaß. Er lud es auf und trug's nun sonder Klagen. 53. Das Schlosz Boncourt. \. Ich träum' als Aind mich zurücke und schüttle mein greises Haupt: wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder, die lang' ich vergessen geglaubt? 2. Hoch ragt aus fchatt'gen Gehegen ein schimmerndes schloß hervor; ich kenne die Türme, die Zinnen, die steinerne Brücke, das Tor.

10. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 15

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Sprach's und faßte dem Manne die Hand; die führende Mutter Öffnete leise die Tür und ließ die Kinder hineingehn, aber die juuge Frau, voll Lieb' im lächelnden Antlitz, hüpfte voraus und küßte den Greis. Mit verwunderten Augen sah er empor und hing in der trautesten Kinder Umarmung. ^ Gottfried August Bürger. 2^ 8. Der wilde Jäger. 1. Der Wild- und Rheingraf stieß ins Horn: „Hallo, hallo zu Fuß und Roß!" Sein Hengst erhob sich wiehernd vorn; lautrasselnd stürzt' ihm nach der Troß; laut klifft' und klafft' es, frei vom Koppel, durch Korn und Dorn, durch Heid' und Stoppel. 2. Vom Strahl der Sonntagsfrühe war des hohen Domes Kuppel blank. Zum Hochamt rüste dumpf und klar der Glocken ernster Feierklang. Fern tönten lieblich die Gesänge der andachtsvollen Christenmenge. 3. Rischrasch quer übern Kreuzweg giug's mit Horrido und Hussasa! Sieh da! Sieh da, kam rechts und links ein Reiter hier, ein Reiter da! Des Rechten Roß war Silberblinken, ein Feuerfarbner truz den Linken. 4. Wer waren Reiter links und rechts? Ich ahn' es wohl, doch weiß ich's nicht. Lichthehr erschien der Reiter rechts mit mildem Frühlingsangesicht. Graß, dunkelgelb der linke Ritter- schoß Blitz' vom Aug' wie Ungewitter. 5. „Willkommen hier zu rechter Frist, willkommen zu der edeln Jagd! Auf Erden und im Himmel ist kein Spiel, das lieblicher behagt." — Er rief's, schlug laut sich an die Hüfte und schwang den Hut hoch in die Lüfte.
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 14
6 0
7 8
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 10
17 0
18 2
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 2
29 0
30 1
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 25
38 1
39 1
40 0
41 0
42 2
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 2
13 1
14 0
15 0
16 5
17 18
18 0
19 4
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 3
39 7
40 0
41 0
42 1
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 1
57 3
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 4
76 5
77 20
78 0
79 0
80 0
81 1
82 15
83 1
84 0
85 0
86 0
87 5
88 1
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 6
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 25
2 47
3 30
4 0
5 40
6 64
7 49
8 3
9 0
10 9
11 5
12 148
13 80
14 7
15 4
16 0
17 17
18 2
19 16
20 1
21 1
22 1
23 3
24 22
25 39
26 13
27 1
28 41
29 19
30 2
31 4
32 29
33 147
34 58
35 12
36 10
37 0
38 8
39 54
40 4
41 28
42 87
43 93
44 6
45 2
46 26
47 28
48 3
49 4
50 139
51 354
52 92
53 0
54 14
55 0
56 4
57 1
58 2
59 157
60 5
61 16
62 10
63 1
64 3
65 42
66 0
67 3
68 2
69 0
70 1
71 20
72 12
73 1
74 6
75 15
76 2
77 4
78 47
79 1
80 4
81 586
82 23
83 8
84 42
85 3
86 3
87 2
88 1
89 37
90 2
91 15
92 4
93 6
94 4
95 69
96 3
97 11
98 2
99 24
100 204
101 6
102 235
103 3
104 1
105 8
106 16
107 23
108 0
109 3
110 25
111 63
112 56
113 5
114 41
115 1
116 72
117 3
118 3
119 13
120 7
121 71
122 12
123 53
124 65
125 99
126 2
127 18
128 0
129 56
130 1
131 103
132 1
133 30
134 0
135 0
136 84
137 19
138 0
139 6
140 10
141 9
142 40
143 43
144 8
145 15
146 6
147 3
148 1
149 0
150 0
151 47
152 114
153 0
154 25
155 25
156 26
157 11
158 0
159 1
160 3
161 10
162 2
163 0
164 4
165 4
166 11
167 13
168 33
169 25
170 2
171 1
172 4
173 21
174 3
175 135
176 1
177 29
178 0
179 27
180 4
181 5
182 25
183 220
184 1
185 11
186 1
187 4
188 35
189 2
190 19
191 1
192 4
193 2
194 2
195 18
196 169
197 0
198 4
199 9