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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 53

1877 - Langensalza : Beyer
A. Deutschland. L Die Germanen und ihre Kämpfe gegen die Römer. § 67. Die atten Deutschen. Die alten Deutschen oder die Germanen wohnten zwischen dem Rhein und der Weichsel, im Norden bis an die Nord- und Ostsee, im Süden bis an die Donau. Später aber drangen sie auch über diesen Flnß und breiteten sich bis zu den Alpen hin aus. Freilich hatte damals unser Vaterland ein ganz anderes Aussehen als heutzutage. Ungeheuere Wälder, die jetzt größtenteils ausgerodet sind, und bedeutende Sümpfe bedeckten den Boden; wilde Tiere waren in den Wäldern in Menge zu finden und das Klima des Landes war in alten Zeiten diel rauher als jetzt. Unsere Vorfahren waren ein gar kräftiges Volk. Sie waren von hohem Körperbau, hellblonden Haaren und blauen Augen. Krieg und Jagd war ihre Lieblingsbeschäftigung, doch trieben sie auch Ackerbau und sogar die einfacheren Gewerbe-Man darf durchaus nicht glauben, daß die alten Germanen ein rohes,, wildes Volk gewesen seien. Wenn sie auch keine Künste und Wissenschaften kannten, so werden sie doch von den Römern wegen hoher Tngenden gepriesen. Solche Tugenden waren Treue, Sittenreinheit,. Gastfreundschaft, Tapferkeit und andere mehr. Die Deutschen verehrten ebenso wie die Griechen und Römer mehrere Götter. Ähre vorzüglichsten Götter waren Wodan, der Gott des Himmels, Donar, der Donnergott, Freia, die Göttin der Liebe, Hertha, die Erde. Auch Sonne und Mond verehrten sie als wohltätige Naturkräfte. Tempel und Bilder kannten unsere Vorsahren nicht, sondern sie verehrten ihre Gottheiten in heiligen Hainen, hier brachten sie ihnen Opfer von Früchten und Tieren dar. — Die alten Germanen bildeten nicht ein Volk, sondern sie zerfielen in mehrere Stämme, die wichtigsten waren die Cim-Lern in Schleswig, die Teutonen in Pommern, die Sachsen und Angeln (Vorfahren der Engländer) in Holstein und Südschleswig, die Cherusker in Nordwestdeutschland, die Langobarden an der untern Elbe, die Sueven in Mitteldeutschland, die Gothen an der untern Weichsel. Alle diese Völker aber veränderten später ihre Wohnsitze. Auch traten sie später zu größeren Vereinigungen zusammen, so daß sich

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 1

1877 - Langensalza : Beyer
A. Worgentändische Völker. i. Acgijptcn. § 1. Das atte Aegypten; die Aegypter. Aegypten liegt im nordöstlichsten Teile von Afrika und ist mit Asien durch die Landenge von Suez verbunden. Im Norden wird es vom mittelländischen Meere, im Westen von der großen Wüste Sahara, im Süden von der Landschaft Nubien und im Osten vom rothen Meere begrenzt. Den südlichen Teil des Landes nennt man Oberägypten, den mittleren Mittelägypten und den nördlichen Unterägypten. Von Süden nach Norden durchströmt Aegypten der gewaltige Nil ström, welcher in das mittelländische Meer mündet und durch seine alljährlichen Überschwemmungen das Land bewässert und befruchtet. Bedeutende Städte Aegyptens waren im Altertume das hunderttorige Theben, Memphis, Sais und Alexandria. — Die alten Aegypter waren ein gebildetes und fleißiges, meist Ackerbau treibendes Volk. Sie teilten sich in mehrere Kasten oder Klassen; die hauptsächlichsten derselben waren die Priesterkaste, die Kriegerkaste, die Gewerbtreibeuden und die Ackerbauer. Ihre vornehmsten Gottheiten waren Osiris, der Gott der Sonne und Isis die Göttin des Mondes. Von Tieren verehrten sie den Vogel Ibis, das Krokodil, das Ichneumon n*d den Apis, einen schwarzen Ochsen mit einem weißen Flecken an der Stirne. Die Priester der Aegypter waren besonders in der Sternkunde und in der Arzneikunde bewandert. § 2. Waudenkmäker der Aegypter. Die Ueberreste der gewaltigen Baudenkmäler der Aegypter setzen noch jetzt denjenigen, welcher sie besichtigt, in Erstaunen. Diese Ueberreste sind Ruinen teils von alten Göttertempeln, teils von großen Palästen, teils aber auch von riesigen Grabdenkmälern, welche zu Ehren und znm Andenken der ägyptischen Könige aufgebaut worden waren. Die Ruinen von gvoßen Tempeln und Palästen findet in cm vorzugsweise in Oberägypten an der Stelle, wo das alte Theben gestanden hat, in der Nähe der jetzigen Dörfer Luxor und Karnak. Die Königsgrabmäler oder Pyramiden findet Wolff, Leitfaden z. allg. Gesch. 2. Aufl. 1

3. Das Altertum - S. 14

1885 - Heilbronn : Henninger
14 Griechische Geschichte. In dem ägäischen Meere, das die Hellenen „unser Meer“ nannten (rj fuxäg Üdlaooa), unterscheidet man zwei Insel- gruppen: im Say. die im Kreise gelagerten Kykladen (so Andros, Naxos, Paros); sie reichen bis nach Attika und der langgestreckten Insel Euböa hinauf (63 Q.-M.), die durch die Meerenge des Eunpos vom Festland getrennt ist und fruchtbare Ebenen (das lelantische Feld zwischen Chalkis und Eretria), aber auch Berge bis über 1500 Meter hoch enthält. Die andere Inselgruppe heilst die der Sporäden, weil sie von Süd nach Nord sich in einer langen Linie zerstreut folgen; hieher gehören Rhodos, Kos und S a m o s. Isoliert liegen Chios (19 Q.-M.), Skyros, das liederreiche Lesbos (29 Q.-M.), Lemnos mit seinem vulkanischen Boden, Imbros, Samothräke mit dem Geheimdienst (Mysterien) der Kablren und das goldreiche T h a s o s. Eine „landfest gewordene“ Insel ist auch die Halbinsel Chalki-dike, deren 9 Meilen breiter Isthmos noch jetzt von Sümpfen bedeckt ist; sie läuft in drei Landzungen, Pallene, Sithönia und Akte aus; letztere endigt in dem Berghaupt des Athos, der, über 1700 Meter aus der See aufragend, bis nach der Troas hin sichtbar ist. d. Griechenland öffnet sich mehr gegen Süden und Osten, wohin die meisten Flüsse auslaufen, und von woher die meisten Meerbusen ins Land eindringen, als gegen Westen, wo Klippen oder Lagunen die Annäherung erschweren. Die Bewohner, denen der meist gebirgige, kärgliche und ungenügend bewässerte Boden die Halmfrüchte nicht in ausreichendem Mafse spendet, sind notwendig auf Fischerei und Seefahrt als Erwerbsquellen hingewiesen; die „nassen Pfade“ Homers sind meist wegsamer als die Berg-und Waldpfade des Binnenlandes. Die Vielseitigkeit der geographischen Verhältnisse, das Ineinander von Meer und Land, von Berg und Thal beförderte auch die geistige Entwickelung des Volkes, schärfte und erweiterte den Blick, und so abgeschlossen oft die einzelnen Kantone von einander sind, so leicht ist doch auch wieder vielfach der Verkehr. Das Klima wird schon von Herodot gelobt, wenn er Iii 106 im Gegensatz zu den an Gold, Weihrauch, Bernstein, Baumwolle u. s. w. nach seiner Ansicht ergiebigsten „Enden der Welt“ — wie Indien, Arabien u. s. w. — von seiner Heimat rühmt: „Hellas hat bei weitem die schönste Mischung der Jahreszeiten empfangen.“ „Nordisches Klima“ sagt Bergk (griech. Littgesch. I 7) „und die Vegetation

4. Das Altertum - S. 64

1885 - Heilbronn : Henninger
64 Iv. Periode. c. Als Erwerbsquelle für die Bürgerschaft Athens steht für die damalige Zeit nicht mehr der Ackerbau in erster Linie, auf den noch Solon seine Arerfassungsbestimmungen hatte stützen können, sondern der Handel, und zwar sowohl der Grofs-als der Kleinhandel (s/utvoqicc und -/.aurjleia). „Die Hafenstadt Peiräeus,“ sagt Hertzberg, ,,wuchs zu einer der schönsten griechischen Städte empor und war, reich ausgestattet mit allen zum Geschäftsbetriebe eines großen Kriegs- und Handelshafens nötigen Bauten und sonstigen Anlagen, der Mittelpunkt eines erstaunlich reichen und ausgedehnten Handelsverkehrs geworden, der im Norden nach der Halbinsel Krim, im Süden nach dem Delta, im Westen bis nach Sicilien und tief hinein in die Adria seine Verzweigungen hatte. Die Erzeugnisse des attischen Landes, dabei namentlich das feine Silber von Laurion, und der attischen Industrie, dabei namentlich massenhafte Thongeschirre, und die der Kunstgewerbe Griechenlands überhaupt wurden in Massen ausgetauscht gegen die Metallwaren der Etrusker, gegen die Rohprodukte Italiens, Siciliens, der Nordküste des ägäischen Meeres, der Getreideländer am Nil, am schwarzen und am ionischen Meere, und gegen die Waren der Kulturländer des Morgenlandes.“ Durch wohlorganisierte Polizei, welcher strenge Mafs-nahmen gegen Betrüger und Verfälscher zustanden, und durch rasche Erledigung aller Handelsprozesse suchte man seitens des Staates das Zutrauen in den athenischen Markt und die athenische Rechtspflege zu kräftigen und so die Käufer und Verkäufer anzulocken. d. Der materiellen Blüte entsprach die geistige; Perikies that alles, um Athen zur schönsten und geistig anregendsten Stadt von Hellas zu machen und ihm auf diesem Gebiete die alleinige Führerschaft zu sichern, welche politisch mit Sparta geteilt werden mufste. Schon Kimon war in dieser Hinsicht thatkräftig voran-gegangen: er zog den ersten großen Maler der Hellenen, Poly-gnötos aus Thasos, nach Athen und liefs durch ihn die Halle mit Gemälden aus den Perserkriegen schmücken, welche daher den Namen der ,,bunten Halle“ (oxoa noi/ulr]) erhielt. An Bauwerken liefs Kimon vor allem das Theseion aufführen, den nordwestlich vom Markt gelegenen Tempel, welcher die von Skyros geholten angeblichen Gebeine des Theseus umschlofs, und vielleicht das Tempelchen der „ungeflügelten Siegesgöttin“ (Nike Apteros), das am südwestlichen Aufgang der Burg sich erhob;

5. Das Altertum - S. 109

1885 - Heilbronn : Henninger
29. Kapitel. Einteilung der römischen Geschichte. 109 ehrung der Manen darthut, der als göttlich gedachten Seelen der Abgeschiedenen (am 21. Februar die Ferälia, am 22. die Caristia, die Totenfeier und der Allerseelentag). Als Priester sind zu nennen die fünf Pontifices, deren Obmann der Pontifex Mäximus ist, „die Verwalter des geistlichen Rechts“; die Flämin es („Zünder“) oder Opferanzünder, in Rom je einer für den Juppiter, Mars und Quirinus; die Salier („Springer“) oder Priester des Mars; die sechs Augüres, die Ausleger des Götterwillens auf Grund des Vogelflugs; die Harüspices, die denselben Willen aus den Eingeweiden der Opfertiere zu lesen verstehen. Neunundzwanzigstes Kapitel. Einteilung der römischen Geschichte. I. Periode. Rom unter Königen. 753—510. Ii. Periode. Rom als Republik. 510—31. Erster Abschnitt. Zeit des Ständekampfes zwischen Pa-triciern und Plebejern. 510—366. Zweiter Abschnitt. Unterwerfung Italiens. 366—266. Dritter Abschnitt. Eroberung der Mittelmeerländer. 266 bis 133. Vierter Abschnitt. Die inneren Revolutionen und bürgerlichen Kriege. 133—31. Iii. Periode. Rom unter Kaisern. 31 vor Chr. — 476 nach Chr. Erster Abschnitt. Das verfassungsmäfsige, einheitliche Kaisertum. 31—284. Zweiter Abschnitt. Das absolute, geteilte Kaisertum. 284—476. ____ I. Periode. Rom unter Könige n. 753—510. Dreißigstes Kapitel. Die Erzählung von den sieben Königen. a. Die Sage von der Gründung der Stadt Rom, wie wir sie bei Llvius (I 1—8) und ändern alten Geschichtschreibern

6. Das Altertum - S. 146

1885 - Heilbronn : Henninger
146 Ii. Periode. und jetzt schon hatten die Römer auf staatlichem Gebiete mehr geleistet, als den Griechen je aus eigener Kraft beschieden war. Aber der Erfolg erklärt sich aus der sittlichen Tüchtigkeit, aus der unbeugsamen Energie, aus der kaltblütigen Festigkeit und ruhigen Besonnenheit des römischen Volkes, das, je mehr im Lauf des 4. Jahrhunderts vor Chr. der Ausgleich der Stände sich äufserlich und innerlich vollendete, desto mehr seine volle Kraft auf das große Ziel vereinigte. Vor allem gebührt dem Senat sein Teil an dem Ruhme, da er die Interessen der Plebejer durch die ununterbrochene Kolonisation umsichtig befriedigte und so, vom Vertrauen des Gesamtvolkes getragen, eine konsequente und imponierende Politik verfolgen konnte; es ist bekannt, dafs er Pyr rhos’ Abgesandten Kineas 280 wie eine „Versammlung von Königen“ erschien. Das römische Volk war zu jener Zeit nicht arm; das sich fortwährend erweiternde Gebiet genügte der anwachsenden Bevölkerung, deren Masse aus dem kernhaften Kleinbauernstande gebildet ward; die Schindeldächer in der Stadt wichen allmählich den Ziegeldächern, und die Ereignisse des Jahres 312 (S. 136) sowie der Umstand, dafs 269 im Anschlufs an die griechischen Drachmen zum erstenmal Silbergeld (Denäre zu etwa 80 Pf., jeder zu 4 Sesterzen ä etwa 20 Pf.) statt des seither üblichen Kupfergeldes geprägt wurde, beweisen das Aufkommen auch der nicht vom Ackerbau, sondern von Handel und Gewerbe lebenden Klassen. Auch die Kunst bürgerte sich in Rom ein, die Baukunst schon am Schlüsse der Königszeit (S. 114), jetzt auch die Malerei und Skulptur (die fikorönische Cista; der Steinsarkophag des Lucius Cornelius Scipio Barbätus in dorischem Stil; die eherne Wölfin des Römulus und Remus). Die Literatur dagegen befindet sich noch in ihren Anfängen und beschränkt sich auf trockene historische Aufzeichnungen durch die Pontifices, welche jährlich einen Uber annülis (ein Jahrbuch) über alle denkwürdigen Vorfälle anzulegen und auf weifser Tafel zu veröffentlichen hatten; auf Magistratsverzeichnisse und dgl. Von den Liedern zum Lob Verstorbener, welche bis auf das Jahr 300 etwa bei Gastmählern gesungen wurden, scheinen keine Aufzeichnungen gemacht worden zu sein. Die Sitten waren noch einfach und schlicht; Fabricius stiefs als Censor 275 den Ruflnus aus dem Senat, weil er für zehn Pfund (etwa = 720 Mark) Silbergeschirr im Hause hatte und damit die bürgerliche Einfachheit nicht beobachtet schien.

7. Das Altertum - S. 9

1885 - Heilbronn : Henninger
2. Kapitel. Die orientalischen Völker. 9 flächen, im Osten von Granit-, Porphyr- und Basaltbergen eingeschlossene Thal ist oft nur vier, kaum je über achtzehn Kilometer breit. Ägypten scheint eine dunkelfarbige Urbevölkerung gehabt zu haben, die von einem der kaukasischen Rasse ange-hörigen erobernden Volke unterjocht wurde; daher dürfte die Ständeeinteilung rühren, welche die Griechen uns beschreiben, und vermöge deren das ägyptische Volk in Priester, Krieger, Krämer, Bauern und Hirten zerfiel. Wenn aber auch die beiden obersten Stände die Herrschaft besafsen, so gab es doch keine Kasteneinteilung im indischen Sinne, und man konnte durch Eifer und Strebsamkeit, sowie durch Wechselheirat aus den niederen Ständen zu den höheren aufsteigen. Das Land hatte seit etwa 4000 vor Chr. seine nationale Geschlossenheit unter einem König (Pharao) erlangt, dem gegenüber der reichste wie der ärmste seiner Unterthanen nur rechtloser Knecht war; sechsundzwanzig Dynastieen folgten aufeinander, und jeder König baute sich mittelst eines vierseitigen spitz zulaufenden Steinbaus (Pyramide) sein eigenes Grabmal. Dreimal ward das Land durch fremde Eroberer unterworfen: von 2000—1700 durch semitische Nomadenstämme, deren Könige als Hyksos = Hirtenkönige bezeichnet werden; dann 725 durch die Äthiopier (Neger) und 680 durch die Assyrier; aber wiederholt dehnten die Ägypter, ein schlanker, breitschultriger, sehniger Menschenschlag mit zarten Händen und geringer Hüftenentwicklung, ihre Herrschaft über Syrien (Cheta) und Nahärina (Mesopotamien) aus; unter Ramses Ii. (Sesöstris) ward auch ein Teil von Äthiopien mit Meroe und Nordafrika bis hart an die Gegend des späteren Karthago erobert (ca. 1350); die Hauptstadt des Reiches war damals Theben, das Homer (Ilias 9, 380—384) das hundertthorige nennt, aus dessen Thoren je 200 Männer mit Rossen und Wagen ausziehen; hier, bei Syene und an ändern Orten sind noch grofsartige Bauten mit Bildwerken und Inschriften in der Bildersprache der „Hieroglyphen“ erhalten; aus ihnen fällt reiches Licht auf die Geschichte und das Religionswesen der alten Ägypter, an welchem den Griechen vor allem die Verehrung heiliger Tiere (namentlich des Stiers Apis) auffiel. Um 660 beseitigte P s am et l k I., der Stifter der 26. und letzten nationalen Dynastie, mit Hilfe karischer und ionischer Söldner die Fremdherrschaft und die Kleinfürsten, welche von den assyrischen Eroberern eingesetzt waren (der Sage nach zwölf; daher Zwölf-

8. Das Altertum - S. 15

1885 - Heilbronn : Henninger
4. Kapitel. Einteilung der griechischen Geschichte. 15 der kälteren Zone wechseln mit der üppigen Fülle südlicher Gegenden. Auf den höheren Bergen, die einen guten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt sind, wachsen Tannen und Eichen, während Reben, Feigen und Ölbäume in den niederen Regionen aufs beste gedeihen“; in Messenien und auf den Kykladen kommt selbst der Palmbaum in ganzen Gruppen fort, und „aus breitem Blätterfufse treibt die Äloe ihren hohen Schaft empor; gleich den Zaubergärten des Alkinoos erfüllen Orangen- und Citronen-wälder die Luft mit ihrem Dufte.“ • Viertes Kapitel. Einteilung der griechischen Geschichte. I. Periode. Die alte Zeit. a. Pelasgische Periode. h. Das heroische Zeitalter. Ii. Periode. Die Zeit der Wanderungen und der älteren Kolonisation. 1124—900. Iii. Periode. Bildung der beiden führenden Staaten Sparta und Athen; Verfassungskämpfe; jüngere Kolonisation. 900—500. Iv. Periode. Abwehr der Perser und Periode nationaler Hege- monieen. 500—338. V. Periode. Gänzlicher Untergang der nationalen Unab- hängigkeit; Vorherrschaft Makedoniens; Ausbreitung des Hellenismus über Asien. 330—197. Vi. Periode. Griechenland unter römischem Einflufs und römischer Herrschaft. 197 v. Chr. — 395 n. Chr. I. Periode. Die alte Zeit. Fünftes Kapitel. Pelasgische Periode. a. Was die älteste Bevölkerung von Griechenland angeht, so unterscheidet Herodöt I 56—58 zwei Stämme (yevr]), den pelasgisehen und den hellenischen. Die Peläsger, von

9. Das Altertum - S. 17

1885 - Heilbronn : Henninger
6. Kapitel. Das heroische Zeitalter. 17 bereits auf einer gewissen Kulturstufe angelangtes Volk , das Schiffahrt treibt, einer Art der Schrift kundig ist, kyklöpische (d. h. aus riesigen unbehauenen oder vieleckigen, ohne Mörtel aufeinander geschichteten Werkstücken bestehende) Burgen (La-rissen) baut und das Land unter den Pflug nimmt; wie die alten Perser und Germanen verehrten sie ihre Götter ohne Bilder und Tempel auf hohen Bergeskuppen ; als „pelasgisch“ bezeichnet Achilleus (Ilias 16, 233) den Zeus von Dodöna in Epeiros, dessen Priester Selloi hiefsen, „die auf dem Boden schlafen und sich die Fiifse nicht waschen.“ Sechstes Kapitel. Das heroische Zeitalter. a. Auf das pelasgische Zeitalter folgt das heroische, oder das vorhellenische, so genannt, weil nach der griechischen Sage in ihm einzelne Heroen oder Halbgötter besonders hervortreten, die in einer Art von stammväterlichem Verhältnis zu den Fürsten der späteren Hellenen stehen, also auf keinen Fall als fremdartige Wesen angesehen wurden. Einzelne dieser Heroen erscheinen allerdings als Einwanderer, wie Kekrops, der Gründer der athenischen Akropolis Kekröpia, der aus Säis in Unterägypten gekommen sein soll; oder Dänaos, der aus Chemmis in Oberägypten nach Ärgolis einwandert und dort die Burg baut und die Kunst des Brunnengrabens lehrt*, oder Pe-lops, der Sohn des Täntalos, welcher aus Phrygien nach Elis zieht und ein so grofses Reich gründet, dafs die Halbinsel nach ihm Pelopsinsel genannt wird; oder endlich Ivadmos, der Sohn des phönikischen Königs Agenor, welcher seine von Zeus geraubte Schwester Europa suchend nach Böotien gelangt, die Burg von Theben, die Kadmeia, anlegt und die „kadmeischen Buchstaben“ nach Griechenland bringt. So weit auf diese Nachrichten überhaupt etwas zu geben ist, beweisen sie, dafs nach der eigenen Auffassung der Griechen ihr Land nicht stets denselben Bewohnern gehörte; dafs vielmehr Einwanderungen aus Asien stattfanden, durch welche höhere Kulturelemente — Schrift, Münze, Mafs, Gewicht, Brunnengraben — nach Europa gebracht wurden; dafs also die Urbewohner von Hellas durch fremde Ein- Hgelhaaf, Grundzüge der Geschichte. I. 2

10. Das Altertum - S. 65

1885 - Heilbronn : Henninger
17. Kapitel. Athen unter Perikies. 65 aufserdem liefs Kimon den im Norden des Burgberges gelegenen „inneren Töpfermarkt“ durch Platanenanlagen und Hallen (so die bunte Halle) verschönern. Perikies aber bediente sich vor allem des großen Baumeisters und Bildhauers P heidi as, um den Burgberg selbst, den die Perser total verwüstet hatten, mit prächtigen Bauten zu überdecken. Der schönste Bau ist der Parthenon, der Tempel der „Jungfrau Athene“, den unter Pheidias Leitung die Baumeister Iktinos und Kallikrates 438 in dorischem Stil vollendeten; er war an seinem Fries (in dessen quadratischen Feldern oder „Metopen“) und am Giebelfeld mit herrlichen Schöpfungen der Skulptur geziert, die aber alle von der in der Cella befindlichen Kolossalstatue der Athene selbst (aus Gold und Elfenbein) übertroffen wurden; sie war neben der Zeusstatue für Olympia, die wir noch aus Münzen der Eleer kennen, das größte Werk des Pheidias. Eine breite Strafse führte von der Stadt zum Tempel hinan, auf welcher alle vier Jahre der imposante Festzug bei der Feier der Pana thenäen, des „Gesamtathenerfestes“, dahinschritt; da wo die Strafse von Westen her die Höhe des Burgfelsens erreicht, erhob sich der 432 von Mnesikles abgeschlossene Prachtbau der Propyläen, ein dreischiffiges Thorgebäude von wundervollem Reiz. Am Ende liefs Perikies das älteste Heiligtum der Athener, das Erechtheion, wiederherstellen, das den Nordrand des Berges krönte. Zwischen den Propyläen, dem Tempel der Nike Apteros und dem Parthenon stand die eherne Kolossalstatue der Athene Prömachos („Vorkämpferin“), die eines der frühesten Werke des Pheidias war. Durch alle diese Bauten, Bildsäulen, Reliefs u. s. w. wurde Athen eine kunstgeweihte Stadt, derengleichen die Geschichte nicht wieder gesehen hat, und das perikleische Zeitalter sprüehwörtlich als das Blütezeitalter der Kunst. Doch darf nicht vergessen werden, dafs auch anderswo in Hellas die Kunst sich unter dem Einflüsse des nationalen Aufschwungs seit der Abwehr des Xerxes herrlich entwickelte: namentlich schuf Polykleitos aus Sikyon, der in Argos wirkte, die neue peloponnesische Kunstrichtung, welche vor allem in Hervorbringung idealschöner Knaben- und Jünglingsgestalten ihre Aufgabe suchte und dadurch die Sieger zu Olympia verherrlichte, wo sich alle Hellenen, aber besonders doch die Peloponnesier das Stelldichein gaben. Polykleitos’ berühmteste Werke sind die Hera von Argos und eine Amazone. Egelhaaf, Grundzüge der Geschichte. I. 5
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