Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
48 Die fränkischen (salischen) Kaiser.
1096. Gotefried und die vorhergenannten Führer der wahrhaften Ritterschaft des Herrn bnrchzogen unter verschiebenen Schwierigkeiten der Wege Bulgarien, bis sie die Burgen Konstantinopels erreichten. — Fast zwei Monate hinburch nahm Byzanz täglich neue Heere auf, infolgebefsen schließlich die Kämpfer, ohne die unglaubliche Menge Volkes, kleiner Kinder und Frauen, auf 300000 geschätzt würden. — Das Heer brach auf und gelangte nach Nizäa. Dieses eroberten sie, und nach der Einnahme übergaben sie es den Besatzungen des Kaisers; benn so hatten sie eiblich festgesetzt, daß sie alle Städte, die seinem Reich genommen waren, wenn sie btefelbert überwänben, der früheren Herrschaft zurückgeben sollten. Darauf durch das Reich Konstantins, ein in Wahrheit sehr reiches Laub, vorrückenb, erreichen sie das Meer Rusciens (statt: Marusi, — bei Antiochien). — Weil nun ob dieser so glücklichen Kriegstaten manche sich überhoben hatten, legte ihnen Gott Antiochien, eine für menschliche Kräfte uneinnehmbare Stadt, in den Weg, wo er sie neun Monate hinburch hinhielt und bei beren Belagerung so bemütigte, daß sich bei ihnen jebe Erhebung des Stolzes legte. Nachbern sie nun berart gebemütigt waren, daß sich in dem ganzen Heere kaum noch 100 gute Pferbe fanben, offenbarte ihnen Gott die Fülle feines Segens und feiner Gnabe und führte sie in die Stadt und gab die Türken und alles Eigentum berfelben in ihre Macht. Und ba sie auch bieses wie durch ihre eigene Macht erlangt behaupteten und Gott, der solches verliehen hatte, nicht würbig priesen, würden sie von einer so großen Menge Sarazenen belagert, daß keiner ans der großen Schar die Stadt zu verlassen wagte. Außerbem war die Not in der Stadt so groß geworben, daß sich etliche kaum unmenschlicher Nahrung enthielten. Es würde zu weit führen, das Elenb zu fchilbern, das in der Stadt herrschte. Der Herr aber sah das Volk, das er so lange gezüchtigt hatte, wieber an und tröstete es in Güte, und gab ihm zuerst wie zur Genugtuung für die Trübsal seine Lanze, mit der er am Kreuze verwunbet war, eine seit der Apostel Zeit nicht mehr erschienene Gnabengabe, als Pfanb des Sieges; barauf entflammte er ihre Herzen so sehr, daß er auch benen, welchen Trübsal ober Hunger die Fähigkeit zu gehen versagt hatte, die Kraft einflößte, zu den Waffen zu greifen und mannhaft gegen die Feinde zu kämpfen. Nachbern sie so über die Feinde triumphiert hatten, zogen sie nach Syrien und nahmen die Festungen des Laubes. — (1099.) So gelangten sie unter Gottes Führung und Beistanbe bis nach Jerusalem. Als sie aber bei Belagerung dieser Stadt zu leiben hatten, besonbers wegen Mangel an Wasser, erklärten in einer Versammlung Bischöfe und Fürsten, man müsse barfuß
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Die Germanen vor der Völkerwanderung. 9
um das zahlreichste und wackerste Gefolge. Das ist Würde, das ist Macht, immer von einer großen Schar auserlesener Jünglinge umgeben zu sein; das ist Zierde im Frieden, Schutz im Krieg. Und nicht bloß bei Landsleuten, auch bei benachbarten Völkerschaften erwirbt Namen und Ruhm, wer durch zahlreiches, tapferes Gefolge hervorglänzt. Solche werden von Gesandtschaften angegangen, mit Geschenken beehrt, und ihr Name schon hat oft Kriege abgethan.— Kommt es zur Schlacht, so ist es Schande für den Fürsten, an Tapferkeit nachzustehen, Schande für das Gefolge, nicht dem Fürsten an Tapferkeit gleichzukommen. Ehrlos und geschändet auf lebenslang ist, wer den Anführer überlebend aus der Schlacht zurückkehrt. Ihn zu verteidigen, ihn zu schützen, ja eigene Heldenthaten ihm zum Ruhme anzurechnen, ist die höchste Eidespflicht. Die Fürsten kämpfen für den Sieg, das Gefolge für den Fürsten. Wenn ihr Stammvolk in langem Frieden thatenlos hinstarrt, so ziehen Scharen edler Jünglinge freiwillig zu den Völkerschaften, die gerade Krieg führen; teils weil das Volk der Ruhe abhold ist, teils weil sie in Gefahren sich leichter emporschwingen, auch ein großes Gefolge nur durch Gewalt und Krieg zu unterhalten ist: denn von des Oberhauptes Freigebigkeit fordern sie jenes Streitroß, jene bluttriefende sieghafte Frame; Gastmähler und Bewirtung, zwar kunstlos, doch reichlich, dienen statt des Soldes. Die Mittel des Aufwandes sind Krieg und Raub. Nicht so leicht beredet man sie, die Erde zu pflügen und den Jahreslauf abzuwarten, als Feinde herauszufordern und Wunden zu erkämpfen; ja es dünst sie Trägheit und Erschlaffung, mit Schweiß zu erwerben, was mit Blut zu gewinnen ist. — Wann sie nicht in den Krieg ziehen, bringen sie viel Zeit mit Jagen, mehr noch in Müßiggang zu, dem Schlafen und Schmausen ergeben. Die Tapfersten und Streitbarsten treiben nichts; die Sorge für Haus und Herd und Feld bleibt den Frauen, den Greifen und den Unvermögendsten der Familie überlassen; jene brüten hin. Seltsamer Widerspruch der Natur, daß dieselben Menschen so sehr den Müßiggang lieben und die Ruhe hassen. Sitte ist, daß die Gaue, Mann für Mann, den Oberhäuptern freiwillige Gaben an Vieh oder Feldfrüchten zusammenlegen, was als Ehrengeschenk angenommen wird und zugleich dem Bedürfnisse abhilft. Vorzüglich lieben sie Geschenke benachbarter Völker, die nicht bloß von einzelnen Personen, sondern von Gemeinden übersandt werden: auserlesene Rosse, gewaltige Rüstungen, Pferdeschmuck und Halsgeschmeide. Schon haben wir sie auch Geld annehmen gelehrt. — Daß die Völker Germaniens nirgends in Städten wohnen, ist hinlänglich bekannt; nicht einmal zusammengebaute Häuser dulden sie. Abgesondert und zerstreut siedeln sie sich an, wie ein Quell, eine Flur, ein Gehölz einlädt. Die Dörfer legen sie nicht nach unserer
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Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Ludwig der Bayer und Friedrich von Österreich. 13
Feinden mit so stürmischer Tapferkeit niedergehauen würden, gaben sie alles auf und machten sich auf die Flucht, nur um ihr Leben zu retten. Aus den einzelnen Städten, Burgen und Flecken waren viele getötet worden; darum schwieg allenthalben die Stimme der Freude und des Jubels, und hörte man allein den Laut der Klage und des Jammers. Von der Stadt Winterthur aber kam niemand ums Leben, mit Ausnahme eines einzigen Bürgers, der sich von den andern trennte und zu seinem Verderben mit den Edlen verband; alle übrigen kehrten unverletzt an Leib und ungeschädigt an ihrer Habe in ihre Heimat zurück. Unter ihnen kehrte auch Herzog Leopold heim; halbtot erschien er im Übermaße seines Leids. Ich habe dies mit eigenen Augen gesehen, denn ich war damals noch als Schüler zusammen mit andern Schülern meinem Vater mit nicht geringer Freude ein großes Stück Weges vor dem Thor entgegengelaufen. Mit Recht aber erschien Herzog Leopolds Miene düster und verwirrt, denn er hatte die Stärke und den Kern seines Heeres fast ctanz eingebüßt. Dies geschah, während sein Bruder Friedrich in Österreich war, im Jahre des Herrn 1315 am 15. November, am Feste des heiligen Othmar. Als der Kampf vorüber war, zogen die Schweizer den Erschlagenen und den Ertrunkenen die Waffen ab, plünderten ihre Habe, und sie trugen reiche Beute davon an Waffen und Geld. Und sie beschlossen an jenem Tage, um des von Gott verliehenen Sieges willen auf ewig, Jahr für Jahr, einen Festtag zu begehen.
Die Schlacht bei Mühldorf. Da ließ man alle Leute wissen, daß des hohen Fürsten König Albrechts Sohn, der römische König Friedrich, da in Zwiespalt erwählt wurde, er an einem Teile und sein Oheim von der Pfalz, König Ludwig, an dem andern Teile von dem ungetreuen Bischof von Mainz. Dies war zum Kriege zwischen beiden der Anfang. Davon verdarb eine große Menge in den oberen Landen, Land und Leute, Witwen und Waisen ; denn mancher Heereszug, stark und groß, geschah darum von Österreich und Steier her gegen Bayern hin und Schwaben und nach dem Rhein. Und es währte dies wohl bis ins sechste Jahr, daß sie oft und viel große Heeresmacht auf das Feld brachten und König Ludwig zu allen Zeiten das Feld flüchtig räumen mußte, und Johann von Lützelburg, der König von Böhmen, der fein Helfer war, mit ihm. Darum waren die Könige beiderseits so lange im Kriege, bis 1322 Jahre von Christi Geburt verflossen waren. Eines Dienstages, am Tage vor dem St. Michaelistage, stritten sie mit einander in Bayern oberhalb Landshut auf der Gickelfehen-wiefe bei einem kleinen Wasser, welches die Isen heißet. Dorthin war König Friedrich von Österreich gekommen mit den Landherren von Österreich und von Steier, mit Heiden und Ungarn, die ihm
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Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
viel kampfunfähiges Volk drinnen war. Zugleich setzten sie ihre Hoffnung auf Verräterei infolge von Hungersnot, auf die Unbeständigkeit der Sklaventreue und auf die Zufälligkeiten des Krieges.
24. Inzwischen hatte Slaccus Kunde von der Blockade des Lagers erhalten und in Gallien Boten herumgeschickt, die Hilfsvölker aufbieten sollten. Dartrt übergab er dem Legaten der 22. Legion, dem Dillius Docula, ausgesuchte Mannschaften aus den Legionen, mit denen er in möglichst starken Tagesmärschen das Rheinufer entlang eilen sollte; er selber fuhr zu Schiff, da er krank und bei den Soldaten unbeliebt war. Diese murrten nämlich unverhohlen: die Kohorten der Bataver habe man aus Mainz fortgelassen, des Civilis Unternehmungen habe man ignoriert, und jetzt nehme man Germanen zu Bundesgenossen; nicht durch des Primus Antonius und nicht durch des Zttucianus Hilfe sei vespasians Macht mehr erstarkt. Gegen offenen haß und U) affen gemalt könne man sich offen verteidigen; Betrug und Tücke dagegen schlichen im $instern und seien deshalb so gefährlich. Civilis stehe ihnen gegenüber und ordne persönlich seine Truppen zur Schlacht; hordeonius aber gebe von seinem Schlafgemach und seinem Bett aus Befehle, die alle von Vorteil für den Aeind seien. So viele bewaffnete Arme der tapfersten Männer lenke ein einziger schwächlicher (Breis. Man solle doch lieber den Verräter umbringen und dadurch ihr Geschick und ihre Tatkraft von der bösen Vorbedeutung 1) befreien. wenn sie solches Gerede untereinander schon erhitzte, so entflammte sie vollends ein Schreiben, das von vespasian eintraf, weil es nicht geheimgehalten werden konnte, las es $laccus beim Appell vor. Die Überbringer schickte er gefesselt zu Ditellius.
25. Dadurch wurden die Soldaten beruhigt, und man gelangte nach Bonn, dem Winterlager der 1. Legion. Die Soldaten hier waren noch erbitterter und machten den hordeonius für die Niederlage verantwortlich: auf seine Weisung hin habe man sich mit den Batavern in einen Kampf eingelassen unter der Voraussetzung, daß von Mainz
') Diese böse Dorbeöeutung lag für die Solöaten in der Kränklichkeit und Ungeschicklichkeit des $elbherrn.
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Extrahierte Personennamen: Slaccus Dillius_Docula Antonius
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Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
der Beute ruhig in des Kaisers Kaffe fließen,- sie selbst verlangten nach weiter nichts als nach Einäscherung und Verwüstung der aufrührerischen Kolonie; denn dadurch werde die Vernichtung so manchen Feldlagers wettgemacht werden.
Da derialis fürchtete, sich einen üblen Namen zu machen, wenn man von ihm glaube, daß er die Truppen an Willkür und Grausamkeit gewöhne, so dämpfte er ihren Zorn, und sie fügten sich auch. Seitdem nämlich der Bürgerkrieg ruhte, waren sie fügsamer, wenn es sich um Kriege mit Fremden handelte, was jetzt ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, das war der klägliche Anblick, den die aus dem Lande der Ittedio-matricer herbeigeholten Legionen boten. Sie standen niedergeschlagen da, im Bewußtsein ihrer Schuld die Blicke auf den Boden gerichtet. Keine Begrüßung zwischen den Heeren, die sich hier trafen. Sie gaben auch denen, die sie trösten oder ihnen zusprechen wollten, keine Antwort, verborgen blieben sie in ihren Zelten und mieden sogar das Licht des Tages. Doch war's nicht in gleichem Traße Furcht vor Gefahr wie vielmehr Scham über ihre Schande, was sie so betäubte, fluch die Sieger waren wie vom Donner gerührt. Sie getrauten sich gar nicht, laute Bitten vorzubringen, sondern baten nur durch leises weinen für ihre Kameraden um Gnade. Schließlich beruhigte derialis die Leute, indem er ein Werk des Verhängnisses nannte, was eine Folge der Zwietracht der Mannschaften und ihrer Führer oder der Tücke der Feinde war. (Er forderte sie auf, diesen Tag als den ihres Dienstantrittes und ihrer Vereidigung anzusehen; an die Missetaten der Vergangenheit denke weder er noch der Kaiser mehr.
Nunmehr wurden sie ins nämliche Lager aufgenommen, und von Ittanipel zu Manipel wurde herumgesagt, keiner solle bei einem Streit oder Wortwechsel seinen Kameraden die Meuterei oder die Schlappe vorhalten.
73. hierauf berief derialis die Treverer und Lingonen zu einer Versammlung und hielt folgende Ansprache: „Niemals habe ich mich mit der Redekunst befaßt, wie denn das römische Volk überhaupt seine Tüchtigkeit mit den Idafferi bewährt hat. weil indes das gesprochene wort bei euch das meiste gilt und weil ihr das Gute ebenso wie das Schlechte nicht nach seinem Wesen, sondern nach den
Quelle,ibücher 83. ] ] 3 o
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
58. „Noch niemals, wenn ich zu euch sprach, war ich für euch mehr oder für mich weniger besorgt als jetzt. Daß man mir nach dem Leben trachtet, höre ich nur gern, und bei so vielen Leiden erwarte ich den Tod als das Ende aller Not. Euretwegen aber schäme ich mich, und ihr tut mir leid; denn gegen euch plant man keine regelrechte Schlacht, wie es Waffenbrauch und Zeindesrecht wäre, sondern Krieg mit Rom gedenkt Llassicus mit Hilfe eurer Arme zu führen. Daß ihr Gallien dienstbar werden und ihm den huldigungseid schwören werdet, damit prahlt er. Gegenwärtig haben uns allerdings Glück und Tapferkeit im Stiche gelassen. Zehlt es uns denn aber so sehr an Beispielen aus der Vergangenheit dafür, daß römische Legionen zu wiederholten Malen lieber den Tod erlitten als wichen? Bundesgenossen Roms haben oft genug ihre Städte zerstören und sich mit ihren $rauen und Kindern ruhig verbrennen lassen, ohne von ihrem Tode einen anderen Gewinn als den Ruhm ihrer Treue zu haben. Gerade jetzt müssen die Legionen in Cetera Zttangel und Belagerung aushalten, ohne daß sie jedoch weder durch Schrecken noch durch Versprechungen in ihrer Treue wankend gemacht werden können. Xdir dagegen haben außer unsern Waffen und unsrer Mannschaft sowie dem trefflich befestigten Lager Getreide und sonstigen Proviant in einer Menge, die auch für einen langen Krieg ausreicht. Das Geld langte neulich sogar zu einem Geschenke,- mögt ihr es nun lieber als Gabe vespasians oder als Gabe des Ditellius betrachten, jedenfalls habt ihr es von einem römischen Imperator bekommen. Wenn ihr, die ihr in so vielen Kämpfen, wie bei Gelduba, bei Detera gesiegt, die ihr so oft den Feind in die $lucht geschlagen habt, euch vor einer Keldschlacht fürchtet, so ist das freilich eine Schande; aber hier gibt es ja einen Wall und Mauern sowie Mittel und Wege, Zeit zu gewinnen, bis aus den nächsten Provinzen Hilfstruppen und heereshaufen herbeieilen. Sei es, datz ihr von mir nichts mehr wissen wollt: nun, es gibt noch andere Legaten und Tribunen, schließlich auch einen Centurio oder Gemeinen. Wenn sich nur nicht diese ganz ungeheuerliche Kunde auf dem ganzen Erdkreis verbreitet, daß Livilis und Llassicus, von euch wie von Trabanten umgeben, über Italien herfallen werden. Cd er, wenn euch Germanen
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Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Mittlere Schule
Regionen (OPAC): Rheinland
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teren gehörten die Grafschaft Sponheim (Kreuznach), das Fürstentum Simmern (Simmern, Bacharach), endlich auch Kaisers wert. Von den übrigen Erwerbungen Preußens sind die bedeutendsten die ehemalige freie Reichsstadt Aachen die ehemalige freie Reichsstadt Wetzlar, 1693—1806 Sitz des Reichskammergerichts. Nach den Befreiungskriegen vereinige Preußen ihr Gebiet mit den Solmschen Besitzungen und emem von Nassau abgetretenen Amte zum Kreise Wetzlar, der bis 1866 Enklave blieb. Ferner erwarb Preußen die Benedrktmerabtel Inden in der Stadt Cornelismünster bei Aachen, die ehemalige Benediktinerabtei Malmedy, die Gras-
K andere Grafschaften, Teile des
(^rzsnsts Mainz zwischen Bingen und Bacharach —, einen 2-etl des seit 1766 zu Frankreich gehörenden Herzogtums Lothringen mit der Festung Saarlouis (a. d. Saar) emen Grenzstreifen von Luxemburg und Limburg, die unter dem Schutze Aachens stehende Cisterzienserabtei Burtscheid und viele andere kleine Herrschaften. — Durch Verträge mit Nassau gelangten außerdem noch einige rechtsrheinische Orte, wie Ehrenbreit st ein, unter die preußische Herrschaft.
Nicht mit großer Freudigkeit sind die leichtlebigen Pfälzer, die behaglich unter dem Krummstab wohnenden Bischöflichen unter das seiner Straffheit wegen gefürchtete preußische Regiment getreten, zumal da die dazwischen liegende Franzosenzeit diesen Ländern wirklich vielfach Gutes gebracht hatte. „Zu den Preußen gehen" war noch Jahrzehnte hindurch der Ausdruck für die Erfüllung der allgemeinen Wehrpflicht. „Die Blauen" hießen die Preußen im Volksmunde. Aber wie anders war es schon 1840, als des Kölners Nikolaus Becker berühmtes Lied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutsch en Rh'ein" am Rhein selbst wie überall mit gleicher Begeisterung gesungen 'wurde. Und die letzten Schatten verflogen in den zur Wieder-errichtung des Deutschen Reiches führenden Kämpfen. Als 1870, anstatt daß der Einbruch der Franzosen erfolgte, die deutschen Truppen mit klingendem Spiele über den Rhein zogen, als tausend- und abertausendmal die Wacht am Rhein erklang, da fiel von den Herzen der Rheinländer schwere Sorge. „Lieb Vaterland, kannst ruhig sein", fangen sie mit; froh, dem seiner Einigung zustrebenden Deutschland anzugehören, zogen die rheinischen Krieger hinaus auf Frankreichs Schlachtfelder. Und als der Sieg erstritten war, da wurde am Ufer des Rheins, auf dem Niederwalde jenes herrliche Denkmal errichtet nach den Weiheworten des großen Kaisers: „Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Mitlebenden zur Erinnerung, kommenden Geschlechtern zur Nacheiferung."
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