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1. Europa ohne Deutschland - S. 16

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 1(3 — Ertrag bringt, so hat sich ein großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrenfabrikation und der Weberei, zugewandt. Haupt- orte derselben sind Neuenbürg an dem Neuenburger See und Low- thurn. B. Die Bevölkerung und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Bevölkerung. Verfassung. Die Bevölkerung zeigt große Verschiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3a der Bevölkerung), in Graubünden Romane n und am Tessiu Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Prote- stauten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundes- staat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu ihrer militärischen Ausbildung ein- berufen. 2. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Da die Schweiz vorwiegend Gebirgsland ist, kann die Landwirtschaft nur in den Tälern und auf der Schweizer Hochfläche mit Erfolg betrieben werden. Daher muß noch von den Nachbarländern Mehl und Getreide bezogen werden. Die Viehzucht dagegen ist infolge des Reichtums an Matten und Wiesen bedeutend. Einerganzbesonderen Pflege erfreut sich die Industrie. In Zürich und Basel blüht die Seidenindustrie, iu und um St. Gallen die Baum- wollenweberei, in Genf und auf dem Jura die Uhrenfabrikation. Im Handelsverkehr werden diese Waren an das Ausland ge- liefert, ebenso Vieh und Molkereierzeugnisse. Von dort erhält die Abb. 13. Post in den Alpen.

2. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 19

1907 - Langensalza : Beyer
I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge. 19 Auf Arbeit ist das Reich gebaut, Der Fleiß ist seine Krön', Der jeder Bürger gern vertraut, Erfolg ist ja der Lohn. Was man aus Stahl nur machen kann Für Frieden und für Krieg, Hier wird's erzeugt und es gewann Noch überall den Sieg. Auch Deutschlands Flotte und sein Heer Verdanken ihm die Kraft; So klingt sein Ruhm von Land zu Meer, Der Ruhm, den Arbeit schafft.1) Oer Steinkohlenbergbau an der Ruhr. Die Steinkohle ist das Produkt einer außerordentlich üppigen Pflanzenwelt, die viele Jahrtausende zu ihrer Bildung, ihrer Verwesung und Verkohlung gebraucht hat. Die Pflanzenstruktur ist durch den ungeheuren Druck der darauf lagernden Gesteinsmassen fast gänzlich verschwunden. Nur hier und da findet man in den Kohlenberg- werken eine Pflanze, seltener ein Tier in versteinertem Zustande, Fossilien, die dann einen Schluß auf das Alter der Kohle ermöglichen. Von großer Bedeutung ist die Kohle in den letzten Jahr- zehnten geworden. Sie dient nicht nur als Heizmaterial in Haus- haltungen und gewerblichen Anlagen, sondern auch zur Leuchtgas- bereitung und zur Herstellung des Coaks. Man zählt in Deutsch- land 5 Hauptbezirke für die Steinkohlengewinnung: 1. das west- fälische oder Ruhr-Becken, 2. das Becken der Wurm und Inde bei Aachen, 3. das Saarbecken, 4. das ober- und niederschlesische Becken und 5. das sächsische Becken bei Plauen und Zwickau. Die größte Förderung von allen hat aber das Ruhrkohlengebiet aufzuweisen, welches auf der ganzen Welt nur hinter dem englischen Becken von Durham und dem von Pensylvanien zurücksteht. Es erstreckt sich in einem langen Viereck zwischen den Städten Recklinghausen, Unna-Camen, Barmen und Duisburg. Verschiedene Flöze reichen sogar bis zum Niederrhein, ja selbst noch unter ihm hinweg (Zeche Rheinpreußen bei Homberg). Über die Größe der noch vorhandenen Kohlenvorräte gehen die ermittelten Ergebnisse sehr auseinander, jedoch ist sicher, daß das Ruhrbecken in tausend Jahren noch nicht erschöpft sein wird. Im Durchschnitt werden auf etwa 250 Kohlen- gruben 150000 Bergleute beschäftigt, die jährlich rund 34 Millionen Tonnen Kohlen bergen. 1) Mit Bewilligung des Verfassers dem Werkchen entnommen: Rätsel aus Erd- und Himmelskunde von Professor Dr. Jenkner. (Berlin, L. Oehmigkes Verlag.)

3. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 123

1907 - Langensalza : Beyer
5. Güteraustausch. 123 6. Welche ausländischen Waren werden ungerechtfertigterweise unseren eigenen gegenüber in unserem Binnenhandel immer noch be- vorzugt? 7. Sprich dich über die Bedeutung, die Ein- und Ausfuhr der Gewerbe deiner Heimat aus ! 8. Wo finden diese a) im deutschen Reiche, b) im Auslande den stärksten W ettbewerb ? 9. Gib von einzelnen deiner Gebrauchsgegenstände die Herkunft an! 10. Welches deutsche Erzeugnis findet bei den Tee trinkenden Nationen starken Absatz? Wie wird es gewonnen? 11. Erzähle, was du von der Töpferei (der Flachsgewinnung, der Bleistift-, Stahlfeder-, Papier-, Glas-, Zucker-, Ziegel- und Zündholzfabrikation) weißt! 12. Wie wird das Kochsalz (das Silber, der Brenntorf, das Bier, die Stein- kohle) gewonnen? 13. Fertige eine Übersicht an, worin du alle jeder Landschaft eigentümlichen und für die Ausfuhr wichtigen Bodenschätze und Fabrikate einträgst! 14. Deutschlands Ausfuhr. (Aufsatzthema.) 5. Güteraustausch, a) Binnenhandel und -Verkehr. Ganz gewaltig sind die Veränderungen, die auf wirtschaftlichem Gebiete durch unsere heutigen Verkehrsmittel entstanden sind. Während noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einem so notwendigen Ausgleich wirtschaftlicher Gegensätze, wie diese bei- spielsweise zwischen den Flachlandschaften des Südens und Nordens einerseits und den deutschen Mittelgebirgsgegenden andrerseits be- stehen, unüberwindliche Schwierigkeiten sich entgegentürmten und nicht selten Armut und Hungersnot bewirkten, vollzieht sich heute in kürzester Frist der Austausch des Überflusses an Getreide und anderen Nahrungsmitteln aus den Ackerbaugebieten gegen die Er- zeugnisse von Bergbau und Industrie. Unablässig sind Preußens Könige bemüht gewesen, die endlosen Hemmnisse des Handels zu beseitigen. Die Abschaffung der Zölle und Accisen, sorgfältige Strom- regulierungen, Kanal- und Straßenbauten, Einheit von Münze, Maß und Gewicht, Freiheit des Handels durch die Einigung der wirt- schaftlichen Gebiete im Deutschen Zollverein und endlich die groß- artigen Verkehrseinrichtungen (Eisenbahn, Post, Telegraph und Tele- phon): alle diese Änderungen und Einrichtungen haben sich für Deutschlands Handel als äußerst segensreich erwiesen. Das heutige deutsche Zoll- und Handelsgebiet ist be- deutend größer als das deutsche Reich, weil seine Zollgrenze sich mit der politischen keineswegs deckt. Während nämlich Luxemburg, die Gemeinden Jungholz (Tyrol) und Mittelberg (Vorarlberg), zu- sammen 2593 qkm mit 212000 Einwohnern, noch eingeschlossen sind, liegen die Freihäfen von Hamburg, Bremen, Geestemünde und

4. Deutsche Geschichte - S. 104

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
104 Diese Zettel kamen in den einen Topf, in den andern ebensoviel?, von denen nur die beschrieben waren, die gewinnen sollten. Das gab dann natrlich eine endlose Ziehung, und trotzdem wurden die Leute nicht mde beim Warten. Sprang nach stundelangem Harren ein Gewinn heraus, so blies ein Trom-Peter Tusch, und ein Tambour schlug seinen Wirbel dazu. Vii. wichtige Erfindungen. 1. Die Erfindung des Schiepnlvers. Das Pulver war den Chinesen schon vor mehr als fnfzehnhundert Jahren bekannt. Die Araber in Spanien gebrauchten es, wenn sie Feuerwerk abbrannten. Wann es in Deutschland aufkam, wei man nicht genau. Doch ist sicher, da bereits 1340 in Augs-brg eine Pulverfabrik bestand. Um jene Zeit lernte man krniges Pulver herstellen. Erst dieses lie sich auch im Kriege verwenden. Nun verfertigte man eiserne Mrser und schleuderte aus ihnen ge-waltige Steinkugeln gegen die Mauern der Burgen und Städte. Spter wurde der Mrser zu einem Rohre verlngert. So entstand die Kanone, in die man schlielich nur noch Elsenkugeln lud. Sie war allerdings sehr plump und schwer, und man brauchte viele Ochsen, um ein einziges Geschtz von der Stelle zu schaffen. Nicht lange danach machte man auch so dnne Rhren, da ein einzelner Mann sie tragen konnte. Das waren die Bchsen oder Musketen, aus denen man mit Bleikugeln scho. Immerhin hatten sie noch ein solches Gewicht, da sie beim Zielen auf eine Gabel gelegt werden muten. Wie die Kanonen, so brannte man auch sie durch eine Lunte am Zndloch ab. Der Schu war sehr unsicher. Deshalb blieb die Armbrust noch lange im Gebrauch. Erst als das Bajonett aufkam und die Muskete zugleich als Spie dienen konnte, wurden die Feuerwaffen berall eingefhrt. Die Erfindung des Schiepulvers gestaltete erst nach und nach das Kriegswesen um. Noch Jahrhunderte hindurch wurden die Feldschlachten mit der blanken Waffe entschieden. Nur die Belagerung und die Ver-teidiguug der Städte und Burgen nderte sich binnen kurzer Zeit von Grund aus. Besonders die Ritter merkten, da sie hinter den dicken Mauern nickt mehr sicher waren. Doch auch die Feldschlacht bekam ein andres Aussehen. Man merkte im fnfzehnten Jahrhundert, da Scharen leichten Fuvolkes die gefrchteten Ritterheere besiegen konnten. So traten denn an die Stelle der kleinen Ritterheere groe Scharen leichtbewaffneter Fusoldaten. Sie wurden durch Unternehmer geworben. Wenn in Stadt und Dorf die Trommel er-klang, dann eilten Handwerker und Bauernburschen in Haufen herbei, um im Kriege ihr Glck zu versuchen. Fr ihre Dienste bezogen sie einen monatlichen Sold; sie waren also Sldner. Die aus deutschen Landen stammten, erhielten den Namen Landsknechte. Uniformen hatten diese Soldaten nicht. Jeder trug, was ihm am besten gefiel. Die Farben whlten sie so grell wie mglich. Darum bot

5. Deutsche Geschichte - S. 224

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
224 boten sie zur Verfolgung auf. Kaum entging Napoleon den preuischen Reitern, die ihm nachsetzten; ohne Hut und Degen mute er in die Sommernacht hinaussprengen und seinen Wagen mit vielen Schtzen zurcklassen. 4. Das Ende. Schon nach drei Wochen rckten die Verbndeten zum zweiten Male in Paris ein. Diesmal behandelte man die Franzosen nicht so glimpflich wie beim ersten Frieden. Sie muten Landau, (Saarbrcken und Saarlouis abtreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunstschtze herausgeben. Das Kaisertum der Hundert Tage war vorber. Napoleon eilte nach der Westkste Frankreichs, um nach Amerika zu flchten; allein schon bewachten englische Kreuzer alle Hfen. Da begab er sich auf eines dieser Schiffe und rief die Gnade des Prinzregenten an. Als er indes die britische Kste erreichte, erhielt er die Schreckensnachricht, da er seine Tage auf der Insel St. Helena zu beschlieen habe. Nur wenigen Getreuen wurde gestattet, ihn zu begleiten. So lebte Napoleon als Verbannter mitten im groen, stillen Weltmeer, geqult von Langweile und spter von schwerer Krankheit. Er starb 1821. Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine nach Paris bergefhrt und im Jnvalidendom beigesetzt. 5. Die Ergebnisse des Wiener Kongresses. In Wien kamen die Verhandlungen 1816 zum Abschlu, Preußen erhielt von seinen frheren polnischen Besitzungen nur das Groherzogtum Posen mit dem Kulm er Land nebst Danzig und Thorn zurck. Neu erwarb es die nrdliche Hlfte von Sachsen, Schwedisch-Pommern mit Rgen und den grten Teil vou Westfalen und der Rheinprovinz. Es hatte nun ungefhr wieder dieselbe Gre wie vor dem Frieden von Tilsit; aber es war ein fast rein deutsches Land geworden. Zu bedauern blieb nur, da es aus zwei vllig getrennten Hlften bestand. Im ganzen gab es nun 39 deutsche Staaten. Alle waren souvern. Souverne Staaten fgen sich natrlich keinem starken Oberhaupt. Darum durfte auch fein Kaiser an die Spitze des neuen Deutschlands treten, vielmehr schlssen die Fürsten nur einen ganz losen Staatenbund. Von den einzelnen Staaten waren nun stndig Gesandte in Frankfurt, um die gemeinsamen Angelegenheiten zu beraten. Diese Versammlung, in der sterreich den Vorsitz fhrte, hie der Bundestag. In ihm hatten die elf grten Staaten je eine Stimme, von den kleineren besaen mehrere zusammen eine. Preußen galt nicht mehr als Wrttemberg und Baden oder als die vier Freien Städte Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lbeck. Diese Einrichtung war besonders das Werk des sterreichischen Staats-kanzlers Metternich. Er hatte sie so getroffen, um das aufstrebende Preußen leicht niederhalten zu knnen. Denn da die Mittel und Kleinstaaten durch ihn fo groe Rechte erhielten, durfte er auf ihre Dankbarkeit zhlen; wenn sie wollten, konnten sie Preußen stets berstimmen. So drckte sterreich seinen Nebenbuhler leicht an die Wand, und dieses Verhltnis hat jahrzehntelang gedauert. Deutschland aber war dadurch zur Ohnmacht verurteilt.

6. Deutsche Geschichte - S. 239

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
239 mehrte der König das Heer um 70000 Mann. Dabei war der Kriegs-minister von Roon seine rechte Hand. Helmnth von Moltke stand schon jetzt an der Spitze des Generalstabes. 4. Der Streit mit der Volksvertretung. Die neuen Truppen kosteten Geld, und das muten die beiden Huser des Landtags bewilligen. Indes waren viele Abgeordnete der Meinung, eine Verstrkung des Heeres sei un-ntig, und darum weigerten sie sich, die Ausgaben zu genehmigen. Schlie-lich verlangten sie die Auflsung der neuen Regimenter. Natrlich ging der König nicht darauf ein; aber der Streit machte ihm viel Sorge. Ja, er dachte sogar daran, zugunsten seines Sohnes abzudanken. Da berief er auf das Drngen Roons den preuischen Gesandten in Paris, Herrn von Bismarck, 1862 zum Ministerprsidenten. An diesem Altmrker hatte er den rechten Manu gefunden. Zwar tobte der Kampf jetzt noch heftiger als zuvor. Bismarck wurde gehat und gescholten wie kein zweiter im Lande; der König uerte in jener Zeit einmal zu einem Bertrauten: Ich schlafe keine Nacht;" aber furchtlos und sicher ging der Minister seinen Weg, und mit seinem eisernen Willen setzte er die Heeresreform durch. Wie notwendig sie war, zeigte sich bald: drei Kriege wiesen es aus. Der Dnische Arieg. *86*. 1. Der dnische bermut. Seit alter Zeit hatten die deutschen Lnder Schleswig und Holstein den dnischen König als Herzog. Doch sollten sie up ewig ungedeelt" bleiben und niemals mit Dnemark vereinigt werden. Gleichwohl strebten viele Dnen danach, Schleswig von Holstein loszureien und zu einer dnischen Provinz zu machen. Da ihnen die Eider als Sd-grenze ihres Landes vorschwebte, nannte man sie Eiderdnen. Lngst muten deutsche Beamte, Pfarrer und Lehrer aus Schleswig weichen, und Dnen traten an ihre Stelle. Schlielich machte die Regierung in Kopen-Hgen 1863 ein Gesetz, nach welchem Schleswig von Holstein getrennt und zu Dnemark geschlagen werden sollte. .Ganz Deutschland geriet darber in eine ungeheure Erregung. Preueu und sterreich forderten Dnemark auf, jenes Gesetz binnen 48 Stunden aufzuheben. Die Antwort war ein trotziges Nein. Nun lieen beide Staaten ihre Krieger die Eider berschreiten und in Schleswig einrcken. Die preuischen Truppen fhrte Prinz Friedrich Karl, ein Neffe des Knigs. Der Oberbefehl der sterreicher und Preußen lag in den Hnden des achtzigjhrigen preuischen Feldmarschalls Wrngel. 2. Die Demtigung Dnemarks. Die Dnen erwarteten den Feind am Dane wirk. Dieses Bollwerk bestand ans Schanzen und Wllen, die sich von der Schlei bei Schleswig bis zur Nordseekste hinzogen. Bche und Smpfe erschwerten den Zugang, und darum galt es als unberwindlich. Die sterreicher rckten bis dicht in seine Nhe vor; die Preußen aber setzten unter dem Prinzen Friedrich Karl der die Schlei, um dem Gegner in den Rcken zu fallen. Schleunigst rumten jetzt die Dnen ihre feste Stellung und flchteten teils nach Jtland, teils in die Dppel er Schanzen, teils auf die Insel Alseu. Jtland ward von den sterreichern eingenommen.

7. Deutsche Geschichte - S. 240

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
240 Den Preußen aber fiel die schwere Aufgabe zu, die Dppeler Schanzen zu erobern. Das waren zehn starke Festungswerke, die sich auf einer steilen Hgelkette erhoben. Ungefhr zwei Monate lang beschossen die Preußen die Schanzen mit schwerem Geschtz. Zugleich warfen sie nachts breite und tiefe Laufgrben auf, immer einen vor dem andern, und belegten sie mit Truppen. So kamen sie den Schanzen stets nher, ohne da die Feinde ihnen schaden konnten. Der 18. April wurde zum Sturme bestimmt. Binnen vier Stunden wehten auf den Festungswerken die preuischen Fahnen. Ein franzsischer General, der Zeuge dieser Heldentat gewesen war, ver-sicherte: Mit solchen Truppen erobere ich die Welt!" Nun flchteten die Dnen der einen Meeresarm auf die Insel Alfen. Hier glaubten sie sicher zu sein. Allein in einer Sommernacht setzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld hinber. Als der Morgen anbrach, war die ganze Insel in ihren Hnden. Diese Niederlage brach den bermut Dnemarks. Im Frieden zu Wien trat es Schleswig und Holstein nebst dem Herzogtum Lauen-brg au Preußen und sterreich ab. So war deutsches Land wieder deutsch geworden. Der Deutsche Arieg. 1(866. 1. Der Streit um die Herzogtmer. Schleswig, Holstein und Lauen-brg gehrten nun Preußen und sterreich gemeinsam; aber das konnte auf die Dauer nicht so bleiben. Am natrlichsten schien es, die Lnder Preußen zu berlassen. Doch dies gab sterreich nicht zu; denn die Macht seines Nebenbuhlers war ihm ohnedies schon zu groß. Es verlangte darum, da Schleswig-Holstein an den Herzog Friedrich von Angustenbnrg falle, der als der nchste Erbberechtigte galt. So sollte im Rcken Preuens ein neuer Kleinstaat entstehen, der schon aus Dankbarkeit wahrscheinlich immer zu sterreich gehalten htte. Preußen wre also durch seinen Sieg der die Dnen noch um einen Feint) reicher geworden. Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn dieser ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck forderte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshafen einrume und fein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Angustenburger nichts wissen. Er vertraute auf die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Widerstand ermunterte. So wurde der Krieg unvermeidlich. 2. Die deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig Holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte sich Preußen meist sterreich gefgt. Als Bismarck ans Ruder kam, wurde dies anders. Jetzt standen sich im Deutschen Bunde die zwei Gromchte feindlich gegenber. Darum war Deutschland zur Ohnmacht verurteilt. Sollte es besser werden, so mute eine von beiden ausscheiden und die andre die feste Fhrung bernehmen. Jene aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Bevlkerung war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar.

8. Deutsche Geschichte - S. 243

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
- 243 Lcke rckte der Kronprinz ein und stand sofort dem Zentrum der sterreicher im Rcken. Ein Jnbel ging durch die Reihen der Ersten Armee, als Pltz-lich die Geschtze auf beit Hgelu ihr Feuer nach der andern Seite wandten. Denn jetzt wute man, der Kronprinz war da, und bald wurden die Hhen im Sturm genommen. Benedek sah, da alles verloren sei, und trat den Rckzug an. Er hatte 44000 Mann eingebt; aber auch die Verluste der Preußen waren schwer; 9000 von ihnen bedeckten das Schlachtfeld. Ohne besonderen Widerstand zu finden, drangen die Sieger fast bis Wien vor. Schon erblickten sie von weitem den Stephansdom; da schlo sterreich einen Waffenstillstand, dem bald der Friede zu Prag folgte. 6. Der Friede zu Prag. Auf Bismarcks Rat behandelte König Wilhelm den Gegner sehr milde. Der groe Staatsmann blickte in die Zu-fnft. Sicher war eines Tages ein Bndnis mit sterreich ntig; deshalb durfte er es jetzt nicht ohne Not verletzen und dadurch eine dauernde Feind-schast hervorrufen. So verlor sterreich kein Gebiet an Preußen und brauchte auch nur 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. Dagegen mute es aus Deutschland ausscheiden und Preußen die Neuordnung berlassen. Allerdings wurde diese Neuordnung durch das Eingreifen Napoleons eingeschrnkt. Preußen durfte nur die 22 norddeutschen Staaten unter seiner Fhrung zusammenfassen. Die sddeutschen sollten einen selbstndigen Bund untereinander schlieen; diesen gedachte Napoleon dann zu benutzen wie einst sein Oheim den Rheinbund. Zur Entschdigung fr diese Einschrnkung erhielt Preußen die lang-ersehnte Landbrcke zwischen seinen beiden Reichshlften. Auer Schleswig-Holstein fielen ihm noch Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt zu, aus denen drei neue Provinzen geschaffen wurden. So war Preußen bedeutend an Macht gewachsen, und dafr verlangte Napoleon nun eine Entschdigung. Erst war es nur ein kleines Stck, bald jedoch mehr und schlielich so ziemlich das ganze deutsche linke Rheinufer. Der Kaiser drohte, es mit seinen Scharen zu holen, wenn man es ihm nicht bald gebe. Preußen lie sagen, sie sollten nur kommen; aber sie kamen nicht. 7. Preußen und die sddeutschen Staaten. Den Kampf mit den sddeutschen Truppen hatte die M a in arm ee ausgenommen, die unter dem General Vogel von Falken st ein stand. Er wurde der Gegner leicht Herr, weil bei ihnen jede Einheit fehlte. So besiegte er die Bayern bei Kissingen und Aschaffenburg. Am 16. Juli hielt er seinen Einzug in Frankfurt. Sein Nachfolger war Der General Mauteuf fei, der die Feinde bis Tauberbischofsheim vor sich her scheuchte. Wie sterreich, so wurden auch die sddeutschen Staaten beim Friedens-fchlu fehr milde behandelt. Sie gingen darum mit Preußen ein Schutz-und Trutzbndnis ein, durch das sie sich verpflichteten, ihre Truppen im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs zu stellen. Immer mehr fhlte man, da Nord und Sd zusammengehrten. Bald sollte auch die letzte Scheidewand fallen. 16*

9. Deutsche Geschichte - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Urzeit. Die alten Germanen. Sie Vlker-Wanderung. I. Die Urzeit. Schon vor mehr als sechstausend Jahren war unsere Gegend bewohnt. Damals kannten die Menschen die Metalle noch nicht. Sie fertigten Werk-zeuge, wie Beile und Messer, aus Stein an. Man nennt diese Zeit darum die Steinzeit. Doch wuten die Leute auch schon Tierknochen zu bearbeiten, besonders zu Pfeil- und Lanzensvitzen. Freilich gehrte zu solchen Leistungen viel Zeit und eine endlose Geduld ; denn auch ein geschickter Arbeiter brauchte wohl Jahre, um ein einziges Steinbeil herzustellen. Man darf sich diese Menschen aber nicht als ganz roh vorstellen. Zwar kannten sie keine Schrift und auch keine Mnzen; doch hatten sie schon gelernt, manche wilde Tiere zu zhmen und als Haustiere zu halten. Herden von Rindern, Schafen, Ziegen weideten auf den Waldwiesen und wurden von Hirten bewacht; Scharen von Schweinen fanden unter den riesigen Eichen und Buchen des Urwaldes ihre Mast. Ja, es gab sogar schon Kornfelder, wenn sie auch nur wenig eintrugen, da die Leute noch keinen Pflug besaen und auch noch nichts von Dngung wuten. Die Menschen der Steinzeit siedelten sich schn in Drfern an. Diese bestanden aus niedrigen Htten. Jede von ihnen war der einer Grube errichtet und enthielt gewhnlich nur einen einzigen Raum. Die Wnde wurden aus Lehm hergestellt, das Dach deckte Schilf und Stroh. Am Ein-gang hielt ein Haushund Wache. Der Mann kmmerte sich nur um das Vieh oder ging auf die Jagd. Jede andre Arbeit verschmhte er. Die Frau bestellte den cker und sorgte fr Wintervorrte, indem sie fleiig Holzpfel und Holzbirnen, Kirschen und Hagebutten, Himbeeren und Brombeeren, Eicheln und Buchenkerne sammelte. Aus Wolle spann sie Garn, ans dem Garn wob sie grobes Tuch; auch die einfachen Gefe, die sie fr die Haushaltung brauchte, stellte sie selbst aus Ton her. An solchen Ansiedlungen ist unsere Gegend einst reich gewesen. Auch bet dem Bau des Osthafens hat man eine Niederlassung aus der Steinzeit aufgedeckt. In der spteren Zeit lernten die Menschen allmhlich die Metalle kennen und verwenden. Zunchst stellten sie ihre Werkzeuge aus Kupfer her. Da dieses jedoch zu weich war, vermischten sie es mit Zinn und Fron in g- Klarmann, Geschichte fr Mittelschulen. Ih. Teil. F. A. 1

10. Deutsche Geschichte - S. 262

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
262 Das durste nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn er ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck fordnte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshasen einrume und sein Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Herzog nichts wissen. Er vertraute ans die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. Bald wurde es klar, da der Krieg unvermeidlich fei. ^ 2. Dic deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig.holsteins, sondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte Osterreich in Deutschland die Fhrung beansprucht, und Preußen halte sich ihm meist fgen mssen. Das war aber fr diesen Staat auf die Dauer unertrglich; wenn er eine europische Gromacht sein wollte, konnte er sich einer andern nicht unterordnen. Auch war Deutschland durch die Feindschaft zwischen seineu beiden grten Staaten zur Ohnmacht verurteilt, sollte es besser werden, so mute einer von ihnen ausscheiden und der andre die feste Fhrung bernehmen. Jener aber konnte nur sterreich sein; denn der grte Teil seiner Beolkernng war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar. König Wilhelm kmpfte lange mit sich, bis er diesem Gedanken zustimmte; deuu es war sicher, da sterreich niemals freiwillig ans Deutschlaud ausscheiden werde, und vor einem Bruderkriege scheute er zurck. Als rr sich aber von seiner Notwendig-keit berzeugt hatte, war er fest entschlossen, ihn durchzufechten. Osterreich hatte natrlich die Absicht, Preußen grndlich niederzuwerfen und sich die Alleinherrschaft in Deutschland zu sichern. Co ging's auf Leben und Tod. 3. Der Ausbruch des Krieges.^ Am Juni 1866 stellte sterreich beim Bundestag in Frankfurt den Antrag, gegen Preußen mobil zu machen. Wf^uswit neun gegen sechs Stimmen wurde er angenommen. Aus sterreichs Seite stand ganz Sd deutschlaud; ferner folgten ihm Frankfurt, Nassau, Kurhessen, Sachsen und Hannover. Zu Preußen hielten die Kleinstaaten Norddeutschlands; weiter hatte es bereitsein Bndnis mit Italien geschlossen, das, weint der Sieg errungen wurde, Ve netien, die Perle an der Adiia," als Preis davontragen sollte. In jenen Tagen schrieb König Wilhelm an Bismarck: So sind denn die Wrfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang dieses Anfangs! Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen, was der Himmel der Preußen beschliet." 4. Die ersten Erfolge der Preußen. Alle Welt hielt Osterreich fr viel strker als Preußen. berall glaubte man, es werde sofort seine Truppen ans Bhmen hervorbrechen ' lassen und den kecken Feind der den Hansen rennen; aber das geschah nicht, denn die sterreicher waren mit ihren Rstungep noch nicht fertig. Dagegen besetzten die Preußen binnen drei Tagen Hannover, Kur Hessen ltud Sachsen. Der schsischen Armee gelang es, nach Bhmen zu entkommen und sich mit den sterreichern zu vereinigen. Die Hannoveraner jedoch, die sich nach Sddeutschland durchschlagen wollten, muten trotz tapferer Gegenwehr am 29. Juni bei Langensalza die Waffen strecken. ^ *$/** r/y -f y?- * vv>- +: A4 *
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