Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 99

1877 - Würzburg : Stahel
99 Karl der Male endlich West franken oder alles Land zwischen Maas, Saone, Rhone und dem Meere erhielt. So entstunden die drei Reiche: Deutschland, Italien und Frankreich. Die brigen Karolinger. 63. Es war hohe Zeit, dass wenigstens ein Teil des ehemaligen Frankenreiches, Ostfranken oder Deutschland, 843876 einen krftigen Herrscher an Ludwig dem Deutschen erhielt; denn an den stlichen Grenzen droheten die Slaven, an den nrdlichen und nordwestlichen die Normannen. Die germanischen Normannen wonten in Dnemark, Schweden und Norwegen. Als fne Seefarer ruderten sie mit ihren kleinen, leicht beweglichen Schiffen die Elbe, den Rhein, die Seine aufwrts und plnderten oder zerstrten die blhendsten Städte, so z. B. Hamburg. Der aus Dnemark verjagte Seeknig Ralli oder Rolf grndete 876, trotz des Widerstands Karl's des Kalen, die Normandie, von wo aus spter Robert Gmscard (Schlaukopf) nach Neapel und teilten zog und sich diese Lnder 1060 vom Papste zum Lehen geben lie, Wrend sein Bruder Wilhelm der Eroberer sich durch den Sieg bei Hastmgs 1066, wie bereits vor ihm der normannische Dnenknig Kanut der Groe, zum Könige von Eng-land emporschwang, der welches er mit Strenge regierte. Da er als Herzog der Normandie Karl der Einfltige verlieh seiner Zeit an Rolf die Normandie und Bretagne zugleich Vasall der Krone Frankreichs war, so entstanden unter seinen Nachfolgern heftige Kriege mit den Kapettngent. Aber auch die Grndung Ruland's wird ihnen zugeschrieben, indem Ritrtf von der Ostsee her ein-drang und die Slaven unterwarf, worauf Wladimir d. G. um 1000 immer weiter nach Sden vordrang. Ludwig wusste sein Erbteil ebenso gegen die ueren Feinde tapfer zu verteidigen, wie er es verstund, die Ordnung im Innern aufrecht zu erhalten. Eine bedeutende Erwerbung machte er durch das Aussterben der Lotharingischen Linie Lothar I. war 855 reumtig in ein Kloster gegangen; sein Son Lothar Ii. starb 870 kinderlos, Ludwig Ii. 875 one mnnliche Nachkommenschaft , denn er teilte sich mit seinem Bruder Karl Ii., dem Kalen, welcher ihm in Erwerbung der Kaiserwrde und der Hoheitsrechte in Italien zuvorgekommen war, durch den Vertrag zu Mersen (an der Maas) derart in Lothringen, dass dieser den westlichen, Ludwig den stlichen Teil mit Basel, Straburg, Metz, Trier, Aachen, Utrecht erhielt. Burgund aber machte sich selbstndig und zerfiel nun in Niederburgund diesseit und Oberburgund (Savoyen und Westschweiz) jenfeit des Jura. Ober- und Niederbnrguud wurden 937 durch Rudolf Ii, unter dem Namen ,>arelatensisches Knigreich" wider vereinigt, und dieses kam nach dem Tode Rudolfs Iii. an Deutschland ( 69). Die drei Stte Ludwig's Ii., Karlmann, Ludwig Iii. und Karl der Dicke, teilten sich in Deutschland, aus das auerdem auch Kaiser Karl der Kale Ansprche machte; aber dieser wurde von Ludwig Iii. bei Andernach geschlagen. Karlmann starb 880,, 7*

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 129

1877 - Würzburg : Stahel
129 Lyon. Dieses erklrte 1244 den gebannten Kaiser seiner sieben Kronen verlustig: der deutschen Knigs- und Kaiserkrone, der sicilischen, lombardischen, burgundischen, orelatenstschen Krone und der von Jerusalem worauf die drei ppstlichen Waifrsten den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen baldiaem Tode den Grafen Wi lh e lm von Holland als G egenk aiser auf-stellt en. Doch noch immer hielt sich Friedlich aufrecht. Als aber 1248 König Lnzio, sein Liebling und Ebenbild, von den Boloqnesen gefangen genommen wurde, und als er die Entdeckung machte, dass ihn sein Kanzler, Peter von Pinea, von den Feinden bestocken, zu vergiften trachte da brach die letzte Lebenskraft des Kaisers zusammen. Friedrich hatte den Bologussen als Lsegeld fr Enzio einen Goldreif ae-boten, jo gross, dafs er um die ganze Stadt reichen solle. Es war ebenso umsonst als em Befreiuugsversuch, welchen Freunde machten. Die Flucht sollte durch em Wemfass ermglicht werden, wurde aber dadurch vereitelt, dass am Stadttore das aus der Spundffnung hervorragende blonde Haupthar den König verriet. Er starb 1250 in den Armen seines Sones Manfred zu Firen-zuola in Apulien und liegt in Palermo begraben. Die von der Zeit verlschten Inschriften auf dem Grabsteine Friedrich's Ii lauteten: ''Wenn ein erhab'nes Gemt, der Gter und Tugenden Flle. Ruhm und Glanz des Geschlechts die Macht des Todes bezwnaen, Friedrich schlummerte nicht in dem Grab hier, das ihn umschlieet!" und: Stolze Palste, was sind sie? Was irdische Hoheit und Wrde? Hat vor dem Tode mich doch keines zu schtzen vermocht." cv Wrend der Regierung Friedrich's Ii. wurden auf Veranlassung des Papstes ^nnocenz Iii. Kreuzzuge gegen he ketzerischen Sekten der Albigenser (von der Stadt Albi im sudlichen Frankreich) und der Waldenser (von Peter Waldus aus Lyon) 121l die Inquisition zur Anwendung kam, die der h r0-' Bs nvltocflen grausamen Behandlung der fi til rlv xaur'irr?eu ,^ ln ^egen die Ketzer anwendete. Als mnnsf Stedinger, zu beiden Seiten der unteren behandelt, well sie sich gegen die ppstliche Herrschaft aufgelehnt hatten Von den gegen sie aufgebotenen und von dem Grafen Heinrich von Brabant Sh5|er3fatern tourbcn sie 1234 ^schlagen und verloren ihre g?mzndlche Die letzten Staufen. 79. Der letzte staufische Kaiser, Konrad Iv. 1250-1254, Eon Fried- richv Ii unterlag gegen Wilhelm von Holland bei Oppen- heim und wendete ,ich dann nach Italien, wo er, gleich seinem Vater im S"!n4z mmit Manfred glcklich gegen die Welfen kmpfte, aber bereits l2o4 zu Lavallo einem Fieber erlag. Greift aus Deutschland hatte er die Reichsverwesuuq Otto dem @r-Fick L t? d ^^rnuberlassen; denn zwischen den Staufen und Wittelsbachern

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 133

1877 - Würzburg : Stahel
133 England, ungesumt den dritten Kreuzzug 11891192. Der Kaiser schlug mit 150000 Mann den Landweg ein, erreichte unter vielen, ihm von den Griechen bereiteten Widerwrtigkeiten die Ueberfart der den Bosporus mnsste er sich erzwingen endlich Asien, schlug den seldschuckischen Sultan von Jkoninm,' 1190, fand aber im Kalykadnus den Tod. Unter dem zweiten Sone des Kaisers, dem Herzog Friedrich von Schwaben, kamen 1191 nur noch etwa 5000 Deutsche vor Ptolemus oder Akkon a n und vereinigte nsichmitden Franzosen und Englndern, welcheden Seeweg eingeschlagen hatten. Hier vor Akkon stiftete Herzog Friedrich 1191 den Orden der deutschen Herren, starb aber bald darauf, denoberbefehl der das deutsche Heer Leopold von Oesterreich berlassend. Als sich Ptolemus 1191 ergab, lie Richard 2500 Gefangene, fr welche ein Lsegeld nicht gleich bereit lag, niederhauen und behandelte dann auch seine Verbndeten so roh und hochmtig, dass Philipp August sofort in die Heimat abreiste, bald darauf auch Herzog Leopold, weil Richard die sterreichische Fane von einem Turme reien und in den Kot treten lie, was freilich nachmals seine Gefangennahme zur Folge hatte ( 76). Sonst bewies sich König Richard auch ferner auerordentlich tapfer, aber zugleich grausam, weshalb die Muhammedaner groe Angst vor ihm hatten und z, B. ihre weinenden Kinder nicht selten mtt dem Rufe stillten: König Richard kommt! Sogeschah es, b a f c ihm Aladm 1192 gerne einen dreijrigen Waffenstillstand und den Kustenstnch von Joppe bis Akkon, s o w i e den Pilgern den ungehinderten Besuch der heiligen Orte bewilligte. Papst Jnuoceuz Iii. verstund es, die Christenheit zu weiteren Qaen zu begeistern. Er veranlasste 12021204 den vierten Kreuzzua der aber Asien gar nicht erreichte. Franzsische und italienische, auch etliche deutsche Ritter sammelten sich unter dem Grafen Balduin von Flandern und dem Markgrafen Bonifazius von Monlserrat in Venedig. Da sie aber nur geringe Mittel besaen, so eroberten sie Zuerst im Dienste der Venetianer die abgefallene Stadt Zara und wurden hierauf durch veuetianische Schiffe nach Constantinopel bergesetzt, welches sie fr den verstoenen und geblendeten Kaiser Isaak Angelus zurckeroberten. Da aber dessen Son den Krenzfarern die versprochene (sclduunme nicht bezalen konnte, auch die von Jnnoeenz gewnschte Ver-eimgung der griechischen mit der rmischen Kirche nicht erfolgte, so wurde mit Genehmigung des Papstes 1204 ein lateinisches Kaisertum errichtet und an tue hervorragendsten Frer verteilt: Balduin wurde Kaiser. Bonlsazius erhielt Makedonien die Republik Venedig mehrere Kstenstriche und viele Inseln. w * untersttzten deshalb die auf Venedig eiferschtigen Genueser m r. ?n neugebltdete Kaisertum Nica, worauf der qriechische Kaiser Palaologus (1261) dem lateinischen Kaisertum ein Ende machte. ^ ' ^ ^evanln 1212 und 1213 traten an 50000 franzsische und ftto treitj5?e an' kamen aber auf dem Wege entweder elendiglich ums Leben oder fielen in die Sklaverei. König Andreas

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 141

1877 - Würzburg : Stahel
141 gef, aus welchen: der Heiland das Osterlainm a, und in welchen? Joseph von Arimathia das Blut Christi auffing. Diesem kstlichen Gefe erbaut der franzsische Knigsson Titurel in Spanien einen Tempel, worin sich der Gral vom Himmel senkt, dessen Hter und König er wird. Indessen ist Wolsram's Titurel nur noch in Bruchstcken vorbanden. Parzival, Wolsram's groartiges Meisterwerk, ist folgenden Inhalts: Der Abenteurer Gamuret kommt auf seinen Wanderungen nach Spanien, zeichnet sich hier im Turniere aus und gewinnt Titurel's Enkelin Herzeloide. Ihr Son ist Parzival, der in der Einsamkeit aufwchst und dann ebenfalls aus Abenteuer auszieht. Er kommt an den Hof des Knigs Artus, vermalt sich und lebt leicht und one Sorgen dahin. Er gelangt darauf zum heiligen Gral, dessen Krone er verscherzt. Als er ersrt, wer er sei, und was er verscherzt habe, wird er an Gott irre, kehrt zu Artus zurck und irrt als Zweifler umher, bis er bei einem Einsiedler nach ernstsinnigen Gesprchen der Gott Versnuug findet. Er wird endlich König im Gral und mit seiner Gattin wider vereint. Hier ist also die Gralsage als Symbol tugendhaften Ringens der Artusfabel, dem Bilde frohen Dahinlebens, entgegengestellt.ein ebenfalls berhmtes Heldengedicht, dessen Verfasser aber unbekannt ist, hat seinen Namen vom Helden Lohenflrw, dem Soneparzival's. Der Inhalt ist: Elsan, die verwaiste Knigstochter von Brabant, betet inbrnstig zu Gott um Hilfe. Ihr wird Loheugriu vom Gral in einem durch einen Schwan gesrten Schifflein gesendet. Er kmpft fr sie in Mainz vor dem Kaiser, besiegt ihre Feinde und vermalt sich zu Antwerpen unter der Bedingung mit ihr, dass sie ihn nie nach Namen und Herkunft fragen solle. Hierauf steht Loheugrin dem Kaiser gegen die Ungarn, dem Papste gegen die Saraeenen bei, verrichtet Wunder der Tapferkeit und wird in Deutschland vom Kaiser hoch geehrt. Weil aber einst eine Herzogin der den Namenlosen spottete, wurde Elsan von der Sorge geqult, dass ihr Gemal von niedrigen Eltern stammen knne, und so befragte sie ihn denn um Namen und Herkunft. Alsbald erscheint das Schifflein mit dem Schwane und frt Lohengrin zurck zum heiligen Gral. Als lyrische Dichter sind durch ihren Minnesang bedeutend: Walther von der Bogelweide, Heinrich von Ofterdingen, Heinrich von Meien (Frauenlob). , Doch jene Periode, wo Deutschland ein mchtiges Reich unter warhaft groen Kaisern war, wo der Streit zwischen Stat und Kirche und die Kreuzzge Bewegung und neues Leben unter die Geister brachte, wo die deutsche Litteratur aus den Hnden der Geistlichen in die Hnde von Laien kam war nicht blo der Kunstdichtung sondern auch der eigentlichen, ans den unteren Stnden heraus-gewachsenen Bolkspoksie gnstig. Aus dem Sagenkreise der Vlkerwanderung sind als Volkspen zu erwnen: das Nibelungenlied, das in der Nibelungen Not und der Nibelungen Klage zerfllt, und Gudrun, ebenso bedeutend wie das Mbelnnaen-heb, aber Heiteren Inhalts. 3n der Periode des Zwischenreichs waren zwar einzelne Fürsten dem Namen nach Kaiser, nicht aber in der Tat und Warheit; ,ie wamt Schattenkaiser, one Ansehen und Einfluss. Wilhelm von Holland fand bereits 1256 in einer Fehde mit den Friesen den Tod. Em deutscher Fürst mochte nun die Krone nicht mehr annehmen, weshalb fte der Erzbischof von Mainz fr Geld an den englischen Prinzen Richard V-x ,0rn m losschlug, der Erzbischof von Trier aber dieselbe gleichzeuig dem Spanier Alfons von Kastilien verschaffte. Letzterer kam nie, erftcrer nur selten nach Deutschland. Hier erlangte eine >'eit lang das Recht des Strkeren, das Faustrecht, Geltung, nnd"es lagen die weltlichen und geistlichen Fürsten unter sich und Das Interregnum 12541273. 82.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 159

1877 - Würzburg : Stahel
159 dieser beiden taten vollzogen, wozn dann nach der Vertreibung der Araber 1492 auch das Knigreich raitaba und im Jare 1504das Knigreich Neapel kam (s.o.). Da sich die Erb-tochter Ferdinan d's, die unglckliche Johanna, mit Philipp den Schnen von Oesterreich verheiratete, so kam Spanien 15041700 an das Haus Habsburg. Dnemark, Norwegen und Schweden wrben von der Knigin Margarete von Dnemark 1397 durch die Union zu Kalmar zu einem Reiche verbunden. Da sich aber Schweden (nach dem Blutbade von Stockholm 1520) unter Gustav Wasa 1523 unabhngig machte, so verblieb nur noch Norwegen in seiner unnatrlichen Verbindung mit Dnemark.

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 157

1877 - Würzburg : Stahel
157 Kreise und setzte jedem einen Fürsten als Kreisobersten. Es entstunden: der sterreichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und nieder-rheinische, burgundische, westflische, ober- und niederschsische Kreis. -Maximilian schuf endlich 1516 durch den Grafen von Thnrn und Taxis die erste deutsche Post zwischen Wien und Brssel. Indem er seinen Eon Philipp mit Johanna, der Erbin von Castilien, vermlte, kam nicht blo Spanien, sondern durch die Ber-heiratuug ihrer Kinder Ferdinand und Maria mit den Kindern des Knigs Wladislav auch Ungarn und Bhmen dauernd an O esterreich. Unter Maximilian begann nach dem Tode Georg's des Reichen 1503 zwischen Bayern-Mnchen und dem Pfalzgrafen Ruprecht, dem Schwiegersone des Verstorbenenen, der Landshnter Erbfolgekrieg, in welchem sich Albrecht 1y., der Weise, sein Recht er-kmpfte; denn durch den 1505 erfolgten Vergleich erhielten die zwei Sne des 1504 verstorbenen Pfalzgrafen blo die jmtge Pfalz, die sich von Neuburg an der Donau bis Sulzbach und Weiden erstreckte, Albrecht dagegen alles Uebrige. Nun erklrte derselbe 1506 mit Zustimmung von Kaiser und Reich Bayern fr unteilbar und frte das Erstgeburtsrecht (Primogenitur) ein, wodurch jede fernere Zer-splitterung vermieden wurde. Maximilian erlebte endlich auch noch den Anfang der Kirchenreformation, die diesmal vom Volke ausging, nachdem alle Schichten zu derselben herangereift waren. Auerdeutsche Stateu. 93. In Frankreich herrschten von 9871328 die Kapetinger, welche die Macht der Groen schwchten und den Brgerstand begnstigten. Die bereits von den Kapetingern mit den Knigen von England (den Vasallen Frankreichs) begonnenen Kriege wurden heftiger, als auf Philipp Iy., den Schnen, unter welchem der ppstliche Stul nach Frankreich verlegt und der Tempelherrnorden blutig vernichtet wurde, und seine Sne von 13281589 Könige aus dem verwandten Hause Valois den Thron bestiegen. Damals machte nmlich Eduard Iii. von England als Enkel Philipps Iy. Ansprche auf Frankreich, siegte durch seine Bogenchtzen und die Tapferkeit seines Sones, des schwarzen Prinzen, 1346 beicrecy, 1356 bei Poitiers undn ahm hier sogar den franzsischen König Johann den Guten gefangen. Karlv.,der Weise,vertrieb zwar die Englnder wider, aber diese erneuerten, als König Karl Yi. in Wansinn verfallen und durch die Herzoge von Burgund und Orleans ein blutiger Zwist entstanden war, den Krieg unter Heinrich V., der 1415 bei Azinconrt siegte und nun als Thronfolger In Frankreich anerkannt wurde. Bald war das ganze nroliche Frankreich in der Gewalt der Englnder, und eben sollte auch Orleans, der Schlssel zum

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 180

1877 - Würzburg : Stahel
180 erhobenhatte. Margarete musste solchen Tatsachen gegenber 1567" ihr Amt an den grausamen Herzog Alba abtreten, der bald mit 10000 mordlustigen Soldaten erschien und in Brssel seinen Einzug hielt. Der weise, ersarene Schweiger" Wilhelm von Oranien war rechtzeitig geflohen. Der edle Egmont dagegen und der wackere Hoorn waren geblieben, fielen richtig in die Hnde des schrecklichen Diktators und wurden als Ausrrer hingerichtet 1568. Der Glaubenswut Alba's fielen noch der 18000 Ketzer zum Opfer; noch allgemeinere Er-bitterung aber erzeugte es, als zum Unterhalte der spanischen Truppen der zehnte Pfennig als Kriegssteuer entrichtet werden musste. Die Geusen wurden jetzt furchtbar. Ein von Wilhelm gegen die Spanier aufgebrachtes Heer wurde zwar geschlagen; aber das niederlndische Volk setzte den Kampf auch zur See unverdrossen fort, und so gelang es Oranien. die Feinde 1572 aus den sieben nrdlichen Provinzen zu verdrngen, die alsdann, wiewol Alba 1573 abberufen und durch den gemigteren Requesens ersetzt wurde, 1579 die Utrechter Union schlssen und 1581 eine Republik bildeten, an deren Spitze der Statthalter Wilhelm von Oranien kam. Nur drei Jare befand sich Oranien im Besitze dieser Wrde. Um sich nmlich den von Philipp auf Wilhelm's Kopf gesetzten Preis zu verdienen, erschoss der Burgunder Gerard 1584 den edlen Oranien, wofr die Familie dieses vom Volke getteten Mrders in den spanischen Adelsstand erhoben wurde. Doch blieb fortan nur noch der sdliche Teil der Niederlande (Belgien) bei Spanien, wo der Statthalter Ale-xander Farnese von Parma durch Entfernung der spanischen Truppen zugleich den Katholicismus gesichert halte. Die unter dem Despoten Heinrich Viii. 15091547 in Eng-land eingesrte kirchliche Reform wurde unter seinem neun-jrigen Sone Eduard Vi. durch den Erzbischof Cranmer weiter-gefrt, unter seiner Tochter, der blutigen Maria Tudor, welche-ihre edle Gegenkcnmin Johanna Gray hinrichten lie, unterdrckt, dagegen unter Elisabeth 15581603, einer Tochter Heinriche Viil und der durch ihren Gemal hingerichteten Anna Boleyn, wider auer-ordentlich befestigt. Dieseknigin begrndete nmlich 1559 d i e bischfliche oder hohe Kirche, von der sich indessen die jeden kirchlichen Pomp verschmhenden Anhnger Calvin's, die Puritaner, ferne hielten. In Schottland herrschte damals die zuerst mit Franz Il Von Frankreich, dann mit ihrem Verwandten Darnley,^ zuletzt mit dessen Mrder Bothwell verheiratete katholische Knigin Maria Stuart. Wegen der beiden letzteren Ehen, und weil sie die von Johannes Knox gestiftete presbyterianische Kirche unterdrckte, wurd e sie entthront und nahm 1568 ihre Zuflucht bei Elisabeth, welcher sie einst, als Enkelin Heinrich's Viii.. den englischen Knigsthron streitig gemacht hatte. Sie wurde 1587 nach neunzehnjriger Gefangenschaft enthauptet, als sie durch Zustimmung zu Babington's Verschwrung um dieselbe Zeit die Freiheit suchte, als Philipp Ii. die Armada ausrstete

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. XVIII

1877 - Würzburg : Stahel
Xviii Mittlere Geschichte. 1212 Innozenz Iii. stellt den Enkel Barbarossas, Friedrich, als Gegenknig aus. 12121:3 Knabenkreuzzge. 1214 Otto Iv. wird zu Bouvines vollstndig geschlagen. 121550 Friedrich Ii. von Hohenstaufen. 1215 Innocenz Iii. lsst bei Unterdrckung der Albigenser und Waldenser die Inquisition anwenden. Friedrich Ii. belehnt Ludwig den Kelheimer mit der Pfalzgrasschast am Rheine. 1217 König Andreas von Ungarn und Ludwig der Kelheimer ziehen gegen Aegypten. 1220 Friedrich zieht nach Italien, besiegt die Saracenen, macht sie zu Bundes-genossen, gibt in seinen Erblanden eine stndische Verfassung. 1225 Friedrich's zweite Vermlung mit Jolanthe, Tochter des Knigs Johann von Jerusalem. 122829 Fnfter Kreuzzug. 1228 Die Pfalz gelangt nach dem Ableben des Pfalzgrasen Heinrich vollstndig an Bayern. 1229 Die deutschen Ritter wenden sich von Venedig nach Preußen. 1231 Die h. Elisabeth erliegt der grausamen Behandlung des Inquisitors Konrad von Marburg. 1233 Der Ketzermeister Konrad von Marburg wird erschlagen. 1234 Die ketzerischen Stedinger werden durch Heinrich von Brabant unterdrckt. 1235 Der aufrrerische König Heinrich wird bei Worms gesangen und nach St. Felice in Apulien gebracht. Reichstag zu Mainz. Allgemeiner Landfriede. Konrad wird deutscher König. 1237 Sieg Friedrich's der die Lombarden bei Cortenuova. Enzto wird König von Sardinien. 1239 Abermaliger Verlust Jerusalem's. 1240 Friedrich erzwingt die Berufung einer Kirchenversammlung nach Rom. 1241 Ettzto nimmt die feindlichen Prlaten gefangen. Mongolenschlachten bei Liegnitz und am Delphis. Stiftung der Hansa. 1242 Tod des Staufen Heinrich zu St. Felice. 1244 Das Concil zu Lyon erklrt den Kaiser Friedrich seiner Kronen verlustig. Wilhelm von Holland. 1247 Bildung des rheinischen Stdtebundes. 1248 Kreuzzug Ludwig's Ix. gegen Aegypten. König Enzio wird von den Bolognesen gesangen genommen. 1250 Friedrich Ii. stirbt zu Firenzuola in den Armen seines Sones Manfrede 125054 Konrad Iv., Son Friedrich's Ii.. 125473 Interregnum. 1255 Ludwig Ii., der Strenge, und Heinrich Xiii. nehmen die erste Teilung Bayern's vor. 1256 Wilhelm von Holland findet in einer Fehde mit den Friesen den Tod. 1258 Manfred lsst sich zum Könige von Neapel und Sicilien krnen. 1259 Ezzelino von Romano stirbt in der Gefangenschaft. 1261 Der griechische Kaiser Palologus macht dem lateinischen Kaisertum ein Ende.

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. XXIV

1877 - Würzburg : Stahel
Xxiv Neue Geschichte. 1568 Maria Stuart gert in die Gefangenschaft der Knigin von England. Egmont und Hoorn werden auf Befehl Albans hingerichtet. 1571 Die trkische Flotte wird durch Don Juan von Oesterreich bei Lepanto vernichtet. 157198 Johann Georg in Brandenburg. 1572 Dramen vertreibt die Spanier aus den sieben nrdlichen Provinzen. Die Pariser Bluthochzeit. 1573 Alba wird abberufen und durch Requefens ersetzt. 1576-1612 Rudolf Ii.. 1579 Utrechter Union. 15801640 Portugal eine spanische Provinz. 1581 Holland erklrt sich unter dem Statthalter Wilhelm von Dramen zur Republik. 1584 Wilhelm von Dramen wird durch Gerard erschossen. 1587 Maria Stuart wird enthauptet. 1588 Die Armada Philippus Il geht zu Grunde. 1589 Heinrich Iii. von Frankreich aus dem Hause Valois wird ermordet. Haus Bourbon. 15891610 Heinrich Iv. von Navarra. 1598 Heinrich Iv. erlsst das Edikt von Nantes. 1598 1608 Joachim Friedrich in Brandenburg. 15981651 Max I , Herzog, spter Kurfürst von Bayern. 16031714 Das Haus Stuart in England. 1605 Die Pulververschwrung gegen König Jakob I.. 1608 An Donauwrth wird die Acht vollzogen. Entstehung der protestantischen Union. Kaiser Rudolf verzichtet auf Oesterreich, Mhren und Ungarn. 160819 Johann Sigismund in Brandenburg. 1609 Spanien schliet mit Holland einen Waffenstillstand. Grndung der katholischen Liga. Kaiser Rudolf erlsst den Majesttsbrief. Der jlichische Erbschaftsstreit. 161043 Ludwig Xiii. in Frankreich. 1611 Kaiser Rudolf verzichtet auf Bhmen, die Lausitz und Schlesien. 1612-19 Kaiser Matthias. 1614 Teilungsvertrag zu Xanten. 1617 Ferdinand wird in Bhmen gekrnt. Jubeljar der Protestanten, 1618 48 Der dreiigjrige Krieg. 1618 23 Der bhmisch-pflzische Krieg. 1619 Matthias j. Thurn und Ernst von Mansfeld vor Wien. Kurfürst Friedrich V von der Pfalz wird König von Bhmen. 1619-37 Ferdinand Il. 161940 Georg Wilhelm in Brandenburg. 1620 Schlacht am weien Berge bei Prag. 1622 Tilly zieht bei Wiesloch den Krzeren. Georg von Baden wird bei Wimpfen besiegt. Christian von Braunschweig unterliegt bei Hchst. 1623 Tilly's Sieg bei Stadtlon. Maximilian von Bayern erlangt die Kurwrde. 162429 Der niederschsisch-dnische Krieg.

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 124

1877 - Würzburg : Stahel
124 . So war der feste, mit Besonnenheit und Kraft verfolgte Plan Friedrich s nach einem glnzenden Anfange allerdings nur in beschrnkter Weise durchgefrt; aber dem klugen Kaiser musste nach seinem schweren Verluste in Italien alles daran liegen, wenigstens sein Ansehen in Deutsch-land zu erhalten, weshalb er die strengste Bestrafung Heinrichs des Lwen beschloss, dessen Treubruch hauptschlich an dem Unglcke bei Legnano schuld gewesen war. Bald erschienen auch viele geistliche und wellliche Fürsten mit Klagen vor dem Throne Friedrich's, der hierauf den bermtigen Vasallen dreimal vor ein Frstengericht lud. Da Hein-rich nicht erschien, wurde er zu Wrzburg 1180 gebannt und aller seiner Lehen fr verlustig erklrt. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, Sachsen Bernhard von Anhalt; doch wurden von ersterem Steiermark und Tirol, sowie verschiedene Bistmer und Regensburg, von letzterem Westfalen, das zum Erzbistum Cln kam, sowie Holstein, Mecklenburg, Pommern, Meien, die Lausitz und Lbeck, das gleich Regensburg reichsfrei wurde, abge-lst. Der Widerstand Heinrich's hatte die Folge fr ihn, dass er auch feiner reichen Allodien beraubt wurde, und war berdies der ver-einigten Macht des Kaisers und der Fürsten gegenber nur von kurzer Dauer. Schon 1181 bat er zu Erfurt seinen kaiserlichen Herrn fufllig um Gnade. Friedrich, gerrt von dem raschen Wechsel des Glcks, gewrte sie insofern, als er ihn nur auf 3 Jare aus dem Reiche verbannte, welche Zeit der Lwe bei seinem Schwieger-vater Heinrich Ii. von England zubrachte, und ihm dann seine Erblande Wider zurckgab. Zu Mainz veranstaltete der Kaiser 1184 bei Erteilung der Ritter wrde an seine zwei ltesten Sne ein glnzendes Fest, an dem alle Stnde des Volkes Anteil nahmen, und das hernach noch lange als Friedens fest in deutschen Liedern fortlebte, und unternahm hierauf 1184 die sechste Rmerfart, doch one Heer; denn diese galt friedlichen Zwecken und geschah auf Einladung Mailand's, wo dann die Vermlung des kaiserlichen Sones Heinrich mit Konstantia, der Tochter Roger's Ii. und Erbin des normannischen Reiches in Sditalien, 1186 gefeiert wurde. Im hohen Alter machte endlich Friedrich in Gemeinschaft mit den Knigen von Frankreich und England und in Begleitung vieler Fürsten und Ritter den dritten Kreuzzug 1189, von dem er nicht widerkehrte. Als er nmlich der den Fluss Kalykadnus oder Seleph setzen wollte, da ergriffen die Wellen den allzu-mutigen Greis, und er wurde nur noch als Leiche hervor-gezogen 1190 (80). Diese wurde dann in Tz^rus beigesetzt. Wie aber die traurige Mr nach Deutschland kam, da mochte es das Volk nicht glauben, dass sein geliebter Kaiser tot fei, und so lie ihn denn der Volksglaube im Kyffhuser, auch im Untersberg bei Salzburg zc., verzaubert schlafen, bis zur dereinstigen Widererstehung des deutschen Reiches. So findet sich in dieser Barbarossasage der im deutschen Volke zu allen Zeiten lebendig gewesene Einheitsgedanke in erhebender Weise ausgesprochen.
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 3
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 4
28 0
29 0
30 0
31 15
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 0
41 0
42 7
43 1
44 0
45 0
46 12
47 5
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 7
8 0
9 6
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 1
17 2
18 0
19 0
20 17
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 1
36 0
37 7
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 6
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 11
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 4
84 0
85 2
86 4
87 0
88 1
89 0
90 3
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 3
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 1
4 14
5 2
6 1
7 2
8 1
9 33
10 10
11 0
12 2
13 0
14 0
15 8
16 23
17 2
18 9
19 21
20 1
21 15
22 17
23 3
24 3
25 0
26 3
27 16
28 0
29 3
30 11
31 1
32 0
33 14
34 0
35 6
36 0
37 13
38 0
39 2
40 16
41 1
42 0
43 3
44 7
45 1
46 0
47 1
48 5
49 5
50 1
51 1
52 1
53 0
54 33
55 28
56 6
57 2
58 5
59 12
60 0
61 0
62 14
63 5
64 2
65 3
66 0
67 20
68 7
69 0
70 0
71 8
72 10
73 11
74 15
75 2
76 5
77 7
78 0
79 8
80 21
81 4
82 2
83 0
84 0
85 13
86 0
87 1
88 20
89 0
90 0
91 12
92 1
93 4
94 0
95 0
96 0
97 7
98 3
99 2
100 2
101 0
102 0
103 22
104 0
105 7
106 1
107 0
108 5
109 0
110 3
111 2
112 6
113 1
114 2
115 8
116 0
117 2
118 16
119 0
120 9
121 2
122 1
123 3
124 0
125 0
126 8
127 5
128 7
129 1
130 0
131 2
132 12
133 1
134 0
135 0
136 24
137 0
138 1
139 1
140 7
141 8
142 0
143 7
144 4
145 21
146 17
147 5
148 20
149 1
150 14
151 2
152 5
153 0
154 0
155 1
156 8
157 3
158 19
159 1
160 0
161 6
162 10
163 11
164 0
165 15
166 14
167 2
168 0
169 4
170 8
171 37
172 12
173 7
174 2
175 3
176 15
177 5
178 0
179 3
180 0
181 12
182 11
183 7
184 4
185 0
186 3
187 2
188 1
189 11
190 4
191 25
192 13
193 0
194 3
195 0
196 1
197 17
198 13
199 3