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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 17

1884 - Hannover : Helwing
Die Schlacht bei Marathon. 17 Auf die Erziehung legte Solon ebenso wie Lykurg hohen Wert; aber er wollte Leib und Geist gleichmig bilden. Das neugeborene Kind ward dem Vater vor die Fe gelegt; hob er es auf, so verpflichtete er sich damit zur Erziehung desselben, anderenfalls wurde es ausgesetzt. Die Kinder blieben im Hause der Eltern und wurden nicht, wie in Sparta, in ffentlichen Anstalten gemeinsam erzogen. Die Mdchen erhielten nur zu Hause von den Frauen Unterricht; diese standen in geringerer Achtung als in Sparta. Die Knaben besuchten vom 7. Jahre an frhmorgens die Schule, in der sie Lesen, Schreiben und Musik, Lieder und Denksprche der Weisen, sowie Gedichte der die Thaten der Helden lernten. Von der Schule gingen sie zu den Ringpltzen, wo sie Krper-bungen pflegten. Vom 16. Jahre an besuchte der Jngling die Gym-na sie ii, in denen er sich durch Waffenbungen zum Kriegsdienst vor-bereitete. Mit dem 20. Jahre erhielt er das Recht, in der Volksver-sammluug mit zu reden und zu stimmen; aber erst mit dem dreiigsten wurde er zu ffentlichen mtern whlbar. Nach Vollendung seiner Gesetzgebung lie Solon sich von seinen Mitbrgern versprechen, da sie zehn Jahre seine Gesetze halten wollten. Dann verlie er Athen und kam nach gypten, Cypern und Kleinasien. Als er zurckkehrte, fand er die Stadt von feindlichen Parteien zerrissen; sein Verwandter Pisistratus hatte sich die Gunst der unteren Stnde erworben und mit deren Hlfe sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) gemacht. Dieser regierte zwar mit Gerechtigkeit und ehrte die Verfassung Solons; seine beiden Shne aber, die ihm in der Herrschaft folgten, erlaubten sich manche Willkrlichkeiten. Da wurde der eine ermordet, und der andere, Hippias, flchtete nach Persien. Solons Verfassung wurde wieder hergestellt. 4. Die perserkriege. 1) Die Schlacht bei Marathon. Viele Ionier hatten die Westkste Kleinasiens und die nahe ge-legenen Inseln besetzt; durch Cyrus waren sie dem Perserreiche unter-worfen. Um sich frei zu machen, erhoben sie sich, wurden aber bald besiegt. Bei diesem Aufstande hatten die europischen Griechen, besonders die Athener,^ ihre Landsleute untersttzt; dafr wollte sie jetzt der Perser-knig Darins zchtigen. Er schickte ein Landheer und eine Flotte unter dem Oberbefehle seines Schwiegersohnes Mardonius ab; aber die Flotte icheiterte am Vorgebirge Athos (auf der Halbinsel Chalcidice), und das Landheer wurde von den Thraciern fast ganz vernichtet. H offm ey er und Hering, Erzhlungen. 2

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 18

1884 - Hannover : Helwing
18 Das Altertum, Dieses Migeschick reizte Darius noch mehr; er rstete eine Flotte von 600 Schiffen aus, die ein Heer von der 100 000 Mann trugen. Von vielen griechischen Staaten erhielt er Erde und Waffer als Zeichen der Unterwerfung; die Athener und Spartaner aber warfen die per-fischen Gesandten mit den Worten in einen Graben: Dort nehmt euch beides nach Belieben!" Datis und Artaphernes fhrten das Heer, Hippias begleitete sie. Ilm das Vorgebirge Athos zu vermeiden, nahmen die Perser den krzeren Weg durch die Inseln und lagerten sich in der Ebene von Marathon, zwei Meilen von Athen. Die Athener baten in ihrer Not die Spartaner um Hlfe; diese aber wollten nach alter Sitte vor dem Vollmonde an keinem Kampfe teilnehmen. Nur 1000 Plater kamen den 9000 Athenern zu Hlfe; dennoch griffen diest das 490 groe persische Heer mutig an und schlugen es in die Flucht. Die Perser . Gm. flohen eiligst ihren Schiffen zu, die Athener jagten ihnen nach und bieben noch viele nieder; ja sie verbrannten sogar sieben persische Schiffe. Mit den brigen fuhren die Perser sdwrts um das Vorgebirge Sunium, um vor den Athenern in die Stadt zu kommen ; aber Miltiades hatte ihre Absicht gemerkt. Als sie ankamen, stand er bereits mit dem Heere schlagfertig vor der Stadt. Da kehrten die Perser um und fuhren nach Asien zurck. Nach der Schlacht kamen noch die Spartaner in Eil-Mrschen herbei; sie besahen das Schlachtfeld, lobten die Tapferkeit der Athener und zogen dann wieder nach Hause. Miltiades erntete den grten Undank. Bei einer Unternehmung gegen die Insel Paros erhielt er eine schwere Wunde; als er deshalb unverrichteter Sache heimkehrte, verurteilten ihn die Athener zu einer hohen Geldstrafe, und da er diese nicht zahlen konnte, wurde er ins Gefngnis geworfen, in welchem er bald an seiner Wunde starb. 3) Die Schlachten bei Thermopyl und Salamis. a. Vorbereitungen. Voll Zorn der die Niederlage bei Marathon beschlo Darius, mit einem neuen ungeheuren Heere Griechenland zu bezwingen. Als er nach vierjhriger Rstung gegen dasselbe aufbrechen wollte, erhoben sich die gypter. Im Begriffe, dieje zu unterwerfen, ereilte ihn der Tod. Sein Sohn Xerxes (Ahasverus) beschlo, die Rache-Plne seines Vaters auszufhren; er brachte das zahlreichste Heer zu-stimmen, das die Welt jemals gesehen hatte. Um das gefhrliche Vorgebirge Mos zu umgehen, wurde die Halbinsel Chalcidice durch einen breiten Kanal durchstochen. Fr das Landheer wurde der den Helles-pont eine Brcke gebaut. Als aber ein Sturm dieselbe zerstrte, lie Ferres dem Hellesponte 300 Geielhiebe geben und ein paar Ketten in die tiefe See versenken. Die Geiler aber muten bei ihren schlagen

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1884 - Hannover : Helwing
Schlachten bei Thermopyl und Salamis. 19 die Worte zu dem Hellesponte sprechen: Du bitteres Wasser, diese Strafe legt dir dein Gebieter auf, weil du ihn ohne Ursache beleidigt hast; Xerxes wird doch der deinen Rcken gehen, du magst wollen oder nicht!" Unabsehbar war der Zug, er enthielt gegen 2 Mill. Krieger; die Flotte bestand aus 1200 Kriegsschiffen. Da das kleine Griechenland diesem gewaltigen persischen Heere nicht erlag, ist vor allem das Verdienst des Atheners Themistokles. Er sah voraus, da dem ersten Angriffe der Perser andere, gefhr-lichere folgen wrden. Auf seinen Rat erhhten die Athener die Zahl ihrer Kriegsschiffe auf 200. Aber er fand in seinem Streben, Athen zu einer Seemacht zu erheben, viele Gegner; zu diesen gehrte auch Aristides, den die Griechen seiner Uneigenntzigst wegen den Gerechten" nannten. Themistokles ruhte nicht eher, als bis derselbe durch ein Volksgericht verbannt war. Als das groe Perserheer durch Macedonien gegen Griechenland heranzog, befragte man das Orakel zu Delphi. Die Spar-taner erhielten die Antwort, ihre Stadt werde untergehen, oder einer ihrer Könige fallen; den athenischen Gesandten antwortete die Pythia: Athen mu hinter hlzernen Mauern Schutz suchen!" Dies Wort verstand nur Themistokles; er sagte: Die hlzernen Mauern sind unsere Schiffe. So lat uns denn die Stadt verlassen und jene besteigen!" b. Schlacht bei Thermopyl. Doch sollte Athen nicht ohne Kamps 480 preisgegeben werden; die Griechen beschlossen, den Engpa von Ther- v 66t' mopyl zu verteidigen. Dort stellte sich der Spartanerknig L e o n i d a s mit 300 Spartanern und 6000 anderen Griechen auf. Xerxes lachte bei der Nachricht, da dies kleine Huflein seine Millionen aufzuhalten gedenke; er lie ihnen die Waffen abfordern. Komm und hole sie!" war die lakonische Antwort. Als den Griechen gesagt wurde, der Perser seien so viele, da die Sonne verdunkelt wrde, wenn sie ihre Pfeile abschssen, erwiderte ein Spartaneri Um so besser, dann knnen wir im Schatten fechten." Einen ganzen Tag whrte der Ansturm der Perser, aber die Griechen wichen nicht. Da lie Xerres seine Unsterbliche Schar", 10 000 der edelsten Perser, vorrcken; aber auch sie muten sich unverrichteter Sache zurckziehen. Am folgenden Morgen griffen die Perser wieder vergeblich an. Da fand sich unter den Griechen selbst ein Verrter, Ephialtes, der den persischen Feldherren gegen eine Belohnung einen geheimen Weg der das Gebirge zeigte. Nun zogen die Perser die ganze Nacht durch hinber. Da beschlossen die Griechen, da das Hauptheer abziehen solle; Leonidas aber und seine Spartaner, des-gleichen 700 Thespier, wollten den Platz nicht verlassen. Die Griechen erffneten den Kampf; unwiderstehlich drangen sie vor; aber von allen Seiten bedrngt, war die kleine Schar'bald bis auf den letzten 2*

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 20

1884 - Hannover : Helwing
20 Das Altertum. Mann vernichtet. Ein Lwe von Stein bezeichnete spter die Stelle, wo die Helden gefallen waren. Die Inschrift auf demselben lautete: Fremdling, melde dem Volk Lacedmons, da wir hier liegen, Weil in Gehorsam wir seine Gesetze befolgt." c. Die Seeschlacht bei Salamis. Die Scharen der Perser wlzten sich von nun an unaufhaltsam vorwrts, alles vor sich her verwstend. Die griechische Flotte zog sich nach Salamis zurck, und die Bewohner des Hellas flchteten dem Peloponnes zu. Die Athener verlieen getrosten Mutes ihre Stadt; Weiber, Kinder und die notwendigste Habe wurden aus den nahen Inseln Salamis und gina in Sicherheit gebracht; die waffenfhige Mannschaft bestieg die Flotte. Gleich nachher rckten die Perser in Athen ein, erstrmten die Burg, plnderten die Huser und Tempel und zndeten sie dann an. Die Mehrzahl der griechischen Schiffe gehrte den Athenern; ihnen htte daher auch der Oberbefehl gebhrt. Die Eifersucht der brigen Griechen aber legte ihn in die Hnde des Spartaners Eurybiades. Jetzt erschien auch die persische Flotte bei Salamis und bedeckte weithin das Meer; da ergriff die Fhrer der Griechen solche Angst, da viele mit ihren Schiffen nach dem Peloponnes fahren wollten. Aber Themi-stokles schickte heimlich einen treuen Sklaven zu Xerxes und lie ihm sagen: Die Griechen wollen in der nchsten Nacht aus dieser Meeres-bucht entfliehen; schliee sie rasch ein, so ist die ganze Flotte in deinen Hnden?" Dies geschah, und nun waren die Griechen zur Schlacht bei 480 Salamis gezwungen. Frh am Morgen begann der Kampf. In der v. (Ihr. engm Bucht konnten die Perser immer nur wenige Schiffe in den Kampf führen; diese waren groß und schwerfllig; wenn eins zurckgedrngt wurde, brachte es zwei', drei in Unordnung. 200 persische Schiffe wurden in den Grund gebohrt, die anderen entflohen. Xerxes wagte keine neue Schlacht. Er lie unter Mardonius ein Heer von 300 000 Mann zurck und trat mit den brigen den Rckzug nach dem Hellespont an, wohin ihm die Flotte schon vorausgeeilt war. Mardonius wurde im folgenden Jahre bei Plat von dem Spartanerknige Pausanias vollstndig geschlagen. An demselben Tage wurde die persische Flotte am Vorgebirge Mykale (nahe bei Samos) vernichtet ; die Macht der Perser war gebrochen und Griechenland frei. Themistokles wurde beschuldigt, Griechenland an die Perser verraten zu wollen, und floh deshalb zum Könige von Persien, der ihn gern aufnahm. Als der König ihn aber aufforderte, bei der Unterwerfung Griechenlands behlflich zu sein, ttete er sich selbst.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1884 - Hannover : Helwing
Das Fest zu Olympia. Athen unter Perikles. 21 5. Griechenlands lte und Verfall. 1) Das Fest zu Olympia. Die Griechen fhrten zu Ehren der Götter oft Kampfspiele auf, die an einigen Orten zu groen Volksfesten wurden; am berhmtesten war das Fest zu Olympia in Elis, das alle vier Jahre stattfand. Den Zeitraum von einem Feste bis zu dem nchsten nannte man eine Olympiade; nach den Olympiaden richtete sich die griechische Zeit-rechnung, die mit dem Jahre 776 v. Chr. begann. Whrend des Festes ruhten die Waffen. Die Kmpfe, an denen jeder ehrliche und freie Grieche teilnehmen konnte, begannen mit dem Wettlauf, dem ltesten aller Kampfspiele; ihm folgte der Faust- und Ringkampf, dersprung, derspeer- und Diskuswurf. An dem Wettrennen zu Pferde und Wagen konnten nur Reiche stch beteiligen. Die Sieger wurden vor dem ganzen Volke mit einem Kranze aus den Zweigen des lbaums geschmckt; Ehre und Belohnung warteten ihrer in der Vaterstadt. War der festliche Tag von Olympia gekommen, so strmte das Griechenvolk von allen Seiten, von Asien, Afrika und Italien, herbei; auer Zuschauern und Kmpfern erschienen auch viele Verkufer; so ward das Fest zugleich ein Markt. Bald erhob sich um Olympia eine groe Stadt von Zelten. Ein Spartaner fiel einst nach errungenem Siege im Dauerlaufe tot nieder. Besonders beim Faustkampf gab es oft blutige Verletzungen, ja Totschlag. Beim Wagenrennen suchte jeder dem anderen zuvorzukommen und den Weg zu versperren; die Rder gerieten leicht in einander, die Wagen zerschellten an den Sulen der Rennbahn, und der Rosselenker wurde weithin in den Sand geschleudert. Vom frhsten Morgen bis gegen den Nachmittag hielten die Zuschauer trotz Hitze und Staub getreulich aus; ven Frauen war der Zutritt zu den Kampfspielen untersagt. Knaben wurden frhzeitig mitgenommen; es fand auch ein Knabenringen statt. Nach den Kmpfen ergtzte sich alles Volk auf die mannigfachste Weise. In der Zwischenzeit hrte man Vortrge der Redner; Dichter und Geschichts-schreibe? lasen ihre Werke vor; Maler stellten ihre neuen Gemlde zur Schau. Ein olympischer Sieg galt den Griechen als das hchste irdische Glck. Ein Grieche hatte frher selber mehrmals gesiegt; als nun zu Olympia seine beiden Shne einen Preis davontrugen, rief ihm ein Spartaner zu: Stirb, denn du wirst doch nicht in den Himmel steigen!" Und er starb, als die beiden Jnglinge ihm ihre Krnze aufs Haupt setzten. In Athen erhielt der Olympiasieger eine Belohnung an Geld, sowie einen Ehrensitz bei allen ffentlichen Schauspielen; dazu wurde er auf ffentliche Kosten gespeist; in Sparta teilte er im Felde mit dem Könige das Zelt und kmpfte an dessen Seite. ) Athen unter Perikles. Die Athener bauten ihre Stadt nach der Zerstrung durch die Perser herrlicher auf denn zuvor und umgaben sie und den Hafen Pirus mit

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 23

1884 - Hannover : Helwing
Der peloponnesische Krieg. 23 der Krieg seinen Fortgang nahm. Erst, nachdem der Krieg zehn Jahre gewtet, kam ein vorlufiger Friede zustande. Als die Pest ausbrach, wandte sich die Wut des Volkes gegen Perikles, den man fr den Urheber dieses Unglcks hielt. Er wurde seiner Wrden entsetzt und zu einer Geldbue verurteilt. Auch verlor er an der Pest seine Schwester und einen Sohn, bewahrte aber noch seine Fassung: als er indes auch seinem letzten Sohne den Totenkranz aussetzen mute, brach der sonst so starke Mann weinend zusammen. Das Volk erkannte sein Unrecht und gab Perikles seine Wrden zurck. Da ergriff die Pest auch ihn selbst. Neben seinem Krankenlager saen athenische Brger und rhmten seine Verdienste um den Staat. Sterbend richtete sich Perikles noch einmal auf und rief: Ihr verget das Beste: kein Athener hat meinetwegen ein Trauergewand angelegt!" b. Wiederausbruch des Krieges. Auf den weiteren Verlauf des Krieges hat niemand so groen Einflu ausgebt wie der Athener Alcibiades, ein Verwandter des Perikles. Er war reich, schn und gebildet, ein trefflicher Redner und ein Held in der Schlacht, ein Liebling des Volkes, das ihm die tollsten Streiche, welche er in seinem grenzenlosen Leichtsinn beging, gern verzieh. Auf seinen Rat schickten ihn die Athener mit einer Flotte nach Siciuen, damit er dort einige Städte gegen die mit den Spartanern verbndete Stadt Syrakus untersttze. Damit war der pelop'onnesische Krieg wieder erffnet. Bevor aber die Flotte auf Sicilien landete, wurde Alcibiades zurckgerufen. In der Nacht vor der Abfahrt der Flotte waren nmlich in Athen smtliche Hermessulen verstmmelt. Alcibiades wurde der Teilnahme an dieser Frevelthat beschuldigt und jetzt vor den Richterstnhl gefordert. Er gehorchte; unterwegs aber entfloh er und ging nach Sparta. Als er hrte, leine Mitbrger htten ihn zum Tode verurteilt, sagte er lchelnd: Bald gedenke ich ihnen zu zeigen, da ich noch lebe." Auf ftine Veranlassung sandten die Spartaner der Stadt Syrakus Hlfe. Da wandte sich das Glck von den Athenern. Die Spartaner schlssen sie in dem Hafen von Syrakus ein; die Athener muten ihre Schiffe im Stiche lassen und den Rckzug zu Lande antreten; sie wurden eingeholt und fast alle nieder-gemacht, ihre Feldherren hingerichtet, und der Rest des Heeres ward in Steinbrche eingeschlossen und dem Hungertode preisgegeben. Aber bald fingen die Spartaner an, dem schlauen Athener zu mitrauen, und beschlossen, ihn aus dem Wege zu rumen. Da flchtete Alcibiades zu dem persischen Statthalter Tissaphernes nach Kleinasien und gewann diesen fr ein Bndnis mit Athen. Dadurch vershnte er auch seine Landsleute, sie ernannten ihn wieder zum Oberbefehlshaber. Mit Alcibiades kehrte auch das Glck zu den Athenern zurck, sie schlugen die Spartaner zu Wasser und zu Lande. Nach solchen Thaten konnte Alci-biades den Wunsch, seine Heimat wiederzusehen, nicht lnger unterdrcken.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1884 - Hannover : Helwing
88 Das Mittelalter. damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen. 21. Mittelalterliche Zustnde. 1) Das Rittertum. a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 110

1884 - Hannover : Helwing
110 Die Neuzeit. als Lehrer an die Universitt zu Wittenberg berufen. Bald verknpfte ihn mit Luther das Band inniger Freundschaft, das erst durch den Tod gelst wurde. Er starb 1560. Man nannte Melanchthon denlehrerdeutschlands; aus allen Lndern eilten Schler zu ihm. Luther bezeichnet seine und Melanchthons Wirksamkeit fr die Reformation also: Meister Philipp fhrt suberlich und stille daher, bauet und pflanzet, set und begieet mit Lust, nach dem ihm Gott seine Gaben so gar reichlich gegeben. Ich aber mu Kltze und Stmme ausreuten, Dornen und Hecken umhauen, Bahn brechen und zurichten." Durch seine groe Gelehr-samkeit, besonders in der griechischen Sprache, sowie durch seine Milde und ruhige Besonnenheit war er vorzglich geeignet, Luther in seinem schwierigen Werke zu untersttzen. Luthers Lehre war schon weit verbreitet. Die evangelische Kirche wurde zuerst in Sachsen eingefhrt. 1525 starb Friedrich der Weise, auf dem Sterbebette lie er sich das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen; sein Bruder, Johann der Bestndige, bekannte sich mit seinem Sohne Johann Friedrich ffentlich zur neuen Lehre. Bald trat auch Philipp der Gromtige von Hessen der, ebenso Alb recht von Brandenburg, Herzog in Preußen, die Herzge von Mecklenburg, Pommern, Braunschweig - Lneburg, der Fürst von Anhalt und die Grafen von Mansfeld. Unter den deutschen Stdten nahmen am ersten Magdeburg, Hamburg, Frankfurt am Main, Straburg und Nrnberg die neue Lehre an. Das Clibat und die Klster wurden in den evangelischen Lndern ausgehoben; der Gottesdienst wurde in der Landessprache abgehalten, das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht. Groen Einflu auf die Er-weckung und Verbreitung des evangelischen Glaubens bte das um diese Zeit entstandene deutsche Kirchenlied, das bald in Kirchen, Husern und aus Gassen gesungen ward und unzhlige Herzen, ja ganze Städte wie im Sturme fr die Reformation gewann. Um der groen Unwissen-heit bei dem Volke, wie auch bei den Geistlichen zu steuern, verfate Luther (1529) den groen und kleinen Katechismus, die zu den symbolischen Bchern der lutherischen Kirche gerechnet werden. b. Zwmgli. Gleichzeitig mit Luther, aber unabhngig von ihm, begann auch Ulrich Zwingli (geb. 1484) das Werk der Reformation. Als Prediger in Zrich lehrte er das lautere Evangelium, zeugte wider den Abla, die Verderbnis der Geistlichen und andere Mibruche der Kirche. Der Rat und die Brger Zrichs waren von der Wahrheit der Lehren Zwinglis so berzeugt, da allen Zricher Geistlichen geboten wurde: Es sollen alle Pfarrer ihre Lehre einzig nach der Bibel beweisen, die Neuerungen und menschlichen Erfindungen aber weglassen." Auf

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 113

1884 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg. 113 fortwhrend in auswrtige Kriege verwickelt waren, jener mit Franz I. von Frankreich, dieser mit den Trken. 1525 wurde" Franz m der Schlacht bei Pavia geschlagen und gefangen genommen; aber nach-dem er frei geworden, begann er noch dreimal den Krieg wieder, bis erst 1544 ein dauernder Friede zwischen beiden zustande kam. Inzwischen hatte Karl auch noch zweimal einen Kriegszug nach Algier gemacht, um die dortigen Seeruber zu vertreiben. Sobald er aber vor ueren Feinden Ruhe hatte, kehrte er, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Protestanten. Zwei Monate vor Luthers Tode berief der Papst ein Konzil nach Trient, um eine Einigung der Kirche zu versuchen; aber die Protestanten beschickten es nicht. Da erklrte der Kaiser die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen, in die Reichsacht. Der Vetter des Kurfrsten, Herzog Moritz von Sachsen, stand auf des Kaisers Seite, obwohl er Protestant und Philipps Schwiegersohn war. Mit leichter Mhe unterwarf der Kaiser die sddeutschen evangelischen Stnde (Wrttemberg, Augsburg u. a.) und zog dann an die Elbe. b. Schlacht bei Mhlberg. Der Kurfürst zog stch auf dem rechten Elbufer nach Wittenberg zurck; aber Herzog Moritz und Alba holten ihn ein und ntigten ihn bei Mhlberg zur Schlacht. Bald waren 1547 die Sachsen auf der Flucht, der Kurfürst selber wurde gefangen genommen. Seinen Shnen blieben nur die jetzigen schsischen Herzogtmer; den grten Teil des Kurfrstentums riebst der Kurwrde erhielt Moritz. Als Karl V. nach seinem Einzge in Wittenberg auch Luthers Grab besah, riet ihm Alba, die Gebeine des Erzketzers verbrennen zu lassen; er aber erwiderte: Lat ihn ruhen; er hat seinen Richter bereits ge-sunden! Ich fhre Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten." Allein konnte Philipp von Hessen sich nicht gegen den Kaiser wehren; er warf sich ihm daher zu Fen und bat um'gnade. Karl aber lie auch ihn gefangen nehmen. c. Der Augsburger Religionsfriede. In Augsburg lie Karl durch Geistliche beider Kirchen eine vorlufige Glaubensvorschrift, das Interim, aufstellen. Viele der Evangelischen weigerten sich, dasselbe anzunehmen am beharrlichsten widersetzte sich Magdeburg. Der Kaiser hatte diese totadt im schmalkaldischen Kriege nicht bezwungen, jetzt erklrte er sie in die Acht und ubertrug Moritz die Ausfhrung derselben. Dieser war ergrimmt der die schimpfliche Gefangenschaft seines Schwiegervaters, auch bereute er seine Untreue gegen seine Glaubensgenossen. Deshalb zog er die Belagerung Magdeburgs absichtlich in die Lnge, unterhandelte insgeheim mit mehreren evangelischen Fürsten und schlo ein Bndnis Hofsmeyer und Hering, Erzhlungen. o

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1884 - Hannover : Helwing
114 Die Neuzeit. mit dem Könige von Frankreich; leider mute er diesem dafr die deutschen Städte Metz, Toul und Verdun zusichern. Als Magdeburg sich unter gnstigen Bedingungen ergeben hatte, fhrte Moritz sein Heer gegen den Kaiser, der, ohne etwas von dem Verrat zu ahnen, in Tirol weilte. Nur durch schleunige Flucht entging Karl der Gefangenschaft. Nun gab der Kaiser die Hoffnung aus, die Protestanten zu bewltigen. In dem 1555 Augsburger Religionsfrieden erhielten die evangelischen Stnde volle Religionsfreiheit und gleiche brgerliche Rechte mit den Katholiken. Die Reformierten waren in diesen Frieden nicht einge-schlssen. der einen Punkt konnte man sich nicht einigen. Die Katho-liken verlangten, da die in Zukunft zur lutherischen Lehre bertretenden Geistlichen ihre Stifter und Pfrnden der katholischen Kirche ausliesern sollten, während die Evangelischen dieselben fr sich beanspruchten. Diese Frage, der geistliche Vorbehalt, wurde mit dem Zusatz in den Friedensvertrag aufgenommen, da sich die Stnde darber nicht htten einigen knnen. Es war ein Keim zu knftigen Streitigkeiten. Bald nach diesem Frieden bertrug Karl V. seinem Bruder Ferdinand die Regierung im Reiche; sein Sohn Philipp Ii. wurde sein Nachfolger in den Niederlanden, in Spanien und Neapel. Dann zog sich der lebens-mde Greis in das Kloster St. Just in Spanien zurck; dort verbrachte er feine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmacherei und starb 1558. 6) Die Reformation in den Nachbarlndern Deutschlands. a. Philipp Ii., Karls V. Sohn, König von Spanien und den Nieder-landen, war ein harter, finsterer Mann und ein groer Feind der evangelischen Lehre. Er setzte ein eigenes Gericht zur Verfolgung der Ketzer" ein. Wer auch nur im Verdachte stand, ein Protestant zu sein, wurde vors Gericht geschleppt; bekannte er nicht, so spannte man ihn aus die Folter; gestand er, so warteten seiner Gefngnis oder Tod durchs Schwert oder aus dem Scheiterhaufen. Bei diejer Verfolgung leistete ihm der Orden der Jesuiten willig Dienste. Derselbe ist 1540 von dem Spanier Ignatius Loyola gestiftet und hat die Aufgabe, die evangelische Lehre zu unterdrcken. In Spanien wurde die neue Lehre vollstndig ausgerottet; aber in den Niederlanden breitete sie sich trotz aller Ver-folgungen immer weiter aus. Da sandte Philipp seinen General, den grausamen Herzog Alba, mit einem Heere nach den Niederlanden. Angst und Schrecken gingen vor ihm her; viele flohen ins Ausland. Wer von den Zurckgebliebenen nicht zur katholischen Kirche zurckkehren wollte, wurde gekpft oder ver-brannt. Alba selber rhmte sich spter, er habe in den Niederlanden
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