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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 220

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
220 Deutschland und Italien sinken. er fühlte selbst, daß er sich seiner Auflösung nahe. Darum fragte er die Aerzte: „saget mir ohne Scheu, ihr Meister, wie lange habe ich noch zu leben?" Sie antworteten: „Herr, vielleicht wird schon morgen eure Seele abgerufen." „Auf denn, nach Speyer," sprach er sich er- hebend, „ich will zu meinen Vorfahren reiten," und setzte sich auf sein treues Roß. Aber er erreichte Speyer nicht mehr lebend; unterwegs kündigte sich der Tod an; man hob ihn vom Pferde und brachte ihn in eine Dorfkirche; er setzte sich auf einen Stuhl und betete mit gefalteten Händen. Dann richtete er sich noch einmal auf und sprach: „ein König muß stehend sterben"; auf drei Ritter gestützt hauchte er seine Seele aus. Das Volk betrauerte ihn als Vater des Vaterlandes; er hatte wieder Friede und Ordnung geschaffen, zeigte neben den Eigenschaften eines großen Kriegers und Staatsmannes einen frommen, biedern Sinn, Einfachheit und Sparsamkeit, und war auch mit gemeinen Leuten freund- lich und liebreich gewesen. Das Volk nannte ihn Kaiser, obwohl er die Kaiserkrone nicht trug, und behielt ihn neben Karl dem Großen und Friedrich dem Nothbart in treuem Angedenken. Drittes Kapitel. Adolf von Nassau (1292-1391). Die Habsburger schienen den Kurfürsten bereits zu mächtig; darum waren sie in Rudolfs Wunsch nicht eingegangen, seinen Erstgeborenen zu seinem Nachfolger zu ernennen, übergingen ihn auch bei der Wahl und ernannten den Adolf von Nassau, der von Haus aus arm war und seinem Gönner, dem Erzbischof von Mainz, viel Geld verschreiben mußte. Als er aber König geworden gedachte er Rudolfen darin nachzuahmen, daß er eine große Hausmacht gründete, und dazu schien ihm Thüringen die schönste Gelegenheit zu bieten. Mit Heinrich Raspe war nämlich der thüringische Mannsstamm erloschen und ein Theil, Hessen, an einen Schwestersohn, Heinrich, gekommen, das eigentliche Thüringen aber an den Markgrafen Heinrich von Meißen. Dessen Sohn Albrecht der Ent- artete verstieß sein Weib Margaretha, Tochter Friedrichs H, und wollte auch seine Söhne Friedrich (mit der gebissenen Wange) und Diezmann enterben. Er verkaufte sein ganzes Land an König Adolf um 12,000 Mark, um seinem unehelichen Sohne Apitz ein Erbe zu verschaffen. Allein Fried- rich und Diezmann wehrten sich ritterlich, Adolf kam nicht zum Ziele, konnte den Mainzer nicht bezahlen und machte Schulden auf Schulden. Vollends verächtlich wurde er, als er von dem englischen Könige

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 516

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
516 Die Zeit von 1815 bis 1857. länder die ehemals auf den westindischen Inseln und dem tropischen ame- rikanischen Festlande durch Sklavenarbeit erzielten Produkte in Ostindien durch sogenannte freie Arbeit, d. h. durch Malaien und Hindu bauen zu lassen. Haben diese Bestrebungen der Engländer nur annähernd den Erfolg wie die niederländischen auf Java, so wird Ostindien den euro- päischen Markt mit Kolonialwaaren füllen und die Konkurrenz Amerikas zurückdrängen, wo nicht ganz unmöglich machen. Wie weit die Eng- länder in dieser Richtung vorgegangen sind, ist uns nicht bekannt; wir hören bloß von der Anlage mehrerer Eisenbahnen und Bewässerungs- kanäle, von Theepflanzungen u. dgl., während die englischen Baum- wollefabrikanten ihren ungeheuren Bedarf an Rohmaterial noch immer zum größten Theil nicht aus Bombay, sondern aus Neworleans beziehen. Die Bemühungen der englischen Politik, Ostindien zu sichern und Eng- lands Herrschaft daselbst immer fester zu begründen, beweist z. B. die vertragswidrige Besetzung eines Theils von Borneo und des benach- barten Labuan durch James Brooke, einen ehemaligen Beamten der oftindischen Kompagnie, der sich zum Radscha (Fürsten) von Sarawak zu machen wußte, nach der Behauptung der Engländer nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern durch die moralische Macht der Civilisation, obwohl seitdem bekannt worden ist, daß dieser neue Orpheus den wil- den Dayaks nicht mit Saiten, sondern mit Kanonen aufspielt. Der Cpiumkrieg mit China (1839—1842). Wie wenig es der englischen Politik Ernst ist, wenn dieselbe ihre Lenden mit dem Gürtel der Humanität schnürt und die Bibel in den Händen andächtig einherwandelt, zeigt der Krieg gegen China am un- widerleglichsten. Die Chinesen hatten sich in neuester Zeit das Opium- rauchen und Opiumessen angewöhnt, ein Mittel sich zu berauschen, das unter allen für Leib und Seele am verderblichsten sein soll. Den un- geheuren Bedarf an Opium lieferte vorzugsweise das britische Ostindien in einem jährlichen Werthe von mehreren Millionen Pfd. Sterl., so daß der Mohnbau die einträglichste Benutzung des Bodens wurde. Die chinesische Regierung untersagte ihren Unterthanen den Genuß des Opiums bei Strafe, selbst bei Todesstrafe, und verbot endlich die Opiumeinfuhr gänzlich, weil sie ihr Volk nicht vergiften lassen wollte, nach der Be- hauptung der Engländer aber aus keiner andern Ursache, als weil für das Opium eine Masse Silbers außer Land ging. Sie schmuggelten nun noch mehr Opium nach Kanton, als sie früher offen eingeführt hatten, denn der Verbrauch desselben steigerte sich nach dem Verbote be- trächtlich (einen annähernden Begriff von dieser Einfuhr gibt die That- sache, daß der kaiserliche Kommissär Lin 20,000 Kisten Opium, die der englische Bevollmächtigte Kapitän Elliot auslieferte, in das Meer wer-

3. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 64

1910 - Ansbach : Seybold
6h Grundlagen. Schatz und Mittelpunkt ausmacht. Der Donnerer selbst hatte sie anfangs entzündet und aufgehalten wird sein strafender Arm, wenn er beim Nahen seines Gefährtes auf dem Herde das Feuer prasseln hört. Um den Herd erbaut sich das Leben des Hauses, der Familie, des Stammes. Und so ergab sich aus der Bedeutung des Gewitter-gottes als Schützer der Herdflamme eine Fülle von Beziehungen zur sittlichen Welt. Itcarmbarbt ^95 u. ^96. Da man aber die Seelen der Menschen unter anderen auch als im Blitz (= Feuer) geboren ansah, so lag der Gedanke nahe, daß sie auch nach dem Tode in das Element des Feuers zurückkehrten. Die Seelen der vorfahren wohnten nun als Schutzgeister in dem heiligen Herdfeuer und ihre Bildnisse standen einst wirklich auf dem Herde. . . . Ja wie man täglich und zu besonderen Festzeiten die Götter und Schutzwesen des Herdes zu ehren gewohnt war, läßt sich noch annähernd aus einer merkwürdigen nordischen Sitte entnehmen, der zufolge in Schweden und Norwegen um Lichtmeß, nachdem früh morgens Feuer im Ofen angemacht, die Familie mit dem Gesinde sich vor dem Ofen versammelt, ihre Kniee beugt und etwas Kuchen und Getränke, gleichsam als Opfer für das Feuer, in den Ofen wirft. So war der Gott der Herdflamme der schützende Geist gegen alles Ungemach; er war aber auch zugleich unseren Ahnen der Gott der Heilkraft und der Geburtshilfe. Pfannenfdjmib, (Emtef. 22 u. 23. 3hnen (den Geistern der abgeschiedenen vorfahren) wurden täglich und zu bestimmten Zeiten Opfer dargebracht. Das geschah von Seiten des Hausvaters, der in feiner Familie zugleich Priester war. Die Vollbringung dieses Wunders (nämlich durch das Opfer „in geheimnisvollen Rapport mit der Gottheit zu kommen") geschah nun dadurch, daß man (entweder der einzelne oder die ganze Gemeinde oder größere verbände oder der ganze Stamm) ein von der Gottheit gekennzeichnetes und ihr deshalb besonders genehmes Wesen oder einen besonders genehmen Gegenstand (Mensch, Tier, Pflanze, Milch, Käse, Butter, Brot, Wasser, wein, Met, Soma usw.), also etwas ihr Heiliges durch besondere heilige Segensformeln weihete und sich beim Darbringen dieses Opfers auf Grund irgend eines Kontaktes mit ihm (Handauflegen, Genießen des Opferfleisches, Besprengtwerden mit dem Blute der Opfertiere usw.) mittelbar in geheimnisvolle und wunderbare Beziehung zur Gottheit setzte und sie so veranlaßte, die in der Segensformel ausgesprochene Bitte zu erfüllen. 36. Das Aussprechen des Namens einer Gottheit, so glaubte man, verleihe dem Menschen ein Mittel direkter Kommunikation mit dem

4. H. 3, Teil 2 - S. 91

1911 - Ansbach : Seybold
Friedrich Ii 9 \ an die Stadt gezahlt wurden. Ligenleute der Fürsten, Ldeln, Dienstmannen und Kirchen wurden von der Ausnahme in die Stadt ausgeschlossen. Die Städte sollten dasjenige, was sie sich vom Ligen oder Lehen der Fürsten angeeignet hatten, herausgeben usw.*). Winkeln:ann Ii Aus Deutschland trafen unterdes schlimme Nachrichten ein:306 Herzog Ludwig von Bayern war *231, zu Kelheim von einem Unbekannten ermordet worden und Heinrich, des Kaisers Sohn, hatte sich gegen seinen Vater mit den Lombarden verbündet. Friedrich eilte über die Alpen, Heinrich wurde gefangen genommen und nach Apulien ins Gefängnis geschickt. An seiner Stelle wurde Friedrichs zweiter Sohn Konrad zum König gewählt. Auf dem Reichstag zu Mainz gab dann derkaifer *235 das erste in lateinischer und deutscher Sprache abgefaßte Reichsgesetz, das durch seine Bestimmungen über Zoll-, Münz- und Rechtswesen, besonders über den Landfrieden und die Einschränkung des Fehderechts die Grundlage für die fernere Entwicklung des Reichsrechtes wurde. Als dann Friedrich gegen die Lombarden zog, belegte ihn der Papst *239 zum zweitenmal mit dem Bann und der neue Papst 3unocenz Iv. beschuldigte den Kaiser des Meineids, des Friedensbruches, der Ketzerei (weil er Araber in Unteritalien duldete) und sprach zum drittenmal den Bann über den Kaiser aus. Dabei forderte er die deutschen Fürsten zu einer Neuwahl auf, worauf eine päpstlich gesinnte Partei den Landgrafen Heinrich Raspe von (Thüringen und nach dessen Tod (*2h6) den Grafen Wilhelm von Holland zu Gegenkönigen wählten. *250 starb Friedrich Ii. zu Firenzuola in Apulien. Nach Winkelmann Ii, Nitzsch Ii u. Stöckel. Urteil über Friedrich Ii. Er war ein Mensch von glänzender Begabung, von umfassender307 Bildung — in kirchlichen Fragen gleichgültig; leidenschaftlich und doch fast niemals die Selbstbeherrschung verlierend; furchtlos tapfer, in allen Künsten des Krieges vertraut — und doch kein Freund kriegerischer Entscheidungen; ein Staatsmann von unerschöpflichen Mitteln, zähe und skrupellos; im Denken und Fühlen ganz ein neuzeitlicher Mensch; ein Freund und Bewunderer der Künste und des Lebensgenusses. Alles in allem ein bedeutender Mensch, der geistvollste aller deutschen Kaiser und Könige — aber auch er. befangen in dem Gedanken der kaiserlichen Weltherrschaft, auch er darüber die nächsten Aufgaben seiner deutschen Königspflicht vergessend. All sein Tun —-unermüdlich und im einzelnen zu bewundern — ändert nichts daran, 1) Die letzteren Bestimmungen richten sich gegen die Reichsstädte, deren Wachstum und Wohlstand abgegraben werden sollte.

5. H. 3, Teil 2 - S. 102

1911 - Ansbach : Seybold
1(02 Historische Grundlagen. 339 Später als in Brandenburg fand das Deutschtum Eingang in Schlesien, ohne daß man jedoch die nicht deutsche Bewohnerschaft hinmordete oder austrieb1). Lin Fürst Schlesiens legte neben dem kleinen slavischen ein deutsches Dorf an, unter dessen Bewohner der Rest der Feldmark verteilt wurde. Allmählich verschmolzen dann beide Dörfer zu einem (Drte2). — Ähnlich war es im Gebiet des Sorbenstammes (im heutigen Sachsen). Seit der ersten Unterwerfung desselben durch Heinrich I. und (Dtto I. hatte hier niemals ein Aufstand gegen die deutsche Herrschaft stattgefunden. Und es lag jedenfalls in ihrer Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit begründet, daß man sie niemals auszurotten oder zu verdrängen versucht hat, sondern daß sie langsam mit den Deutschen verschmolzen. Kein anderer deutscher Stamm hat wohl mehr slavisches Blut in sich aufgenommen als die sogen. Obersachsen ^). 340 Ais Vorkämpfer sowohl des Christentums als auch der Kolonisation mitten unter den Slaven sind auch die Cistercienser4) zu nennen. Durch ihre Klostergründungen in Mecklenburg (Doberan), in der Mark Brandenburg (£ehnin und Zinna), in der Markgrafschaft Meißen (Marienzelle), in der Niederlausitz (Dobrilugk) und in Schlesien (Leubus) wurden die ersten deutschen Sprachinseln in diesen Gebieten geschaffen. 341 Wir dürfen nicht zweifeln, daß die Klöster ihren ganzen Besitz soweit sie ihn nicht selbst bewirtschafteten, an deutsche Bauern gegen Zehenten vergaben. Die wenden verblieben nur in dienender Stellung, besonders gern wurden sie als Schäfer verwendet. wendt 67. 342 Während im \2. Jahrhundert mehr vom platten Lande Besitz ergriffen wurde, ist das ^3. Jahrhundert das Zeitalter der Städtegründungen. 343 Auf geeigneter Stelle wurde ein Marktplatz abgesteckt, groß, viereckig, eben; man nannte ihn gewöhnlich Ring (-platz). Nachdem man einen Raum für das Rat- und Kaufhaus abgesondert hat, werden die Hausstellen für die Ansiedler den Marktplatz entlang abgemessen, schmal und nicht tief, damit möglichst viele an der bevorzugten Lage teilhaben können; dazu ein paar parallel- und Zufahrtstraßen, alles umgürtet von einem wohlbewehrten Mauerring. Unter Umständen bilden sich Neu- und Vorstädte, die gelegentlich mit der Altstadt vereinigt werden. Der Lokator bleibt als Vogt, mit allerlei Vorrechten ausgestattet, an der Spitze der Stadt; diese zahlt dem Grund- oder Landesherrn nach Ablauf der bedungenen Freijahre einen paufchalzins, der auf die einzelnen Häuser ver- teilt wird und bei zunehmender Geldwirtschaft immer weniger zu bedeuten hat. wo dann deutsches Stadtrecht eingeführt worden ist, ruht die Entwicklung nicht eher, als bis die volle Selbstherrschaft erlangt ist. Die städtischen Angelegenheiten kommen in die Hände eines Stadtrates; endlich wird die Vogtei dem Stadtherrn von der Gemeinde abgelöst. )n dem nun frei gewordenen Gemeinwesen x) Helmolt Vi, 280. 2) (Suttmann \2<). 3) wendt 69. 4) Gestiftet *098 vom Benediktinerabt Robert aus der Champagne, zu Ansehen gebracht durch Bernhard von Clairvaux.

6. H. 3, Teil 2 - S. 84

1911 - Ansbach : Seybold
Historische Grundlagen. ward mit dem Lehen des Pfalzgrafen belehnt. Den Heft feines Lebens verbrachte der Weifenherzog zu Braunfchweig, indem er sich oft bis tief in die Nacht hinein die alten Chroniken vorlesen ließ. U95 starb er und wurde im Dome zu Braunfchweig bet* gefetzt i). Urteil über Heinrich den Löwen. Nag Heinrich der Löwe schwer gefehlt, mag er wirklich allein durch feinen Abfall der Urheber des verhängnisvollen Ausgangs geworden fein, den der Kampf mit den Lombarden nicht für Friedrich I. allein, sondern für fein ganzes Geschlecht schließlich genommen hat: diese Schuld beeinträchtigt feine historische Größe nicht. Vor allen Dingen darf sie uns nicht vergessen lassen, was er Dauerndes geschaffen hat. Venn irgend jemand in dieser Zeit bezeichnet werden kann mit dem Namen eines Vorkämpfers deutschen Wesens und deutscher Kultur, so verdient Heinrich gewiß diese ehrenvolle Benennung. An feine Person knüpft sich alles das, was im Laufe des \2. Jahrhunderts zur (Entscheidung des feit Jahrhunderten ohne dauernden Erfolg geführten Kampfes zwischen Deutschen und Slaven geschehen ist. Die Lande zwischen Lide und (Dder waren längst der Gegenstand heißen Ringens zwischen beiden Nationen: daß sie den Slaven entrissen und ein Sitz deutscher Kultur wurden, ist zunächst Heinrichs verdienst. — Lübeck ist feine Gründung; er hat eigentlich den ersten Grund gelegt zu der Größe, zu der es sich aufschwang. Holstein ist durch ihn endgültig den Slaven entrissen worden. Sind daher durch feine Schuld den Deutschen wirklich jenseits der Alpen schwere Verluste bereitet worden — sie wurden durch das, was er im Norden und Osten gewonnen, mehr als ausgewogen. prutz, H. d. €. $36. Der Hoftag zu Mainz. Pfingsten U84 hielt Kaiser Friedrich einen sehr berühmten und zahlreich besuchten Hoftag zu Mainz. Dahin kamen alle Würdenträger, Beamten und Fürsten, dahin die erhabenen Lrzbifchöfe, die glorreichen Könige, die freudenerfüllten Großen und die Menge der Edlen, welche dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. „Deshalb war vor der Stadt auf ebenem Felde eine Pfalz mit sehr geräumiger Kirche als Absteigequartier des Kaisers aus Holz erbaut worden, während die Häuser der Fürsten aufs Vornehmste im Umkreis errichtet waren, indem jeder einzelne, um die Großartigkeit feiner Würde zu zeigen, große Summen in ehrgeizigster Weise aufwandte. x) Nach Prntz, Z}. d. f. $30.

7. Im späten Mittelalter - S. 92

1913 - Ansbach : Seybold
92 Die Bedeutung der Entdeckungen. der Erde. Die Wissenschaften bereicherten sich aber nicht nur durch die Kenntnisse von Land und Leuten sondern auch durch die geistigen Errungenschaften der Fremde, so durch die klassischen Werke einer umfangreichen Sanskrit- und uralten Parsertlitemtur, die in weiterer Folge die vergleichende Sprachwissenschaft ermöglichten, ferner durch den Buddhismus, dessen Einfluß auf unser Geistesleben erst zu wirken beginnt. Auch in Kunst und Industrie hat Europa exotische Anregungen erhalten und fortgebildet. Von asiatischen Völkern lernte es die Gartenkunst, die Bereitung des Porzellans, die Metall-, Lack- und Tauschierarbeiten; auch eine Richtung der modernen Malerei wird aus der japanischen Kunst hergeleitet. Durch die Einwirkung der Kolonien erhielt das Meer eine ungeahnte Wichtigkeit; bisher wirkte es trennend, nun wurde es verbindend. Schiffahrt und Schiffstechnik bewegten sich in ununterbrochener Steigerung, ackerbauende Reiche wurden zu Handels-staaten, das Geld verdrängte die Naturalwirtschaft, eine Massen-irrdustrie für die Ausfuhr entstand und mit der Industrie wuchs die Möglichkeit der Menschenernährung, wuchs die Zahl der Weißen in gewaltigem Umfange. Das Bedürfnis drängte sie in die Städte, zumal in die Seestädte; diese wurden zu natürlichen Kulturmittelpunkten und das Land verlor seine bisherige Bedeutung zugunsten der Stadt. Der Kolonialbesitz erhob einzelne Staaten auf eine Machtstufe, die sie aus sich selber nie hätten erreichen können, so Spanien, Holland und England, wogegen Frankreich durch seinen überseeischen Besitz mehr an Kraft verlor, als es empfing. Sogar die ganze Lebensführung des Europäers wurde durch die Erzeugnisse der Fremde verwandelt: Amerika lieferte ihm die Kartoffel, den Tabak, den Kakao und den Mais; Asien Gewürze, Reis unfr Tee; Arabien den Kaffee; sie alle strömten im Erdteile der Weißen zusammen und wurden zu unentbehrlichen Genußmitteln. Hinzu kommen noch Baumwolle, Zucker, Gold, Silber, Kupfer, Erdöl, Früchte, Seide, Zier- und andere Pflanzen, Haustiere, wie der Pfau, Fasanen, neue Hühner- und Taubenarten u. a. Es ist dahin gekommen, daß die Rückflut europäischer Erzeugnisse von Nordamerika und Australien den europäischen Markt schwer bedrückt. Zu den wichtigsten Folgen der Kolonisation gehört die Verbreitung des Europäers über den Erdball. Eine neue Völkerwanderung begann, namentlich suchten die durch religiöse und politische Kämpfe aus der alten Heimat getriebenen Kinder die neu entdeckten Länder auf und verbreiteten so europäische Bildung und Gesittung Über die gesamte Erdoberfläche. Stärkere Rassen widerstanden dem Europäer, so die Inder, Neger und Malaien, schwächere gingen vollständig unter oder siechen ihrem Tod entgegen,
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