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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 94

1911 - München : Oldenbourg
Schirmakazie mit Hottentottenhütte; links daneben Alosbaum, Auasberge. 2000 m. Windhuk 1630 m. (Nach Wünsche. Deutsche Kownialwanvvuvcr. Verlag von Meutert & Schiieidewtnd, Dresden.) Steppe bei Windhuk. Im Vordergrunde Ausmarsch s„Trekk") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde südafrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll. Waterberg 1900 m. (Aus „Lichtbilder für den geographischen Unterricht", Th. Benzinger, Stuttgart). Landschaft am Waterberg nördlich von Windhuk. Am Waterberg, einem 100 k.m. langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truppen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 141

1875 - Braunschweig : Bruhn
-- 141 — Stellung Zusammengezogen. Der König von Preußen war selbst Bet seinem Heere, und die furchtbare Schlacht dauerte vom Morgen bis zum Nachmittag. Die Oesterreich«: und Sachsen flohen, 10,000 Todte, 20.000 Gefangene, viele Geschütze, Fahnen und Kriegsvorräte zurücklassend. Bis Pressburg drangen die Preußen vor. Schon wich der Feind in der Schlacht bei Blumenau am 22. Juli — da ward Waffen r nhe befohlen, und der Kampf musste abgebrochen werden. Während dieser Blutarbeit in Böhmen hatten preußische Truppen auch im Westen Deutschlands glücklich gefochten. Am 27. Juni geschah die Schlacht bei Laugensalza zwischen Preußen und Hannoveranern, die auf beiden Seiten 2000 Todte und dem Könige von Hannover Thron und Land kostete. Der General Vogel v. Falken st ein wendete sich nun nach Südwesten, um die Vereinigung der Baiern und der Bundesarmee zu verhindern. Nach zwanzig größeren und kleineren Gefechten (wie bei Wiesenthal, Dermbach [4. Juli], Kissingen [10. Juli], Laufach [13. Juli], Aschaffenburg [14. Juli], Tauberbischofsheim u. s. w.) drangen die Preußen in Baiern und sogar ins nördliche Baden und Würtemberg ein. Nun waren alle Feinde zum Frieden bereit. Zuerst wurde derselbe itt Prag am 26. Juli mit Oesterreich abgeschlossen. Dasselbe musste aus Deutschland ausscheiden und 20 Mill. Thaler Kriegskosten bezahlen. Würtemberg (13. Aug.) hatte 8 Mill. Gulden, Baden (17. Aug.) 6 Mill. Gulden, Baiern (22. Aug.) 30 Mill. Gulden und 10 Qmetleu Land, Hessen-Darrnstadt (3. Sept.) 3mill. Guldeu und 20 □Meilen Land, Sachsen (21. Oct.) 10 Mill. Thaler an Preußen abzugeben. Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt a. M. und Schleswig-Holstein wurden mit Preußen verbunden. Nach den Friedensschlüssen, bei welchen die süddeutschen Staaten ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen schloffen, bildete sich unter Preußens Führung der Norddeutsche Bund, der alle norddeutschen Lander bis zum Main umfasste. tz. 55. Der deutsche Krieg gegen Frankreich. Der Erfolg der preußischen Waffen im Jahre 1866 hatte Frankreichs Neid erweckt. Napoleon Iii. rüstete deshalb im Stillen im Jahre 1870 sein Heer (Chassepot und Mitraillensen waren neue gefährliche Schusswaffen) und fand bald einen Vorwand, den Krieg zu beginnen. Die Spanier hatten nämlich den Prinzen Leopold von Hohenzollern, einen entfernten Verwandten des preußischen Königshauses, zu ihrem Könige gewählt, und dieser hatte sich auch bereit erklärt, die Krone anzunehmen. Da schickte Napoleon seinen Botschafter, Benedetti, zum Könige Wilhelm und verlangte, dass der König dem Prinzen Leopold verbieten sollte, die Krone anzunehmen, weil es für Frankreich gefährlich sei, wenn ein Verwandler des preußischen Fürstenhauses im Besitz der spanischen Krone wäre. Der

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 35

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Leonidas und die Schlacht die Thermopylk. 35 konnte, daß das Häuflein Hellenen es wagen würde, seiner Ueber-macht zu trotzen, wartete noch vier Tage mit dem Angriffe, in der Meinung, die Gegner würden freiwillig abziehen. Er ließ ihnen die Waffen abfordern, erhielt aber die lakonische Antwort: „Komm und hole sie!" Und als man sie darauf aufmerksam machte, daß die Zahl der Feinde so groß sei, daß ihre Pfeile die Sonne verfinstern würden, entgegnete ein Spartaner: „Desto besser, so werden wir im Schatten fechten." Nun ließ Terxes seine Schaaren gegen den Paß anrücken.480 So ungestüm aber auch die Perser vorgingen, gegen die Tapferkeit der Griechen vermochten sie nichts auszurichten. Die hohen Schilde schützten diese wider den Pfeilregen der Bogenschützen, und unter ihren langen Lanzen sanken die Feinde reihenweise in den Staub. Ein Hanfe nach dem andern wurde zurückgeschlagen, zuletzt auch die Leibgarde des Königs, die 10000 „Unsterblichen". Am nächsten Tage erneuerte sich der Kampf und zwar mit demselben Erfolge. Der Muth und die Entschlossenheit des Führers theilten sich dem ganzen Heere der Griechen mit, und mannhaft begegneten sie allen Angriffen. Da fand sich ein Verräther, Namens Ephialtes, der sich gegen eine Belohnung erbot, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge zu zeigen, damit sie den Hellenen in den Rücken kommen könnten. Als am Morgen flüchtige Wächter dem Leonidas die Kunde überbrachten/ daß feindliche Truppen den Berg herabstiegen, beschloß er, mit seinen 300 Spartanern den Tod fürs Vaterland zu sterben. Er entließ daher die übrigen Griechen in die Heimath und bereitete sich mit den Seinen zum letzten Kampfe vor. Nur die 700 Thespier weigerten sich standhaft wegzugehen und wählten das Todesloos an der Seite des Heldenkönigs. Mit Anbruch des Tages schritten die Hellenen selbst zum Angriff. Den sichern Tod vor Augen, verrichteten sie Wunder der Tapferkeit, bis ihre Lauzen zerbrochen und ihre Schwerter stumpf waren. Leonidas selbst fiel im stärksten Getümmel, und um seinen Leichnam entstand ein furchtbarer Kampf. Da trafen die von Ephialtes geführten Feinde im Rücken ein. Von allen Seiten bedrängt, zog sich der Rest der Heldenschaar nach einem Hügel zurück und starb dort bis auf den letzten Mann. Leonidas und seine Dreihundert lebten noch lange in Lied und Sage fort, gefeiert von ihren Mitbürgern bei den öffentlichen Festen und Spielen. Ein eherner Löwe bezeichnete in der Folge dem Wanderer die Stätte, wo der Heldenkönig mit seinen Gefährten gefallen. Die Inschrift lautete: „Wanderer geh' und verkündige du dem Volke Lacedämons, „Daß wir liegen dahier, seinen Gesetzen gelreu."

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 79

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Der zweite punische Krieg 79 mit der größten Besonnenheit benahm er sich inmitten derselben. Als Vorderster ging er in das Treffen, als Letzter verließ er es. Sein freundliches Benehmen und seine ruhige Entschlossenheit erwarben ihm die Liebe und das Vertrauen seiner Untergebenen. Neben einer warmen Liebe zu seinem Vaterlande, dessen Größe und Glück das Ziel aller seiner Unternehmungen war, erfüllte ihn ein glühender Haß gegen die Römer. Am Altare des höchsten Gottes hatte ihn einst, den neunjährigen Knaben, der Vater ewige Feindschaft dem römischen Namen schwören lassen. Um den Fortschritten der Karthager in Spanien Einhalt zu thun, hatten die Römer die Stadt Sagunt an der Ostküste der Halbinsel in ihre Bundesgemeinschaft aufgenommen. Aber H ein nt-bal, der einen Krieg mit Rom nicht nur für unvermeidlich hielt, sondern auch herbeisehnte, rückte vor Sagunt und nahm es nach achtmonatlicher Belagerung ein. Die Römer führten Beschwerde und forderten die Auslieferung des Feldherrn. Die karthagische Rathsversammlung suchte Ausflüchte und hielt mit der Antwort unschlüssig zurück. Da faßte einer der römischen Gesandten, Fabins, seine Toga (Oberkleid) zusammen und sagte: „Hier trage ich Krieg und Frieden: wählet!" Uud als man ihm eutgegnete, er möge geben, was er wolle, öffnete Fabins die Falten und sprach: „So nehmet beim deu Krieg!" Nachdem Hannibal zum Schutze bcr Vaterstadt einen Theil seiner Truppen nach Afrika geschickt und Spanien durch zurückgelassene Besatzungen gesichert, brach er im nächsten Frühjahre vou218 < Neu-Karthago aus, um die Römer iu ihrem eigenen Lande anzugreifen. Mit 50000 Mann zu Fuß, 9000 Reitern und 37 Elephanten überstieg er die Pyrenäen, zog längs der Meeresküste durch Gallien und erreichte nach einem 17tägigen, höchst gefahrvollen Marsche über die Alpen, während bessert die Hälfte seiner Truppen den Untergang fand, die Ebene Norditaliens. Nach zwei siegreichen Treffen am Ticinns nnb an der Trebia ging er mit seinem durch gallische Schaaren verstärkten Heere über die Apenninen, brach in Mittelitalien ein und nahm seine Richtung aus Rom. Da eilte der Consul Flaminius herbei, mit ihm eine Schlacht anzubieten. In einer Thalebene am trasimenischen See217 (See von Perugia), welche auf beideu Seiten von steilen Höhen? zügen begrenzt ist, und an bereit schmalem Eingänge er die Reiterei und bic Leichtbewaffneten, in den Hinterhalt gelegt, erwartete Hannibal den Feind. Kaum war die Hauptmacht der Römer in die Ebene vorgerückt, als er den im Hinterhalte befindlichen Truppen das Zeichen zum Angriff gab. Von allen Seiten brachen die Karthager aus die bestürzten Feinde los, und noch hatten diese nicht Zeit gehabt, sich zur Schlacht zu ordnen, als schon der Bobeu mit Leichen und Verwundeten bedeckt war. Das ganze römische Heer wurde vernichtet. 15000 Todte lagen ans dem

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 111

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Die Nachfolger des Augustus. 111 größerer Thätigkeit. Die Ueberzahl an junger Mannschaft, für welche Deutschland zu klein wurde, und das Bewußtsein ihrer überlegenen Kraft veranlaßte die an der Donaugrenze wohnenden Völkerschaften zu Angriffen auf die römischen Provinzen. Unter Führung der Markomannen orangen sie über die Donau vor, überzogen alles [i66—: Land bis in die Gegend von Aquileja mit Raub und Verwüftuug und führten die Bewohner zu Hunderttausenden in die Gefangenschaft. Mehrmals zurückgeschlagen, begannen sie den Krieg immer wieder von Neuem, und Marc Anrel mußte sogar seine Kleinodien und Kunstschätze veräußern, um die gelichteten Reihen der Legionen zu ergänzen. Noch war die Ruhe nicht wieder hergestellt, als der Kaiser zu Vindobona (Wien) aus dem Leben schied. Sein Sohn Commodus, begierig nach den Lüsten und Reizen der Hauptstadt, beendigte den lästigen Krieg durch schnelle Friedensschlüsse. Seit dem Tode Marc Anrel's eilte das Römerreich unaufhaltsam seinem Untergange entgegen. Durch Abfall und Treulosigkeit wurden die Herrscher auf den Thron gehoben, durch Abfall und Treulosigkeit von demselben herunter und ins Grab gestürzt. Von 36 Kaisern, welche in der Zeit von 180—300, also in 120 Jahren regierten, wurden 27 ermordet, 3 sielen im Kriege und nur 6 starben eines natürlichen Todes. Anfänglich war es nur die kaiserliche Leibgarde, die Prätorianer, welche ihre Günstlinge auf den Thron holx Später stellten auch die Legionen in den Provinzen ihre Kaiser auf, die sich dann gegenseitig bekämpften, bis die Herrschaft dem Stärksten oder Glücklichsten zufiel, der sie im günstigsten Falle doch nur auf wenige Jahre zu behaupten vermochte. Während Rom entnervte, erstarkte das Germanenthum und erschütterte das Weltreich durch immer häufiger werdende, immer nachhaltigere Angriffe. Die Franken durchzogen raubend und verheerend das gallische Land, überstiegen die Pyrenäen und wagten sich sogar auf Schiffen nach dem nördlichen Afrika. Die Alamannen drangen tu Helvetieu und Norditalien ein und trugen den Schrecken ihrer Waffen in die reichen Fluren am Po. Die Gothen unternahmen kühne Raubfahrten nach den Küstenländern des schwarzen Meeres, überfielen die Landschaften Kleinasiens und schleppten aus den reichen Städten Beute und Gefangene fort; sie fuhren in den Piräus ein, durchzogen Griechenland und ließen den prachtvollen, säulengeschmückten Tempel der Artemis zu Ephesus in flammen aufgehen. Wohl blieben die Römer fast immer siegreich; aber die Wiederholung solcher Einfälle konnten sie trotzdem nicht verhindern, und auch eine Befestigungslinie, aus Mauern, Gräben und Thürmen bestehend, die sich von Regensburg nach dem ^aunns zog, vermochte den deutscheu Einfällen keinen dauernden Widerstand zu leisten.

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 175

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Friedrich Barbarossa. 175 Rückkunft seinen Beistand nicht länger versagen und schloß sich mit einer nicht unbedeutenden Truppenmacht dem Kaiser auf dessen fünftem Zuge über die Alpen an. Papst und Lombarden hatten während der Zeit die größte Thätigkeit entwickelt. Aller Orten waren die kaiserlichen Podesta's vertrieben worden, Mailand hatte sich aus den Trümmern erhoben, uno an den Ufern des Tanaro war eine neue feste Stadt erstanden, die dem Papste zu Ehren den Namen Alessandria erhalten hatte. Mit der Belagerung der letzteren eröffnete der Kaiser den Krieg. Aber trotz aller Tapferkeit vermochte er sie nicht einzunehmen, und schon rückte ein zahlreiches Heer zum Entsatz heran. Doch kam es vorläufig zu keiner Schlacht, da die Lombarden die Hand zum Frieden, boten. Die Verhandlungen zerschlugen sich indessen, und Friedrich ries die Fürsten, die während des Waffenstillstandes nach Deutschland zurückgekehrt waren, zur Hülfe herbei. Alle kamen, nur der uicht, auf dessen mächtigenbeistand er am meisten gerechnet hatte: Heinrich der Löwe. Vergeblich bat, beschwor ihn der Kaiser, ihn nur jetzt nicht im Stiche zu lassen, vergeblich warf er sich ihm bei einer Zusammenkunft zu Chiaveuna unweit des Comersee's sogar zu Füßen; der trotzige Löwe blieb bei seiner Weigerung. So stand denn Friedrich an dem blutigen Tage von Lcgnano einer gewaltigen [1176 Uebermacht gegenüber. Mit gewohnter Tapferkeit kämpfte das kleine deutsche Heer, der Kaiser selbst stürzte sich in das dichteste Schlachtgewühl. Schon hatte er sich an der Spitze eines Haufens auf das Carroceio (den Fahnenwagen mit dem mailändischen Stadtbanner) gestürzt, als die „Schaar des Todes", 900 edle mailändische Jünglinge, welche geschworen hatten, das Heiligthum mit ihrem Leben zu schützen, herbeieilte und den Sieg der Deutschen in eine Niederlage verwandelte. Nur wie durch ein Wunder rettete sich Friedrich aus dem Getümmel. Nach einem so harten Schlage blieb dem Kaiser nichts übrig als Frieden zu schließen. Im folgenden Jahre begab er sich mit ememzahlreichen und glänzenden Gefolge nach Venedig. Alexander [1177 erwartete ihn in geistlichem Schmucke auf den Stufen der Marcuskirche. Als ihn Friedrich erblickte, warf er den Mantel ab, ging ihm entgegen und küßte ihm die Füße; der Papst richtete ihn auf, gab ihm den Friedenskuß und ertheilte ihm seinen Segen. Ein aufrichtiger Friede kam zwischen den beiden Häuptern der Christenheit zu Stande. Mit den Lombard en wurde ein 6jähriaer Waffenstillstand abgeschlossen. Nun kehrte Friedrich nach Deutschland zurück, um Gericht über Heinrich den Löwen zu halten. Er forderte ihn vor den Reichstag, und als der übermüthige Vasall auch nach viermaliger Vorladung nicht^ erschien, wurde er durch eiumüthigeu Beschluß der Fürsten in die Reichsacht gethan nnb aller seiner Lehen verlustig erklärt. Nach dreijähriger tapferer Gegenwehr sah stchnso

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 141

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
8. Alboin und die Longobarden. 141 und sein blutiges Gewand sandte Narses mit der Siegesbotschaft an den Kaiser. — Noch einmal sammelte Tejas die Reste seines Volkes um sich. Am Vesuv kam es im folgenden Jahre zu einer zweiten Schlacht, in der die Gothen mit einem Heldenmnth stritten, welcher dem der Spartaner bei Thermopyla gleichkam. Tejas selbst kämpfte unter den Vordersten, bis er von einem Speere getroffen zu Boden sank. Dennoch setzten die Seinen den Kampf an demselben und dem ganzen folgenden Tage fort, und erst am dritten legten sie die Waffen nieder. Narses bewilligte ihnen freien Abzug. Zwei Jahre später wurde auch der letzte Rest des Gothenvolkes, 7000 tapfere Männer, welche das feste Bergschloß Cam-Psa in Uutmtalicil besetzt hielten, zur Ergebung gezwungen. So fand das Ostgothenreich nach kaum 62jährigem Bestehen seinen Untergang. 555 8. Alboin und die Longobarden. Italien war nun wieder eine Provinz (Exarchat) des römischen Reichs, und Narses wurde ihr erster Statthalter (Exarch). Mit Umsteht ordnete er die verwirrten Verhältnisse des Landes, doch gab seine Habsucht Veranlassung zu bittern Klagen der Bewohner. Dies benutzte die Kaiserin, welche den.feldherrn haßte, um seine Abberufung durchzusetzen. Ans Rache dafür forderte Narses die Longobarden auf, ihre unwirklichen Wohnsitze mit den lachenden Gefilden Italiens zu vertauschen. Ehe diese jedoch der Einladung Folge gaben, starb der gekränkte Feldherr zu Rom. Anfänglich deu Gepideu unterworfen, erlangten die Longobarden in der Folge ihre Selbständigkeit und durchstreiften nun, durch Baieru, Sachsen und Thüringer verstärkt, die Lander südlich der Donau. Auf allen diesen Zügen glänzte in den Reihen der Longobarden Alboin, König Audoins Sohn, ein kühner, bis zur Verwegenheit tapferer Jüngling, dessen Kriegsthaten Jahrhunderte lang von den Deutschen besungen wurden. Er durchbohrte, wie die Sage meldet, einst den Sohn des Gepidenkönigs Turisund und wagte sich dann mit 40 Gefährten an den Hof des Feindes, um von seiner Hand die ritterlichen Ehren zu erlangen. Zur Herrschaft gekommen, begann er von Neuem den Kampf gegen die Gepiden und besiegte sie in offner Feldschlacht. Knnimnnd, Tnrisnnds Sohn, fiel von Alboins Hand, und mit ihm bedeckte ein großer Theil seines Volkes die Wahlstatt. Aus dem Schädel des erschlageneu Feindes ließ Alboin ein Trinkgefäß bereiten, die schöne Rosamunde aber, Knnimnnds Tochter, wurde die Gemahliu des Siegers. Alboin begnügte sich nicht mit diesen Erfolgen. Im Jahre 568 überstieg er mit seinen Longobarden, den nnterworfenen568 Gepiden, 20000 Sachsen und einer Menge Abenteurer der ver-

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 188

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
188 Iv. Die Franken u. Hohenst. u. ihr Kampf mit d. Papstth. V. Die Krcnzz. erzbischöflichen Stuhl der Elbstadt zurückgesetzt, brach er mit Heeresmacht in das Gebiet des Erzstifts ein, wurde aber bei Frose überfallen, gefangen genommen und in einen hölzernen Käfig gesperrt. Mit vieler Mühe gelang es endlich seiner edlen Gemahlin, gegen eine Loskanfssumme von 4000 Mark Silber — dem Schatze der Kirche zu Angermünde entnommen — seine Befreiung aus der schmachvollen Haft zu bewirken, und sofort begann er auch den Krieg aufs Neue. Er war wenig glücklicher als zuvor, wurde sogar bei der Belagerung von Staßfurt durch einen Pfeil verwundet, dessen Spitze er mehrere Jahre lang in'seinem Kopfe herantrug, ein Umstand, der ihm den oben erwähnten Beinamen erwarb. Indeß erreichte er zuletzt doch seinen Zweck, und Erich erhielt die Würde, die mau ihm bisher so hartnäckig verweigert. 1308—1319] In Waldemar, Otto's Iv. Neffen, finden sich noch einmal alle die hohen Eigenschaften vereinigt, welche mit wenigen Ausnahmen das ganze Geschlecht der Ascanier zierten, die Tapferkeit und der unerschütterliche Heldenmuth, der hochstrebende Geist und die erfindungsreiche Klugheit, die Weisheit des Rathes und die Kühnheit der Ausführung, denen schon Albrecht der Bär seine großen Erfolge verdankte. In nnbezwinglickem Thatendurst warf er sich aus einer Fehde in die andere, und die Fürsten von Mecklenburg, die Herzöge von Pommern und Polen, die Markgrafen von Meißen und die Landgrafen von Thüringen mußten die Schwere seines Armes fühlen. In den gefährlichsten Kampf verwackelte ihn ein Streit mit dem Fürsten von Rügen wegen der Stadt Stralsnnd. Fast den ganzen Norden und Osten Enropa's rief sein Gegner wider ihn in die Waffen, die Herzöge von Mecklenburg und Lauenburg, die Grafen von Holstein und Schwerin, der Erzbischof von Magdeburg und der Markgraf von Meißen, die Herrscher von Dänemark und Polen verschworen sich zu seinem Untergange, und selbst die Könige von Norwegen, Schweden und Ungarn traten dem Bunde bei. Doch Waldemar kam mit kühnem Entschluß seinen Feinden zuvor, und wenn er auch bei Gransee nicht siegte, so focht er doch mit einer Tapferkeit, welche die Verbündeten bewog, ihre hochfahrenden Pläne aufzugeben und den Markgrafen in seinem Besitzthum ungekränkt zu lassen. Ein Jahr nach Waldemars Tode starb das ascauische Fürstenhaus aus, und Brandenburg kam an die Wittelsbacher und fünfzig Jahre später an die Luxemburger. Aber weder die Einen noch die Andern vermochten ihm seine bisherige Macht und Blüthe zu bewahren, die es erst unter den Hohenzollern wieder erlangen sollte.

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 270

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
270 Iii. Der dreißigjährige Krieg. auf, in dessen Nähe Tilly Stellung genommen hatte. Bei dem ?i 1 Dorfe Brcitenfeld kam es zur Schlacht. Während die Sachsen 1631 J schon beim ersten Ansturme die Flucht ergriffen, hielten die Schweden wacker Stand und errangen zuletzt durch ihre Tapferkeit und das Feldherrntalent ihres Königs einen vollständigen Sieg. Mehrmals verwundet, entging Tilly nur mit genauer Noth der Gefangenschaft. Zu Halb er stadt sammelte der geschlagene Feldherr die Trümmer seines Heeres, zog Verstärkungen aus Westfalen an sich und ging nach Süddeutschland zurück, um Baiern zu vertheidigen. Während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolf über Erfurt und durch den Thüringer Wald nach Franken und von da den Main abwärts nach dem Rheine. Aller Orten jubelten ihm die Protestanten zu und begrüßten in dem Heldenkönige ihren Erretter von schwerem Glaubensdrucke; auch die Fürsten traten nun offen an seine Seite. Die eroberten Städte und Bisthümer mußten ihm huldigen; in Würz bürg errichtete er eine schwedischelandesregierung. Im folgenden Frühjahre setzte er seinen Zug nach dem Süden fort, und Anfang i632april stand er an den Thoren Baierns, am Lech. Tilly hatte am jenseitigen Ufer (bei Rain, nördlich von Angsburg) eine feste Stellung eingenommen. Aber im Angesichte des Feindes und unter dem heftigsten Geschützfeuer bewerkstelligte Gustav Adolf den Uebergaug über den Flu§ und nöthigte die Gegner zum Abzüge. Baiern stand dem Sieger offen, und Mitte Mai hielt dieser seinen Einzug in München. Manche aus der Umgebung des Königs riethen diesem, Magdeburgs Schicksal an der Hauptstadt des größten Widersachers der evangelischen Lehre zu rächen. Doch Gustav Adolf verschmähte es und begnügte sich mit der Zahlung einer bedeutenden (Kontribution. Tilly hatte sich schwerverwundet nach Ingolstadt begeben, wo er 15 Tage später starb. Er war eine kleine, unscheinbare Gestalt und hatte eine häßliche, fast abschreckende Gesichtsbildung. In der Regel trug er einen hoch aufgestutzten Hut mit einer rothen Feder, die ihm über den Rücken herabhing. Gegen seine Umgebung war er kalt und verschlossen, gegen die Soldaten streng, aber gerecht. Das Elend, das er über viele Gegenden brachte, rührte ihn wenig; aber nie übte er Grausamkeit und Härte aus Uebermuth; Zweckmäßigkeit war die einzige Richtschnur seines Handelns. Uneigennützig verschmähte er es , sich mit Geld und Gütern zu bereichern oder Titel und Würden anzunehmen. Der römischen Kirche war er eifrig ergeben, und seinem Kurfürsten ist er bis an sein Ende ein treuer Diener geblieben.

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 272

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
272 Iii. Der dreißigjährige Krieg. es würde in diesem Jahre zu keiner Entscheidung mehr kommen, und entsandte Pappenheim mit 10 Regimentern nach Halle, während er selbst mit den übrigen Truppen in der Gegend von Leipzig die Winterquartiere bezog. Doch Gustav Adolf dachte an keine Winterquartiere, so lange der Feind in dem befreundeten Lande hauste. Schon wenige Tage später brach er in der Richtung nach Leipzig auf. 'Vqoi 2zei Lützen trafen sich die Heere. Ein dichter Nebel bedeckte lbö^f _J am Morgen des/6. November das Land. Als er sich zerstreut und das schwedische Heer nach gewohnter Weise seine Andacht verrichtet hatte, schwang sich der König aufs Pferd und gab das Zeichen zum Angriff, mit den Worten: „Nun wollen wir dran! das walt' Gott! Zesu, Jesu, hilf mir heut' streiten zu deines Namens Ehre!" Bald waren die Kaiserlichen, die sich hinter den Gräben der Landstraße postirt hatten, geworfen. Da brach die feindliche Reiterei hervor und trieb die Schweden über die Straße zurück. Sofort setzt sich Gustav Adolf an die Spitze eines Regiments, um den Bedrängten Hülfe zu bringen. Auf seinem schnellen Rosse ist er allen Uebrigen voraus, und seine Kurzsichtigkeit verhindert ihn, die Nähe der Feinde zu erkennen. Da erhält er einen Schuß in den Arm. Als die Seinen herankommen, stoßen^ sie einen Ruf des Schreckens aus: „Der König blutet! der König ist erschossen!" Von Schmerzen überwältigt bittet er den Herzog Franz von Lauenburg, ihn ans dem Getümmel zu bringen. Da sprengt ein feindlicher Offizier heran und schießt ihn durch den Rücken. Mit den Worten: „Ich habe genug!" sinkt er vom Pferde. Ein dritter Schuß durch den Kopf endet sein Leben. Sein Tod rief die größte Erbitterung bei den Schweden hervor. Mit Löwengrimm drangen sie auf die Gegner ein; die Gräben wurden im Sturme überschritten, die feindlichen Geschütze genommen und die Kaiserlichen auf allen Punkten geworfen. Da langte Pappenheim auf dem Schlachtfeloe an, sammelte die flüchtigen Wallensteiner und führte sie im Vereine mit seinen frischen Truppen von Neuem den Schweden entgegen, die dem furchtbaren Angriffe nicht zu widerstehen vermochten und abermals über die Straße zurückweichen mußten. Aber der Fall des Generals, den zwei Kugeln zu Boden streckten, hemmte die Fortschritte der Kaiserlichen, mehrere auffliegende Pulverwagen erzeugten allgemeine Verwirrung, und nach hartem Ringen mußte sich Wal lenst ein zum eiligen Rückzug entschließen. Erst am folgenden Tage fand man den blutigen und entstellten Leichnam des königlichen Helden, von Rosseshusen zertreten und seiner Kleider beraubt, unter einem Hügel von Todten. Er wurde nach Weißenfels gebracht, wo ihn die trauernde Witwe in Empfang nahm und nach Schweden überführte. Gustav Adolf war neben einem großen Feldstein gefallen, der noch heute der Schwedenstein
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