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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 273

1903 - Essen : Baedeker
Das Bergische Land und seine Industrie. 273 *124. Das Bergifche Land und [eine Industrie. 1. Während im Osten des preußischen Staates die Landwirtschaft vor- herrscht, hat von dem Westen die Industrie Besitz ergriffen, und der „indu- strielle Westen" ist ein stehender Ausdruck geworden. Kohle und Eisen sind die Wahrzeichen des Ruhr- und des Saargebietes; Aachen und seine Umgebung sind bekannt durch Tuch-, Nadel- und Glasfabrikation; München-Gladbach ist ein wichtiger Mittelpunkt der Tuchweberei und Baumwollenindustrie, und Krefelds Seideniudnstrie ist weltbe- kannt. Ein eigenartiges Gemisch jedoch bietet die Industrie des Bergischen Landes dar, da sich hier fast sämtliche Industriezweige des Westens zu- sammengefunden haben. Ursprünglich wurde im Bergischen Lande nach Eisenerz gegraben, und schon ums Jahr 1120 begünstigte Kaiser Heinrich Ii. hier den Bergbau, während man im Ruhrgebiet erst ums Jahr 1300 Stein- kohlen förderte. Zur Gewinnung des reinen Metalls lieferten die bergischen Wälder die Kohlen. Allmählich aber zerstörte der Hüttenbetrieb den Wald- bestand des Landes; die entholzten Höhen wurden besiedelt, und man begann Eisen zu schmieden. Die Solinger Schwertklinge erlangte schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts Vollkommenheit und Ruf, und noch heute versteht man ihr eine solche Härte zu geben, daß sie Eisen durchhaut, und eine solche Biegsamkeit, daß man sie als Leibgurt gebrauchen könnte. Jetzt werden in Solingen und seiner Umgebung Schueidewerkzeuge für alle nur denkbaren Zwecke und Berufsarten hergestellt. In eigenen Werk- stätten verfertigen die Arbeiter die einzelnen Teile von Messern, Gabeln, Degen, Scheren u. dgl. und verkaufen sie an die Fabrikherren, welche sie schleifen und zusammensetzen lassen. Schaut man von dem hochgelegenen Solingen nach Osten, so erblickt man die auf dem Ende eines Bergrückens liegende gewerbtütige Stadt Rem- scheid. Zwischen beiden Städten zieht sich das Tal der Wupper hin, welche das Bergische Land durchfließt. Zwar ist sie nur ein kleiner Zufluß, aber doch einer der wichtigsten Nebenflüsse des Rheins. Die Länge ihres Laufs beträgt kaum 100 km; dennoch ist sie unter allen Gewässern wohl dasjenige, welches am meisten arbeiten muß. Durch ein enges Tal, das sich dann und wann zu einem Kessel mit breiterer Sohle erweitert, fließt sie in raschem Laufe zwischen hohen, grünen Bergen hin. Den geräumigsten dieser Kessel füllen die Schwesterstädte Barmen und Elberfeld aus, unterhalb deren sich das Wuppertal wieder verengt. Früher war es dem Verkehr zwischen Remscheid und Solingen sehr hinderlich; allein Ingenieur und Techniker haben dieses Hindernis überwunden; denn seit einigen Jahren sind beide Städte durch einen Schienenweg miteinander verbunden, welcher kühn über das Wuppertal hinwegsetzt. Die 500 m lange Kaiser-Wilhelm-Brücke bei Müngsten darf sich rühmen, die höchste ihresgleichen in Deutschland zu sein (107 m über dem Flusse). Der eiserne Bogen, welcher die Wupper überbrückt, hat eine Spann- weite von 170 in; der Riesenbau hat einen Aufwand von 4 Millionen kg Eisen erfordert und 2l¡2 Millionen Mark gekostet. 2. Aber auch eine Fußwanderung nach Remscheid hat manchen Reiz. Jenseits der Brücke steigt die Straße beständig aufwärts. Zur Rechten er- heben sich mächtige Felsen; zur Linken aber hört man unaufhörlich Hämmer pochen und Schleifsteine schnurren. Der Morsbach und seine Zuflüsse, die von dem Remscheider Bergrücken zur Wupper hinabeilen, treiben sie. Heinecke, Lesebuch für gewerbliche Forlbildungsschulen. 18

2. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 286

1903 - Essen : Baedeker
286 Die deutschen Kolonieen unter Kaiser Wilhelm Ii. "129. Die deutschen Kolonieen unter Kaiser Wilhelm Ii. 1. Wohl wehte im Jahre 1888 schon seit längerer Zeit die deutsche Flagge an den Küsten Afrikas und in der Südsee; indessen waren die kolonialen Gebiete noch weit davon entfernt, wirkliche Kolonieen zu sein, die dein Mntterlande durch ihre Erzeugnisse erheblichen Nutzen schaffen konnten. Der Einfluß der Reichsgewalt beschränkte sich auf vereinzelte Vorposten, die zuni Teil noch in den Händen von Privatgesellschaften waren. Den Einge- borenen hatte der richtige Begriff von Deutschlands Macht und Größe noch nicht beigebracht werden können. Jetzt aber begann das Deutsche Reich, auch jenseit der Meere seinen heimischen Machtmitteln entsprechend aufzutreten. In Ostafrika erfolgte am l6. August 1888 die Übergabe des Küsten- strichs, den die deutsch-ostafrikanische Gesellschaft vom Sultan von Sansibar auf 50 Jahre gepachtet hatte, und in 14 Häfen wurde die Flagge dieser Ge- sellschaft unter dem Donner der Geschütze gehißt. Alsbald begann eine eifrige Tätigkeit, um dieses Gebiet wirtschaftlich auszunutzen, und schon sah man im Geiste den deutschen Kaufmann seine Pfade bis an das Seengebiet und die Grenzen des Kongostaates ziehen. Da erstanden den Deutschen in den Arabern schlimme Feinde. Die deutsche Verwaltung drohte, ihnen das Ranb- und Bestechungsgewerbe zu legen, welches sie bisher im Innern des Landes und an den Zollstätten betrieben hatten. Deshalb machten sie den kühnen Händler Buschiri zu ihrem Führer, und am 22. September 1888 rückten die Aufständischen mit bewaffneten Negerscharen vor Bagamoyo, den Haupt- platz der Deutschen. Hanptmann von Gravenreuth (gefallen in Kamerun 1891) warf sie zwar aus der Stadt und trieb sie zurück, und ebenso behauptete sich mit Hülfe der Flotte der Hafen Dar es Salüm; alle andern Küstenplätze aber fielen in die Hände der Wüteriche; die deutschen Beamten wurden vertrieben, die Anpflanzungen zerstört. In dieser Not zeigte Kaiser Wilhelm Ii., daß er mit klarem Blick und kräftiger Hand in die verworrenen Verhältnisse Ordnung zu bringen wußte. Der deutsche Reichstag bewilligte zwei Millionen Mark für die Unter- drückung des Sklavenhandels, der von den Arabern lebhaft betrieben worden war, sowie zum Schutze deutscher Interessen; Kriegsschiffe wurden nach Ost- afrika entsandt, und der Hauptmann Wißmann (jetzt Major v. Wißmann), der erste Deutsche, welcher Afrika in der ganzen Breite durchzogen hatte, wurde dazu ausersehen, als Reichskomniisfar die Ruhe und das Ansehen der deutschen Flagge wiederherzustellen. Dieser kühne Kriegsmann bildete mit deutschen Offizieren und Unteroffizieren, ägyptischen Soldaten und Zulakaffern eine deutsche Reichstrnppe, mit welcher er Bnschiris verschanztes Lager er- stürmte und den hartnäckigen Aufwiegler rastlos ins Innere des Landes ver- folgte, so daß er endlich auf der Flucht gefangen genommen und standrecht- lich erschossen wurde. Bei diesem Kampfe handelte es sich zugleich um einen sittlichen Ge- danken; denn er war ein Kreuzzng gegen die Schmach unsers Jahrhunderts, den Sklavenhandel, und eine menschenfreundliche Tat, die allen abendländischen Völkern, welche Besitzungen in Afrika hatten, zu gute kommen mußte. _ Der Aufstand hatte aber auch den Beweis dafür geliefert, daß die Kolonisation so gewaltiger Länderstrecken durch private Tätigkeit nicht durchführbar sei. Deshalb wurde in dem 1890 abgeschlossenen deutsch-englischen Vertrage, welcher das deutsche und englische Einflnßgebiet schärfer abgrenzte, mit dem

3. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 292

1903 - Essen : Baedeker
292 Die deutsche Auswanderung. die Seide für den kaiserlichen Hof sowie für die Ahnen- und Götzenopfer angefertigt wird; denn in Peking werden für Opferzwecke große Mengen von Seide verbrannt. Statt einer Fabrik hatte ich eine Reihe schmutzstarrender, dunkler Räume und vorsündflutlicher Webstühle vor mir; aber auf diesen entstanden vor meinen Augen die herrlichsten Gewebe, welche die Bewunderung der fremden Gesandten am chinesischen Kaiserhofe erregen. Trotz der großen Erfindungen, welche die Geschichte den Chinesen des Altertums zuschreibt, sind die heutigen Bewohner Chinas kein erfindungs- reiches Volk. Dafür ist ihr Nachahmungsvermögen ungewöhnlich stark aus- geprägt. In den Großstädten ist die Kleinindustrie fast ganz in die Hände der Chinesen übergegangen. Zu neuen Kleidern, Wäsche oder Schuhen Maß zu nehmen, ist indessen nicht ihre Sache. Sobald man ihnen jedoch ein europäisches Kleidungsstück als Muster mitgibt, verfertigen sie darnach in kurzer Zeit dasselbe Kleidungsstück zu erstaunlich billigen Preisen. Nur muß man in kleineren Städten den bezopften Kleiderkünstlern nicht etwa geflickte Kleider als Muster mitgeben, weil sonst das neue Kleidungsstück gewiß den gleichen Flicken an der gleichen Stelle aufweisen würde. Nach E. v. Hesse-Wartegg. *131. Die deutsche Auswanderung. 1. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts ging die bis dahin blühende Schmarzwälder Uhrenindnstrie so bedeutend zurück, daß nicht wenige Schwarz- wälder der Heimat Lebewohl sagten und in der neuen Welt ihr Glück versuchten (s. Nr. 125). Im fremden Lande nahmen sie die heimische Beschäftigung wieder ans, und wer hätte ihnen das verargen können? Allein sie erwiesen damit — ohne es zu wollen — ihren Landsleuten daheim im deutschen Vaterlande einen schlechten Dienst; denn sie führten in Amerika einen neuen Erwerbs- zweig ein und die Folge davon war, daß die Nachfrage nach Schwarzwälder Uhren von Amerika ans sich verringerte. In ähnlicher Weise wurden aus den Jndustriebezirken des Erzgebirges Weberei, Strnmpfwirkerei, Spitzen- und Spiel- warenfabrikation nach Amerika verpflanzt, wo diese Erwerbszweige einen solchen Aufschwung nahmen, daß sie der heimischen Industrie frühere Absatzgebiete ent- zogen. Infolge der Auswanderung aus den gewöhnlich schwach bevölkerten Ackerbaugebieten Norddeutschlands werden hier die Arbeitskräfte sehr verteuert, während die ausgewanderten ländlichen Arbeiter fremden, überseeischen Ländern zu gute kommen. Mancher redet zwar der Auswanderung das Wort und sagt: „Wo einer Platz macht, warten zehn andere auf seine Stelle." Aber man sieht, die Sache hat doch eine gar ernste Kehrseite, besonders wenn man bedenkt, daß die Aus- wanderung dem Vaterlande noch manchen andern Schaden zufügt. Das Vater- land hat für die eingebüßten Arbeitskräfte die Kosten der Erziehung und Aus- bildung getragen, und außerdem geht das Vermögen der Auswanderer dem heimatlichen Volksreichtnm verloren. Die 250000 Landsleute, welche in den Jahren 1884 und 1885 auswanderten, entzogen dem Heimatland an Bargeld etwa 150 Millionen Mark, an Wehrkraft ungefähr ein Armeekorps und endlich einen bedeutenden Kapitalwert der Personen an Arbeits- und Steuerkraft. Man

4. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 319

1903 - Essen : Baedeker
König Friedrich Wilhelm I. als Volkswirt. 319 den Bürgern, daß sie die Straßen pflasterten, reinigten und abends be- leuchteten. Ms der westfälische Friede den Verwüstungen des schrecklichen Krieges ein Ziel setzte, da kannten die Brandenburger sich bereits der Segnungen des Friedens erfreuen. Rastlos fuhr der Kurfürst auch nach dem Kriege fort, den Wohlstand seiner Untertanen zu heben. Er ermunterte und unterstützte diejenigen, welche ein Gewerbe begründen oder Fabriken anlegen wollten. Er selbst richtete mehrere Glashütten, Eisen- und Blechhämmer, eine Gewehrfabrik, eine Seidenweberei und eine Zuckersiederei ein. Arbeitsscheue Bettler ließ er aufgreifen und in Fabrikorte bringen, wo sie ihr Brot verdienen mußten. Im Jahre 1685 bot er den französischen Untertanen, welche um ihres Glaubens willen ihr Vaterland verließen, eine neue Heimat in seinem Lande an. Mehr als 16000 französische Flüchtlinge folgten seiner Lin- ' ladung. Sie lohnten des Kurfürsten menschenfreundliche Gesinnung nicht nur dadurch, daß sie treue Untertanen wurden, sondern auch, indem sie manchen neuen Lrwerbszweig in Brandenburg einführten und bereits vor- handene verfeinerten. Die Franzosen, die sogenannten Réfugies, d. h. Flüchtlinge, brachten den Seidenbau und die Zeidenweberei wie auch die Spiegelfabrikation in die Mark. Lin Franzose schlug in Magdeburg den ersten Strumpfwirkerstuhl auf,- ein anderer legte in dem benachbarten Burg die erste Papiermühle an. Buch den Hut-, Handschuh- und Perücken- machern waren die Einwanderer Lehrer und Vorbilder. Der Tuchmacherei wandte der Kurfürst ganz besondere Fürsorge zu. Zur Belebung des woll- und Tuchhandels rief er in der Ztadt Brandenburg einen neuen wollmarkt ins Leben,' auch erließ er Bestimmungen zur Verbesserung der einheimischen Tuchfabrikation und verbot die Einfuhr fremden Tuches. In ähnlicher weise förderte er die Bielefelder Leinenindustrie. Das Wohl der Handwerker lag dem Kurfürsten sehr am Herzen. Noch im letzten Jahre seiner Negierung erließ er eine Handwerkerordnung, welche mit manchem überlebten Brauch aufräumte. 5o sollten z. B. fortan Zähne von Nachtwächtern, Zchäfern, Pfeifern, Barbieren, Toten- gräbern, deren Beruf bisher für „unehrlich" gehalten wurde, von den Zünften als Lehrlinge zugelassen werden, ebenso Bauernsöhne. Nuf die Lehrzeit sollte eine mindestens N/s Jahre währende wanderzeit folgen. Um den Verkehr lebhafter zu gestalten, erließ der Kurfürst eine Ver- ordnung zur Verbesserung der Landstraßen,' auch ließ er Brücken und Dämme bauen und an einsamen Wegstrecken Gasthäuser anlegen. Durch den Bau des Friedrich-Wilhelm-Kanals erwies er dem Güterverkehr einen wichtigen Dienst. Zo hat der Große Kurfürst sein Land nicht nur wehr- haft, sondern auch erwerbsfähig gemacht, und in ^doppeltem Zinne gilt, was sein Urenkel über ihn sagte: ,,Der hat viel getan!" Nach W. Pierson u. a. König Friedrich Wilhelm I. als Volkswirt. 1. Nicht durch glänzende Kriegstaten hat sich der zweite preußische König hervorgetan; vielmehr sind seine Erfolge auf dem Gebiete der Staats- verwaltung und der Volkswirtschaft zu suchen,' aber hier hat er wahrhaft Großes geleistet.

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 325

1903 - Essen : Baedeker
Der deutsche Zollverein. 325 *14-7. Der 6eutscke Zollverein. 1. In dem halben Jahrhundert zwischen Waterloo und Königgrätz ist die Gründung und Entwickelung des Zollvereins das segensreichste und größte Ereignis in der deutschen Geschichte. Nach den Freiheitskriegen lag die gesamte deutsche Gewerbetätigkeit schwer darnieder. Englands hoch- entwickelte Industrie hatte während der Kontinentalsperre eine geringere Rusfuhr als früher gehabt,- nun warf es die Unmassen der dadurch her- vorgerufenen Überproduktion zu Zchleuderpreisen auf den deutschen Markt. Uber während man den fremden Maren freie Einfuhr gewährte, sperrten sich die einzelnen deutschen Ztaaten durch Zchlagbäume voneinander ab und lähmten so den Verkehr in der widersinnigsten Weise. Über dem ganzen Reiche lag ein buntes Netz von Zollgrenzen, und überall waren die Grenzabgaben verschieden. Man kann sich heutzutage kaum einen Begriff von den Plackereien machen, welche Reisende wie Gewerbetreibende infolgedessen erdulden mußten. Ein Professor, der in Thüringen wohnte, reiste einmal mit seiner Gattin nach Bremen, um dort verwandte zu besuchen. Die Frau Professor fand die Preise der Kolonialwaren in Bremen ungemein billig und erstand deshalb ohne Wissen ihres Mannes ein Zäckchen Kaffee. Die heimreise sollte über Göttingen gehen. Un der Grenze von Hannover mußten die Reisenden aus ihrem Mietwägelchen steigen,- ein Zollbeamter durchsuchte den Wagen; allein die Zache lief glücklich ab, und ebenso ging es am andern Tage vor dem Zchlagbaum in Bückeburg. Undere Erfahrungen aber sollte das Ehepaar an der Grenze des Fürstentums Lippe-Detmold machen. Der Zollwächter durchwühlte rücksichtslos den Kutschkasten und zog endlich triumphierend den Kaffeesack heraus. Die Professorin hätte vor Zchreck und Zcham in den Boden sinken mögen,' aber was half's? Zie atmete erleichtert auf, als der gutmütige Gatte Zollstrafe und Zoll erlegte und ihr dann den Kaffee wieder einhändigte. Rach kurzer Zeit hielt der Reisewagen vor einem preußischen Zollhause. Beim vorzeigen der Papiere stellte es sich heraus, daß die (Quittung über den an der detmoldschen Grenze gezahlten Zoll fehlte. Wohl oder übel mußte man warten, bis ein Bote dieses wichtige Zchriftstück herbeigeschafft hatte. Nachdem nun der preußische Zollbeamte befriedigt war, kreuzte der Wagen kurhessisches und hannoversches (Bebtet; jedesmal wurde der fällige Zoll entrichtet, und endlich gelangte man nach Göttingen. Nach einigen Tagen wurde die Reise fortgesetzt. Merkwürdigerweise erklärte jetzt der Professor an allen Zollgrenzen, — und im Thüringer Lande war daran kein Mangel — daß er nichts zu verzollen habe. Unangefochten kamen die Reisenden nach Erfurt, hier musterte der preußische Zollbeamte von ungefähr die Wagenlaternen; er öffnete sie, und siehe da! — in beiden war Tabak ver- borgen. Der Kutscher hatte der Versuchung nicht widerstehen können, es der Professorin nachzutun. Uber kein Zchelten half; der Professor mußte abermals den Beutel ziehen. Daheim aber suchte seine Gattin vergeblich nach ihrem teuren Kaffee — der Professor hatte ihn seinem Freunde in Göttingen zum Geschenk gemacht. 2. Lolchen verworrenen Zuständen mußte ein Ende gemacht werden, sollte nicht der Rest des deutschen Gewerbes und Handels zu Grunde gehen. Im Fahre 1819 trat der „deutsche Handels- und Gewerbeverein" ins

6. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 327

1903 - Essen : Baedeker
Ein Großindustrieller als preußischer Abgeordneter. 327 war nun der wirtschaftlichen Übermacht Preußens gegenüber nicht mehr lebens- fähige er verband sich im Jahre 1833 mit dem preußischen Verein, und so war die Grundlage für den deutschen Zollverein geschaffen. Huf feinem Banner stand: Freiheit des Verkehrs im Innern und ein mäßiger Schutz gegen die Überfüllung dermärkte durch auswärtige Erzeugnisse. Unter diesem Banner hat sich, unterstützt durch die gesteigerte Ausbildung der Gewerbetreibenden, die ganz besonders von König Friedrich Wilhelm Hi. lebhaft gefördert wurde, eine nationale Industrie herangebildet. Preußen hatte großherzig den Kleinstaaten die auf die Kopfzahl be- rechneten Einnahmen zugestanden, welchen ihr Handel indessen nur selten entsprach. So erhielt Nassau 1836—1846 aus den Zolleinnahmen 2ih Mil- lionen Taler ausgezahlt, während es nur fts Million Taler eingenommen hatte,- allein Preußen brachte solche Opfer um seiner deutschen Politik willen und als Bannerträger des wirtschaftlichen Fortschritts. His in der Nacht zum 1. Januar 1834 auf allen Hauptstraßen Deutschlands die Schlag- bäume, vor denen sich ganze Wagenzüge angesammelt hatten, unter dem lauten Jubel der harrenden Mengen und dem lustigen Peitschenknall der Fuhrleute sich hoben, da ging es über die zollfreien Grenzen unaufhaltsam dem Tage entgegen, der die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches bringen mußte. Nach Goldschmidt, Wolffund dem Lesebuch für Fortbilduugß-, Fach- u. Gewerbe- schulen herausgegeben von Leipziger Fortbildungsschuldirektoren und -Lehrern. *148. 6in Großindustrieller als preußischer Abgeordneter. Bis zum Jahre 1860 war ich mit wissenschaftlichen und technisch- praktischen Arbeiten so vollauf beschäftigt, daß ich der Politik ganz fern blieb. Die Aufforderung, mich zum Abgeordneten wählen zu lassen, hatte ich wiederholt abgelehnt, hielt es aber im Jahre 1864 für meine Pflicht, die ohne mein Zutun auf mich gelenkte Wahl zum Abgeordneten für den Bezirk Solingen-Remscheid anzunehmen. Damals bildete die von der preußischen Regierung so lebhaft betriebene Neugestaltung des Heeres die große Streitfrage, um welche die politischen Parteien sich gruppierten. Der Kern dieser Frage bestand in der nach dem Negierungsplane vorgesehenen Verdoppelung des preußischen Heeres mit entsprechender Vergrößerung der Militärausgaben. In der Tat war der Wohlstand Preußens schon damals hinter dem der andern deutschen Staaten erheblich zurückgeblieben, da auch nach den Befreiungskriegen die Last der deutschen Wehrkraft hauptsächlich aus Preußens Schultern geruht hatte. Man wußte zwar, daß König Wilhelm schon als Prinz von der Notwendigkeit überzeugt war, den Staat Friedrichs des Großen an die Spitze Deutschlands zu stellen ; aber man zweifelte an der Durchführbarkeit seines planes. Der Glaube an den ge- schichtlichen Beruf des preußischen Staates, die Einigung Deutschlands her- beizuführen, der Glauhe an Preußens Glücksstern war zu tief gesunken. Auch die eifrigsten Schwärmer für Deutschlands Einheit und Größe, ja selbst echt preußische Patrioten hielten es deshalb mit ihrer Pflicht nicht für vereinbar, Preußen diese neue, fast unerschwinglich scheinende Militär- last aufzubürden. Die Volksvertretung verwarf zum großen Teil, aller- dings mit schwerem Herzen, den Entwurf der Negierung, und bei wieder- holten Auflösungen des Abgeordnetenhauses bestätigte das Volk durch die Neuwahlen diese Entscheidung.

7. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 389

1903 - Essen : Baedeker
Gesundheitspflege in Stadt und Werkstatt. 389 geeignet und berufen war, die Vermittlung zwischen den streitenden Parteien in die Hand zu nehmen und darauf hinzuwirken, daß die für beide Teile mit schweren Opfern verbundenen Arbeitseinstellungen tunlichst vermieden oder, wo sie entstanden waren, möglichst rasch beseitigt wurden. Diesem Mangel wurde dadurch abgeholfen, daß man für solche Fälle dem Gewerbegericht die Rolle eines Einigungs- amtes zuwies. Als solches kann das Gewerbegericht aber nur dann in Tätig- keit treten, wenn es von beiden Teilen angerufen wird, und wenn die beteiligten Arbeiter und Arbeitgeber Vertreter bestellen, welche mit der Verhandlung vor dem Einigungsamt beauftragt werden. Das Einigungsamt verhandelt in der Besetzung von vier Beisitzern neben dem Vorsitzenden, Arbeitgeber und Arbeiter in gleicher Zahl, und kann sich durch Zuziehung von Vertrauens- männern der Arbeitgeber und Arbeiter in gleicher Zahl ergänzen. Es vernimmt sodann die Vertreter beider Teile, stellt die Streitpunkte und die für ihre Beurteilung in Betracht kommenden Verhältnisse fest und versucht, eine Einigung zwischen den streitenden Teilen herbeizuführen. Kommt eine Vereinbarung nicht zu stände, so gibt das Einigungsamt einen Schiedsspruch ab. Die Beschlußfassung über den Schiedsspruch erfolgt mit einfacher Stimmenmehrheit. Stehen bei der Beschlußfassung über den Schiedsspruch die Stimmen sämtlicher für die Arbeitgeber zugezogenen Beisitzer und Vertrauens- männer denjenigen sämtlicher für die Arbeiter zugezogenen gegen- über, so kann der Vorsitzende sich seiner Stimme enthalten und feststellen, daß ein Schiedsspruch nicht erzielt worden ist. Ist aber ein solcher zu stände gekommen, so wird er den Vertretern beider Teile mit der Aufforderung eröffnet, sich binnen einer bestimmten Frist zu erklären, ob sie sich ihm unterwerfen. Erklären sie sich innerhalb der bestimmten Frist nicht, so gilt die Unterwerfung als abgelehnt. Nach Ablauf der Frist erläßt das Einigungs- amt eine öffentliche Bekanntmachung, welche den abgegebenen Schiedsspruch und die darauf abgegebenen Erklärungen der Par- teien enthält. Wird weder eine Vereinbarung noch ein Schiedsspruch erzielt, so wird dies von dem Vorsitzenden öffentlich bekannt ge- macht. Burchard. *180. Gesundheitspflege in Stadt und Werkstatt. i. Nach den siegreichen Schlachten des Jahres 1866 ging von den blutigen Gefilden Böhmens ein unheimlicher Würgengel aus, und wo er seinen Einzug hielt, da forderte der Tod zahlreiche Opfer. Auch in einer volkreichen Industriestadt brach die Cholera, jene schreckliche Seuche, aus. Die menschlichen Wohnungen standen hier eng aneinander gedrängt; kein Wunder, daß der Tod eine reiche Ernte hielt. Die vorhandenen Leichenwagen reichten nicht aus, um die Opfer der verheerenden Krankheit schleunigst dem Friedhofe zuzuführen. Niemand kannte damals das Wesen jener ansteckenden Krank-

8. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 394

1903 - Essen : Baedeker
394 Handwerker und Dichter. das Bett; ein Kind lag an der Bräune, ein anderes an einem unheilbaren Gelenkübel darnieder, und das jüngste und siebente Kind schrie jämmerlich in seiner Wiege. Der Meister versah das Hauswesen und besorgte die Krankenpflege, so gut es gehen wollte. Dazu war das Geld ausgegangen, und bis zum Nachmittag hatte sich noch kein Käufer in dem kleinen Laden sehen lassen. Mann und Frau lauschten angstvoll, ob nicht endlich die Ladenklingel ertönen würde, und wirklich — — jetzt ließ sie sich hören. Weise trat in den Laden und sah einen Herrn vor sich, der ihm einen Spazierstock ent- gegenhielt, dessen Griff zerbrochen war. Ein lieblicher Kinderkopf erschien an der Tür im Hintergründe. — — „Vater!“ — „Einen Augenblick!“ sagte Weise, „ich stehe sogleich wieder zu Ihren Diensten.“ — „Haben Sie Krankheit im Hause?“ fragte der Herr teilnehmend den zurückkehrenden Meister. Mehr als aus der Antwort war es aus den großen, dunkeln Augen und den Gesichtszügen des Meisters zu entnehmen, daß diesen Mann schon manche Trübsal heimgesucht hatte. „Ich möchte noch einige Geschenke und Andenken nach Berlin mit- nehmen,“ versetzte jetzt der Fremde und wählte einige Stöcke, Pfeifen, Zigarrenspitzen und Nippsachen, im ganzen für sieben Thaler, aus. Gerührt reichte der Meister dem Käufer die Hand; dieser aber erwiderte: „Ich bin Ihnen Dank schuldig. Ich kam mit dem Vorsatz hierher, dem Dichter der „Braut des Handwerkers“ die Hand zu drücken für den Genuß, den Sie mir und meiner Frau durch diese Dichtung bereitet haben, und ich möchte gerne noch ein Viertelstündchen mit Ihnen plaudern, wenn . . . .“ — „Ich hole die Nachbarin,“ sagte erfreut der Meister, „und dann stehe ich zu Diensten.“ Bald saßen die beiden Männer in traulichem Gespräche beisammen, als seien sie schon seit lange bekannt, und sie schieden als wahre Herzens- freunde. Der Fremde aber, der Kaufmann Christoph Jasper aus Berlin, wollte Freienwalde nicht verlassen, ohne für den Dichter ein Mehreres getan zu haben. Er suchte den Oberprediger Melcher auf, dessen beide Söhne den Drechslermeister früher zur Herausgabe seiner ersten Dichtungen bestimmt hatten, und beratschlagte mit ihm, wie man Weise zu einem eigenem Heim verhelfen könne. „Der Anfang hierzu ist bereits gemacht,“ versetzte der würdige Herr, „die vaterländischen Handwerkervereine haben zu diesem Zwecke eine Ehrengabe von 500 Thalern gesammelt.“ — „Nun, so werde ich die Sache zu Ende führen,“ sagte kurz entschlossen der edle Menschenfreund. Nach wenigen Stunden wurde Weise zu dem Oberprediger gerufen, und Christoph Jasper übergab dem erstaunten Meister ein Schriftstück mit den Worten: „Ich habe für Sie ein Haus gekauft; Sie sind in diesem Schrift- stück als Eigentümer bezeichnet. Das von mir gezahlte Geld habe ich mit der Bestimmung eintragen lassen, daß es Ihnen vor zehn Jahren nicht ge- kündigt werden darf.“ Er drückte dem Überraschten die Hand und ver- abschiedete sich von ihm aufs herzlichste. 2. Karl Weise war am 19. November 18l3 in Halle geboren. Plündernde Kosaken, die den bei Leipzig geschlagenen Franzosen auf den Fersen saßen,

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 404

1903 - Essen : Baedeker
404 Wie kommt der Handwerker zu seinem Gelde? Arbeit. Dem guten Rufe, den er sich auf diese’ Weise erworben, verdankte er es, daß beim Bau eines neuen Schulhauses die städtische Verwaltung unter vielen Bewerbern ihm die Lieferung der Schulbänke übertrug. Freilich mußte er sich verpflichten, die Bestellung bis zum i. März des folgenden Jahres auszuführen. Um diesen Zeitpunkt einhalten zu können, sah er sich genötigt, einen zweiten Gesellen anzunehmen, einen größeren Vorrat Holz zu kaufen und dafür einen Lagerplatz zu mieten. Der Holzhändler verlangte indessen für seine Lieferung sogleich eine größere Teilzahlung, und der Eigentümer des Lagerplatzes hatte sich vierteljährliche Voraus- bezahlung der Miete ausbedungen. Da galt es, möglichst viel Geld flüssig zu machen; denn der Meister wußte wohl, daß für einen Ge- schäftsmann kaum etwas nachteiliger ist, als wenn er in den Ruf eines „faulen Zahlers“ kommt. Er sah deshalb seine Bücher durch und schrieb den Kunden, an die er noch eine Forderung hatte, Rech- nungen aus. Wenn ein Kunde bereits längere Zeit mit der Zah- lung im Rückstände war, so setzte er die Worte hinzu: „Um bal- dige Begleichung wird höflichst gebeten.“ Hiermit hatte er in den meisten Fällen Erfolg. Nur drei seiner Kunden ließen nichts von sich hören, obwohl er seinen Lehrling mit einer quittierten Rechnung zu ihnen geschickt, darauf anfänglich milde, später dringende Mahnbriefe an sie ge- richtet und endlich hinzugefügt hatte, daß er die Hülfe des Gerichts in Anspruch nehmen würde. Der erste dieser säumigen Zahler war der Althändler Mohr, von dem Meister Streich für einige Ausbesserungen an den Laden- tischen 5,60 Mark zu fordern hatte. Freilich wunderte es den Meister kaum, daß er nur mit Mühe zu diesem geringfügigen Be- trage gelangen konnte; denn er wußte, daß Mohr nie recht im klaren darüber war, was er von seinen Geschäftsfreunden zu for- dern hatte, und was er ihnen schuldete, weil er kein Freund einer geordneten Buchführung war. Diese Nachlässigkeit verursachte ihm noch andere Verdrießlich- keiten und Verluste. So war Mohr fest davon überzeugt, daß er zu hoch zur Einkommensteuer veranlagt sei; aber alle seine Be- schwerden waren vergeblich, da er ohne ordnungsmäßig geführte Geschäftsbücher nicht nachweisen konnte, wie hoch sein Einkommen wirklich war. Meister Streich war es müde, sich von diesem Manne noch weiter hinhalten zu lassen. Deshalb richtete er an das Amtsgericht folgende Eingabe: „Der Althändler Mohr hierselbst, Langstraße 16, schuldet mir laut anliegender Rechnung für Schreinerarbeiten 5,60 Mark. Trotz wiederholter Mahnung, zuerst durch Brief vom 6. Juni d. J., ist von ihm keine Zahlung zu erlangen gewesen. Ich beantrage deshalb, gegen ihn einen Zahlungsbefehl auf 5,60 Mark nebst 4 °/o Zinsen vom Tage der ersten Mahnung an zu erlassen.“ Das Amtsgericht entsprach diesem Antrage binnen wenigen Tagen und ließ dem Althändler Mohr durch einen Gerichtsvollzieher einen Zahlungsbefehl zustellen, der folgendermaßen lautete:

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 428

1903 - Essen : Baedeker
428 Die deutsch Flotte. lassen, daß aber die Bereitstellung einer tüchtigen Kriegsflotte neben Geld auch Zeit erfordert. Da die in der Hast geschaffene Reichs- flotte weder Kriegs- noch lebensfähig war, so mußte der Bundestag ihre Auflösung beschließen. Einige Schiffe fanden Käufer; Preußen übernahm zwei Fahrzeuge, und der Rest der Schiffe mußte öffent- lich versteigert werden. Nachdem die deutsche Reichsflotte ein so klägliches Ende ge- nommen hatte, beauftragte König Friedrich 'Wilhelm Iv. von Preußen den Prinzen Adalbert, zur Verteidigung der Ostseeküste geeignete Schritte zu tun. Es wurde beschlossen, eine preußische Küstenflottille zu bilden, die im Kriege auch der Verteidigung des ganzen Reiches zu gute kommen sollte. Auch erwarb der König zur Anlage eines Kriegshafens von Oldenburg den Jadebusen. Seit- dem wuchs die preußische Marine langsam, aber stetig an. Allein auch i. J. 1864 vermochte sie nicht der dänischen Flotte wirksamen Widerstand zu leisten, so daß von letzterer die preußischen Ostsee- küsten blockiert wurden. Die Verfassung des Norddeutschen Bundes schuf eine Bundes-Kriegsmarine unter dem Oberbefehl des Königs von Preußen, und am 1. Oktober 1867 wurde an Stelle der alten preußischen Flagge die neue, jetzt noch gültige Kriegsflagge gehißt. Auf die Marine konnten jetzt größere Geldmittel verwandt werden, und ganz besonders wichtig für ihre Entwickelung war es, daß Preußen seit 1866 im Besitze des Kieler Hafens war, und daß nach fleißiger, zäher Arbeit der Kriegshafen an der Jade eröffnet wurde. König Wilhelm taufte den Platz am 17. Juni 186g „Wilhelmshaven“. Trotzdem war die junge Flotte im deutsch-französischen Kriege nicht im stände, die Blockade unserer Küsten zu verhindern. Der Seeverkehr war völlig abgeschnitten; unsere Handelsflotte war ge- lähmt, und viele Handelsschiffe wurden von feindlichen Kreuzern als Prisen aufgebracht. Daß die feindliche Flotte unsere Küste nicht angriff, kann nur dadurch erklärt werden, daß der Landkrieg schon kurz nach der Kriegserklärung eine für Deutschland erstaunlich günstige Wendung nahm. Aus den in diesem siegreichen Kriege gemachten Erfahrungen hat sich ergeben, daß Deutschland eine starke Angriffs flotte braucht, die den Feind von der Küste zu vertreiben vermag. 2. Zu den wichtigsten Aufgaben, welche das neue Deutsche Reich zu lösen hatte, gehörte daher der Ausbau einer Reichs- Kriegsflotte, welche mit dem Landheere vereint ihren vor- nehmsten Zweck, den Schutz des deutschen Landes gegen die An- griffe feindlicher Mächte, erfüllen konnte. Neben der Landesverteidigung fällt der Kriegsflotte der Schutz des Handels und der vom Handel bewegten landwirtschaftlichen und industriellen Güter zu (s. Nr. 126, 12g). Gar mannigfaltig sind unsere Beziehungen zu fremden Ländern; zahlreiche Produkte und Lebens- rnittel, welche der heimische Boden gar nicht oder in nicht ge- nügender Menge hervorbringt, beziehen wir vom Auslande, welches von uns wiederum mit Produkten unseres Landes, mit Werkzeugen und Maschinen versehen wird. Neben Kaffee, Petroleum, Gewürzen,
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