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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde von Thüringen - S. 9

1909 - Altenburg : Bonde
9 Nicht selten ist der Wald unterbrochen von saftigen B e r g w i e s e n, die auf den Höhen und Abhängen sich hinziehen. Auch der mittlere Teil des Thüringerwaldes ist ziemlich dichtbesiedelt, doch sind von den Bewohnern die höher gelegenen Gebiete fast vollständig gemieden worden. Nur wenige Ortschaften (8) liegen höher als 650 m. Die natürlichen Ansiedelungsstellen für die Bewohner bildeten die Flußtäler mit ihren Gebirgswässern. Deshalb liegen die meisten Orte auch in den Talweitungen, Talmulden und Talkesseln oder am Ausgange der Talgründe; denn hier sind sie mehr geschützt als auf den Hochflächen. Dazu Trusenfall. gewähren die fruchtbaren Talauen mit ihren Wiesengründen, Ackerfluren und klaren Berg- wässern reiche Aussicht auf lohnende Beschäftigung. Wo es Boden und Witterung zulassen, da baut man Kartoffeln, Flachs und Sommergetreide, auf den Berg- und Tal- wiesen aber treibt man eine umfangreiche Viehzucht. Da der Ackerbau nicht ausreichenden Verdienst gewährt, so müssen die „Wäldler" nach anderer Beschäftigung sich umsehen. Da bietet ihnen denn der Wald mannigfachen Verdienst. Im Dunkel des Waldes treibt der Köhler sein rußiges Geschäft und gewinnt in dampfenden Meilern die Holzkohlen; H a r z s ch a r r e r und Pechsieder sammeln das Harz und bereiten daraus Pech und Kienruß; Waldarbeiter fällen die riesigen Stämme und entrinden sie; Frauen und Kinder sammeln Beeren und Pilze, Kräuter und Knollen und bringen sie zum Ver-

2. Landeskunde von Thüringen - S. 37

1909 - Altenburg : Bonde
37 (Saale, Elster und Pleiße) fließen durch breite sumpfige Wieseugründe und teilen sich hier und da in mehrere Arme. Den Boden bedeckt allenthalben eine tiefgründige, fruchtbare Ackerkrume. Daher weicht der Wald fast gänzlich zurück. Zahlreiche Bauerndörfer liegen auf der Ebene, umgeben von ausgedehnten wogenden Feldern. Im thüringischen Tiefland wird vorwiegend Ackerbau und Viehzucht ge- trieben. Der fruchtbare Boden eignet sich ganz besonders zum Anbau von Weizen und Zuckerrüben. Aus den großen und saftigen Rüben wird in vielen Zuckerfabriken der süße Rübenzucker gewonnen, während Kartoffeln, Korn und Weizen zur Brannt- weinbereitung verwendet werden. Die reichen Kohlenlager aber, welche im Innern der Landschaft lagern, haben in den Städten eine blühende Industrie hervor- gerufen. Aus den Braunkohlen, die nicht zum Heizen tauglich sind, gewinnt man Solar- und Maschinenöl, Teer und Paraffin. Aus dem letzteren werden unsere Kerzen hergestellt, die zu Weihnachten auf unseren Christbäumen strahlen. Außerdem werden in vielen Fabriken Maschinen, Tuche, Leder, Pianinos und Kinderwagen hergestellt. Das thüringische Tiefland weist daher zahlreiche große Städte auf. Die Haupt- stadt des Tieflands ist H a l l e, das eine blühende Fabrik- und Handelsstadt ist und 170 000 Einwohner zählt. An der Saale liegen weiter stromaufwärts Merseburg (20 000) und Weißenfels (31 000), in denen ebenfalls das Großgewerbe blüht. Auch Zeitz an der Elster (31000) besitzt mannigfache große Fabriken. Nbungsfragen: Wodurch ist die Gliederung des östlichen Thüringens hervor- gebracht worden? Woher rührt der Waldreichtum des Oberlandes der Saal-Elsterplatte? Was hat der Wasserreichtum zur Folge gehabt? Wie kommt's, daß das Oberland so viele Wiesen aufweist? Warum tritt im Oberland der Ackerbau so sehr zurück? Welchen Wert haben die ausgedehnten Waldungen? Welchen Einfluß hat die Natur des Ober- landes auf dessen Besiedelung ausgeübt? Wie kommt's, daß der Norden der Saal-Elster- platte so dicht besiedelt ist? Woher rührt wohl die große Fruchtbarkeit? Wie kommt's, daß im thüringischen Tiefland eine so rege Industrie sich entwickelt hat? Wie mögen wohl die ausgedehnten Braunkohlenlager entstanden sein? Warum hat sich die Fabrik- tätigkeit besonders in den Städten entwickelt? a) Lage. Thüringen ist eine deutsche Landschaft. Es liegt fast in der Mitte Deutschlands. Es breitet sich aus zwischen dem Thüringerwalde und dem Harze, zwischen der Werra und der Elster. Wegen seiner Lage nennt man es auch das Herz Deutschlands. Man kann es auch das deutsche Durchgangsland nennen; denn es verbindet das süddeutsche Hochland mit dem norddeutschen Tieflande, das westdeutsche Bergland mit dem ostdeutschen Hügellande. ll) B o d e n g e st a l t. Thüringen gehört dem mitteldeutschen Gebirgs- und Hügel- lande an und wird von dem Franken- und Thüringerwalde durchzogen. Im Westen und Osten offen, wird es in der Mitte von einer tiefen Bodensenke durch- zogen, in welcher die Thüringer Querbahn verläuft. Der von So. nach Nw. ziehende Gebirgsrücken des Franken- und Thüringerwaldes dacht sich nach Nordosten zu stufenmäßig Ii. Abschnitt.

3. Landeskunde von Thüringen - S. 11

1909 - Altenburg : Bonde
11 Auch die Breite des Gebirges wird nach Nordwesten hin immer geringer. Während in der Nähe des Jnselsberges die Breite noch gegen 4 Stunden (14 km) beträgt, ist das Gebirge in der Gegend von Eisenach nur noch halb so breit. An hohen Berggipfeln ist der nordwestliche Thüringerwald nicht reich. Den Eck- pfeiler im Südosten bildet der Jnselsberg (915 m), der sich aus rotbraunem Porphyr aufbaut. Er stellt nicht eine einzelne Erhebung dar, sondern bildet eine Berg- gruppe. Aus einer Reihe von Bergkuppen, die ihn wie ein Kranz umlagern, ragt er stolz und majestätisch heraus. Infolge seiner Lage und seiner scharf hervortretenden Gestalt ist der Jnselsberg der schönste und besuchteste Aussichtspunkt des Thüringerwalds. Von seiner Spitze aus bietet sich dem Auge des Wanderers eine weite Fernsicht auf die Täler und Höhen von Thüringen und Franken. Ruhla. Von dem Hauptrücken laufen nach beiden Seiten hin mehrere Seitenäste aus. Diese sind jedoch kurz und umschließen schmale Gebirgskessel. Der bedeutsamste ist der K e s s e l von Ruhla. Aus einem der Seitenäste ragt der Wartberg heraus. Steil steigt derselbe über der Stadt Eisenach empor und trägt auf seinem Rücken die Wartburg, die einst Landgraf Ludwig der Springer erbaute. In der Landgrafenzeit war das Gebirge mit ausgedehnten dichten Wäldern bedeckt, die reich an allerlei Wild waren. Deshalb jagten die Landgrafen oft und gern in der Gegend am Jnselsberg, in der Ruhl und in der Nähe der Wartburg. Auch heut ist der nordwestliche Thüringerwald noch mit ausgedehnten Wäldern bedeckt, in denen Fichte und Buche vorherrschen, und auch heute noch sind die Wälder von zahlreichem Wild belebt. Während in der Landgrafenzeit menschliche Siedelungen nur selten anzutreffen waren, sinden wir heute eine ganze Reihe blühender Ortschaften, von denen die bedeutsamsten am Rande des Gebirges liegen. Die Hauptorte sind Eisenach und Ruhla. Die

4. Landeskunde von Thüringen - S. 18

1909 - Altenburg : Bonde
18 sichtbar ist. Gegenüber liegt das gewerbreiche Städtchen Kahla. Nachdem der Fluß an dem steilen Felsen von Rothenstein vorüber ist, tritt er bei Lobeda in das Gebiet des Muschelkalks ein. Jäh und schroff steigen die Felsen, die meist kahle Abhänge bilden, am Rande der Aue empor. Auf vorspringenden Bergzungen thronen die Ruinen Lobdeburg, Fuchsturm und Knnitzburg und erinnern an vergangene Zeiten. In der weiten Flußaue aber liegt das freundliche Jena, die Universitätsstadt des Thüringer Landes. Die Kalkberge, welche das Talbecken ringsum einschließen, tragen hier und da Weinberge, so daß der Dichter wohl singen konnte In Jena preßt man Trauben aus Und macht sogar noch Wein daraus. Nun fließt die Saale an Dornbnrg vorüber, dessen drei Schlösser von steiler Höhe ins Tal niederschauen; dann berührt sie Kam bürg und tritt in den wald- umsäumten Kessel von G r o ß h e r i n g e n ein , der sich am Unterlans der Ilm bis Sulza hinanszieht. Das Saaltal bei Kahla mit Dohlenstein, Leuchtenburg und Pfaffenberg. (Aus Amende, Landeskunde des Herzogtums Sachsen-Altenburg.) Unterhalb Großheringen werden die Talränder niedriger, rücken aber wieder näher zusammen. Die Saale tritt in die untere Saalgasse ein und durchbricht in enger Pforte das Thüringer Hügelland. Auf den steilen Kalkfelsen des rechten Ufers erheben sich die Ruinen S a a l e ck und Rudelsburg, im Tale aber liegt das freundliche K ö s e n , das als Solbad viel besucht wird. Unterhalb Kösen tritt die 'Saale in den weiten 9c a u m b u r g e r Kessel ein , in dem Naumburg mit seinem ehrwürdigen Tome liegt. Waldige Höhen mit Ruinen gekrönt und steile, mit Weinbergen bedeckte Abhänge säumen noch ein Stück das Tal ein, in dem sich Fruchtfelder mit Weizen, Ölsaaten und Gemüse ausbreiten. Bald wird aber das Tal weiter, die Höhen werden niedriger und der Fluß tritt bei W e i ß e n s e l s in das Tiefland ein. Auf ihrem Laufe durch die Saalaue und die Saalgasse empfängt die Saale zahl- reiche Nebenflüsse, die ihr bedeutende Wassermengen zuführen. Aus den wald- und wasser- reichen Gegenden Thüringens gehen ihr die längeren und wasserreicheren Flüsse zu (Schwarza, Ilm, Unstrut, Orla, Roda, Wethau), während die wasserarmen Gegenden ihr nur kleine Zuflüsse zusenden. Infolgedessen wird der Fluß immer breiter und tiefer; während er

5. Landeskunde von Thüringen - S. 33

1909 - Altenburg : Bonde
33 Tuche, Flanelle, Leder und Bier, während in Weida (8000) Leinen-, Woll-, Filz- und Topfwaren hergestellt werden. Die Orlasenke ist für den Verkehr von großer Bedeutung. Gegenwärtig wird sie von der Eisenbahn Gera-Saalfeld durchzogen, die die Saalbahn mit der Elstertal- bahn verbindet. Das Unterland der Saal-Elsterplatte. Die Unterstufe der Saal-Elsterplatte bildet den nördlichen Abschnitt der Platte. Sie beginnt jenseit der Orlasenke und setzt sich nach Norden fort bis zur sächsisch- thüringischen Tieflandsbucht. Schloß Fröhlichen Wiederlunft. (Runkwitz.) Die Hochfläche wird durch die zahlreichen tiefeingeschnittenen Flußtäler, welche sich ziemlich weit gegen die Wasserscheide hinaufziehen, in mehrere Hochwellen zerlegt. Die Plattenform hat sich nur in der Mitte und im Norden der Landschaft erhalten. Die Gewässer der Hochfläche fließen zur Saale und Elster hin. In die Saale münden Orla, Roda, Gleißbach und W e t h a u, während die Platte zur Elster nur kleinere Bäche sendet. Der Boden dieser Landschaft baut sich zumeist aus B u n t s a n d st e i n aus; an einzelnen Stellen tritt auch der Muschelkalk auf, z. B. an der Wölmse. Der Bunt- sandstein liefert einen guten Waldboden. Daher weist auch dieser Teil der Saal-Elster- platte ausgedehnte Waldungen auf. Die dunklen Forsten, inmitten welcher freund- liche Orte und schöne Schlösser liegen, und die stillen Waldgründe mit den einsamen Mühlen verleihen der Landschaft einen eigenartigen Reiz. Wo der Buntsandstein mit lehmigen und tonigen Schichten durchsetzt ist, wie im Norden der Landschaft (Abtei und Heide des Altenburger Westkreises), da eignet sich der Boden zum Ackerbau. Hier finden Fritz sch e, Landeskunde von Thüringen. 4.-6. Auflage. Z

6. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 5

1910 - Altenburg : Bonde
wo die Hellwiese liegt. Zwischen Stadtberg und Schmöllnscher Höhe. Auch so hoch wie die Berge? Nein, viel tiefer. Also? Wie nennt man die Vertiefung zwischen zwei Bergen? Tal- Fasse zusammen! Wo fängt nun die Hellwiese an? Altendorfer Brücke. Wie weit reicht sie? Bis zum großen Damm. Jetzt können wir die Antwort auf unsere Frage geben. Die Hellwiese liegt im Südwesten vor der Stadt. Sie liegt in dem Tale zwischen Stadtberg und Schmöllnscher Höhe und reicht von der Altendorfer Brücke bis zum großen Damm. 2. Warum wird hier im Winter die Eisbahn angelegt? Seht einmal über die Hellwiese hin! Wie geht diese? Ganz eben wie der Fuß- bodeu in der Stube. Was ist sie also? Eine Ebene. Und weil sie im Tale liegt? Eine Talebene. Was ist auf einer solchen ebenen Fläche leicht möglich? Da kann man bequem Schlittschuh laufen, weil es nicht bergauf und nicht bergab geht. Aber woher nimmt man denn das Wasser? Das ist ja gleich dabei; es fließt ja ein Bach durch die Wiese. Weißt du, wie der Bach heißt? (Stadtbach, Blaue Flut). Warum trägt er wohl diese Namen? Wie fließt er denn? Sehr langsam; es sieht aus, als ob er still stände. Warum wohl? Er kann nicht schnell laufen, weil die Wiese ganz eben ist. Fließt er denn über die Wiese hinweg? Nein, in einem Graben. Den Graben nennt man sein Bett. Was ist an beiden Seiten? (Seht den Straßengraben an!) Hüben und drüben ist ein Rand. Den nennt man Ufer. Wieviel Ufer hat also der Bach? Wie wird man sie nennen? Wo ist das rechte Ufer? Wo das linke? Der Stadtbach durchzieht die Hellwiese! Von welcher Seite kommt er? Süd- Westen. Nach welcher Seite hin fließt er? Nordosten. Geht er immer mitten hindurch? Nein, hinter Kratzschens Gute teilt er sich in zwei Arme. Der eine Arm geht auf der Hellwiese weiter, der andere kommt an die Straße heran und läuft dann immer am Rande der Hellwiese hin. Warum kann man nun aus der Hellwiese so leicht einen Teich machen? Man dämmt den Bach ab, daß das Wasser nicht weiter laufen kann. Das Wasser sammelt sich an, der Bach wird voll, läuft über, und so wird nach und nach die ganze Wiese unter Wasser gesetzt. Wie kann er aber so leicht überlaufen? Das Bett ist nicht tief (seicht), die Ufer sind nicht hoch (flach). Warum sind die Ufer so flach? Weil die Wiefe ganz eben ist. Dämmt man denn nuu beide Arme ab? Neiu, bloß den, der mitten durch die Wiese geht. Warum den andern nicht? Der läuft ja am Rande hin; der kann nicht so bald übertreten. Warum denn nicht? Seine Ufer find höher. Warum denn? Weil der Berg ganz nahe an ihn herantritt. Nun faßt zusammen, warum man im Winter die Eisbahn hier anlegt! Die Hell- wiese ist eine Talebene. Mitten durch fließt der Stadtbach. Er teilt sich in zwei Arme. Der linke Arm bleibt auf der Hellwiese, der rechte fließt am Rande hin. Der linke Arm hat ein seichtes Bett und flache Ufer; deshalb kann das Wasser leicht gestaut und die Wiese unter Wasser gesetzt werden. 3. Wie benutzt man im Sommer und Herbst die Hellwiese? Ist denn jetzt noch Eis da? Warum nicht? Aber wohin ist das Wasser? Warum hat man es wieder abgelassen? Was sehen wir jetzt an Stelle des Wassers? Gras und Blumen. Was ist also die Ebene? Wiese. Warum hat man hier eine so große Wiese angelegt? Der Stadtbach läuft auch im Sommer und Herbst manchmal

7. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 9

1910 - Altenburg : Bonde
— fi- el) Tierleben: Schwäne und Enten (Nistplätze), Karpfen. Fischzucht und Fischfang. e) Pflanzen im Wasser: Wasserpest, Wasserlinsen. B. Muterrichttiche Behandlung. 1. Zusammenstellung des gewonnenen Materials. 2. Bauen der Landschaft. 3. Zeichnung. 2. Stitcf: Der Herzog Ernst-Vald. Ziel: Heut besuchen wir unseren Stadtwald. I. Wer kennt ihn schon? Wer ist schon einmal draußen gewesen? Wo liegt er? Welchen Weg bist du gegangen? Welchen Weg werden wir gehen müssen? Warum wollen wir wohl hinausgehen? Ii. A. Wanderung. 1. Weg: Lindenaustraße, Johannisgraben, Langengasse, Lingkestraße, Teich- Promenade. 2. Lage: Auf dem rechten Abhang im Südwesten des Teiches. Name des Höhenzuges, Höhe, Abfall. 3. Anlage des Waldes: Wege, Schonungen, Banmgrnppen, Arten der Bäume, Ruheplätze, Aussichtspunkte. 4. Aussicht von der Herzog Ernst-Höhe: Das Tal des Stadtbachs mit der Hellwiese und den beiden Teichen, im Hintergrunde die Stadt. Gebäude! 5. Bedeutung des neuen Stadt Waldes: Erinnerung an den ver- storbenen Herzog, Erholungsstätte für die Bewohner. B. Anterrichtkiche Behandlung. 1. Zusammenstellung des Wissensstoffes. 2. Bauen und Zeichnen. 3. Stücf: Der kleine Teich. Ziel: Wir wollen heut zusehen, wohin das Wasser aus dem großen Teiche fließt. I. Woher bekommt der große Teich fein Waffer? Wo fließt das Waffer des Stadt- bachs zu? An welcher Stelle fließt es denn wieder ab? Weißt du auch schon, wohin es fließt? Wer ist schon am kleinen Teich gewesen? Was kannst du davon erzählen? Warum wird er denn der „kleine" Teich genannt? Wie siehts denn dort ans? Nun, heut wollen wir selbst zusehen, obs am kleinen Teich so ähnlich aussieht wie am großen Teich! Ii. A. Wanderung. 1. Weg: Friedrichstraße, Sporenstraße, Baderei, Mühlpforte, Teich. — Namen der Straßen! 2. Lage: Teichvorstadt (Südweststadt), östlich vom großen Teich. 3. Gang um den Teich. a) Teichpromenade: Damm, Beschaffenheit der Promenade (Allee? Anlagen?).

8. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 32

1910 - Altenburg : Bonde
B. Der Ultenburger Oftkreis. I. Das Teich- und Waldgebiet des Ostkreises. Ziel: Unsere erste Wanderung im neuen Schuljahre soll uns in das Teich- und Waldgebiet des Ostkreises sühreu. I. Teiche haben wir auch schon früher kennen gelernt. Wo? In Altenburg gibt es drei Teiche. Wie heißen diese? Der große, kleine und Pauritzer Teich. Wo liegen diese? Alle drei Teiche liegen im Tale des Stadtbaches und werden von diesem gespeist; der Stadtbach fließt durch den großen und kleinen Teich hindurch. Wie kommt es, daß wir hier die drei Teiche finden? Vor vielen, vielen Jahren breiteten sich hier im Tale des Stadtbaches große Sümpfe ans. Diese sind entwässert und trocken gelegt worden. Die Teiche der Stadt Altenburg sind Überreste jener großen Sümpfe. Nun sollt ihr ein neues Teichgebiet kennen lernen. Welche Fragen erheben sich da? 1. Wo liegt das Teichgebiet unseres Ostkreises? 2. Wie kommts, daß dort ein großes Teichgebiet zu finden ist? 3. Wie ist das Teichgebiet beschaffen? — Diese drei Fragen soll unsere erste Wanderung beantworten helfen. Ii. J(. Stücf: Die Wilchwitzer Teiche und die Leina. 1. A. Mnterrichtsgang: Wilchwiher Zeiche. a) Feststellung des zurückgelegten Weges und damit der Lage der Teiche. Wir find nach Osten gegangen und ins Pleißental gelangt. Rechts von der Pleiße liegen die großen Wilchwitzer Teiche. b) D i e Beschaffenheit des Teich gebietes: Die Wilchwitzer Teiche umgeben in einem Halbkreise das Dorf Wilchwitz. Es find neun Teiche, die nicht alle gleich groß sind. Die einzelnen Teiche sind durch Damme voneinander getrennt, stehen aber miteinander in Verbindung, fo daß das Wasser aus dem einen in den andern fließen kann. Durch die Teiche fließt ein kleiner Bach, der von Nobitz herüber kommt; er führt den Teichen immer neues Waffer zu. An den Rändern der Teiche wächst hohes Schilf und Teichrohr, dazwischen stehen die Schwertlilien, deren goldgelbe Blüten aus dem grünen Schilfe hervorleuchten; auf dem Wasserspiegel aber schwimmen die Teichrosen, und die Wasserlinsen bilden hier und da eine dicke Decke. Auf den Teichen wohnen die flinken Bleßhühner, die sich rasch untertauchen und lange unter Wasser bleiben oder auch in dem dichten Schilfe am Rande sich verstecken; auch Schwäne leben aus den Teichen. Im Waffer aber leben zahlreiche Karpfen*). *) Die zusammenhängende Darstellung der auf der Wanderung gemachten Beobachtungen wird am besten in der nächstfolgenden Unterrichtsstunde von den Schülern gegeben.

9. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 36

1910 - Altenburg : Bonde
— 36 — Welcher von den bekannten Wäldern ist wohl der größere? Karte! Die Leina ist fast noch einmal so groß als der Kammersorst *). Zusammenfassung: Der Kammerforst. B. pie Kaselbacher Deiche. 1. Wo liegen die Haselbacher Teiche? Die Haselbacher Teiche liegen östlich vom Kammerforst zwischen diesem und der Pleiße. Sie erstrecken sich von Haselbach bis nach Breitingen und bedecken eine Fläche, die mehr als 10mal so groß ist wie unser Großer Teich. Nicht alle diese Teiche ge- hören zu unserm Heimatlande, sondern nur acht derselben. 2. Wie ist dieses Teichgebiet beschaffen? . Ähnlich wie die Wilchwitzer Teiche, nur ist das Teichgebiet viel größer, nn* gefähr dreimal so groß wie das Wilchwitzer. Die einzelnen Teiche sind nicht gleich groß, am größten sind „die See" und der „Nobitzer Teich". Die See ist ungefähr dreimal fo groß wie unser Großer Teich. Die Ufer der Teiche sind mit dichtem Schils bestanden. Zwischen dein Schilfe wachsen noch viele andere Wasserpflanzen z. B. Froschlöffel, Igelkolben, Schwertlilie usw. (Pflanzen betrachten!) Der Wasserspiegel ist hier und da mit einer dicken grünen Schicht überzogen. Diese Schicht besteht aus lauter kleinen runden Blättchen, die wie Linsen geformt sind und deshalb Wasserlinsen heißen. (Betrachten!) Wo der Wasserspiegel klar ist, da schwimmen Wasserrosen darauf, aus deren breiten Blättern goldgelbe Blüten her- vorlugen. Auf der Wasserfläche herrscht ein reges Leben. Scharen von Bläßhühnern huschen über die Wasserfläche, tauchen plötzlich unter und schwimmen unter dem Wasser dahin. Zahlreiche Schwäne ziehen stolz dahin und Enten in großer Zahl halten sich im Schilfe versteckt. M ö v e n und Taucher schwärmen über die Teiche dahin, stürzen plötzlich nieder und schnappen nach Beute. Im Schilfe aber lassen sich zahlreiche Rohrsänger, Stare und andere Vögel nieder. Hier finden sie einen reichgedeckten Tisch, denn Fliegen, Mücken, Käfer und Libellen halten sich darin in großer Zahl auf. Über die Dämme aber stolziert gravitätisch Meister Laugbeiu, der Storch, und sucht für sich und seine Familie Frösche, Unken, Kröten und andere Kriechtiere, die die Ufer der Teiche beleben. Sachliche Dertiesung: Wie mögen wohl die vielen Teiche ent- standen sein? Das Wasser in der Pleiße und im Gerstenbache schleicht langsam dahin; beide haben flache Ufer, so daß die Flüsse leicht austreten konnten, das Land zwischen beiden wurde uuter Wasser gesetzt, es bildeten sich hier große Sümpfe. Diese Sümpse sind dann vor ungefähr 400 Jahren von dem Besitzer der Rittergüter Haselbach und Treben durch Anlage von Dämmen in Teiche umgewaudelt worden. Woher erhalten die Teiche ihr Wasser? Die Teiche stehen mit dem nahen Gerstenbache in Verbindung, und dieser Bacharm ist es, der den Teichen Wasser zusührt und sie untereinander verbindet; außerdem fließt das Wasser eines im Dorfe besinnlichen Brunnens, der Borngraben genannt, nach den Teichen. Auch auf dem Grunde der Teiche befinden sich Quellen, die die Teiche immer voll halten. Wie kommt es nur, daß Pleiße und Gerstenbach so langsam fließen? Bodenbeschaffenheit der Gegend (Tiefebene), das Wasser hat ein ganz ge- ringes Gefälle. *) Die Leina faßt 3267 Acker (2000 ha), der Kammerforst 1934 Acker (1200 ha).

10. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 73

1910 - Altenburg : Bonde
— 73 — es anders, da ist die Ackerkrume nicht so dick und der Untergrund ist steinig, darum ist der Boden des Oberlandes nicht so fruchtbar wie in der Kornkammer. — Jetzt werdet ihr wohl schon euch denken können, warum im Holzlande mehr Wälder als Äcker sind! Die Ackerkrume wird dünn und wenig fruchtbar sein, und der Untergrund ist wahr- scheinlich nicht gut. — Ihr habt recht gedacht. Seht, der Boden des Holzlandes besteht aus diesem Gestein. Wer kennt ihn? (Sandstein!) Wie sieht dieses Stück aus? (Weiß!) Dieses? (Rot!) Dieses? (Gelblich!) Weil der Sandstein so verschiedene Farben zeigt, nennt man ihn Buntsandstein. Was für Gestein? Er ist weich und locker. Was ge- schieht deshalb leicht? Er zerbröckelt (verwittert) leicht. Was für Boden entsteht? Sandboden. Was kann aber der Sandboden mit dem Wasser nicht tun? Er kann es nicht festhalten, er läßt es in die Tiefe sickern. Was liegt aber nun unter der sandigen Ackerkrume? Sandstein. Was geschieht nun hier mit dem Wasser? Der Sandstein läßt das Wasser auch hindurch. Wie ist also deshalb der Sandboden? Er ist trocken. Nun könnt ihr mir sagen, warum das Holzlaud so waldreich ist! Es liegt am Ge- steiusbau und an der Ackerkrume. Sandboden ist trocken und unfruchtbar und eignet sich nicht zum Ackerbau. — Aber an manchen Stellen finden sich doch Äcker. Wie mag das kommen? Da ist der Sandstein gewiß mit einer anderen Schicht bedeckt gewesen; vielleicht mit Ton oder mit guter Ackererde. — Ob denn der Sandstein für die Be- wohner nicht auch einen Wert hat? — Wie gewinnt man den Sandstein? (Steinbrüche in Kraftsdorf, Oberndorf usw.) — Wie verwertet man die gebrochenen Steine? (Treppen- stufen, Fenster- und Türbekleidungen usw.) Zusammenfassung: Gesteiusbau und Bodenbeschaffenheit des Holzlandes. 3. Wie gewinnen und verwerten die Holzländer die Beeren und das Holz der großen Wälder? Tie Beeren- und Pilzsammler des Holzlandes» Wenn im Monat Juli die Heidelbeerbüfche unter der schweren blauschwarzen Last sich fast neigen, dann beleben sich die Wälder des Holzlandes. Die Schulen der Holz- landdörfer werden auf 14 Tage geschlossen, und jung und alt zieht mit Tagesanbruch scharenweise hinaus in die ausgedehnten Waldungen. Mit Holzkämmen oder mit den Händen werden die blauen Beeren von den Sträuchern abgestreift und damit Krüge und Körbe gefüllt; freilich wandert auch gar manche Hand voll in den Muud, wie die blauen Lippen der Beerengänger verraten. Den ganzen Tag über bleiben Kinder und Frauen im Walde; erst der hereinbrechende Abend mahnt zum Aufbruch. Singend und jodelnd kehren die fleißigen Sammler mit reich gefüllten Krügen und Körben in ihre Dörfer zurück, wo sie von den Händlern erwartet werden. Diese kaufen die Beeren auf und fahren sie in ihren Hand- und Hundewagen nach Gera, Ronneburg, Schmölln, Alten- bürg usw. Viele Körbe werden auch von dem Bahnhofe Hermsdorf aus nach ferneren Gegenden versandt. Welchen Ertrag die Heidelbeerernte liefert, könnt ihr daraus sehen, daß aus dem Dorfe Weißenborn im Durchschnitt jährlich gegen 60 000 Liter Heidel- beeren zur Ausfuhr gelangen. Sachliche Wertiefung: Warum werden in den Holzlanddörfern zur Zeit der Beereuerute die Schulen geschlossen? Die Beerenernte ist sür die Bewohner des Holzlandes gleichbedeutend mit der Getreideernte des Ostkreises; ans dem Ertrag der Beerenernte schöpft der Holzländer einen guten Teil seines Erwerbs; da die Beerenernte nur kurze Zeit dauert und da dieselbe nur dann einträglich ist, wenn viele Glieder einer Familie sammeln, so müssen die Kinder mit helfen. Warum werden die Beeren mit Holzkämmen abgestreift? Das Pflücken mit den Händen geht zu langsam; um die Körbe und Krüge schneller zu füllen,
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