Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 44 —
Ganz unten im Schachte gräbt man nun nach allen Seiten hin Gänge, die man
Strecken oder Stollen nennt. Von den Hauptstrecken zweigen wieder rechtwinkelig
Nebenstrecken ab. Die Gänge werden gleichfalls durch Pfosten gestützt. So wird das
ganze Kohlenfeld von einem ausgedehnten unterirdischen Straßenuetze durchzogen.
Wie erfolgt nun der Abbau der Kohleufchichteu? Mau teilt das
ganze Kohleulager in Stockwerke (Etagen) ein, beginnt mit dem Abbau der oberen Schicht
und steigt allmählich abwärts.
Wer besorgt diese Arbeit? Der Bergmann. Woran zu erkennen? Berg-
mannskleiduug. (Leinwandkleidung!) Grubenlicht im Gürtel. Filzhut ohne Krempe.
Warum mit Lein Wandkleidern bekleidet? Er braucht leichte Kleider,
deuu die Arbeit, die er verrichtet, ist schwer, und die Luft im Schachte ist sehr warm.
Wozu braucht er das Grubenlicht? Im Schacht ist es dunkel.
Wie gelangen die Bergleute an ihre Arbeits st ätte? Einfahrt in
den Schacht auf Leitern, auf Fahrstühlen oder in Kübeln, die an einer Kette hängen.
Wie wird die Kohle abgebaut? Handwerkszeug der Bergleute: Fimmel,
Fäustel, Spitzhacke. Warum diese drei Werkzeuge notwendig?
Jnlviefern ist die Arbeit des Bergmanns beschwerlich? Der
Bergmann muß oft erst eiueu weiten Weg zurücklegen, ehe er an den Schacht gelangt,
wenn andere noch schlafen, muß er bereits zur Arbeit gehen, und wenn andere längst
schon zur Ruhe gegangen, arbeitet er noch beim matten Schein des Grubenlichts tief
unten in der Erde. — Die Einfahrt ist mit Gefahren verbunden: Die Leiter kann
brechen, er kann in der Dunkelheit einen Fehltritt tun, der Fahrstuhl kauu abstürzen,
unten im Schacht muß er oft kuieeud arbeiten, muß durch den Stollen kriechen; die
Kohlenmassen und die Erdschichten können zusammenbrechen und ihn verschütten; die
Luft ist oft schlecht, daß sie der Lunge schadet. Dazu kommt, daß sich im Schachte
häufig Wasser ansammelt; mitunter brechen die Gruudwäsfer mit solcher Gewalt herein,
daß die Strecken unter Wasser gesetzt werden.
Wie sucht man den Gefahren vorzubeugen? Damit in den Strecken
stets gute Luft vorhanden ist, wird entfernt vom Hauptschacht ein zweiter Schacht an-
gelegt, der der Wetter- oder L u f t s ch a ch t genannt wird. Auf dem Gruude desselben
brennt beständig ein Feuer. Infolgedessen steigt die erwärmte Luft im Luftschacht in
die Höhe, während durch den Hanptfchacht frische Luft eindringt. — Um das Grund-
wasser aus der Grnbe zu entfernen, ist ein W a s s e r s ch a ch t angelegt worden. Durch
diesen wird das eindringende Wasser durch Pumpwerke herausgeschafft.
Was ist die Folge des Abbaues? Durch den Abbau der Kohlen senken
sich die auflagernden Schichten und brechen in die Tiefe. Es entstehen Bruchfelder,
die oft von beträchtlicher Ansdehnuug sind. Zuweilen reiht sich im Umkreise der Kohlen-
werke ein Bruchfeld an das andere.
Wie werden die Kohlen heraufgebracht? Die Förderung der
Kohle erfolgt zumeist durch Fahrstühle, welche durch die Kraft der Elektrizität in die
Höhe getrieben werden. Die Hauptstrecken des Kohlenfeldes sind mit Eisenbahnschienen
belegt, auf denen kleine Loren (Hunde) zur Aufnahme der Kohle bereit stehen. Die ge-
füllten Loren werden von den Bergleuten an den Förderschacht gebracht und auf den
Fahrstuhl gestellt. Ein Glockenzeichen gibt dem Maschinisten davon Kenntnis. Dieser
öffnet den Hebel, die Maschine setzt sich in Bewegung und mit sausender Geschwindigkeit
wird der Fahrstuhl mit der gefüllten Lore in die Höhe getrieben, während der leere
Hund auf einem zweiten Fahrstuhle nebenan in die Tiefe fanst. (Skizze!) Oben steht
ein Bergmann, der sofort den Riegel vorschiebt und so den Fahrstuhl anhält. Die ge-
füllte Lore wird entfernt und dann wieder auf den Fahrstuhl gestellt.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
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Regionen (OPAC): Thüringen
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Inhalt: Zeit: Geographie
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— 63 —
Ii. j. Stück: Die Industrieorte des oberen j?leißengebiets.
1. Welches sind die Fabrikstädte, die das Wasser der Pleiße so schmutzig machen?
Eine ist uns bereits bekannt! Es ist Gößnitz mit seinen Knopf- und Maschinen-
fabriken. Aber diese allein verunreinigen das Pleißenwasser nicht. Wodurch wird das
Wasser der Pleiße noch mehr verunreinigt? In Gößnitz fließt in die Pleiße das
schmutzige Meerchen. Woher bringt das sein schmutziges Wasser? (Karte!) Das Meerchen
kommt von Meerane. Meerane ist eine Fabrikstadt im Pleißengebiete. Ob die Pleiße
noch durch andere Fabrikstädte fließt? (Karte!!) Crimmitschau, Werdau. Lage der
Orte zu Altenburg und zueinander!
Überschrift: Die Industriestädte des Pleißengebietes.
Sachliche Vertiefung:
2. Warum bezeichnet man diese Städte als Fabrikstädte?
Die Stadt Crimmitschau hat über 100 Fabriken aufzuweisen. Unter diesen
befinden sich nahezu 60 Spinnereien, in denen über 200 000 Spindeln durch die Kraft des
Dampfes in Bewegung gesetzt werden und die feinsten Garne liefern. Ein großer Teil
dieser gesponnenen Garne wird ins Ausland verschickt, während der andere Teil in Crim-
mitschau selbst verarbeitet wird, und zwar zu Damen- oder Herrenkleiderstoffen. In den
vierzig Färbereien erhalten die Garne und Stoffe die verschiedensten Farben, während die
vorhandenen Maschinenfabriken all die Maschinen liefern, welche zum Waschen und Färben,
zum Spinnen und Weben, zum Walken, Scheren und Glänzen nötig sind. So kenn-
zeichnet sich Crimmitschau mit seinen zahlreichen Dampfschornsteinen als die Spinn- und
Webstadt des Pleißengebietes.
In Werdau, deffeu 115 Dampfschlote die hochentwickelte Fabriktätigkeit verraten,
wird besonders Baum- und Schafwolle zu den mannigfachsten Garnen versponnen und
dann wie in Crimmitschau zu Tuch und Buckskins verarbeitet. Auch hier liefern
mehrere Maschinenbauanstalten die Spinnmaschinen und Webstühle.
Außer diesen beiden Fabrikstädten ziehen sich an den Ufern der Pleiße noch viele
schmucke Dörfer hin, die sich durch ihr Aussehen sofort als Fabrikdörfer verraten und
deren Bewohner ebenfalls die Baum- und Schafwolle zu Garn spinnen und zu Tuchen
und Kleiderstoffen verweben. Wir merken uns nur das letzte dieser blühenden Fabrik-
dörfer, da in seiner Nähe unsere Pleiße entspringt. Wie heißt dieses Dorf? (Karte!)
Meerane, das seitwärts der Pleiße gelegen ist, fabriziert in seinen großen
Fabriken ganz besonders Kleiderstoffe, die in großen Färbereien am Platze die herrlichsten
Farben erhalten.
Sachliche Vertiefung: Woher kommt es, daß das Wasser der Pleiße
so schmutzig ist? Au der Pleiße liegen drei bedeutende Fabrikstädte (Werdau, Crim-
mitschau und Gößnitz) und zahlreiche große Fabrikdörfer, in denen ganz besonders die
Spinnerei und Weberei zu einer großen Blüte gelangt ist. Die zahlreichen Fabriken
führen ihre Abfallwäffer der Pleiße zu und verunreinigen dadurch ihr Wasfer.
Wie kommt es wohl, daß sich hier eine so lebhafte Industrie
entwickelt hat? Lage der Gegend (durchschnittlich 450 m hoch, also ungefähr
250 m höher als Altenburg); Bodenbeschaffenheit (der Boden baut sich aus aus massigen
Tonschiefer- und Grünsteinlagern, ganz so wie der Boden der Hochfläche des Ostkreises).
Welchen Einfluß haben die hohe Lage und die steinichte Beschaffenheit des Bodens
gehabt? Der Ackerbau bringt nicht so lohnenden Gewinn als im Hügellande; darum
mußten sich die Bewohner mehr der gewerblichen Tätigkeit zuwenden; es entstanden die
Haus- und Großindustrie.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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— 75 —
Industrie des Holzlandes ist Kleingewerbe. Fast in jeder Familie hat sich die Holz-
industrie eingebürgert, und alle Glieder der Familie sind beschäftigt, die verschiedenen
Gegenstände herzustellen.
Was saugen die Leute aber mit den Holz waren an? Die Waren,
die sie in ihren Werkstätten geschnitzt und gedrechselt, werden von einzelnen Händlern
aufgekauft und dann vertrieben.
Was hat diese rege Holzindustrie zur Folge gehabt? Das Fuhr-
und Handelswesen ist im Holzlande stark entwickelt; Hermsdorf zählt allein 23 Holz-
Händler und 28 Holzfuhrleute!
Zusammenfassung: Die Holzindustrie des Holzlandes.
Ob die Bewohner des Holzlandes das Holz noch in anderer
Weise verwerten?
Denkt an die Männer, welche den beiden Edelfranen zu Hilfe eilten! Was für
Leute waren es? Warum heißen diese wohl Köhler? Wie gewinnen die Köhler aus
dem Holze die Kohlen?
Mitten im Walde ist ein freier Platz, den der Köhler von allem Gras und Kraut
befreit hat. (Warum wohl?) In der Mitte des Platzes steckt ein langer Pfahl in der
Erde (Wozu?); um diesen Pfahl legt er im Kreise trockene Späne auf die Erde. (Weshalb?)
Auf die Späne legt er nun große Holzscheite, immer eins auf das andere, und zwar
schichtet er die Scheite fo auf, daß der Haufen nach oben zu spitz wird. Daun werden
die Lücken zwischen den Scheiten mit Spänen ausgefüllt. Der ganze Haufen aber wird
mit einem dichten Mantel von Laub, Erde und Rasen zugedeckt; nur am Boden läßt
der Köhler eine Öffnung. (Zündloch! In diese Öffnung legt der Köhler glühende Kohlen
und verstopft sie dann. (Warum? Das Holz darf nur glühen, nicht aber verbrennen.)
Wiedergabe: Der Aufbau des Meilers.
Was hat nun der Köhler zu tun, damit aus dem Holze die
Kohle wird? Durch das Glühen des Holzes entwickelt sich Rauch, dieser sucht sich
einen Ausweg und zersprengt den Mantel. Damit der Qualm rascher abzieht, stößt der
Köhler mit dem großen Schürbaum noch mehr Löcher in den Meiler. Aber gerät da
das Holz nicht in Brand? Der Köhler verstopft die Risse und Löcher wieder, damit
keine Luft hinzutreten kann.
Wie merkt nun der Köhler, daß diekohlen fertig sind? Sobald
der Meiler ausgebrannt ist — wozu ungefähr ein Zeitraum von 13—14 Tagen gehört —
hört die Entwicklung des Qualms auf. Dann deckt ihn der Köhler ab und läßt ihn abkühlen.
Was für eine Beschäftigung ist das Kohlenbrennen? Die Arbeit
des Köhlers ist eine sehr beschwerliche; denn er muß die langen, schweren Scheite
aufbauen, muß Laub, Erde und Rasen sammeln, um die Lücken verstopfen zu können,
muß mit dem schweren Schürbaum in den Meiler Löcher stoßen, hat Tag und Nacht
keine Ruhe, muß draußen im Walde in einer ärmlichen Hütte wohnen und auf hartem
Strohlager schlafen; sein Verdienst ist gering usw.
Ob die Köhlerei überall im Holzlande betrieben wird? Nein,
im Holzlande wird sie gar nicht mehr betrieben, nur noch in den Tälern und auch
dort nur an einzelnen Orten (Meusebach, Weißbach, Lippersdorf).
Wozu braucht man wohl die Holzkohle? Bei uns brauchen sie die
Klempner zum Löten; die Holzkohle wird auch zur Bereitung des Pulvers verwandt.
Zusammenfassung: Die Köhlerei im Holzlande. — (Heimat der Köhler. —
Aufbau des Meilers. — Gewinnung der Holzkohle. — Verwertung der Holzkohle.)
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— 142 —
6. Stiicf: Die großen Wälzlager Thüringens.
Ziel: Wir lernen heute einen wertvollen Bodenschatz Jnnerthüringens kennen.
1. Wertvolle Bodenschätze Thüringens haben wir schon kennen gelernt- Welche
z. B. ? (Braunkohle, Schiefer, Porzellanerde usw.) Warum haben wir diese Steine
nud Erden als wertvoll bezeichnen können? (Bedeutung derselben für die Entwicklung
des gewerblichen Lebens.) Wo finden sich die bekannten Schätze besonders? Was haben
sie zur Folge gehabt? — Heut wollen wir einen neuen Bodenschatz kennen lernen.
Welche Fragen entstehen da?
Welches ist der neue wertvolle Bodenschatz? — Wo ist er anzutreffen? — Welche
Bedeutung hat er für die Bewohner Thüringens?
Ii. 1. Die Solquellen Thüringens.
Unter den zahlreichen Mineralquellen Thüringens nehmen die Solquellen die erste
Stelle ein. Während die großen Braunkohlenlager Thüringens hauptsächlich östlich der
Saale vorkommen, sind die thüringischen Salzlager besonders westlich der Saale anzu-
treffen. Wir finden solche Salzquellen bei Halle, Erfurt, Artern, Frankenhausen, Sulza,
Kösen, Schmalkalden, Suhl, Salzungen und Köstritz.
Sachliche Wertiesung: Wie kommt es wohl, daß so viele Salz-
quellen vorhanden sind? An den genannten Orten liegen tief im Innern der
Erde ausgedehnte Salzsteinfelsen. Das Quellwaffer im Innern der Erde löst diese Salz-
steine auf und erhält dadurch seinen salzigen Geschmack.
Warum sind diese Salzquellen für Thüringen von hohem
Werte? a) Entstehung der Solbäder. Bedeutung der Sole für den menschlichen
Körper! b) Entstehung der Salinen, in denen aus der Sole das Kochsalz gewonnen wird.
Überschrift: Die Solquellen des Thüringerlandes.
Aber wie kann man aus dem Salzwasser das Kochsalz gewinnen?
2. Die Gewinnung des Kochsalzes aus der Sole.
Die Sole wird zumeist in vielfach gewundene Holzkanäle geleitet. Hier fließt sie
langsam hin und her und gelangt dann in das Siedehaus. Dort sind mehrere Pfannen
aufgestellt, die eine Länge von 15 m und darüber haben, aber sehr flach sind (ca. 1j2 m tief).
In diesen Pfannen wird das Salzwasser gesotten. Aus den Pfannen steigen dichte Dampf-
wölken auf, welche durch ein Bretterdach aufgefangen und durch eine Holzesfe abgeleitet
werden. In den langen Pfannen setzt sich das Salz zu Boden. Mit einem großen
Rechen, an dem an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech befestigt ist, wird
das Salz an den Rand der Pfanne gezogen, dann mit einer siebartig durchlöcherten
Schaufel herausgenommen, in eiserne Kippwagen geladen und nach der Trockenpfanne
gebracht. Nachdem es vollständig trocken geworden ist, wird es auf dem Lagerräume
aufgespeichert, dann in Säcke gesackt und versandt.
Zur sachlichen Dertiefung: Warum wird das Salzwasser erst in
die langen, gewundenen Kanäle geleitet? Das Wasser enthält zahlreiche
unreine Bestandteile; von denselben muß es erst gereinigt werden, ehe es in die Siede-
Pfannen geführt werden kann. Das geschieht in den Kanälen, indem sich die fremden
Bestandteile zu Boden setzen. Dabei verdunstet aber gleichzeitig Wasser, wodurch die
Sole salzreicher wird.
Ob das Salzwasser überall er st in Kanäle geleitet wird?
(Gradieren der Sole; Einrichtung der Gradierwerke.)
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— 149 —
zu beiden Seiten dagegen bauen sich teils aus Buntsandstein, teils aus Muschelkalk auf.
Einzelne Berggruppen, wie der Dolmar, bestehen aus Basalt. Die Berge und Höhen-
züge sind daher zumeist dicht bewaldet. Die sanften Hänge der Hügelländer aber sind
mit Feldern und Wiesen bedeckt, obwohl der Boden vielfach nicht besonders ergiebig ist.
In der breiten Werraaue aber ziehen längs des Flusses ausgedehnte Wiesen hin, die mit
saftigem Grase bestanden sind. Weiter entfernt vom Flusse breiten sich fruchtbare Äcker
aus, auf denen außer dem Getreide auch Tabak und Mohn gut gedeihen.
3. Was hat nun die Beschaffenheit des Werralaudes zur Folge gehabt?
Die Berggruppen, welche das Werratal begleiten, sind für dasselbe natürliche Schutz-
mauern. Sie verwehren den rauhen Nord- und Ostwinden den Zutritt. Daher herrscht
in der Werraaue ein mildes Klima. Obwohl der Boden vielfach nicht besonders ergiebig
ist, wird doch ein lohnender Ackerbau betrieben. Außer wogenden Getreidefeldern
finden sich weite Strecken, welche mit Mohn und Tabak bepflanzt sind; auch der Obstbau
wird in ausgedehnter Weise betrieben. Infolge des Wiesenreichtums der Werraaue ist
auch die Viehzucht stark entwickelt, besonders die Rindvieh- und Gänsezucht.
Die Bodenerzeuguisie des Laudes haben eine rege Zigarrenfabrikation hervor-
gerufen, während die ausgedehnte Viehzucht das Ledergewerbe und die Seifen-
fabrikation aufblühen ließ. Die zahlreichen Gewäffer mit ihrer starken Wasserkraft und
der Holzreichtum sind der Entstehung von Holzschleifereien, Sägemühlen,
Papierfabriken usw. förderlich gewesen. Im Schöße der Erde lagern auch mancherlei
Schätze, die von den Bewohnern gehoben und verarbeitet werden. Bei Salzungen quillt
Salzwasser, aus dem man das wertvolle Kochsalz gewinnt. Man verwertet aber
die Sole auch zu Heilzwecken und daher hat sich Salzungen zu einer vielbesuchten Bade-
stadt entwickelt. In der Nähe von Salzungen findet sich im Boden auch reine Kohlen-
säure, die in einem großen Kohlensänrewerke gewonnen wird. Auch Ton- und
Lehmlager sind vorhanden, die ebenfalls ausgebeutet und verwertet werden. Ebenso
werden die Kalk-, Sand- und Basaltsteine der Berggruppen in mannigfacher Weise ver-
arbeitet. Das Werratal ist daher gut bevölkert. Viele freundliche Dörfer und
Städte haben sich in der fruchtbaren Aue entwickelt. Die bedeutsamsten sind Eisfeld,
Hildburghausen, Meiningen, Salzungen und Vacha. Unter allen Städten
der Werraaue hat Meiningen die größte Bedeutung erlangt; es ist die Hauptstadt des
Meininger Landes und zählt gegenwärtig 17 000 Einwohner. Auch das Hügelland zu
beiden Seiten der Werra weist viel Bauerndörfer und Landstädtchen auf.
Für den Handelsverkehr ist das Werratal seit alters von Bedeutung ge-
wesen. Durch dasselbe führte die alte Heerstraße, die die Lande am oberen Main
mit dem Nordwesten Deutschlands verband, und auch heute durchzieht das Werratal
eine wichtige Verkehrsstraße, die Werrabahn, die von Eisenach nach Coburg und Bam-
berg führt.
Sachliche Wertiesung: Inwiefern sind das südliche Vorland des Thüringerwaldes
und das nördliche in ihrer Bodenform ähnlich? — Warum können Werraberge und
Henneberger Höhen nicht zum Thüringerwald gerechnet werden? — Wie kommts, daß
einzelne Berggruppen aus Basalt sich aufbauen? — Wie mag also das südliche Vorland
entstanden sein? — Wie kommts, daß sich längs des Südsußes des Gebirges die
Werraaue hinzieht? — Wie kommts, daß von den Henneberger Höhen die Werra nur
unbedeutende Zuflüsse erhält? — Welche Übereinstimmung zeigen die Nebenflüsse der
Werra? — Worin ist die verschiedene Fruchtbarkeit des Werragebietes begründet? —-
Warum ist das Werragebiet ziemlich dicht besiedelt? — Wie kommts, daß Meiningen
unter allen Städten der Werraaue die größte Bedeutung erlangt hat? — Warum hat
sich Salzungen zur Badestadt entwickelt?
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— 41 —
d) Der fruchtbare Boden schafft Gewinn und hebt den Wohlstand der Leute.
e) Schätze im Boden können mannigfach verwertet werden.
4. Was hat der Reichtum des Pleißengebietes bewirkt?
a) Im Pleißengau ist die Landwirtschaft weit verbreitet.
b) Im Pleißengebiet finden sich große Werkstätten.
e) Das Pleißengebiet weist sehr viele Ortschaften auf; manche davon sind ziemlich
groß geworden.
Iv. Das Ueich- und Watdgebiet eine Kleine Schatzkammer.
1. Wald und Wasser, Wiesen und Äcker, Obsthaine und Gärten, Tone und Steine
machen das Pleißengebiet zur Schatzkammer.
2. Feld- und Wiesenreichtum hat die Fruchtbarkeit des Bodens geschaffen.
3. Ter Wasserreichtum wird durch den Waldreichtum bewirkt.
4. Die Bodenschätze sind durch des Wassers und des Feuers Kraft aufgeschichtet
worden.
5. Bodenfruchtbarkeit und Bodenreichtum haben die Gewerbtätigkeit gefördert und
große Werkstätten geschaffen.
6. Viele Orte des Teich- und Waldgebietes sind rasch gewachsen.
V. 1. Warum gehen viele Leute so gern in die Leina?
2. Warum pflegt der Staat die Wälder?
3. Warum schüttet man die Teiche nicht zu?
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— 45 —
Wird denn die Braunkohle nur durch Schachtbau gewonnen?
An einzelnen Stellen, z. B. bei Fichtenhainichen wird die Braunkohle auch durch Tagebau
gewonnen. Wie ist dies möglich? Dort ist das auflagernde Deckgebirge von geringer
Mächtigkeit. Wie wird die Kohlenschicht bloßgelegt? (Bagger!) Wie ausgebeutet?
(Gegraben wie Lehm oder Sand, in Karren geladen, mittels Luftbahn zum Kohlenwerk
geschafft.)
Zusammenfassung: Gewinnung der Braunkohle.
Und wie verwertet man nun die gewonnene Kohle?
Die Kohle ist von ganz verschiedener Beschaffenheit. An manchen Stellen ist sie
ziemlich hart und wird deshalb in großen Stücken zutage gefördert. Diese Kohle heißt
Stückkohle; sie kann ohne weiteres als Brennmaterial verwendet werden. An vielen
Stellen aber ist die Kohle von erdiger Beschaffenheit, klar wie Sand. Solche Kohle
heißt Klarkohle. Die Klarkohle muß erst für Heizzwecke brauchbar gemacht werden.
Dies geschieht dadurch, daß man sie in Ziegelform bringt. Die Braunkohlenziegel werden
entweder als Naßpreß st eine oder als Briketts in den Handel gebracht.
Die Naßpreß st eine werden in den Naßpreffen hergestellt. Zu diesem Zweck
wird die Klarkohle in einem Behälter mit Wasser vermischt und in einen Brei verwandelt.
Dieser Kohlenbrei wird dann mittels Dampfkraft durch eine rechteckige Säule getrieben
und in dieser zusammengepreßt. Als langer weicher Riegel kommt die Masse wieder
heraus. Der heraustretende Riegel wird durch ein großes Messer in Ziegel zerschnitten
und die einzelnen Ziegel werden dann in den Trockenscheunen aufgestapelt und von der
durchstreichenden Luft getrocknet.
Die Briketts werden aus trockner Kohle hergestellt. Die Kohle wird zunächst
ganz klar gemahlen und dann stark erhitzt und getrocknet. Der gewonnene Kohlenstaub
wird darnach durch eiserne Pressen hindurchgetrieben und durch die Hitze zusammengepreßt.
Die Briketts sind hart, fest und glänzend und besitzen größere Heizkraft als die
Naßpreßsteine.
4. Was hat nun der Kohlenreichtum zur Folge gehabt?
1. In dem Kohlengebiet unserer Heimat ist ein blühender Kohlenbergbau
entstanden, zahlreiche Kohlenwerke sind errichtet worden, und in diesen Kohlenwerken
finden sehr viele Leute unseres Heimatlandes Arbeit und Verdienst.
2. Durch deu ausgedehnten Kohlenbergbau hat die Landschaft ein ganz anderes
Aussehen erhalten. Mitten aus den fruchtbaren Getreidefluren ragen die Kohlenwerke
heraus, die mit ihren rauchenden Schloten, ausgedehnten Naßpreßstein- und Brikett-
fabriken, mit den langgedehnten Trockenscheunen und Stapelräumen, mit ihren Werk-
stätten und Wirtschaftsräumen umfangreichen Industrieanlagen gleichen. Ein ganzes Netz
von Eisenbahngleisen verbindet die einzelnen Anlagen und Niederlagsräume untereinander
und Anschlußgleise und Drahtseilbahnen stellen die Verbindung mit den benachbarten
Bahnhöfen her.
3. Ein geschäftiges Leben und Treiben herrscht in der Umgebung der Kohlenwerke.
Ununterbrochen rollen die Karren, die von kräftigen Arbeitern fortbewegt werden, von
Anlage zu Anlage, Eisenbahnwagen reiht sich an Eisenbahnwagen, und Frauen und
Männer sind mit der Ladung derselben beschäftigt. In den Lüften schweben an starken
Drahtseilen die kleinen Loren hin und her, während auf den Straßen schwerbeladene
Kohlenwagen dahinfahren. Früh und abends aber trifft man Scharen von Arbeitern,
die den Werken zueilen oder der Heimat zustreben.
4. Drei Eisenbahnen sind durch das Kohlengebiet gebaut worden und auf den
einzelnen Bahnhöfen hat sich ein lebhafter Güterverkehr entwickelt. Große Kohlenzüge
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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— 123 —
Wie mögen diese Höhlen entstanden sein? Die Höhlen sind von
dem Wasser gebildet worden. Der Kalk ist porös und läßt das Wasser leicht in das
Innere eindringen. Das in großen Massen eindringende Wasser hat nach und nach
das Gestein ausgewaschen und so große Höhlen gebildet.
Wie kommt es, daß diese Höhlen oft mehrere Stockwerke auf-
weisen? Die verschiedenen Stockwerke der Höhlen sind nacheinander vom Wasser ge-
schaffen worden. Zunächst hat das Wasser die obere Höhle ausgewaschen. Dann hat es
sich an einer Stelle einen Ausweg gesucht und ist weiter in die Tiefe hinabgedrungen.
Unter der ausgewaschenen Höhle sammelte es sich an und schuf durch seine nagende
Kraft eine zweite Höhle usw.
Wie mögen aber die wunderlichen Gestalten an Decken,
Wänden und Fußböden entstanden sein? Ähnlich wie die Eiszapfen am
Dache! Das Wasser, das von der Decke herabtropst, enthält aufgelösten Kalk. Jeder
herabfallende Tropfen läßt einen Teil seines Kalkgehaltes zurück; es bildet sich an der
Decke eine kleine Spitze, die nach und nach immer weiter wächst. Andere dieser Tropf-
steine wachsen aus dem Boden heraus, indem die herabfallenden Tropfen den aufgelösten
Kalk auf dem Boden absetzen.
Zusammenfassung: Die Schönheiten des Harzes. (Berge, Flußtäler, Höhlen.)
4. Wie kommt es, daß wir in den Harztälern so viele Pochmühlen und Schmelz-
Hütten antreffen?
Die Schätze des Harzes. Der Harz zeichnet sich vor vielen anderen deutschen
Gebirgen durch einen bedeutenden Metallreichtum aus. Zahlreiche Erzgänge füllen das
Innere des Harzes aus und ziehen sich stundenweit unter der Erde hin. Diese Erz-
gänge enthalten Silber-, Eisen-, Kupfer- und Bleierze in großer Menge*). In zahl-
reichen Bergwerken werden diese wertvollen Gesteine von den Bergleuten abgebaut. Viele
dieser Erzgänge liegen sehr tief unter der Erde. Es mußten daher sehr tiefe Schächte
gebaut werden, um die wertvollen Erzgänge zu erreichen. Den größten Bergbaubezirk
weift der Oberharz auf. Den Mittelpnnkt dieses großen Bergbanbezirks bilden die sieben
Bergstädte des Harzes, von denen Klausthal, Zellerfeld und Andreasberg
die bedeutendsten sind. Auch in anderen Teilen des Oberharzes wird der Bergbau
schwunghaft betrieben, namentlich im Rammelsberg bei G o s l a r, wo die ergiebigsten
Silbergruben des Harzes zu finden sind. Während der Oberharz besonders silberhaltige
Erze in seinem Innern birgt, werden im Unterharz meist Eisenerze gegraben. Der
Hauptsitz des Eisenbergbaues ist die Stadt Elbingerode. Auch der Vorharz ist
reich an Metallen. In der Gegend von Eisleben und Mansfeld finden sich
ausgedehnte Erzlager, die eine reiche Ausbeute an Silber und Kupfer liefern. Der
Ertrag des Bergbaues im Harze ist ein sehr bedeutender. Es werden jährlich ungefähr
360 000 Ztr. Kupfer, 2800 Ztr. Silber, mehr als 200 000 Ztr. Blei, 10 000 Ztr.
Zink gewonnen. Durch den Bergbau findet ein großer Teil der Harzbewohner Arbeit
und Verdienst. In dem Mansfelder Bezirk werden gegen 17 000 Arbeiter beschäftigt,
während in den Bergwerken des Oberharzes ungefähr 5000 Bergleute tätig sind.
Wie mögen die ausgedehnten Erzgänge entstanden sein? Die
Gesteinsmassen des Erdinnern wurden durch die Erkaltung und Zusammenziehung der
Erdoberfläche zerrissen. Es entstanden Risse und Spalten. Diese Risse füllten sich mit
heißem Wasser oder heißen Dämpfen aus. Wasser und Dämpfe enthielten die Metalle
in aufgelöstem Zustande und setzten sie in den Spalten fest.
*) Es ist selbstverständlich, daß diese Erze gezeigt und — (in der Naturkunde) — auch betrachtet
werden müssen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 124 —
Welche Bedeutung haben die reichen Erzlager für den Harz?
Es hat sich im Harz ein ausgedehnter Bergbau entwickelt, der eine starke Besiedelung
des Gebirges zur Folge gehabt hat. Durch den ausgedehnten Bergbau sind auch
mancherlei Industriezweige ins Leben gernsen worden. Besonders stark wird in der-
schiedenen Harzstädten die Eisenindustrie betrieben.
Wie ersolgt wohl der Abbau der reichen Erzlager? Um die Erz-
gänge zu erreichen, müssen tiefe Schächte gebaut werden. Manche derselben sind mehrere
hundert Meter tief. Wenn die Erzgänge erreicht find, werden dann nach allen Seiten
hin Gänge durch das Gestein gegraben. In diesen Gängen arbeiten die Bergleute und
sprengen ähnlich wie die Steinarbeiter im Steinbruche die erzhaltigen Steine ab. (Bilder!!)
In niedrigen vierrädrigen Wagen (Hunden) werden die gewonnenen Erze an den Aus-
gang des Schachtes in eiserne Förderwagen geladen und dann zutage gefördert. Nach-
dem die Erzsteine an die Oberfläche gebracht worden sind, müssen die Steine ausgelesen
werden; denn nicht alle enthalten Erz. Die tauben Gesteine werden auf einen freien
Platz geschüttet. (Halden.)
Wozu find aber die zahlreichen Pochwerke und Schmelzhütten
nötig? Die Erze können nicht sofort verwertet, sondern müssen erst gereinigt werden.
Darum bringt man das gute Gestein in die Pochmühle. Hier werden die Erze durch
schwere Holz- und Eisenhämmer klar gestampft. (Modell eines Pochwerks!!) Nachdem
die Erze iu Erzstaub zerpocht worden sind, wird dieser nach der Schmelzhütte gebracht.
In der Schmelzhütte befindet sich ein großer Ofen (Hochofen; Bild!); in diesen Ofen
wird der Erzstanb geschüttet und darin zum Schmelzen gebracht. Das geschieht dadurch,
daß man Erzstanb und Kohle schichtenweis übereinander schüttet. Durch die große Hitze
schmilzt das Erz, sickert sich durch die glühenden Kohlen langsam abwärts und fließt
am Boden durch eine Öffnung als reines Metall heraus.
Warum sind die Pochwerke und Schmelzhütten in den Tälern
angelegt worden? Bei der Verhüttung der Erze kann das Wasser nicht entbehrt
werden. Wasser braucht man zum Waschen des Erzstaubes; die starke Wasserkraft der
reißenden Gebirgsbäche benutzt man dazu, die Pochwerke in Bewegung zu setzen usw.
Inwiefern leistet auch der Waldreichtum des Harzes dem
Bergbau gute Dienste? Zum Betrieb der Bergwerke ist viel Holz erforderlich;
man braucht es zum Verkleiden der Schächte, zum Abstützen der Gänge und Stollen,
zum Verhütten der Erze usw.
Zusammenfassung: Die Schätze des Harzes. (Welcher Art? Wie werden
sie gewonnen? Wie erfolgt ihre Verwertung?)
Mckbtick und Zeichnung.
Der Harz, das nördliche Randgebirge Thüringens.
1. Lage und Ausdehnung.
2. Bodenbau und Bodenform,
3. Gewässer und Talgründe.
4. Bodenschätze und Bodenerzeugnisse.
5. Wohn- und Werkstätten.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 143 —
Wie können aus dem Salzwasser die Salzkörner entstehen?
Durch das Kochen der Sole verdunstet das Wasser, wie man an den dichten Dampf-
wölken, die aus den Pfannen aufsteigen, sehen kann. Das Wasser nimmt ab, das Salz
aber, das im Wasser ausgelöst ist, schließt sich zusammen und bildet kleine und große
Körnchen.
Warum sind die Pfannen so lang und flach? Die Verdunstung geht
schneller vor sich. Inwiefern? Nachweis an einem einfachen Experiment mit zwei ver-
schieden tiefen Gefäßen!
Weshalb ist der Salzrechen vorn mit einem durchlöcherten
Eisenblech versehen? Würden die Salzrechen mit Zinken versehen sein, dann
könnten die Männer die klaren Salzkörner nicht an den Rand ziehen. Die Löcher in
dem Rechen sind dazu da, damit das Wasser hindurchlaufen kann.
Warum wird das Salz noch in die Trockenpfanne gebracht?
Wenn es aus der Siedepfanne kommt, ist es noch sehr feucht; diese Feuchtigkeit muß
dem Salze noch entzogen werden, und das geschieht eben in der Trockenpfanne.
Wie kommt es, daß die Salzkörner verschieden groß sind?
Dauer des Siedeprozesses! Verschiedenheit der Würzkraft!
Überschrift: Die Salzgewinnung.
3. Die Steinsalzlager Thüringens.
Mächtige Steinsalzlager finden sich auf dem Johannisfeld in der Nähe von
Ilversgehofen bei Erfurt. Dieselben weisen eine Mächtigkeit von 20 bis 27 m auf
und werden in zwei Schächten (ähnlich wie die Braunkohle) bergmännisch abgebaut. Die
Salzsteine besitzen eine schöne weiße Farbe und zeichnen sich durch große Reinheit aus.
Zur sachlichen Wertiefung: Wie kann aus den Salz st einen das
Speisesalz gewonnen werden? (Die Steine werden gemahlen, das klare Salz
wird gereinigt, gesotten und getrocknet.)
Warum nennt man das Erfurter Salz Steinfalz, das Salznnger
aber Quellsalz? Art der Gewinnung!
Welche Bedeutung haben die großen Salzlager? Thüringen ver-
sorgt viele Länder mit Salz. (Salzhandel. Woher bekommen wir unser Salz?) Mit
der Gewinnung des Salzes ist die Entstehung der Solbäder Hand in Hand gegangen.
(Vorteile! Welche Städte verdanken ihrem Salzreichtum ihre Entstehung und ihr Wachs-
tum?) Mit der Gewinnung des Salzes sind auch zahlreiche chemische Fabriken ent-
standen, in denen z. B. Salpeter, Soda, Glaubersalz, Düngemittel n. dergl. hergestellt
werden. (Wie ist das möglich?) — Welchen Industriezweigen dient das Salz noch?
(Töpferei, Glasfabrikation, Porzellanfabrikation, Seifensiederei usw.)
4. Die Entstehung der Salzlager.
Die Salzlager sind von dem Ozean geschaffen worden. Da, wo heute die aus-
gedehnten Salzlager sich befinden, da bedeckte einst den Boden des Landes ein Meer-
bnsen, der von dem offenen Meere durch eine hohe Sandbarre abgeschlossen war. Das
Wasser in dem Busen verdunstete und wurde dadurch salzreicher. Durch die Flut des
Meeres wurde immer neues Meerwasser in den Busen geführt. Da aber die Ver-
dunstung ihren ungestörten Fortgang nahm, so erhöhte sich natürlich der Salzgehalt des
Beckens. Das Salz begann zu kristallisieren und setzte sich zu Boden. Es legte sich
so Schicht aus Schicht und dadurch entstanden die großen Salzlager Thüringens. (Die
Entstehungszeit berechnet man auf ca. 15 000 Jahre.) Über den Salzlagern bildeten