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231. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 161

1910 - Altenburg : Bonde
— 161 — b) So mannigfaltig die Bodenschätze und die Bodenerzeugnisse des Thüringerlandes sind, so v i elseitig ist auch die Gewerbtätigkeit, die sich in demselben ent-- wickelt hat. Der Bergbau fördert Eisen, Schiefer, Salz und Braunkohlen zutage, während in zahlreichen Steinbrüchen die harten Gesteine gebrochen und zu Bau- und Pflastersteinen verarbeitet werden- In zahlreichen Glashütten werden Tafel- und Hohlglas angefertigt, und in vielen Werkstätten Glasperlen, Tier- und Menschen- äugen , Thermometer, Christbaumschmucks und viele andere Glasgegenstände hergestellt. Zu großer Blüte ist auch die Porzellanfabrikation gelangt, die allerlei Ge- brauchsgegenstände, Nipp- und Spielsachen liefert. Eine Hauptbeschäftigung der Be- ' wohner bildet die Spielwaren- und Pnppenfabrikation; auch die Holz- i n d n st r i e hat sich lebhaft entwickelt, und neben der P f e i f e n f a b r i k a t i o n hat die Ge Wehrfabrikation und die Eisenindustrie große Ausdehnung erlangt. Im Flachlande und in den Hügellandschasten sind zahlreiche Zuckerfabriken, Bier- brauereien und Branntweinbrennereien entstanden, während im Osten Thüringens die Wollfärberei und Wollspinnerei zu ansehnlicher Blüte ge- langt ist. Von großer Bedeutung sind auch die W u r st f a b r i k a t i o n, die Gerberei, die Handschuhfabrikation usw. c) Das dichte Straßen- und Eisenbahnnetz hat einen lebhaften Austausch der Waren zur Folge gehabt. Die Erzeugniffe der thüringischen Industrie und der thüringischen Landwirtschaft werden nicht nur nach den verschiedenen Teilen der Land- schaft verschickt, sondern werden nach allen deutschen Gaueu versandt; ja viele derselben gehen sogar über das Meer nach Amerika und Australien; besonders weite Versendung erfahren die Wo ll- und Baumwollstoffe von Greiz, Gera und Apolda, die Glaswaren von Ilmenau, Lauscha und Gehlberg, die Porzellanwaren von Plaue, Kahla, Rudolstadt usw., die Spielwaren von Sonneberg und Waltershausen, die Pfeifen von Ruhla, die Schiefertafeln von Gräfental und Lehesten, die Sämereien und Gemüse von Erfurt, die Fleisch w aren von Gotha und Eisen- berg, das Bier von Coburg, die Handschuhe von Altenburg und Weimar n. v. a. Es müssen aber auch zahlreiche Rohstoffe, die von dem Gewerbe verarbeitet werden, ein- geführt werden. Wie also die kleinen Thüringer Landschaften voneinander abhängig sind, so ist wieder das ganze Thüringerland von dem großen deutschen Vaterland, zu dem es gehört, und von dem Auslande abhängig. Überschrift: Thüringens Gewerbtätigkeit und Handel. 5. Was haben die rege Gewerbtätigkeit und der lebhafte Handelsverkehr bewirkt? Die Besiedelnng Thüringens. Infolge der günstigen Erwerbsverhältnisse ist das Thüringerland ziemlich dicht bevölkert. Es zählt mehr als 3 Millionen Einwohner, so daß auf 1 qkm ungefähr 122 Menschen kommen. Die Volksdichte ist jedoch keineswegs gleich, es gibt Gegenden, die sehr dicht besiedelt sind, und Gegenden, die schwach bevölkert sind. Am dichtesten bewohnt sind die Jndnstriebezirke am Rande des Gebirges und im Osten des Landes. Die Zahl der Ortschaften nimmt mit der Höhe ab. Je höher wir im Gebirge kommen, desto weniger Ortschaften finden wir. Die Größe der Orte ist fehr verschieden. In den ackerbautreibenden Gegenden finden sich zumeist viele kleine Bauerndörfer und Land- städtchen; in den Jndnstriegegenden dagegen treffen wir große Dörfer und volkreiche Städte an. Auch an den Kreuzungspunkten bedeutender Straßen finden sich immer große Städte. Die größte Stadt Jnnerthüringens ist Erfurt. Es liegt dort, wo die Nord- ^üdbahn und die Querbahn sich kreuzen. Neben Erfurt sind Eifenach, Gotha, Weimar und Apolda zu bedeutender Größe gelangt. An der Nord-Südbahn find Fritzsche, Landeskunde von Thüringen. 2. Aufl. 11

232. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 162

1910 - Altenburg : Bonde
162 — noch Sangerhausen und Arnstadt emporgeblüht. In der nördlichen Senke haben Halle und Nordhausen die größte Bedeutung erlangt, während im Westen Mühl- hausen aufgeblüht ist. Am Südrande des Waldes haben sich Coburg und Meiningen zu besonderer Blüte und Größe entwickelt. Im Osten Thüringens finden sich die be- dentendsten Städte an den großen Randflüfsen: an der Saale Saalfeld, Rudol- st a d t, Jena, Naumburg, W e i ß e n f e l s und Merseburg, an der Elster Greiz, Gera, Zeitz, an der Pleiße A l t e n b n r g. Iur sachlichen Vertiefung: Warum ist Thüringen so dicht besiedelt? Warum sind nicht alle Gegenden gleichmäßig besiedelt? Warum finden sich im Gebirge nicht so viele Ortschaften? Warum die meisten in den Mulden, Senken und Tälern? Warum sind einzelne zu besonderer Größe und Bedeutung gelangt? usw. Z u s a m m e n f a f f n n g : Die Besiedelung Thüringens. Mckblick und Zeichnung. Thüringen als deutsche Landschaft. 1. Thüringens Lage und Grenzen. 2. Thüringens Bodengestalt und Gewässer. 3. Thüringens Bodenland und Bodcubeschasfenheit. 4. Thüringens Bodenschätze und Bodeuerzeuguisse. 5. Thüringens Erwerbsverhältnisse. 6. Thüringens Siedelnngen. 7. Thüringens Handelsstraßen und Handelsverkehr. 8. Zeichnung. ^Errichtet wird das Netz auf dem 11.° ö. L. und 51.° n. Br., Maßstab 25 km-Stab. Vergl. Kartenskizze: Thüringens Staaten.) Iii. Warum hat man woßt Düringen aks das deutsche Durchgaugsland bezeichnet? 1. Inwiefern kann Thüringen als das deutsche Durchgangsland bezeichnet werden? Thüringen wird von zahlreichen Verkehrsstraßen durchschnitten. Die Straßen, welche aus den Landschaften Norddeutschlands nach den Landschaften Süddeutschlands führen, gehen teils durch die Mitte des Thüringerlandes, teils in den beiden Rand- tälern der Landschaft dahin. Das Saaletal, das Werratal und das Elstertal ermög- lichen eine bequeme und direkte Verbindung des Südens und des Nordens, und auch das Gera-Unstruttal stellt eine Verbindung zwischen Nord- und Süddeutschland her. Wie Thüringen von Norden nach Süden von wichtigen Verkehrsstraßen durchzogen wird, so auch von Osten nach Westen. Der Weg aus Schlesien, Sachsen, Posen und Branden- bnrg nach Hessen und nach den Rheinlanden führt durch Thüringen. Drei Wege sind von besonderer Bedeutung: 1. die Straße, welche von Halle über Eisleben und Nord- hausen durch die Goldeue Aue nach der Werra und dem Rheine zieht, 2. die Straße, welche von Chemnitz über Gera, Weimar, Erfurt und Eisenach führt, 3. die Straße, welche von Leipzig über Weißenfels, Naumburg, Weimar, Gotha und Eisenach nach Kassel und von da nach dem Rheine und Maine führt. Thüringen bildet also tatsächlich das Durchgaugsland für viele Hauptverkehrsstraßen, welche deu deutschen Norden mit dem deutschen Süden, den dent- schen Osten mit dem deutschen Westen verbinden.

233. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 163

1910 - Altenburg : Bonde
— 163 — 2. Warum wird das Thüringerland von so vielen deutschen Handelsstraßen durch- zogen? ki) Die Handelsstraßen können das Thüringerland gar nicht umgehen; wenn der Verkehr auf kürzestem Wege hergestellt werden soll, so müssen die Verkehrsstraßen die Landschaft entweder am Rande berühren (Elstertalbahn, Werratalbahn), oder sie müssen die Landschaft in der Mitte durchqueren (Berlin — Halle — Nordhausen — Essen, Saal- bahn, Berlin — Erfurt — Frankfurt, Breslau — Dresden — Leipzig — Erfurt — Kassel —- Koblenz usw.). Daß diese großen Handelsstraßen Thüringen durchqueren, hat seinen Grund in der Lage Thüringens. Thüringen liegt in der Mitte der deutschen Land- schasten. Nach Osten hin schließen sich an das Thüringerland Sachsen und Schlesien an, nach Nordosten das weite ostelbische Tiefland, nach Norden und Nordwesten das westelbische Tiefland, nach Westen hin die Weser- und Rheiulandschaften, nach Südwesten die süddeutschen Stufen- und Beckenlandschaften und nach Süden endlich die Oberpfalz und das Alpenvorland Durch seine Mittel läge innerhalb der deutschen Landschaften ist das Thüringerland ein Kreuzuugs- und Mittel- Punkt des deutschen Verkehrswesens geworden. b) Einen günstigen Einfluß auf den Durchgangsverkehr üben auch die Boden- verhältnifse aus. Dem Verkehr stellen sich in Thüringen keine unüberwindlichen Hinder- nisse störend entgegen. Im Osten und Westen ist die Landschaft offen; im Norden und Süden finden sich zu beiden Seiten der Randgebirge tiefe Senken, welche dem Verkehre den Weg zeigen (Göttinger Senke, Mansfelder Senke, Senke zwischen Fichtelgebirge und Thüringerwald, hessische Senke); die beiden Randgebirge selbst sind nicht nnübersteigbar; das Innere Thüringens wird von vielen Mulden und Senken durchzogen. Dazu kommt, daß das Land von zahlreichen Flußtälern durchquert wird, denen die Hauptstraßen folgen können. Viele von diesen Flüssen führen von beiden Seiten bis nahe an den Rücken der beiden Randgebirge und ermöglichen so durch die Pässe die Überschreitung derselben. Durch die offenen Grenzen im Osten und Westen, durch die zahlreichen natürlichen Senken zwischen den Gebirgen, durch die vielen Mulden im Innern und durch den Reichtum an Flußtälern ist Thüringen eines der wegsamsten Länder Deutschlands, Die große Wegfamkeit, die iu dem stufenmäßigen Bodenaufbau und in dem Reichtum an Flußtälern begründet ist, hat dasthüringer- land zum deutschen Durchgangsland gemacht. 3. Welchen Einfluß hat der rege Durchgangsverkehr auf die Kultur des Thüringer- landes ausgeübt? a) Der Boden ist in der mannigfachsten Weise ausgenutzt worden. Er dient nicht nur dem Wald- und Ackerbau, sondern auch dem Garten-, Obst- und Weinbau. Thüringen gehört infolgedessen zu den best angebauten Landschaften Deutschlands. Dadurch hat der Ertrag an Bodenerzeugnissen eine beträchtliche Steigerung erfahren. Wie die Bodenkultur durch den Durchgangsverkehr wesentlich gesteigert worden ist, so ist derselbe auch der Ausbeutung der Bodenschätze förderlich gewesen. Der Bergbau auf Erze, Salz und Kohlen wird in umfangreicher Weise betrieben, und die Gewinnung wertvoller Steine und Erden hat eine große Ausdehnung angenommen. Dadurch ist wieder die Gewerbtätigkeit befördert worden, und es sind im Thüringer- lande eine ganze Reihe von Industriezweigen ins Leben gerufen worden. Der rege Durchgangsverkehr hat endlich auch günstig eingewirkt auf den Aus- tausch der Güter. Die Erzeugnisse der thüringischen Landwirtschaft und Industrie werden nicht nur nach den verschiedenen Teilen der Landschaft versandt, sondern auch nach anderen deutschen Landschaften und nach dem Auslande verschickt. Besonders weite Versendung erfahren die Webwaren von Greiz, Gera, Apolda und Mühlhausen, die Glaswaren von 11*

234. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 165

1910 - Altenburg : Bonde
— 165 — 3. Was hat es zur Folge gehabt? a) Dichtes Straßen- und Eisenbahnnetz; b) Anlage zahlreicher Ortschaften an den Verkehrsstraßen; c) Aufschwung der Gewerbtätigkeit; d) Wachstum der Städte; e) Vermehrung des Waren- austausches ; f) Vermehrung des Fremdenverkehrs. 2. Thüringens politische Gestaltung. Ziel: Wir lernen nunmehr, wer heute das Thüringerland regiert. I. Wer hat es denn früher regiert? Die Thüringer Landgrafen Ludwig der Springer, Ludwig der Eiserne usw. Später, nachdem das Geschlecht der Landgrafen ausgestorben war, fiel das Thüringerland an die Wettiner. Ob es noch heute den Wettinern gehört? Das soll uns unsere Karte sagen! (Aufrollen der politischen Karte Thüringens.) Was fällt uns da sofort auf? (Das Thüringerland ist verschiedenfarbig gezeichnet.) Was schließen wir daraus? (Es müssen hier verschiedene Länder sstaaten^ bestehen.) Frage? Wie heißen die thüringischen Staaten und wem gehören sie? \. Stiicf: Das Herzogtum wachsen-Altenburg. Ziel: Das kleinste unter den thüringischen Herzogtümern. 1. Welches ist das kleinste thüringische Herzogtum? Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei fast gleichgroßen Teilen, welche durch die reußifche Unterherrschaft Gera voneinander getrennt find. Der östlich der Elster gelegene Teil wird der Ostkreis oder der Alteuburger Kreis genannt, während der westlich der Elster gelegene Teil als West- oder Saalkreis bezeichnet wird. Außer diesen beiden Hauptteilen gehören zu dem Herzogtum Sachsen-Altenburg uoch einige kleinere Exklaven (Erklärung !): Rußdorf, Röpsen, Hilbersdorf, Schweinitz , Ammelstädt und Saaltal. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg umfaßt einen Flächengehalt von 1324 qkm und zählt ca. 208 000 Einwohner; es wohnen demnach auf 1 qkm 157 Leute. 2. Wie sind die beiden Hauptteile des Altenbnrger Landes beschaffen? 1. Der Wkreis. a) Der Ostkreis wird im Süden, Osten und Norden von dem Königreiche Sachsen begrenzt, während die Westgrenze desselben von der Provinz Sachsen, der reußischen Unterherrschaft Gera und von dem Neustädter Kreis des Großherzogtums Sachfen-Weimar gebildet wird. b) Er bildet ein wellenförmiges Hügelland, das sich an die vogtländische Platte anlehnt. Das Land ist im Süden und Südwesten am höchsten und dacht sich nach Norden und Nordosten zu ab. Dieser von Süden nach Norden gehenden Abdachung folgen auch die Gewässer des Landes, welche sich in dem Hauptfluffe des Ostkreises, in der Pleiße sammeln. Die höchsten Punkte des Ostkreises liegen im Südwesten, in der Gegend von Ronneburg, die niedrigsten im Norden bei Lucka und bei den Haselbacher reichen. Den Osten und Norden des Ostkreises nimmt ein ausgedehntes Teich- und Wald gebiet ein, an dessen innerem Rande sich das Kohlengebiet ausdehnt. In der Mitte breitet sich die äußerst fruchtbare Kornkammer aus, während der Süden von der schieferigen Hochfläche eingenommen wird.

235. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 167

1910 - Altenburg : Bonde
— 167 — an das Herzogtum Sachsen-Meiningen und an den Neuftädter Kreis des Großherzogtums Sachsen. Der größere östliche Teil liegt auf der Unterstufe der Saal-Elsterplatte, während der kleinere westliche Teil zu der thüringischen Ostplatte gehört. b) Beide Teile, welche durch die fruchtbare Saalaue geschieden sind, bilden eine wellige Hochfläche mit tiefeingeschnittenen Tälern, deren Ränder ziemlich steil zur Saale abfallen. Das Land dacht sich von Süden nach Norden ab. Der Osten und Süden des Westkreises weist ausgedehnte Waldungen auf, weshalb dieser Teil auch im Volks- munde das Holzland genannt wird. Der Norden ist ärmer an Waldungen; hier breiten sich die fruchtbaren Striche der Heide und Abtei aus, während sich im Nord- Westen die kahle und zum größten Teil unfruchtbare Muschelkalkplatte der W ö l m s e ausdehnt. Der westlich der Saale gelegene Teil gehört zu der Thüringer Muschelkalk- platte und bildet den höchstgelegenen Teil des Herzogtums Altenburg, der von den Be- wohnern des Saaltales das Gebirge genannt wird. c) Der Hauptfluß des Westkreises ist die Saale. Dieselbe tritt oberhalb Kolk- witz in den Westkreis ein, bildet dann ein Stück die Grenze desselben, tritt danach bei Uhlstädt wieder in den Westkreis ein, fließt an Orlamünde und Kahla vorüber und bildet von Ölknitz ab wiederum die Grenze desselben. Im Westkreise empfängt sie von rechts die Orla und Roda, von links den Wied-, Rein- und Forellenbach. Außerdem fließen ihr außerhalb des Westkreises noch der Gleißbach und die Wethan zu, welche ihre Quellen im Westkreise haben. Die E l st e r berührt den Westkreis nur in seinem nordöstlichsten Teile auf eine knrze Strecke. Dagegen fließen derselben aus dem Westkreise mehrere ansehnliche Bäche zu, von denen besonders der Erlbach mit dem Saarbach und die Rauda zu nennen sind. cl) Da fast die Hälfte des Bodens mit Wald bedeckt ist, so hat der Ackerbau nur eiue geringe Ausdehnung erlangt, zumal auch der Boden infolge seiner geringen Fruchtbarkeit nur spärlichen Ertrag liefert. „Die ausgedehnten Forsten bedingen die genüge Anzahl von Holzlanddörfern und damit die geringe Dichte der Bevölkerung (ca. 65 000 gegen ca. 143 000 im Ostkreife); sie schreiben den Bewohnern die Beschäf- tignng vor und versorgen mit Holzgeräten und Waldbeeren weite Striche des deutschen Vaterlandes." (Ameude.) e) Die wichtigsten Orte: Eisenberg (10000 Einwohner); rasch aufblühende Industriestadt. (Eisen-, Leder-, Chamotte- und Porzellanfabriken.) Kahla (6000 Ein- wohner) an der Saale; berühmte Porzellanfabrik. Roda (3700 Einwohner) mit dem Genesungshause. Orlamünde, die kleinste Stadt des Herzogtums; einstmals Sitz der mächtigen Grafen von Orlamünde. Zur sachlichen Vertiefung: Aus wieviel Hauptteilen besteht das Herzogtum Sachfen-Altenburg? Das Herzogtum Sachfen-Altenburg besteht aus zwei räumlich voneinander getrennten Landstücken, aus dem Ost- und Westkreise. Woher haben diese ihren Namen? Nach ihrer Lage haben sie ihren Namen erhalten; der östliche Teil heißt Ostkreis, während der westlich gelegene Teil der Westkreis genannt wird. Welche andere Namen haben sie noch und warum? Der Oftkreis wirb auch der Alteuburger Kreis genannt, weil in ihm die größte Stadt des Herzog- tums liegt; der Westkreis heißt auch Saalkreis, weil die Saale ihn durchfließt. Welchen Flußgebieten gehören die beiden Kreife an? Der Ost- kreis gehört dem Gebiet der Pleiße an, während der Westkreis zum Gebiet der Saale gehört; beide werden durch das Elstergebiet, zu dem sie einzelne Bäche entsenden, mit- einander verbunden. (Welche Bäche fließen zur Pleiße, zur Saale, zur Elster?)

236. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 172

1910 - Altenburg : Bonde
— 172 — Zahl beträgt ca. 245 000. Auf 1 qkm wohnen demnach 124 Leute. (Vergl- mit Sachsen-Altenburg.) Das Herzogtum Sachseu-Coburg-Gotha besteht aus zwei Staaten, die aber von einem Herzog regiert werden, nämlich aus dem Herzogtum Coburg und aus dem Herzogtum Gotha. Jeder der beiden Staaten hat seine eigne Verwaltung. 2. Welches Gebiet umfaßt das Herzogtum Gotha und wie ist dieses beschaffen? a) Tas Herzogtum Gotha liegt am Nordabhange des Thüringerwaldes und wird begrenzt von der Provinz Sachsen, dem Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, von der Provinz Hessen-Nassau, dem Herzogtum Sachsen-Meiningen und von dem Groß- Herzogtum Sachsen-Weimar. d) Der Südwesten des Herzogtums Gotha gehört dem Thüringerwalde an, und zwar dem höchsten Teile desselben. Die höchsten Gipfel Beerberg, Schneekopf und Jnsels- berg liegen auf gothaischeiu Gebiet. Der Norden gehört zum Thüringer Hügellande, und zwar zur Nordwestplatte Jnnerthüringens. Er wird von den Hörselbergen, dem Krähnbergs, dem großen und kleinen Seeberge und den Fahnerschen Höhen durchzogen. c) Die Gewässer fließen teils der Saale, teils der Werra zu. Zur Weser fließt die Leina-H ö rf el mit Laucha, Emse, Erbstrom und Nesse. Zum Saalegebiet ge- hören die Unstrut mit Gera (Apfelstädt-Ohre, Wipfra). Quelle, Lauf, Mündung der Gewässer. Welche Teile gehören Gotha an? d) Das Herzogtum Gotha ist zwar nicht so ergiebig als der Altenburger Ostkreis und der Weimarer Kreis; aber es erzeugt doch so viel, als die Bewohner zur Bestrei- tuug der nötigsten Lebensbedürfnisse brauchen. (Die Ackerbaugegenden des Herzogtums!) Außer dem Ackerbau ist der Obstbau sehr ausgedehnt; besonders berühmt sind die Kirschen der Fahnerschen Höhen. An Obst wird so viel erbaut, daß ein großer Teil in andere Gegenden versandt werden kann. (cf. Altenburger Kreis!) Der südliche Teil des Herzogtums ist besonders reich an Wald (30 Prozent des Bodens sind mit Wald bedeckt), so daß auch von diesem Erzeugnis ein großer Teil ausgeführt werden kann. An Bodenschätzen weift das Herzogtum mancherlei auf; berühmt find die S a u d st e i n e der Seeberge, der B r a u u st e i n von Elgersburg und Friedrichroda, das Salz von Bufleben, die reichen Ton- und Lehmlager von Gräfentonna und die Eisenerze von Zella usw. e) Durch diesen Reichtum an Bodenschätzen und Bodenerzeugnissen hat sich auch eine lebhafte Industrie entwickelt. Der Holzreichtum des Landes hat die ausgebreitete Spielwar enindu st rie hervorgerufen, die in und nm Waltershausen ihren Sitz hat. Die zahlreichen Gebirgsbäche haben die Anlage vieler und großer Holzschneidemühlen und Papiermühlen befördert, durch die bedeutenden Ton- und Lehmlager dagegen konnte sich die Töpferei und Porzellanindustrie entwickeln, während die Eisenlager von Zella und Mehlis den Gruud gelegt haben zu der blühenden Eisenindustrie; die reichen Quarzlager des Gebirges wiederum haben die Glasfabrikation begünstigt usw. f) Die wichtigsten Orte: Gotha (38000), Waltershaufeu (6000), Ohrdruf (6000), Friedrichroda, Zella, Mehlis. (Lage dieser Städte; Bedeutung derselben für die Gewerbtätigkeit. Wie kommt es, daß das Herzogtum so viele große Ortschaften aufweist? (6 Städte, 19 Orte mit über 1000 Einwohnern; 50 Orte mit über 500 Einwohnern.) Sachliche Vertiefung: Wie konnte sich nur imherzogtumsachsen- Gotha eine so lebhafte Industrie entwickeln? 1. Inwiefern kann das Herzogtum Gotha als ein gewerb- reiches Land bezeichnet werden? Die Industriezweige und ihre Hauptsitze: Marmorfabriken (Waltershaufen , Ruhla), Eisenwarenindustrie (Zella , Mehlis , Klein- schmalkalden), Glasfabrikatiou (Gehlberg, Ohrdruf, Tambach), Pfeifeufabrikation (Ruhla,
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