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1. Unsere Heimat - S. 93

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 93 — sich keilförmig verbreitern. Um das Dorf ging häufig ein Graben mit einer Dornhecke. Noch heute läßt sich bei manchen Dörfern diese ur- sprüngliche Form nachweisen. 9. Heinrich der Löwe zerstört Nordhausen 1180. Der mächtige Sachsenherzog Heinrich der Löwe hatte den Kaiser Friedrich Barbarossa im Stiche gelassen, so daß dieser in Italien be- siegt worden war. Dafür wurde Heinrich bestraft: er wurde abgesetzt. Heinrich der Löwe wollte sein Land aber nicht hergeben und kämpfte gegen den Kaiser. Er zerstörte ihm seine Städte und Dörfer. Mit einem starken Heere kam er über den Harz, verwüstete die Dörfer in der goldenen Aue und legte sich vor Nordhausen. Damit die Be- lagernng ihn nicht zu lange aufhielt, warf er Feuer in die Stadt und verbrannte sie; dabei wurden auch Königshof, Burg und Kloster mit dem Dom ein Raub der Flammen; die Domtürme wurden bis dahin zerstört, wo die Sandsteinmauerung beginnt. — Von Nordhausen zog Heinrich der Löwe nach Mühlhausen und zerstörte auch diese Stadt. 10. Ein Turnier zu Nordhansen. 1263. 1. Heinrich der Erlauchte, Landgraf von Thüringen, hielt zu Nord- hausen ein Turnier ab, von dem noch lange Zeit nachher die fahrenden Sänger erzählten und sangen. Aus ganz Deutschland lud er die Grafen und Herren, Ritter und Knechte ein. Die Ebene draußen vor dein Bielentore, „auf dem Hammer", war zum Turnierplatz auserfeheu. Lange Zeit wurde daran gearbeitet, um den Platz für das Fest herzurichten; er wurde geebnet, mit Sand bestreut und mit einem Lattenverschlage eingefriedigt. Hinter der Einfriedigung wurden Tribünen, Buden und Zelte erbaut. Die Tribünen waren für geladene Gäste, für die Ritter und Edelfrauen bestimmt. Die Sitzplätze waren so hoch gebaut, daß man von da aus den ganzen Turnierplatz übersehen konnte. Zum Schutze gegen die Witterung waren sie mit einem Dache versehen und an den Seiten mit bunten Teppichen behangen. Zuletzt wurden noch die Tribünen und Eingangspsorten mit frischen Laubkränzen geschmückt. 2. Unterdes bereitet man sich auch in der Stadt auf das Turnier vor. Überall herrscht geräuschvolles Treiben: Schmiede, Lederarbeiter, Schildmaler, Gewandschneider, Goldschläger, Federschmücker und andere Handwerker sind in angestrengtester Tätigkeit. Bald kommen auch schon fremde Ritter; mit stattlichem Gefolge in bunten Farben und glänzenden Rüstungen ziehen sie durch alle Tore ein. Je näher man dem fest-

2. Unsere Heimat - S. 94

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 94 — gesetzten Surniertage kommt, desto zahlreicher treffen sie ein. Die Herbergen füllen sich, auch Bürgerhäuser nehmen Einquartierung. Aus den Straßen ist jetzt ein lebhafter Verkehr, der bis spät in die Nacht hinein dauert. Die Ritter, die des Abends einander besuchen, lassen sich große Wachs- lichter vorantragen; davon ist die Stadt, in der damals noch keine Straßenlaternen brannten, hell erleuchtet. 3. Endlich bricht der Turniertag an. Am Morgen dieses Tages reitet der Herold durch die Straßen der Stadt und ruft: „Wappnet euch, gute Ritter, wappnet euch, tragt stolzen Mut und zieht freudig aufs Feld; erweiset eure Ritterschaft und dienet schönen Frauen". Nun legen die Ritter ihre Rüstung an: die aus Ringen geflochtene Eisenhose, die an den Knieen mit Eisenplatten versehen ist; ferner die blankgescheuerte eiserne Brünne oder den Brnstharnisch, über den sie noch einen seidenen Wappenrock ziehen; den Kopf bedecken sie mit dem Helme, das Schwert gürten sie um, und über die Schulter hängen sie den dreieckigen Schild, aus dem das Wappen des Ritters zu sehen ist, ein Löwe, ein Hirsch, ein Bär, . ein Adler, eine Blume und dergl. Dann besteigt der Ritter sein Roß, das mit einer prachtvollen bunten Decke behangen ist, nimmt seinen Speer in die rechte Hand und zieht auf den Marktplatz. Hier versammeln sich alle Ritter. Nachdem sie in zwei Haufen geteilt und zu Paaren geordnet sind, ziehen sie mit Trompetengeschmetter die Rautenstraße hinunter, den Frauenberg hinaus und durch die jetzige Sangerhäuser Straße zum Bielentore hinaus. Unter lauter Kriegsmusik reiten sie durch die Schranken in den Turnierplatz, ein. Auf einen Wink des Landrgasen gibt der Herold das Zeichen zum Beginne des Turniers. Zuerst reiten je zwei durch das Los be- stimmte Ritter einzeln gegeneinander. In vollem Galopp sprengen sie mit eingelegtem Speere aufeinander; es gilt, den Gegner so zu treffen, daß er vom Pferde geworfen wird. Sitzen beide Ritter fest genug im Sattel, so zerbrechen von dem Stoße die Speere; dann bringen die Knappen neue. Nach dem Einzelkampfe beginnt das Kampfspiel der einzelnen Haufen der beiden Parteien. Jede Schar sucht die Ritter der feindlichen Partei im Anrennen aus dem Sattel zu werfen oder ge-- fangen zu nehmen. 4. Hinter den Schranken steht das Volk dicht gedrängt, bis oben aus den Weinberg hinauf wimmelt es von Zuschauern. Manche sind darunter, die nicht aus Neugierde hergekommen sind: Spielleute, fahrende Sänger, Gaukler und Narren in bunten Gewändern belustigten schon damals das Volk, wie sie es jetzt noch auf Jahrmärkten und Schützen- festen tun. Hier zeigt einer einen kleinen Affen mit roter Jacke, dort tanzt ein Bär, und daneben steht ein Kaniel mit großem Höcker. An einer anderen Stelle ist ein Seil aufgespannt, aus dem ein Seiltänzer seine Künste zeigt. Hier hat sich um einen Spielmann ein Kreis ge- bildet; er besingt unter Begleitung der Gnitarre die Taten eines Ritters, der im Turniere einen Sieg davon getragen hat, oder er gibt ein

3. Unsere Heimat - S. 63

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 63 — Mann ohne Kopf sehen lassen; auch ein gespenstischer Reiter ohne Kopf auf einem Pferde ohne Kopf soll sich hier zeigen oder ein Krieger, der allnächtlich hier aus seinem Grabe steigt. — Die eigentliche Bedeutung der Kreuze kennt man nicht genau; einige mögen Grenzsteine sein. Jedenfalls haben sie hier nicht immer beisammen gestanden, sondern sind vom Felde her an den Wegrand gebracht worden. — Der Name „Hohlungs- bügel" ist noch nicht völlig erklärt. Die zweite Hälfte des Wortes, bügel, heißt ursprünglich Bühel oder Bühl, das ist Hügel. Die erste Hälfte, Hoülungs, ist schwer zu erklären; das Wort kann aus „hohl" entstanden sein; dann wäre der Name als „Hohlweg über den Hügel" zu deuten; es kann auch mit Holz zusammenhängen; dann wäre Hohluugs- bügel-Holzberg. Von nun an wird das Helmetal breit und eben. Dicht hinter Hesserode teilt sich die Helme auf einer kurzen Strecke in zwei Arme; der eine Arm, das ursprüngliche Flußbett, heißt heute Lache; in diese fließt die Salza. Unmittelbar danach, unterhalb der Brückenmühle, vereinigen sich beide Arme der Helme wieder. 2. Im oberen Helmetale liegen folgende Dörfer: Schiedungen, Pütz- lingen, Günzerode, Haferungen, Klein- und Großwechsungen und Hesserode. 3. Von Nordhausen ab heißt das Helmetal die „Goldene Aue". Den Namen hat sie von ihrer Fruchtbarkeit; goldene Saaten bringt sie in Fülle hervor. Ein Gras von Stolberg, der von einer Reise nach Palästina zurückkehrte, soll ihr den Namen gegeben haben. Als er hier in seiner Heimat wieder angekommen war und von einer Anhöhe auf das schöne Helmetal herabschante, soll er gesagt haben: „Ich lasse jedem das gelobte Land und lobe mir die goldene Aue!" Ehemals war hier ein großer See, in den die Helme und die Zorge ihre Fluten ergossen. Nach und nach verringerte sich der Wasserreichtum dieser Flüsse; dadurch wurde auch das Wasser des Sees weniger, bis schließlich ein großer Sumpf daraus wurde. Mönche aus dem Kloster Walkenried fingen im 12. Jahrhundert an, diesen Sumpf zu entwässern und urbar zu machen. Herbeigerufene Fläminger (aus Holland) setzten ihre Arbeit fort. So wurde der Boden trocken. Das stehende Wasser des Sumpfes hatte einen fruchtbaren Schlamm abgesetzt, der sich als Ackerboden vortrefflich eignete. Die Fläminger erbauten hier auch Dörfer, die aber später zum Teil wieder eingegangen sind, indem die Bewohner nach Görsbach, Berga, Heringen und Äuleben zogen. Die Aumühle ist noch der Rest eines flämischen Dorfes. Wo sich einst Sumpf und Morast befand, zieht jetzt der Pflug seinen Weg, und statt der Schilf- ftengel wiegen sich goldene Ähren im Winde, und Felder mit Zucker- rüben breiten sich aus, die dem Landmann reiche Erträge liefern. 4. In dem untern Helmetal liegen von Nordhausen ab: Sund- hausen, Uthleben, Heringen, Görsbach, Berga, Kelbra, Roßla, Wallhausen. Unterhalb der Stadt Artern fließt die Helme in die Unftrut.
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