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1. Kreis Groß-Gerau - S. 12

1913 - Gießen : Roth
12 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 6. 700 Katholisch und wenig Juden), wenige Minuten vom Mainufer am Treffpunkt der Eisenbahnlinien Mainz—frankfurt und Mainz—darm- stadt gelegen. Sein Güterbahnhof ist fast 4 km lang und einer der größten Deutschlands, Hn manchen Tagen werden hier bis zu 7000 Wagen be- fördert. Zahlreiche Bewohner Bischofsheims stehen daher auch im Dienste der Eisenbahn, viele suchen in den nahen Fabriken und in Mainz Be- schäftigung, nur wenige sind Landwirte. Bischofsheim war der Sitz einer alten Gerichtsstätte. Seine Geschichte ist mit der von Mainz seit alters verbunden, auch nach dem Übertritt der Bischofsheimer zur protestantischen Kirche und der äußeren Loslösung von Kurmainz. Stand doch bis vor nicht zu ferner Zeit die Hälfte der Unterhaltungskosten der protestantischen Kirche zu Bischofsheim zu Lasten des Mainzer Domkapitels. Im Dreißig- jährigen Krieg hatte das Dorf und die ganze Gegend durch Wallensteins rohe Werber, die Scharen Mansfelds und Tillys, den Markgrafen von Braunschweig, die Schweden und die Franzosen, Hungersnot, Pest und Tod Unsagbares zu leiden. Selbst das Stroh aus den Betten fraßen die fremden Pferde. In den Revolutionskriegen erfolgten abwechselnde Besitzergreifungen durch die Truppen verschiedener Herren. Die früher bedeutungsvolle Fähre oberhalb der Rheinbrücke nach Weisenau verlor ihre Bedeutung, als Johann Philipp von Schönborn 1661 unterhalb der Mainmündung eine Schiffbrücke über den Rhein erbauen ließ, und ist seit mehr als 100 Jahren außer Betrieb. b) Der mittlere Teil. Gerauer Land. Ehemals Isenburger Besitzungen. 1. Im Mittelpunkt des Kreises liegt das „Gerauer Land". Die Kreis- Hauptstadt Groh Gerau zählt unter 5600 Einwohnern 650 Katholiken und wenig Juden. Günstige Bahnverbindungen mit Darmstadt, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt a. M., Mannheim und Worms bieten Gelegenheit, rasch und billig nach großen Städten und Gegenden von hervorragend land- schaftlicher Schönheit zu gelangen. Ein Scherzwort behauptet, der Haupt- reiz des freundlichen Städtchens bestehe darin, daß man leicht und schnell wieder fortkommen könne. Den älteren Teil Groß-Geraus umfließt der „Graben", eine Zweiteilung des Mühlbaches. Zu beiden Seiten dieses Wassergrabens liegen fruchtbare Gärten. Die natürliche Lage des ehe- maligen Reichsdorfes bedingte in früherer Zeit eine langsame Vermehrung der Bevölkerung. Infolge der günstigen Bahnverbindungen aber hat sich die Einwohnerzahl in den letzten 30 Jahren verdoppelt, und eine be- deutende Industrie konnte sich entwickeln. Eine Zuckerfabrik verarbeitet die Erzeugnisse des Rübenbaus, die Glfabrik gewinnt aus den Früchten der Glpalme Futterkuchen und Palmöl, eine Konservenfabrik sendet die

2. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 117

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er hier mit großem Jubel aufgenommen. Bald aber vertrieb er die dortige Regierung und machte sich zum ersten Konsul des Landes. Stets folgte der Sieg feinen Fahnen, und seine Soldaten verehrten ihn abgöttisch. Das machte ihn so kühn, daß er sich 1804 1804 zum Kaiser krönen ließ. 2. Ende des Deutschen Reiches. Im Jahre 1800 überschritt Napoleon den Großen St. Bernhard und schlug die Österreicher bei Mareugo. Im Frieden mußte Deutschland das ganze linke Rheinufer an Frankreich abtreten. Um die Fürsten, die dort Besitzungen verloren hatten, zu entschädigen, gab er ihnen geistliche Fürstentümer und reichsunnüttelbare Städte diesseits des Rheins. Sämtliche geistliche Herrschaften in Deutschland bis auf drei verloren so mit einem Schlage ihren weltlichen Besitz und ebenso sämtliche Reichsstädte bis auf sechs ihre Selbständigkeit. Als Napoleon Kaiser geworden war, wollte er sich zum Herrn von ganz Europa machen. Es verbanden sich darum die Engländer, Russen und Österreicher gegen ihn. Die Engländer vernichteten seine Flotte bei Trafalgar, wo Admiral Nelson, der tapfere Anführer der Engländer, den Heldentod fand. Die Russen und Österreicher aber schlug Napoleon in der Drei-kaiserschlacht bei Austerlitz (1805). Im Frieden mußte Österreich Vs seines Landes abtreten, u. a. auch Tirol an Bayern. Nun war Napoleons Streben darauf gerichtet, auch die Macht des altersschwachen Deutschlands zu brechen. Im Jahre 1806 stiftete er den sogenannten Rheinbund. 16 deutsche Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Nassau u. a.) traten dem Bunde bei und stellten sich damit unter den Schutz Napoleons. Viele kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen Nächstliegenden Rheinbundstaaten. Infolge dieser Vorgänge legte Franz Ii., der 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder und führte fortan nur den schon 1804 angenommenen Titel „Kaiser von Österreich". Damit hatte das morsche, beinahe tausendjährige „Heilige Römische Reich Deutscher Nation" sein Ende erreicht. 4. friedricb Öculbelm Iii. 1797—1840. a) Friedrich Wilhelm und Luise. 1. Jugend. Friedrich Wilhelm Iii. wurde zur Zeit Friedrichs d. Gr., seines Großoheims, geboren. Dieser hatte den jungen Prinzen sehr lieb. Einst begegnete er ihm im Garten zu Sanssouci und forderte ihn auf, ihm eine französische Fabel zu übersetzen. Der Prinz übersetzte vortrefflich, und der König lobte ihn dafür. Friedrich Wilhelm wollte jedoch ein unverdientes Lob nicht annehmen, sondern sagte: „Ich habe aber die Fabel erst kürzlich bei meinem Lehrer übersetzt." Da leuchtete das Auge des Königs hell auf. Er streichelte dem Prinzen die Wangen und sagte: „So ist's recht, lieber Fritz, nur immer ehrlich und ausrichtig. Wolle nie scheinen, was du nicht bist; sei stets mehr, als du scheinst." Und indem sie weiter gingen, fuhr der König nachdenklich fort: „Fritz, werde etwas Tüchtiges. Es wartet Großes auf dich. Ich fürchte, du wirst einmal einen schweren, bösen Stand haben. Wache über unsere Ehre und unseren Ruhm. Begehe feine Ungerechtigkeit. Dulde aber auch keine." Dann reichte er ihm die Hand und sagte: „Fritz, vergiß diese Stunde nicht!"

3. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 59

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
59 Das Lothringer Stufenland oder das Mosel- und Saarland. § 51, 52. 3. Straßburg: ^ Eisen-, Baumwoll-, Lederindustrie, Handel, Festung, Hauptstadt des Reichslandes — Universität — Straßburger Münster. 4. Ludwigshafen: <A Eisen-, chemische Industrie, Handel. 5. Worms: Q Leder-, chemische Industrie. 6. Mainz: /X Eisen-, Lederindustrie, Handel. Rechts vom Rhein: 1. Freiburg im Breisgau: @ Textil-, Eisen-, Leder-, chemische In- dustrie — Universität. 2. Pforzheim: Q Chemische, Eisen-, Lederindustrie, Goldwarenfabri- kation. 3. Karlsruhe: ^ Eisen-, Lederindustrie, Technische Hochschule, Haupt- stadt des Großherzogtums Baden. 4. Heidelberg: Q Chemische, Lederindustrie — Universität. 5. Mannheim: Eisen-, chemische, Baumwollindustrie; hier beginnt die Großschiffahrt auf dem Rhein. 6. Darmstadt: (V) Chemische, Leder-, Eisenindustrie — Hauptstadt des Großherzogtnms Hessen. 7. Wiesbaden: /X. Weltbad — Regierungsverwaltuug. 8. Frankfurt a. Main: Chemische, Leder-, Eisenindustrie, Handel. 9. Hanau: (?) Neben Pforzheim die bedeutendste Goldwarenfabrikation Deutschlands, sonstige Industrie wie in Franksurt. 10. Offenbach: (V) Industrie wie in Franksurt. Zwei Hauptbahnlinien können uns durch die Oberrheinische Tiefebene führen: 1. rechtsrheinisch von Frankfurt a. M. über Darmstadt, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg i. B. nach Basel in der Schweiz, 2. linksrheinisch von Bingen über Mainz, Worms, Ludwigshafen, Straßburg, Kolmar und Mülhausen nach Basel oder Frankreich. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Gib von ihnen Lage, Größe und Bedeutung an! 3. Reise von deiner Heimat nach Basel a) mit der links-, lz) rechts- rheinischen Bahnliuie! 4. Erzähle die Geschichte einer Schwarzwälder Edeltanne, die als Mastbaum eines Schiffes den weiten Ozean befährt! Staatliche Zugehörigkeit. Die Oberrheinische Tiefebene gehört auf der linken Rheinseite zu Elsaß und der Pfalz (bayrisch), auf der rechten Rheinseite zum Großherzogtum Baden, im N auf beiden Seiten zum Großherzogtum Hessen- Darmstadt, im No zu der Provinz Hessen-Nassau. Aufgaben: 1. Der Wasgenwald, eine Wasser- und Völkerscheide. 2. Stelle die Städte nach den Staaten zusammen! Das Lothringer Stufenland oder das Mosel- und Saarland. § 52. Bodengestaltung. Ein berühmter Touristenweg führt über den höchsten Kamm des Wasgenwaldes, wo die Reichsgrenze durch Steine gekenn- zeichnet ist. Der Höhenrücken ist meist unbewaldet, und der Blick schweift

4. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 155

1915 - Bonn : Hanstein
155 sehen Besitze auch die Grafschaft Mark mit einem Teile von Lippstadt, das Fürstentum Münster mit Kappenberg, die Grafschaften Tecklenburg und Lingen sowie die Grafschaft und Stadt Dortmund dem Großherzogtum Berg angegliedert. Dafür trat es die Festung Wesel an das linksrheinische Roerdepartement ab. Im Jahre 1808 hatte das Großherzogtum Berg seine größte Ausdehnung erlangt. Es umfaßte 315 Quadratmeilen mit 928 000 Einwohnern und zerfiel in das Rhein-, Sieg-, Ruhr- und Emsdepartement. Nachdem Murat 1808 König von Neapel geworden war, fiel Berg 1809 an Napoleons Neffen Louis Napoleon, den unwürdigen Sohn des Königs von Holland, der diese Länder jedoch nie sah. Napoleon selbst behielt sich die Verwaltung des Gebietes bis zur Großjährigkeit seines Neffen vor, und so wurde Berg mit dem Kaisertum zugleich verwaltet. Der nördlich von der Lippe gelegene Teil von Cleve wurde 1810 vom Großherzogtum Berg abgetrennt und kam zum Lippe-Departement. Dadurch verlor Berg 213 000 Bewohner. Die französischen Rheinlande umfaßten damals folgende Teile: Rhein-, Mosel-, Saar-, Roer- und Lippe-Departement, das Großherzogtum Berg, Teile des Herzogtums Nassau ~) und einen Teil des Erzbistums Mainz 3). So herrschte in den Rheinlanden-anfangs die Republik, dann der Kaiser Napoleon. Im Jahre 1811 besuchte dieser zum zweiten und letzten Male das Rheinland. * * * Sollen Licht und Schatten der französischen Herrschaft gerecht verteilt werden, so ist die Zeit der Republik (1794/99) von der Zeit Napoleons zu scheiden. Die hochgespannten Hoffnungen vieler Rheinländer wurden von der Revolution gänzlich vernichtet. Unter Napoleon aber setzten in den ruhigen Zeiten Entwicklungen ein, die für die Folgezeit reichen Segen versprachen. Diese erklären auch die Verehrung, die man dem Korsen entgegenlsrachte und die noch Jahrzehnte andauerte. 1) Murat verlor 1815 das Königreich Neapel und wurde in Pizzo erschossen. 2) Dierdorf, Altenwied, Neuerburg, Wied-Neuwied, Hohensolms, Solms, Braunfels und Greifenstein. 3) Wetzlar.

5. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 167

1915 - Bonn : Hanstein
167 fels, Hohensolms, die Grafschaft Katzenellenbogen, die Abteien Cornelimünster und Malmedy, Teile des Herzogtums Lothringen, Luxemburgs und Limburgs und Teile der pfälzischen, rheingräflichen und mainzischen Länder mit einer Einwohnerzahl von rund 2 Millionen1). Innerhalb des Gebietes der heutigen Rheinlande gehörten Birkenfeld zu Oldenburg, St. Wendel, Baumholder und Grumbach als Fürstentum Lichtenberg zu Sachsen-Koburg und Meisenheim zu Hessen-Homburg. Die Grenzregulierung gegen Luxemburg und die Niederlande, bei der Moresnet bis auf den heutigen Tag neutral blieb, war am 1. Januar 1818 abgeschlossen. Die Festlegung der Grenze gegen Frankreich zog sich hin bis zum Jahre 1833. Aus den rheinischen Besitzungen wurden anfangs zwei Provinzen gebildet: Die Provinz Niederrhein mit den Regierungsbezirken Coblenz, Trier und Aachen, und die Provinz Jülich-Cleve-Berg, die aus den Regierungsbezirken Cöln, Düsseldorf und Cleve bestand. Coblenz und Cöln wurden die Sitze der beiden Oberpräsidenten. Oberpräsident der Provinz Niederrhein in Coblenz wurde von Ingersleben, der Cölner Oberpräsident war der Graf zu Solms-Laubach. — Der erste Oberpräsident der Rheinprovinz war jedoch Sack. (s. o.) — Nachdem die Bezirke Düsseldorf und Cleve 1821 zu einem Regierungsbezirke vereinigt worden waren, wurden die beiden Provinzen Niederrhein und Jülich-Cleve-Berg 1824 zu der heutigen Rheinprovinz mit der Hauptstadt Coblenz verschmolzen. Im Jahre 1834 wurde das koburgische Gebiet als Kreis St. Wendel und 1866 das homburgische Oberamt Meisenheim als Kreis Meisenheim den preußischen Rheinlanden einverleibt. Das Rheinland war jetzt preußisch. Jahre lang hatte es unter der Herrschaft der Franzosen gestanden. Mancher-lei Beziehungen waren in der Zeit der Fremdherrschaft ge- 1) Nach Schulteis betrug dieselbe 1817: In der Provinz Jülich-Cleve-Berg: In der Provinz Niederrhein: 1. Reg.-Bez. Cleve . . 216 731 1. Reg.-Bez. Aachen 310 619 2- .. Düsseldorf . 379 902 2. „ Coblenz 359 204 3- « Cöln . . . 338 416 3. ,, Trier . 302 901 935 049 972 724 Gesamtsumme : 1 907 773.

6. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 119

1904 - Bonn : Hanstein
119 Hohensolms, die Grafschaft Katzenellenbogen, die Abteien Cornelimünster und Malmedy, Teile des Herzogtums Lothringen, Luxemburgs und Limburgs und Teile der pfälzischen, rheingräflichen und mainzischen Länder mit einer Einwohnerzahl von rund 2 Millionen.1) Innerhalb des Gebietes der heutigen Rheinlande gehörten Birkenfeld zu Oldenburg, St. Wendel, Baumholder und Grum-bach als Fürstentum Lichtenberg zu Sachsen-Koburg und Meisenheim zu Hessen-Homburg. Die Grenzregulierung gegen Luxemburg und die Niederlande, bei der Moresnet bis auf den heutigen Tag neutral blieb, war am 1. Januar 1818 abgeschlossen; die Festlegung der Grenze gegen Frankreich zog sich hin bis 1833. Aus den rheinischen Besitzungen wurden anfangs zwei Provinzen gebildet: die Provinz Niederrhein mit den Regierungsbezirken Koblenz, Trier und Aachen, und die Provinz Jülich-Cleve-Berg, bestehend aus den Regierungsbezirken Köln, Düsseldorf und Cleve. Nachdem die Bezirke Düsseldorf und Cleve 1821 zu einem Regierungsbezirke vereinigt worden, wurden die beiden Provinzen Niederrhein und Jülich-Cleve-Berg 1824 zu der heutigen Rheinprovinz verschmolzen. Im Jahre 1834 wurde das koburgische Gebiet als Kreis St. Wendel und 1866 das hom-burgische Oberamt Meisenheim als Kreis Meisenheim den preußischen Rheinlanden einverleibt. Die Strömungen der deutschen F r e i h e i t s - und E i n -hei t's best rebungen im 19. Jahrhundert zeigen auch in den Rheinlanden tiefgreifende Spuren. Unter den wegen demokratischer Umtriebe Gemaßregelten befanden sich auch Arndt und Simrock. Die Juli-Revolution 1830 hatte für Preußen keine besonderen Unruhen zu)' Folge. Zwar wurden die Truppen in der Rheinprovinz in Kriegsbereitschaft gesetzt, doch blieben sie außer Tätigkeit. Das Jahr 1848 aber ver- ') Nach Schulteis betrug- dieselbe 1817 : In der Provinz Jülich-Cleve-Berg: In der Provinz Niederrhein: 1» Reg-.-Bez. Cleve . . 216 731 1. Keg'.-Bez. Aachen. . 310 619 2. 3. Düsseldorf 379 902 Köln . . 338 416 2. 3. Koblenz . 359 204 Trier . . 302 901 972 724 935 049 Gesamtsumme: 1 907 773.

7. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 116

1904 - Bonn : Hanstein
X. Die Rheinprovinz unter preussischer Herrschaft. Bis zum Jahre 1814 standen die Rheinlande unter französischer Herrschaft. Die Schlacht bei Leipzig hatte Frankreichs Macht gebrochen. In einer Konvention zu Leipzig — 21. Oktober 1813 — einigten sich die Verbündeten über das Schicksal der deutschen Länder, die damals ohne Herrscher der Allianz gegen den gemeinsamen Feind noch nicht beigetreten waren. Zur vorläufigen Verwaltung dieser Gebiete, zu denen auch der größere Teil der Rheinlande gehörte, wurde ein Zentral-Verwaltungs Departement unter dem Direktor von Stein eingerichtet. Die früher zu Preußen gehörigen Landesteile wurden wieder in preußische Verwaltung genommen und dem Gouvernement „zwischen der Weser und dem Rhein“ mit dem Sitze in Münster zugeteilt. Die altbergischen Bestandteile des Großherzogtums Berg und die kleineren angrenzenden Herrschaften wurden durch einen Gouverneur, der seinen Sitz in Düsseldorf hatte, von dem Zentral-Verwaltungs-Departement verwaltet. Nachdem die Verbündeten 1814 auch die westrheinischen Länder besetzt hatten, wurden die Gebiete nördlich der Mosel nach einer kurzen vorläufigen Teilung dem General-Gouvernement vom Nieder- und Mittelrhein, mit dem Sitze in Aachen, zugeteilt : die südlich der Mosel gelegenen aber gehörten zu dem österreichischen und bayrischen Gouvernement mit ihrem Sitze in Kreuznach. Am 10. Februar 1815 wurde durch den Wiener Kongreß das Schicksal des größten Teiles der heutigen Rheinlande dahin entschieden, daß sie mit Preußen vereinigt werden sollten. Bereits am 5. April 1^15 erließ Friedrich Wilhelm Iii, die Besitzergreifungs-Patente. Am 15. Mai desselben Jahres ließ er sich zu Aachen huldigen. Folgenden Erlaß l ichtete Friedrich Wilhelm am 5. April 1815 von Wien aus an die Einwohner der mit der preußischen Monarchie vereinigten Rheinländer: „Als Ich dem einmütigen

8. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 220

1892 - Leipzig : Voigtländer
220 Königreich Bayern. [12 der Gelber aus dem Jesuitenvermögen und schmähliche Behanb-lung des gelehrten Schulmannes Ick stabt. Besonbers steigerte sich seine Verfolgungswut nach Entbeckung des Jlluminaten-orb ens. Das Volk war nahe baran, sich wiber ihn zu erheben, als er 1799 eines raschen Tobes starb. — Unter Karl Theobor hatte Österreich im Frieden zu Campo Formio das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Somit war die Nheinpfalz bereits verloren, als 7. Maximilian Iv. Joseph (Kurfürst 1799—1806, König bis 1825) von Zweibrück en-Birkenfelb die Regierung antrat. Nachbem er bei Hohenlinben 1800 gegen Napoleon gekämpft hatte, bewog ihn die Sorge um die Selbständigkeit Bayerns zumbunbe mitnapoleon; baburch erhielt Bayern bebeutenben Zuwachs, zunächst im Reichsbeputationshauptschluß die säkularisierten Bistümer Freising, Augsburg, Bamberg, Würzburg, Passau und Eichstätt ganz ober teilweise. Freilich mußte Bayern die Kriege Napoleons mitkämpfen und manchen Länbertaufch, den der rücksichtslose Gewalthaber vornahm, sich gefallen lassen, aber stets mit Vorteil. 1806 kamen die Reichsstäbte Augsburg und Linbau und die Markgrasschaft Ansbach zu Bayern; es trat dem Rheinbunbe bei, und Kurfürst Maximilian Iv. nahm den Königstitel an. f$. Bayern ein Königreich. 1. König Maximilian I. errang in neuen Kämpfen an Napoleons Seite neuen Länbergewinn (Nürnberg und die Gebiete vieler mebiatifierter Herrschaften und 1810 die Mark-grafschaft Bayreuth). 1809 kämpfte das bayrische Heer gegen die Tiroler, die unter Anbreas Hofer die ihnen verhaßte Herrschaft abzuschütteln suchten. 1812 zogen 36 000 Bayern mit nach Rußlanb; 2000 kehrten zurück. Möglichst balb, kurz vor der Leipziger Völkerschlacht, schloß sich der König im Vertrage von Rieb den Verbündeten an. Dem bei Leipzig geschlagenen französischen Heere trat der bayrische General 9srebe bei Hanau vergeblich entgegen; dann beteiligten sich 1814 die Bayern an dem Felbzuge nach Frankreich. Die Wienerbunbesakte bestätigten dem Königreiche seinen neuerworbenen Besitz, und es trat dem deutschen Bunbe bei. — Nun hatte König Max die Ausgabe, alle Teile des neugeschaffenen Staates innerlich zu einem Ganzen zu verbinben. Als Ratgeber stanb ihm babei der tüchtige und freisinnige .Minister Montgelas zur Seite; des Königs eigene Herzens-

9. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 102

1892 - Leipzig : Voigtländer
102 Königreich Preußen. [22 seinen jüngsten Bruder Jerome bildete (Hauptstadt Kassel), und gehörten zu den Departements Elbe (Hauptstadt Magdeburg); Sa'ale (Hauptstadt Halberstadt), Harz (Hauptstadt Heiligenstadt) und Oker (Hauptstadt Braunschweig). Erfurt und Umgegend wurden damals zu einer unter unmittelbarer Verwaltung Napoleons stehenden „Provinz Erfurt" gemacht. Diese hatte von 1807—1814 schwer zu leiden, wiewohl der äußere Glanz des Fürstenkongresses (27. September bis 14. Oktober 1808), auf welchem die Kaiser Napoleon und Alexander von den Rhein-bündskönigen von Bayern, Sachsen, Württemberg und Westfalen und vielen anderen kleineren Fürsten umgeben waren, auf dieses Gebiet siel. — Bei Beginn des Befreiungskrieges wurde Magdeburg ein Hauptstützpunkt der Unternehmungen Napoleons gegen die von Preußen ausgehende Bewegung zu seinem Sturze. Mehrere Schlachten des Entscheidungskampfes berührten unsere Heimat, namentlich Aorks Sieg bei Möckern und Leitz-kau (9. April 1813), die unentschiedenen Kämpfe bei Groß-görschen (2. Mai), der verräterische Überfall der Lütz ow er bei Kitzen (in der Nähe von Merseburg), Iorks glänzender Übergang über die Elbe bei Warten bürg (3. Oktober 1813). Nach den Schlachten bei Leipzig hatten die Festungen Wittenberg, Torgau und Magdeburg, ehe sie von den Franzosen befreit wurden, noch viel zu leiden. Nach langwierigen Verhandlungen über die Zukunft Sachsens wurde dann der 30. April 1815 insofern der Geburtstag der Provinz Sachsen, als an ihm ihre Zusammensetzung und Einteilung bestimmt wurde. Sie hat hauptsächlich folgende Bestandteile: die Altmark (Nordmark), das Herzogtum Magdeburg, das Fürstentum Hal berstadt, die Harzgrafschaft Wernigerode, das Fürstentum Quedlinburg, die Grafschaft Falkenstein, die bisherigen kursäch-sischen Lande (einschl. der ehemaligen Hochstister Merseburg und Naumburg-Zeitz), die Grafschaften Stol-berg-Stolberg und Stolberg-Roßla, sowie den sächsischen Anteil an Mansfeld, die freien Städte Nordhaufen und Mühlhausen, die kurmainzischen Gebiete (das Eichsseld, Erfurt rc.), Anteile der früheren gefürsteten Grafschaft Henneb erg (Schleusingen) rc. (vgl. die Karte). Unter der weisen und väterlichen Regierung der Hohen-zollern ist unsere Provinz inzwischen zu einer bedeutenden Blüte gelangt, so daß sie jetzt mit Schlesien und Rheinland zu den entwickeltsten und reichsten des preußischen Staates gehört.

10. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 262

1892 - Leipzig : Voigtländer
262 Königreich Bayern. [12 sich der Jülich-Bergsche Erbfolgestreit erneuerte, bis König Friedrich Ii. von Preußen das Recht der Sulzbacher Linie anerkannte, wogegen ihm Kurpfalz und Bayern Schlesien verbürgten (1742). — Mannheim verdankt seine heutige Gestalt diesem Kurfürsten. Das Schloß ward 1720—1729 erbaut; das Kaufhaus wurde von ihm hergestellt, die Jesuitenkirche begonnen. Ihm folgte der einzige Sproß der Sulz b ach er Linie: Karltheodor (1742—1799). Unter diesem hochbegabten Fürsten erlebte die Pfalz ihr „goldenes Zeitalter". Er liebte Pracht und Luxus, sein Hofstaat war glänzend, der Jagd war er ergeben. Für Förderung von Kunst und Wissenschaft geschah vieles. Karl Theodor stiftete 1763 zu Mannheim eine Akademie der Wissenschaften, ferner zu Kaiserslautern eine physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Auch eine deutsche Gesellschaft bildete sich, welche bedeutende litterarische Größen zu ihren Mitgliedern zählte. Das Theater zu Mannheim gehörte damals zu den besten Deutschlands (Jffland, Schiller). Zu Mannheim ward ferner 1762 eine Sternwarte gebaut, Sammlungen von Altertümern und Naturalien gegründet u. f. w. — Zu Schwetzingen legte der Kurfürst den berühmten Ziergarten an. Zu Mannheim vollendete er die Jesuitenkirche und das Zeughaus; in Heidelberg baute er die Neckarbrücke und das Karlsthor. In der Politik blieb er auf Seite Bayerns, wie sein Vorgänger. Ende des Jahres 1777 starb zu München der letzte Kurfürst Bayerns aus der Ludwigis chen Linie, Maximilian Iii. Joseph, und am 3. Januar 1778 hielt Karl Theodor als Regent von Kurpfalzbayern seinen Einzug zu München. Gegen den von ihm mit Joseph Ii. abgeschlossenen Vertrag, wonach Niederbayern und Oberpfalz an Österreich fallen sollten, wandte sich sein Erbe Herzog Kart von Zweibrücken an Friedrich Ii. von Preußen. Erst als sich schon die preußischen und österreichischen Heere gegenüberstanden, kam durch Vermittlung von Frankreich und Rußland der Friede zu Teschen (1779) zu stände, worin Österreich die Erbfolge der Zweibrücker und Birkenfelder Linie anerkannte, dagegen das Jnnviertel erhielt. Die französische Revolution brachte seit 1793 der Kurpfalz manches Leid, manche Veränderung. Die linksrheinische Pfalz ward der Tummelplatz der fremden Heere. 1793—1795 fanden bei Landau, Kaiserslautern, Pirmasens, „Schänzel", Mannheim größere Gefechte statt. Ende 1794 war das ganze linke Rheinufer in französischen Händen; am 20. September 1795 ergab sich Stadt und Festung Mannheim an General Pichegru. Nach heftigem Bombardement durch die Österreicher
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