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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 18

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 Erste Periode. Vom Ende d8s 4. Jh. bis 843. rung, durch seine Sorge für Kunst und Wissenschaft, durch seine dem römischen Geiste entsprechende Hofhaltung und Verwaltung, dieses dadurch zu erreichen, daß er zwischen seinem Hause und ändern germanischen Fürstenfamilien verwandtschaftliche Verbindungen anzuknüpfen suchte; er selber heiratete des Frankenkönigs Chlodwig Schwester. Diese Pläne aber scheiterten an der inneren Lebensunfähigkeit der germanischen Mittelmeerstaaten, an dem unaufhaltsamen Vordringen der Franken und an der Schwäche seiner Nachfolger. Seine innere Politik mißlang hauptsächlich infolge des religiösen Gegensatzes: die Römer waren Katholiken, die Goten Arianer (I § 124). Die katholisch-römische Aristokratie richtete ihre Blicke nach Byzanz. Sogleich nach Theoderichs Tode wurde die innere Schwäche seines Reiches offenbar. 4. Untergang der germanischen Mittelmeerstaaten, a) Untergang des Vandalen- und Ostgotenreiches. Das Vandalenreich verfiel nach Gaiserichs Tode, namentlich unter dem Einfluß des afrikanischen Klimas, in sittlicher Beziehung. Das benutzte, nachdem Ostrom bisher den Dingen still zugesehen hatte, der oströmische Kaiser Justinian (527 —565)1 zu einem Angriff. Sein Feldherr Belisar machte 534 das Vandalenreich zu einer Provinz des byzantinischen Reiches. Nun wandte er sich gegen Italien, als Theoderichs Tochter und Nachfolgerin Amalaswintha, die bei der Schwäche ihres Thrones sich Byzanz angeschlossen hatte, von ihrem Vetter Theo-dahad ermordet worden war, und nahm König Witichis gefangen. 1) Unter ihm, dem Vollender des kaiserlichen Despotismus, nahm das byzantinische Reich nach argem Verfall einen großartigen Aufschwung. Ist auch sein persönlicher Charakter abstoßend, so hat er doch durch zwei Werke seinen Namen unsterblich gemacht, durch den Bau der Hagia Sophia und die Sammlung und kritische Sichtung der Rechtsbücher, worin ihm der große Jurist Tribonian zur Seite stand. Das Corpus iuris zerfällt in 4 Teile: 1. die Institutionen, ein systematisches Lehrbuch; 2. die Pandekten oder Digesten, eine Sammlung von Entscheidungen hervorragender Juristen; 3. den Codex, Justinians eigene Gesetze und sonstige Entscheidungen enthaltend; 4. die Noveilen, Zusätze. Eine Novellensammlung ist in griechischer, alles übrige in lateinischer Sprache geschrieben.

2. Geschichte des Altertums - S. 26

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 500). weiterbildeten, zu einheitlichen Dichtungen umformten und, von Edelsitz zu Edelsitz reisend, vortrugen. Ein solcher berühmter Sänger scheint Homeros gewesen zu sein, unter dessen Namen die großen Epen Ilias und Odyssee gehen. Sicherlich sind sie in Neben den Taten Einzelner berichtete die Sage auch von gemeinsamen Unternehmungen der Helden. Eine solche war der Argonautenzug unter Führung des las on, der von Kolchis das goldene Yließ holte und die Liebe der Tochter des Aietes, der Zauberin Medea, gewann. Bei dem Zuge der Sieben gegen Theben unter Adrästos, dem Könige von Aigos, begegneten sich Eteokles und Polyneikes, die Söhne des Ödipus, der einst seinen Vater Laxos erschlagen, Theben von der Sphinx befreit und unwissentlich seine Mutter Iokaste geheiratet hatte, in mörderischem Bruderkampfe. Des Ödipus Tochter Antigone, die wider König Kreons Befehl den Leichnam des Polyneikes, der frommen Pflicht gehorchend, bestattete, büßte ihre Tat mit dem Tode. Ein Kriegszug von ganz Griechenland unter Führung Agamemnons, des Königs von Mykenä, gegen das von König Priamos beherrschte Troja in Kleinasien führte zu dem zehnjährigen trojanischen Kriege. Es galt einen Frevel zu rächen; denn des Priamos Sohn Paris hatte, als Hera, Athene und Aphrodite um den Ruhm der Schönheit stritten, dieser den Apfel der Eris zuerkannt und das schönste Weib der Erde, Helena, die Gattin von Agamemnons Bruder Meneläos, des Königs von Sparta, geraubt. Unter den Helden zeichnete sich auf griechischer Seite in erster Linie Achilleus aus, der Sohn des Peleus, des Königs der Hyrmidonen im thessalischen Phthia, und der Meergöttin Thetis; der Tod seines Freundes Patroklos (oder Pätroklos) von der Hand Hektors, des Sohnes des Priamos, des edelsten Helden der Trojaner, versetzte ihn in so namenlose Wut, daß er, bisher lange Zeit wegen eines Zwistes mit Agamemnon dem Kriege ferngeblieben, nun kampfbegierig Hektor entgegentrat, ihn tötete — Hektor hatte seinen Untergang geahnt und von seinem Weibe Andromache rührenden Abschied genommen — und den Leichnam des Erschlagenen schändete. Nach Achilleus ragte unter allen hervor Aiax (Aias), der Sohn des Telamon, Königs von Salamis; sein Namensvetter, der Sohn des Oileus, des Königs in Lokris, war der schnellste Läufer. Ihnen stand an Mut nicht nach Diomedes, der Sohn destydeus, König von Argos. An Schlauheit aber übertraf alle der listenreiche Odysseus, der nach dem Falle von Troja noch lange Jahre umherirren mußte, bis er nach Ithaka zu seinem von zahlreichen Freiern bedrängten Weibe Penelope und seinem Sohne Telemachos zurückehren konnte. An Weisheit jedoch kam niemand gleich dem alten, ehrwürdigen Nestor, dem König von Pylos in Messenien. Nach zehnjähriger Belagerung fiel Troja, nur durch List, den Bau des hölzernen Pferdes, und ward verbrannt. Der Priester Laokoon hatte seine Vaterstadt nicht retten können: die von Athene gesandten Schlangen töteten ihn und seine beiden Knaben.

3. Geschichte des Altertums - S. 34

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 500). vischen Brüderpaares Kleobis und Biton nach einer edlen Tat der Kindesliebe; vor dem Tode sei niemand glücklich zu nennen. 4. Die Tyrannis (560 — 510). 29. Solon erlebte noch den Schmerz, daß seine Verfassung angetastet wurde. Sie hatte nicht bei allen Zufriedenheit hervorgerufen. Es entstanden nene Parteiungen, und diese benutzte 560 der ehrgeizige und verschlagene Peisistratos, um sich zum Tyrannen zu machen. Vertrieben, kehrte er zurück und behauptete sich in der Herrschaft bis zu seinem Tode. Unter einem „Tyrannen“ verstanden die Griechen einen Mann, der sich in einer Republik zum Alleinherrscher aufwarf. Ein solcher war auch Polfkrates von Samos. Die Herrschaft dieser Fürsten war oft weise und segensreich; so auch diejenige des Peisistratos. Er hob Handel und Gewerbe, sorgte für die Armen, baute prächtige Tempel und veranstaltete glänzende Feste; auch Dichter zog er an seinen Hof und hob Athens Stellung nach außen hin. Ihm folgte in der Herrschaft sein Sohn Hippias. Auch seine Regierung war anfangs milde. Als aber sein Bruder Hippärchos von zwei Jünglingen Harmodios und Aristogeiton aus persönlicher Rachsucht ermordet war, wurde seine Herrschaft gewalttätig und grausam. Da erhoben sich die Athener und vertrieben den Hippias 510. Er ging nach Kleinasien zu den Persern. 30. 5. Die Begründung der Demokratie durch Kleisthenes. Nun wurde die Solonische Verfassung wiederhergestellt, insofern jedoch umgestaltet, als Kleisthenes verschiedene Einrichtungen traf, durch welche die Macht der großen Adelsgeschlechter gebrochen wurde. So wurde er der Begründer der Demokratie in Athen. Um die Wiederkehr einer Tyrannis zu verhüten, führte Klei-sthenes ein Verfahren ein, wodurch das Volk das Recht erhielt, einen hervorragenden, ihm aber gefährlich scheinenden Mann auf 10 Jahre aus dem Lande zu verbannen. Die Abstimmung geschah durch Tontäfelchen, auf die der Name des mißliebigen Bürgers geschrieben wurde; darum heißt dieses Verfahren Ostra-

4. Geschichte des Altertums - S. 69

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Zertrümmerung der Monarchie Alexanders d. Gr. und das hellenistische Zeitalter. 69 dung von dessen Vater Parmenio. so die Ermordung des Kleito.s zu Marakanda (Samarkand). y) Unter großartigen Entwürfen erlag er den Folgen der Strapazen auf seinen Kriegszügen: er starb, erst 33jährig, zu Babylon 323. Die weltgeschichtliche Bedeutung Alexanders d. Gr. besteht darin, daß — wenn auch der dauernde Bestand seiner Monarchie eine innere Unmöglichkeit war — der ganze Länderraum von der Adria bis zum Indus, von der Donau bis zum Nil infolge seiner Taten mit einer einheitlichen Bildung, der griechischen, erfüllt wurde. Weder das römische Imperium noch die Ausbreitung des Christentums wäre ohne sein Wirken möglich geworden. Ii. Die Zertrümmerung der Monarchie Alexanders d. Gr. und das hellenistische Zeitalter. 1. Die politischen Verhältnisse. a) Tod des Demosthenes. Auf die Nachricht von Alexanders Tode loderte in Griechenland die nationale Freiheitsglut wieder auf. An die Spitze der Bewegung stellte sich Athen: Doch der Aufstand scheiterte; und dieser Umstand führte auch den Tod des großen Gegners Makedoniens, des Demosthenes, herbei. Von den Schergen Antipaters verfolgt, floh er nach einer Insel an der argolischen Küste und nahm Gift, um nicht lebend seinen Todfeinden in die Hände zu fallen (322). '/'■ ■ b) Die Diadochenkriege. Alexander hinterließ keinen Erben. Infolgedessen entstanden unter seinen Generälen (Diadochen = Nachfolger), die alle hervorragende Feldherren waren, verheerende Kriege. Während dieser, die von 323 bis um 280 dauerten, wurden alle Mitglieder des makedonischen Königshauses, auch das nach des Vaters Tode von Roxane geborene Söhnchen, ermordet. Alexanders Monarchie ward zertrümmert. Schließlich entstanden aus diesem Chaos außer zahlreichen Kleinstaaten, wie Epirus, Rhodos, Pergamon und ändern kleinasiatischen Königreichen, drei Großstaaten: 1. Makedonien unter den Antigoniden, 2. Syrien (Vorderasien) unter den Seleukiden, 3. Ägypten unter den

5. Geschichte des Altertums - S. 124

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Römische Geschichte: Vierte Periode (31 v. Chr. bis 395 n. Chr.). der sittenlosen Messalina und, nach deren Ermordung, der gewissenlosen und ehrgeizigen Agrippina, die mit ßeiseitesehiebung von Claudius’ Sohne Britannicus ihrem Sohne Nero die Nachfolge zu verschaffen suchte, was ihr denn« auch gelang. Claudius starb 54, wahrscheinlich von ihr vergiftet. Ihm folgte der 17jährige, mit des Claudius Tochter Öctavia verheiratete Nero, ein Mensch liederlich und träge und wüsten Ausschweifungen ergeben. Die anfänglich guten Regierungsmaßregeln wurden von Neros früherem Erzieher,, dem Philosophen (Stoiker) Seneca, veranlaßt. Bald aber folgten Bluttaten. Nero ermordete den Britannicus, der vielleicht Ansprüche auf den Thron erheben konnte, dann auf Anstiften der lasterhaften Poppäa Sabina seine Mutter und seine Frau, die edle Octavia, deren Stelle nun Poppäa einnahm. Die Verschwendung des Hofes verursachte eine schwere Geldnot; durch eine Feuersbrunst, die 64 einen großen Teil Roms in Asche legte1, sowie durch die notwendigen Neubauten, die Nero prächtiger aufführen ließ, wurde sie bedeutend vergrößert. Trotz dieser Not wurde das Treiben des Herrschers, der auch besonderes Wohlgefallen daran fand als Zirkuskünstler, Sänger und Mime Kunstreisen zu machen, immer blutdürstiger. Nachdem mehrere Verschwörungen gegen das Mordregiment mißlungen waren — bei einer solchen fand auch Senecä den Tod —, wurde endlich der Wüterich 68 durch einen Aufstand der Garden gestürzt und gab sich selbst den Tod. Das war des Julisch-Claudischen Hauses Ausgang./ Nun folgten in den Jahren 68 und 69 blutige Kriege, indem in verschiedenen Teilen cjes Reiches Galba, Otho, Vitellius und Vespasian us von den Soldaten zu Kaisern ausgerufen wurden. 1) Das unglückliche Volk, das: dem Nero alles zutraute, maß ihm anfangs die Urheberschaft des Brandes bei.; dann wurden die — stets mit Abneigung behandelten —: Juden und-Christen — zwischen beiden verstand man damals noch nicht recht zu 'unterscheiden — dieses Verbrechens beschuldigt und viele als Brandstifter vor Gericht-gezogen und getötet.

6. Geschichte des Altertums - S. 126

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
126 Römische Geschichte. Vierte Periode (von 81 v. Chr. bis 895 n. Chr.). Ii. Die Glanzzeit des Reiches 69—180. 1. Die Kaiser. 114. a) Die Flavier 69 — 96. Vespasian (69 — 79), einfach, sparsam, verständig, stellte das aus den Fugen gegangene Reich in trefflicher Weise wieder her. Ihm folgte sein Sohn Titus (79 — 81), der nach einem schwelgerischen Leben durch Freigebigkeit und Wohltun sich beliebt zu machen wußte („Freunde, ich habe einen Tag verloren“). Gelegenheit dazu fand er besonders bei dem Erdbeben, welches 79 Cam-panien heimsuchte, wobei Pompeji, Herculaneum u. a. Städte verschüttet wurden. Es folgte sein Bruder Domitianus (81 — 96). Er wollte sich durch Beseitigung der verfassungsmäßigen Rechte des Senats zum unumschränkten Monarchen machen, suchte anfangs mit strenger Gerechtigkeit zu regieren, wurde aber infolge der Opposition des Adels immer argwöhnischer und menschenfeindlicher, verfolgte Philosophen, Juden und Christen, bis er 96 durch eine von seiner eigenen Frau ins Leben gerufene Verschwörung ermordet wurde. Der über seine Gewalttätigkeit erbitterte Senat erhob einen aus seiner Mitte, den alten Nerva, zum Kaiser. 115. b) Die Adoptivkaiser 96—180. Nerva (96 — 98) regierte weise und maßvoll; er nahm einen tüchtigen Offizier, den Spanier Trajanus, den er adoptierte, zum Mitregenten an. Dieser wurde sein Nachfolger. Trajan (98—117) war eine soldatische, nüchterne, klare, einfache Natur von scharfem und praktischem Verstände, voll Gerechtigkeit und Humanität. Seine Regierung nahm einen fast absoluten Charakter an. Trajans einziger Gesichtspunkt war das Staatswohl; aus vermeintlichem Staatsinteresse verfolgte er auch die Christen. Durch Adoption folgte ihm sein Verwandter Hadrian (117 —138), einer der begabtesten Kaiser, ein Mann von hoher staatsmännischer Einsicht und rastloser Tätigkeit und Pflichttreue, der alle Teile des Reiches durchwanderte, um ihre Bedürfnisse aus eigner Anschauung kennen zu lernen, in Wahrheit des Reiches

7. Geschichte des Altertums - S. 131

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Auflösung des Reiches (180—284). 131 Ptolemäos und Galenos vollendeten im 2. Jh. jener die antike Astronomie (§ 61), dieser die Medizin (im 5. Jh. v. Chr. hatte Hippokrates gelebt). c) Religion und Philosophie. Dem weltbürgerlichen Zuge der Zeit gemäß fanden in Rom alle möglichen Kulte, der persische Mithradienst, der ägyptische Isis- und Serapiskult, die syrischen u. a. Kulte Aufnahme; auch das Judentum fand zahlreiche Anhänger. Die gesamten Kulturverhältnisse erzeugten einerseits Aberglauben und die Neigung für Mystik und Wunder, anderseits neben plattem Unglauben eine philosophische und religiöse Geistesrichtung, die zu monotheistischen Vorstellungen führte und dem Christentum, das anfangs nur in den niederen Gesellschaftsschichten Eingang fand, auch die höheren Kreise öffnete. Xv. Auflösung des Reiches (180—284). 1. Die politischen Verhältnisse. Mit Commodus begann eine Zeit verheerender Kämpfe um die kaiserliche Gewalt. Die Soldaten erhoben Kaiser und ermordeten die erhobenen; auch dem Senat gelang es zu Zeiten seine Männer auf den Thron zu bringen. Die Kaiser entstammten meistens den Provinzen. Wir begegnen unter ihnen kraftvollen Persönlichkeiten, wie Septimius Severus, seinem wilden Sohne Caracalla, Severus Alexander, Decius, Claudius, Aurelian, Probus, aber auch Erscheinungen, wie dem~wahnwitzigen Elagabal. Unter diesen Umständen erfolgten zahlreiche Angriffe der Barbaren: im Norden und Westen der Germanen, im Osten des im 3. Jh. entstandenen neupersischen Reiches der Sassa-niden.1 Diese Angriffe hatten den Verlust mehrerer Gebiete zur Folge: Dacien und das Zehntland mußten den Germanen überlassen werden. Bei dem Sinken der kriegerischen Kraft der Bürger konnte sich die Regierung nur dadurch helfen, daß sie Germanen in Massen in das Heer aufnahm: eine große Gefahr für das Reich. 1) Die Kultur des Sassanidenreiches, in dem die Zarathuschtra-Religion wieder erstand und das Avesta gesammelt wurde, ist von außerordentlicher Bedeutung geworden. Diese Kultur haben die Araber geerbt. 9* 121.

8. Geschichte des Altertums - S. 133

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
V. Letzter Kraftaufschwung des Keiches (284 — 395). 133 kaiserlichem Privateigentum schwand. Für die Selbstverwaltung der Gemeinden war in dieser absolutistisch zentralisierten Verwaltung kein Raum mehr. Die kranke Volkswirtschaft vermochte weder Diokletian noch einer seiner Nachfolger zu heilen. Da infolge der Münzverschlechterung die Warenpreise ins unerträgliche gestiegen waren, wollte Diokletian sie gesetzlich festlegen, eine Maßregel, die sich als nicht durchführbar erwies. 2. Konstantin d. Gr. Das Reich und das Christentum. § a) Erhebung Konstantins. Nach Diokletians Abdankung (305) folgte zunächst wieder eine Zeit blutiger Kämpfe; endlich gelangte Konstantin .zur Alleinherrschaft (323 — 337). Die weltgeschichtliche Bedeutung seiner Regierung besteht darin, daß in ihrem Verlaufe eine Aussöhnung zwischen den bisher feindlichen Mächten, dem Römischen Reiche und dem Christentum, erfolgte, — und daher hat Konstantin den Beinamen des Großen erhalten. b) Das Christentum. Während dem antiken Menschen die höchste sittliche Idee der Staat war, betrachteten die Christen den irdischen Staat nahezu als ein notwendiges Übel, das mit dem baldigen Wiedererscheinen Christi auf Erden seinen Untergang finden und durch das himmlische Reich ersetzt werden würde. Dem Christen mußte das von der Regierung geforderte Opfer vor der Kaiserstatue als ein Greuel erscheinen. Der Gegensatz zwischen dem weltflüchtigen Christentum, das gegen den Staat sich ablehnend verhielt, und dem den ganzen Menschen für sich fordernden antiken Staat erklärt die Erscheinung, daß die gegen alle ändern Religionen so duldsame römische Regierung dem Christentum gegenüber feindselig war und daß, abgesehen von Domitian, gerade die tüchtigsten Kaiser die Christen verfolgten. Waren die Verfolgungen unter Tjajan, Antoninus Pius, Marcus, Septimius Severus nur auf gewisse Gebiete beschränkt gewesen, so erfolgte die erste allgemeine Verfolgung unter Djscius (250) und die blutigste unter Diokletian (303—305). Erst als die Christen ihre Hoffnungen auf die baldige Wiederkunft Christi und ihre Abgekehrtheit von der Welt aufgaben, was

9. Geschichte des Altertums - S. 149

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Römische Geschichte. Vierte Periode. 149 Augustus’ Sorge für die materielle und sittliche Kultur. Eroberung von Rätien, Yindelicien, Noricum und später Pannonien durch Tiberius und Drusus. 12—9 Feldzüge des Drusus in Germanien. Das Land bis zur Elbe römisch. 9 n. Chr. Niederlage des Quinctilius Yarus im Teutoburger Walde durch Arminius. Die Eroberung Germa-niens aufgegeben. 14 — 87 Tiberius; anfangs tüchtig, später tyrannisch. 14—16 Kriegszüge des Germanicus in Germanien; sein Sieg bei Idisiaviso. Sturz des Markomannenkönigs Marbod. Ermordung Armins durch seine Yerwandten. Gaius (Caligula); wahnsinnig; ermordet. Claudius (ermordet). — Beginn der Eroberung Britanniens. Nero (ermordet). 64 Brand von Rom. Verfolgung von Juden und Christen. 68 — 69 Krieg zwischen Galba, Vitellius, Otho, Yespasian. Aufstand der Bataver. 69—180 Ii. Die Glanzzeit des Reiches. 69 — 96 Die Flavier. Yespasian; tüchtiger Herrscher. 70 Jüdischer Krieg. Zerstörung Jerusalems durch Titus. Titus (Ausbruch des Yesuvs 79); menschenfreundlich. Domitian; tyrannisch. Die Eroberung Britanniens vollendet. 96 —180 Die Adoptivkaiser; alle tüchtige Herrscher. Nerva. 98—117 Trajan. Eroberung von Dacien, Armenien, Mesopotamien. Parthien. 117 —138 Hadrian. Vollendung des Limes romanus. Pikten wall. Antoninus Pius. Marcus (Aurelius). Markomannenkrieg.

10. Geschichte des Altertums - S. 76

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Römische Geschichte. Erste Periode (bis 264). Gemäß den Ratschlägen der Nymphe Eg6ria ordnete er den Gottesdienst. Es folgte durch Wahl der kriegerische Tullus Hostilius* der Alba longa zerstörte und Rom zum Haupte der Städte Latiums machte. Ein früherer Krieg mit Alba war durch den Zweikampf der römischen Horatier und der albanischen Curiatier entschieden worden. Der siegreiche Horatier, der wegen Ermordung seiner Schwester des Todes schuldig war, wurde vom Volke begnadigt. Der vierte König, Ancus Marcius, war wieder friedlicher gesinnt. Der fünfte, Tarquinius Priscus (d. h. der Alte), stammte aus Etrurien. Der sechste, Servius Tullius, war der Sohn einer kriegsgefangenen Sklavin (serva); er nahm die Einteilung des Volkes in Tribus und Centurien vor (§ 65 b). Der siebente und letzte König war Tarquinius Superbus (d. h. der Stolze). Er erweiterte und befestigte die Herrschaft Roms über ganz Latium, war aber tyrannisch und bedrückte das Volk arg. Als sein Sohn Sextus eine Freveltat gegen die edle Lucretia, die Gattin des Tarquinius Collatinus, beging, entstand eine Empörung, an deren Spitze Collatinus und Lucius Junius Brutus traten. Der König und sein ganzes Haus wurden 510 vertrieben (vgl. § 29). In der Königssage ist das Bestreben erkennbar, geschichtliche Tatsachen und Einrichtungen zu erklären und ihren Urheber nachzuweisen; zu diesem Zweck sind die ersten vier Könige geradezu erfunden. In der Tarquiniersage jedoch steckt, wenn auch arg entstellte, Geschichte (s. § 65d). 2. Tatsächliche Ereignisse und Zustände in der Königszeit. Sind auch die Ereignisse, die die Römer erzählt haben, größtenteils Sage, so läßt sich doch vieles von den ältesten Zuständen Roms mit Sicherheit feststellen. a) Stände. Das älteste Rom lag auf dem Palatiuus, an einer zur Verteidigung sehr günstigen Stelle. Die „Servianische“ Mauer, die aber vermutlich erst aus dem 4. Jh. stammt, umfaßte sieben Hügel, darunter den Capitolinus und Aventinus. Die
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