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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
102 Hi. Die Anfänge des neueren Staates in Frankreich und England. schen Burggrafen Friedrichs Vi. von Nürnberg. Wiederholt war die abendländische Christenheit zum Kreuzzuge gegen die Angläubigen aufgerufen worden; aber das Papsttum erfreute sich nicht mehr des Ansehens, um eine erfolgreiche Unternehmung ins Werk setzen und leiten zu können. Auch hemmten Lehrstreitigkeiten zwischen der ost-und weströmischen Kirche ein gemeinsames Vorgehen. Siegmund mußte vielmehr erst eine Beseitigung des Schismas, das seit 1378 die römisch-katholische Christenheit zerriß, und der mannigfachen Übel-stände, die eine weitverbreitete kirchliche Opposition dem Papsttum zum Vorwurfe machte, herbeizuführen suchen. Das Vorbild Konstantins schwebte ihm vor, als er für die Berufung eines allgemeinen Konzils mit den abendländischen Mächten in Verhandlung trat. Iii. Die Anfänge des neueren Staates in Frankreich und England. Als Karl der Große die Kaiserkrone erhielt, galt er als der alleinige Herrscher im Bereiche der abendländischen Christenheit und faßte die ihm eigene Gewalt im Sinne der Darlegungen Augustins im „Gottesstaate" auf. Auch Otto der Große und feine Nachfolger konnten der Kaiserwürde dadurch, daß sie durch das Papsttum die Kirche beherrschten, in der Theorie wenigstens eine universale Bedeutung erhalten. Nach dem Investiturstreit, der das Papsttum von der deutschen Vorherrschaft frei machte, verblieb dem Kaiser zwar der Anspruch, höchster weltlicher Gebieter der Christenheit zu sein, praktisch aber war seine Herrschaft auf Deutschland und Italien eingeschränkt. Wie man damals in Frankreich z. B. die tatsächliche Unabhängigkeit des Königs vor der überkommenen Kaiser- und Weltreichstheorie rechtfertigte, zeigt der Rechtssatz: der König von Frankreich ist Kaiser in feinen Ländern, d. H. er übt hier die kaiserlichen Rechte aus, steht also an Kaisers Stelle. Ähnlich war es in England, wo die Lehnshoheit Kaiser Heinrichs Vi. nur vorübergehend bestand. So zerbrach durch das Erstarken dieser beiden Reiche das mittelalterliche Staatensystem; sie sind tatsächlich von der weltlichen Llniversalgewalt unabhängig. Gegenüber den Machtansprüchen der geistlichen Aniversalgewalt schlossen sich in beiden Ländern seit 1300 Königtum und Stände eng zusammen, wie in Frankreich das Beispiel Philipps Iv. und in England die Stellung Wicless beweisen. Es bildeten sich also die beiden ersten geschlossenen Nationalstaaten Europas heraus. Allerdings sollte das nicht ohne eine gewaltige Kraftanstrengung im gegenseitigen Kampfe geschehen.

2. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
I. Die Renaissance. 125 keinen Gefallen mehr finden. Nach antikem Vorbilde gilt es jetzt, Quellen zu sichten und rhetorisch zu schreiben. 1473 wurde in Nürnberg die „Germania" des Tacitus zum ersten Male gedruckt. Das Vorbild der Alten überträgt man auch auf die Stoffe der heimischen Gegenwart und Vergangenheit, und so erwachst eine nationale Geschichtschreibung. So schildert Sleidanus, ein Straßburger Rechtsgelehrter „aus Sleida" bei Köln, in lateinischer Sprache die Vorgänge von Luthers Auftreten bis zu Karls V. Abdankung ; Hugo Grotius erzählt in Tacitus' Art den Heldenkampf seines niederländischen Volkes. Teilweise reden die Verfasser sogar in einheimischer Sprache; so wurde Macchiavellis „Geschichte der Stadt Florenz" mustergültig für die italienische Prosa. In Deutschland traten eine Anzahl älterer Humanisten, unter ihnen der Nürnberger Diplomat und Kriegsmann Pirkheimer, als kritische Bearbeiter und Herausgeber älterer deutscher Geschichtsquellen hervor. Der an der Antike geschulte Sinn mußte nach und nach der gesamten kirchlich-mittelalterlichen Lebensanschauung gefährlich werden. Eine Zeitlang liefen zwar die neuen Anschauungen unausgeglichen und friedlich neben der kirchlich-dogmatischen her, doch schließlich brach das Alte entwurzelt zusammen. Die allmähliche Untergrabung läßt sich auf deutschem Boden in den verschiedensten Richtungen beobachten, z. B. ant Wandel der Rechtsanschauungen, des Staatsideals, des naturwissenschaftlichen Weltbildes, des philosophischen Denkens und der Bewertung des Menschen. In der Rechtsanschauung bringt die Renaissance den Abschluß einer Jahrhunderte alten Entwicklung. Hatten sich die deutschen Kaiser von jeher als die Nachfolger der römischen Imperatoren angesehen, auf deren Rechtsboden sich z. B. Barbarossa den italienischen Städten gegenüber stellte, so begannen sie seit den Tagen Petrarcas und Dantes grundsätzlich auf die Antike zurückzugreifen und im Kampfe gegen aufstrebende Kirchen- und Laiengewalten ihre Ansprüche auf das römische Recht zu begründen. Zwar stieß die Anwendung der einer ganz anderen Kulturlage entstammenden römischen Rechtssätze in Deutschland auf Widerspruch und Haß; sie wurden als eine das volkstümliche Rechtsgefühl verletzende Erscheinung empfunden; indessen angesichts der Fülle von Stadt-, Territorial-, Reichs-und Kirchensatzungen, die ein einheitliches Reichsregiment unmöglich machten und auf den Reformkonzilien stets Anlaß zu berechtigten Klagen boten, erschien das fremde Recht immerhin als ein Heilmittel und drang um 1460 zugleich mit dem Humanismus im ganzen Reiche rasch durch. Kaiser wie Territorialherren und ritterliche Barone

3. Vom Regierungsantritt Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 78

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
78 I. Die Renaissance. jeher Amtssprache gewesen, und die Schätze althellenischer Dichtung und Philosophie wurden von den byzantinischen Bibliothekaren (Philologen) auf das sorgfältigste gehütet. Durch den erneuten Verkehr zwischen Morgen- und Abendland wurde nun die hellenische Bildung zum zweiten Male nach Italien verpflanzt; nicht nur die Diplomaten brachten Handschriften und andere Schätze mit in die Äeimat zurück, sondern es wanderten auch Tausende von Gelehrten vor den islamitischen Eroberern nach Italien aus und brachten griechische Schriften mit. Über Italien lagerte sich damals eine durch päpstliche Bullen noch genährte „Ruinensentimentalität". Der Apollo von Belvedere und die Laokoongruppe wurden aufgefunden, und das eifrige Suchen nach lateinischen Urkunden war bereits im vollen Gange. Dazu die griechischen Geistesschätze aus Ostrom! Welcher Fortschritt seit den Tagen Petrarcas, der, ein Zeitgenosse Karls Iv., zwar bereits eine Äomerhandschrift besessen, aber die Sprache noch nicht verstanden hatte. Lateinische und griechische Kultur wurden im ersten Eifer als eine Einheit angesehen, und nun begann nicht bloß eine förmliche „Jagd nach echten Quellen" \ sondern es wurde auch das gesamte Bildungsleben Italiens und damit ganz Westeuropas von Grund aus geändert. Gleich den Spielleuten des Mittelalters und den Sophisten Athens zogen humanistische Lehrer von Ort zu Ort, scharten die vornehme Jugend um sich, erzwangen sich Zugang zu den Universitäten, deren theologisch-kirchliche Verfassung sie dem neuen Geist entsprechend umgestalteten, zu den zahlreichen großen und kleinen Monarchensitzen, z. B. Mailand, Ferrara, Mantua, Florenz, wo sie ein neues Fürstenbildungsideal im humanistischen Sinne schufen. Der gebildete Fürst ist nun nicht mehr der Ritter, sondern der Gönner der Wissenschaften, der „Mäzen" der Künste, wie etwa Kaiser Maximilian oder Alphons von Este (vgl. Goethes „Tasso"), Arivsts Gönner, der in Ferrara das prächtigste Schauspielhaus seiner Zeit errichtete und die Blüte des italienischen Theaters begründete. Die »höveschheit« weicht der Geistesbildung. Auch an den Sitzen der Kirchenfürsten fand der Humanismus Pflege, selbst im Vatikan. Bewußte Opposition gegen die Kirche war ihm ja fremd. An den zahlreichen geistlichen wie weltlichen Äöfen Italiens und Deutschlands, auch in Frankreich und England, entstanden in regem Sammeleifer die Anfänge der weltberühmten, reichen Bibliotheken, z. B. im Vatikan, in Mailand, Wien, Ofen, Paris, London. Auch Patriziergeschlechter 1 Vgl. C. F. Meyers Novelle: „Plautus im Nonnenkloster".

4. Vom Regierungsantritt Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 62

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
62 Iv. Der Verfall d. mittelalterl. Hierarchie u. d. Reformbeftrebungen usw. waren. Ihr Besitz war infolge zahlreicher Gütereinziehungen zum großen Teil in die Äände des Königs gekommen und hatte dessen Stellung so gestärkt, daß er von den Geldbewilligungen des Parlaments unabhängiger wurde. Auch war durch die Schwächung des Adels dem Parlamentarismus einer seiner wichtigsten Träger geraubt. So kam es, daß die Tudors ein tatsächlich absolutes Regiment führen konnten, wenn auch grundsätzlich die Rechtsstellung des Parlaments nicht angetastet wurde. Iv. Der Verfall der mittelalterlichen Hierarchie und die Reform-bestrebungen der Kirchenversammlungen. Den Gewinn aus dem Kampfe zwischen Kaisertum und Papsttum hatten die deutschen Landesfürsten davongetragen. Inzwischen war im 13. Jahrhundert das französische Königtum erstarkt und hatte sich auch der Engländer siegreich erwehren können. So lag es für die Päpste nahe, sich gegen die letzten Reffe der stausischen Macht in Italien französischer Äilfe zu bedienen: Karl von Anjou erhielt das Königreich Neapel. König Philipp Iv. wagte es nun, die Geistlichkeit und die Klöster feines Landes zur Besteuerung heranzuziehen. Darüber geriet er in Streit mit Papst Bonifaz Viii., in dem er die Großen des Reiches, Vertreter des Adels, der hohen Geistlichkeit und der Städte, zum erstenmal als »Etats Generaux« versammelte. In gewaltiger nationaler Erregung stellten sie sich auf die Seite ihres Königs. Demgegenüber faßte der Papst die Machtanfprüche des Römischen Stuhls 1302 in der Bulle »Unam sanctam« zusammen, in der er ihnen einen fchärferen Ausdruck gab, als es je zuvor geschehen war. Der Heilige Vater fei der Inhaber der beiden von Christus der Kirche verliehenen Schwerter, d. H. der geistlichen und der weltlichen Gewalt1. Diese dürfe somit von den weltlichen Obrigkeiten nur im Interesse und im Aufträge der Kirche angewandt werden. Ein Fürst, der anders handle, widersetze sich der gottgewollten Ordnung. Darum sei es für jede menschliche Kreatur, wenn sie selig werden wolle, notwendig, dem römischen ' Wie das mittelalterliche Papsttum Schriftworte im Sinne seiner Lerrfchaftsanfprüche anzuwenden wußte, dafür ist die in der Bulle »Unam sanctam« gegebene Auslegung von Luk. 22, 38 und Matth. 26, 52 bezeichnend. Dort heißt es: „Daß in feiner (d. h. des Papstes) Gewalt zwei Schwerter sind, das geistliche und das weltliche, das lehren uns die Worte des Evangeliums (Luk. 22, 38). Denn als die Apostel sagten: ,Siehe, hier find zwei Schwerter/ nämlich in der Kirche, da antwortete der Lerr nicht: ,Es ist zuviel/ sondern: ,Es ist genug.' Wer nun sagt, in des Petrus Gewalt sei das weltliche Schwert nicht, der achtet schlecht aus des Lerrn Wort (Matth. 26, 52): -Stecke dein Schwert in die Scheide?"

5. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 143

1912 - Leipzig : Hirt
Das Frankenreich und die Kirche. 143 zugleich Vertreter der Heilkunde, die sie allerdings in wenig Wissenschaft-Itcher Weise betrieben. Von dem Einflu der arabischen Kultur zeugt das Eindringen arabischer Ausdrcke auch in die deutsche Sprache, z. B. Admiral, Alchimie, Algebra, Alkohol, Alkoven, Kabel, Tarif. Ziffer, Zucker. Die Dichtkunst der Araber ist alt und ursprnglich, ihre Sprache selbst zum Dichten wie geschaffen. Die Beduinen unterhielten sich abends in ihren Zelten mit nichts lieber als mit Mrchen und Liedern. Nach Mohammeds Tode entstanden alte und neue Liedersammlungen, Diwans. Einer der beliebtesten Dichter war Hariri, Verfasser von Mokanten, gereimten Erzhlungen. Unter.den Mrchenbchern hat sich Tausendundeine Nacht den grten Rus erworben. 63. Das Frankenreich und die Kirche. 1. Das Papsttum. Whrend das Christentum unter den Germanen langsam an Boden gewann, erstarkte die Einheit der Kirche durch das Papsttum. Unter den Patriarchen, die in Rom, Antiochia, Alexandria, Kon-stantinopel und Jerusalem ihren Sitz hatten, genossen die rmischen von jeher das hchste Ansehen. Fr sie brgerte sich der Titel Papa ein. Whrend die Geistlichkeit von Konstantinopel oft unter den Einflu des Kaisers geriet, bewahrten die Bischfe von Rom ihre Unabhngigkeit von weltlicher Macht. Bei Glaubensstreitigkeiten galten ihre Entscheidungen als bindend. Unter den Ppsten dieser Zeit ragen besonders hervor Leo 1., der Groe, der in der Zusammenkunft mit Attila als Retter Roms erscheint, und um 600 Gregor I., der Groe, der auer den Langobarden auch den Angelsachsen die frohe Botschaft vom Reiche Gottes bringen lie. 2. Glaubensboten vor Bonifatius in Deutschland. Schon im 5. Jahr-hundert hatte im keltischen Irland das Christentum Wurzel gefat, im 6. fand mnchische Gelehrsamkeit eifrige Pflege. Irische Glaubensboten, wie Kolumbanus, Gallus, der das Kloster St. Galleu, und Pirmin, der das Kloster Reichenau grndete, zogen an den Oberrhein, um den Ale-mannen zu predigen. Um 700 wirkte der Angelsachse Wilibrord bei den Friesen und Sachsen, aber mit geringem Erfolge. Die Arbeit der Glaubens-boten war schwierig; denn manches in der neuen Lehre, wie die Feindes-liebe, die Demtigung Christi, die Gleichheit der Menschen vor Gott, wollte den stolzen, kampfesfrohen Germanen nicht in den Sinn. 3. Die Hansmeier. Die weltliche Macht nahm im Reiche der ver-kommenen Merowinger einen neuen Aufschwung durch die Hausmeier aus der kraftvollen, reichbegterten niederlndischen Familie der Pippiniden. Pippin der ltere leitete um 630 als Hausmeier und Vormund des jungen Knigs Dagobert die Verwaltung von Auftrasien. Sein Enkel Pippin der Mittlere wurde 687 nach dem Siege bei Tertry der den 687.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 52

1912 - Leipzig : Hirt
52 Die Zeit der Kreuzzge und der Staufer. 81. Friedrich Ii., 1215-1250. 1. Friedrichs Regierungsanfang und Kreuzzug. In Palermo war der begabte Sohn der Konstanze mit abendlndischer, griechischer und arabischer Bildung vertraut geworden. Nicht aus kirchlicher Gesinnung, sondern aus Dankbarkeit gegen Innozenz gelobte er bei seiner Krnung in Aachen einen 1-215. Kreuzzug und besttigte dem Papste die Zugestndnisse seines Vorgngers. Friedrichs Herz hing an dem Lande, wo er seine Jugend verlebt hatte. Er lie sein Shnchen Heinrich zum deutschen König whlen, setzte eine vormuudschastliche Regierung sr ihn ein und widmete sich, nachdem er in Rom die Kaiserkrone empfangen, ganz der Ordnung seines Erb-reiches. Den Kreuzzug verschob er von einem Jahre zum andern, wozu 1227. es an Grnden nicht fehlte. Als er sich endlich 1227 in Brindisi eingeschifft hatte, kehrte er bald wegen Krankheit um. Papst Gregor Ix., der die Krankheit fr Verstellung hielt, sprach den Bann der ihn ans. Trotzdem unternahm Friedrich im folgenden Jahre die Heerfahrt fr die 1228. heilige Sache und landete in Akkon. Whrend der Patriarch von Jeru-salem, die Tempelherren und die Johanniter gegen den gebannten Kaiser auftraten, schloffen sich die Deutschritter unter dem Hochmeister Hermann von Salza ihm an. Es bedurfte aber der Waffengewalt nicht. Durch kluge Verhandlungen mit dem Sultan von gypten bekam Friedrich Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und den Kstenstrich von Joppe bis Sidon. In der Heiligen Grabeskirche setzte er sich als König von Jerusalem selbst die Krone auf. Nach seiner Rckkehr sprach ihn der Papst vom Banne los. 2. Das Sizilische Reich suchte Friedrich zu einem Musterstaat zu gestalten. Er beschrnkte die Befugnisse der Lehnsherren und bertrug die Verwaltung Beamten, die er mit Geld bezahlte und ganz von sich abhngig machte. Das Gerichtswesen ordnete er nach dem Grundsatz: Gleiches Recht fr alle" und gab die hheren Richterstellen bewhrten Rechtsgelehrten. Ein Reichstag, in dem der Adel, die Geistlichkeit und die Städte vertreten waren, stand ihm als beratende Krperschaft zur Seite; zu entscheiden hatte er allein. Nach auen offenbarte er seine Macht in einer Flotte und einem stattlichen Heer von Sldnern. Die ntigen Mittel gewann er aus den Ertrge/der Krongter, aus Steuern und Zllen. Um die Bildung zu heben, insbesondere um tchtige Beamte heran-zuziehen, grndete Friedrich die Universitt Neapel. An seinem Hofe in Palermo trafen sich Dichter und Snger, Gelehrte und Knstler aus alleu Lndern. Besonders schtzte er die Kultur und Sprache der Araber. Von jdischen Gelehrten lie er den Aristoteles aus dem Arabischen in die lateinische Sprache bersetzen. Als Staatsmann eilte Friedrich seiner Zeit voraus, eine Einrichtungen atmen den Geist des aufgeklrtenabsolutismus", der in Friedrich demgroen seinen glnzendsten Vertreter gefunden hat. Aber nur in Italien war eine solche Regierung mglich, weil dort die Geldwirtschast gengend ausgebildet war.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 96

1912 - Leipzig : Hirt
96 Ausgang des Mittelalters des Mittelmeeres. Durch ruhmvolle Seekriege gegen die Trken machte es sich um die ganze Christenheit verdient. Die Verfassung war aristokratisch: die Regierung fhrte ein aus Mitgliedern der Adelsgeschlechter gebildeter Rat, nach auen vertrat den Staat ein auf Lebenszeit gewhlter Doge. Genua, zu dessen Gebiet auch Korsika gehrte, hatte nach der Wieder-Herstellung des griechischen Kaiserreichs dort groe Handelsvorteile erlangt, wurde aber durch einen langwierigen Handelskrieg mit Venedig und noch mehr durch innere Kmpfe zwischen der aristokratischen und demokratischen Partei geschwcht und mute sich der Herrschaft Frankreichs unterwerfen. Whrend der Kriege, die Franz i, von Frankreich gegen Kaiser Karl V. fhrte, trat es unter dem Dogen Andrea Doria zur Partei des Kaisers der und gewann dadurch seine Unabhngigkeit zurck. Mailand stand wie auch andere norditalienische Städte im 15. Jahrhundert unter Alleinherrschern aus den Husern Visconti und Sforza. 1500 kam es an Frankreich. Florenz, die Beherrscherin Toskanas, wurde im letzten Jahrhundert des Mittelalters der Mittelpunkt des Geldverkehrs und zugleich des geistigen Lebens in Italien. Die slorentinische Mundart, in der Dante geschrieben hatte, ward die Schriftsprache der Nation. Ihre Bedeutung verdankte die Stadt vor allem dem reichen Handels- und Bankhause Media. Cosimo von Meinet besa in seiner Vaterstadt solchen Einflu, da er in dem demokratischen Staate tatschlich regierte. Sein Enkel Lorenzo der Prchtige bertraf ihn noch an Macht, seine Mitbrger erkannten ihn als principe" an. Aufs freigebigste untersttzte er alle knstlerischen und wissenschaftlichen Bestrebungen. Aber ihm fehlte die Klugheit des Gro-vaters; durch Verletzung republikanischer Formen zog er sich Feinde zu und entging nur durch Zufall einer Verschwrung. Nach seinem Tode (1492) trat der Dominikaner Savonarola als demokratischer Volksfhrer auf, mute aber, durch ein geistliches Gericht verurteilt, seine Khnheit mit dem Feuertode den. Rom. Whrend des Babylonischen Exils" rissen sich einzelne Teile vom Kirchenstaate los. Hufige Emprungen erschtterten die Hauptstadt selbst. Erst gegen Ende des Mittelalters gelang den Ppsten die Wieder-Vereinigung ihres Staates. Dem Anfang des 16. Jahrhunderts gehren die beiden kunstliebenden Ppste Julius Il und der Mediceer Leo X. an. Julius Ii. trat an die Spitze der nationalen Bewegung gegen Frankreich und schlo mit Venedig, der Schweiz und Aragonien die Heilige Liga" zur Vertreibung der Franzosen aus Norditalien. Nach einigen verlustreichen Kmpfen in der Po-Ebene muten die Franzosen Mailand aufgeben, er-oberten es aber bald zurck.

8. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 31

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich U. 1215-1250 31 Glnzender als je ein Papst, als Vertreter Christi, Eide bindend und lsend, stand Innocenz da, als er das groe Konzil im Lateran 1215 abhielt. 28. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198[jgt bis 1215). Inzwischen war Deutschland durch den Thronstreit der beiden Könige wieder in einen Brgerkrieg hineingerissen worden; da wurde Philipp 1208 von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus Grnden persnlicher Rache auf dem bischflichen Hofe zu Bamberg ermordet. Jetzt gewann Otto allgemeine Anerkennung; er zog der die Alpen und wurde von Innocenz gekrnt. Als er aber An-sprche auf Unteritalien erhob und den Kampf gegen Friedrich, Hein-richs Vi. Sohn, aufnahm, bannte ihn der Papst, der keinesfalls zu-geben wollte, da sich die Verbindung Unteritaliens mit dem Deutschen Reich erneuerte. Der Bannfluch hatte den Abfall der staufischen und der kirchlichen Partei in Deutschland zur Folge; auf ihren Ruf und mit Genehmigung des Papstes, dem er die Trennung der deutschen und der sizilischen Krone und die Erhebung seines jungen Sohnes Heinrichs zum König von Sizilien versprach, erschien Friedrich Ii. 1212 tri 7e$ch=" Deutschland. Seine Macht, anfangs gering, wuchs allmhlich an. lanb 1215wurde er zu Aachen gekrnt. Otto starb machtlos und ver-lassen auf der Harzburg. Friedrich Ii. 1215-1250 29. Friedrichs Ii. Regierung bis zum fnften Kreuzzuge. F r i e d r i ch Ii. ist eine der glnzendsten Persnlichkeiten des deutschen Mittelalters. Er vereinigte die hchste Begabung, Klarheit des Blickes, auerordentliche diplomatische und staatsmnnische Fhigkeiten mit einer ausgezeichneten und vielseitigen Bildung, wie er sie in Palermo, dem Kreuzungspunkte der christlich-abendlndischen, der griechischen und der arabischen Kultur empfangen konnte. Er hat sich selbst als Dichter und Schriftsteller versucht; Lieder in italienischer Sprache und ein Buch der die Falkenjagd sind noch von ihm erhalten. Als Staatsmann war er ein klarer, aber kalter Rechner, der kein Bedenken trug, seine politischen Plne durch Heuchelei und Grausamkeit zu frdern; nicht als Deutscher fhlte sich dieser gewaltigste Hohenstaufe, sondern der Schwerpunkt seiner Politik lag in Italien; das Gemt, zumal das religise Gefhl war in ihm wenig ausgebildet, wie er denn im Verkehr mit arabischen Gelehrten den kirchlichen Standpunkt frh verlassen i
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