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1. Für Mittelklassen - S. 19

1887 - Berlin : Gaertner
— 19 — wonach es auch die Berberei genannt wird. Das Land ist großenteils sehr fruchtbar; eine der wichtigsten Städte desselben ist Algier am Meere. Die Berbern sind teils Ackerbauer, teils Nomaden; sie gewinnen sehr viel Reis, Mais und Datteln und halten große Herden von Schafen, Kamelen und Pferden. Nicht weit von der Landenge von Suez ergießt sich der Nilstrom ins Mittelmeer, der vom mittelafrikanischen Hochlande herkommt. Er fließt in einem langen, schmalen Thale nördlich durch die Wüste dahin. In der Mündungsgegend des Stroms ist das Thal breiter und äußerst fruchtbar. Hier liegt das Land Ägypten mit der Hauptstadt Kairo am Nil. Die Ägypter treiben viel Ackerbau und ihr Land erzeugt besonders viel Reis. Im obern und Mittlern Nile leben sehr merkwürdige Tiere, namentlich auch das furchtbare Krokodil. Auch in den Meerbusen von Guinea mündet ein großer Strom, der ebenfalls auf dem mittelafrikanischen Hochlande entspringt und in einem Vogen nach So. fließt. Es ist der Niger. Im Gebiete desselben wohnen Neger, Menschen von mehr oder weniger schwarzer Hautfarbe; ihr Land heißt Sudan, und eine wichtige Stadt desselben ist Timbuktu nahe am Niger. Das Land ist reich an Tieren und Pflanzen aller Art, vorzüglich an Löwen, Giraffen, Elefanten, Straußen, Palmen und Reis. Daher treiben die Neger Ackerbau und Jagd; sie handeln vorzüglich mit Elfenbein, Strauß- federn und G o l d st a u b. 1. Welches sind die Grenzen der Sahara? 2. Nennt die Grenzen der Hochländer Afrikas! 3. Wodurch ist der Nil besonders merkwürdig? 4. Was wißt ihr von der Hautfarbe der Berbern und der Ägypter? 5. Vergleichet Afrika mit Asien und Europa a) nach der Boden- beschaffenheit, b) nach Menschen, Tieren und Pflanzen! Z. 22. Australien. Australien liegt in der heißen und der südlichen gemäßigten Zone. Die Gestalt des Festlandes ist der von Afrika sehr ähn- lich. Das Innere des Landes ist größtenteils noch unbekannt. An der Ost-, West- und Südküste wohnen Engländer und Deutsche, die von Europa dort hingewandert sind und besonders Ackerbau und Viehzucht treiben. Außer manchen von unsern Haustieren stndet man dort auch die merkwürdigen Beutel- tiere. Zu Australien gehören mehrere große und viele kleine 2*

2. Für Mittelklassen - S. 17

1887 - Berlin : Gaertner
— 17 — §. 19. Fortsetzung. Die Halbinseln. Die drei südlichen Halbinseln sind größtenteils auch mit Hochland erfüllt. Die arabische und die westliche indische Halb- insel (Vorderindien) enthalten Hochebenen, und die östliche indische H. (Hinterindien) wird von Ketten gebirgen durch- zogen, die vom Hochlande der Wüste Gobi herkommen. — Auch die Sundainseln sind sämtlich mit Hochland bedeckt. Auf der arabischen Hochebene liegen große Wüsten, im übrigen und besonders am Meere ist das Land zum Teil sehr fruchtbar. Eine der wichtigsten Städte in Arabien ist Mekka in der Nähe des roten Meeres. Die Bewohner des Landes, die Araber, sind großenteils Nomaden, und unter ihren Haustieren sind vorzüglich die K a m e l e und die schönen Pferde zu merken. An der Südwestecke entlang wächst der Kaffeebaum. — Auf der Nordseite Arabiens liegt das Land Palästina mit der berühmten Stadt Jerusalem. Die Hochebene Vorderindiens wird von dem Himalaya- gebirge durch ein kleineres Tiefland getrennt. In diesem fließt der Strom Ganges entlang, der vom Himalaya herabkommt und in den bengalischen Meerbusen mündet. In Vorderindien wohnen die Inder oder Hindu. Die wichtigste Stadt heißt Calcutta und liegt an der Mündung des Ganges. Die Hindu sind größtenteils Ackerbauer, denn Indien ist ein schönes, äußerst fruchtbares Land. Da findet man alle Pflanzen- arten wieder, die in China, Persien und Arabien wachsen, außerdem aber eine Menge von Gewürzpflanzen und sonstigen nützlichen Erzeugnissen. In den ungeheuren Wäldern von Palmen, Bambus- und andern schönen Gewächsen schwärmen Löwen, Tiger, Elefanten und Affen umher. Giftige Schlangen schleichen durch das hohe Gras dahin. Prachtvolle Pfauen giebt's in ganzen Scharen, und Tausende von Papageien und andern schön gefiederten Vögeln schaukeln sich auf den Zweigen. 1. Welchem europäischen Volke gehört Vorder-Jndien und welchem Palästina? 2. Was wißt ihr von Mekka und was von Jerusalem zu erzählen? 3. In welchen Zonen liegen die einzelnen Länder Asiens? 4. Vergleichet Asien mit Europa a) nach Größe, Form und Lage, b) nach der Bodenbeschaffenheit, c) nach Menschen, Tieren, Pflanzen I Modus, geogr. Leitfaden i. Abt., 8. Aufl. 2

3. Länderkunde Europas - S. 155

1913 - Breslau : Hirt
155 Zahlreich, aber ungleich verteilt sind die Landseen in Europa. Besonders aus- gezeichnet durch die Menge und Größe seiner Seen ist die Umrandung der Ostsee, einst das Gebiet einer zusammenhängenden Gletscherbedeckung, namentlich Finnland. Diese Wasseransammlungen verdanken fast sämtlich den Moränen und Schmelz- wassern der Eiszeit ihre Entstehung. In Mitteleuropa umgeben die Seen beson- ders zahlreich den Fuß der Alpen. Hier und im Gebirge selbst sammelten sie sich in Vertiefungen, die durch Gletschererosion entstanden sind, oder hinter ausgeschüt- teten Moränenwällen. Auch die meisten Alpenseen sind also glazialen Ursprungs. Vi. Pflanzen- und Tierwelt. Den klimatischen Verhältnissen der wärmeren § 99. mittelmeerischen Zone entspricht die subtropische Pflanzenwelt. Hier herrschen die immergrünen Laubhölzer vor, die vermöge ihrer derben Blatthaut nach den Mouateu kräftigster Entwicklung die Zeit der Dürre ertragen können, ohne daß sie zu viel von ihrem Safte verlieren. Die charakteristischen Vertreter der Nutz- pflanzen sind die verschiedensten Fruchtbäume, die nicht allein die Trockenperiode besser zu überstehen vermögen als die Halmfrüchte, sondern auch leichter künstlich zu bewässern sind als diese. Der Wald tritt im Vegetationsbilde der Landschaft zurück; an feiner Stelle erscheint die bald mannigfaltig, bald mehr einförmig zu- sammengesetzte Strauchformation der „Maechia" (93itb 121). — Im übrigen Enrop a gedeihen blattwechselnde Laubhölzer, von denen die Birke und der Vogelbeerbaum (Eberesche) noch das Nordkap erreichen. In einem großen Teile des N sowie in den höheren Lagen der Mittelgebirge kommen Nadelhölzer (Fichten, Tannen, Kiefern) gut fort. Unter den Nutzpflanzen nimmt das Getreide den ersten Rang ein. Auch Europa hat jenseits des Polarkreises seine einförmige Steppe, die Tundra, in der Torfmoofe und Erdflechten (Renntiernahrung) vorwiegen. Die herrschenden Tiere in Europa sind heute die Haustiere; die wild- lebenden Tierarten werden durch die Kultur immer mehr zurückgedrängt. So finden sich Gemse und Steinbock nur noch in den Alpen und Karpaten, der Wisent i in Ruß- land, das Elen in Rußland und Skandinavien. Sie alle erhalten sich nur durch künstliche Schonung gleich den übrigen wildlebenden Pflanzenfressern, wie Edel- Hirsch, Reh, Wildschwein. Wolf und Bär finden sich am häufigsten in Rußland; in Großbritannien, den Niederlanden und in Dänemark sind beide ausgerottet. Unsere Haustiere sind in den edelsten Rassen verbreitet. Ans den südlichen Halb- inseln und in Südsrankreich blüht die Zucht der Ziegen, der Esel und der Maul- tiere, im atlantischen, osteuropäischen und poutischen Klimagebiet besonders die des Hansrindes, des Pferdes und des Schafes. Das Schwein ist sehr zahlreich in allen Ländern Europas vertreten. Der hohe Norden kennt als Hanstiere nur das Renntier und den Hund. Im allgemeinen stimmt die europäische Tierwelt mit der asiatischen größtenteils überein, was bei der Leichtigkeit der Einwanderung sehr erklärlich ist. Vii. Wirtschaftsleben. Für die Volksmenge Europas und seine Stellung im § 100. Welthandel ist es von größter Bedeutung, daß Klima, Boden und menschliche Kultur- arbeit den zweitkleinsten Erdteil zum wichtigsten Spender von Lebensmitteln gemacht haben. Bis auf den äußersten N und hohe Gebirgslagen ist Ackerbau fast überall möglich, wo sich Bodenkrnme findet. So wurde Europa der Haupt- erzeuger von Roggen, der zu 95% in uuserm Erdteil geerntet wird; es bringt mehr als die Hälfte der gesamten Weizenernte der Erde hervor, dazn zwei Drittel der Weltproduktion von Hafer und Gerste, nenn Zehntel des gesamten Kartoffel- ertrags und die Hälfte der jährlichen gesamten Zuckererzeugung. Hanf, Flachs 1 Fälschlich Auerochs genannt.

4. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 37

1849 - Berlin : Schultze
37 8) Europa steht in Ansehung seines Produktenreich-" thums den übrigen Erdtheilen nach, und hat die meisten und schönsten seiner Erzeugnisse anderen Gegenden, nament- lich Asien, zu verdanken, von wo sie nach Europa veiv pflanzt und einheimisch gemacht worden sind. 9) Getreide wird besonders in den Tiefebenen in großer Menge gewonnen. Das mehrste Getreide liefern Rußland, Polen, Ungarn und Deutschland. Den besten Flachs erzeugt Rußland, Baumwolle Spanien und Griechenland. Der Obstbau gehört besonders Frankreich und Deutschland an; Südfrüchte gedeihen ohne Pflege in Portugal, Spanien, Italien und Griechenland. Den besten Wein liefern, außer den südlichen Ländern, Frank- reich, Deutschland und Ungarn. Einige Gegenden haben Mangel an Holz, in andern beherbergen die dichten Wal- dungen Baren und Wölfe; Elen- und Rennthiere, Eisbären und Steinfüchse, Zobel und Hermeline sind im Norden, Gemsen auf den Alpen, Karpathen und Pyrenäen, und Auerochsen in Polen und Rußland zu Hause. Die Rindviehzucht ist am bedeutendsten in Holland, der Schweiz, Dänemark, Polen und Ungarn. Wolle liefern Portugal, Spanien, England und Deutsch- land. Die Seefischerei liefert Thun-, Stock- und Wall- fifche, Häringe und Sardellen. Von Metallen findet man das meiste Gold in Ungarn und Rußland, Silber im Erzgebirge, Kupfer und Eisen in Scandinavien, Rußland und Deutschland; Zinn nur in England und Böhmen, Blei in Schottland und Quecksilber in Spa- nien und im Oesterreichischen. 10) Unter allen Erdtheilen ist Asien ausgezeichnet durchs den Reichthum seiner Produkte. Namentlich bringt der südliche Theil edle Gewächse und schöne, kräftige Thiere in großer Mannigfaltigkeit hervor. Wir bemerken an Pflan- zen: Brotfrüchte, Sago, Kaffee, Thee, Kokosnüsse, Zucker, Gewürznelken, Muskatnüsse, Zimmt, Pfeffer, Ingwer, In- digo, Gummi, Oliven, Rhabarber, Weihrauch, Aloe, Obst und edle Früchte; an Thieren: Affen, Schuppenthiere, Zo- bel, Robben, Seebären, Löwen, Tiger, Panther, Luchse, Kameele, Antilopen, Elephanten, Nashörner, Pfauen, Perlhühner, Pelikane, Schildkröten, Schlangen u. a. m; an Mineralien: Edelsteine, Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Zinn u. s. w. 11) Afrika zeigt zwar einen großen Reichthum, aber

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 38

1849 - Berlin : Schultze
38 verhältnißmäßig wenig Mannigfaltigkeit in seinen Produkten. Die Haupterzeugnisse sind: Getreide, Datteln, Feigen, Mandeln, Melonen, Ananas, Zucker, Baumwolle, Wein, Palmen; Löwen, Tiger, Leoparden, Panther, Hyänen, Ele- phanten, Nashörner, Giraffen, Gazellen, Antilopen, Zebra, Affen, Nilpferde, Kameele, Büffel, Strauße, Papageien, Krokodile; Gold, besonders im mittleren Afrika, wenig Sil- der, Kupfer und Eisen. 12) Amerika erstreckt sich durch alle Zonen der Erde. Von der Nähe der südlichen kalten ragt es durch die bei- den gemäßigten und den heißen Erdgürtel bis in die nörd- liche kalte Zone hinein. Es bringt daher, außer den ihm eigcnthümlichen Erzeugnissen, die meisten afrikanischen, eu- ropäischen und asiatischen Produkte hervor. 13) Diesem Erdtheile gehören besonders an: aus dem Pflanzenreiche viele schöne Holzarten, als Mahagoni-, Or- leans-. Campeche- und Brasilienholz; Arzeneien: Rhabar- der, China, Balsam; Acker- und Plantagenbaupflanzen: Reiß, Mais, Kartoffeln, Flachs, Hanf, Taback, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Indigo, Vanille, Bananen, Brotfrüchte; aus dem Thierreiche: das Lama, der Jaguar oder ameri- kanische Tiger, der Tapir, das Faulthier, das Stinkthier, der Condor, der Flamingo, derkolibri, Papageien, der Alliga- tor, Schlangen, Cochenille-Insekten, Fledermäuse; aus dem Mineralreiche liefert Amerika vorzüglich Gold und Silber. Die Ausbeute an andern Metallen ist unbedeutend. 14) Im Festlande von Australien wiederholt sich die Einförmigkeit der Oberflächenbildung auch in der Thier- und Pflanzenwelt. So weit der Erdtheil bekannt ist, er- zeugt er wenig Früchte, keine Getreideart und überhaupt nur wenige Pflanzen, die zur Nahrung des Menschen die- nen. Seine Thierformen sind von denen anderer Erdtheile wesentlich verschieden. Man findet hier: das Känguruh, das fliegende Eichhorn, den Australtiger, den neuholländi- schen Hund, das Schnabelthier, den Seeelephanten, den schwarzen Schwan u. a. m. Edle Metalle hat man noch nicht entdeckt; dagegen findet sich Blei, Kupfer, Arsenik, Steinkohlen, Topase und Krpstalle.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 236

1836 - Eisleben : Reichardt
23ö 11. M i ttelasrika. O bergu inea. Dbcrgrrinea. Dieses Land von den nur die Küsten den Euro- päern etwas bekannt sind, erstreckt sich längs des Atlan- tischen Meeres, das hier den großen Meerbusen von Guinea bildet, von Senegambien bis Niederguinea, und wird nach den: Innern zu von Senegambien und N.griticn begränzt. Die von vielen Flüssen durchschnittenen Küsten- gegenden sind eben und niedrig; das Innere ist wahrschein- lich von hohen Gebirgen bedeckt, von welchen die vielen ansehnlichen Flüsse des Landes ihren Ursprung nehmen. An der Gränze gegen Senegambien ist das Gebirge Sierra Leo na, mit dem gleichnamigen Vor- gebirge. Von den andern Vorgebirgen sind besonders das Palmen-Vorgebirge, das Kap der drei Spitzen und Lopez (dieses an der Gränze von Nie- derguinea) zu bemerken. Es giebt viele Flüsse, von welchen die meisten beträchtlich sind; doch kennt man von denselben bloß die Mündungen. In den neuesten Zei- ten ist jedoch der Quorra oder Ioliba näher be- kannt geworden, dessen zahlreiche Mündungsarme hie- her gehören. Das Klima dieses Landes, welches der heißen Zone angehört, ist sehr heiß. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist groß, und man hat viele Produkte, wor- unter Hausthiere, Heerden von Büffeln, Elephanten, Giraffen, Zibelhkatzen, Antilopen, Gazellen, Afrikani- sche Raublhiere, die schönsten Vögel und Schmetterlinge, Schlangen (auch die Königsschlange), Schildkröten, Fi- sche Muscheln, Termiten, die Z bis 7 Ellen hohe Ge- bäude errichten; einige Getreidearten, Parus, Maniok, Ananas, Südfrüchte, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Tabaks Pfeffer, Ingwer, Dattel- und Kokosvalmen, Baobabs, viele Färbe- und Tischierhölzer, Talgbäume, Gold und andere Metalle, Salz, Ambra. Die Einwohner sind Neger von verschiedenen Volksstämmen, noch sehr roh und Heiden; doch treiben sie einigen Ackerbau und mehrere Handwerke. Der Handel ist in den Händen der Europäer, weiche hier auch einige Niederlassungen haben, und vorzüglich Gold, Elfenbein und Sklaven von hier holen. Die Eingebor,

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 247

1836 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 247 teres Klima, als die unter gleicher Breite in Europa und andern Ertheilen gelegen. Kein Erdtheil hat so große Ströme als Amerika, von welchen die meisten sich auf der Ostseite in das Meer münden. Von diesen großen Strömen gehen 1) in das nördliche Eismeer: der Mackenzie; 2) in die Hudsons - Bai; der Nelson (vorher Saskatschewin genannt-; 3) in den St. Lorenz-Busen: der St. Lo- renz; 4) in den Mexikanischen Meerbusen: der Mis- si si ppi, der Rio del Norte oder Bravo, und der Magdalenenfluß; 5) in den Atlantischen Ozean im weitern Sinne: der Orinoco, Maranjon oder Amazone nfluß, der Tocan tiñes oder Para, der Francisco und der Rio de la Plata und endlich 6) in das stille Meer: die Columbia oder der Ore- gon. Unter den zahlreichen Landseen sind die größ« ten: 1) in Nordamerika: der große Bärensee und der große Sklaven se e, beide im hohen Norden, der Winipegsee, südlich von den vorigen, die 5 mir ein» ander verbundenen Seen, nämlich der Obere-, Hu- ron-, Michigan-, Erie-und Ontariosee und der Nicaragua, unweit der Landenge, wodurch Nord- und Südamerika verbunden sind; und in Südamerika: der Maracaibo und der Titicaca. Amerika, das sich über alle Zonen verbreitet und von einer großen natürlichen Fruchtbarkeit ist, besitzt eine außerordentlich große Menge und Mannigfaltigkeit von Produkten, worunter viele bloß diesem Erdtheile eigenthümlich sind. Es giebt Europäische Hausthiere, die erst aus Europa hieher gebracht worden sind, sich aber außerordentlich daselbst vermehrt haben, Bisons, (Amerikanische Auerochsen), welche zu den größten Ame- rikanischen Landthieren gehören, Bisamochsen, Muse- thiere (eine Art von Elenthieren), Rennihiere, treffli- ches Pelzwerk, was vorzüglich die Biber, Seeottern, schwarzen Füchse liefern, geschwänzte Affen oder Meer- katzen in ungeheurer Menge und Mannigfaltigkeit, Faul- thlere, Gürtelthiere, Beutelthiere, Stinkrhiere, Tapirs (das größte Landthier in Südamerika), Llamas, Vi- cugnas, Pakos, Quanakos, Raubthiere (doch weder so stark, noch so grimmig, als die Astatischen und Afrika- nischen), z. B. Jaguare, Kuguare, Unzen, Eis- und

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier
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