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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Heimatkunde. Kies u. Saud. - Die Arbeit des fließenden Wassers. Vom Hochrande unseres Flusses aus sieht man deutlich, daß das Tal in die Hochfläche eingeschnitten ist. Der Flnß selbst hat sein Tal im Lause der Zeit ein- getieft und er arbeitet ununterbrochen weiter an der Tieferlegung seines Bettes. In gleicher Weise haben sich auch alle größeren und kleineren Nebenflüsse ihre Täler selber ausgeuagt. Unser heimischer Boden ist ganz von Bächen zerschnitten. Nenne solche Gräben oder Täler! Der Fluß hat aber nicht bloß das Tal ausgetieft, in dem er fließt, er arbeitet noch ununterbrochen an der Abtragung der Erdober- fläche fort. Der Regen spült den Staub und die feinen Sandkörnchen vom Boden hinweg, um sie den Bächen und Flüssen zuzuführen oder an anderen Orten wieder abzulagern. Der Fluß führt namentlich bei Hochwasser viel Kies (Schotter, Gerolle, Geschiebe) mit, der sich im Lanfe seiner Wanderung durch gegenseitiges Reiben immer mehr verkleinert und sich in Sand und zuletzt iu feinen Schlamm auf- löst. Dieser Schlamm bewirkt die Trübung des Wassers. Beim Fallen des Hochwassers fallen die Sinkstosse zu Boden, bilden Inseln und Sandbänke, die den Fluß zu Krümmungen feines Lanfes nötigen. Bei der Einmündung eines Seitenflusses in einen Hanptslnß staut sich das Wasser und die Sinkstosse fallen zu Boden und bilden A n s ch iv e m m nnge n. Alle Flüsse führen Sand mit sich und neigen daher znr Ver- sandung. Sie müssen von Zeit zu Zeit ausgebaggert wer- den, um den Flnß schiffbar zu erhalten. Ist der Fluß unserer Heimat schiffbar oder nur floßbar? Was ist über dessen Verkehrsleben zu sagen? — tonarme Mergel. — Sand. — Mergel. — Quarzkies unbekannter Herkunft. oooooooo ooo o Das Grundwasser. Die Flüsse haben in der Vorzeit oft weite Gebiete mit ihren Schottern und Sanden übergössen, so z. B. die ganze Umgebung von München und von Nürnberg. In diesen Schottern versinkt das Regenwasser wie in einem Siebe und es dringt in die Erde bis zu einer undurchlässigen Bodenschicht ein. Selbst Bäche verschwinden mitunter in diesen Geschieben wie der Hachinger Bach bei München. Auf der wasserdichten Schichte sammelt sich das Regeuwasser gleich einem unterirdischen See an und strömt, dem Gefälle der Schichte folgend, langsam abwärts. Man nennt dies das Grundwasser. An den Gehängen der Täler tritt das Grundwasser häufig zu- tage und bildet Quellen. Alle früheren Pumpbrunnen unserer Stadt entnahmen ihr Wasser dem Grundwasser. Da dieses aber vielfachen Veruureiuiguugeu ausgesetzt ist und der Geuuß solchen Wassers bösartige Krankheiten verursacht, wurden dtese Bohrloch in der Münchener Talebene (Löwenbräu).

2. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 5

1911 - München : Oldenbourg
Heimatkunde. 5 Entfernung skarte von München. Flachland, Hügelland, Bergland, Gebirge. Hat ein Landstrich weder Erhebungen noch Vertiefungen, ist er also völlig flach, so spricht man von einer Ebene. Niedrige Einzelerhebungen nennt man Hügel, höhere Berge. Eine durchaus hügelige Gegend ist ein Hügelland, eine bergige ein Berg- l a n d oder ein Gebirge. Zusammenhängende Bergmassen bilden also ein G e b i r g e. Gibt es in der Umgebung ein Hügelland, ein Bergland? Zusammensetzung des Erdbodens. In den Ebenen setzt sich der Boden zu- meist aus Kies, Sand, Ton (Letten, Tegel) Lehm Wischung von Sand und Ton) oder Mergel Wischung von Ton und Kalk) zusammen. Aufgaben. 1. Wo findet sich in unserer Umgebung Kies-, Sand-, Ton- und Lehmboden? 2. Womit sind diese Böden bepflanzt? 3. Wo tritt festes Gestein zutage? 4. Liegen da die Gesteinsschichten wagrecht oder schief? Wind und Wetter arbeiten unausgesetzt an der Zerstörung der Gebirge, das Wasser und die Schwerkraft führen dann die Trümmer zu Tal und in die Ebene hinab.

3. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 15

1911 - München : Oldenbourg
Heimatkunde. 15 Brunnen geschlossen. Die Städte werden heutzutage durch eigene Wasserleitungen (Hochquellenleitungen) mit vortrefflichem Trinkwasser versorgt. Beschreibe die Wasserleitung deiner Stadt! Das fließende Wasser. Die Niederschläge. Das Wasser auf der Erde verdunstet. Dadurch bildet sich in der Luft Wasserdampf, d. h. Wasser in unsichtbarer Gasform. Bei eintretender Abkühlung verdichtet sich der Wasserdampf und wird nun unserem Auge sichtbar. Diese sichtbaren Dunstmassen nennen wir über uns Wolken, um uns herum Nebel. — Schreitet die Abkühlung noch weiter fort, so verwandelt sich der Wasserdunst in deutliche Tropfen oder sogar in Eisnädelcheu. Es bildet sich Regen oder Schnee, wenn die Abkühlung in der Höhe erfolgt, Tau oder Reif, wenn die Abkühlung vom Boden ausgeht und nur die unterste Luftschicht betrifft. — Die Regen- höhe mißt man nach Millimetern. Die Niederschläge speisen die Quellen, diese die Bäche, Flüsse und Ströme, die sich zuletzt ins Meer ergießen. Das Wasser beschreibt somit ununterbrochen einen Kreislauf. Quellen. Quellen sind die Anfänge des fließenden Wassers. Sie. entstehen dadurch, daß das Wasser der a wasserdurchlassende Schichten, Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf wasserdichten b roafierbict'te öd)td)ten' vqueüe- Gesteinsschichten sammelt und aus diesen nach dem Tale hin abfließt. Wo finden sich in unserer Umgebung Quellen? Welcher Landstrich ist arm an Quellen? Warme oder heiße Quellen heißt man Thermen. Quellen, die mineralische Bestandteile in größerer Menge mit sich führen, nennt man Mineralquellen; es gibt deren verschiedene: Salz-, Eisenquellen usw. Flüsse. Aus dem Zusammenflusse mehrerer Quellen entsteht ein Bach, aus der Vereinigung mehrerer Bäche ein Fluß. Große Flüsse, die in ein Meer münden, nennt man Ströme. Flüsse, welche sich in einen andern Fluß er- gießen, sind Nebenflüsse. Die Stelle, an der sich ein Fluß in ein anderes Gewässer ergießt, ist seine Mündung. Erweitert sich ein Fluß an seiner Mündung beträchtlich, so nennt man diese Form Trichtermündung. Trichtermündung eines Flusses. Flubdelta. Ein Delta entsteht, wenn ein Fluß an seiner Mündung die mitgeführten Geschiebe ablagert. Zugleich teilt er sich hierbei häusig in mehrere Arme.

4. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 24

1911 - Leipzig : Dürr
— 24 — der ältern, in den höhern Lagen von Vogelbeerbäumen eingefaßten Lanbstraßen nach dem Kamme führen, währenb die vier das Gebirge überschreitenben Bahnen allmählich in den Tälern die Paßhöhen erreichen. Welche Gewässer kreuzt man auf einer Wanberung von Dippolbiswalbe nach Zwickau? Das Erzgebirge (vergl. auch S. 20) erstreckt sich von der Gottleuba bis zur Zwota; sein Kamm, der meist als breite Fläche mit aufgesetzten Kuppen entwickelt ist, liegt zum größten Teile in Böhmen. Steiler Abhang nach den Tälern der Eger und der böhmischen Biela; etwa fünfmal so lang der Abfall zum norb-sächsischen Hügellanb. Das Gebirge besteht zum größten Teile aus harten Gesteinen: aus Gneis, verschiebenen Schieferarten und Granit; einige Tafelberge, wie Pöhlberg, Scheibenberg, Bärenstein, sinb ans schwarzem Basalt ausgebaut. Seinen Namen verbaust das Gebirge dem ümstcmbe, daß in ihm früher viele Erze, be-sonbers Silber-, Blei- und Zinnerze, in Bergwerken gewonnen würden; boch lohnt jetzt der Bergbau auf Metalle nicht mehr recht. Fast alle (Stabte des obern Erzgebirges sinb in der Zeit entstauben, als man den Silberreichtum auszubeuten begann; manche von ihnen (wie Annaberg, Schneeberg) würden an Stellen angelegt, die für Ackerbau und Verkehr keine günstigen Bebingungeu boten. Die später eintretenbe Erschöpfung der Erzgruben nötigte die Bewohner, auf anbere Weise ihren Lebensunterhalt zu gewinnen; so würden die ehemaligen Bergstäbte zu Jnbustrieorten. Auch in den meisten Gebirgsbörfern ist jetzt Gewerbtätigkeit zu stnben; baneben ernährt aber die Laub wirf sch äst viele von bereu Bewohnern, obwohl sie wegen des steinigen Bobens und der kürzern und kühlern Sommer nicht den Ertrag bringt nie im Hügel- und Tieslanb. Viel gebaut werben von den erzgebirgischen Bauern Kartoffeln und Hafer; die feuchte Witterung begünstigt den Wiesenwuchs. So kommt es, daß das Erzgebirge stärker bevölkert ist als die übrigen deutschen Mittelgebirge und bichtere Besieblung ausweist als manche ebene Striche Sachsens. Nur in den höchsten Lagen, wo kein Getreibe und kein Obst mehr gebethen, ist das Gebirge einsamer. Weite Flächen sinb hier mit Nabelwalbern ober mit Mooren bebeckt. Letztere haben sich auf den wenig geneigten Flächen des Kammes gebilbet, weil hier das Wasser langsam abfließt, woburch die Verwanblung abgestorbener Pflanzenteile (von Moosen, Gräsern und Beerensträuchern) in Torf herbeigeführt wirb. Das bebeutenbste Moor ist der Kranichfee1), süblich von Eibenstock. Die großen Walbungen und die Moore haben für den Ssafferstanb der im Gebirge entspringenben Flüsse große Bebeutung, ba sie das schnelle Abstießen des Negenwassers Hinbern. Der von der Freiberger Mulbe burchfloffene östliche Teil des Gebirges zeigt geringere Mannigfaltigkeit im Aussehen der Bobenformen (Erhebungen und Täler) als der westliche, ba sein Gesteinsaufbau einheitlicher ist. Freiberg (nicht an der Mulbe selbst gelegen) verbaust seine Entstehung dem Silberbergbau, der leib er jetzt dem Erlöschen nahe ist. Noch immer aber erhalten Bergbeamte auf der Bergakabemie ihre Ausbildung; in den nahen Mulbenhütten werben in- und auslänbische Erze verhüttet (b. H. aus den Erzen wirb das Metall gewonnen). !) Der erste Teil des Wortes hat nichts mit dem Vogel Kranich zu tun, sondern ist dasselbe wie „Grenze", das wir Deutschen von den Sorben entlehnt haben.

5. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 166

1911 - Leipzig : Dürr
B. Abriß der allgemeinen Erdkunde. I. Die Erde als Ganors. § 80. Leite der Krde. Die Erdkugel wird von einem Luftmantel umgeben, der auch als Teil der Erde zu betrachten ist. Die Erdkugel selbst besteht ans der Erdkruste oder Erdrinde, deren höhere Stellen das Land bilden, und deren Einsenkungen von dem Meere eingenommen werden, und dem Erdkern. Über die Beschaffenheit des Erdinnern hat man sich durch Beobachtung noch keine Gewißheit verschaffen können, denn selbst in dem tiefsten Bohrloch (in Oberschlesien) ist erst eine Tiefe von 2240 m erreicht worden. Aus der Tatsache, daß sich für die ganze Erde ein spezifisches Gewicht von 5,5 ergibt, die meisten Gesteine der festen Erdrinde aber nur ein solches von 2,5 haben, schließt man, daß nach dem Erdmittelpunkte zu schwere Massen, vielleicht Metalle, liegen. Bis etwa 18 m (in unsern Gegenden) machen sich die Wärmeunterschiede der Jahreszeiten auch in der Temperatur des Erdbodens bemerkbar. Von dieser Stuse an aber nimmt die Warme zu und zwar in den der Beobachtung zugänglichen Erdschichten durchschnittlich auf 33 m um 1° C. Daraus, und weil bei vulkanischen Ausbrüchen tiefere Schichten in glutflüssigem Zustand an die Erdoberfläche kommen, folgern manche, daß das ganze Erdinnere in einem solchen Zustand sei. Andere wieder meinen, daß sich infolge der hohen Temperatur und des gewaltigen Druckes, den die festen Erdschichten ausüben, die Stoffe des Erdinnern in überhitztem, gasförmigem Zustande befinden. § 81. Entstehung der Krde. Nach der Anschauung des Astronomen Laplace hat das Sonnensystem einst eine große, rotierende Gasmasse gebildet. Durch Abkühlung erfolgte eine Zusammenziehung der Masse und eine Beschleunigung der Bewegung. Die Mitte wurde zur Sonne und durch die Schwungkraft fortgeschleuderte Teile der großen Dunstmasse zu Planeten, von diesen abgetrennte Teile zu Monden. Durch weitere Abkühlung entstand die Scheidung unserer Erde in die drei Hüllen der Lust, der festen Erdrinde und des Meeres (Atmosphäre, Lithosphäre, Hydrosphäre). Wahrscheinlich gemacht wird diese Hypothese durch die Ergebnisse der Spektralanalyse, nach denen dieselben Stoffe, die unsere Erde zusammensetzen.

6. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 167

1911 - Leipzig : Dürr
— 167 — auch auf den andern Körpern des Weltalls vorkommen, und dann dadurch, daß im Weltenraume Himmelskörper in den verschiedenen Zuständen der angeführten Entwicklung zu finden sind. Die Erde erleidet auch jetzt noch Umgestaltungen, die durch Kräfte verschiedener Art hervorgerufen werden, so durch den Druck, der durch die weiter fortschreitende Zusammenziehung des Erdinnern erzeugt wird, durch die Schwerkraft, die sich namentlich in der ab- und ausspülenden Tätigkeit der Flüsse äußert, durch die Wärme der Sonne, worauf z. B. Bewegungen des Meeres (Brandung, Strömungen) zurückzuführen sind, die auch Veränderungen verursachen können, durch die Anziehungskraft von Mond und Sonne, wodurch Ebbe und Flut zustande kommen. Näheres darüber in den folgenden Abschnitten. Ii. Die Lust. § 82. Zusammensetzung und Ausdehnung der Lufthülle. Die Luft besteht in der Hauptsache aus eiuem Gemisch von Stickstoff und Sauerstoff; von den andern Bestandteilen ist für die organische Welt noch die Kohlensäure von Wichtigkeit. Die Bestimmung der äußern Grenzen des Luftmantels ist schwierig, weil die Luft nach oben immer dünner wird; am wahrscheinlichsten ist die Annahme von 200 km Dicke. Man darf nach den bisherigen Beobachtungen annehmen, daß für unsere Witterung nur die Erscheinungen des Luftmeeres in Betracht fominen, die sich bis zu einer Höhe von 20 km abspielen. Mit der Höhe nimmt auch der relative Gehalt an Sauerstoff ab. Auf hohen Bergen genügt die in der dünnen Luft enthaltene Sauerstoffmenge nicht mehr für das Atmungsbedürfnis des Menschen; es stellt sich die Bergkrankheit ein. Mit den Erscheinungen des Lustmeeres beschäftigt sich die Meteorologie oder Witterungskunde. § 83. Die Wärme der Luft. Die Luft empfängt ihre Wärme nur zum Teil unmittelbar durch die Sonnenstrahlen, die durch sie hindurchgehen; als Hauptquelle der Lufterwärmung ist vielmehr die Wärme anzusehen, welche die Erdoberfläche durch die Bestrahlung der Sonne, durch die Insolation, erhält. Die Wirkung der Insolation hängt ab von der Dauer des Sonnenscheins, von dem Winkel, unter dem die Sonnenstrahlen einfallen, und von der Beschaffenheit der bestrahlten Fläche. Wasser strahlt die empfangene Wärme langsamer aus als festes Land. Aus dem Gesagten folgt, daß die höh ent Luftschichten eine geringere Menge Wärme besitzen müssen als die untern, und zwar beträgt (für Deutschland) die durchschnittliche Abnahme für je 100 m 0,6° C. Hochländer haben daher eine tiefere mittlere Temperatur als die angrenzenden Tiefländer. Will man die Zustände, die sich in den Temperaturverhältnissen, eines großem Erdraumes herausgebildet haben, vergleichen, so muß man die durch den Höhenunterschied hervorgerufenen Änderungen ausscheiden; alle Temperaturen müssen

7. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 120

1911 - Leipzig : Dürr
— 120 — erzeugt. Dieser Perustrom bewirkt, daß die zeitweilig vom Stillen Ozean hereinwehende Luft ihren Wassergehalt in der Form von Nebel und Tau ausscheidet. Lima, die Hauptstadt Perus, am Gebirgssnße des schmalen Küstenstreifens gelegen, hat seit seiner Gründung durch Pizarro (1535) nur ein halbes Dutzend Gewitter gehabt, und auf den südlich von feinem Hasen Callao gelegenen Chincha-Jnseln [tschintscha] hatte sich, weil der abspülende Regen fehlt, der Kot der Seevögel, der Guano, zu mächtigen Schichten angesammelt. In die peruanischen Hochtäler (Quellgebiet welches Stromes?) und aus die Hochfläche des Titicacasees führen von Lima und Mollendo aus Eisenbahnen; erstere überschreitet die Anden in Montblanchöhe. In diesen Hochtälern und Hochbecken lag das von dem Kulturvolke der Kitschna bewohnte Reich der Inkas, das von Pizarro zerstört wurde. Hier fanden die Spanier den Anbau von Mais und Kartoffeln und die Züchtung des Lamas vor; ein ergiebiger Bergbau lieferte das Edelmetall für die Schmückung der dem Sonnen-gotte geweihten Tempel. Auch heute noch ist der Bergbau, namentlich der auf Silber, die wichtigste Einnahmequelle der Umgebung der Hauptorte Bolivias, von La Paz [paß], Sucre und Potosi. Die Erzeugnisse dieses Landes, das keinen Anteil am Ozean besitzt, gelangen über das chilenische Antofagafta zur Ausfuhr. Durch wieviel Breitengrade dehnt sich das schmale, langgestreckte Chile [tschilc] aus? Der nördlichste, von dem kalten Perustrom begleitete Küstenstreifen dieses Landes, die Wüste Atacama, enthält reiche Lager von Salpeter, der von Jqui-que [icftfe] ausgeführt wird; außerdem viele audere wertvolle Mineralien. In der Gegend von Santiago, der Hauptstadt des Landes, und Valparaiso, wo die hier vorherrschenden westlichen Winde befruchtenden Regen bringen, erzielen Ackerbau und Viehzucht reichen Ertrag. Von Valparaiso geht die transaudiue Bahn aus, welche die Anden südlich von dem 7000 m hohen Aconcagua, dem höchsten Berge Amerikas, überschreitet und nach Bnenos Aires führt. Im mittlern und südlichen Chile beutet man den Holzreichtum der Waldungen aus, die zum Teil von Araucariert, Südamerika eigentümlichen Radelbäumen, gebildet werden und durch ihre üppige Pflanzenfülle, eine Folge der häufigen Regen, an tropische Wälder erinnern. Deutsche Ansiedler find am zahlreichsten im Gebiete von Valdivia vertreten. Der Kultur nicht zugänglich ist der überreichlich mit Niederschlügen bedachte äußerste Süden des Landes, in dessen Fjorden an einigen Stellen Gletscher bis ans Meer herabreichen. Der südlich von der Magellanstraße gelegenen Insel gab Magellan den Namen Feuerland, weil die Bewohner stets brennende Holzscheite mit sich führten, da ihnen in dem regnerischen Lande das Anmachen von Feuer durch Reiben von Holz gegen Hol; große Schwierigkeiten bereitete. § 56. Die atlantischen Geöiete Südamerikas (mit Ausnahme von Colombia). 1. Eine Kette der Anden durchzieht auch den Norden des atlantischen Staates Venezuela, der außerdem die Ebenen am Drinoco, die Llanos [Ijauos], und einen großen Teil des Berglandes von Guayana umfaßt. Haupterzeugniffe Venezuelas und zwar des Andengebietes sind Kaffee und Kakao. Haupthandels-

8. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 171

1911 - Leipzig : Dürr
— 171 — § 88. Die Kiese des Meeres. Der Boden des Meeres zeigt, da die zerstörenden Kräfte der Verwitterung und Abtragung fehlen und die Sinkstoffe ausgleichend wirken, weniger Unebenheiten als das feste Land. Von den meisten Küsten aus senkt er sich allmählich bis zu 200 m Tiefe; das Meer, das über dieser Stufe, die noch zum Festlandsblock zu rechnen ist, ruht, wird als Flachsee bezeichnet. Von der Tiesenlinie von 200 m an fällt der Meeresboden steiler ab bis zu den flachen Becken der Tiefsee, die 3000 und mehr m unter der Oberfläche liegen, aus denen sich aber wieder einzelne breite Rücken erheben. Die größten bisher gemessenen Tiefen (über 9600 m) befinden sich in der Nähe der Marianen. Die mittlere Ozeantiefe (= 3500 m) ist bei weitem beträchtlicher als die mittlere Landhöhe (= 700 m). § 89. Beschaffenheit des Weerwassers. Das Meerwasser enthält Salze in aufgelöstem Zustande; am beträchtlichsten ist der Gehalt an Chlornatrium. Zwischen dem Salzgehalt der einzelnen Meeresteile bestehen aber Unterschiede. Gering sind die Schwankungen im offnen Ozean, wo er durchschnittlich 3,5 °/0 beträgt. Höher ist er in abgeschlossenen Meeren mit schwachem Süßwasserzufluß, wie im Roten Meer ( — 4 °/0), niedriger in denen mit reichlicher Zufuhr von Flußwasser, wie in der Ostsee (von 1,5 bis herab auf 0,1 °/0). Für das Tierleben ist von Bedeutung, daß das Meerwasser viel Sauerstoff enthält. ; Weit größere Abweichungen als der Salzgehalt zeigt die Temperatur im offnen Meere. Selbstverständlich find die Schwankungen in dm oberflächlichen Schichten beträchtlicher als im tiefen Wasser. Die höchsten Oberflächentemperaturen hat man in abgeschlossenen Meeresbecken der heißen Zone beobachtet, wie im Roten Meer (bis zu 35° C). Mit der Tiefe nimmt im allgemeinen die Temperatur ab, doch findet sich im offnen Meere unterhalb von 1000 m überall Wasser von säst gleichmäßig niedriger Temperatur (+ 40 bis — 20 C). Dieses kalte Tiefenwasser fehlt solchen Nebenmeeren (Rand- und Mittelmeeren), die vom Ozean durch eine unterseeische Schwelle abgetrennt werden, welche bis über die Tiefenlinie von 1000 m aufragt; das Mittelländische Meer verdankt seine hohe Wärme diesem Umstande. Das Blau, das das Meer in den niedern und mittlern Breiten zeigt, geht nach den Polen zu in eine grünliche Färbung über. Außerdem ist die Tiefe des Farbentones abhängig vom Salzgehalt und von der Menge im Wasser schwebender Stoffe. Die Eisschollen, die in den kalten Meeren entstehen, erreichen eine Stärke von über 2 m und bilden, durch Winde und Strömungen übereinander geschoben, das Packeis, lose treibend das Treibeis. Die Eisberge sind keine Meeresbildungen, sondern durch den Auftrieb des Waffers abgebrochene Enden der Gletscher, die in den polaren Gebieten bis an die Küste herabgehen. Eisberge ragen nur mit x/7 ihrer Masse aus dem spezifisch schwerern Seewasser heraus. § 90. Bewegungen des Meeres. 1. Die Wellen werden durch den Wind hervorgerufen. An flach einfallenden Küsten werden die Bewegungen der untern Schichten der Wellen durch die Reibung

9. Physische Geographie - S. 2

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
2 Grundzüge der physischen Geographie. Schuttmassen zur Ablagerung, im Mittellauf die gröberen Gerolle, weiter fluß- abwärts das kleinere Geröll und der Sand und draußen in der Ebene der feinste Sand und der Schlamm. Solchen Ablagerungen begegnen wir in den Sand- und Kiesbänken der Flußauen, in den Flußgehängen und vor allem da, wo Gebirgs- flüsse wie der Rhein oder die Rhone bei ihrer Einmündung in Seen Schuttkegel bilden. Würde man eine solche Sammelmulde durchschneiden können, dann erhielte man nebenstehenden Durchschnitt: 3 Wasserfläche. b Tonlagen. C Feiner Sand. cf Gröberes Gerölle. 5 Untergrund Querschnitt durch eine Seemulde. Die schwereren groben Ablagerungen oder Sedimente liegen zu unterst. In größerer Tiefe find diese Schotter nicht mehr lose, sondern durch ein kalkiges oder toniges Bindemittel zu einer Art Beton miteinander verkittet (Nagelfluh). Trotz der Mengen, welche unterwegs im Flußgebiete zur Ablagerung kamen, erreicht noch eine Masse von feinem Sand und Schlamm die Mündung des Flusses und das Meer. Eine solche Ablagerung, die sich vielfach aus steil- abfallenden Schichten aufbaut, heißt ein Delta (nach der Form des griechischen Buchstaben A = Delta). Längsschnitt durch einen Mündungskegel. Aufgaben. Beobachte die Flußtrübung nach starken Regengüssen und der Schneeschmelze! Bestimme im Bach oder Fluß deines Wohnortes die Stellen stärkster Strömung den Stromswch. indem du Laub oder Holzstücke auf die Wasseroberfläche wirfst! Warum liegt der grobe K,es m der Richtung des Stromstriches, warum der Sand m der Regel an den Ufern? Welche Jfrten von Flußgeröllen finden sich im Flußbette? Findet sich in der Umgebung ein Delta.

10. Physische Geographie - S. 4

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
4 Grundzüge der physischen Geographie. Bild von den Kalkschieferbrüchen von Solnhofen. Aufgaben. Zeichne verschiedene Profile aus der Umgebung deines Heimatortes nach obigem Beispiel! Miß die Mächtigkeit der verschiedenen Ablagerungen! b) Meeresablagerungen. Ganz besonders deutlich tritt uns die Schichtung in den Kalkgebirgen, z. B. im Jura oder in den Kalkalpen entgegen. Die Kalksteinschichten sind hier an manchen Stellen reich an Versteinerungen, Petre- fakten, Muscheln, Schnecken, Fischresten, Austern und Korallen. In der Regel haben wir nicht mehr die echte Schale, sondern nur ihren Abdruck vor uns oder einen Steinkern, den Ausfüllungsstoff der alten, zugrunde gegangenen Schale, der die äußeren Umrisse des ursprünglichen Hohlraumes erkennen läßt. In diesen Versteinerungen erkennen wir die Überreste früherer Meeresbewohner und aus der Art derselben vermögen wir festzustellen, ob in früheren Erdzeit- altern ein tiefes Meer oder eine Flachsee sich an Stelle der jetzigen Ablagerungen ausbreitete. Übungen. Suche nach Versteinerungen deiner Umgebung! Beobachte die niedere Tierwelt in den Weihern und Tümpeln deiner Heimat! ß) Mächtigkeit der Ablagerungen. Untersuchen wir gewisse Kalksteine unserer Voralpen auf ihre Zusammensetzung hin, so erscheinen sie förmlich gespickt mit den Kalkgehäusen von linsen- bis talergroßen, münzenartigen Urtierchen, den sog. Nummuliteu. Die weiße Schreibkreide von Rügen verdankt ihren Ursprung größtenteils ebenfalls kleinen Urtierchen, Foraminiferen, Globigerinen u. a., deren abgestorbene Gehäuse auf dem Meeresboden sich im Laufe von vielen Jahrtausenden anhäuften. Weitere Baumeister aus dem Tierreiche sind die See-
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