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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 810

1850 - Weilburg : Lanz
810 Die einzelnen Länder Asien's. Tigris (Z. 941) bildet, und zahlt über J/2 Mül. Einwohner. Das Ganze ist, mit Ausnahme weniger Straßen, ein Knauel enger, langer Gassen, in deren breitesten kaum drei. Menschen neben einander gelten ' könnest.' Kein-. Wagen, fein Pferd iss' in - diesen Gassen zu sehen; aber Hunderte von Menschen - drängen und stoßen sich in denselben. Selbst auf dem Flusse wohnen gegen 60,000 Menschen in Schiffen. Viele und prächtige- Tempel erheben sich; von großer Bedeutung sind Gewexbfleiß und Verkehr; viele europäische Kaufleute halten ssch des ^Handels wegen hier-auf. — Makao, eine nach europäischer -Weise gebaute und den Portugiesen- gehörige Stadt, liegt, im Südosten.ber vorigen-auf der gleichnamigen kleinen Insel und -hat - einen Hafen und 45,0(X) Einwohner, unter denen sich aber nur 5000 Portugiesen' befinden. Man zählt 14 kathol. Kirchen; wichtig' ist der Verkehr. — Die Insel Hain an, im Süden von Chinä und vor 'dem Busen von Tonkrn. gelegen, wird'nur an den Küsten von Chinesen bewohnt, ■ während" im' Innern luiabhangige. Gebirgsvölker Hauserk-. K i o n t,setze n,' eine Stadt auf der ^cordküste, ist befestigt, hat einen Hafen und 200,000 Einw.,' welche Handel und Perlenfiselmei- - treiben.. . - . . §. 950.- 4> -Die Zahl der Ost-Provinzen beträgt vier. — Flutschen, eine sehr volkreiche Stadt im Vordosten: von Kanton und am S.iho, der sich unfern derselben in das östliche Meer ergießt, .besitzt.mehrere höhere Unterrichtsanstalten, Seiden- und Baumwollen-, 'Papier- und Metallfabriken und treibt Schifffahrt und Handel. Eine Brücke»'von 100 Bogen,.'und-von Quadersteinen erbaut, führt über den Fluß. — Die Insel Formosa (Taiwan) liegt im chinesischen Meere und wird durch die Straße -von. Folien vom Festlande' .geschieden. Sie Oberfläche begreift 1062 Q.meil., auf dessen hss Mill. Menschen lebt. Das Land, ist sehr gebirgig, wenig bewässert, doch im Ganzen fruchtbar; Erdbeben, sind nicht selten. - Nur-der. nördliche und westliche Theil gehört den Chinesen; den östlichen haben halbwilde. Eingebörne insse. Die^ Stadt Taiwan liegt auf,der -Westküste, hat.eilten.hafen und

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1095

1850 - Weilburg : Lanz
Ii ríe i 1095 2 H s e l Ii. Schweine und Ziegen. — loj Tie djlcuba n a - oder Mn r- quesa s-2"sel n liegen im Norden der vorigen. Die acht nörd- lichen der Gruppe heißen auch die Washington-, dre fünf südlichen die Marquesas de Mendooa-Jnseln. Sie sind gebirgig, steigen in schroffen Felsenküsten ans dein Meere auf, haben aber fruchtbare Thäler und ein freundliches Klima. Zu- weilen gehen 9—10 Monate vorüber, ohne daß Regen fallí, wodurch dann die schrecklichste Hnngersnoth ans diesen Inseln entsteht. Schweine und Ratten sind die einzigen Sängethiere. Die Bewohner, etwa 50,000, sind durch Ebenmaß der Glie- der wahre Muster von Schönheit und von fast europäischer Hautfarbe. Die Kunst des Tatowirens (Hautpünlteluug) hat hier den höchsten Grad ihrer Ausbildung erreicht, und regel- mäßige Figuren bedecken bei Vielen der Vornehmsten alle Theile des Körpers. So wie es bei uns Schneider, Barbiere und andere Leute gibt, welche die Schönheit des Körpers zu erheben suchen; so befinden sich auf diesen Fnselii Tatowirer, die eben- falls von diesem Geschäfte leben-» Sehr tief steht aber dieser schöne Menschenschlag noch in der Gesittung; er ist wild und grausam. Die Bewohner der verschiedenen Thäler leben in fast immerdauernden Fehden, verzehren nicht nur die erschlagenen Feinde, sondern schlachten auf Antrieb ihrer Priester auch Andere — ja, in der zuweilen eintretenden Hnngersnoth morden die Männer Weib und Kind, um sich das Leben zu fristen. Die Inseln stehen unter Häuptlingen, die von einander unab- hängig sind. — Die größte derselben ist Nukahiwa, die gegen 20,000 Einw. zählt. Eine fast ununterbrochene Reihe senk- rechter Felsmassen umgürtet diese Insel; eine Gebirgskette, sich in's 2unere erstreckend, schließt sich an dieselben. Berge ragen bis zu 2000 Fuß empor; schöne Wasserfalle glänzen in geringen Zwischenräumen von einander und stürzen oft aus einer Höhe von 1000 Fuß unmittelbar in's Meer herab. Das Klima dieser 2nsel ist sehr warm. §. 1261. 20) Die O st er- 2 n sel (Waihn) und das unbewohnte Eiland Sala y Gómez sind die östlichsten 2>sseln dieses Erdtheils. 2ene hat 4 Meilen iw Umfange, ist gebirgig

3. Erster oder Elementar-Kursus - S. 126

1835 - Weilburg : Lanz
126 D. Amerika im Allgemeinen. — aber keine Lava auswcrfen. — In dem westlichen Theile der vereinigten Staaten, sowie in Meriko und Central- Amerika sind Erdbeben nicht unbekannt; allein sie sind hier bei Weitem nicht so furchtbar, als in dem südlichen Theile dieses Festlandes. Hier, besonders in Kolumbien, Peru und Chile, erscheinen sie als eine schreckliche Plage des Landes. Grausenerregend sind die Verheerungen, die sie nicht selten an- richten; ganze Städte sinken in Trümmer, und viele Tausende von Menschen verlieren das Leben. §. 97. Ta die Gebirge des östlichen Amerika kaum durch schwache Höhenzüge mit den Cordilleras verbunden sind; so breiten sich von letztem nach Osten hin sehr weite Ebenen aus, die oft Hunderte — ja, Tausende von Qmeilen umfassen. Alle diese großen Flächen sind bewohnbar — nicht, wie in Afrika, öde und wüst. Werfen wir einen Blick auf einige dieser Flachländer! Ta bieten sich zuerst die, weithin sich aus- dehnenden Tieflande des Amazonenstromes, die, großentheils noch unerforscht, in üppiger Vegetation prangen und längs der Flüsse von Ungeheuern Wäldern beschattet sind. Entfernt von den Flüssen aber fangen die Llanos an. So werden in der heißen Zone die baumleeren Ebenen genannt, auf denen in dem größten Theile des Jahres das organische Leben verschwunden scheint, und wo der öde Boden vor Türre zerberstet. Toch wenn die Regenzeit beginnt, so überzieht denselben in wenigen Tagen das saftigste Grün. In der südlichen gemäßigten Zone sind die Pampas. Diese Ebenen, in denen auch kleine Ein- öden nicht fehlen, sind den asiatischen Steppen ähnlich und bieten als Weideplätze Nahrung für's Vieh. Die größten wer- den im südlichen Theile der vereinigten Staaten des Plata- St-romes gefunden, und unser europäisches Rindvieh har sich in diesen Gegenden in's Ungeheure vermehret. Aehnlich den Pampas sind in Nordamerika, vorzüglich in den Gebieten des Missuri und Missisippi, die Sa wann en. Baumloö erstrecken sich dieselben weithin, und in ihrer grenzenlos scheinenden Aus- dehnung sind sie einem grünen Meere vergleichbar, das aber der einheimische Bisambüffel dnrchschwarmt. Thcilweife können

4. Erster oder Elementar-Kursus - S. 33

1835 - Weilburg : Lanz
33 Allgemeine Einleitung. §. 95. Merkwürdig ist die Witterung, welche sehr hef- tigen Ausbrüchen der Vulkane vorhergeht. Bangigkeit bemäch- tigt sich der Thiere der nächsten Umgebung; Blitze durchzucken die Luft; Regengüsse strömen nieder; ein furchtbares Getöse, den stärkstendonnerschlägen gleich, kracht indem Innern des Berges, und Ströme von Wasser und Schlamm brechen nicht selten hervor. — Häufig sind Erdbeben mit diesen Ausbrü- chen verbunden — eine Naturerscheinung, die zu den schreck- lichsten dieser Erde gehört. Eine gewaltige unterirdische Macht erschüttert dieselbe; mehr oder minder heftige Stöße erfolgen; der Erdboden wanket und berstet zuweilen von einander; große Strecken Landes stürzen zusammen; Berge versinken und der festeste Granit zersplittert; Flüsse treten aus ihren Ufern oder versinken; das Meer, aufgewühlt in seinen unermeßlichen Tie- fen, hebt sich gewaltsam empor, und seine Fluthen überschwem- men das Land; Inseln steigen aus der Tiefe, andere versinken; blühende, volkreiche Städte stürzen zusammen und begraben Tausende unter ihren Trümmern; angebaute, liebliche Gegen- den werden in ein gestaltloses Chaos verwandelt. Doch ist die Hauptwirkung dieses furchtbaren Naturereignisses gewöhnlich auf eine kleine Strecke eingeschränkt; während die blosen Erd- erschütterungen sich über weite Länder verbreiten. — Mehrere Gegenden der Erdoberfläche sind den Erdbeben besonders ausgesetzt. Dieses ist der Fall in Südeuropa, auch in Un- garn und dem südlichen Deutschlande. Südasien, vor Allem die Inseln, und Kamtschatka werden nicht selten, so wie auch die Nordküste von Afrika, von denselben heimgesucht. Furcht- bar und sehr häufig sind sie in Südamerika. — Einige der schrecklichsten Erdbeben in Europa, deren die Geschichte ge- denkt, sind: das unter der Regierung des Kaisers Titus (79 n. Chr.), welches die Städte Herkulanum, Pompeji und Stabiä begrub, das vom 1. Nov. 1755, welches Lissabon zerstörte und gegen 20,000 Menschen das Leben kostete, und das vom I. 1783, welches Kalabrien und Sicilien schrecklich verwüstete. §. 90. Hohe Berge werden selten einzeln gefunden. Mei- stens stehen sie mit andern in Verbindung, nur durch Thäler 3

5. Geschichte des Altertums - S. 53

1903 - Berlin : Süsserott
— 53 — 6. Gladiatorenkämpfe. — Immer roher und grausamer wurden die Sitten des römischen Volkes. Das größte Vergnügen fanden die blutdürstigen Massen in den Fechterspielen, welche regelmäßig von Staats wegen veranstaltet wurden. Kriegsgefangene Sklaven ober verurteilte Verbrecher kämpften auf Tod und Leben miteinander. Von ihrem Schwerte, das sie für gewöhnlich trugen, bekamen sie den Namen Gladiatoren. Die Kämpfe fanden anfangs auf dem Markte (Forum), später in einem gewaltigen Zirkus, dem Kolosseum, statt. Ringsum saßen auf erhöhten Sitzen, in weißen Kleidern und mit Kränzen auf dem Haupte, die Zuschauer. Oftmals schlachteten Hunderte, ja tausende Gladiatoren einander im grausamen Spiele ab. Sank ein Fechter verwundet zu Boden, so erhob er den Zeigefinger zum Zeichen, daß er um Gnade flehe. Er behielt das Leben, wenn die Menge den Daumen aufrichtete; senkten sich die Daumen nach unten, so empfing der Unglückliche den Todesstoß. 7. Tierhetzen. — Mit den Gladiatorenkämpfen waren gewöhnlich Tierhetzen verbunden. Hungrige Löwen, Tiger, Elefanten zc. wurden aufeinander oder auf schlechtbewaffnete oder völlig wehrlose Menschen losgelassen. Die christlichen Märtyrer warf man später ebenfalls den Tieren vor. 8. Entstehung der Bürgerkriege. — Weil es nicht gelang, die Kluft zwischen reich und arm auszufüllen, ging die römische Republik ihrem Untergange entgegen. Für „Brot und Spiele" war der Pöbel zu allen Schandtaten fähig. Die übrigen Bewohner Italiens, die Bundesgenossen, mit deren Hülfe die Römer ihre Siege erfochten hatten, wurden hochmütig behandelt und dadurch erbittert. Die Zahl der Sklaveu übertraf bei weitem die Zahl der freien Bürger. Leicht konnten sie dem Staate gefährlich werden, wenn ein ehrgeiziger Mann sich ihrer Hülse bediente. Wer die Mehrheit hinter sich hatte, gelangte zur Macht im Staate. Und es fehlte nicht an Männern, welche nach der Herrschaft trachteten und so im gegenseitigen Streben den Bürgerkrieg entfesselten. Der erste Bürgerkrieg wurde zwischen Marius und Sulla angefochten. 11. Marius und Sulla. 1. Marius war ein Mann ans dem Bolke. Durch seine Kühnheit und Tapferkeit erwarb er sich großes Ansehen und schwang sich trotz seiner niedern Herkunft zum Konsul empor. Er beendete den Krieg gegen Jngnrtha, den König von Nnmidien, und bewies sich unempfänglich gegen die Bestechuugsversuche dieses Königs. Jngurtha pflegte sonst zu sagen: „Ganz Rom ist feil, wenn es nur einen Käufer findet!" Er ward in Rom im Triumphzuge des Marius ausgeführt. Dann schlug Marius die gewaltigen Scharen der Cimbern und Teutonen, vor denen Rom erzitterte wie in den Tagen Hannibals. Das römische Volk übertrug Marius zum sechsten Mal das Konsulat und begrüßte ihn als den dritten Gründer Roms. 2. Sulla stammte aus altem Adelsgeschlechte und hielt es mit den Vornehmen, wie Marius mit dem Volke. Beide haßten einander. Sulla war früher Unterfeldherr des Marius gewesen. Als jetzt der König Mithridates vou Pontns in Kleinasien die Grenzen des römischen Reiches bedrohte, erhielt Sulla den Oberbefehl. Darüber ergrimmte Marius. Er ließ durch Volksbeschluß Sulla den Oberbefehl nehmen und sich übertragen. Sulla kehrte mit seinem Heere um, erstürmte Rom und zwang Marius zur Flucht. So beganuu der erste Bürgerkrieg. ^ 3. Der erste Bürgerkrieg. 88—82. — Marius verbarg sich auf der Flucht in einem Snmpfe. Die Häscher zogen ihn heraus und setzten ihn gefangen. Ein cimbrischer Sklave ward abgeschickt, ihn zu töten. Als dieser mit gezücktem Schwerte ins Gesäuguis trat, rief ihm Marius mit Donnerstimme entgegen: „Mensch, wer bist du, daß du es wagst, den Marius zu töten i“ Erschreckt ließ der Sklave das Schwert fallen und eilte davon. Marius entkam nach Afrika. Als er vernahm, daß Sulla nach Kleinasien

6. Geschichte des Altertums - S. 54

1903 - Berlin : Süsserott
— 54 — gezogen sei, kehrte er zurück. Entlaufene Sklaven und allerlei Raubgesindel Icharten sich um ihn. Mit diesen wilden Horden durchzog er raubend und mordend fünf Tage lang die Straßen Roms. Die meisten Anhänger Sullas fanden ihren Tod. Marius wurde zum siebenten Mal Konsul, wie ihm in seiner Jugend eine Wahrsagerin prophezeit hatte. Er starb aber, 70 Jahre alt, vor Antritt seiner Würde. Bald kehrte Snlla nach siegreich beendetem Kriege zurück und zeigte sich als den größten Wüterich, deu Rom jemals gehabt hat. Gegen sein Versprechen ließ er 6000 Ma-ncmer, die sich ihm ergeben hatten, in die Rennbahn treiben und dort abschlachten.^ Ihr Geschrei drang in den Sitzungssaal des Senats. Erschrocken erhoben sich die Senatoren von ihren Plätzen. „Bleibt ruhig sitzen", sprach Sulla, „es sind nur einige Bösewichter, die ihren verdienten Lohn empfangen." Sulla erstreckte seine Mordwut über ganz Italien. Er ließ die Namen aller Menschen, die ihm verdächtig waren, auf eiue Liste setzen und diese öffentlich aushängen. Jeder, der' einen solchen Geächteten ermordete, erhielt eine große Belohnung. Über 50000 Menschen verloren durch Sulla ihr Leben. Endlich ward er Des Mordens überdrüssig. Er ließ sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen, legte aber schon nach zwei Jahren seine Würde nieder und zog sich auf sein Landgut zurück. Hier raffte ihn bald eine ekelhafte Krankheit hinweg. 12. Pompejus undz,Ciisar. 1. Pompejus war ein Anhänger Snllas und erstrebte nach dessen Tode die höchste Stelle im Staate. Ihm war das Glück im hohen Maße hold. Er zerstreute die letzten Anhänger des Marius und beendete den Sklavenkrieg. Es waren nämlich mele_ Gladiatoren und Sklaven ausgebrochen und hatten sich um den tapfern Spartakus gesammelt, der siegreich mehreren Heeren widerstand. Krassus schlug ihn endlich in einer entscheidenden Schlacht. Die zersprengten Haufen der Sklaven begegneten dem Pompejus, der sie ohne Mühe vernichtete und sich die Ehre des Sieges zuschrieb. Dann säuberte er in drei Monaten das Mittelmeer von den Seeräubern und zog hierauf nach Asien, um den König Mithridates, der sich von neuem erhoben hatte, zu bezwingen. Pompejus errang Sieg auf Sieg. Er eroberte auch Jerusalem. Dies geschah an einem Sabbat, da die Juden nicht fechten wollten. Pompejus betrat das Allerheiligste des Tempels. Wegen seiner Siege in drei Erdteilen hielt er einen dreimaligen Triumphzug. Dabei wurden Tafeln voraufgetragen, auf denen die Namen der 15 Reiche und 400 Städte geschrieben standen, welche Pompejus erobert hatte. Man gab ihm den Beinamen „der Große". Allmählich aber erblaßte sein Ruhm durch die Taten seines Nebenbuhlers Cäsar. 2. Julius Cäsar, ein Neffe des Marius, wurde im Jahre 100 v. Chr. geboren. Frühzeitig seines Vaters beraubt, wurde er von seiner Mutter Aurelia vortrefflich erzogen. Von ihr lernte er die Freundlichkeit im Umgänge, die ihm später so leicht die Herzen gewann. Auch war er sehr beredt. Seinen anfangs schwächlichen Körper kräftigte Cäsar dnrch Übungen im Reiten, Ringen, Laufen und Schwimmen. Im Essen und Trinken zeigte er sich stets mäßig. Niemals sah man ihn betrunken. Cäsar besaß einen unbeugsamen Willen und einen ungemessenen Ehrgeiz. Sulla durch-

7. Geschichte des Altertums - S. 61

1903 - Berlin : Süsserott
— 61 — wurden enthauptet oder gekreuzigt, andere in Tierfelle genäht und den Raubtieren zum Fraße vorgeworfen. Noch andere wurden in langen Reihen in den kaiserlichen Gärten an Pfähle gebunden, mit Pech übergössen und angezündet, um als Fackeln das Dunkel der Nacht Zu erhellen. Die Apostel Petrus und Paulus erlitten gleichfalls unter Nero den Märtyrertod. Petrus wurde gekreuzigt, Paulus als römischer Bürger mit dem Schwerte enthauptet. 5. Neros Ende. — Endlich erhoben sich mehrere Statthalter gegen den Wüterich. An ihrer Spitze stand Galba, der Statthalter von Spanien. Dieser rückte mit seinem Heere ans Rom los, um selbst Kaiser zu werden. Nero legte dem Aufruhr keine Bedeutung bei und unterließ die Rüstungen zur Abwehr. Sein anfänglicher Spott verwandelte sich jedoch bald in Bestürzung, als die Römer gemeinschaftliche Sache mit seinen Feinden machten. Jetzt rief er voll Verzweiflung: „Ich bin verloren". In einer Gewitternacht verließ er Rom und floh, in einen alten Mantel gehüllt, zu Pferde mit vier Begleitern auf ein Landgut. Hier wollte er sich verstecken. Er wagte aber gar nicht, ins Haus zu gehen, sondern verbarg sich im Schilfe. Mit faulem Wasser stillte er seinen Durst, mit einer Brotrinde seinen Hunger. Am andern Tage vernahm er, der Senat habe ihn zum Tode verurteilt und Galba zum Kaiser erwählt. Seine Begleiter forderten ihn auf, der Schande zuvorzukommen und Haud au sich zu legen. Er hatte nicht den Mut dazu. Als er aber Pferdegetrampel hörte und die Reiter heransprengen sah, die ihn suchten, ergriff er den Dolch, ein Freigelassener half ihm denselben in die Kehle stoßen. ,,Welch' ein Künfter stirbt in mir!" sollen seine letzten Worte gewesen sein. 16. Titus 79—81 ii. Chr. 1. Bespasian. — Auf Nero folgten drei Soldatenkaiser, welche nur kurze Zeit regierten. Im Jahre 69 wurde der Statthalter von Syrien, Vespasiau, zum Kaiser ausgerufen. Er war gerade beschäftigt, eine Empörung der Juden zu bekämpfen und Jerusalem zu belagern. Jetzt eilte er nach Rom und überließ die Fortfetzuug des Krieges seinem Sohne Titus. 2. Die Zerstörung Jerusalems. 70 n. Chr. Titus schloß Jerusalem ein um die Zeit des Passahfestes. Eine zahlreiche Menge von Festbesuchern war in der Stadt zusammengeströmt. Jerusalem war durch drei Mauern so stark befestigt, daß es mit Waffengewalt uneinnehmbar erschien. Titus beschloß, die Stadt auszuhungern. Die Hungersnot stieg bald so hoch, daß eine Mutter ihr Kiud schlachtete und aß. Daneben wüteten Seuchen und Krankheiten in der unglücklichen Stadt. Die Toten wurden nicht mehr begraben, sondern über die Mauer geworfen. Viele Inden suchten ihr Leben zu retten, mbem sie heimlich die Stadt verließen und ins römische Lager eilten. Diese Überläufer wurden jedoch von den Römern hanfen-weis gekreuzigt oder niedergemacht, da man in ihrem Leibe verschlucktes Golb vermutete. Vergeblich bot Titus den Juden Verzeihung an. Diese wollten von keiner Übergabe wissen und verwandelten selbst'den Tempel zu einer Festung, wurde Titus genötigt, den Sturm zu unternehmen. (Sr hatte befohlen, den Tempel zu schonen. Ein römischer Soldat schlenderte jedoch eine Brandfackel in eine Tempelkammer, bald stand der herrliche Ban in Flammen. Es folgte ein entsetzliches Blutbad, weder Alter noch Geschlecht ward geschont. Über eine Million Juden verloren ihr Leben.

8. Für Mittelklassen (einjährig) - S. 21

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
21 Die letzten 10 Jahre brachte er auf der Insel Gapri (Neapel gegenüber) zu. Weil er überall Nachstellungen fürchtete, durfte Niemand ohne seine Erlaubniß die Insel betreten. In feinem Namen regierte der Oberste seiner Leibwache, der Einzige, dem er Vertrauen schenkte; und als ihm auch dieser verdächtigt wurde, ließ er ihn mit seiner ganzen Familie hinrichten. Seitdem war ihm Quälen und Morden (Hinrichtungen) der Menschen ein Bedürfniß. 24 Jahre regierte er; da erstickte ihn ein Söldner (Miethssoldat) im Bett. 32. Kaiser Nero, 54—68 n. Chr. Der grausamste und verworfenste aller römischen Kaiser war Nero. Seinen Stiefbruder Hzritannicus ließ er vergiften. Des Nachts verübte er Unfug in den Straßen und brach in die Häuser ein. Seine erste Arau verstieß er und ließ sie später im Bade ersticken. Seine Mutter Agrippina versuchte er zu ertränken (im durchlöcherten Boot), und als dies mißlang, ließ er sie todtschlagen. Um fein Gewissen zu betäuben, trat er auf dem Theater als Sänger und Schauspieler auf. Seine zweite Arau mißhandelte er zu Tode. Um sich an dem schrecklich - schönen Schauspiele einer großen brennenden Stadt (Troja, Karthago) Zn ergötzen, ließ er Rom anzünden, bezeichnete dann die Christen, deren Zahl in Rom damals schon ziemlich groß war, als die Urheber des Brandes und ließ viele zu Tode martern: ans Kreuz schlagen, den wilden Thieren vorwerfen, oder (mit Pech und Hebe umwickelt und mit den Füßen in die Erde gegraben) als Fackeln lebendig verbrennen. — Die Apostel Petrus und Paulus. Seinem Erzieher, Seneca, ließ er im Bade die Adern öffnen und ihn verbluten, seinen Sohn ertranken, — und was der Scheußlichkeiten mehr waren. Nachdem er 13 Jahre lang eine Plage Roms gewesen war, empörten sich mehrere Generale gegen ihn. Er sollte zu Tode gepeischt werden, machte aber seinem Leben durch Selbstmord ein Ende. — Er war der letzte Nachkomme des Augustus. 33. Kaiser Titus, 79-81 n. Chr. Titus war das Gegentheil des Nero und wurde „die Freude des menschlichen Geschlechts" genannt. Für seine höchste Aufgabe hielt er es, Menschen glücklich zu machen. „Ich habe

9. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 37

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
37 Vater und nahmen ihn gefangen. — Er entfloh jedoch und 1106. starb zu Lüttich. Erst 5 Jahre später wurde die Leiche (vom Banne befreit) in Speier beigesetzt. 1106 4. Heinrich V. Der Streit um die Investitur 1125 dauert fort. In dem Eoncordat zu Worms verzichtet Heinrich auf einen Theil seiner Rechte und beschränkt sich auf das Recht, die Bischöfe mit der weltlichen Macht (Scepter) zu belehnen. Er starb ohne Kinder. 1125 5. Lothar von Sachsen. Er halte blutige Kriege zu führen ns« ^ ^cm Hohenstaufen (Schwaben) Friedrich; gab sein Herzogthum Sachsen an seinen Schwiegersohn, Heinrich den Stolzen, den Herzog von Baiern. Deshalb die Feindschaft zwischen den Baiern (Welfen) und Hohenstaufen (Waiblingern). § 45. Die Krcuzzüge. Merantassung: Jerusalem war 1076 von den Türken erobert. Die christlichen Pilger wurden von ihnen beraubt und mißhandelt. Sieben Kreuzzüge: von 1096 bis 1270. 1096. 1. Erster Kreuzzug, angeregt durch den Einsiedler H'eter von Amiens und Papst Ilröan Ii (auf der Kirchen-versammlung zu Etmnont in Frankreich). Peter von Amiens und Walther von Habenichts ziehen mit ungeordneten L-charen voran, die in Ungarn und Kleinasien aufgerieben werden. Das Hauptheer unter Gottfried von Wouillon gelangt nach Konstantinopel und von da durch Kleinasien und Syrien (Antiochien) nach Jerusalem, welches am 15. Juli , 1099. erstürmt wird. Gottfried wird „Beschützer des heiligen Grabes", stirbt ein Jahr darauf, und sein Bruder Balduin wird König von Jerusalem. 1147. 2. Zweiter Kreuzzug unter Ludwig Vii von Frank- reich und Konrad Iii von Deutschland. Das Heer ging zu Grunde. i 1189. 3. Dritter Kreuzzug unter Jriedrich Waröarossa (deutscher Kaiser), Zttchard Löwenyerz (König von England) und Philipp Ii (König von Frankreich) ohne erheblichen Erfolg. 11202. 4. Vierter Kreuzzug. Er war ebenfalls erfolglos, denn er erreichte Jerusalem nicht. Nur Konstantinopel wurde erobert. I 1212. Ein Kinderkreuzzug endete mit dem Tode, oder der Sklaverei Tausender von Knaben.

10. Für die Mittelklassen - S. 69

1848 - Leipzig : Wöller
69 2. Wer im Sommer nicht mag schneiden, Muss im Winter Hunger leiden. 3. Wer den Schaden nicht weiss zu meiden, Der muss ihn später leiden. 4. Ein fröhlich Herz, gesundes Blut Sind besser, als viel Geld und Gut. 5. Was du nicht willst, dass man dir thu’, Das füg’ auch keinem andern zu. 6. Schätze nicht zu hoch das Geld, Es hat nur Werth für diese Welt. 7. Was nicht am Anfang ward bedacht, Wird nicht zu gutem End’ gebracht. 8 Schöne Gestalt Verliert sich bald. 9. Fang’ deine Arbeit munter an, Dann ist sie halb auch schon gethan. 10. Gerne geben, gern vergeben, Heisst in Wahrheit christlich leben. 11. Wer sich auf seinen Gott verlässt, Dess Hoffnung stehet felsenfest. 12. Bedenke, dass, wo du auch bist, Gott stets in deiner Nähe ist. /0. Der fromme Hirtenknabe. 82. An einem herrlichen Abende im Mai, da alles grünete und blühte, hütete W end elin seine Schäflein. Allein traurig stand er bei einem blühenden Dornbüsche, und die hellen Zähren stoßen ihm über die rothen Wangen. Des Jägers kleiner Aloys, der aus dem Walde kam, fragte ihn mitleidig: „Warum weinest du?" „Ach," sagte Wendelin, „ich habe eben eine abscheuliche Kröte gesehen, die sich da im Busche verkroch." „Ei," rief Aloys, „wie magst du doch über so etwas weinen?" Wendelin sprach: „Als ich die Kröte sah, dachte ich, dieses Thier sieht so häßlich aus, kriecht mühsam auf dem Boden, wird von allen Menschen verfolgt, weiß nichts von seinem Schöpfer und bringt seine meiste Lebenszeit im Schlamme und dunkeln Löchern zu, bis es end- lich verfault. •— Und du, sagte ich zu mir selbst, hast die aufrechte menschliche Gestalt und das schöne menschliche Angesicht; du kannst
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