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1. Geschichtsbilder - S. 56

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 56 — Pie Phönizier- Karthago. Karte Iv. Die Küstenebene zwischen Libanon und Mittelmeer bewohnten die Phönizier. Anfangs Fischer in gebrechlichen Fahrzeugen, waren sie zuletzt Seefahrer mit tüchtigen Schiffen und kamen bei ihren Entdeckungs- und Handelssahrten an alle Küsten des Mittelmeeres, ja über die Säulen des Herkules hinaus bis Gades (jetzt Cadix) in Spanien, bis zu den großbritannischen Inseln, ja bis zur ostpreußischen Küste. Ihre großen Städte Sidonundtyrus wurden der Markt aller damals bekannten Völker. Von den Ägyptern, Arabern, Syrern, Indern wurden Waren hierhergebracht und gegen die Erzeugnisse der Mittelmeerländer ausgetauscht, welche die Phönizier in ihren vielen Niederlassungen überall aufgekauft, gesammelt und zu Schiffe nach der Heimat gebracht hatten. Phönizische Metallwaren, Glaswaren und Purpurgewänder waren damals in aller Welt verbreitet. Zugleich verbreitete dies Handelsvolk der alten Welt die Kunst des Schreibens und Rechnens, des Bergbaus und Schiffbaus weithin nach Westen. Aus diesem altberühmten Volke stammten die Punier, welche um 300 v. Chr. von Karthago*) aus das w estliche Mittelmeer beherrschten und hier die römische Macht nicht aufkommen lassen wollten. In drei großen Kriegen wurde der karthagische Staat durch die Römer vernichtet: 264—241; erster panischer Krieg; Sizilien wird den Karthagern entrissen. 218—201; zweiter punischer Krieg; alle Besitzungen außerhalb Afrikas kommen in die Hand der Römer. 149—146; dritter punischer Krieg; die Stadt Karthago wird erobert und vernichtet; das Staatsgebiet wird römische Provinz. So wurden die Römer Herren des westlichen Mittelmeeres. 20. Hannibal und Scijuo, Karte Iv;Zughannibals. 218: Von Reu-Karthago (Carthago nova) an der Küste nach Norden, über die Pyrenäen nach Narbo und zur Rhone. Nach Überschreitung der Rhone am östlichen User des Flusses aufwärts, dann über den kleinen St. Bernhard hinab in die oberitalische Ebene (Karte Hi). Hannibal siegt am Tieinus (zwischen Vercellä und Mediolanum), geht über den Po und besiegt die Römer an der Trebia. 217: Über die Apenninen, durch das sumpfige Arnothal (4 Tage im Wasser; Hannibal erblindet auf einem Auge); Hannibal vernichtet ein römisches Heer in einer Bergschlucht am trasimenischen See, marschiert nach Picenum und an der Küste des adriatischen Meeres nach Unteritalien. 216: Sieg Hannibals bei Cannä (in Apulien, am Austdus). Die letzte Entscheidung erfolgte bei Zama in Numidien, etwa 150 km südwestlich von Karthago. — *) Die Fürstin Dido hatte hier mehr als 1000 Jahre vorher soviel Land erworben, als sie mit einer Kuhhaut zu umgrenzen vermochte, und Karthago („Die neue Stadt") gegründet.

2. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 4

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 410. Pyrenäen-Halbinsel. b) Stadt mit wertvollen Kunstsammlungen, z. B. das Pradomuseum (u. a. Bilder des berühmten span. Malers Velasquez [weläskes]). — Benach- bart, am Südfuße des Kastilischen Scheidege-- birges, das Königl. Schloß und Kloster Es- corial. — Am Tajo die schöne Sommerresidenz Aranjnez (aranchusß, „die schönen Tage von A. sind nun vorüber!") und Toledo Q, früher die glänzende Hst. Tole- doklingen. Gradkreu- zung 4 + 40. — Al- madsn, im Süden, größtes Quecksilberberg- werk Europas. Estremadura (Extrems vurii, weil früher die äußerste Mark Spaniens jenseits des Dusro). Mb. 260. Die Pyrenäen-Halbinsel, a) Es sind die sämtlichen Eintragungen zu benennen. b> Beim Zeichnen sind auf Grund des Abschnittes über die Städte weitere Eintragungen zu machen. Jni N. die Ruinen des Klosters Badajoz (badachöß), Grenzfestung an: Guadiana, San?)uste (Karls V. f. Platens Gedicht!). Altkastilien. Bnrgos A, an der alten Völkerstraße, der heute der Südexpreßzug Paris— Lissabon (Abzweigung nach Madrid) folgt. Leon. Balladolid aufblühend, weil an der gleichen Verkehrslinie gelegen; frühere Landes- Hst. — Südwest!, davon Salamänca, alte, ehemals berühmte Universität. 2. Im Nordwesten und Norden. a) Galizien. Hasenreichste Provinz (Riasküste!). 3 vorzügliche Kriegs- und Handelshäseiu Ferrül A, La Coruna (korünja) ^ und Vigo. Etwas landeinwärts Santiago (de Com- postella = der „Schein", den die zum Grabe des Apostels Jakobus [Sattt-iago!] wall- fahrenden Pilger ausgestellt erhalten). b) Astnrien. Oviedo E unweit der Küste, Kohlenbergwerk. Hafenstadt: Gijon D. Der Hafen Sautandsr D gehört zu Altkastilien. c) Baskische Provinzen (darunter die Provinz Biscaya). Bilbao nahe der Küste. Reiche Eisengruben (Krupp!). San Sebastian, Seebad und Hafenstadt. d) Navarra. Pamplona, Festung in den Pyrenäen. Nördl. davon der^Paß Roncesvalles (ronßeswäljes, Roland!). 3. Im Osten. a) Aragonien (das dürre Ebrobecken). Zaragoza G (ßaragößa, Laesär ^.ugusta), am kam» schiffbaren Ebro und dem Kaiserkanal, heute ziemlich still. b) Katalonien, wegen seiner Bodenschätze die industriereichste und dichtestbevölkerte Provinz. Barcelona D, zweitgrößte Stadt, erste Fabrik- und Seehandelsstadt Spaniens. Bahn am Ostrande der Pyrenäen entlang nach Lyon und Marseille. — Im Gebirge die Bauern- republik Andorra. c) Valencia, am gleichnamigen Golf. — Hst. das schöne Valencia (wal6nßia) G in einer großen herrlichen Hnörta (— Garten; Südfrüchte). Handelshafen. — Im Süden, bei der Hafen- ftadt Alicante^ (Wein), der Palmenwald von Elche, der einzige Europas. d) Murcia, die dritte Küstenprovinz des Ostens. Murcia G, wie Valencia in üppiger Um- gebung (Huertos; Südfrüchte, Seide, auch Reis und Mais). Wichtiger ist der Kriegshafen Cartagcna G (von den Karthagern gegründet: Carthago nova). 4. Im Süden. a) Andalusien = Vandalusia, Vandalenland, die gesegnete Guadalquivir-Tiefebene. Cür- doba 4 früher die glänzende Hst. der Mauren und viel größer als heute, mit prächtiger

3. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 6

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 411. Italien. 6 4. Südlich davon dehnen sich an der Westküste die Maremmen (einschl. der Pontinischen Sümpfe 400 Km lang), fieberhauchende, sumpfige Landschaften, fast menschenleer, nur im Herbst bevölkert von Hirten und Herden. — Gleichfalls von der Malaria beherrscht und menschenarm ist die benachbarte Tufflandschaft der Römischen Kampagna, einst bedeckt mit Städten und Villen, deren Trümmer ihr einen eigenen Reiz verleihen, jetzt gleich den Maremmen nur in der fieber- freien Herbstzeit von zahlreichen Hirten mit großen Herden aufgesucht. 5. Kompanien mit dem Golf von Neapel, das Paradies Italiens, sorgfältig bewässerter vulkanischer Boden, ein einziger Fruchtgarten, meist mit Terrassenbau. Südöstlich vou Neapel der Vesuv, westlich die Phlegräischen Felder (d. i. Brandfelder). Der Golf flankiert im Norden von den herrlichen vulkanischen Inseln Procida und Jschia, im Süden von den malerischen Kalk- steinhorsten der Halbinsel Sorrent und der Jusel Kapri. 6. Südlich vom Golf von Neapel am Golf von Salerno mit ungesundem Hinterland die Ruinen von Pästnm. — Kalabrien mit seinem Granitgebirge ein schwer heimgesuchtes Erdbebenland. 7. Die Ostküste Italiens die wenig gegliederte Rückseite des Landes. Der „Sporn" mit steil ausgerichtetem Kalkgebirge, ein Rest der Landverbindung mit Dalmatien. — Fruchtbar uur die Apulische Küste mit zahlreichen Städten, darunter das wichtige Brindisi. 8. Das fruchtbare Sizilien, so groß wie die Provinz Sachsen, der Mittelpunkt der alten Kulturwelt, durch die Jahrhunderte umkämpft von den verschiedensten Völkern und meist schlecht regiert. Infolgedessen noch heute traurige soziale Verhältnisse. Berühmt durch herrliche (groß-) griechische Trümmer. — Der Ätna an Grundfläche 8 mal, an Höhe 3 mal so groß als der Vesuv; mit zahlreichen Nebenkratern, seine fruchtbaren Gehänge umsäumt von 65 Ortschaften. 9. Das rauhe, aber erzreiche Sardinien im Osten mit Gebirge, im Westen mit dürren oder versumpften Ebenen; die Bewohner sehr kulturrückständig, ihre Sprache mehr als die andern romanischen an das Lateinische erinnernd. Ii. Das Volk. (Über die Geschichte s. die Leitlinien § 74.) Nationale und kirchliche Ein- Heimlichkeit. Das Volk im Norden ernst und fleißig, im Süden leichtlebig und aus Bedürfnislosigkeit träge. Charakteristisch der allgemein verbreitete Sinn „für Form und Klang, für Ton und Farbe, für Ebenmaß und Schönheit". Volksbildung trotz reicher Begabung infolge der traurigen Ver- gangenheit sehr mangelhaft. Die Auswanderung 16 mal so stark als in Deutschland. Der Bodenbau gekennzeichnet durch reiche Baumkultur, künstliche Bewässerung, Anbau von mehreren Früchten auf derselben Fläche (Maulbeerbäume, Wein, Mais, Reis) und durch mehrere Ernten in einem Jahre. Weizen und Mais überragen weit die anderen Getreidearten. Getreideeinfuhr größer als Ausfuhr. — Eine Fläche von der Größe Mecklenburgs mit Ölbäumen bestanden, Weinrebengebiet doppelt so groß. Kastanienbäume, Maulbeerbäume. — In der Viehhaltung überwiegen Schäfe und Ziegen, Esel und Maultiere. — In der Po-Ebene Hühner- zucht, Seidenraupenzucht. Fast ohne Steinkohlen (aber mit reicher Wasserkraft); wenig Metall. Für Schwefel das Hauptland Europas. Marmor. Industrie im allgemeinen noch nicht sehr entwickelt, hervorragend die Seidenspinnereien Nord-Jtaliens; ferner zu nennen Strohslechterei (Arnotal), Kunstgewerbe. Nach der Handelsflotte 5., nach dem Handelsumsatz 8. Platz iu Europa; Haupt- Handelsländer Deutschland, England, Vereinigte Staaten; Hauptausfuhr Seide, ferner Früchte, Olivenöl, Schwefel, Eier, Wein. Kernsätze. 1. Infolge seiner Lage im Zentrum des alten Kulturmeeres konnte Italien lange Zeit die erste Weltmacht sein. 2. Die Entdeckung Amerikas verschob aber den Mittelpunkt der Kulturwelt von hier nach West-Europa. 3. Seine großen Vorzüge machten das Land zum Zankapfel der Nachbarvölker. 4. Die Verschiebung des Handels und die Fremdherrschaften hatten den wirt- schaftlichen Zusammenbruch des Landes zur Folge. 5. Trotz der erfolgten politischen Einigung macht die Gesundung nur lang- same Fortschritte, ganz besonders in Süd-Jtalien, das unter Fremdherrschaften besonders schwer zu leiden hatte und dessen Bevölkerung aus Bedürfnislosigkeit träge ist. 6. Zwischen Nord- und Süd-Jtauen bestehen nach dem Volkscharakter und nach den wirtschaftlichen Verhältnissen große Gegensätze. 7. Die genügend bewässerten Teile Süd- und der klimatisch bevorzugten Ge- biete Nord-Jtaliens sind gleichsam die Treibhäuser, die das übrige Europa wäh- rend der Winterzeit mit Früchten und Blumen versorgen. Der wirtschaftliche Schwerpunkt des Landes liegt aber in seiner Seidenausfuhr.

4. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 8

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§411. Italien. 8 akers und Theodorichs des Gr. (sein Mausoleum!); jetzt durch eine 9 Km breite Anschwem- mung des Meeres zu einer stillen Stadt geworden. — Bei Rimini am Apenninenrande die^aristrokratisch regierte Republik San Marino, Europas kleinster Staat. 3. Die Städte der Tiefebene des Po und seiner Nebenflüsse. Nur mittlere und kleine Städte, die meist die sumpfigen Po-Uferflächen fliehen (vgl. Oberrhein. Tiefebene!). Pavia □, am Ticino, nahe seiner Mündung, die Hst. des alten Longobardenreiches (Krönung Karls des Gr. mit der „Eisernen Krone"). Pia cenza (piatschsnza) das „Straß"burg des Po, war früher der einzige Ubergang über den unteren Po. —(Stemonaq berühmt durch Geigen- bau (die alten Meister Amati und Stradivarius), Beginn der Podämme. — Mantua A, sehr starke Festung am unteren Mincio (Hofer!), die mit Peschisra am Mincio, Verona und Legnago (nicht Legnano!), beide an der Etsch, das berühmte Festungsviereck bildet. — Adria, zur Römerzeit ein Adriahasen, liegt jetzt 20 km landeinwärts von der Pomündung. — Die Festung Ferrara abseits der Via Ämilia, war früher der glanzvolle Sitz der kunstliebenden Herzöge von Este (Tasso, Ariüst). 4. Schlachtörter. Die Poebene ist das Hauptschlachtfeld Europas. Legnano (lenjzno), nördl. von Mailand, Niederlage Barbarossas 1176. — Westlich von Mailand Magenta (ma- dschsnta), Niederlage der Österreicher durch Mac Mahou 1859. — Pavia 1525, Franz I. wird gefangen genommen. — An der Adda Lodi, Napoleon besiegt die Österreicher 1796. — Beim Festungsviereck: Ärcole und Rivoli, ebenfalls 1796; Eustozza 1848 und 1866; Solferino 1859. — Südöstl. von Alessandria Marengo, Sieg Napoleons über die^Öster- reicher 1800. b) In Ligurien. Genua (ital. Genova) G, in wundervoller Lage, die Steilküste hinansteigend. Italiens erste Handelsstadt (Eenis-, Simplon-- und Gotthardbahn, Suezkanal!). Starke Festung. — Südwestlich, an der Rivisra di Pon6nte (= westliches Gestade), zahlreiche Kurorte, so San Remo (Kaiser Friedrich Iii.!) und Bordighera (in Frankreich Mentone, Mo- nako, Nizza und Cannes [kann]); südöstlich, an der Rivizra di Levänte, der Kriegshafen Spezia (sp6ddsia) benachbart Caröra, wo in zahlreichen Steinbrüchen schneeweißer Marmor gebrochen wird. 2. Mittelitalien. (Toskana, Umbrien, die Marken^), Abruzzen und Latium.) a) In Toskana (Arnogebiet): das herrliche Florenz (ital. Fir^nze) G, im bergumschlossenen Florenzer Becken, der Glanzpunkt des herrrlichen Arnotales, 1865—71 die Hst. des König- reichs Italien. Im 15. Jahrhundert durch die Mediceer der Mittelpunkt der Künste in Jta- lien; daher die weltberühmten Kirchen und Paläste und die Kunstsammlungen, die selbst die Sammlungen Roms übertreffen, so die Ussiziengalerie und die Galerie des Palastes Pitti, (Werke von Rasael, Michelangelo, Tizian u. v. a.). Bedeutende Industrie: Seiden- Weberei, Strohslechterei (Florentiner Hüte). — Pisa E am ungesunden Unterlaufe des Arno (Maremmengebiet), ehemals die Königin der Meere, heute 11 km landeinwärts (vgl. Ravenna und Adria!). An seine Glanzzeit erinnert der prächtige Dom mit dem mar- mornen schiefen (Glocken-)Turm. — Als Erbe Pisas ist die benachbarte See- und Handels- stadt Livörno G, rasch emporgeblüht. ^ d) Umbrien und Latium (Tibergebiet): Perugia (perüdscha) E nahe dem oberen Tiber und dem Trasimenischen See. — Im Mittelpunkte Latiums (und der ganzen Halbinsel) Rom, die „ewige Stadt", ital. Roma, G inmitten der einsamen, trümmerübersäten Cam- pagna (kampänja) di Roma, beiderseits des Tiber, ursprünglich auf 7 Hügeln erbaut. l1/2 Jahr- tausende war R. der Mittelpunkt der Weltgeschichte. Heute ist es (seit 1871) die Hst. des wieder geeinten Italiens und als Sitz des Papstes der Mittelpunkt der katholischen Christen- heit. Im Westen der Stadt die gewaltige Peterskirche, daneben der Vatikan, der die Woh- nung des Papstes und unschätzbare Kunstsammlungen enthält. Außer dem Vatikan sind dem Papste der Lateran-Palast, einige Kirchen und eine Villa am Albaner-See als son- veränes Eigentum geblieben. Der König wohnt im Quirinal. Großartige alte Bauten (Triumphbogen, Engelsburg, Pantheon) und Ruinen (Kolosseum, Forum). Gegenwärtig verliert R. durch sein starkes Wachstum mehr und mehr das alte malerische Aussehen. Vor deu Toren Roms die Katakomben, weite unterirdische Gänge mit Begräbnisstätten aus den ersten christlichen Jahrhunderten. — Roms Hasen ist Eivita Vecchia (tschiwita wskkia), die einzige nennenswerte Stadt an der langen Maremmenküste bis zu den Pontinischen Sümpfen. Festung. J) Früher die südöstliche Grenz-„Mark" der Longobarden, daber der Name

5. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 9

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Balkan-Halbinsel. _____ _ § 412. c) Marken Ankona (= Ellenbogen, nach seiner Lage!) Hafen und Festung. — Benachbart Loreto, ein berühmter Wallfahrtsort. — Südlich vonrimini Urbino, Rafaels Geburts- ort (1483). 3. Unteritalien. (Kampanien, Apnlien, Basilicata, Kalabrien.) 1. Das „glückliche" Kompanien, an den Golfen von Gaöta (Festung G.), Neapel und Salörno. Neapel (ital. Napoli) |, größte Stadt und zweitwichtigster Handelsplatz Italiens, in nn- vergleichlicher Lage am Nordrande des Golfs v. N. und am Westfuße des Vesuvs: „Sieh Neapel und dann stirb!" Das Innere der Stadt ist schmutzig. Einzigartiges National- museum (Ausgrabungen von Pompeji). — Westlich von N. Pozzüoli, bei den Phlegräischen Feldern, und die Inseln Procida (prütschida) und Jschia (iskia). Am Fuße des Vesuvs ein Kranz vo" Städten: Portici (pürtitschi, Kriegshafen), Resina, auf den im Jahre 79 ver- schütteten Trümmern Herkulauums. Im Süden das großenteils wieder freigelegte Pompeji. Am steilen Südrande des Golfs von N. (Halbinsel Sorrent) Castellamare (di Stabia) und Sorrento (südwestl. die Insel Capri mit der Blauen Grotte). Am noch steileren Südrande der Halbinsel eine Reihe fast fchwalbennestartig angeklebt erscheinender Städte, so Amalfi (vor Pisa und Genua eine seebeherrschende Republik). Saleruo ebenfalls am Golfe von Salerno. Im Süden, in der Nähe des Golfs, die einsamen Tempel- ruiueu von P äst um. 2. Apulien (Italiens „Ferse"). Küstenstädte: Barletta^j, Barig; noch wichtiger Brindisi/X das alte Bruudisium, wieder aufblühend als Ausgangspunkt mehrerer Dampferlinien (Ägypten, Suez usw.), auch die Lloyddampfer nehmen hier die Post an Bord. — Tarent (Taranto), Kriegshafen am gleichnamigen Golfe. 3. Kalabrien (die „Zehe" Italiens). Im Norden das kleine Cofenza („Das Grab im Bn- fento"). — Reggio (rsddscho) D, Hafenstadt, Messina gegenüber. 4. Die Inseln. 1. Sizilien. Hst. Palermo A, das alte Panormus, in einer reich berieselten, ungemein frucht- baren Küstenebene, am Fuße des Monte Pelegrino (= Pilgerberg). Erste Handelsstadt der Insel. Bauten aus der Sarazenen-, Normannen- und Stauferzeit. — Messina, vor dem Erdbeben 1908 G, jetzt A; vorzüglicher Hafen. An Südfrüchteausfuhr übertroffen von Catania — Taornnna, an der Bahn Messina—eatania mit vielbesungener Aussicht auf das Meer und den Ätna, ist berühmt durch die Ruinen seines alten griechischen Theaters. — Syrakus (Siracusa) A, früher die mächtigste griechische Stadt Siziliens (1 Mill. Einw.?). Archimedes. — An der Südküste Girgenti (dschirdschsnti) ©, Hauptausfuhrplatz für Schwefel. — Das alte Selinuutim Westen hat die umfangreichsten Tempelruinen Europas. 2. Sardinien. Im Süden Eagliari (käljari) |. Korsika stehe bei Frankreich! Die Malta-Grnppe (britisch), . ein Hauptstützpunkt des britischen Weltreiches (Weg nach Indien). Auf Malta (der größten) die Hst. La Valetta stark befestigt, mit vorzüglichem Hafen und sehr lebhaftem Verkehr. Die ßolhan-ßalblnfeu § 412. I. Das Land. Nach der Lage die Landbrücke zwischen Abend- und Morgen- land, deshalb hier die Wiege der europäischen Kultur (Griechenland). Handels- und Verkehrs- bedeutung auch im Mittelalter groß (Weg nach Indien; Kreuzzüge), seit Entdeckung Amerikas zurückgegangen. — Küste im verschmälerten südlichen Teil reich gegliedert mit zahllosen Inseln. — Klima des Rumpfes festländisch, der griechischen Halbinsel mittelmeerisch. Nach dem Aufbau des Bodens zweiteilig: im Westen das Dinarische (Kalkstein-) Ge- birge, im Osten stark durchlöchertes (kristallinisches) Schollengebiet (entsprechend der Tyrrhenis Italiens), dessen östlichster Teil bis auf die Inseln im Meer versunken ist. Der gefaltete Balkan zum Schollengebiet gehörig. — 1. Das Dinarische Gebirge das Schwestergebirge des Apennin, zu großen Teilen verkarstet, rauh und unwegsam, aber mit herrlicher Küstenterrasse und vor- trefflichen (freilich vom Hinterland abgeschnittenen) Buchten. — 2. Das Schollenland von vielen Gebirgen gitterförmig durchzogen (Hindernis für staatliche Einheit) mit zahlreichen großen und kleinen Becken mit fruchtbaren Schwemmböden. Viele altzeitliche Vulkane, ein tätiger (San-

6. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 5

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
5 Italien. ___ _ § 411. maurischer Kathedrale. — Sevilla (ßewilja) flußabwärts. Für Schiffe bis 5 m Def- aana bei Flut noch erreichbar. Südfrüchte, Kork, Zigaretteu. Königspalast aus der Mauren- zeit. Früher Hauptsitz des Amerikahandels und Hauptpflegestätte der spanischen Kunst (im Museum die besten Bilder des Malers Murillo [mimlljo]). — Jerez (cherßß) de la Fron- tera G Wein, engl. Sherry genannt. Schlacht 711, die Maureu unter Tank besiegen die Westgoten. — Cadiz (kadiß, das alte Gades) i?, Handels -und Hauptkriegshafen. — Nord- westlich Palos (Kolumbus 3. Aug. 1492!) und Huelva, der Ausfuhrhafen für die Kupfer- erze von Rio Tinto. Südöstlich von Cadiz Kap Trafalgar, Nelson 1805. — Gibral- tar (Dschebel al Tarik = Giebel des T. 711!) A, die unüberwindliche Felsenfestung, der Schlüssel zum Mittelmeer, seit 1704 britisch. — Zwischen G. und Kap Tarifa die kleine Bucht von Algeciras (alcheßiras: Marokkokonferenz 1906). d) Granada, das Gebirgsland. Granada ^ ( = Stadt der Granaten) in einem reichbewässerten kleinen Hochtale hart am Nordfuße der Sierra Nevada, mit prächtigen Bauten aus der maurischen Glanzzeit, z. B. die Kathedrale und die die Stadt überragende Königsburg und Festung Alhambra. — Malaga O, an der heißen Küste. Wein-, Südfrüchte-, Kork- rindeansfuhr. — Im Osten der Hafen Almsria (Apfelsinen; Blei- und Silberbergbau). 5. Die Inseln. Balearen und Pityusen.auf Mallorca (malljürka), der größten derb., das schöne Palma G, auf Menorca Mahon (maön), Städte in der Republik Portugal. In Mittelportugal Lissabon, portug. Lisbüa die am Mündungsbecken des Tejo herrlich gelegene, die Hügel hinansteigende Hst. Erster Seehandelsplatz der ganzen Halbinsel, mit geräumigem, vorzüglich geschütztem Hafen. 1755 durch Erdbeben fast völlig zerstört. — Beim Kap da Roca (= Felsenkap) das hochgelegene Cintra, früher Sommerrefidenz. — Elvas, Grenzfestung am Gnadiana, dem spanischen Badajoz gegenüber. — Im dünn- besiedelten Südportugal keine merkenswerte Stadt. In Nordportugal Coimbra, alte Universitätsstadt. Porto oder Oporto H, an der Mündung des Donro, die alte Landes-Hst. (früher: Portus-Cale, daher Portugal!). Namentlich Port- weinausfuhr. — Im äußersten Osten Braganca. Br. ist der Stammname der bis 1853 in Portugal und bis 1889 in Brasilien regierenden Fürstenhäuser. Italien. § 411. I. Das Land, a) Im allgemeinen. Ausgezeichnete Lage in der Mitteles Mittel- ländischen Meeres; der „Landungssteg" Mittel-Europas; mit einer „kontinentalen Zugabe", der Poebene, in den Kern Europas vorgeschoben; mit einer „maritimen Zugabe", der Insel Sizilien, bis auf 140 Km Afrika nahegerückt; mit herrlicher Küste und schönen Häfen; von den Zugängen zum Atlantischen und zum Indischen Ozean gleichweit entfernt. Infolgedessen vor der Entdeckung Amerikas der Mittelpunkt des europäischen Kulturlebens. (Römisches Weltreich, Papsttum, die großen Handelsrepubliken mit einem hoch entwickelten Kunstleben.) Das Klima infolge der südlichen Lage und der Alpenschutzmauer überaus milde, das Po-Tieslaud aber noch mit strengen Wintern; Südfrüchte, von den Alpenseen und der Riviera abgesehen, erst in Süd-Italien, das aber sehr unter der Regenlosigkeit des Sommers leidet. b) 1. Der Apennin, das Rückgrat der Halbinsel, die stehengebliebene Kalkstein-Außenzone des im Thyrrhemschen Meer versuukeneu Ur-Jtaliens. Die ganze Halbinsel geologisch jung — kristallinisches Grundgebirge nur in Kalabrien und auf den Inseln — mit vielfach sehr losem Erdreich (gleitende Böden § 43). Infolge des Absinkens der Tyrrhenis zahlreiche Vulkane, aus- gedehnte Tuffböden, häufige Erdbeben. 2. Die Po-Tiesebene ein zugeschütteter westlicher Seitenarm der Adria. Drei Gürtel: am Alpenfuß mächtige Moränenwälle, dann Geröll und Sand, schließlich fetter Ton, der nach der Mittellinie hin immer feinkörniger und fruchtbarer wird. Reiche natürliche und künstliche Bewässerung (Reisbau). Fortgesetzte Neulandbildung dnrch den Po und die übrigen Küstenflüsse, begünstigt durch eine entgegenstehende Küstenströmung. — Der Po etwa von der Addamündung an eingedeicht, Spiegel erheblich höher als die Ebene. Die Kulturen der Ebene § 51. — Im Norden der Ebene die herrlichen Seennischen mit üppiger südländischer Pflanzenwelt. 3. Dem Seengebiet gleicht südlich vom Nord-Apennin die Riviera und deren Fortsetzung, das Arnotal, beide ähnlich geschützt und mit ähnlichem Klima- und Pflanzencharakter.

7. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 7

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
7 Italien. § 411. 8. Als der erhabene Kunsttempel-Europas sowie zugleich durch seine land- schaftlichenreize und sein herrliches Klima ist Italien das „Land der Sehnsucht". Städte im Königreich Italien. 1. Oberitalien. a) In der Poebene. (Ev. ordnen nach den Provinzen: Pi6mont, Lignrien, Lombardei, Venetiep, Emilia.) 1. Die Städte der Alpenlinie. Turin (ital. Torino) ^ am Po, die Hst. Piömonts, vereinigt die Straßen über den Mont Cenis-, Genevre- und Großen St. Bernhard-Paß. Früher die Hst. des Königreichs Sardinien, von 1861—65 Hst. des Königreichs Italien. — Mailand Q, (ilal. Mila- no), am weitesten in die Ebene vor- geschoben, ist der Treffpunkt der Straßen über die mittleren Alpen (Simplon, St. Gotthard, Bernhardin, Splügen, Maloja) und der Mittel- Punkt des lombardischen Kanalnetzes. M. ist die Hst. der Lombardei, leb- hafte Handels- und erste Industrie- stadt Italiens (Seide!). Herrlicher Marmordom. — Bergamo — Brescia — Peschiera, Festung am Ausfluß des Mincio aus dem Gardasee. — Verona G,' starke Festung an der Etsch, deckt den Brennerpaß und die Etschstraße. Rö- misches Amphitheater und Ruine der Burg Theodorichs des Gr. (Dietrichs von Bern Verona!). — Padua alte, berühmte Universität. — Venedig D (ital. Venezia), Vene- tiens Hst., die Insel- und Lagunen- stadt an der Adria, auf Pfählen er- baut. Zahlreiche Kanäle (so der Canale Grande, die Hauptverkehrs- straße der Stadt) und Brücken (z. B. die marmorne Rialtobrücke), Eisen-- bahnbrücke nach dem Festlande, reich- lich 3 km lang. Hervorragende Bau- ten aus Venedigs Glanzzeit: Am Markusplatz die Markuskirche mit den: Campauile (Glockenturm) und der Dogenpalast. Vor der Ent- decknng Amerikas und des Seeweges nach Indien erste See- und Handels- stadt Europas mit 1j2 Mill. Einw. 2. Die Städte der Apennin- linie. Alessandria am Tanaro, Festung, zu Ehren des Papstes Alexander Iii. benannt. Von Pia- eenza (Festung am Po) bis Rimini an der Adria die alte Römerstraße Via Aemilia (daher der Landschafts- name Emilia!), bezeichnet durch die Städte Parma tz, Reggio (reddscho) tz (füdl. davon die verfallene Burg Eanoffa), Mo- dßna % (wie Parma ein ehemaliger Fürstenfitz) und Bologna (bolünja) letzteres da, wo die Bahn Venedig—ferrara—florenz die Emilia-Linie schneidet; Festung, älteste Uni- versität Europas (Galvani), zwei schiefe Türme. Ostl. von B. Ravenna 4?, zur Römerzeit der Hanpthafen der Adriaflotte, später Residenz der letzten römischen Kaiser, sowie Odo- Abb. 261. Italien, n) Es sind die sämtlichen Eintragungen zu benennen. 1>) Beim Zeichnen sind auf Grund des Abschnittes über die Städte weitere Eintragungen zu machen.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 358

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 358 — Oberhaupt mit den andern Völkern desselben gemein haben, int übrigen aber sich nach ihren eigenen Gesetzen regieren. 133. Italiens Kefreinngs- stttfr Cinheitskarrrpfe. 1. Der Aufstand von 1848 und 1849 in Italien. — In Italien herrschte seit lange viel Unzufriedenheit. Nicht allein, daß das Land in mehrere selbständige Staaten zerspalten war, in denen für die Volkswohlfahrt wenig gesorgt wurde; ein Teil von Norditalien, die Lombardei und Venedig stand auch unter der Fremdherrschaft Österreichs, welche dem italienischen Volke tief verhaßt war. Angefeuert durch die französische Februarrevolution, erhoben sich daher im März 1848 die Bewohner der Lombardei, um das österreichische Joch abzuschütteln. Im Kirchenstaate mußte der Papst Pius Ix. vor seinen aufständischen Unterthanen die Flucht ergreifen, und Rom wurde zur Republik erklärt. Auch Süditalien und die Insel Sizilien gerieten in Aufruhr, und der Gedanke, ganz Italien zu einem Reiche zu vereinigen, schien seiner Verwirklichung nahe gerückt zu sein. Allein alle diese Bewegungen wurden fürerst niedergeschlagen, vorzüglich durch die glänzenden Siege, welche der alte österreichische Feldmarschall Radetzky über die Aufständischen erfocht. Die Lombardei und Venedig kehrten unter die Herrschaft des Kaisers von Österreich zurück; in die Stadt Rom zog der Papst von neuem als Herrscher ein, und der Aufruhr im Süden der Halbinsel und aus Sizilien wurde nur mit verschärfter Knechtung des Volkes bestraft. 2. Der Krieg von 1859. — Freilich konnten die alten Zustände nur auf kurze Zeit wieder hergestellt werden. Der Haß der Italiener gegen die österreichische Herrschaft dauerte fort, das Verlangen nach Befreiung und Einigung ihres Landes äußerte sich immer stärker. Besonders lebhaft wurde die Bewegung, als der König Viktor Emanuel von Sardinien offen erklärte, auf den Schmerzensschrei des Volkes zu achten. Er beherrschte zwar nur einen kleinen Staat von kaum fünf Millionen Be»

9. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 83

1896 - Leipzig : Hirt
I. Bodenbeschaffenheit. 83 428 m hoch. Auf ersterem steht die Signalwarte und ein elegantes Gast- haus. Links von ihm steht auf der anderen Spitze ein Turm mit wunder- voller Aussicht. Auf der einen Seite sieht man in das südliche Spanien hinein, und jenseit der Meerenge dehnt sich die Küste Afrikas von Ceuta bis Tanger vor den Blicken aus. Man steht zwischen zwei Weltteilen. Nach W. hin senkt sich der Felsen allmählich zur Niederung. Hier ist die Stadt Gibraltar angelegt. Sie wurde schon 1140 von Mauren gegründet, gehört aber seit 1704 den Engländern. Gibraltar zählt 25 000 Einw., ein- schliesslich 5000 Soldaten. Wie auf dem Bilde zu erkennen, dehnt sich die Stadt am Fusse des Felsens dem Meere entlang aus. Sie besteht fast nur aus einer Strasse und scheint (wie Ehrenbreitstein) „an den Felsen geschmiedet zu sein". Die Festungswerke sind z. T. in den Felsen gehauen. Von drei übereinander liegenden Galerien starren viele hundert Geschütze von ungeheuerem Kaliber aus den Felsen der uneinnehmbaren Feste. Die einzelnen Galerien sind nur durch schmale Zickzackpfade ver- bunden. Um die Festungswerke herum und über denselben hausen ver- einzelte Affenkolonien. Wie diese Tiere hierher gekommen sind, weiss niemand. Die Spanier glauben, dass Engländer sie auf diese Felsen aus- gesetzt hätten. Im M. r. breitet sich der ausgezeichnete Hafen von Gi- braltar aus. Er ist für die Schiffahrt besonders wichtig. In ihm versammeln sich oft ganze Flotten, um günstigen Ostwind abzuwarten. Er hat Gibraltar zu einem bedeutenden Handelsplatz gemacht. Daher herrscht hier auch ein wunderbares Yölkergemisch. Im H. 1. sehen wir die 50 km lange und 22 km breite Meerenge von Gibraltar. Sie trennt die Südspitze Spaniens (r.) von der Nordspitze Afrikas (1.)*) und verbindet das Mittelmeer mit dem (ganz im H. sichtbaren) Atlantischen Ocean. Sie ist die Mittelmeerpforte und Gibraltar ihr Wächter. 2. Cuenca, Bild 28a, ist eine Stadt (8000 Einw.) auf dem Ostrande der Hochebene von Neukastilien. Sie liegt im Mittelmeergebiet malerisch auf hohen, nackten Felsen. Über die Dächer der einfachen Häuser ragt auf der höchsten Kuppe der alte Dom, ein massiver Unterbau mit feiner Turmspitze, empor. Auffallend sind die kleinen Fenster.**) Eine besondere Eigentümlichkeit erhält Cuenca durch das tiefeingeschnittene, steile Thal des Iucar, der 1. im V. aus dem tiefen, engen Felsenthal hervortritt. Er gehört zu denjenigen Flüssen Spaniens, welche die grössten Hindernisse überwältigen, um den Strom- und Meergebieten zu entkommen, in welche sie zu gehören scheinen. Er nähert sich auf seinem Laufe dem Fluss- gebiet des Guadiana, wendet sich aber unerwartet ostwärts. Auf diesem Wege gelangt er durch das im Y. sich ausbreitende Hügelland sehr bald in eine weite, öde, fast wagerechte Ebene; er mündet bei Valencia ins Mittelmeer. Bei Cuenca führt eine grossartige, 50 m hohe Brücke über *) Dem spanischen Städtehen Tarifa gegenüber liegt auf afrikanischer Küste Ceuta. **) In vielen Dorfkirchen dieses Hochlandes sind die Fenster so eng wie Schiess- scharten. „Es ist offenbar darauf gezählt, dass man nicht seine Andacht aus einem Buch herauslese." 6*

10. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 87

1896 - Leipzig : Hirt
Iii. Städtebilder und berühmte Bauwerke. 87 3. Bild 81c zeigt eine wilde Thalschlucht des apuanischen Apennin bei Carrara, 2 Std. vom Meere aufwärts. Hier befinden sich Hunderte von Mannorbrüchen, schon seit 2000 Jahren bekannt und berühmt. Über 6000 Arbeiter sind in diesen Brüchen beschäftigt. Der Marmor wird hier in grossen, viele Centner schweren Blöcken ausgebrochen und ent- weder roh oder behauen versandt. Der Transport bis zum Meere wird auf achsenfesten Wagen mit niedrigen Bädern besorgt. Acht und mein' Ochsen haben zu ziehen. Im Hafen werden jährlich an 100 000 Ctr. Marmor verladen und versandt. Der Marmor ist ein Urgestein und zwar Urkalk. Der carrarische Marmor zeichnet sich durch sein blendendes Weiss, durch Fleckenlosigkeit und Härte des Korns aus. Manche Künstler suchen die Brüche selbst auf, um sich von der Güte des zu bearbeitenden Materials zu überzeugen. Herrliche Werke unserer berühmtesten Bild- hauer (Thorwaldsen, Bauch u. a.) sind aus carrarischem Marmor gehauen. Iii. Städtebilder und berühmte Bauwerke. 1. Bild 63 a. Venedig scheint unmittelbar aus dem Meere aufzusteigen. Die Stadt ist auf Lagunen-Inseln erbaut. Die grösste derselben wird von 148 Kanälen durchschnitten. Der grösste von allen ist der 30—60 m breite S-förmige Canale Grande, im Volksmund Canalazzo genannt. Über ihn führen zahllose Brücken. Im V. und M. erheben sich die gross- artigsten Brachtbauten. Sie scheinen auf dem Meere zu ruhen, weil weder Strasse noch Fusssteig vorbeiführt und die Schwelle vom Wasser bespült wird. Diese herrlichen Marmorpaläste stehen auf Bfählen. Letztere werden 2—4 m tief durch den Lagunensand eingerammt, bis sie festen Boden erreichen. Solcher Baläste zählt man in Venedig weit über Hundert. Sie sind aus Marmorquadern erbaut. Die grossen Balkone und Hallen nach der Wasserseite hin werden von schlanken Marmorsäulen ge- tragen. Man findet den Bund- und Spitzbogenstil verwendet. Wunderschön sind besonders die prächtigen, gotischen Fenster. Die Dächer sind ziemlich flach. Vor den Balästen sind starke Bfähle eingerammt. Sie dienen den zahllosen Gondeln als Anleger. Diese leichten Fahrzeuge vermitteln den Verkehr in den einzelnen Kanälen. Sie sind die Droschken und Fiaker Venedigs. Die Gondoliere sind äusserst geschickt im Lenken ihres Fahrzeuges. Im grössten Gewirre schiessen sie pfeilschnell aneinander vorüber. Dennoch hat Venedig grosse öffentliche Blätze. Der Markus- platz ist der Brennpunkt alles Lebens in Venedig und zugleich einer der schönsten Blätze der Erde. Das heutige Venedig ist nur der Abglanz eines vormals wunderbar bewegten Städtelebens. 2. Florenz, Bild 63b, liegt in einem weiten, anmutigen Becken, von Berghöhen umkränzt, zu beiden Ufern des über 100 m breiten Arno. Vier schöne Brücken verbinden die beiden Stadthälften. Der grössere Teil dehnt sich auf der Nordseite, also jenseits des Flussufers, aus. Aus der ungeheuren Zahl hoher Marmorgebäude ragen auf beiden Seiten die Türme von etwa
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