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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 40

1908 - Halle a. S. : Schroedel
40 Die fremden Erdreile. Asien. der Palmen der Sommer." Seit frühen Zeiten bildeten beide Gebirge die Zufluchtsstätten der christlichen Maroniten und der mohammedanischen Brufen. — Cölesyrieu ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, nn- fruchtbare Küstensaum am Mittelmeer ist das alte Phönizierland. — Syrien ist der Hauptherd des Aussatzes. Ä Damaskus, „das Auge des Ostens", ist die in herrlichen Garten- Umgebungen gelegene £>st. Syriens, Stapelplatz des Karawanenhandels und Sitz lebhafter Gewerbtätigkeit, durch Eisenbahn mit dem ersten Hafen Syriens, * Beirut (berüt), verbunden. — Hhalebmeppo) gehört zu den blühendsten Handelsstädten der astatischen Türkei; es vermittelt den Handel vom Mittel- meer zum Euphrat. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt ärmliche Flecken, ebenso die einst so volkreiche Stadt Antiochien. Die Ruinenstätten von Palmyra und Baalbek (bäalbck) erzählen eben- falls von einstiger Größe und Herrlichkeit. b) Palästina^), so groß wie Westpreußen, das gelobte Land, nimmt die Südhälfte von Syrien ein. Als Wiege der christlichen Religion ist es von größter Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und Wüsten abgesondertes Land, in dem sich Israel zu einem a b - gesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der Grenze von drei Erdteilen, umgeben von den mächtigsten, alten Kulturländern. Durch die Talspalte des Ghor, in der der Jordan durch den Sumpssee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das Ost- und Westjordanland geteilt. Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchten- reichen Bergformen an und bildet dann größtenteils ein weites Steppengebiet Längenmaßstab 1 : 1200000. das nach 0. zur Wüste übergeht. — Das Ghor (chor), d. i. Ebene, liegt fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Das Tote Meer bildet mit einer Lage von 394 m unterm Meeresspiegel das tiefste Senkungsgebiet des Erdbodens. N. vom Toten Meer zieht der vielgewundene, schnellfließende Jordan mit seinen Oleandergebüschen, Lorbeer, Weiden- und Schilfbüschen an den Ufern ein grünes Band durch die braune, dürre Talebene, Hohlsyrien, das Jordantal mit seiner südlichen Fortsetzung und der Golf von Akaba bilden eine langgestreckte Einsenkung, den syrischen Graben, der sich im Roten Meere fortsetzt. — Das Westjordanland *) Von Philistäa, Land der Philister.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 56

1908 - Halle a. S. : Schroedel
56 Die fremden Erdteile. Afrika. nördlicher Hang, das Tell, ist reich benetzt, daher wald- und buschreich, gut bebaut und dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt ist die der europäischen Mittel- meerländer (Ölbaum). Der südliche, gleichlaufende Zug ist der Sahara- atlas. Dazwischen liegt ein langgestrecktes Becken, das regenarm, steppen- artig und reich an Salzseen ist, die Schotts genannt werden. Das Klima ist Mittelmeerklima. Der Atlas ist ein junges Faltengebirge; sein Gebiet gehört schon der Bruchzone des Mittelmeeres an; der Atlas ist also ein Afrika fremdes Glied, mit der Spanischen Halbinsel ein Ubergangsgebiet zwischen dem Nordkontinent Europa und dem der großen Schollenregion angehörenden Afrika. 2. Die älteste Bevölkerung bilden die hamitischen Berber; sie sind mittelgroß, kräftig, wohlgestaltet und hellfarbig und haben seit dem Altertum ihre Eigenart zäh fest gehalten. Semitische Beimischung fand statt durch die Araber, die als Nomaden in Zelten wohnen, die sich vielfach sogar in den Städten finden. Das Arabische gibt das Verständigungsmittel für Nordafrika ab. Die Juden stammen aus Spanien. Von Weißen leben Franzosen in Algier, Italiener in Tunis. a) Marokko ist der letzte Rest der arabischen Reiche in Nordafrika. Das Land steht wirtschaftlich auf niedriger Stufe; die Städte sind vielfach klein, schmutzig und ärmlich. Die beiden Hauptstädte Marokko und *Fes sind ummauert, sie haben schmutzige Gassen, hohe, schlanke Minarets (minarcs) und reiche Basare. Die größte Seestadt ist Tanger (tändscher) mit zahl- reichen Weißen. b) Algerien ist eine französische Kolonie, die von den Franzosen durch lange Kämpfe gegen die einheimischen Berber (Kabylen) unterworfen worden ist. Durch Anlage von Bewässerungen wird das Land immer mehr dem Anbau erschlossen. Wein, Getreide, Vieh, Datteln und Kork werden aus- geführt. ^Algier ist die schön gelegene Hst. c) Tunis wird von einem Bei (be), d. i. Fürst, regiert, der unter französischem Schutz steht. Das Land hat sich schnell gehoben und führt ähnliche Erzeugnisse wie Algerien aus. Die Hst. *Tunis ist die größte Stadt der Atlasländer. In der Nähe liegen die Ruinen von Karthago und der Kriegshafen Biserta, der die beiden Mittelmeerhälften beherrscht. 2. Die Wüstentafel mit Ägypten. 1. Das Land. Sie erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Mittelmeer und Roten Meer und ist nur ein Teil der großen Wüstentafel der Alten Welt, die vom Atlantischen Ozean bis nach Mesopotamien reicht. Die Sahara ist nicht eben; sie setzt sich aus Senken (Siwah), Tiefland, Hochland und Gebirgen zusammen, die bis zu 2700 m ansteigen und vielfach aus düsterem Fels bestehen. Die Sahara ist eine alte Scholle, auf der die Schichtgesteine wagerecht lagern. Diese Schichttafel ist im Tertiär durch Brüche geteilt worden; Schollen sind gesunken, andere erhielten sich in der ursprünglichen Höhe. An den Brüchen drangen vulkanische Massen empor und bildeten die Gebirge. An der Zertrümmerung der Felsen arbeiten vor allem der jähe Wechsel von Hitze (bis 80 °) und Kälte (bis 7» Kälte) und der Wind. So entstehen aus der Felswüste (Hammada) die Kies- (Sserir) und Saudwüste (Sahel), -y

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 41

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Vorderasten. 41 enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg- landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch- flächen von Juda. Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West- europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel- gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem. Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt" auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall- sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle- hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver- bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen im Berglande von Galiläa. Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb- insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen- gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das Gebiet zu Ägypten. 6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa 1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche". Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht- läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be- wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman. Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne) des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a, und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt (Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der *) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in die Hände der Türken.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 203

1908 - Halle a. S. : Schroedel
C. Abschluß, Die wichtigsten Wege des Welthandels und Weltverkehrs. Die Welt am Ende des 19. Jahr- hunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs; er durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen, und knüpft zwischen den Nationen neue Be- ziehungen an. Kaiser Wilhelm Ii. I. Geschichtliches. a) Im Altertum beschränkte sich der Völkerverkehr im wesentlichen auf die Länder um das Mittelmeer und in Vorderasien. Die alten Phönizier waren das wichtigste Handelsvolk und die kühnsten Seefahrer der alten Welt. Ihre Schiffe durchkreuzten das Mittelmeer, wagten sich durch die Säulen des Herkules und erreichten auf nördlichen Küstenfahrten die ziunreicheu Britischen Inseln. Die Blütezeit ihrer Seefahrten fällt um das Jahr 1000 v. Chr.; sie sollen im Auftrage des ägyptischen Königs Necho um 600 v. Chr. Afrika umschifft haben. Außerdem betrieben sie einen schwunghaften Karawanenhandel nach Ägypten, Arabien und deu Euphrat- ländern. Der umfangreiche Handel der Babylvnier erstreckte sich im O. bis zum Judus, im W. bis zu den Gestaden des Mittelmeeres Fast sämtliche Völker Vorderasiens, auch die Phönizier, hatten Gewicht und Maß der Babylouier angenommen. Erwähnenswert sind noch die Straßenbauten der Perser. Das ganze, weite Perserreich war von einem vielverzweigten Netz künstlicher Straßen durchzogen. Freilich dienten diese Straßen lediglich Regierungszwecken. Persische Postreiter, von denen die Griechen sagten, sie flögen schneller als Kraniche, durchmaßen die lauge Hauptstraße mit Wechsel- Pferden in 6—8 Tagen. Im westlichen Mittelmeer, Afrika und Europa wurden die Entdeckuugs- und Handelsfabrten der Phönizier durch Karthago sortgesetzt, der bedeutendsten Pflanzstätte phönizischer Siedelung. Punische Seefahrer kamen au den Küsten Westafrikas bis Senegambien und drangen in kühnen Handels- fahrten bis zu den Küstenländern Nordwestenropas vor. Die eigentlichen Schüler und Nachfolger der Phönizier wurden indes die Griechen. In allen Küstenstrecken des Mittelmeerbeckens legten sie Handelskolonien an, befuhreu das Schwarze Meer und kamen zur Zeit der Ptolemäer sogar bis Indien. Die R ö m e r erschlossen durch ihre Eroberungskriege Mitteleuropa der erdkundlichen Erkenntnis, legten in ihrem weiten Reiche großartige

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 50

1911 - Trier : Lintz
50 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands Merinoschafe und Kleinasien durch die Zncht der Angoraziegen. In einigen Gebieten mit ausgedehnten Eichenwäldern, wie in Spanien und Serbien, ist die Schweinemast von Bedeutung. Esel und Manl- Her dienen in den Mittelmeerländern, namentlich in den gebirgigen Gegenden, als Reit- und Lasttiere, und iu deu Wüstengebieten, oor allem in der großen Wüste Nordafrikas, in der Sahara, ist ohne das Kamel kein Waren-, kein Karawanenverkehr von Oase zu Oase möglich. Wichtig sind in den Mittelmeerländern ferner Geflügel- und Seiden- raupenzncht; beideu werden durch das warme Klima begünstigt. Besonders in Italien werden sie stark betrieben. — An den fehr ans- gedehnten Küsten und auf den Inseln ist die Fischerei ein wichtiger Erwerbszweig; namentlich der Thuufifchfaug, der Sardelleufang, die Korallen- und Schwammfischerei, letztere in den griechischen Gewässern, haben Bedeutung. c) Der Bergbau. An mineralischen Schätzen sind die Mittel- meerländer im allgemeinen nicht reich, an Steinkohlen sogar auffallend arm. Spanien macht insofern eine Ausnahme, als es wenigstens an Erzen sehr reich ist; es liefert Eisenerze ans den nördlichen, Blei-, Silber- und Kupfererze aus deu südlichen Gebieten, im N ferner Kohlen. Reich an Erzen fcheint auch Marokko zu seiu. Sizilien zeichnet sich durch seiue großen Schwefellager, Algerien dnrch seine Phosphat- und Eisenerzlager aus, und Italien (Carrara) und Griechenland liefern wertvollen Marmor. 6) Die Gewerbtätigkeit. Der Mangel an Steinkohlen hat die Entwicklung der Industrie sehr gehemmt. Fast nur die Städte Norditaliens, die Steinkohlen auf der St. Gotthardbahn aus Deutschland beziehen können, und einige Seestädte, wie Barze- lona, Marseille, Genna und Trieft, denen hierfür der billige Wasserweg offen steht, sind Sitze einer bedeutenden Industrie geworden. In den östlichen und südlichen Mittelmeerländern werden die Gewerbe noch fast ausschließlich handwerksmäßig betrieben. § 19. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am Welthandel haben die Mittelmeerländer eine sehr günstige Lage, eigentlich die günstigste uuter allen Erdenländern- In der hohen Blüte Phöniziens, Griechenlands, Kartagos und Roms im Altertum, der italienischen Seestädte, besonders Venedigs und Gennas, sowie der Länder Spanien und Portugals im spätern Mittelalter und zu Beginn der neueren Zeit ist dies zur Wirkung gekommen. Hente stehen zwar die Mittelmeerländer sowohl in der Industrie als auch im Welthandel

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 4

1911 - München : Oldenbourg
4 Asien. Daher entfalteten die semitischen Völker^ dieses Gebietes: die Phönizier, Juden und Araber, dann auch die nahen Babylonier und Assyrer schon frühzeitig eine hohe materielle Kultur und diese lockte wiederum fast in jedem Zeitalter der Geschichte kühne Eroberer an, zuletzt die Türken, unter deren Herrschaft die Lande seit Jahrhunderten stehen. Große Bedeutung hat das Gebiet endlich in der Geschichte der Religionen, des Judentums, Christentums und des Islam. 1. Syrien. Nordsyrien. Das Binnenland. Zwischen dem Libanon mit seinen über 3000 m hohen Gipfeln und dem Antilibanon liegt das Einbruchstal von Cölefyrien (= hohles Syrien), das sich südwärts durch das Jordantal und das Tote Meer bis zum Roten Meer fortsetzt. Nordsyrien ist Gebirgsland. Im Norden wird es durch den Orontes entwässert. Die westlichen, ziemlich sanft abfallenden Abhänge des Libanon sind fruchtbar und werden von den fleißigen Maroniten, einer altchristlichen Sekte, bebaut. Weinbau herrscht vor. Die Küste. Der schmale syrische Küstensaum hat mehrfache Einbuchtungen mit günstigen Hasenplätzen. Dieser Umstand sowie das bergige Hinterland wiesen die Bewohner aus das Meer hin. Diesen Küstenstrich bewohnten einst die Phönizier, das größte See-und Handels- Volk des Altertums. Vom Meere, her öffnet sich die wichtigste Eingangspforte bei Beirut (120000 Einw.), dem Haupteinfuhrhafen für Syrien. Von dieser Stadt führt jetzt eine Eisenbahn nach Damaskus. Dieses, in einer wohlbewässerten Frucht- ebene (Oase) am Wüstensaume gelegen, ist der Stapelplatz vieler Karawanen und nach Smyrna die volkreichste Stadt der asiatischen Türkei (140000 Einw). Von Damaskus geht auch die neuerbaute Hedschasbahn (Damaskus — Medina — Mekka) aus. Südsyrien oder Palästina. Es ist vorwiegend Kalkplateau ähnlich dem Deutschen Jura und hat der ungegliederten Küste wegen Binnenlandsnatur. Der geringen Zngängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner Palästinas ein Binnenvolk. Durch die Jordan spalte wird Palästina in eine West- und eine Ost- Hälfte geschieden. a) D i e West Hälfte. Längs der flachen, hafenlosen Küste folgen von N. nach S. die Landschaften Galiläa, Samäria und Judäa. Galiläa ist ein frischgrünes Weideland mit lieblichen Bergen und freundlichen Tälern, überragt von dem aussichtsreichen Tabor (562 m). Im Innern liegt Nazaret. Weniger srucht- bar ist Samäria, dessen ostwestlich ziehende Höhen mit dein Berge Karinel am Mittelineere endigen; an dessen Fuß der Hafen von Haifa. Den schärfsten land- schaftlichen Gegensatz zu dem lieblichen Bauernland Galiläa bildet das öde Karstland Judäa mit rauhen, kahlen Höhen, schluchtenartigen, wasserarmen Tälern, Höhlen und steinigem Boden. An der sandigen, heißen Küste von Judäa liegt nur Jafa (Joppe), die Hafenstadt Jerusalems, mit welchem es auch durch eine Eisenbahn (87 km) verbunden ist. Bei Jafa sind einige deutsche Kolonien. — Auf dem Plateau in unfruchtbarer Gegend, 780 m hoch, liegt Jerusalem, 50000 Emw., einst ') Die Semiten bilden einen Zweig der mittelländischen Rasse. Die mittel- ländische Rasse umfaßt die Jndogermanen oder Arier, die in folgende Gruppen eingeteilt werden: 1. die asiatischen Arier, z. B. die Inder, die Perser, 2. die e u r o p ä i sch e n Arier, 3. die Semiten in Vorderasien, z. B. die Juden, Syrer, Araber und 4. die H a m i t e n in Nordafrika.

7. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 80

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Syrien. 80 Abb. § 70. Damaskus (im Vordergrunde ein Gräberfeld). (Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie.) 3. Die syrisch-arabische Tafel, ein Stück der afrikanischen Wüstentafel, abgetrennt durch den riesigen Graben- einbruch des Roten Meeres. a) Syrien. I. Das Land. Zwischen Kleinasien, Enphrat, Arabien und Mittelmeer. Im Osten Wüste, im Westen Gebirgsland: Libanon^ und Antilibauou (Gr. Hermon, mit Schneegipfeln, über 3000 in hoch); dazwischen der syrische Gra- den, ein Einbruch, der sich als Jordaugraben (auch „Ghor" genannt) nach S. fortsetzt und bis an die Sinaihalbinsel und das Rote Meer reicht. Das Küstenvor- laud des Libanons ist das alte Phönizien (Tyrus und Sidon heruntergekommen!). Städte. Wichtigste Stadt heute Damaskus #, wo am Antilibanon?, das „Auge des Ostens", in einer wasserreichen und daher fruchtbaren Ebene am Rande der Wtiste, von Gärten umschlossen (Abb. § 70). Gewerbtätig: Weberei, Teppiche; srüher Herstelluug der berühmteu Damaszenerklingen. Karawanenknoten. Hedschssbahn, fertig bis Medina. Bahn nach dem aufblüheudeu Hasen Beirut G. Ii. Das Volk. Meist semitische Syrer. Iii. Besitzverhältnisse. Syrien gehört zum Türkischen Reiche. 1 Die berühmten Zedern des Libanons sind bis auf wenige Stämme ausgerottet.

8. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 82

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 72 Arabien. 82 Abb. 1, § 72. Aden. (Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyds Bremen.) querbare Wüsten über. — Bei'künstlicher Bewässerung liefert das quellen- arme Land reiche Erträge an Getreide, Wein, Südfrüchten, namentlich in einigen Teilen des Ostjordanlandes, im Jordantale und den Küstenebenen, so auch in mehreren blühenden deutschen Niederlassungen, z. B. bei Jaffa und Jerusalem. Städte. Hafenstadt Jaffa 0, an der versandenden hafenlosen Flachküste. Schmalspur- bahn hinauf nach Jerusalem das den Christen, Juden und Mohammedanern heilig ist; fast 800 m hoch. Im Innern meist eng und schmutzig. Ostwärts wird Jerusalem überragt vom Olberge, jenseits des Kidrontales, der einen großartigen Blick auf die Stadt gewährt. (Abb. 2, § 71). 7 km südlich von Jerusalem liegt Bethlehem (], ein freundliches Städtchen. Ii. Das Volk. Die Bewohner Palästinas, etwa 1 Mill. (Schleswig-Holstein l1/2mill.) sind zun: größeren Teil mohammedanische Araber, daneben „Franken" — Europäer, Judeu und Türken. Wiederhole, was du aus dem biblischen Geschichtsunterrichte über Palästina weißt, z. B. wo Samaria, Karmel, Nazareth, Nain, Kapernanm, Jericho usw.? Die öde, dreieckige Halbinsel Sinai trägt in der Spitze das wilde Sinaigebirge, 2600 m. Welcher Gipfel der Berg der Gesetzgebung ist, konnte noch nicht sicher ermittelt werden. 0) Arabien. 72 I. Das Land. Arabien, die Wiege des Islam, ist 5—6mal so groß wie Deutschland und hat vielleicht 5 Mill. Einw. Lage: Beiderseits des Wende- kreises, zwischen welchen Meeren? Aufbau des Bodens: Ein vielfach von Randgebirgen umgebenes Hochland (1000 m hoch, wie Kleinasien), regenarm und sonnverbrannt. Hin und wieder Regenflüsse (Wadis), Oasen (§ 95) und Steppen; im übrigen Wüste. Die heißen Küstenstuseu zum Teil gut bewässert

9. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 70

1882 - Breslau : Hirt
70 b. Armenien ist nur noch z. T. türkisch; den Rest haben 1878 die Russen an sich gerissen. Es wird von den christlichen Armeniern und den moham- medanischen Kurden bewohnt; beide Völker sind arischen Ursprungs. In der Nähe einer Enphratqnelle: Oerserüm, an der Handelsstraße, welche von Persien nach dem schwarzen Meere führt. c. Mesopotamien wurde im Mittelalter von den Arabern erobert, deren Sprache und Religion (der Islam) hier noch jetzt herrschend sind. Am Tigris: ©Mssul am rechten Ufer; gegenüber die Ruinen von Nineve, der Residenz der assyrischen Könige. —Weiter unterhalb - Sbag- dad, einst hochberühmte Residenz der Khalisen (b. h. Nachfolger des Moham- med! , jetzt gesunken. Am Euphrat: die Ruinen von Babylon. ä. Syrien, ebenfalls einst von den Arabern erobert, zeichnet sich wie auch Armenien und Arabien dnrch vortreffliche Pferdezucht aus. An der Mittelmeerküfte wohnten einst die Philister lim S.) und die Phönizier (im N.); östlich von jenen saß das jüdische Volk in Palästina. An der Küste: Beirut,' jetzt die bedeutendste Hafenstadt des Landes. Südöstlich davon: Wdamascus, 150 T. Eiuw., die wichtigste Ge- Werbestadt. In Palästina: ^Jerusalem, mit gemischter Bevölkerung und gemischten Consessionen. 6. Arabien ist das Geburtsland des Mohammed, dessen Religion durch Eroberungen in Asien, Afrika und Europa weit verbreitet wurde. Die Bewohner des Innern leben noch als freie Nomaden und nennen sich Beduinen, d. h. Söhne der Wüste; die Küsten des roten Meeres (mit reicher Perlenfischerei) sind dagegen den Türken nnterthan. In der nördlichen Landschaft Hedfchäs: O Mekka, Mohammeds Geburts- ort, und nordöstlich davon Gmedina mit der Grabstätte des Propheten. In der südlichen Landschaft Jemen: Omocha (Mokka), einst Haupthafen für Kaffeeausfuhr. An der Südküste: der wichtige englische Hafenort Oa freit [ebit]. Im Innern Arabiens ist der Staat der Wahabiten mit Oriad der bedeutendste. 2. 3 r ä n. Lage und Grenzen. Nordöstlich vom Tigris und vom persischen Meer- bnsen dehnt sich das Hochland von Jrän aus. Es grenzt im S. an den indischen Ozean, im O. und N. an hohe Gebirgsketten. Whysische Beschaffenheit. In Bodengestalt, Klima und Vegetation ähnelt das Hochland von Jrän den westlichen Landschaften Asiens. Es liegt anch in dem großen Wüstengürtel, hat im Innern Steppen und an den Rändern hohe Gebirge, im O. die Soli man kette, im N. an der Südküste des kaspischen Meeres das Elbürs-Gebirge mit dem Demä- wend (über 5500 m). Im N. ragt der Hin du kusch mächtig über das Plateau empor. Das Klima zeigt große Gegensätze; die Sommer sind sehr heiß, die Winter kalt. Die wenigen Flüsse, die das Land ausweist, ver- siegen häufig im Wüstensand; wo sie aber Bestand haben, besonders am Fuße der Gebirge, wird Getreide und Obst gewonnen. Die Pfirsiche (d. h. die persische Frucht) hat hier ihre Heimat.

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 98

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 98 - Der zweite Krieg (1527-1529). Nachdem die Truppen des kaiserlichen Felbherrn Bourbon (er selbst fiel durch eine der ersten Kugeln) 1527 Rom erstürmt hatten und im französischen Heere vor „Neapel" Krankheiten ausgebrochen waren, wurde im Frieden zu Cambray (1529) B urgnnd bei Frankreich belassen. Mailand aber bekam der Kaiser. Dem Papste musste Karl versprechen, die lutherische Lehre auszurotten und erhielt von demselben die römische Krone. (Karl war der letzte deutsche Kaiser, der vom Papste gekrönt wurde.) Im Jahre 1535 unternahm Karl einen Kriegszug (500schiffe) gegen den kecken Seeräuber im Mittelmeer, Haradin Barbarossa, nach Tunis. Die Stadt wurde erobert, Haradins Heer geschlagen und 22000 Christensklaven befreit. Als Karl auch Algier, wohin Haradin sich geflüchtet hatte, erobern wollte, brach Franz I in Savoyen ein und zwang den Kaiser zur Umkehr. Hierauf verband sich Franz mit den Türken, und der Kaiser wandte sich an die Protestanten um Hilfe, welche ihm auch gewährt wurde, nachdem er ihnen im Religionsfrieden zu Nürnberg viele Freiheiten versprochen hatte. Franz verzichtete im bald darauf folgenden Frieden zucrespy (1544) für immer auf Mailand. Er starb 1547. Einen zweiten Zug nach Afrika, gegen Algier, 1541, musste Karl wegen großer Stürme auf dem Meere ausgeben. §• 8. Befestigung der Reformation in Deutschtand. Am 20. Juni 1530 hielt Karl einen Reichstag zu Augsburg, und die Protestanten übergaben daselbst ein von Melanchthon abgefasstes Glaubensbekenntnis, die Augsburgische Confesfion. Die zweite protestantische Vertheidigungsschrift, die sog. Apologie, ebenfalls von Melanchthon verfasst, nahm der Kaiser nicht an. (Luther durfte als geächtet in Augsburg nicht erscheinen.) Jmme ich stag sab schiede forderte der Kaiser baldige Rückkehr zur katholischen Kirche und verbot alle Neuerungen. Die protestantischen Fürsten unterschrieben den Reichstagsabschied nicht, erkannten Ferdinand (den Bruder Karls), der zum römischen Könige gemacht war, nicht an und schlossen zur Vertheidigung ihrer Rechte am 2. December 1531 den schmalkaldischen Bund. Um sich aber den anbrängenben Türken kräftig entgegenstellen zu können, beburfte der Kaiser der Hilfe der protestantischen Fürsten und bewilligte ihnen im Nürnberger Religionsfrieden 1532 freie Religionsübung. (§.7.) Die Reformation verbreitete sich nun rasch weiter, besonbers auch in Wür-temberg, im Elsass, in Baden, in den Städten Goslar, Göttin-gen, Hamburg, Lübeck, Bremen, Rostock. Alle diese Städte traten auch dem schmalkalbischen Bunbe bei, besten Oberhäupter Philipp, Laub-gras von Hessen, und Kurfürst Joh.ann Friedrich von Sachsen waren.
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