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1. Für die obere Stufe - S. 8

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 412—404 Deceleischer Krieg. Alcibiades führt eine Zeit lang die Athener. 405 Ägospotami. (Lysander siegt.) 404 Fall Athens. — Die dreißig Tyrannen (Kritias). Thrasybulos stellt die Solonische Verfassung wieder her. Sokrates (t 399). Korinthischer Krieg, gegen die spartanische Herrschaft (die Oligarchie) gerichtet, beendet durch 387 den Frieden des Antalcidas. (Spartas Hegemonie ist wieder erschüttert.) Theben, unter spartanischem Einflufs, wird befreit durch Pelopidas. 371 Epaminondas siegt bei Leuktra. 362 Epaminondas stirbt bei Mantinea. D) 359-336 Philipp von Macedonien a) übt sein Heer (Phalanx) gegen Bergvölker und Griechenstädte; b) nimmt teil am (1.) heiligen Kriege gegen Phocis (Amphiktionie); 338 c) der (2.) heilige Krieg. — Schlacht bei Chäronea. (Demosthenes; Athen u. Theben.) 336—323 Alexander der Große. (Aristoteles sein Lehrer.) a) Unterwerfung Griechenlands. (Theben wird zerstört.) b) Eroberung des Perserreichs. 334 Granlkus (Klitus). 333 Issus. (Tyrus, Ägypten.) 331 Gaugamela. c) Hellenistische Bildung. 322 Demosthenes f. Das Zeitalter der Diadochen: Ägypten unter den Ptolemäern. (Alexandria: Kunst u. Wissenschaft; Handel.) Syrien unter den Seleuciden. Macedonien unter den Antigoniden.

2. Geschichte der Römer - S. 156

1836 - Leipzig : Baumgärtner
166 das damals der König belagerte, ein zweites Sagunt werden könne, zur Führung des Krieges sich bewegen ließ. Daß aber Philipp Athen be- lagerte, hatte folgende Ursache: Zur Zeit des großen Festes, wo die Eingeweiheten im Tempel zu Eleusis zu geheimen Gottesdienste sich ver- sammelten, kamen auch zwei junge Akarnaner nach Athen und gingen, ohne die Weihe zu haben, mit andern ihrer Landsleute in das Heiligthum der Demeter (Ceres). Wegen dieser Entheiligung wurden sie von den Athenern erschlagen. Ihre Landsleute, aufgebracht über diese gesetzlose Ermordung, suchten zu ihrer Rache Hülfe beim König Philipp, der ihnen auch Truppen zur Belagerung Athens bewilligte, denn er selbst stand damals im Felde gegen die Rhodier und den König Attalus von Per- gamus. Die bedrängten Athener suchten Hülfe in Rom. Da die an den König abgeschickten Gesandten wegen Einstellung der Feindseligkeiten nichts ausrichteten, so fing der Krieg im Jahr 200 v. Ehr. an, und ein römisches Heer besetzte sogleich Epirus, wahrend die Aetoler, die Rhodier und Attalus, Roms Verbündete, die macedonischen Besatzungen von den Inseln und Küstenstädten zu vertreiben suchten. Philipp, von den Aetolern und Athamanen, einem Volke in Epirus, unterstützt, behaup- tete sich in Thessalien. Der Conful Titus Quinctius Flamininus zwang ihn aber im Jahr 198 in sein Reich sich znrückzuziehen und zog. die Achäer auf Roms Seite. Als im Frühlinge des Jahres 197 der König wieder im Felde erschien und in Thessalien einrückte, zog ihm Fla- mininus als Proconsul von Elatea aus entgegen. Bei Scotussa, wo Hügel sind, welche die Hundskopfe (Kynoskephalä) heißen, trafen sich die feindlichen Heere. Auf dem unebenen Boden konnte sich, die schwere unbewegliche Phalanx dermacedonier nicht so leicht schwenken, wie die bewegliche römische Legion. Auch verursachte das Eindringen der Kriegselephanten Unordnung und Schrecken. Von der Flanke und selbst im Rücken angegriffen konnten sich die Macedonier nicht mehr halten. Was nicht niedergehauen wurde, suchte sein Heil in der Flucht; 8o00todte und 5000 Gefangene verlor der König an diesem einen Tage. Er selbst floh über Tempe nach Makedonien und schickte sogleich Friedensboten nach Larissa znnl Flamininus und bat um Waffenstillstand. Hierauf wurde ihm der Friede, den Flamininus wegen der Rüstungen des syrischen Königs Antiochus zum Kriege gegen Rom und zum Uebergange nach Europa beschleunigte, unter folgenden Bedingungen vom Senate bewilligt: 1) Alle griechische Städte in Europa sollen frei seyn und die macedoni- ' scheu Besatzungen herausgezogen werden; 2) die Gefangenen und Ueber- läufer soll der König dcn Römern zurückgeben, alle Kriegsschiffe aus- liefcrn und nur fünf behalten; 8) nicht mehr als fünftausend Bewaffnete

3. Geschichte der Römer - S. 158

1836 - Leipzig : Baumgärtner
ifm wegen seiner Verbindung mit Antiochus zu beschuldigen. Da er sich in seiner Vaterstadt nicht mebr sicher glaubte, nahm er im Jahr 495 heimlich die Flucht, ging mit dem ersten Dunkel, von zwei Bedienten begleitet, Zum Thore hinaus, wo schon Pferde in Bereitschaft standen, und erreichte am folgenden Tage früh bei Thapsus sein eigenes Schloß am Meere, wo ihn ein segelfertiges Schiff aufnahm. So schied Hannibal aus seinem Vaterlande, das er nie wieder sah, mehr dessen Schicksal als sein eigenes beklagend. (Siehe die Abbildung Pi- 42.) Nach einer glücklichen Fahrt kam er zu Tyrus an, wo er, wie in seiner Vaterstadt, sehr ehrenvoll ausgenommen wurde. Dann reiste er über Antiochien nach Ephesus, wo er den König Antiochus traf und ihn in seinem Vorhaben, den Krieg zu unternehmen, befestigte. Um diese Zeit trennten sich auch die Aetoler unter dem Strategen Tboas von den -Römern, und riefen zu deren Verdrängung aus Griechenland die Syrer um Hülfe. Die Römer schickten aber, um des Königs Plane zu erforschen und seine Rüstungen anzusehen, eine Gesandtschaft nach Ephesus, wobei auch Scipio der Afrikaner war. Dieser hatte hier häu- si'ge Unterredungen mit Hannibal, den die Römer durch solche vertrau- liche Zusammenkünfte dem König verdächtig zu machen suchten. Und sie erreichten ihre Absicht, denn sein Vertrauen zu Hannibal war durch diesen Verdacht seitdem sehr geschwächt worden. Daher verschmähte er auch des Karthagers Plan, den Krieg nach Italien zu spielen. Mit morgenländischer Pracht und Ueppigkcit zog der große König, der selbst Führer seiner Truppen scyn wollte, mit 400,000 Mann aus Asien hervor und besetzte zu Ende des Jahres 292 Euböa, auf einen allgemeinen Aufstand der Griechen wartend, der aber ausblieb. Den Winter über schwelgte er in Chaléis und feierte seine Hochzeit mit einem griechischen Mädchen. Auch sein Heer erschlaffte in Trägheit und Schwelgerei. Im Frühjahr 191 kam der Cónsul Acilius G lab rio mit einer Armee nach Thessalien; die Syrer und Aetoler hatten die Thermopylen besetzt. Diese umging aber durch ein geschicktes Maneuvre der römische Unter- feldherr oder Legat M. Porcius Cato und schlug den König aus seiner festen Stellung im Engpässe. Die Aetoler erhielten einen sechsmonat- lichen Waffenstillstand, da die Römer zur Fortsetzung des Krieges in Asien, wohin der König abgezogen war, im Rücken sicher seyn wollten. Drei Siege zur See über Hannibal und den syrischen Admiral Polyrenidas bahnten ihnen den Weg nach Asien. Im Jahr 190 ging der Cónsul Lucius Cornelius Scipio ohne Widerstand über den Hellespont und gewann die entscheidende Schlacht bei Magnesia oder am Berge

4. Geschichte der Römer - S. 131

1836 - Leipzig : Baumgärtner
151 Wichtiger war der Krieg mit den Illyriern von 230—228. Dieser weit verbreitete, in viele kleine Völkerschaften getrennte Volksstamm wohnte an der Küste des adriatischen Meeres bis an den ionischen Meer- busen, landeinwärts nördlich von Macedonien und Thracien bis an die Donau, also in dem heutigen Kroatien, Dalmatien und Bosnien, viel- leicht auch in Serbien und Bulgarien bis zum schwarzen Meere. Die Römer verpachteten den Tribut dieser auf der Südseite der Donau woh- nenden Völker in Einer Summe und nannten ihn den illyrischen. Da der illyrische König Agron am ionischen Meerbusen ein Stück von Epirus, Corcyra, Epidamnus (Dyrrhachium, j. Durazzo) und die Insel Pharos besetzte, nahm eine andere bedrohete Insel, J ssa im adriatischen Meere, ihre Zuflucht zu den Römern. Die Illyrier aber tödteten einen römischen und issiscben Gesandten, noch ehe sie gelandet waren; die übrigen Ge- sandten entkamen. Wahrend die Römer sich zum Rachekrieg rüsteten, starb Agron und seine Wittwe Teuta übernahm für den unmündigen Prinzen Pinnes die vormundschaftliche Regierung. Bei der Landung der Römer übergab Demetrius, Agrons Oberbefehlshaber auf Corcyra und Pharos, diese beiden Inseln durch Verratherei. Die Königin-Mutter eilte Frieden zu schließen; sie versprach die Gefangenen und Ueberlaufer auszuliefern, die Seeräuberei ihres Volkes einzustellen, die eroberten grie- chischen Städte und Inseln herauszugeben und niemals mehr als zwei unbewaffnete illyrische Fahrzeuge überliffus, die südlichste Stadtjllyriens, hinaussegeln zu lassen. Für diese Sicherung des griechischen Meeres empfingen die Römer als Dank von Athen den Zutritt zu den eleufinischen Weihungen oder Mysterien, dem geheimen Gottesdienste der Demeter, und von Korinth die Erlaubniß, an den isthmifchen Spielen Autheil nehmen zu dürfen. Demetrius aber empfing zum Lohne seiner Ver- ratherei einige Stücke Landes als vorläufige Schenkung. Weil er aber damit nicht zufrieden war, so fing er wieder an, mit den Jllyrien in den griechischen Gewässern Seerauberei zu treiben. Dies veranlaßte im I. 219 den zweiten il ly rischen Krieg, in welchem nach der Eroberung der Insel Pharos Demetrius nach Macedonien entkam, wo er als Römerfeind am Hofe des Königs Philipp Iii. eine gute Aus- nahme fand. Später wurde er auf einem Raubzuge getödtet. Der junge König Pinnes aber unterwarf sich aufs Neue dem frühem Friedens- vertrage und versprach einen jährlichen Tribut. 9

5. Geschichte der Römer - S. 167

1836 - Leipzig : Baumgärtner
167 Sieger in die verlassene Stadt Korinth ein, die geziert mit den schönsten Werken der Knust und des Lurus, nachdem sie 955 Jahre gestanden hatte, der Plünderung und Zerstörung preisgegeben wurde. Alle waffenfähigen Einwohner wurden umgebracht, Greise, Weiber und Kinder als Sklaven verkauft, die Meisterwerke der Kunst theils von den rohen Soldaten zerstört, theils nach Rom geschafft, die Stadt in -Asche gelegt. Ein ähnliches Schicksal hatten Theben und Chaléis. So war der achaische Bund, der Griechenlands Freiheit zuletzt ehren- voll vcrtheidigt hatte, aufgelost, die Selbstständigkeit der hellenischen Staaten vernichtet und ganz Griechenland wurde unter dem Rainen Achaia eine römische Provinz; nur Athen behielt noch einen Schatten von Freiheit! Xxiii. Behandlung der Bundesgenossen. Der dritte punische Krieg. Karthagos Cnde. Mit den Siegen der Römer wuchs auch ihr Uebermuth und ihre Eroberungssucht. Sie, die den Völkern die Freiheit zu bringen Vorgaben, wurden die härtesten Gebieter und Herren freier Staaten und Völker. Des unglücklichen Perseus Schicksal, dem die stolzen Sieger Thron und Leben raubten, machte alle Könige zittern. In Aegypten, das seit 202 unter Roms Schutz und Vormundschaft stand, zeigten die Römer, daß Worte allein zur Besiegung mächtiger Könige hin- reichend seyen. Der syrische König Antiochus Epiphanes hatte Aegypten im Jahr 171 angegriffen und schon bis auf die Hauptstadt erobert, weil die Vormünder des jungen Königs Ptolemaus Vi. Philometor Ansprüche auf die damals syrischen Länder Cölesyrien und Phönicien machten, die früher zu Aegypten gehört hatten. Da sich aber der von seinem Bruder Physkon verdrängte Philometor mit diesem verglich, so zogen die Syrer aus Aegypten und ließen nur in Pelusium, dem Schlüssel des Landes, eine Besatzung zurück. Weil jedoch Philometor die im Frieden bedungene Abtretung der Insel Cy- prus und Pelusiums mit der pelusischen Nilmündung verweigerte, so drang Antiochus aufs neue in Aegypten ein und kam bis in die Nähe Aleraudriens. Hier traf ihn die von dem bedrängten jungen Könige herbeigerufene römische Gesandtschaft. Antiochus begrüßte sie und wollte dem Gesandten Popillius Länas die Hand reichen. Dieser übergab ihm aber das Schreiben des Senats, worin augenblickliche Räumung und Herausgabe des Eroberten geboten war, und hieß es

6. Geschichte der Römer - S. 143

1836 - Leipzig : Baumgärtner
143 sie in Spanien, ans dessen Behauptung Karthago seine ganze Kraft verwendete, nöthiger gebraucht wurde. Auch konnte dem ohne Unter- stützung gelassenen Sieger das Schutz- und Trutzbündniß nichts helfen, das er mit dem macedonischen Könige Philipp Iii. nach dem Siege bei Canna abgeschlossen hatte, wornach beide Theile die Römer als gemeinschaftliche Freunde betrachten, den Krieg in Italien mit ver- einten Kräften fortsetzen und nur Frieden schließen sollten unter Bedin- gungen, die für beide Theile gleich annehmlich waren. Auch sollte der aus Pharos vertriebene Fürst Demetrius, der sich an Philipps Hofe damals aufhielt und diesen besonders zum Kriege mit Rom reizte, wieder in sein Reich eingesetzt werden. Sobald die Römer diese Ver- bindung erfuhren, eilten sie, dem neuen Feinde zuvorzukommen, der sich schon der Stadt Oricum bemächtigt hatte und Apollonia belagerte (beides Städte an der Italien gegenüberliegenden macedonischen Küste), weil sie nicht von den Römern abfallen wollten. Philipp wollte durch diese Besitznahme sich einen Weg nach Italien bahnen. Allein der Befehlshaber der römischen Flotte bei Brundusium, Marcus Vale- rius Lavinus, eilte diesen Städten zu Hülfe, schlug die Mace- donier aus Oricum und gelangte unbemerkt nach Apollonia. Hier machte er in der Stille der Nacht einen Ausfall auf die sorglosen und nachlässigen Belagerer. Die Römer drangen bis in die Mitte des feindlichen Lagers; Schrecken und Bestürzung ergriff alle in solchem Grade, daß Niemand an Vertheidigung dachte, sondern Alles in wilder Flucht und Verwirrung aus dem Lager stürzte, und selbst der König Philipp, so wie er aus dem Schlafe aufgesprungen war, fast als ein halbnackter Flüchtling, dem nahen Flusse und seinen Schiffen zueilte, die ihn aufnahmen. Er verlor bei diesem Ueberfalle fast drei- tausend Mann und sein ganzes Lager mit den Belagerungsmaschinen, welche die Appolloniaten in ihre Stadt führten, die übrige Lagerbeute erhielten die Römer. (Siehe die Abbildung Ns 35.) Um den König in seinem eignen Lande zu beschäftigen, vereinigten sich die Römer mit den unruhigen Aetolern, die sich um 284 zur Abwehrung macedonischer Bedrückung zu einem Bunde vereinigt hatten, mit den ausgearteten Lacedamoniern, Thraciern und Illyriern. Dieser mußte sich daher aus> Illyrien zurückziehen und seinen Bundesgenossen, den Achäern, welche ihren alten Bund seit 281 erneuert und ver- stärkt hatten, zu Hülfe eilen, da sie im Peloponnes von Sparta's Awingherrn Machanidas hart bedrängt wurden. Doch behauptete Philipp gegen die, von den Römern nicht kräftig genug unterstützten

7. Geschichte der Römer - S. 111

1836 - Leipzig : Baumgärtner
111 2000 Reitern und 25 Elephanten rückte Pyrrhus vor Sparta, wo der König gerade abwesend war. Als der Senat die Frauen während der Belagerung nach einem sichern Ort schicken wollte, trat Archidamia mit dem Schwerdte in der Hand in die Rathsversammlung uird sprach: ,7 Denkt nicht so schlecht, ihr Männer von Sparta, von euern Frauen, glaubt nicht, daß sie den Untergang des Staats überleben wollen. Berathschlagt nicht, wohin wir uns siüchten, sondern was wir thun sollen." Nach diesen Werten weiblichen Heldenmuths wurde beschlossen, in der Nacht schnell einen Graben aufzuwerfen, und Barrikaden zu machen gegen die Elephanten. Rüstig arbeiteten die Frauen mit an diesem Werke, während die Krieger zu dem bevorstehenden Kampf ruheten. Nach vergeblichen Versuchen und großen Verlusten sah sich der König zum Abzüge bewogen. Er führte sein Heer nach Argos, wohin ihn eine dem Antigonus abgeneigte Parthei eingeladen hatte. Der Macedonier hatte sich aber auch schon in der Nähe der Stadt gelagert. Die Argiver zitterten bei dem nahen Kampfe und baten die hadernden Könige, vor den Thoren der Stadt ihren Streit auszu- machen. Beide versprachen es, aber Pyrrhus drang des Nachts in die Stadt ein, wo mit Anbruch des Tages ein schrecklicher Kampf entstand, denn Areus war ihm mit den schnellsten Spartanern und tausend kretischen Bogenschützen gefolgt. In dem Getümmel wurde Pyrrhus von einem jungen Argiver verwundet. Als er sich nach diesem umwendete, um ihm einen Hieb zu versetzen, sah dies die Mutter des Argivers vom Dach herab, und um ihres Sohnes Leben zu retten, warf sie mit beiden Händen einen Ziegelstein auf den König, der da- von besinnungslos vom Pferde stürzte, ein Krieger des Antigonus aber hieb ihm den Kopf ab. So endigte, nach Hannibals Urtheil, der größte Feldherr aller Zeiten, aber ein Abenteurer auf dem Throne, ein unersättlicher, unruhiger Krieger, den weitaussehende Entwürfe von einem Schlachtfelde zu dem andern lockten, ein Führer wilder Söldner, die er plündern und selbst Gräber berauben ließ: für das Wohl seines Volkes aber hat er nichts gethan, und seine geschätzten Bücher über die Kriegskunst sind verloren gegangen. Er hatte zwar den hohen Ge- danken, wie A lera n der den Osten, so den Westen zu unterwerfen, aber ihm fehlten die Ausdauer und das Glück. Xvii. Innere Geschichte. Kriegswesen. Wir haben gesehen, wie die Römer durch ihren Heldenmuth, ihre Standhaftigkeit und Geistesgröße, wie durch eine ihrem Streben nach

8. Geschichte der Römer - S. 157

1836 - Leipzig : Baumgärtner
halten und keinen einzigen Elephanten; 4) ohne Erlaubniß des Senats außerhalb Macedonien keinen Krieg anfangen, und endlich tausend Ta- lente Kriegskosten zahlen, davon die eine Hälfte sogleich, die andere in zehn jährlichen Zahlungen. Des Königs jüngerer Sohn Demetrius mußte nach Rom als Geißel gehen. Von diesem Schlage erholte sich Mocedonicn niemals wieder. Die römische Macht hatte nun auch im Osten festen Fuß gefaßt. Römische Garnisonen blieben in Korinth, Demetrias und Chalcis. Um die Griechen ganz in das römische Interesse zu ziehen, ließ Fla- mininus, ein eben so schlauer und gewandter Staatsmann als tüchtiger Feldherr, an dem Tage der zahlreich besuchten Spiele auf dem Jsthmos Lei Korinth im I. 196 die Freiheit aller Griechen im Namen des römi- schen Volkes durch einen He.rold verkündigen. Die unmäßige Freude der rüber ihre neue Freiheit frohlockenden Griechen wurde für den Flamininus fast lebensgefährlich; so wurde er von der Menge umdrängt und mit Bändern und Kränzen beworfen. Nur die Actoler, unwillig auf die Römer wegen des mit Philipp geschlossenen Friedens, stimmten in diesen Jubel nicht mit ein. Daher blieb Flamininus noch drei Jahre in Griechen- land, um ihre und des Antiochus Bewegungen zu beobachten, den Ty- rannen Nabis von Sparta zur Herausgabe von Argos zu zwingen, Streitigkeiten zu schlichten, die Patrioten zu unterdrücken, in allen Städten eine Parthei für Rom zu gewinnen und jede Vereinigung der griechischen Staaten zu Hintertreiben. Der König Antiochus der Große von Syrien hatte die für frei erklärten griechischen Städte in Kleinasien besetzt und den Römern auf ihre Forderung, diese Städte sogleich wieder frei zu geben, erklärt, daß sie sich in die Angelehenheiken Asiens nicht zu mischen hätten. Er besetzte sogar den thracischen Chersones, den einst sein Ahnherr Se- leucus Nikator erobert hatte und befestigte die thracische Stadt Lysimachia, obgleich die Römer ihm sagen ließen, daß jeder Versuch, sich in Europa niederzulassen, als eine Feindseligkeit angesehen werden würde. Han- nibal, der nie schlafende Römerfeind, beobachtete von Karthago aus, wo er die höchste obrigkeitliche Würde bekleidete und durch weise Finauz- einrichtungen dem Staate neue Kräfte gab, diese Verhältnisse der griechi- schen und asiatischen Staaten. Nach seinem Plane sollte zu Roms Ver- derben ein Bund zwischen Karthago, Syrien, Macedonien und dem ätoli- schen Bunde geschlossen werden. Allein die römische Staatsklugheit zerstreute das drohende Ungewitter durch Gesandtschaften, Versprechungen und Vorspiegelungen. Vor allem mußte Hannibal ohnmächtig gemacht werden. Drei Gesandte gingen deshalb von Rom nach Karthago, um

9. Geschichte der Römer - S. 163

1836 - Leipzig : Baumgärtner
465 verdroß seinen argwöhnischen Bruder Perseus, der den alten Vater bewog, den gefährlich scheinenden Sohn nach seiner Rückkehr zu He- raklea durch Gift hinrichten zu lassen. Drei Jahre spater, im I». 179, starb der schändlich getäuschte Vater ans Gram, und Perseus folgte ihm auf dem Throne. Im Geheimen rüstete er sich gegen die ihm verhaßten Römer, und knüpfte mit den benachbarten Staaten, wie mit Syrien und Karthago Verbindungen an, um die macedonische Herr- schaft über Griechenland wieder herzustellen. Eumenes von Pergamus aber, durch des Perseus wachsende Macht geänstigt, ging selbst nach Rom und entdeckte dem Senate des Perseus geheime Rüstungen. Dieser aber, darüber erbittert, beschloß, den zurückreisenden Eumenes durch Meuchelmörder umbringen zu lassen. Ein Kreter Evander, Be- fehlshaber der Hülfstruppen, und drei Macedonier sollten den Mord ausführen. Zwischen Cirrha und dem Tempel zu Delphi war ein schmaler Fußsteig, auf dem man nur einzeln gehen konnte, weil auf der einen Seite ein Abgrund, auf der andern eine ziemlich hoch empor- ragende Felswand war. Hinter diese versteckten sich die Mörder, als Eumenes vorübergehen mußte. Als die Räthe und Trabanten vorbei waren, kam der König mit einem vornehmen Aetoler Pantaleon, der voranging. Jetzt wälzten die Mörder zwei große Steine herab, wovon der eine den Kopf des Königs, der andere die Schulter traf, so daß dieser betäubt von dem abhängigen Fußsteige hinunterstürzte. Die Mörder sowohl, wie die königlichen Trabanten, den König für todt haltend, nahmen die Flucht, nur Pantaleon hielt unerschrocken Stand. Bald kehrten aber die Trabanten zum König zurück, an dessen Auf- kommen sie jedoch verzweifelten. (Siehe die Abbildung 44.) Sie brachten ihn, als er wieder zu sich gekommen war, auf ein Schiff und fuhren nach Korinth, von wo er nach Asien zurückfuhr. Perseus kam jetzt den Römern zuvor und erklärte ihnen im I. 171 den Krieg, den sie anfangs ohne Erfolg führten, denn Perseus hatte sich mit dem illyrischen König Genthius vereinigt und selbst die Ba- starner, ein deutsches Volk auf dem linken Ufer der Donau, herbei- gerufen. Als aber der bejahrte und kriegserfahrene C. Aemilius Paullus als Consul im Jahr 168 den Oberbefehl erhielt, hatte Ma- cedoniens letzte Stunde geschlagen. Lange Zeit hatten sich die Heere nah gegenüber gestanden, nur durch den kleinen Fluß Enipeus an der Grenze Thessaliens und der macedonischen Landschaft Pierien getrennt. Aemilius aber, der die Feinde in ihrer festen Stellung nicht angreifen wollte, tauschte den il*

10. Geschichte der Römer - S. 165

1836 - Leipzig : Baumgärtner
.Diese mörderische Schlacht bei Pydna am 22. Juni 168, in welcher 25,000 Macedonier, aber nur 100 Römer gefallen seyn sollen, entschied das Schicksal des Landes. »So reicht Eine Stunde hin, ein Reich zu stürzen, das weiter keine Stütze als eine Armee har!" Perseus, der sich ungeachtet seiner Schmerzen vonr Schlage eines Pserdes unter die Reihen der Phalanx gemischt hatte und selbst von einem Wurfspieße an der linken Seite gestreift wurde, stoh nach der gänzlichen Austösung seiner Armee über Pella nach Samothrace, weil diese Insel durch uralte Mysterien der Kabiren oder großen Götter (Dioskuren, nach griechischer Erklärung), welche die Schiffer als ihre Schutzgöttcr verehrten, zum Asyl geheiligt war. Allein er mußte sich hier dem ihm nacheilenden Prätor Octavius ergeben. Nachdem der unglückliche König mit seiner Gattin und drei Kindern dem Triumph- wagen des Siegers gefolgt war, starb er nach fünfjährigen Leiden in einem Kerker zu Alba, wo harte Gefangenwärter ihn zu Tode mar- terten. Das ausgeplünderte Macedonien ward in vier Bezirke getheilt, deren Bewohner zwar nur die Hälfte ihrer bisherigen Abgaben nach Rom zahlten, aber sich nicht außerhalb ihres Cantons verehelichen, noch Besitzungen erwerben durften, die Gold- und Silberbergwerke nicht mehr benutzen und kein Schiffsbauholz mehr schlagen durften, so daß das Land arm und wehrlos werden mußte. Nach Besiegung des Königs Genthius, der schon vor der Schlacht bei Pydna mit seiner Familie in die Hände der Römer gefallen war, hatte Jllyricn dasselbe Schicksal und wurde in drei Cantons zerschnitten. Uebrigens waren beide Länder dem Namen nach frei. In Epirus aber ließ Aemilius Paullus auf Befehl des Senats an Einem Tage siebenzig Städte plündern und zerstören, und 150,000 Einwohner als Sklaven verkaufen, weil die Unglücklichen es gewagt hatten, wider die Römer zu kämpfen. Ungeachtet der unermeßlichen Beute war die Habsucht der Soldaten doch noch nicht befriedigt! Da auch die Achäer des Einverständnisses mit Perseus beschul- digt wurden, so ließ man Eintausend der edelsten Männer, welche die römisch gesinnten Verräther ihres Vaterlandes, Kallikrates und Andro- nidas, angegeben hatten, nach Rom kommen und hielt sie dort si'cben- zehn Jahre lang von 167 —150, ohne Verhör tu harter Gefangenschaft, bis Cato im Senate fragte: »Wie lange werden wir uns noch be- rathschlagen, ob einige achäische Greise in Italien oder in Griechenland sollen begraben werden?" Die meisten waren gestorben; worauf man die noch übrigen entließ. Unter diesen Unglücklichen befand sich auch Polybius aus Megalopolis, der in Scipio's Freundschaft und ver-
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