118
Stadt obet eines eingeschlossenen Heeres; oder für solche, die zuerst
das feindliche Lager, Mauer oder Schiff erstiegen hatten, daher eoronae
civicae, obsidionales, castrenses, vallares, murales, navales, trium-
phales; die letztem waren immer von Loorbeern. Andere Ehrenzeichen
waren goldene oder silberne Halsbänder, Armbänder, Pferdeschmuck,
Befreiung von Dienstleistungen im Lager und bei der Wache, doppelte
Portionen und Bekleidung. Die höchste Belohnung aber war der
Triumph, wozu nur Oberbefehlshaber gelangen konnten, die große
Schlachten gewonnen oder das römische Gebiet durch Eroberungen er-
weitert hatten. Gewöhnlich bewilligte der Senat diese Ehre, der sich
dazu im Tempel der Bellona vor der Stadt versammelte, denn vor
dem Tage seines Siegsgepränges durfte der Feldherr nicht in die
Stadt kommen; bisweilen gaben auch die Volkstribunen die Bewilli-
gung. Die bei einem solchen Inge üblichen Gebräuche waren nach
dem Berichte Applaus folgende: »Alles ist mit Siegeskränzen ge-
schmückt. Dm Zug eröffnen Trompeter und Wagen mit Beute.
Demnächst werden Mauerthürme getragen, als Abbilder von den er-
oberten Städten, und Gemälde und Darstellungen von den erfolgten
Ereignissen. Hernach kommt Gold und Silber, ungeprägtes und ge-
prägtes, und was dergleichen mehr ist; hierauf die Kränze, momit die
Städte, oder die Bundesgenossen oder das eigene Heer den Feldherrn
schmückte. Dann folgen weiße Stiere, auch die gefangenen Elephanten
und sämmtliche gefangene Anführer und Soldaten. Vor dem Feld-
herrn selbst gehen Lictoren in purpurrothen Kleidern einher und ein
Chor von Citherspielern und Schalmeibläsern, aufgeschürzt und mit
goldenen Kränzen das Haupt geschmückt. Sie ziehen unter Gesang
und Tanz in Reihen einher. Unter ihnen ist Einer, mit einem langen
Purpurkleide angethan und mit goldenen Armbändern und Halsketten
geschmückt, der allerlei lächerliche Geberden macht, gleichsam um die
Feinde damit zu verhöhnen. Nun folgen eine Menge Rauchfässer und
hinter diesen kommt der Feldherr auf einem vielfach bemalten Wagen,
bekränzt mit einer goldenen, mit kostbaren Steinen besetzten Krone,
angethan mit einem Purpurkleide, worin goldene Sterne eingewebt sind.
(Auf das Unterkleid waren Palmenzweige gestickt, daher toga picta
et tunica palmata. Diesen Schmuck erhielten die Triumphatoren mrs
der Tempelgarderobe des Juppiter auf dem Capitol, indem sie selbst
diesen Gott repräsentirten.) In der rechten Hand hat er einen Lorbeer-
zweig, in der linken einen Scepter von Elfenbein. Bei ihm auf
seinem Wagen sitzen Knaben und Mädchen, und zu beiden Seiten auf
den Handpferden Jünglinge, die mit ihm verwandt sind. (Der Wagen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
320
\
Bauhandwerker, welche selbst nach Einführung des Christenthums theil-
weise ihre innern Einrichtungen beibehielten.
Die Aufsicht über die Staatsreligion führte der Pontifer
Mñriml's,. der zugleich eine wichtige politische Person war, weil er über
die nach bestimmten religiösen Vorschriften vorzunehmende Wahl der
Obrigkeiten, über das Kalenderwesen, über die Jahrbücher, (banales
Maximi, worin der Pontifer alle merkwürdigen Ereignisse aufzeichnete),
über die geheimnißvollen Ritualbücher (indigitamenta, libri Pontificales),
welche in allen Zeiten als Richtschnur galten, zu wachen hatte. Eine
neue Art von Gottheiten wurde seit dem Tode des Julius Casar ver-
ehrt. Auf dem Platze, wo sein Leichnam verbrannt war, errichtete
man zuerst einen Altar, nachher einen Tempel, den mau den Götter-
tempeln gleich hielt, denn Octavian erklärte seinen Vater, als göttlicher
Verehrung würdig, für einen Divus Julius. Den Octavian selbst
nannten die Schmeichler schon bei Lebzeiten einen Gott. Durch diese
Vergötterung (Consecrado) wurden sie, wie die Heroen der Griechen,
Laren oder Schutzgötter einzelner Familien oder des ganzen Staates.
Diese Ehre erwiesen die Römer fast jedem Kaiser, außer wenn er gar
zu despotisch und verhaßt gewesen war. Die Feierlichkeit einer solchen
Consecration oder Apotheose hat Herodianus also beschrieben: >7 Der
Leichnam des Verstorbenen selbst wird auf die gewöhnliche Art, nur
mit kostbarerem Gepränge, bestattet. Sodann aber wird des Verstor-
benen Bild, dem Lebenden ganz ähnlich, aus Wachs nachgeformt, auf
einer erhöheten Bahre von Elfenbein unter den Thoren des Kaiser-
palastes ausgestellt und darunter mit Gold durchwirkte Teppiche aus-
gebreitet- Das Bild des Kaisers, weil es einen Kranken vorstellen soll,
hat ein bleiches Aussehen. Auf beiden Seiten der Bahre sitzen den
größten Theil des Tages links der ganze Senat in schwarzen Ober-
gewandern, rechts sammtliche Frauen von Auszeichnung, sey es durch
ihrer Gatten Rang oder durch adeliche Abstammung. Keine von ihnen
sieht man mit Gold prangen oder mit Halsschmuck, sondern in ein-
fachen weißen Kleidern erscheinen sie als Leidtragende. So geht es
sieben Tage fort. Von Zeit zu Zeit treten Aerzte ein und nahem sich
dem Lager, als ob sie nach dem Kranken zu sehen hatten und melden
dann von Zeit zu Zeit, daß es schlechter mit ihm stehe. Sobald sie
es nun für schicklich erachten zu erklären, daß der Kaiser gestorben sey,
so wird die Bahre von den Vornehmsten des Ritterstandes und von
auserlesenen Jünglingen aus dem Senatorstande aufgehoben, durch die
heilige Straße (via sacra) getragen und auf dem alten Marktplätze
niedergesetzt. Auf beiden Seiten erhebt sich hier ein treppenformiges
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Casar Octavian Julius Octavian
503
Phraata in Medien unglücklich kämpfte und, auf dem Rückzuge hart
verfolgt, einen großen Theil seiner Armee verlor; über 12,000 erlagen
dem Hunger, den Strapatzen und Krankheiren, gegen 12,000 Mann
waren in den Schlachten geblieben. Zum Theil war der armenische
König Artavasdes, der die Römer im Stich gelassen hatte, an dem
Unglück Schuld. Daher nahm Antonius, sobald er sich wieder erholt
hatte, bei einem neuen Feldzuge im Jahr 34 den König gefangen,
führte ihn mit sich nach Alerandria und fühte ihn dort im Triumphe
auf. Dadurch machte sich aber Antonius den Römern verächtlich,
daß er diesen nur in Rom zu haltenden Siegeszug der Kleopatra zu
Gefallen zu einem Schauspiele der Aegyptier machte. Von den Reizen
dieser buhlerischen Königin war der alte Triumvir so gefesselt, daß er
nicht nur seiner Gemahlin, die zu ihm nach Syrien kommen wollte,
gebot, in Athen zu bleiben, sondern auch einen schon vorbereiteten
Feldzug aufgab und mit der Königin nach Alerandria ging. Diese
schimpfliche Behandlung seiner edlen und tugendhaften Gemahlin, die
von Athen nach Rom zurückkehrte, und die Pflichten einer liebevollen
Mutter gegen des Antonius Kinder ausübte; ferner die Verschenkung
römischer Lander an die Kinder der Kleopatra, die sie dem Julius
Casar und Antonius geboren hatte; endlich fein stolzes, unwürdiges,
unrömisches Betragen zogen ihm den größten Haß zu. Bei Festlich-
keiten legte er nicht nur morgenlandische Kleidung und alle Ehren-
zeichen der königlichen Würde an, sondern schmückte sich auch mit den
Attributen des Bacchus, sich selbst den Namen des »neuen Bacchus«
beilegend. Mit Epheu bekränzt, den Thyrsus, einen, mit Weinkaub
und Epheu umwundenen Stab, haltend, in orienta.lichen Halbstiefeln
und mit einer goldenen Krone auf dem Haupte, fuhr er auf einem
Wagen, wie er bei Götteraufzügen gebraucht wurde, als Bacchus oder
leider kater durch die Straßen Alerandria's einher. Einstmals ver-
sammelte er das Volk im Gymnasium, wo er im Kostüm des Bacchus
und Kleopatra im Gewände der Isis, der höchste Göttin Aegyptens,
auf vergoldeten Thronen saßen, die erhöhet auf einer Bühne unter
purpurnen Baldachinen standen; etwas niedriger standen Sessel für die
Söhne der Königin, Cäsarion, Ptolemäus und Alerander, die in me-
discher und macedonischer Tracht dem Volke zur Huldigung vorgestellt
wurden, der eine als König von Medien und Armenien, der andere
als König von Phönicien, Syrien und Cilicien, Cäsarion aber als Mit-
regent seiner Mutter, die er zur Königin von Aegypten, Afrika, Cyprus
und Cölesyrien erklärte.
(Siehe die Abbildung Na 72.)
20
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Antonius Julius
Casar Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Alerandria Rom Syrien Athen Alerandria Athen Rom Armenien Syrien Afrika
\
313
Burg zur Kleopatra zog, und wieder in sein altes Schwelgerleben
verfiel. Sie errichteten den Orden der Mitsterbenden, dessen Mit-
glieder unter sich alle Tage Gastereien anstellten und in Freuden lebten.
Mitten unter diesen Festgelagen prüfte aber Kleopatra an Missethatern
alle Arten von Gift, um zu sehen, an welchem man schmerzlos dahin
scheide; sie fand, daß der Biß der Natter Aspis einen schlummerahn-
lichen Tod herbeiführe.
Es wurden zwar um dieselbe Zeit aus Alerandrien Gesandte an
Octavian geschickt, dieser verwarf aber des Antonius Vorschläge
und suchte mit der Kleopatra Unterhandlungen anzuknüpfen, allein
Antonius ließ den Gesandten festnehmen und geißeln, und schickte ihn
mit der Antwort zurück, Octavian könne mit seinen!, des Antonius,
Gesandten ein Gleiches thun. Als nun im Frühjahr 30 Octavian
durch Syrien gegen Aegypten rückte und Pelnsinm, den Schlüssel Aegyp-
tens auf der Ostseite, erobert hatte, wahrend ein anderes Corps von
Libyen her gegen die Hauptstadt zog, ließ Kleopatra ihre unermeßlichen
Schatze und Kostbarkeiten in die königlichen Grabgewölbe nahe am
Tempel der Isis bringen. Die Belagerung Alerandriens begann. An-
tonius schlug bei einem Ausfälle die feindliche Reiterei in die Flucht
und ließ am andern Morgen dem Octavian einen Zweikampf anbieten.
Dieser schickte ihm aber die Antwort: >7 Dem Antonius stehen viele
Wege zum Tode offen." Er beschloß nun, seinen Gegner zu Wasser
und zu Lande anzugreifen. Als aber am 1. August des Antonius
Flotte und Reiterei übergingen, mußte er geschlagen und verlassen in
die Stadt fliehen. Da er öffentlich erklärte, er sey von der Kleopatra
verrathen worden, so floh diese, ans Furcht vor seinem Zorne in ihr
Grabgewölbe Mausoleum, verriegelte dasselbe und ließ ihm sagen, sie
sey gestorben. Antonius, dies für wahr haltend, zog sich in sein Ge-
mach zurück, und befahl seinem Lieblingssklaven Eros, ihn zu erstechen;
dieser erstach sich aber selbst. In Verzweiflung ergriff er nun selbst
das Schwert und stieß es sich durch den Leib. Im Kampfe zwischen
Leben und Tod vernahm er noch, daß Kleopatra lebe. Daher ließ er
sich zu ihr tragen. Sie verbot aber die Thüre ihres Grabhauses zu
offnen, aus Furcht überfallen zu werden, und zog an "hinabgewor-
fenen Stricken mit Hülfe ihrer beiden Kammerfrauen Eiras und Char-
mion den halbtodten Antonius zum Fenster herein. Beim Anblick des
mit Blut bedeckten, sterbenden Gemahls schlug sie sich an die Brust,
zerriß ihr Kleid und zerraufte sich das Haar in der Wuth der Ver-
zweiflung und des Schmerzes. Antonius stärkte sich noch durch einen
schluck Wein, sagte noch einige Worte und verschied. Er hatte ein
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Octavian Antonius Antonius August Antonius Antonius Kammerfrauen_Eiras Antonius Antonius Antonius
terrrder Hand seinen Dolch und ließ sich von seinem Freigelassenen
Epaphroditus den Todesstoß geben. Mit den Worten: Qualis artifex
pereo! (Welch' ein Künstler stirbt mit mir!) verschied Nero in der
Nacht des 9. Juni 68. Die spanischen Legionen hatten schon ihren
Feldherrn Galba zum Imperator ausgerufen und der römische Senat,
so wie die Prätorianer erkannten diesen als ihren Herrn an.
Iv.
Otho. Galba. Vitellius.
Mit Nero endigte das Haus der Cäsaren oder eigentlich des
herrschsüchtigen Claudischen Geschlechts, welches sich das Erbrecht auf
dem Kaiserthrone angemaßt hatte. Wunderzeichen, erzählte man, ver-
kündigten jenes Ereigniß: ein Lorbeerhain, aus welchem die triumphi-
renden Cäsaren ihren Siegesschmuck zu holen pstegten, verdorrte von
Grund aus; der Blitz schlug in die Kapelle der Kaiser, warf die
Kopfe von den Statuen herab und riß das Scepter aus der Hand
des Augustus. Die Unbestimmtheit der Thronfolge stürzte das Reich
in neue Bürgerkriege. Das Recht der Wahl gebührte zwar dem Se-
nate und dieser übte es auch in den ersten Jahrhunderten aus; allein
die mächtigen Prätorianer, denen eine solche Wahl viel einbrachte,
begnügten sich nicht blos mit der Zustimmung und Anerkennung des
Gewählten, sondern sie wählten selbst zuerst und der Senat mußte
den Gewählten hinterher anerkennen. Mit gleichem Recht rissen nun
auch die an den Reichsgrenzen aufgestellten Legionen das Wahlrecht
an sich und so konnte es an Gegenkaisern nicht fehlen.
So wurde nach Nero's Tode Servius Sulpicius Galba,
ohne mit dem kaiserlichen Hause verwandt zu seyn, aber von den frü-
hcrn Kaisern zu hohen Ehren befördert, von den Truppen in Spanien
als Imperator begrüßt und vom Senate bestätigt. Er war früher
Prätor gewesen, hatte in Afrika, das er als Proconsul verwaltet hatte,
und in Germanien sich die Ehrenzeichen des Triumphs erworben und
lebte während der letzten acht Jahre der Neronischen Herrschaft zurück-
gezogen in der ihm anvertrauten Provinz Spanien (Hispania Tarraco-
nensis), wo er die gegen ihn abgeschickten Mordbefehle vereitelte und
von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen wurde, als er schon zwei
und siebenzig Jahre alt war. In Rom machte er sich bald durch die
Nachsicht gegen seine habsüchtigen Günstlinge, welche Würden und
Vorrechte verkauften, durch Kargheit, indem er die treue deutsche Leib-
wache der frühem Kaiser ohne Sold entließ, wie durch Strenge gegen
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Galba Otho Galba Augustus Servius_Sulpicius_Galba Hispania
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Afrika Germanien Spanien Rom
400
stadt bedeutet. Salomo soll der Gründer Thadmor's oder Thamar's
gewesen seyn. S. I. B. der Könige Kap. 9. V. 18.
(Siehe die Abbildung Ns 81.)
Aurelian wendete nun im I. 274 seine Waffen gegen die westli-
chen Provinzen. Hier stand Tetricus in heimlichem Einverständnisse
mit dem Kaiser, aber aus Furcht vor seinen Soldaten durfte er nicht
öffentlich seine Unterwerfung aussprechen. Heimlich schrieb er an Aure-
lianus die Worte des Dichters Virgilius aus der Aeneide Vi, 365:
»Reiß mich aus solcherlei Noth, Unbezwungener!"
Bei Chalons an der Marne kam es zur Schlacht; Tetricus ging zum
Kaiser über und ließ seine betrogenen Soldaten niederhauen. Nach
diesem Siege feierte der Kaiser in Rom einen glänzenden Triumph,
bei welchem seltene Thiere aus entfernten Ländern, Gefangene aus
vielen deutschen Völkern, auch zehn gothifche Frauen, die als Kriege-
rinnen fechtend in die Gewalt der Römer gefallen waren, Tetricus
mit seinem Sohne, Und Zenobia, mit Edelsteinen geziert und mit
goldenen Ketten gefesselt erschienen. Aurelianus selbst , zuerst unter
den Kaisern nach orientalischer Weise mit einer Krone '") geschmückt,
fuhr auf einem Prachtwagen, der mit vier Hirschen bespannt war,
zum Kapitol, wo er diese Thiere, das Geschenk eines gothlschen Kö-
nigs, dem Jupiter opferte. Den königlichen Gefangenen schenkte er
das Leben und einen anständigen Unterhalt. Tetricus wurde Statt-
halter (Corrector) von Lukanien, Zenobia erhielt eine Besitzung in
Libur, ihre Tochter vermählten sich mit vornehmen Römern, und Ze-
nobia's Nachkommen lebten noch zu des Geschichtschreibers Entropius
Zeit unter dem Kaiser Valens.
Allem nicht nur nach außen, sondern auch im Innern stellte der
Kaiser die Ordnung wieder her, und wenn er mit großer Strenge da-
bei verfuhr, so mag man diese mit dem großen Verderben des Staa-
tes entschuldigen. Mit Recht pries man daher den Kaiser als den
Wiederhersteller des Reichs (kesülutor orbis). Als Soldat hatte er
früher zur Unterscheidung von einem andern Aurelian den Beinamen
maim ad ferrum, mit der Hand am Schwerte, erhalten, weil er
durch seine persönliche Tapferkeit in der ganzen Armee berühmt war.
Um seines Vorgängers Valerianus Schmach an den Persern zu rächen,
unternahm der kriegerische Kaiser einen Zug gegen diese, wurde aber
auf dem Marsche dahin zwischen Heraklea und Byzanz in Thracien
*) Die Krone war eigentlich ein Diadem oder goldenes Stirnband.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
39
geschrei aus, als der unverwundete Horatier, um den Angriff der Cu-
riatier zu trennen, floh und die ihm nacheilenden einzeln erlegte. Von
den Seinigen mit Jubelgeschrei und Glückwünschen empfangen, zog
Horatius an der Spitze des Heeres, prunkend mit der dreifachen Waffen-
beute, nach Hause. Vor dem capenischen Thore kam ihm seine Schwester
entgegen, die mit einem der erlegten Curiatier verlobt war. Als sie
auf ihres Bruders Schultern den blutigen Kriegsrock' ihres Bräutigams
erkannte, riß sie ihr Haar los und brach in laute Wehklagen aus.
Dieses Gewinsel bei der allgemeinen Freude reizte des hochfahrenden
Jünglings Zorn. Er zog sein Schwerdt und durchstieß sie mit den stra-
fenden Worten: „Geh hin mit deiner unzeitigen Liebe zu deinem Bräu-
tigam, die du deiner Brüder, der todten und des lebenden, vergaßest!
deines Vaterlandes vergaßest! Und so fahre künftig eine jede hin, die,
eine Römerin, den Feind betrauert.
(Siehe die Abbildung Ns 5.)
Der König ernannte wegen dieser Frevelthat Duumvirn (Zweiherrn),
die nach dem Gesetze den Horatius richten sollten. Der zum Tode
Verurtheilte appellirte an das Volk. Gerührt durch des alten Horatius
Rede sprach ihn das Volk frei; jedoch mußte er gewisse Reinigungs-
opfer anstellen und mit verhülltem Haupte unter einem guer über die
Straße gezogenen Balken als wie unter einem Galgen Weggehen, der
noch zu des Livius Zeit zu sehen war und der Schwesterbalken hieß.
Alba hatte sich zwar dem beschwornen Vertrage unterworfen, er-
trug aber unwillig das römische Joch. Da gerade damals Fidenä,
eine etruskische Stadt, fünf Millien von der Stadt, sich gegen die
Römer vertheidigte, so mußten die Albaner ihr Aufgebot stellen, welches
Fuffetius zwar herbeiführte, aber mit der Absicht, zu den Feinden überzu-
gehen. Als es zur Schlacht kam, merkte Tullns die Treulosigkeit des
unthätig bleibenden Dic.tators, schlug die Feinde allein und ließ dann
den Schuldigen, der durch Verfolgung der Geschlagenen den Schein
des Verraths vernichten wollte, durch zwei vierspännige Wagen zerreißen.
Unterdeß waren nach Alba schon Truppen abgeschickt, um die Ein-
wohner nach Rom herüber zu holen. Die Stadt wurde dem Erdboden
gleich gemacht, und der Zorn des Königs übergab ein Werk von 700
Jahren der Zerstörung und den Trümmern. Nur die Tempel der
Götter blieben stehen. Der Berg Cölius wurde, da sich die Bürger-
zahl verdoppelt hatte, zur Stadt gezogen. So verstärkt kämpfte nachher
Tullus gegen die Vejenter und Sabiner mit Glück. Als aber Stein-
regen und Krankheiten den Zorn der Götter über vernachlässigte Opfer
kund thaten, da trieb den kranken König das erwachte Gewissen zur
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
41
sandte' nach Rom zurück. Wenn hier der Krieg beschlossen wurde, so
ging der Fetial, eine mit Eisen beschlagene, oder blutige, vorn gebrannte
Lanze in der Hand, an jene Grenzen und sprach in Gegenwart von
wenigstens drei Erwachsenen: >7 Weil das Volk (er nennt dazu den
Namen) sich gegen das römische Volk der Quirlten thatlich und unter-
lassungsweise vergangen hat; weil das römische Volk der Quirlten den
Krieg mit dem Volke — verordnet, und der Senat des römischen
Volkes der Quiriten es so erachtet, beigestickmt utib beschlossen hat,
daß mit dem Volke — Krieg seyn solle: darum kündige ich und das
römische Volk der Quirlten dem Volke — den Krieg an und beginne
ihn.« Nach diesen Worten warf er die Lanze über die Grenze in das
feindliche Gebiet. So pflegten die Römer auch in spatem Zeiten den
Krieg anzukündigen. } - I
Auf diese Weise ließ nun Ancüs den Latinern den-Krieg ansagen,
weil sie sich dem früher mit Tullns geschlosserten Bündnisse entzogen
hatten. Der König führte ihn siegreich,- und versetzte die Bürger der/er-
oberten Städte nach Rom, wo sie den Aventinus und das Thal zwischen
diesem Hügel und dem Palatums bebauten. Aus diesen Ansiedlern
entstand die Gemeinde der Plebejer. Auch gegen die Vejcnter kriegte
er glücklich und eroberte das Land bis an die Mündung der Tiber, wo
er die Hafenstadt O sti a gründete, die erste römische Kolonie, und da-
durch die Schifffahrt der Römer beförderte, die jedoch damals mehr zur
Seeräuberei als zum Handel benutzt wurde. Die an der Küste gelegenen
Salzwerke der Vejenter machte er zum Staatsgut und führte einen Salz-
zoll ein. Ueber die Tiber ließ Ancus zuerst eine hölzerne Brücke (pons
sublicius, Pfahlbrücke) bauen und schützte sie gegen Etrurien durch die
Befestigung des I a n i c u l u m s. Auch erhielt Rom unter diesem Könige
den ersten Kerker, eine in den kapitolinischen, aus Tuff bestehenden Berg
gehauene Höhle (Latomie).
Unter des Ancus Regiernng ließ sich die reiche Familie der Tar-
quinier in Rom nieder. Nach der gewöhnlichen, den Römern wahr-
scheinlich von den schmeichelnden Griechen aufgeschwazten Sage floh ein
reicher Kaufmann, Damaratos, aus dem Geschlechts der Bakchiaden,
welche bisher in Korinth geherrscht hatten, aber von dem Tyrannen
Kypselos vertrieben waren, aus Korinth nach Tarquinii in Etrurien.
Hier vermahlte er sich mit einer Etruskerin und hinterließ nur einen Sohn
als Erben eines großen Vermögens. Dieser Lucumo, nachher Lucius
Tarquinius genannt, war mit einer stolzen Etruskerin von hohem
Adel, Tanaquil vermahlt, welche vertraut mit den Deutungen himm-
lischer Wahrzeichen, in der latinischen Sage als die zauberkundige
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Kypselos Lucius
Tarquinius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Palatums Rom Rom Korinth Korinth Etrurien
J
43
Vögel unternommen wurde, und Volksversammlungen, Berufungen der
Heere, kurz die wichtigsten Sachen ausgesetzt werden mußten, wenn die
Augurien ihre Zustimmung versagten.
Nachdem der König seine Macht verstärkt hatte, führte er glückliche
Kriege gegen die Sabiner am Anio und gegen die alten Latiner, eroberte
mehrere Städte, wie Collatia, eine Stadt der Sabiner, Corniculum,
Crustumerium, Nomentum u. a. Auch gegen die Etrusker soll er ge-
kämpft haben, welche zum Zeichen ihrer Unterwerfung die Reichskleinodien
schickten, womit sie selbst ihre Könige schmückten, eine goldene Stirnbinde,
einen Thron von Elfenbein, einen Scepter mit einem Adler oben auf
der Spitze, die Fasces oder Ruthenbündel mit den Beilen, ein purpurnes
goldverbrämtes Unterkleid und ein purpurnes Oberkleid (Toga). Mit
etruskischem Gepränge hielt der König zuerst einen Triumphzug. Mit
Hülfe der eroberten Schatze und der Frohndienste des Volkes führte er
auch große Bauunternehmungen aus; er ließ den Circus oder die Renn-
bahn für die aus Etrurien eingeführten Schauspiele und Volksbelusti-
gungen ebenen und mit Sitzen (fori, Reihenbanke) versehen. Die Spiele
wurden nachher alle Jahre gefeiert und hießen die römischen oder
großen Spiele. Ferner richtete, er das ausgetrocknete Forum oder
den Platz zwischen dem palatinischen und capitolinischen Hügel zu Volks-
versammlungen ein und ließ es mit Hallen und Buden umgeben. Die
Stadt umzog er mit einer Mauer von Bruchsteinen und bereitete den Bau
des Capitoliums durch gewaltige Substructionen vor. Das größte
Werk aber sind die ihm zugeschriebenen Cloaken oder unterirdischen
Abführungskanäle, welche so geräumig waren, daß ein mit Heu bela-
dener Wagen durchfahren konnte, denn ihre Höhe betrug 12—14', ihre
Weite 10—15' und die Festigkeit ihrer Mauern erhellet daraus, daß die
meisten noch bis jetzt sich erhalten und der Länge der Zeit, so wie allen
Erdbeben und der Last der auf ihnen stehenden Gebäude getrotzt haben.
Ihre Reinigung unter Augustus kostete 1000 Talente oder ungefähr
1 Million Thaler. Agrippa suchte der Verstopfung für die Zukunft dadurch
vorzubeugen, daß er das Wasser aus den Aquäducten oder Wasserleitungen
in diese Gewölbe leiten ließ, so daß der Unsiath und Schlamm leichter
in die Tiber abstoß.
Im Hause des Tarquinius lebte Servius Tullius, der Sohn eines
latinischen Befehlshabers in Corniculum, der im Gefechte geblieben, seine
Gemahlin Ocrisia aber als Gefangene nach Rom geführt worden war,
wo sie im königlichen Pallaste niederkam. Der Knabe schien von den
Göttern zu hohen Dingen bestimmt, denn Flammen umgaben einst das
Haupt des schlummernden Kindes. Tanaquil verbot sie zu löschen; und
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Collatia Augustus Agrippa Servius_Tullius Ocrisia
Extrahierte Ortsnamen: Crustumerium Nomentum Etrurien Corniculum Rom
ein Verband nach dein Krähenfua, en échiquier, nämlich vier in
Viereck und den fünften in der Mitte, daß überall die Gestalt V
und X sich darbet, wie man in Italien gewöhnlich Baumpstanzungen
anlegte). In der Schlacht ' ließ man die zehn Cohorten der aus
4200 Mann bestehenden Legion, durch Zwischenräume (viae) gesondert,
so neben einander rücken, daß hinter den Zwischenräumen ihrer ersten
Mancheln die zweiten, und hinter deren die dritten standen:
Hastati □ □□□□□□□□□
Principes □□□□□□□□□
Triam □□□□□□□□□□
Seit Casars Zeit war die Cohortenstellung gewöhnlich und der
Unterschied der drei Ordnungen des römischen Fußvolkes horte ganz auf.
Der Oberfeldherr eines römischen Heeres, gewöhnlich ein Consul
oder Diktator, auch Prator, hieß Imperator, welcher Name aus dem
oskischen Worte Embratur, daher Induperator, herzuleiten ist und den
höchsten Feldherrn bezeichnet. Er war Oberrichter im Lager selbst ohne
Appellation in peinlichen Fällen, überhaupt mit großer Gewalt ver-
sehen. Durch einen Senatsbeschluß oder mit Genehmigung des Se-
nats von ihm selbst gewählt stand ihm ein Gehülfe oder Unterfeldherr
(legatus) zur Seite, welcher in Abwesenheit des Oberfeldherrn com-
mandirte. Ihnen folgten die Tribunen, gewöhnlich sechs in jeder Le-
gion, zum Theil vom Volke, zum Th eil vom Feldherrn bestimmt. Die
Tribunen ernannten ihre Centnrionen oder Hauptleute, und diese wie-
derum die Fahnenträger (signiferi oder vexillarii). Unterofficiere waren
die decuriones oder decani. Etwas höher standen die uragi oder
optiones, ähnlich unfern Lieutenants, Die Cornicularii, welche als
Abzeichen vermuthlich ein Hörnchen am Helm führten, waren Rotten-
führer und Gefreite, vielleicht auch Adjutanten der Tribunen.
Der Befehlshaber der Reiterei bei jeder Legion hieß Praefectus
alae. Die einzelnen Abtheilungen derselben hießen tnnnae, welche
unter Decurione» standen.
Das älteste Feldzeichen (signum) war eine Stange mit einem
Bündel Heu, Manipulus genannt; dann ein Speer, an dessen Spitze
eine Hand oder kleine runde Schilde oder sonstiges Bildwerk befestigt
war, z. B. ein Wolf, Stier, (Minotaurus), Roß und Eber. Seit
der Zeit des Marius blieb der Adler, gewöhnlich von Silber, das
Hauptfeldzeichen der ganzen Legion. Die Belohnungen der Tapferkeit
waren für den Feldherrn wie für den gemeinen Soldaten gleich und
meist einfach: Kranze von Eichenlaub für Rettung eines römischen
Bürgers; von Gras oder Grasblumen für den Entsatz einer belagerten
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Marius Marius Eichenlaub