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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Römische Geschichte - S. 23

1896 - Dresden : Höckner
— 23 — 2, Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen, Abstellung ihrer Not durch Verweigerung des Kriegsdienstes während der Kämpfe mit den benachbarten Feinden zu erzwingen, zogen die noch vor der Stadt im Heere vereinigten Plebejer 494 über 494 den Anw und lagerten sich aus einer der Anhöhen, welche stch am rechten Ufer desselben hinziehen, 3 r. Meilen von Rom m der Crusturninischen Felbrnark (1. secessio plebis in rnon-tem sacrum). Zur Wiedervereinigung mit den Patriciern ließen sie sich erst dann bestimmen (Menenius Agrippa und die Parabel vom Magen und den Gliedern), als ihnen durch einen feierlich beschworenen Vertrag Amnestie für den militärischen Ungehorsam, eine wenn auch nur vorübergehende Erleichterung der brückenbsten Schulbverhältnisse, vor allem aber die Einsetzung des Volkstribunates zugestanden worden waren 493. 493 3, Die von der Plebs zu wählenben tribuni plebis hatten das Recht, innerhalb der Stadt und des Bannkreises die einzelnen Plebejer aus ihren Anruf gegen die Übergriffe der patricischen Magistrate (bei der Aushebung, der Umlage des tributum und vor Gericht) zu schützen (ius auxilii) und genoffen zu biedern Behnse für die Dauer ihres Amtes Unver-i etztich feit der Person (sacrosanctitas). Unter dem Schutze der letzteren entwickelte stch dann im Anschluß an den weiteren Stänbefarnpf allmählich nicht nur das Recht, Sonderversammlungen der Plebs (concilia plebis) z u berufen (ius cum plebe agendi), und sie daselbst in ihren eigenen Angelegenheiten Beschlüffe faffen zu lassen, sondern auch das Recht der Jntercesfion (ius intercedendi), fräst dessen die Tribunen auch allgemeine magistratische Handlungen, sei es der Verwaltung oder der Gesetzgebung, zum Schutze der ganzen Plebs vereiteln und welches sie im Falle des Widerstandes der Magistrate mit Gewalt geltend machen sonnten (ms pren-sionis). Außerdem erhielten die Tribunen in den beiden von ihnen selbst ernannten und ebenfalls unverletzlichen t bi len Gehilfen, welche zunächst zu ihnen in einem ähnlichen Verhältnisse standen, wie die Quästoren zu den Konsuln. 4. Innere Kämpfe bis zur lex Pablilia 471. 1. Die wirtschaftliche Lage der Plebs war durch die jüngste Verftänbigung über die Schnlbensrage nur für den Augenblick gebessert; die Ursachen der früheren Verarmung bauerten fort, zumal ba die Grenzfehben mit den Nachbarvölkern fein ©nbe fanden und feineswegs immer glücklich ver-

2. Römische Geschichte - S. 26

1896 - Dresden : Höckner
— 26 — 450 den Jahres noch hinzugefügten die „Xii tabulae“ bildeten. Sie wurden später zusammen auf dem Forum vor der Senats-kurie aufgestellt und galten bis in die spätesten Zeiten herab als die Quelle des gesamten Staats- und Privatrechts. Unter den privatrechtlichen Bestimmungen der Zwölftafelgesetze sind für die Geschichte des Ständekampfes wichtig: 1) die Feststellung eines gerichtlich einklagbaren Zinsmaximums von 8'/s % für das 10monatliche, also 10 °/o für das 12 monatliche Jahr; 2) die Wiederholung des strengen alten Schuldrechts; 3) die Erneuerung des Verbotes des conubium zwischen Patriciern und Plebejern. In staatsrechtlicher Beziehung wurde die persönliche Freiheit der Bürger gewahrt durch erneute Verbürgung des Provokalionsrechts und durch das Verbot, über Leben und Tod eines Bürgers anders als in Centuriatkomitien zu richten. 6. Die 2. 89668810 plebis und die Wiederherstellung der alten Verfassung 449. 1. Während des ersten Jahres des Decemvirates scheint sich unter Patriciern wie Plebejern ein Gegensatz zweier Parteien gebildet zu haben. Der ehrgeizige Decemvir Appius Claudius und sein Anhang wollte, verleitet durch den Besitz einer außerordentlichen Machtfülle und die Beliebtheit, deren sich das Decemvirat wegen des Gesetzgebungswerkes und der Milde feines Regimentes erfreute, unter Aufhebung des Tribunales in der Form des Decemvirates ein oligarchisches Regiment begründen- Die andere Partei, welche unter Führung der Horatier und Valerier die Mehrheit der Patricier umfaßte und sich auf die bewährten tribnnicifchen Führer und die Vornehmeren unter den Plebejern stützte, hoffte im Jntereffe der Erhaltung der Aristokratie durch Herstellung gleichen Rechts das wahre Wohl der Gesamtbürgerschaft um so besser zu fördern. 2. Dieser gemäßigteren Partei gegenüber wußte Appius Claudius durch seinen Einfluß auf die Neuwahlen aus Patriciern und Plebejern diejenigen Männer neben sich in das Decemvirat des zweiten Jahres zu bringen, welche er zur Durchführung seines Planes bedurfte. Indem sie nicht nur keine Provokation gestatteten, sondern sich auch verabredeten, nicht gegen einander zu intercedieren, richteten sie eine völlige Gewaltherrschaft auf, welche zwar am schwersten die Plebejer traf, aber auch auf den einsichtigeren Patriciern lastete. 3. Als die Decemvirn aber nach Ablauf des Jahres ihr Amt nicht niederlegten, brachte während eines unglücklichen Krieges gegen Sabiner und Äquer die Ermordung des verdienten und freimütigen plebejischen Militürtribuneu Siccius Den-

3. Römische Geschichte - S. 48

1896 - Dresden : Höckner
— 48 waren die vordem bedeutungslosen, jetzt aber die ganze Gesetzgebung beherrschenden Tributkomitien und die im demokratischen Sinne reformierten Centnriatkomitien zu einander gleichgestellten Versammlungen der souveränen Demokratie geworden. Der damit geschaffene Dualismus in der Volksvertretung mußte verhängnisvoll wirken, sobald es den zur Ochlokratie hinneigenden demokratischen Elementen des Staates gelang, die Autorität des Senates zu untergraben. 3. Ausdehnung der römischen «Herrschaft üöer das tyrrhenische und das adriatische Meer und die Begründung derselben in der Woebene. 1. Die Bedrängnis, in welche Karthago durch den furchtbaren und erst nach länger als 3 Jahren (238) von Hamil-kar Barkas niedergeschlagenen Ausstand seiner Söldner und der Libyer geriet, benutzte der römische Senat in un- 238 redlicher Selbstsucht, um 238 die Abtretung der für die Beherrschung des tyrrhenischen Meeres wichtigen Insel Sardinien und später auch Corsicas (227 zur 2. römischen Provinz vereinigt), sowie eine neue Geldzahlung zu erpressen. Der Gegensatz zwischen Rom und Karthago mußte hierdurch unversöhnlich für alle Zeiten werden. 2. Seine Herrschaft im adriatischen Meere begründete Rom durch einen einzigen Sommerfeldzug gegen die fee-räuberischen Illyrier im istrischen Archipel (illyrischer 229-228 Krieg 229 — 228), welche die Küsten, namentlich Griechenlands, weit und breit plünderten, die italischen Kauffahrer be--helligten und schließlich den Sprecher einer römischen Gesandtschaft an die Königin Tenta auf der Rückfahrt überfallen und getötet hatten. 3. Den unmittelbaren Anlaß zum Ausbruch eines neuen Gallierkrieges bot der von dem Volkstribun C. Flami-nius, dem Führer der bäuerlichen Reaktion gegen die überseeische Senatspolitik, nach langen Kämpfen 232 durchgesetzte Äntrag, das reiche senonische Gebiet der Mark Picenum an römische Bauern zu verteilen?) Sofort gerieten die dadurch bedrohten benachbarten keltischen Stämme, voran die Bojer J) Aus der Zeit dieses Kampfes der plebs rustica mit dem Senate stammt auch die lex Claudia, welche im Senat nur durch Flaminius unterstützt, 218 durchging. Sie verbot den senatorischen Familien Schiffe über einen Tonnengehalt von 300 Amphoren zu halten, wodurch dem Senate mit der Möglichkeit der Rhedergeschäfte die Erträge seiner eigenen Politik abgeschnitten werden sollten. Das Gesetz enthielt wahrscheinlich auch schon das Verbot der Beteiligung an den Lieferungsgeschäften der Publikanen.

4. Römische Geschichte - S. 50

1896 - Dresden : Höckner
der gallischer Völkerschaften glücklich bewerkstelligten Übergang konnte der Sieg nicht aufwiegen, welchen die römische Reiterei noch am Flusse in einem Gefecht über die punische davontrug. Während Scipio den größten Teil seines Heeres unter seinem Bruder Gnäus nach Spanien sandte und selbst nach Oberitalien eilte, um den Oberbefehl über die dortigen Truppen zu übernehmen, gelangte Hannibal anfangs November nach 15 tägigem gefahr- und verlustreichem Marsche (Angriffe feindseliger Bergvölker) über den kleinen St. Bernhard mit nur noch 20,000 M. 5. F., 6000 Reitern und 20 Elefanten in die Ebene Oberitaliens. 3. Hannibals Siege über den Konsul P. Scipio und seine Reiterei am Ti ein ns (Lebensrettuug des Scipio durch seinen Sohn) und über das andere aus ©teilten zurückberufene Konsularheer des allzu zuversichtlichen Sempronius nach seiner Vereinigung mit jenem an der Trebia Ende Dezember 218 sicherten ihm den Anschluß der oberitalischen Keltenstämme und damit eine vortreffliche Operationsbasis (Entlassung der italischen Gefangenen). 4. Zur Deckung der Hauptzugänge nach der eigentlichen italischen Halbinsel standen zwei neue konsularische Heere, das eine unter dem tüchtigen Servilius bei Ariminum an der adriatischen Küste (zugleich gegen die Gallier), das andere bei dem etrnrischen Aretium. Den Oberbefehl des letzteren übernahm mit Umgehung aller religiösen Formen und unbekümmert um die Gesandtschaft des hierüber empörten Senates C. Fla-minius. Hannibal jedoch umging diese Stellungen der Römer und brach, durch gallische Hilfsvölker verstärkt, über den westlichen Apennin nach einem entsetzlichen Marsche durch die überschwemmten Niederungen des Arnus (Verlust eines Auges) in Etrurien ein. Indem er das Land weit und breit verheeren ließ und selbst seinen Marsch südwärts gegen das ungedeckte Rom fortsetzte, verlockte er den unbesonnenen Flaminius zur überstürzten Verfolgung bis zum Trasimenischen See, wo dieser im April 217 überfallen und mit seinem ganzen Heere vernichtet wurde (Eindruck der Niederlage in Rom). 5. Rom wurde jetzt in Verteidigungszustand gesetzt und durch die Wahl der Komitien Qu. Fabius Maximus, ein Mann altrömischer Art und eifriger, aber besonnener Vertreter der Senatspolitik, aus Grund einer Verständigung der Nobilität mit der Volkspartei zum Diktator ernannt. Doch Hannibal wandte sich nicht gegen die Hauptstadt, sondern der adriatischen

5. Römische Geschichte - S. 60

1896 - Dresden : Höckner
— 60 — als die Nobilität durch Aufnahme frischer Kräfte aus dem ohnehin in sittlicher Verderbnis mit ihr wetteifernden Volke sich nicht verjüngen konnte und wollte (Bacchanalien 186, Censur des Cato 184; Strafgesetze gegen Luxus und 1. lex de ambitu 181). 2. Insbesondere verhängnisvoll aber wurde die Herrschaft der Nobilität durch den engen Anschluß des im Zusammenhange mit dem eigentümlichen Systeme der indirekten römischen Staatsverwaltung neugebildeten Ritter st andes (ordo equester). Die Staatspächter (publicani) bildeten eine Geldaristokratie, welcher der Senat nur ungern entgegentrat, zumal da auch die herrschenden Häuser mit Umgehung der lex Claudia (S. 48) durch ihre Freigelassenen an den großen gewinnbringenden Handelsgesellschaften dieser „Ritter" mit ihren Kapitalien sich Beteiligten. Da nun bei der großen Frage der auswärtigen Politik, ob das bisherige unabhängige Staatensystem unter römischer Schutzherrschaft oder die Provineialverfafsung erweitert werden sollte, der Ritterstand in erster Linie mit seinem Interesse und natürlich im Sinne der letzteren beteiligt war und mit diesem immermehr dasjenige der herrschenden Senatspartei sich verband, so gewannen die Ritter durch den Senat auf die fortschreitende Eroberungspolitik einen verhängnisvollen Eiusluß. Dabei geriet die Volkssouveränität immer mehr in die Hände des seit dem Wegfall der Kriegssteuer (nach dem 3. mace-donischeu Kriege) auch hierfür leicht zu gewinnenden hauptstädtischen Pöbels, der sich durch deu Hinzutritt von gewinnsüchtigen Freigelassenen (libertini) und ebenso bedürftigen, als vergnügungssüchtigen Proletariern (panem et circenses) fortwährend vermehrte. 3. Die Vollendung der römischen Herrschaft über die Mittelmeerländer des Ostens und des Westens 171-133. 1. Der Sturz des macedonischen Königtums (3. macedon. Krieg) 171—168. 1. Seit der letzten Ordnung der östlichen Verhältnisse bestand ein scharfer Gegensatz zwischen P erg am um und Mace-donieu, dessen König durch die Römer und ihre Schützlinge vielfach gereizt und am Ende um fast alle Früchte seiner Anstrengungen irrt Dienste jener gebracht worden war. Als Philipp \T. 179 starb, setzte sein gleich gesinnter Sohn Perseus die Rüstungen seines Vaters fort und wurde bald der Mittelpunkt aller römerfeindlichen Bestrebungen im Osten. Derartigen Vorbereitungen kamen aus der anderen Seite die Ränke des Königs Eumenes von Pergamum, welcher den wachsenden Einfluß Maeedoniens im Osten fürchtete, und die Kriegslust der jetzigen eroberungslustigen Stimmführer im römischen Senate entgegen. Der Bericht, welchen Eumenes persönlich dem Senat über die Lage der Dinge im Osten erstattete, führte die Kriegserklärung der Römer herbei (171).

6. Römische Geschichte - S. 75

1896 - Dresden : Höckner
— 75 — doch wurde die Gefahr eines Sturzes des verhaßten und jetzt tief gedemütigten Senatsregimentes für jetzt noch beseitigt durch die politische Unfähigkeit des Marius und die Verworfenheit der Parteiführer, die ihn als Werkzeug zu benützen gedachten. 2. Noch während die äußere Gefahr drohte, war das unaufhaltsame Fortschreiten des sozialen Notstandes aufs neue in dem 2. Sklavenkrieg auf ©teilten (103—100) sichtbar geworden. Jetzt versuchten die beiden gewalttätigen Demagogen, der Volkltribun Apnlejus Saturniu us und der Prätor Servilius Glaucia, im Bunde mit dem von den Optimalen gekränkten und vor allem um seine Soldaten besorgten Konsul Marius, ihre weitgehenden revolutionären Absichten ins Werk zu setzen. Die beiden Gesetzesvorschläge (ein Getreide-- und ein Ackergesetz), mit denen Saturuinus i. I. 100 100 hervortrat, gingen unter gewalttätigen Scenen durch, und auch die Tribunenwahlen für 99 wurden int Sinne der Demagogen durchgebracht. 3. Allein die Ermordung des C. Memmius, des Mitbewerbers von Glaueia ums Konsulat, brachte sogar das Volk gegen sie auf, so daß die Optimalen im Einklang mit demselben den Konsul Marius selbst mit der Vernichtung seiner früheren Verbündeten beauftragen konnten. So verschaffte Marius selbst wider seinen Willen den Optimaten aufs neue das Übergewicht, ohne sie darum doch zu versöhnen. Seines Ansehens als Staatsmann beraubt, ging er nach Asien. Eine abermalige politische Reaktion offenbarte sich in der Abschaffnug der Satnrninifchen Gesetze und in der Beschränkung des tribn-nicischen Vorschlagsrechtes und damit auch der tribnnieischen Agitation 4. Dagegen unternahm es aus der Mitte der Nobilität selbst der Tribun M. Livius Drusus, der Sohn des Gegners von C. Gracchus, ein junger Mann von edler und ernster Gesinnung, die der Senatsregterung bei Fortsetzung ihrer Politik drohende Gefahr durch Eingehen auf die unumgänglichen Forderungen der Volkspartei zu beschworen und zugleich durch Abschaffung des willkürlich gehandhabten Richterprivilegs der Ritter das Gefühl allgemeiner Unsicherheit zu bannen. Im Jahre 91 beantragte er deshalb die Rückgabe der Gerichtsbarkeit an den 91 Senat; doch sollten ihm bei der Ausstellung Der Geschwornenliste 300 Ritter durch Wahl beigegeben werden. Die Zustimmung des Volkes suchte Livius durch ein Getreidegesetz, durch die Wiederaufnahme des Kolonialgesetzes seines Vaters

7. Römische Geschichte - S. 79

1896 - Dresden : Höckner
— 79 — das Konsulat für 86; doch starb Marius schon ant 17. Tage desselben im Januar 86, beladen mit dem Fluche sehtet Mit- 86 bürger. 7. Zum ersten Male hatte die Demokratie die Regierung längere Zeit in den Händen (ßinna Konsul 87—84); aber sie beschränkte sich auf die Abschaffung der Sullanischen und die Wiederherstellung der Sulpicischen Gesetze, vor allem andern bemüht, sich in der Herrschaft zu behaupten, bis Cinna 84 selbst ein Opfer des von ihm großgezogenen revolutionären 84 Geistes int Heere wnrde; er wurde zu Ancona auf dem Marsche gegen Sulla ermordet. 8. Im Frühjahr 83 landete Sulla mit seinen Truppen in Brnudisiurn. Für den nun beginnenden zweijährigen Kantpf wurde es entscheidend, daß die Italiker im Verlaufe desselben sich ihm zuwandten; schon bald nach seiner Ankunft führte ihm der junge Cn. Pornpejus, Sohn des Strabo, 3 von ihm selbst in Picenurn gebildete Legionen zu; andere Italiker gewann er selbst durch Zusicherung des Bürgerrechtes. Nach mehreren Siegen über die demokratischen Konsuln besetzte Sulla 82 Rom ohne Schwertstreich, wo vorher die Gegner der Mariciuer in der Kurie ermordet worden waren, und vernichtete das Heer der den Marianern treu gebliebenen Smmniter und Lueaner unter den Mauern Roms am Collinischen Thore (Niedermetzelung der Gefangenen). Mit dem Falle Pränestes (Selbstmord des Marius) war Italien in Sullas Händen. Seinen Sieg vollendete dann Pompejus durch Unterwerfung der Reste der Marianifchen Partei in Sicilien und Afrika. 3 Sullas Diktatur und Wiederherstellung der Senatsherrschaft 82—79. 1. Als Diktator auf unbestimmte Zeit mit unbeschränkter Vollmacht (dictntor perpetuus) übernahm Sulla nicht nur thatsächlich die Alleinherrschaft, gestützt auf seine mit Landlosen durch ganz Italien ausgestatteten 120,000 Soldaten und 10,000 mit dem Bürgerrecht beschenkte Sklaven (Leibwache der Cornelii), sondern auch die Aufgabe einer Neugestaltung der Verfassung im aristokratischen Sinne, nachdem er zuvor die Reste der Gegenpartei in Rom und den italischen Landstädten zuerst in formloser Anwendung des Kriegsrechts, dann durch Proskriptionen bis zur rechtlichen Vernichtung ihrer Familien (Ausschließung der Nachkommen von

8. Römische Geschichte - S. 51

1896 - Dresden : Höckner
— 51 — Küste zu, um die Möglichkeit einer Verbindung mit Karthago zu gewinnen und sein geschwächtes Heer wieder zu kräftigen (Einführung der römischen Bewaffnung und Kampfesweise bei den afrikanischen Fußtruppen). In der Hoffnung freilich, die römische Bundesgenossenschaft für sich zu gewinnen, täuschte er sich. Von dem immer in kluger Defensive sich haltenden Fa-bius Maximus „Cunetator" („der Schild Roms") gefolgt, zog er unter beständigen Verwüstungen an der Küste entlang nach Apulien (Einbruch durch Samnium nach Campanien. List auf dem Rückmarsch: Durchbruch bei Casilinum). 6. Unzufrieden mit der unthätigen Kriegführung des Diktators, erhob sich jetzt aufs neue die Opposition der durch die punischen Raubzüge am schwersten getroffenen bäuerlichen Plebs. Die Komitien wählten den ruhmredigen plebejischen Reiteroberst Minucius Rufus zum 2. Diktator; doch trat derselbe, als er nur durch Fabius vor einer vollständigen Niederlage bewahrt worden war, wieder zurück. Allein für das Jahr 216 wurden, nicht ohne erneute heftige Parteikämpfe, von der Volkspartei der kriegseifrige Emporkömmling C. Te-rentius Varro, von der Nobilität der kriegstüchtige und besonnene L. Ämilins Paullus, ein Patricier aus altem Hause und Gesinnungsgenosse des Fabius, zu Konsuln gewählt. In seinem Ungestüm suchte jener an der Spitze eines Heeres von 80,000 Mann Fußvolk und 6000 Reitern die in Rom geforderte Entscheidungsschlacht bei dem apulischen Städtchen Cannä am Ausidus in einer Stellung, welche für die numidische Reiterei geeigneter war, als für das römische 216 Fußvolk: sie endete mit einer vernichtenden Niederlage beider Konsuln. Ämilius fiel, während sich Varro mit den Resten des geschlagenen Heeres wieder vereinigte. 7. Im Unglück fand der römische Staat unter der sicheren Haltung des Senats (Fabius), welcher jetzt durch einen Diktator nicht nur aus den gewesenen Magistraten, sondern auch aus im Kriege ausgezeichneten Bürgern ergänzt wurde, mit dem Ende des inneren Haders (Empfang des Varro) feine innere Festigkeit wieder. In dem Augenblick, wo der siebente Teil der Gesamtzahl kampsfähiger italischer Männer verloren war, wurden die Anerbietungen Hannibals (Loskauf der römischen Gefangenen), der statt gegen das wohlbefestigte Rom nach Capua vorrückte, abgewiesen, die der eannensischen Niederlage entronnenen Soldaten zu zwei neuen Legionen formiert und zu schimpflichem und unbesoldetem Kriegsdienste in Sicilien verurteilt, die 4*

9. Römische Geschichte - S. 86

1896 - Dresden : Höckner
— 86 — 5. Auf dem Marsche nach Jerusalem empfing Pompejus die Nachricht vom Tode des Mithridales. Er hatte in seinem bosporanischen Reiche nochmals ein Heer gerüstet, mit welchem er durch die Donauländer nach Italien einzudringen gedachte; aber seine hartbedrückten Unterthanen hatten sich unter Führung seines eigenen, vom Mißtrauen des Vaters verfolgten Sohnes Pharnaces gegen ihn erhoben. In seinem Palaste zu Pauticapäum eingeschlossen, gab sich der alternde Tyrann verzweifelnd selbst den Tod (63). 3 Dte Verschwörung des Qtatiliim 65 — 62. 1. Pompejus wurde als der unbestreitbar mächtigste Mann im römischen Reich von der Senats- und Volkspartei in gleicher Weise gefürchtet; indem sie sich beide aber während seiner Abwesenheit heftiger denn je bekämpften, halfen sie der ihnen beiden unwillkommenen Monarchie die Wege ebenen. Im Mittelpunkte des Parteikampfes standen die Wahlen, deren Umtriebe zum großen Teil die Gesetzgebung und fortwährend neben den Repetundenprozeffen die Gerichte beschäftigten. Mit Mühe behauptete der Senat den Angriffen der Opposition gegenüber seine Stellung, zumal da nun auch die extremen Elemente, d. H. der Auswurf aller Gefellschaftsklassen, dem nicht an der Änderung, sondern an dem Umsturz aller staatlichen Ordnung gelegen war, das Übergewicht zu erlangen drohten. 2. An der Spitze dieser anarchischen Partei stand L. Sergius Catilina, aus einer herabgekommenen patricischen Familie, begabt und energisch, aber von früher Jugend an zu jedem Verbrechen fähig, nach seiner Henkerthätigkeit bei den Sullanischen Proskriptionen 77 Quästor, 68 Prätor in Afrika, wo er sich schwere Erpressungen zu schulden kommen ließ. Erbittert durch seine wiederholte Zurückweisung bei der Konsulwahl und getrieben durch seine zerrütteten Verhältnisse, stützte er seine Umstnrzpläne (1. Verschwörung 65) insbesondere auf die verdorbene und verschuldete vornehme Jugend. Trotz der Unterstützung eines Cäsar und Crassus unterlag er auch bei seiner 63 dritten Bewerbung um das Konsulat für 63 und zwar diesmal dem großen Redner Cicero, welcher mit C. Antonius gewählt wurde. 3. M. Tullius Cicero, geb. 106 bei Arpinum im Volskerlande als Sohn eines Gutsbesitzers ritterlichen Standes, war nach sorgfältiger wissenschaftlicher Ausbildung durch griechische Lehrer in Rom zuerst i. I. 80 als Sachwalter vor

10. Römische Geschichte - S. 87

1896 - Dresden : Höckner
— 87 — Gericht einem Günstling des Snlla entgegengetreten (oratio pro Roscio Amerino) und hatte dann in Griechenland seine Studien fortgesetzt. Nach seiner Rückkehr wurde er 75 Quästor in Si-cilien (Anklage gegen Vcrres 70), 69 Ädil, 66 Prätor (oratio de imperio Cn. Pompei). Als er 63 mit dem Konsulate das Ziel seines Ehrgeizes erreicht hatte, bemühte er sich vor allem die Grundlagen der republikanischen Verfassung zu hüten; aber ohne eine scharf ausgeprägte politische Meinung zwischen den Parteien bett Strömungen des Tages folgenb und dem Erfolge huldigend, war er nicht im stände, vermöge feiner Redegabe allein neben den entschlossenen Leitern der Ereignisse auf diese einen bestimmten Einfluß zu gewinnen. 4. Von den Absichten der Verschworenen wohl unterrichtet (Fulvia, Curius) und vom Senate mit außerordentlicher Vollmacht bekleidet (21. Okt.), vereitelte Cicero einen abermaligen Versuch Catilinas, seine Wahl zum Konsul (für 62) mit Gewalt durchzusetzen, wie auch einen Mordversuch gegen feine eigene Person. Aber erst als er alle feine Pläne durch die Vorsichtsmaßregeln des Konsuls durchkreuzt sah und dieser ihn im Senat entlarvt hatte (1. Eatilinar. Rede 7. oder 8. Nov.), verließ Catilina die Stadt, um sich in Etrurien mit den Scharen des Centurionen Manlius zu vereinigen (2. Catilinar. Rebe am folgenbeit Tage vor dem Volke). Während nun fein (durch Überlassung der Provinz Macebonien gewonnener) Kollege Antonius mit einem Heere gegen die Anfstättbifchett ausrückte, verhaftete Cicero die durch die Gesanbten der gallischen Allo-broger uttb ihre Briefe verratenen Hanptverfchworenen, barunter bett Prätor Lentulus uttb bett Senator Cetheg us, in der Stadt und überführte sie im Senate des Hochverrats (3. Catilinar. Rede, 3. Dez. vor dem Volke). Der Senat beschloß gegen Cäsars Rat auf das Drängen des M. Porcius Cato, des Urenkels und Nacheiferers des Cenforius, die Hinrichtung derselben (4. Catilinar. Rede 5. Dez.). Catilina selbst erlag Anfang 62 bei Pistoria in Etrurien nach verzweifelter 62 Gegenwehr?) 4. Das 1. Triumvirat 60 und Cäsars Konsulat 59- 1. Als Pontpejus Anfang 61 in Brnndisiurn mit seinem siegreichen Heere landete, entließ er dasselbe in kurzsichtiger Überschätzung seines Einflusses. Aber als einfacher Bürger vermochte er weder im Senat die Bestätigung seiner in Asien *) Sallust. de conmratione Catilinae.
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