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1. Griechische Geschichte - S. 4

1896 - Dresden : Höckner
— 4 — Fortsetzung des Pindus, der unwegsame Korax, trennt die feiner gegliederte östliche Hälfte Mittelgriechenlands von der etwas kleineren westlichen mit den gebirgigen Achelousländern Ätolien und Akarnanien. Im Osten steigt jenseits des Sperchensthales der Öta empor; er tritt so nahe an den malischen Meerbusen heran, daß nur der (jetzt durch Anschwemmungen bedeutend erweiterte) Engpaß der Thermo-pylen frei bleibt. Sein Südabhang senkt sich allmählich zu dem größten ebenen Thalgrund Mittelgriechenlands, zum fruchtbaren Becken des Kephifus in Böotien, dessen Gewässer sich im Kopais-See sammeln; von seiner dicken, nebeligen -uft und dem Fieberhauche feiner versumpften Seeebene leiteten die Alten die geistige Schwerfälligkeit feiner Bewohner her. Westlich steigt das obere Kephisusthal durch die Landschaft Phocis (Delphi) zu dem abgeschlossenen Bergländchen Doris empor. Nach Südosten zweigt sich vom Öta die lange Gebirgskette ab, welche das massive Rückgrat des gesamten Osthellas bildet, aber in den verschiedenen Landschaften je nach ihren höchsten Erhebungen verschiedene Namen trägt: dem Korax .nmächst der ca. 2500 m hohe doppelgipfelige Parnassus, dann der Helikon und der Kithäron, der mit dem Par-iies die Grundlinie des Dreiecks der Landschaft Attika darstellt. Südlich vom Parnes breitet sich die attische Ebene aus, welche im Osten vom Brilessus oder Pentelikon und dem Hymettus begrenzt wird. Die äußerste Spitze der attischen Halbinsel läuft in das Vorgebirge Sunium aus und ist mit niedrigen Bergmaffen (Laurium) angefüllt.1) 5. Die kleine Gebirgslandschaft Megaris vermittelt den Übergang von Böotien und Attika über den nur 3/4 Meile breiten Isthmus von Korinth zwischen dem farouifchen und korinthischen Meerbusen nach dem iftfelartigen Peloponnes (381 Qn.-M.). Den Kern desselben bildet das von allen Seiten durch hohe Randgebirge ummauerte waldreiche Hochland von Arkadien. Seine binnenländische Natur und geringe Zugänglichkeit, die Vereinzelung seiner Bezirke brachten es mit sich, daß die Kultur hier gegen die Küstenstriche weit thermaischcn Golf und dem akrokerauuischen Vorgebirge (40,5—39 o) eine Breite von mehr als 30 M. (220 km) behält, bis auf 16 M. (120 km) verengert. *) Zu den genannten größeren Landschaften Mittelgriechenlands kommen noch mehrere kleinere: Malis, Trachis, Lokris, dessen Bewohner in die epikn emidischen, opuntischen und ozolischen Lokrer zerfielen.

2. Griechische Geschichte - S. 3

1896 - Dresden : Höckner
— 3 — Pindus gebildeten und nach Südost sich öffnenden Winkel aus einer Folge von drei breiten Ringebenen. Sie werden von Ge-birgsmanern umgürtet, deren Gewässer in die Ecke des tiefeingeschnittenen t her maischen Meerbusens sich zusammendrängen. Zwischen den Mündungen des Axius und Strymon springt die breite Bergmasse der Halbinsel Chalcidice mit drei buchtenreichen Felszungen weit in das ägäische Meer hervor. Die östlichste derselben, die waldige Akte, läuft in den weithin sichtbaren Athos (1935 m) aus. Ebenso streckt das östlich von Macedonien gelegene und durch das Rhodope-Gebirge von ihm getrennte fruchtbare Thracien eine Halbinsel, den schmalen thracischen Chersones, ins Meer hinaus. 3. Vom 40. Breitengrade an, aber wiederum nur an der Ostseite, nimmt die Gliederung nach Süden zu, und die Landschaften verlieren mehr und mehr den Charakter von Alpenländern. Am Lakmon, dem nördlichen Knotenpunkt des Pindus, dessen langgezogene Hauptkette mit ihren hohen zackigen Gipfeln die Wasserscheide zwischen dem ägäischen und ionischen Meer bildet, beginnt Nordgriechenland. Vom Lakmon ziehen sich die Berge nordwestlich bis zum akrokeraunischen Vorgebirge, östlich bis zum Olympus. An den Olymp (2985 ui), den gewaltigen nordöstlichen Eckpfeiler der thessa-lischen Landschaft, reihen sich südwestlich die sog. kambunischen Berge (eigentlich nur einer der vielen Teilnamen jener niedrigen Bergzüge), südöstlich Ossa und Pelion. Im Quellgebiet des Spercheus schlägt die bisher südsüdöstliche Streichungsrichtung des Pindus in bem breiten waldreichen Othrys plötzlich nach Osten um. Der Othrys bildet den südlichen Grenzwall der wasserreichen und fruchtbaren Kessellandschaft Thessalien (Pferdezucht), deren Gebirgsring nur an zwei Stellen durchbrochen wird, durch den pagasäischen Meerbusen zwischen Pelion und Othrys (Halbinsel Magnesia) und durch dietempe-schlucht zwischen Olymp und Ossa, das Durchbruchstal des Pe-neus. Trotzdem blieb Thessalien ohne wesentlichen Anteil am Seeverkehr, und darum haben seine Bewohner auch niemals vollen Anteil an der Entwickelung der griechischen Kultur gewonnen. 4. Unter dem 39. Breitengrade beginnt Mittelgriechenland (Hellas im engeren Sinne), an dem südlichsten Knoten-' punkte des Pindus, dem Tymphrestus, welcher sich zwischen dem ambracischen und malischen Golse erhebt?) Die J) Durch den Eintritt des ambracischen und des Malischenmeerbusens wird die griechische Halbinsel, welche von ihrer Wurzel zwischen dem 1*

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 48

1891 - Dresden : Höckner
— 48 — Orleans, Reims). Anch bei den späteren Teilungen wnrde dieser Grundsatz im wesentlichen festgehalten, die austrasische Residenz jedoch nachher nach Metz vorgeschoben und zwar infolge der neuen Eroberungen auf deutschem Boden. Zu solchen gab der Tod Theoderichs d. Gr. 526 den Merowingern freie Hand. 2. Für die Stellung des fränkischen Reiches östlich vom Rhein war es entscheidend, daß der älteste der Söhne, Theude-531 rieh, 531 mit seinem Bruder Chlotar und im Bunde mit den benachbarten Sachsen den -^thüringerfönig Hermanfried überwand (Entscheidungsschlacht bei Burg Scheidungen an der Unstrut).1) Das südwestliche Thüringerland zwischen Thüringer Wald und Donau kam als zinspslichtiges Land zum Frankenreiche, in dem nördlichen Gebiete zwischen Bode und Unstrut erhielten die Sachsen Wohnsitze. Doch blieb Thüringen unter eigenen Herzögen und eigenem Rechte noch lange ein unsicherer Besitz. 534 3. Um dieselbe Zeit (534) gelang den jüngeren Brüdern Chlotar und Childebert die Eroberung des innerlich zerrütteten Burgunderreiches; aber auch diesem blieb eine gewisse Selbstständigkeit in Recht und Verfassung. Zu dieser wesentlich romanischen Erwerbung kamen noch die westgotischen Besitzungen zwischen Garonne und Pyrenäen (bis auf Septimanien) und die von dem Ostgotenkönig Vitiges abgetretene Provence. Ihnen gegenüber verstärkte die Erwerbung des alamanntfchen, unter ostgotischem Schutze stehenden Rätiens von demselben Könige und der bald nachher erfolgende freiwillige Anschluß der Baiern2) zwischen Lech, Donau und Enns die germanischen Elemente des Frankenreiches; freilich behauptete auch Baiern seine innere Selbständigkeit unter seinen agilolfingifchen Herzögen. Rur auf kurze Zeit 558 — 561 bereinigte der grausam-despotische Chlotar I. das ganze Frankenreich unter feinerherrschaft. ') Die Thüringer, im wesentlichen die Nachkommen der alten Hermunduren (nordöstlich vom Thüringer Walde) waren zuerst gegen Ende des 4. Jahrh, aufgetaucht. Sie hatten ihr Gebiet (zwischen Harz^ Werra, Rhön und Elbe-Saale) allmählich im Norden bis an die untere Elbe (nach dem Abzug der Langobarden), im Süden bis an die Donau (nach dem Abzug der Burgunder), ausgedehnt. 2) Die Baiern, welche zuerst etwa 520 erwähnt werden, sind aus den suebischen Markomannen und verwandten benachbarten Stämmen erwachsen. Eine Zeitlang von den Hunnen abhängig, verließen die Markomannen gegen Ende des 5. Jahrh, ihre böhmische Heimat (Baiuvarii) und besetzten das bis dahin von den Rugiern eingenommene Noricum.

4. Teil 2 - S. 6

1887 - Leipzig : Teubner
- 6 — B. Die freien Germanen: Das westliche Deutschland: a) Das Tiefland, damals noch eine öde, halb von Wasser und Sumpfmoor bedeckte Ebene: An der Nordseeküste, nördlich von den Batavern die Frisen zwischen Yssel und Ems, die Chauken zwischen Ems und Elbe. Südlich von den Frisen: Chattuarier, Chamaven (Gau Hamalant), Tubanten (Twente), Bructerer im Münsterlande, später südlich der Lippe (hier ein Bructerergau). Südlich von den Chauken: Angrivarier, später Engern, an beiden Seiten der Weser, Chasuasier an der Hase, nördlich vom Teutoburger Walde. Oestlich von den Angrivariern die suebischen Langobarden zwischen Weser und Elbe und über diese hinaus (auch Barden; Bardengau, Bardewieck); südlich an der Aller (Celle) die Dulgubnier. b) Das mitteldeutsche Bergland, damals von Urwäldern bedeckt, deren Eichen- und Buchenbestände den Schweineherden Mast boten, während der starke Wildstand reiche Jagdbeute lieferte: An Ruhr und Sieg die Usipeter und Tenchterer (von Norden eingedrungen; vorher hier die Sigambrer, ihre Verpflanzung durch Tiberius Abt. I § 192), um den Harz die Cherusker; südwestlich und südlich von ihnen die Chatten (Hessen) zwischen Taunus und oberer Werra, Cäsar begreift sie noch unter dem Suebennamen (Haar und Bart, der eiserne Armring Tac. Germ. 31); östlich von den Chatten die suebischen Hermunduren (später Duringi, Thüringer) zwischen Werra und Elbe, südlich vielleicht bis an Main und Eger. Das östliche Deutschland. Hier nur suebische Stämme (Haartracht der Sueben Tac. Germ. 38: obliquare crinem nodoque substringere). a. Cimbrische Halbinsel und Ostseeküste: Reudingi an den Elbmündungen, Aviones auf den holsteinischen Inseln der Nordsee, Anglii und Varini-*In Holstein und Schleswig, Eudoses in Jütland. In Pommern, Mecklenburg, auf Rügen die Rugier, nördlich der Netze die Skiren und Turcilinger1); von der unteren Weichsel bis zum Pregel die Gotonen. J) Nach Müllenhoff waren die Rugier und Lemovier auf Vorpommern und Mecklenburg beschränkt, ihre Nachbarn auf den dänischen Inseln die Heruler und Skiren.

5. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 21

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
21 um Roms Oberherrschaft der die Germauen aufrecht zu halten. Dazu gengten seiner Meinung nach friedliche Mittel. Die Fürsten der einzelnen Völker waren durch Geschenke von Schmuck, Waffen und Wein den Rmern willfhrig zu ftimmen, und so war dafr gesorgt, da es in jedem Volke eine starke Partei gab, die jeder Feindseligkeit gegen Rom widerstrebte. Der waffenfrohen, aben-teuerlustigen Jugend bot der rmische Heeresdienst einen gln-zenden Schauplatz und lockende Aussicht auf kriegerische Ehren. Die landbauende Bevlkerung fand fr ihre Erzeugnisse an Leder, Haaren, Hanf, Wachs, Leinenstoffen, Gemsen nsw. guten Absatz bei den rmischen Hndlern, die in groer Anzahl das Land durch-zogen und die einzelnen Hfe absuchten. Der Handel war zunchst nur Tauschhandel; die Bauern gaben ihre Waren her gegen Schmuck, Putz, Tand, Gerte, feinere Stoffe usw., aber bald lernten sie auch den Wert geprgten Silbers kennen, und besonders die nahe der Grenze Wohnenden nahmen gern rmische Mnzen an, fr die sie auf den rmischen Mrkten jenseit des Rheins alles einkaufen konnten, wonach ihr Herz begehrte. So gewhnten sich die Westgermanen an die rmische Kultur, die immer neue Bedrfnisse bei ihnen hervorrief. Noch mehr aber rechnete Tiberius auf die unausrottbare Zwie-tracht unter den Germanen. Diese brauchten die Rmer nur zu entfesseln und anzufachen, um jede ihnen bedrohliche Steigerung der Volkskraft in den germanischen Vlkerschaften zu verhindern, und solche Knste wuten die rmischen Staatsmnner meisterlich anzuwenden. Tiberius erlebte selbst noch groe Erfolge seiner klugen Politik. Die ruhmreichen Helden Marbod und Arminins waren zu Huptern von Vlkerbndnissen geworden, in deren^emem die Markomannen, in deren anderem die Cherusker die Fhrung hatten. Wehe den Rmern, wenn beide sich zu gemeinsamem Kampfe gegen das Weltreich zusammengetan htten! Aber sie entzweiten sich, als einige Völker an der unteren Elbe sich lieber den Markomannen als den Cheruskern anschlieen wollten. Ein blutiger, mit hchster Erbitterung gefhrter Krieg, der die Kraft beider Vlkerbndnisse schwchte, verlief schlielich zugunsten der von Arminius gefhrten Cherusker. Unter den Markomannen selbst brach ein Aufstand gegen die Herrschaft des Marbod aus, der flchtig an der Grenze des Rmischen Reiches um gastliche Aufnahme bitten mute (19). Gndig gewhrte sie ihm Tiberius, und der frher Rom fo gefhr-liche Germanenknig lebte lange Jahre bis zu feinem Tode in Ra-venna von einem rmischen Gnadensolde. Auch der herrliche Arminius erlag der Zwietracht und Eifersucht. Sein Bestreben, die Grundzge staatlicher Ordnung, wie er

6. Teil 2 - S. 6

1887 - Leipzig : Teubner
— 6 — B. Die freien Germanen: Das westliche Deutschland: a) Das Tiefland, damals noch eine öde, halb von Wasser und Sumpfmoor bedeckte Ebene: An der Nordseeküste, nördlich von den Batavern die Frisen zwischen Yssel und Ems, die Chauken zwischen Ems und Elbe. Südlich von den Frisen: Chattuarier, Chamaven (Grau Hamalant), Tubanten (Twente), Bructerer im Münsterlande, später südlich der Lippe (hier ein Bructerex'gau). Südlich von den Chauken: Angrivarier, später Engern, an beiden Seiten der Weser, Chasuasier an der Hase, nördlich vom Teutoburger Walde. Oestlich von den Angrivariern die suebischen Langobarden zwischen Weser und Elbe und über diese hinaus (auch Barden; Bardengau, Bardewieck); südlich an der Aller (Celle) die Dulgubnier. b) Das mitteldeutsche Bergland, damals von Urwäldern bedeckt, deren Eichen- und Buchenbestände den Schweineherden Mast boten, während der starke Wildstand reiche Jagdbeute lieferte: An Ruhr und Sieg die Usipeter und Tenchterer (von Norden eingedrungen; vorher hier die Sigambrer, ihre Verpflanzung durch Tiberius Abt. I § 192), um den Harz die Cherusker; südwestlich und südlich von ihnen die Chatten (Hessen) zwischen Taunus und oberer Werra, Cäsar begreift sie noch unter dem Suebennamen (Haar und Bart, der eiserne Armring Tac. Germ. 31); östlich von den Chatten die suebischen Hermunduren (später Duringi, Thüringer) zwischen Werra und Elbe, südlich vielleicht bis an Main und Eger. Das östliche Deutschland. Hier nur suebische Stämme (Haartracht der Sueben Tac. Germ. 38: obliquare crinem nodoque substringere). a. Cimbrische Halbinsel und Ostseeküste: Reudingi an den Elbmündungen, Aviones auf den holsteinischen Inseln der Nordsee, Anglii und Yarini in Holstein und Schleswig, Eudoses in Jütland. In Pommern, Mecklenburg, auf Rügen die Rugier, nördlich der Netze die Skiren und Turcilinger1); von der unteren Weichsel bis zum Pregel die Gotonen. x) Nach Müllenhoff waren die Rugier und Lemovier auf Vorpommern und Mecklenburg beschränkt, ihre Nachbarn auf den dänischen Inseln die Heruler und Skiren.

7. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 54

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
54 Ix. Die deutsche Kolonisation. Vermittelung hatte ein Unternehmer, der eine Anzahl Familien anwarb und als ihr Stellvertreter mit den Landesfürsten unterhandelte. Das von diesen für die Gründung einer deutschen Ansiedelung hergegebene Land wurde von ihm an die einzelnen Bauern verteilt, die nun sofort an den Bau ihrer Gehöfte, an die Ausrottung der Wälder und an die Austrocknung der Sümpfe gingen. Für einige Jahre war ihnen Steuerfreiheit zugesagt, dann zahlten sie an den Grundherrn einen Zins und den Zehnten vom Ertrage ihrer Arbeit; sie waren freie Leute und erbliche Inhaber ihres Gutes, gewissermaßen Erbpächter. Ihre Streitigkeiten schlichtete der Unternehmer, der als Schultheiß (Schulze) das Haupt des neuen Dorfes wurde; auch erhielt er bei der Bodenverteilung einen zinsfreien Doppelanteil, der, mit schmiede-, Mühlen- und Schankrecht ausgestattet, das sogenannte Erblehngericht bildete. Der Name des Unternehmers hat sich in vielen Dorfnamen erhalten, z. V. Hennersdorf, Waltersdorf, Ullersdorf; andere Dörfer, die aus den Fluren noch weiter bestehender slawischer Dörfer herausgeschnitten wurden, unterscheiden sich von diesen durch die Bezeichnungen Deutsch oder Groß, z. B. Deutsch- und Wendisch-Baselitz, Groß- und Klein-Bothen, vgl. auch Leisnig und Alt-Leisnig, Dresden und Alt-Dresden. Bald war das ganze Land östlich der Elbe von deutschen Dörfern besetzt, die sich schon in ihrer äußeren Anlage von den slawischen Rundlingen unterschieden; im Tieflande bildeten sich Straßendörfer, in gebirgischem Lande, so z. B. im Erzgebirge und im Lausitzer Berglande, entstanden die charakteristischen Reihendörfer, die sich dem Saufe des Dorfbaches anschließen. Ans der öden und wüsten Landschaft wurde ein wohlbebautes Kulturland; denn auch die im Lande ansässigen Slawen nahmen die bessere Wirtschaftsweise der Ansiedler an, mit denen sie im Laufe der nächsten Jahrhunderte bis auf einige Reste, z. B. die Lausitzer Wenden, verschmolzen. Auch im Süden des Erzgebirges vollzog sich eine starke deutsche Einwanderung, die sich in Böhmen an die im Lande gebliebenen Reste germanischer Völker anschloß und hier sowohl wie in Schlesien durch die tschechischen und polnischen Fürstenhäuser in deren eigenem Interesse gefördert wurde. So wurde Schlesien bis auf einen kleinen südlichen Teil ganz germanisiert; in Böhmen blieben zwar die Deutschen in der Minderheit, aber das Fürstenhaus, der Adel, die Städte, die Geistlichkeit und die Klöster waren deutschem Wesen und deutscher Bildung ergeben. Österreich aber war schon am Ende des 12. Jahrhunderts

8. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 94

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
94 Xix. Das Kolonialreich der Portugiesen. regierung heranzog. Kurfürst Friedrich war ein eifriger Förderer der Bestrebungen, die auf eine Reform des deutschen Reiches gerichtet waren. Als Nebenbuhlerin von Leipzig rief er die Universität Wittenberg ins Leben. Im Herzogtum Sachsen mit den Hauptstädten Dresden und Meißen herrschte Albrecht der Beherzte (1485—1500),, der Erbauer der Albrechtsburg, ein tapferer, kriegskundiger Herr. Er führte als Reichsmarschall ein deutsches Heer gegen den Burgunderherzog (s. Xvii C) und leistete später dem Hause Habsburg wertvolle Dienste bei dessen Festsetzung in den Niederlanden. Dort hoffte er, freilich vergeblich, in Friesland seinem Hause einen neuen Besitz zu erwerben. Ihm folgte in der Regierung sein ältester Sohn Georg der Bärtige (1500—1539), einer der tüchtigsten deutschen Landesfürsten, der nicht nur sein 2anb~ trefflich verwaltete und förderte, sondern auch lebhaft für die Reform der entarteten Kirche eintrat; für Dresden, wo er das markgräfliche Schloß ausbaute, war seine Regierung besonderssegensreich. Xix. Das Kolonialreich der Portugiesen. A. prmz fiemricb der Seefahrer. Von Afrika war im Mittelalter nur die Nordküste, die sich in der Gewalt der Araber befand, näher bekannt; meistens nahm man an, daß jenseit der Sahara vegetationslose Einöden den Rest des Erdteils ausfüllten. Die Ost- und die Westküste waren in tiefes Geheimnis gehüllt; allerhand Fabeln schreckten vom Versuche einer Umfegelung ab. Die Lösung dieser Aufgabe verhieß aber einen gewaltigen und lockenden Preis: den Seeweg nach Indien. ^ Seit den Kreuzzügen hatte in Europa der Verbrauch orientalischer Waren einen großen Aufschwung genommen; Kleiderstoffe, wie Seide und Baumwolle, und Gewürze, wie Pfeffer, Zimt, Ingwer, Gewürznelken, Muskatnüsse, konnte der rasch gewachsene Luxus Europas nicht mehr entbehren. Alle diese Kostbarkeiten kamen aus Indien, das auch Gold, Elfenbein, Edelsteine, Perlen in den Handel lieferte.' Durch viele Hände und ans schwierigen Handelswegen gelangten diese Waren an die Ost-küste des Mittelmeeres (Levante), wo sie italienische Schisse abholten. Der Zwischenhandel lag in den Händen einiger Hafenstädte Italiens, vor allem des feemächtigen Venedig, das davon ungeheuren Gewinn zog. Der Gedanke lag nahe, wie vorteilhaft es sein müßte, die indischen Waren mit europäischen Schiffen

9. Bürgerkunde - S. 459

1909 - Karlsruhe : Braun
Der Reichshaushalt 459 Die Steuergesetze des Reichs enthalten Bestimmungen über die Höhe der einzelnen Steuern und über das Verfahren bei ihrer Erhebung. Die Erhebung indessen geschieht für Rechnung des Reichs durch die Behörden der Bundesstaaten gegen eine, bei den einzelnen Abgaben verschiedene, aus der Reichskasse fließende Vergütung. Eine Anzahl besonderer Reichsbeamter, die Reichsbevollmächtigten für Z ö l l e u n d S t e u e r n u n d f ü r d i e E r b f ch a f t s st e u e r und die Stationskontrolleure, haben darüber zu wachen, daß diese Erhebung einheitlich nach Vorschrift der Steilergesetze des Reichs erfolgt. Im einzelnen sind folgende Steuern zu erwähnen: 1. Die S a l z st e u e r. Sie beträgt 12 M. für 100 Kilogramm und wird von den Be- sitzern der Salzbergwerke, Salinen usw. erhoben. Salz für gewerb- liche und landwirtschaftliche Zwecke ist steuerfrei, wenn es denatu- riert, d. h. mit einem Zusatz vermischt ist, der es für Menschen ungenießbar inacht. 2. Die T a b a k st e u e r. Diese Steuer wird regelmäßig vom getrockneten Tabak als Ge- wi ch t s st e u e r (45 M. für 100 Kilogramm) erhoben; nur bei kleinen Anbauflächen von weniger als 4 Ar findet anstatt dessen die Erhebung einer F l ä ch e n st e u e r (4,6 Pf. auf einen Quadratmeter) statt. Bei der Ausfuhr von Rohtabak oder Tabakfabrikaten wird die bereits gezahlte Steuer zurückvergütet. 3. Die Zigaretten st euer. Neben der Tabaksteuer wird vom Zigarettentabak sowie voii fer- tigen Zigaretten und von Zigarettenhülsen und -Blättchen beim Fabrikanten eine besondere Steuer erhoben, welche je nach dem Klein- verkaufspreis sich aus 1,50—10 M. für 1000 Zigaretten und auf 2 M. für 1000 Hülsen und Blättchen oder auf 0,80—7 M. für das Kilo- gramm Zigarettentabak bemitzt. 4. Die Z u ck e r st e u e r , die sehr erhebliche Beträge liefert, wird in Höhe von 14 M? auf 100 Kilogramm Rohzucker beim Fabrikanten erhoben. Der aus- geführte Zucker bleibt steuerfrei. Früher gewährten manche Staaten, um die inländische Zuckerproduktion zu fördern, bei der Ausfuhr sogar besondere Ausfuhrprämien. Durch die i n t e r n a L i o - nale zwischen fast allen europäischen Staaten im Jahre 1902 abge- * * Eine auf 1. April 1909 vorgesehene Herabsetzung auf 10 M. ist noch nicht eingetreten.

10. Bürgerkunde - S. 533

1909 - Karlsruhe : Braun
Nachtrag. 533 3. D i e Zigaretten st euer. Neben der Tabaksteuer wird vom Zigaretten- *399 tabak sowie von fertigen Zigaretten und von Zigaret- tenpapier beim Fabrikanten eine besondere Steuer erhoben, die se nach dem Kleinverkaufspreis sich aus 2—15 M. für 1000 Zigaretten oder auf 0,80—7 M. für das Kilogramm Zigarettentabak und auf 1 M. für 1000 Zigarettenhüllen benutzt. Anm. 4 1400 Für den 1. April 1914 ist eine Herabsetzung aus 10 M. vorgesehen. 5. D i e B r a n n t w e i n st e u e r. Die Fabrikation des Branntweins aus Kar- 1401 toffeln, Getreide, Obst und Trebern hat sich in Deutschland zu einem wichtigen Nebengewerbe der Landwirtschaft entwickelt. Die Verwendung der Kar- toffel zum Brennen machte vielfach erst eine ausgie- bige Benützung des im Osten Deutschlands vorherr- schenden Sandbodens möglich. Die Gesetzgebung über Besteuerung des Branntweins mußte daher auf diese landwirtschaftliche Industrie Rücksicht nehmen. Zunächst wird von dem fertigen Branntwein eine 1402 Verbrauchsabgabe erhoben, und zwar bis zu einer gewissen Menge, die für jede Brennerei ent- sprechend ihrem Anteil an dem im Jnlande verbrauch- ten Branntwein alle zehn Jahre neu festgesetzt wird, 1 M. 5 Pf. vom Liter, für die über dieses sog. Kon- tingent hinaus von der Brennerei erzeugte Menge aber 1 M. 25 Pf. vom Liter. Diese außerordentliche Belastung soll jedoch nur den im Jnlande verbrauchten Trinkbranntwein tref- fen. Der Verbrauch von Branntwein zu gewerblichen Zwecken, zu Putz-, Heizungs-, Koch- oder Beleuch- tungszwecken bleibt davon frei und soll überdies mög- lichst gefördert werden. Dem wird durch eine neben der Verbrauchsabgabe 140z zu erhebende Betriebsauflage Rechnung ge- tragen, aus deren Erträgnissen für die Herstellung vergällten (ungenießbar gemachten, denaturier-
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