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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 248

1887 - Leipzig : Kesselring
248 Neue Geschichte. Bewilligung der Kammer durchzufhren. Dadurch stieg die Berbitterunq in Preußen (18621864) hher, denn je. Diese Verlegenheit des preuischen Staates glaubte sterreich zur Be-festigung seiner Macht in Deutschland benutzen zu knnen. Der Kaiser-Frsten- Franz Joseph berief daher einen Frstenkongre nach Frankfurt 1863 ^u9uf* bis 1. September 1863) und legte demselben einen Reform- plan vor, durch,, welchen mit Verkmmerung der Stellung Preuens das Ubergewicht sterreichs im Bunde verbrgt werden sollte. Doch schon das 9chtei'fcheinen des Knigs von Preußen lie den Reformplan im Entstehen scheitern. 2. Deutschland 18631870. Trotz der gegenseitigen Eifersucht Sckleswia- ^en sich die beiden deutschen Gromchte um diese Zeit (1864) zu gc= Holstein meinfamem Handeln berufen. Christian Ix. war (15. November 1863) 1864. König von Dnemark geworden und hatte die Gesamtstaatsverfassung" genehmigt, durch welche Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Dagegen erhob sich der Deutsche Bund, beschlo Exekution und lie 12 000 Mann Hannoveraner und Sachsen in Holstein einrcken (23. De-zember 1863). Um auch Schleswig zu gewinnen, hielten es indes die beiden Gromchte fr geraten, die ganze Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Sie erklrten an Dnemark c-ett Krieg und zwangen dasselbe nach einem siegreichen Feldzug zum Wiener Frieden (30. Oktober 1864), in welchem Dnemark die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-brg an den Kaiser von sterreich und den König von Preußen abtrat. In dem gemeinschaftlichen Besitz der wiedergewonnenen Nordmarken lag aber fr Preußen und sterreich der Keim zu neuen Zerwrfnissen. Preußen, welches in dem Kriege am meisten gethan, war nicht ge-sonnen, aus den Herzogtmern einen souvernen Mittelstaat entstehen zu lassen, welcher, wie fast alle anderen, an sterreich sich anlehnend, eine gegen.,Preußen gerichtete Politik befolge. Da aber weder die Herzogtmer noch Osterreich fr diese Ansicht zu gewinnen waren, so schrfte sich der Gegensatz zwischen beiden Grostaaten so zu, da man bereits im Sommer Gastein 1865 einen Zusammensto befrchtete. Die Konvention von Gastein 1865. (14, August 1865), durch welche das Herzogtum Lauenburg gegen eine Entschdigung von 7 V2 Mill Mark von sterreich an Preußen abgetreten und, unbeschadet der gemeinsamen Besitzrechte, die Verwaltung Schleswigs an Preußen und die Holsteins an sterreich berlassen wurde, wandle fr diesmal die Gefahr eines Krieges noch ab. Die genannte Konvention war jedoch nur ein Waffenstillstand. Neuezer- Da sterreich nach wie vor Preuens Wnsche hintansetzte, so kam es ursnliie. t,Dn neuem zu einem sehr gereizten Depeschenwechsel, welcher in beiden Staaten umfassende Rstungen hervorrief. Auch die Mittelstaaten trafen kriegerische Vorkehrungen, um, wie sie erklrten, den Frieden im Bunde zu wahren". Bei solcher Sachlage sah sich Graf Bismarck veranlat, auf die Not-wendigkeit einer Bundesreform hinzuweisen und beim Bundestage die Einberufung eines aus allgemeinen Wahlen hervorgegangenen deutschen Parlaments zu beantragen. Dieser Vorschlag stie auf den heftigsten Widerstand und blieb ohne Erfolg.

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 265

1887 - Leipzig : Kesselring
Holland, Belgien und Schweiz seit 1815. 265 von 1830 innere Wirren aus. In den einzelnen Kantonen bten dort von Alters fyer gewisse Geschlechter einen vorwiegenden Einflu aus und dieses P atriziat suchte die verschobenen Gebietsteile des Landes mglichst Patriziat, auseinander zu halten, um sich durch solche Zerrissenheit in seiner einflureichen Stellung zu behaupten. Infolge beffen regte sich berall, namentlich in dem gebildeten Mittelstnde, der Geist der Unzusriebeuheit, und die Vorgnge in Paris beschleunigten auch hier den Ausbruch der Bewegung. Dieselbe vollzog sich meist ohne Blutvergieen, nur in Bern und Neue Kan-Basel1 kam es zu.einigen Kmpfen. Fast in allen Kantonen wurden tonver-hieraus 18301831 nderungen der Kantonverfassungen im Sinne der sassungen. Volkspartei vorgenommen. Anla zu weiteren Verwickelungen und Kmpfen gab erst die am 13. Januar 1841 von der Regierung verfgte Aufhebung smtlicher Klster im Aargau. Dieses Vorgehen rief in den katholischen Kantonen groe Aargau Erbitterung hervor. Letztere verbanben sich, sieben an der Zahl (Luzern, 1841. Schwyz, Uri, Unterwalben, Zug, Freiburg und Wallis), strzten in Luzern die liberale Regierung und zogen die Jesuiten (1844) herbei. Dagegen vereinigten sich die Radikalen der brigen Kantone zur Wiedervertreibung des Orbens. Jeboch schlug ein zu biesem Zweck gegen Luzern unternommener Freischarenzug (Marz 1845) fehl. Die sieben Kantone forberten nun Bestrafung der Freischrler, und ba ihnen nicht gewillfahrt wrbe, so schlssen sie (Juni 1845) einen Sonberbunb, um ihre Freiheit und ihre Gerecht- Sonder-same zu schtzen und Gewalt mit Gewalt zurckzuweisen." Die Tagsatzung2 bund dagegen verbot den Sonderbund und rief die brigen Kantone zum bewaff- 18i5-neten Einschreiten auf. Da die Sonderbndler, von auswrtigen Mchten mit Geld und Waffen untersttzt, dem Bundesbeschlu den Gehorsam verweigerten, so kam (Novem- Krieg der 1847) der Sonderbundkrieg" zum Ausbruch, der aber binnen 19 Tagen 1847. sein Ende erreichte und mit der vlligen Nieberlage der Sonberbndler schlo. Die besiegten Kantone muten die Kriegskosten bezahlen, liberale Regierungen einsetzen, den Sonderbunds auflsen und die Jesuiten verweisen. Hierauf erfolgte eine eingehende Revision der Bundesverfassung, Bundes-und 1848^ wurde der neue Bundesstaat der Schweizer Kantone" gegrndet. Verfassung An die Spitze desselben ward mit dem Sitze zu Bern ein bestndiger, aus 1848. ' sieben Gliedern bestehender Bundesrat gestellt; diesem stehen ein von den Kantonalregierungen" erwhlter Stnderat" (erste Kammer) und ein frei von dem ganzen Volk gewhlter Nationalrat" (zweite Kammer) zur Seite. An die Stelle dieser Verfassung ist 1874 eine abgenderte Bundesverfassung", namentlich in bezug auf die kirchlichen Verhltnisse, in Kraft getreten. 1 Der Kanton Basel ward 1833 in zwei Kantone geteilt: Basel-Stadt und Basel-Land. 2 Die sogenannte Tagsatzung, in deren Hnde seit 1815 die Bundesleitung lag, bestand aus den Abgeordneten der Kantone, die sich aller zwei Jahre in einem der Vororte" (Zrich, Bern, Luzern) versammelten; an die Stelleder Tagsatzung trat 1848 die Bundesversammlung" mit 2 Kammern. 5 In demselben Jahre ri sich der Kanton Neuenburg (S. 201) von Preußen los (S. 240), doch hat der König von Preußen erst 1857 aus das Schutzrecht der das genannte Frstentum verzichtet.

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 241

1887 - Leipzig : Kesselring
D eutscher Befreiungskrieg 18131815. 241 Hamburg, Lbeck, Bremen, Frankfurt a. M.; spter kam noch dazu: 1 Landgrafschaft: Hessen-Homburgs. Die wichtigsten Bestimmungen der deutschen Bundesakte waren folgende: Alle Bundesglieder haben als solche gleiche Rechte. Die ge-meinsamen Angelegenheiten werden durch eine Bundesversammlung besorgt, bei welcher sterreich den Borsitz fhrt: sie hat ihren bestndigen Sitz zu Frankfurt a. M. Alle Bundesmitglieder versprechen, mit einander gegen jeden Angriff zu stehen und, wenn der "Bundestag Krieg erklrt, keine ein-fettige Unterhandlung mit dem Feinde anzuknpfen oder Frieden zu schlieen. Ebenso sollten sie unter keinerlei Vorwand einander bekriegen, sondern ihre Streitigkeiten bei der Bundesversammlung vorbringen. In allen Bundesstaaten wird eine landstndische Verfassung stattfinden. Die christ-lichen Religionsparteien genieen gleiche Rechte. Wie eine bessere Stellung der Israeliten in brgerlicher Hinsicht zu bewirken sei, wird die Bundes-Versammlung beraten. Die Unterthanen der deutschen Fürsten haben das Recht, aus einem Lande frei in das andere wegzugehen und dort brger-lichen oder Kriegsdienst anzunehmen, wenn keine Verbindlichkeit zum Kriegs-dienst gegen das bisherige Vaterland im Wege steht. Die Bundesver-sammlung wird sich mit Abfassung gleichfrmiger Gesetze der die Prefreiheit, den Nachdruck, sowie der Handel und Verkehr zwischen den Bundes-staaten beschftigen. Der Bundestag wurde am 5. November 1816 erffnet. Die Schluakte von 1820 vollendete die Verfassung Deutschlands als Bundes-staat. Nach den Bestimmungen von 1821 und 1822 zerfiel das deutsche Bundesheer in 10 Armeekorps und zhlte 300000 Mann Der Bundesfeldherr war von der Bundesversammlung zu erwhlen und in Pflicht zu nehmen. 77. Deutschland seit 1815. I. Die ahre 1815-1851. 1. Deutschland 18151830. Heitiger Bund 1815. Die unbeschrnkte Monarchie. Metternich. Frstenkongresse. Deutsche Zustnde. Wartburgfest 1817. Kotzebues Ermordung 1619. System Metternichs. Preußen. Einige Mittel- und Kleinstaaten mit konstitutionellen Verfassungen. '2. Deutsch lan d 18301848. Die leitenden Ideen: Konstitutionen fr die Einzelstaaten und einheitlicher Bundes-staat. Verhalten des Bundestages. sterreich: Metternich unter Franz I. (f 1835) und Ferdinand I. 1835 - 1843. Preußen: Friedrich Wilhelm Iii bis 1840. Pro-vinzialstnde 1823. Zollverein 1834. Union. Klner Wirren. Friedrich Wilhelm Iv. 1840 1861. Sein Ziel. Widerstand sterreichs. Verbesserung der Bundeskriegs- 1 Die Linie Sachsen-Gotha starb 1825 aus, und in das Erbe teilten sich Koburg (fortan Sachsen-Koburg Gotha), Meiningen (fortan Sachsen-Meiningen-Hild-burghausen) und der Herzog von Hildburghausen, welcher Herzog von Sachsen-Attcnbmg wurde. Eine weitere Venninderung der Bundesstaaten erfolgte durch das Erlschen der Linien .Rthen (1847) und Bernburg (1863), so da der Herzog von Dessau alle Anhaltiuischen Lnder vereinigte. Die Fürsten von Hohen-zoll ern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen verzichteten 1849 zu grinsten der preuischen Hohenllen!, und im Mrz 1866 fiel die Landgrafschaft H ess en H omburg infolge des Todes des Landgrafen an das Groherzogtum Hessen-Daunstadt. Auerdem war 1864 der König von Dnemark infolge des Verlustes von Holstein mit Lauenburg ans der Zahl der deutschen Bundesglieder ausgeschieden, so da der Bund bei seiner Auflsung im Jahre 1866 nur noch 32 Glieder umfate. Spie u. Beriet, Weltgeschichte Iii. 5. Auflage. 16

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 244

1887 - Leipzig : Kesselring
244 N eue Geschichte. verlangte, und die Idee der Einheit, welche um alle deutschen Staaten ein festes Band legen und so den vorhandenen Staatenbund in einen Bundesstaat verwandeln wollte. Ans Grund der ersteren kam es zu gewaltsamen Erhebungen, infolge deren in Braunschweig, Kurhessen, Sachsen, Hannoverund einigen kleineren Staaten konstitutionelle Ver-fassungen gewhrt wurden. Die andere Idee sollte durch Antrge in den sddeutschen ^ Kammern, durch das Hambacher Fest (1832) und das Verhalten Frankfurter Attentat (1833) gefrdert werden, war aber von keinem des Bundes^ Erfolg begleitet. Denn der Bn ndestag, welcher durch diese einheitlichen tages. Bestrebungen sich gefhrdet glaubte, trat entschieden dagegen auf. Der Bundestag konnte energisch vorgehen, weil die beiden Hauptstaaten, Osterreich und Preußen, wenig von der Julirevolution berhrt wurden. sterreich. Fr Ost er reich war noch Metternich magebend und blieb es auch, als Franzi, am 2. Mrz 1835 starb und ihm sein Sohn Ferdinand I. (1835 1848) folgte. Alles politische Leben erstarb unter solchem System. Mannichfaltiger war die Entwicklung in Preußen. Hier hatte Preußen. Friedrich Wilhelm Iii., als Ersatz fr die verheiene Verfassung, Provinzial- wenigstens (1823) Pro v inzialstnde eingefhrt, und auch sonst geschah 189s unter ihm viel Gutes. Wir nennen nur die Grndung des Deutschen Zollverein Zollvereins. Nachdem Preußen im Jahre 1828 mit Hessen-Darmstadt 1834. und Anhalt, 1829 mit Baiern und Wrtemberg, 1831 mit Kurhessen Zoll- und Handelsvertrge abgeschlossen hatte, kam im Jahre 1833 auch der Beitritt Sachsens und der thringischen Staaten zu stnde. In der Mitternacht zum 1. Januar 1834 fielen die Schlagbume, welche an den Grenzen der verbundenen Staaten errichtet waren, und 25 Millionen Deutsche sahen sich in Handel und Verkehr zu einem Volke geeinigt. So geringe Hindernisse Friedrich Wilhelm Iii. in politischer Beziehung eli iie fan^ um f greren Widerspruch sollte erlauf kirchlich-religisem Gebiete Gebiet, erfahren. Schon die Errichtung der Union, d. h. die Vereinigung zwischen Lutheranern und Reformierten, und besonders die Einfhrung einer gc-meinfamen Agende rief Zerwrfnisse in der evangelischen Kirche hervor, welche zur Bildung altlutherischer" Gemeinden fhrten. Noch bedenklicher aber wurde der zwischen der Staatsgewalt und der katholischen Kirche entstandene Streit. Da die Kurie jeden Ausgleich zurckwies, so kam es endlich dahin, da die Erzbischfe Droste von Vischering zu Kln (1837) und Martin von Dunin zu Posen (1839) ans kniglichen Befehl verhaftet und auf die Festung abgefhrt wurden. Friedrich Wil-Helm Iii. war entschlossen, die widerstrebenden Bischfe zur Anerkennung der Staatsgewalt zu zwingen, aber er starb vor Beilegung des Streites am 7. Juni 1840. Ihm folgte sein ltester Sohn Friedrich Wilhelm Iv. Als dieser reichbegabte, hochgebildete und kunstsinnige Fürst in voller Manneskraft (geb. Friedrich 1795) die Zgel der Regierung ergriff, waren die Blicke nicht nur Preuens, 1840-61 sondern ganz Deutschlands auf ihn gerichtet. Gleich seine ersten Regierungs- 1 Im badischen Landtag stellte Professor Welcker, Abgeordneter der Univer-fitt Freiburg, den Antrag, neben dem Deutschen Bund eine !ltalionalrcprsenlation zu schaffen, die bei allen ganz Deutschland betreffenden Angelegenheiten milzu-wirken habe.

5. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 249

1887 - Leipzig : Kesselring
D euts chland seit 1815. 249 Ein gleiches Schicksal hatten alle anderen Vorschlge Preuens, so da endlich nur die Waffen entscheiden konnten. Der deutsche Krieg" brach aus und fhrte durch die raschen Deutscher Siege Preuens im Frieden zu Prag (23. August 1866) zu einer Neu- Krieg gestaltung Deutschlands ohne sterreich. Dieses erkannte die 1866-Auflsung des Deutschen Bundes an, und Preußen nahm die weitere Ent-Wickelung der deutschen Frage in die Hand. Noch vor dem Schlu des Jahres 1866 begannen zu Berlin die Verhandlungen der die Grndung eines Norddeutschen Bundes, die zu dem Ergebnis fhrten, da der König Norddeut-von Preußen als erblicher Bundesprsident die ausbende Gewalt und den scher Bund. Oberbefehl der Bundesheer und Bundesflotte empfing. Die Gesetzgebung stand dem Bundesrat und dem Reichstag zu. Am 1. Juli 1867 trat die neue Verfassung in Kraft. Graf Bismarck ward Bundeskanzler. Mit den sddeutschen Staaten (Baiern, Wrtemberg, Baden und Sdhessen) Sddeutsche schlo Bismarck ein geheimes Schutz- und Trutzbndnis; auerdem wurde aten* durch einen neuen Zollvertrag (8. Juli 1867) und das deutsche Zoll-Parlament" (April 1868) das gegenseitige Verhltnis noch fester gestaltet. Noch im Jahre 1867 schien es, als ob das neu konstituierte Deutschland seine Feuerprobe bestehen sollte. Das Groherzogtum Luxemburg hatte Luxemburg bis 1866 zum Deutschen Bunde gehrt (S. 264). Nach Auflsung des letzteren 1867-war es unabhngig geworden, doch hielt Preußen nach den Vertrgen von 1815 die Stadt Luxemburg, eine wichtige Festung, auch ferner besetzt. Da verlangte Napoleon Iii. die Rumung dieser Festung, und zugleich verbreitete sich das Gercht, derselbe habe das Land von dem König der Niederlande erkauft. Hiergegen erhob Preußen die entschiedenste Einsprache. Sckon erhitzten sich die Gemter auf deutscher und franzsischer Seite, als die Sache durch eine europische Konferenz zu London (7.11. Mai 1867) beigelegt wurde. Das Groherzogtum Luxemburg, dessen Neutralitt durch die Gromchte garantiert wurde, blieb auch ferner mit Holland durch Personalunion verbunden; Frankreich verzichtete auf den Ankauf und Preußen auf das Besatzungsrecht, die Festungswerke wurden geschleift. Die Zuge-Hrigkeit Luxemburgs zum deutschen Zollverein ward aufrecht erhalten. In Osterreich, welches durch den Krieg von 1866 aus Italien und sterreich Deutschland verdrngt worden war, gingen unterdes gleichfalls wichtige feit 1866-nderungen vor sich. Der frhere schsische Minister Freiherr v. Benst bernahm im Oktober 1866 das Ministerum des Auswrtigen, im Februar 1867 die Stelle des Ministerprsidenten. Auf Grundlage der Zwei-teilnng (des Dualismus) suchte er die Monarchie neu zu begrnden: die Forderungen der Ungarn wurden bewilligt, ihre Verfassung von 1848 wieder hergestellt, ein selbstndiges Ministerium dort ernannt und am 8. Juni 1867 Franz Joseph als König von Ungarn in Buda-Pest ge-krnt. Diesem Transleithanien^ (Ungarn mit Kroatien und Sieben-brgen) steht die andere Hlfte des Reiches, Cisleithanienl, gegenber , ^ welches die deutsch-slavischen Provinzen umfat und gleichfalls eine eigene Verfassung und ein selbstndiges Ministerium erhielt. Zur Verwaltung der beiden Reichshlften gemeinsamen Angelegenheiten (Aus- 1 Trans- und Cisleithanien sind nach der Leitha, einem rechten Neben-flu der Donau,..benannt, welcher die Grenze zwischen dem Knigreich Ungarn und dem Kaisertum sterreich bildet.

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 220

1883 - Leipzig : Kesselring
220 Neue Geschichte. Nachdem Ansang Mrz die Regenten der Klein- und Mittelstaaten zur Befriedigung der Volkswusche gezwungen worden waren, hatte Wien am Mrztage 13. Mrz und Berlin am 18. Mrz 1848 einen Volksaufstand, der dort 1848. den Fürsten Metternich (S. 218) strzte und hier Friedrich Wilhelm den Iv. zu zeitgemen Zugestndnissen bewog. Die grten Hoffnungen aber fetzte das Volk auf die freierwhlte National- deutsche Nationalversammlung x, welche in der Paulskirche zu Frankfurt versamm- a- M den 18. Mai 1848 erffnet wurde. Diese hatte den Auftrag, fr ^*j' das gesamte Vaterland eine Verfaffung zu entwerfen. Die Mehrheit der Versammlung gehrte mit dem Vorsitzenden, dem Freiherrn Heinrich von Gagern. Gagern, der konstitutionellen Partei an und war von Eifer fr eine wllr-dige Neugestaltung Deutschlands beseelt. Aber beides konnte den Mangel an politischer Erfahrung nicht ersetzen. Mag auch die Wahl des Erzherzogs Johann von sterreich (S. 199) zum Reichsverweser (29. Juni 1848) Grund- am Platze gewesen sein, mit Beratung der Grundrechte des deutschen rechte. Volkes" aber beschftigte man sich zu lange (9. Juli bis 21. Dezember 1848) und so wurde die Zeit versumt, in welcher mit den deutschen Fr-ften Vereinbarungen htten getroffen werden knnen. Als aber die Ver-fammlnng spter in Beratung der eigentlichen Verfassung eintrat, waren die deutschen Regierungen und besonders die beiden Grostaaten bereits soweit erstarkt, da sie ihren Einflu auf die Gestaltung unseres Vaterlandes auf-recht zu erhalten wuten. sterreich. Die sterreichische Monarchie schien nach den Mrztagen des Jahres 1848 in Auflsung begriffen zu sein. In Wien herrschte Gesetzlosigkeit, und ein Eentrcilkomite aus Abgeordneten der Brgerwehr und der akademischen Legion hatte mehr Ansehen, als die Regierung. Dazu kam, da die italienischen ^ Provinzen abgefallen waren, Ungarn ein Gleiches befrchten lie und sich in Bhmen gefhrliche Unruhen zeigten. Doch die, welche den Umsturz wollten, vergaen, da die Sulen des Reiches, die Truppen, noch fest Radetzky. standen. Der Feldmarschall Radetzky besiegte die Italiener bei Gtuftozza3 Windisch- (25. Juli) und zwang sie zum Waffenstillstandes Fürst Windischgrtz grtz. trieb die Bhmen (17. Juni) zu Paaren und zog dann vor Wien, welches er (31. Oktober) einnahm. Auch nach Ungarn rckte er vor und machte anfangs gute Fortschritte, doch konnte dieses Land wegen des hartnckigen Kossuth. Widerstandes, welchen der Diktator Kossuth organisiert hatte, eist im August 1849 mit Hilfe russischer Truppen unterworfen5 werden. 1 Fr die Nationalversammlung war auf je 50 000 Einwohner ein Abgeordneter gewhlt worden, so da die Versammlung 605 Mitglieder zhlte. Bei Erffnung des Parlaments waren 330 Abgeordnete anwesend. 2 sterreich besa seit dem Wiener Kongresse (S. 209) die italienischen Provinzen Lombardei und Venetien, das sogenannte lombardisch-venetianische Knigreich. 3 Custozza, Dorf westlich von Verona. 4 Der Friede erfolgte erst spter. Karl Albert, der König von Sardinien (@. 184 Anm. 2.), welcher die Lombarden in ihrem Aufstand untersttzte, kndigte (16. Mrz 1849) den Waffenstillstand, wurde aber von Radetzky bei Mortcira (21. Mrz) und bei Novara (23. Mrz) so entschieden geschlagen, da er abdankte und seinem Sohne Viktor Emannel berlie, sich mit den sterreichern zu vertragen, was im Frieden zu Mailand (5. August) geschah. 5 Die Ungarn konnten mit 135odo Mann gegen 275000 Mann das Feld nicht behaupten. Am 11. August 1849 legte Kossuth die Diktatur in die Hnde Grgeis nieder, der sich am 13. August samt seinem Heer (30 000 Mann) bei Vi-lagos an den russischen General Rdiger ergab.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 222

1883 - Leipzig : Kesselring
222 Neue Geschichte. von Preußen, Friedrich Wilhelm den Iv., mit 290 gegen 248 Stimmen Preuens zum Erbkaiser von Deutschland. Aber der Gewhlte lehnte (28. April) die Ablehnung. Kaiserkrone ab. Diese Ablehnung gab der Revolutionspartei Veranlassung, zur Durch-shrung der Reichsverfassung" Unruhen anzustiften. So entstanden im K-nigreiche Sachsen (2.-9. Mai), in der Rheinprovinz, in der baierischen Pfalz (7. Mai 19. Juni) und selbst in Baden (9. Mai 23. Juli), wo die Reichsverfassung schon anerkannt war, gefhrliche Ausstnde, welche aber smtlich mit Hilfe preuischer Truppen niedergeworfen wurden. So dankbar man es annahm, da Preußen sich hier als Hort fr <~rm 8 , Deutschlands innere Ruhe und Ordnung bewhrte, so sehr bedauerte man, Holstew^ bq es nicht auch nach auen, in dem Kampfe fr Schleswig-Holstein, Malm' mit gleicher Entschiedenheit auftrat. Schon der Waffenstillstand zu Malm 1 1848. (26. August 1848) war von der Reichsversammlung nur mit Widerstreben genehmigt worden (10. September 1848) und hatte (18-. September) einen Aufruhr in Frankfurt hervorgerufen. Im Februar 1849 hatte Dnemark diesen Waffenstillstand gekndigt, und nun waren Preußen, Baiern und Sachsen als Bundestruppen in die Herzogtmer eingerckt. Rhmliche Thaten wurden Eckernfrde auf deutscher Seite verrichtet. Bei Eckernfrde1 schssen schleswig-holstei- 1849. nische Strandbatterien das Linienschiff Christian den Viii. in den Grund und zwangen die Fregatte Gefion zur Ergebung (5. April 1849); baierische und schsische Truppen erstrmten (13. April) die Dppeler Schanzen* und warfen die Dnen auf die Insel Alfen zurck. Die Schleswig-Holsteiner schlugen bei Kolbing1 den Feind (23. April 1848) und rckten weiter in Itland vor. Aber pltzlich erlahmte die preuische Kriegfhrung, weil England und besonders Rußland in Berlin Borstellungen gegen die Niederwerfung Dnemarks gemacht hatten. Nun konnten dnische Truppen der Festung Friedend* zu Hilfe kommen und der davorliegenden hol-steinischen Armee empfindliche Verluste beibringen (5. Juli). Auch schlo Preußen bald darauf zu Berlin einen Waffenstillstand (10. Juli 1849), durch welchen Schleswig von Holstein getrennt wurde; eine Bestimmung, die 1850e auch xn den wirklichen Frieden (Berlin, 2. Juli 1850) berging. Aus na Die Ablehnung der Kaiserkrone war auch fr das Frankfurter Par-der lament der Todessto. Schon am 5. April 1849 hatte sterreich seine Frankfurt. Landesangehrigen abberufen; und als (10. Mai) die Majoritt der Pauls-National- kirche das Einschreiten preuischer Truppen in Dresden fr einen Friedens-limq10* bruch erklrte, da folgten Preußen, Hannover, Baiern und Sachsen mit der-1849. selben Anordnung nach. Nun erhielt die demokratische Partei das Uberge-toicht und es erfolgten Beschlsse, welche auf Verwirrung und Brgerkrieg zielten. Da legten vom 21. bis 23. Mai 130 Mitglieder ihr Mandat nieder, so da die beschlufhige Zahl auf 100 herabgesetzt werden mute. Weil der Reichsverweser hiergegen Einsprache erhob, so siedelte das Rumpf-Parlament" nach Stuttgart der, wurde aber dort nach wenigen Sitzungen durch militrische Gewalt auseinander gesprengt (18. Juni 1849). 1 Malm, Stadt an der Sdwestkste Schwedens. Eckernfrde. Stadt an der Ostkste von Schleswig. Dppeler Schanzen, Befestigungen stlich vom Dorfe Dppel, gegenber der Insel Alfen. Kolding, Stadt in Itland, am kleinen Belt. Friedericia, jtische Stadt und Festung, nordstlich von Kolding.

8. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 237

1883 - Leipzig : Kesselring
Deutschland in den Jahren 18511871. 237 getreten, erklrte die Bundesversammlung die Exekution fr beendigt. Die schsisch-hannverschen Truppen wurden zurckgerufen und eine sterreichisch-preuische Landesregierung errichtet. Bald aber trat es nun zu Tage, da Preußen die Herzogtmer annektieren" oder doch nur unter gewissen Be-dingungen (berlassung der Land- und Seemacht) an den Prinzen von Augustenburg 1 abtreten wollte. Der Versuch Preuens, den Prinzen (1865) zu einem Abkommen zu bringen, fhrte zu keiner Einigung. So dauerte der Zustand fort, bis es am 14. August 1865 zu der Gasteiner2 Kon- Gasteiner vention kam. Darnach wurde die Regierung von Schleswig an Preußen, "g65 die von Holstein an^ sterreich berlassen. Lauenburg wurde gegen eine Entschdigung von sterreich an Preußen abgetreten. Der Minister v. Bismarck, der diese Ausgleichung zustande gebracht, wurde dafr von seinem König in den Grafenstand erhoben. Im September 1865 ward gem der Gasteiner Konvention Freiherr v. Gab lenz sterreichischer Statthalter in Kiel2 und General von Manteuffen preuischer Gouverneur in Flensburgs Aber der genannte Vertrag war nur ein Provisorium, in welchem die Keime zu neuen Zerwrfnissen zwischen beiden Gromchten lagen. Neue sterreich insbesondere untersttzte die Bestrebungen zu gunsten des Augusten- Zerwrs-burgers, und Graf v. Bismarck sah sich deshalb veranlat, (26. Januar 1866) ^6 in Wien Beschwerde zu führen, da revolutionre und jedem Throne feinb-selige Tendenzen unter dem Schutze des sterreichischen Doppeladlers sich ent-falten drften." Das sterreichische Kabinet wies die Anklage zurck und erklrte (7. Februar), da es bei der bisherigen Art und Weise, Holstein zu verwalten, beharren werde, auch auf die Gefahr eines Bruches mit Preußen. Bereits im Mrz zog sterreich Truppen nach Bhmen; auch im Knigreich Sachsen begannen Rstungen, während Preußen seine schleichen Festungen in Verteidigungszustand setzte und Unterhandlungen wegen eines Bndnisses mit dem Knigreich Italien anknpfte (S. 231). Als dieses Bndnis noch vor Ende Mrz zum Abschlu kam, erfolgten in Italien bedeutende R-stungen, doch auch Baiern und Wrtemberg trafen militrische Borkehrung zur Wahrung des Friedens im Bunde." Gleichzeitig gab der im deutschen Bunde hervortretende Zerfall dem Grafen Bismarck Anla, auf die Notwendigkeit einer Bundesreform hinzuweisen, und am 9. April 1866 stellte er bei dem Bundestag den Antrag auf Ein-berufuug eines aus allgemeinen Wahlen hervorgegangenen deutschen Par-lamentes, wobei er zugleich die Absicht Preuens aussprach, die militri-schen Krfte Nord- und Mitteldeutschlands um sich zu vereinigen." Da sich 1 Friedrich (geb. 1829, gest. 1880), Prinz von Augustenburg (Schlo auf der Insel Alsen), hatte Erbansprche auf Schleswig-Holstein. Seine lteste Tochter, Vik- toria, ist seit 1882 vermhlt mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen, ltestem Sohn des Kronprinzen (S. 234 Anm. 2.). 3 Gastein, Bad im Sden des sterreichischen Herzogtums Salzburg. Kiel, Stadt in Holstein, an einem Busen der Ostsee. Flensburg, Stadt in Schleswig, an einem Busen der Ostsee. 3 Erwin, Freiherr v. Mantenfsel, geb. 1809 in Dresden, Sohn des Regie-rungsprsidenten der damals schsischen Niederlausitz, trat 1837 in die Preuische Armee und ward 1857 Chef des Militrkabinets, sowie 1864 General. In dem deutschen und dem deutsch-sranzsischen Kriege zeigte er sich wiederholt als tchtiger Feldherr. Seit dem 1. Oktober 1879 ist er Statthalter des Reichslandes Elsa-Lothringen.

9. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 242

1883 - Leipzig : Kesselring
242 Neue Geschichte. gelegene Teil des Groherzogtums dem norddeutschen Bunde beitrat. Ein Schutz- und Trutzbndnis Sdhessens mit Preußen wurde am 11. April 1867 abgeschlossen. Mit Sachsen kam der Friede am 21. Oktober 1866 zustande, indem es dem norddeutschen Bunde beitrat und sein Militr-Wesen unter die Leitung und den Oberbefehl des Knigs von Preußen stellte. Bundestag. Die Bundesversammlung, welche, zuletzt auf vier Stimmen herab-gesunken, zu Augsburg ihres Endes harrte, wurde am 14. August 1866 durch den sterreichischen Gesandten fr aufgelst erklrt. Annexio- Am 17. August ward- dem preuischen Abgeordnetenhaus folgende knig-ntn. liche Botschaft verkndigt: Die politische Notwendigkeit zwingt uns, den Re-gierungen des Knigreichs Hannover, des Kurfrstentums Hessen und des Herzogtums Nassau, sowie der freien Stadt Frankfurt die Regierungs-gewalt, deren sie durch das siegreiche Vordringen unserer Heere entkleidet sind, nicht wieder zu bertragen, vielmehr jene Gebiete mit unserer Monarchie zu vereinigen." Hierauf wurden die genannten Lndergebiete durch. Gefetze vom 20. September Preußen einverleibt. Dasselbe geschah am 12. Januar 1867 mit den Elbherzogtmern Schleswig und Holstein samt dem Her-zogtnm Lauenburg. Der preuische Staat erhielt durch diese Annexionen" einen Zuwachs von 65 000 Quadratkilometern mit 4va Millionen Einwohnern und zugleich ein abgerundetes, zusammenhngendes Lndergebiet mit einem Kstenninfang, welcher der Entwicklung feiner Seemacht gnstig war. Folgen Das war das Ergebnis eines sieben wchentlichen Krieges. Er des Krieges, hatte das Machtverhltnis Europas umgestaltet und namentlich die Entwicklung Deutschlands in neue Bahnen geleitet. Preußen nahm als deutsche Gromacht die Einigung Deutschlands in seine Hand; das Ziel, das die Bewegungen der Jahre 1848 u. 1849 erstrebten, war in vielen Stcken erreicht und fr weiteres die Bahn geffnet. Auch der Zwiespalt im Innern Preuens (S. 236) wurde unter dem berwltigenden Eindruck des Errungenen, sowie durch gegenseitiges Entgegenkommen ausgeglichen und beseitigt. Doch noch eine schwierige Aufgabe hatte Preußen zu lsen, Nord- die Organisation des norddeutschen Bundes, der an die Stelle deutscher des beseitigten deutschen Bundes treten sollte. Im Anschlu an den frher Bund, bereits vorgelegten Entwurf (S. 237) wurden die deutschen Staaten nrdlich vom Main zu einem Bndnis eingeladen. Infolgedessen traten zunchst am 15. Dezember 1866 die Bevollmchtigten der norddeutschen Staaten in Berlin zusammen, um den vorgelegten Verfassungsentwurf in Beratung zu ziehen und festzustellen. Nachdem dies geschehen, fanden am 12. Februar 1867 die Wahlen auf je 100 000 Einwohner ein Abgeordneter zum Reichs-Reichstag tage statt, der am 24. Februar durch den König von Preußen erffnet wurde. 1867. In 35 Sitzungen wurde hierauf der von den Regierungen vereinbarte Ent-tourf der Zustimmung der Volksvertreter unterbreitet, und schon am 17. April konnte der neue Bundeskanzler Graf Bismarck die Verfassung ^ des 1 Die wichtigsten Bestimmungen der Verfassung des norddeutschen Bun-des waren folgende: ,,Der norddeutsche Bund ist kein Staatenbund, ,ondern cm Bundesstaat. Das Buudesprsidium ist bei der Krone Preußen, welche, den Bund Volker-rechtlich vertritt, in seinem Namen Krieg erklrt, Friede und Bnbiu|ie schliet, Gesandte beglaubigt. Die Regierungen werden vertreten durch den Bllndesrat tti.dem Preußen 17 die brigen 21 Buudesglieder 26 Stimmen haben. Das Bolk ist durch den aus direkten Wahlen hervorgegangenen Reichstag an der Lettung seiner Geschicke beteiligt. Die gesamte Land- und Seemacht des Bundes steht unter dem Oberbefehl

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 223

1883 - Leipzig : Kesselring
Die deutschen Einheitsbestrebungen 18481851. 223 3. Whrend Preuens Truppen noch in Sddeutschland kmpften, fate Friedrich Wilhelm Iv. den Plan, das in Frankfurt versuchte Einiguugswerk selbst in die Hand zu nehmen. Darum schlo er mit Sachsen und Han-nover am 26. Mai 1849 den Dreiknigsbuud" und legte einen Verfassnngs- Drnttmgs-entwurf vor, welcher der Frankfurter Reichsversassung nachgebildet war. Die 1849 brigen norddeutschen Regierungen (im Sden nur Baden) traten dem Bndnisse bei, und eine groe Anzahl von Frankfurter Parlamentsmitgliedern erklrten in einer zu Gotha1 abgehaltenen Versammlung (dem sogenannten Nachparlament"), da sie mit den Anerbietuugeu Preuens einverstanden seien. Bald aber erfuhr das Dreiknigsbndnis die heftigste Anfeindung, und Fürst Schwarzenberg erklrte, da er die Wiederherstellung der alten Bundesverfassung empfehlen msse. Einstweilen schloffen indes Osterreich und Preußen das sogenannte Interim" und bernahmen kraft desselben die Ausbung der Centralgewalt fr den deutschen Bund". In die Hnde dieser Interimskommission legte Erzherzog Johann die Wrde eines Reichsver-wesers nieder (20. Dezember 1849). Aber sterreich setzte seinen ganzen Einflu daran, das engere Bnd- sterreichs nis, das Preußen mit einem Teil der deutschen Staaten geschlossen hatte, zu uichte zu machen. Durch seine Einflsterungen geschah es, da Sachsen und Hannover von dem Dreiknigsbund zurcktraten und in Kurhessen ein preuenfeindliches Ministerium gebildet wurde. Die preuische Regierung erffnete, dieser Gegenstrebuugen ungeachtet, am 20. Mrz 1850 zu Erfurt ^ vfurt das Parlament der Union, wie man jetzt den engeren Bund nannte, und sah (bis 29. April) die vorgelegte Verfassung angenommen. Darnach berief sie fr den 8. Mm einen Frstenkongre nach Berlin und errichtete ein Frstenkollegium. sterreich hingegen betrieb um so energischer die Wiederherstellung des Bundestages und lud schon am 14. August 1850 smtliche frheren Mitglieder zur Beschickung desselben ein. So entstand in^Deutsch-laud eine gefhrliche Spaltung. Ein Teil der Regierungen fiel sterreich Bwderher-zn und.erffnete mit ihm am 2. September 1850 den Bundestag, diestellnng des brigen hielten ein Preußen und dem bestellten Frstenkolleginm fest. Diese Bundes-Spannnng drohte durch die kurhessische Verfassungsfrage zum Kriege zu führen, tages. In Kurhefsen war das Ministerium Hassenpflng, welches die Kurhessen Verfassung beschrnken wollte, mit der Volksvertretung in Zwiespalt geraten. Der Kurfürst (S. 215 Anm. 5.) hatte sich nach Wilhelmsbad1 begeben und von da aus den Bundestag um Hilfe angegangen. Weil aber Kurhefsen dem engern Bunde angehrte, so erhob Preußen dagegen Protest. Doch bald rckte ein baierisch-sterreichisches Korps in Kur Hessen ein, während die Preu-en ihre dortigen Militrstraen besetzten. Schon kam es bei Bronzell^ Bronzell. (8. November 1850) zu einem Vorpostengefecht da erhielt die Sache durch Preuens Nachgiebigkeit eine andere Wendung. Die Erklrungen des Kaisers Nikolaus (S. 213) lieen die norddeutsche Gromacht von entschei-denden Schritten abstehen. Zu lnttz1 wurde bald darauf (29. November Olmtz. 1 Gotha, Stadt in Thringen (Herzogtum Koburg-Gotha), westlich von Erfurt. Erfurt, wichtigste Stadt Thringens, in der Provinz Sachsen. Wilhelmsbad, Badeort nahe bei Hanau, im damaligen Kurhessen. Bronzell, Dorfsndlich von Fulda, im damaligen Kurhessen. In diesem Gefechte war ein preuischer Schimmel der einzige Tote. Olmtz, Stadt und Festung in Mhren, an der March.
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