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1. Für die obere Stufe - S. 6

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 3. Die Meder und Perser (Arier). 559—529 Cyrus; er stürzt die medische Herrschaft, gewinnt Lydien (Krösus) und erobert Babylon. (Befreiung der Juden.) 529—522 Kambyses; er erobert Ägypten. (Smerdis.) 521—485 Darius, des Hystaspes Sohn. Zug gegen die Scythen (Histiäus v. Milet und Miltiades). Aufstand der Ionier, Perserkriege. 485—465 Xerxes. Ii. Die Griechen. A) Troja zerstört. (Achäisches Königtum.) um 1104 Dorische Wanderung. — Seewanderungen. (Erste Kolonisation.) um 800 Lykurg us. Aristokratische Verfassung. a) Besitzstand (9000 + 30 000 Ackerlose). b) Staatsordnung. c) Erziehung und Lebensweise. Die messenischen Kriege; Hegemonie Spartas im Peloponnes. 776 Anfang der Olympiadenrechnung. (Die Altis zu Olympia, 2 Haupttempel; — Stadion, Hippodrom.) Einigungsmittel der Griechen. (Religion, Spiele, Homerische Gesänge: Ilias und Odyssee.) 800—550 In vielen Städten Erstarkung des Volkes (Demos) durch den Handel. Tyrannis. (Periander von Korinth, Polykrates von Samos.) Zweite Kolonisation. Auswanderungshäfen: Korinth, Chalcis, Milet. B) 621 Drakon in Athen. Kylons Versuch einer Tju’annis. — Die Alk-mäoniden (Blutschuld). 594 Solon. Timokratische Verfassung-. a) Vier Klassen nach dem Grundbesitz. b) Staatsverwaltung. (Archonten — Rat — Ekklesia; 2 Gerichte.)

2. Für die obere Stufe - S. 7

1892 - Berlin : Gaertner
Altertum. 7 c) Erziehung: gymnastische und musische Übungen. Pisistratus (f 527). 510 Hippias wird verjagt. 500 Ionischer Aufstand. Athen und Eretria senden Hilfe. — Zerstörung Milets. Offensive der Perser. 492 1. Perserzug. Darius’ Flotte scheitert am Vorgebirge Athos. 490 2. Perserzug. Marathon. (Miltiades: Datis und Artaphernes). Themistokles und die Gründung der athenischen Flotte. (Theten-Bemannung. Aristides wird verbannt.) \ 480 3. Perserzug. Angriff des Xerxes. — Thermopylä (Leonidas) und Artemisium. Salamis (Themistokles). 479 Platää (Pausanias und Aristides) und Mj^kale. Offensive der Griechen. Attischer Seebund (Aristides); Kasse in Delos. 465 Eurymedon: Doppelsieg Cimons. (f 449 bei Salamis auf Cypern). um 450 Das Zeitalter des Perikies. a) Seeherrschaft Athens. Kasse nach der Akropolis; Empörungen gedämpft (Samos). b) Volle Demokratie. — Sold für die Ämter etc. c) Blüte des Handels wie des geistigen Lebens. (Akropolis: Propyläen, Parthenon (dorisch). Erechtheion (ionisch). Athenestatuen des Phidias.) — Die Tragiker: Äschylus, Sophokles, Euripides. C) 431-404 Peloponnesischer Krieg. Grund: Rivalität zwischen Sparta und Athen. Anlässe: Epidamnus und Korinth gegen Cor-cyra und Athen; Athen gegen Potidäa. 431—421 Archidamischer Krieg. Perikies f 429. 415—413 Expedition nach Syrakus; Flucht des Alcibiades. Athens Flotte und Hoplitenmacht vernichtet.

3. Das Alterthum - S. 35

1876 - Berlin : Weidmann
Das Perserreich. 35 hinüber. In seinem Heeresaufgebot befanden sich auch die griechischen Pflanzstädte; bei den asiatischen war der Milesier H i s t i a i o s, bei den europäischen der Athener Miltiades (der in Thrakien eine Colonie hatte) der angesehenste Mann. Alle thrakisehen Völkerschaften unterwarfen sich, und über eine von den Griechen geschlagene Schiffbrücke ging Dareios über die Donau (den Ister). Die Skythen aber vermieden jede Schlacht und wichen immer tiefer in ihr ödes Land (wie es scheint nordwestlich, nicht nordöstlich). Nach Herodot1) aber folgten ihnen die Perser bis über den Don zur Wolga hin. Hier sah sich Dareios zum Rückzüge genöthigt, und nun begannen die Skythen eine mörderische Verfolgung; zugleich forderten sie die Griechen, die an der Donaubrücke als Wächter zurückgeblieben waren, auf, diese zu zerstören und so ihre Freiheit wieder zu gewinnen. Histiaios wehrte diesem Rathe, für welchen selbst Miltiades sich erklärt hatte. So kam Dareios, wenn auch mit grossem Verlust, doch gerettet über die Donau und den Bosporos zurück. Der Erfolg dieses Feldzuges war, dass die griechischen Coloniestädte und die Landschaften Thrakiens2) bis zum Strymon, ja jselbst Makedonien von nun an auch an die Herrschaft des „ Grofskönigs “ geknüpft wurden. Später ward auch die Nordküste Afrika’s (Libyens), Siwa (§ 38), Barka und Kyrene tributpflichtig3), und selbst Karthago. § 41. Innere Organisation des Perserreiches. Die Perser vertauschten, als sie Herren der Welt geworden, ihr altes einfaches, abgehärtetes Leben, das sie in den Bergen der Heimat als Hirten, Jäger und Ackerbauer geführt hatten4), mit der Cultur, dem Luxus, der Entartung ihrer Unterworfenen; auch Zara-thustra’s (§ 31) einfache Lehre musste dem prunkenden Opferwesen der (medischen) Magier nachstehen. Die Perser hatten, gleichsam als der Waffenadel im Reich, eine bevorzugte Stellung; aus ihnen wählte der König seine „Tischgenossen“ und „Verwandten“; ihre Knaben wuchsen unter gemeinsamer sorgfältiger Erziehung auf5)» Dareios gab dem Perserreiche nicht nur die ausgedehntesten Grenzen vom Indus bis zum Olympos und der Höhe von Barka, vom Kaukasus bis zu den Negerstämmen Nubiens; er schuf auch erst eine bestimmte innere Organisation; er theilte dasselbe in 20 Satrapien oder Statthalterschaften und ordnete die Verwaltung, Besteuerung und die militärischen Leistungen. Die Satrapen herrschten über ihre Provinzen mit fast unbeschränkter Machtfülle; doch waren sie von geheimen Spähern überwacht, und die Strafen M Her. Iv, 83—144. Anders bei Ktesias. Just. Ii, 5. Strabo305. 2) Her. Iv. 144. V, 1—21. 3j Her. Iv, 165—167 u. 201 ff. 4) Her. I, 130—140. B) Xen. Anab. 1,9. 3. Inst. Cyri 8. Strabo 733. 734.

4. Das Alterthum - S. 74

1876 - Berlin : Weidmann
74 Religion und Philosophie. Verbannung der Alkmaioniden wegen des Kylonischen Mordes (§ 66) verlangten. Obwohl Kleisthenes, gegen den dieser Antrag gerichtet war, durch freiwillige Selbstverbannung seine Vaterstadt zu schützen suchte, drang doch Kleomenes (§ 69) an der Spitze eines spartanischen Heeres und athenischer aristokratischer Emigranten in Athen ein, stellte eine aristokratische Verfassung auf, die denen glich, die in den dorischen Staaten galten, und besetzte die Akropolis. Doch das Volk erhob sich und zwang ihn zum Abzüge auf Kapitulation. Aber auch Kleisthenes, der, als Leiter in die Heimat zurückgekehrt, ein persisches Bündniss und eine, freilich bloss formelle Anerkennung persischer Hoheit gewagt hatte, wich dem Unwillen der Athener und ging in eine dauernde Verbannung; wenigstens verschwindet von nun an sein Name. Als Kleomenes dann einen grossen Bund zusammenbrachte1), in welchem alle Pelopon-nesier und auch Chalkis und Theben waren, welches letztere über den Anschluss Plataiai’s an Athen zürnte, so zerrann das drohende Heer durch eigene Zwietracht bei E1 e u s i s; die Athener brachten den Thebanern eine Niederlage bei, eroberten Chalkis und machten aus dem lelantisehen Gefild 4000 Loostheile für neue attische Bauern2). Obwohl sich die Spartaner auch später noch des Hippias annahmen, obgleich die Flotte der mächtigen Aigineten die Athener bedrohte, und selbst vom persischen Satrapen aus Sardes der Befehl erging, sie sollten den Hippias wieder aufnehmen, so rettete sich dennoch das neugeschaffene demokratische Gemeinwesen, das noch auf Gottesfurcht, auf Einfachheit und Bürgertugend sich gründete, vor allen diesen Gefahren3). Es war Sparta ebenbürtig an die Seite getreten, und die Athener haben, „ indem sie den ionischen Stammcharakter festhielten, aber zugleich die Schwächen und Mängel desselben (Weichlichkeit, Leidenschaftlichkeit, Leichtsinn) in der Nacheiferung der anderen Stämme überwanden, das hellenische Wesen am reinsten dargestellt.“ § 71. Religion und Philosophie. I. Diogenes v. Laerte, de vitis . . . dar. philosoph. Ii. Zeller, Gesch. d. Philosophie der Griechen. 3 Bde. H. Ritter, Gesch. der Philosophie. Grote Ii, 384. 611 ff. Seit mit den demokratischen Verfassungen der Bauernstand sich zu heben begann, kam auch der Bauerngott, Dionysos, besonders zu Ehren. Auf seine Feier wirkten lydische und phönikische Culte mit ein; die Bakchantinnen hielten dieselbe am Parnasses und Kithairon. Er sollte vom fernen Indien her die Traube geholt und als siegreicher neuer Gott die Länder durchzogen haben. Auch der Mythus von der Demeter und ihrer Tochter Persephone (Kore) fand erst jetzt seine tiefere Beziehung auf das Leben der Erde4). ') Her. V, 74. 2) Her. Vi, 100. 3) Her. V, 78. 4) Schiller, Klage der Ceres, Eleusisches Fest.

5. Das Alterthum - S. 82

1876 - Berlin : Weidmann
82 Athen von 490—480. Themistokles. hatten sich, da in Eretria Parteien bestanden, auf das Festland hinübergezogen. Eretria fiel nach tapferer Vertheidigung durch Verrath zweier Bürger *); die Einwohner wurden in Ketten nach Susa geschickt, hier aber vom Grosskönige menschlich behandelt. Nun landete die Flotte, auf der sich Hippias2) als Rathgeber befand, in der wiesenreichen Ebene von Marathon3). Die Athener beschlossen, nach einigem Schwanken, den Kampf in offener Feldschlacht. Eilig sandten sie nach Sparta um Hilfe, die ihnen zugesagt wurde, jedoch nach altem Brauch nicht vor Beginn des Vollmondes aufbrechen sollte. Da rückten die Athener, nur dem eignen Muth vertrauend, aus, 10,000 Mann unter zehn Feldherren, zu denen Miltiades, Aristeides, Themistokles gehörten und die unter dem gemeinsamen Folemarchen Kalli-machos standen. Ueber den Pentelikon hinziehend, erreichten sie die Ebene von Marathon. Hier lagerten sie auf der Anhöhe, den Persern gegenüber. Auf Aristeides Rath übertrugen die Feldherren, die abwechselnd je Einer einen Tag befehligen sollten, ihre Vollmacht auf Miltiades, der allein die persische Kriegsführung kannte4). Ais das Heer schon in Reihen und zum Ansturm bereit stand (12. Sept. 490), kamen noch 1000 Bürger von Plataiai den Athenern zu Hilfe. Die Griechen machten nun den Angriff in ausgedehnter Linie und im Lauf5); Meder, Perser und Saken durchbrachen zwar ihr Centrum, aber die Flügel der Athener siegten6), schwenkten dann von beiden Seiten ein, schlugen den Feind vollends, verfolgten ihn bis zu den Schiffen und tödteten an 7000 Mann7). Als dann die feindliche Flotte plötzlich den Weg um Sunion herum einschlug8), eilte Miltiades nach Athen zurück, um die Vaterstadt vor einem Ueberfall zu schützen, der nun auch unterblieb. Die Perser segelten nach Asien zurück. Zwei Tage nach der Schlacht kamen auch 2000 Spartaner an. Der Tag von Marathon war der herrlichste für Athen, das hier allein die Hebermacht der Barbaren besiegt. Das Vaterland ehrte die Götter, die den Sieg geschenkt9), die Marathonkämpfer (Maqu&a)vo/nd/ui), die ihn errungen, und den Miltiades besonders, der zu ihm geleitet. § 78. Athen von 490—480. Themistokles. I. Herodot Vi, 121—136. Plutarch, Aristeides. Themistokles. Com. Nepos, Miltiades. Themistoclfs. Aristides. Ii. M. Duncker Iv, »86. B. Curtius Ii, 30 ff. G-rote Ii, 604 ff. Iii, 38 ff. Miltiades schadete seinem Ruhme und seinem Vertrauen, das er bei seinen Mitbürgern besass, bald selbst. Er forderte nemlich ein Heer und eine Flotte, deren Ziel er nicht angeben ') Her. Vi, 101. 2) Her. Vi, 107. 3) Paus. I, 32. 4) Her. Vi, 110. B) Her. Vi, 112. 6) Her. Vi, 113. 7) Uebertreibungen bei Justin. Ii, 9. »j Her. Vi, 115. Plut. Arist. 5. 9) Paus. 1,15, 4. 28, 2. 32, 3. 33,2.

6. Das Alterthum - S. 83

1876 - Berlin : Weidmann
Miltiades. Themistokles. 83 wollte. Als ihm beides bereitwillig gewährt war, überfiel er die Insel Paros, um sie für die geringe Hilfe zu strafen, die sie (gezwungen) den Persern geleistet hatte. Der Zug misslang, da die Parier auf ihrer Hut waren und sich tapfer vertheidigten. Verwundet kehrte Miltiades zurück, ward von dem Alkmaioniden Xan-thippos und der demokratischen Partei angeklagt und in die Kosten von 50 Talenten verurtheilt. Ehe er sie zusammengebracht hatte, starb er im Gefängnisse 489. — Noch immer setzte sich die kleinliche Feindschaft der griechischen Staaten untereinander fort; dies war namentlich zwischen Aigina und Athen der Fall (§ 76). Ueberfälle und Verschwörungen fanden statt, und die Athener, die Sieger von Marathon, waren den Nachbarn gegenüber nicht immer glücklich. Die Leitung Athens hatte damals der durch seine Mutter den Alkmaioniden verwandte Xanthippos und ausser ihm Ariet ei des, ein nicht durch Adel und Reichthum, sondern durch Tüchtigkeit, Wahrheit und Gerechtigkeit hervorragender Mann. Beide hielten treu an der Verfassung des Kleisthenes, die das Schwergewicht des Staates im Frieden wie im Kriege in die dritte Classe (8 67) in die der grundbesitzenden Bürger und Bauern, legte. Neben ihnen trachtete aber nach immer grösserer Bedeutung Themistokles, der Sohn eines reichen Bürgers aber einer ausländischen Mutter, ein Mann, der eben so talentvoll wie leidenschaftlich und ehrgeizig war ‘). Er war bestrebt, den vierten Stand, die Theten, denen bisher der Kriegsdienst ausser der Vertheidigung der Mauern nicht zustand, zum Dienst auf der Flotte mit heranzuziehen, und auf diese überhaupt die Streitmacht des Staates zu gründen2). Dass so das bewegliche Vermögen gegenüber dem festen Grundbesitz zur Basis des Staates gemacht werde, bekämpfte Aristeides; Themistokles dagegen nahm zum Vorwande den noch immer dauernden Krieg mit dem Seestaate Aigina und wies auf die noch immer bestehende Persergefahr hin. Er setzte auch wirklich durch, dass 200 Kriegsschiffe (Trieren) erbaut wurden. Um wenigstens einen Theil der Kosten zu beschaffen, entsagten die Bürger ihren Einkünften aus den Silbergruben des Laureion. Die Ausrüstung der Flotte wurde nun statt der älteren (50) Naukrarien (Schiffsbezirke) den reicheren Bürgern, ohne Unterschied der Classen, (den Trierarchen) übertragen ; der Staat stellte nur die leeren Schiffe. Zu dieser Einrichtung3) gesellte sich dann der Ausbau und die grossartige Befestigung des Hafens, des Peiraieus, ein Werk, das schon vor der Schlacht bei Marathon unter Themistokles’ Leitung begonnen war4). So entstand nicht nur eine schöne Flotte, durch welche Athen die Seeherrschaft gewinnen musste, sondern das bewegliche Element der Bevölkerung (Rheder, Kaufleute, Handwerker etc.) trat mehr und mehr gleichberechtigt neben das conservativere des grossen wie kleinen Grundbesitzes. Es begann also erst mit Themistokles die i) Die ausgezeichnete Charakteristik bei Thuk. I, 138. 2) Thuk. I, 14. 93. 3) Böckh, Staatshaushalt der Athener 1,156. 4) Thuk. 1,93. Her. \Ii, 144. 6*

7. Das Alterthum - S. 84

1876 - Berlin : Weidmann
84 Thermopylai und Artemision 480. vollständige Demokratisirung des Staates. Aristeides, der dieser Umwandlung widerstrebt hatte, war 483 durch den Ostrakismos aus Athen auf 10 Jahre verbannt worden1). § 79. Der Zug des Xerxes. A. Thermopylai und Artemision 480. I. Herodot Vii—viii, 33. Justinus Ii. 10 u. 11. Diodor Xi, 1-13. Äiachyloa. Pergae. Plutarch, Aristeides. Ttiemistokles. Ii. M. Duncker Iv, 718 ff. E. Curtius Ii, 41 ff. Gr ote Iii, 47 ff Dareios war 485 gestorben. Ihm folgte sein Sohn Xerxes (485 — 465), den ihm Atossa (Kyros1 Tochter) geboren. Diesen hinderte nur ein bereits unter Dareios ausgebrochener Aufstand der Aegypter2), dass er die vom Vater schon begonnenen Rüstungen gegen Griechenland fortsetzte. Als der Aufstand bewältigt war, 484 v. Chr., nahm er sie im grossartigsten Mafsstabe wieder auf. Die Seevölker (aus Ionien, Karien, Kypros, Phönikien, Aegypten) mussten ihm Schiffe, die Landvölker seines unermesslichen Reiches Truppen stellen. Die Halbinsel des Athos liess er durchstechen und über den Hellespont zwei Brücken schlagen; ungeheure Vor-rätlie wurden aufgehäuft3). Schon im Herbst 481 war Xerxes über Kappadokien nach Sardes gekommen und brach von da im Frühling 480 mit dem Heere nach Pergamon auf, woselbst er den Helden Troja’s ein grosses Opfer feierte; bei Abydos musterte er Heer und Flotte, und dann begann der Uebergang über den Hellespont, der ununterbrochen sieben Tage und sieben Nächte dauerte. Bei Doriskos am Hebros hielt der Grosskönig Zählung4) über sein, aus allen Völkern des Orients, in der buntesten Sitte und Bewaffnung sich darstellendes, ungeheures Landheer; es fanden sich nach Herodot 1,700,000 M. — auch nach Abzug des Trosses und alles dessen, was die spätere Ueberlieferung an Uebertreibungen hinzugethan, blieben doch gewiss an 800,000 Mann, an 80,000 Reiter und eine Flotte von 1327 Schiffens); mit 250,000 streitbaren Männern besetzt. — Angesichts dieser ungeheuern persischen Rüstungen hatten die Griechen schon 481 auf dem Isthmos eine Tagsatzung gehalten6). Es lag auf der Hand, dass der Krieg nur ein Nationalkrieg sein konnte, und dass ein einiges Zusammenhalten aller Hellenen geboten sei. Aber Argos schloss sich aus Groll gegen Sparta von jeder Mitwirkung aus7); Theben aus verrätherischer Gesinnung und Hass gegen Athen (§ 70)*); auch Thessalien wankte bereits9). Von Kreta, von Kerkyra, von Sicilien, woselbst man überall die Hellenen um Beistand aufgerufen, blieb jede Hilfe aus. Selbst die Pythia entmuthigte, statt Hoffnung zu geben10). Dennoch verzagten die Griechen nicht. Aber sie gaben unter !) Plut. Arist. 7,8. *) Her. Vii, 7. 3) Her. Vii, 21— 25. 4) Her. Vii, 59—99. Aischyl. Persae 12—101. 5) Her. Vii, 89. Diodor 11, 3. 6) Her. Vii, 145 ff. 7) Vii, 148-150. 8) Thuk. Iii, 56. 9) Her. Vii, 6. 10) Vii, 140.

8. Das Alterthum - S. 85

1876 - Berlin : Weidmann
Thermopylai und Artemision. 85 diesen Umständen die Vertheidigung des Thales von Tempe, das ohnehin umgangen werden konnte, auf, obwohl sie es erst mit 10,000 Hopliten besetzt gehabt hatten; ja die Mehrzahl der Griechen (die Peloponnesier) waren geneigt, nur den Isthmos zu vertheidigen. Auf den Einwand der Mittelgriechen ward jedoch nach dem Pass bei Thermopylai (§ 48b) eine, wenngleich zu geringe, Streitmacht gesandt, 300 Spartaner unter dem Könige Leonidas (§7 6) und ungefähr 7000 andere Griechen1). Gleichzeitig ging die Flotte der Griechen unter Themistokles und dem Spartaner Eury-biades an das Vorgebirge Artemision, das an der Nordspitze von Euböa und mit Thermopylai in gleicher Höhe lag2). Leonidas hatte in seinem kleinen Heere fast sämmtliche Völkerschaften Mittelgriechenlands ; auch 400 Thebaner folgten ihm gezwungen. — Xerxes war indessen durch Makedonien, dessen König Alexandros den Wegweiser machte, auf einer von ihm angelegten Strasse über die Kambunischen Berge nach Thessalien eingedrungen3), das sich nun völlig unterwarf; dann ging er um das Othrysgebirge in das Thal des Spercheios vor. Die Perserflotte, vor deren Annahen die griechischen Schifte (271, darunter 127 Athenische) bis in den Euripos geflüchtet waren, verlor durch einen Sturm an 400 Schiffe; hierauf gingen die Griechen wieder nach Artemision vor. Hier wurde an drei Tagen hintereinander mit unentschiedenem Glück gekämpftj); als aber die Nachricht vom Fall des Thermo-pylenpasses5) eintraf, ging man in guter Ordnung durch den Euripos zurück. In den Thermopylenu) nemlich hatten inzwischen die Perser zwei Tage hindurch umsonst den Eingang bestürmt; am dritten führte ein Verräther (der Malier Ephialtes) eine Abtheilung Perser über die Höhe des Kallidromos, die 1000 Phokier besetzt hatten, und, da sie sich unerwartet überfallen sahen, alsbald preisgaben. Auf die Nachricht, dass er umgangen, entliefs Leonidas die Bund,estruppen. Mit seinen 300 Spartanern blieben nur freiwillig 700 Thespier und gezwungen die 400 Thebaner. Letztere gingen, mit Verlust und Schande, zu den Feinden über. Leonidas aber und seine dem Tode geweihte Schaar ging im Heldenkampfe unter, „dem Gesetz Lakedaimons gehorchend“7). § 80. Der Zug des Xerxes. B. Salamis 480. I. Herodot Viii, 42-120. Plntarch, Thein. 9—16. Diod. Xi, 17-19. Justin. H, 12. Ii. M. Dnncker Iv, 775 ff. E. Curtius Ii, 73 ff. Grote Iii, 83 ff. Das Heer des Xerxes ergoss sich nun über das offene Hellas. Lokrer, Dorer, Böotier unterwarfen sich, gegen die Phokier !) Her. Vii, 202. 2) Plut. Them. 8. 3) Her. Vii, 128. Liv. Xliv, 2—6. 4) Her. Viii, 1—21. Diodor Xi, 12—13. 5) Her. Vii, 196—200. °) Her. Vii, 201—233. Diodor Xi, 5 ff. Justin. Ii, 11. 7) Her. Vii, 213—228. Strabo Ix, 429. Paus. Iii, 14, 1.

9. Das Alterthum - S. 87

1876 - Berlin : Weidmann
Plataiai und Mykale 479. 87 mals gewarnt von Tliemistoklesl), ging nach Asien zuruck, aber liess seinen Schwager Mardonios (§ 7 6) mit 250,000 der besten Streiter seines Heeres in Hellas stehen. Dieser nahm seine Winterquartiere im Spercheiosthale. Von dem Heer, das Xerxes mit heimführte kam die Mehrzahl in Thessalien, Makedonien und Thrakien durch Hunger, Krankheiten und den früh eintretenden Winter um. § 81. Der Zug des Xerxes. C. Plataiai und Mykale 479. L Herodot Viii, 120 ff. Ix. Diod. Xi, 19-37. Plutarch, Aristeides X-Xl Il K Dunoker Iv,^81 "ff. E. Curtius ll, 86—102. Grote Iii, 116 ff. Mardonios versuchte die in ihre Heimat zurückkehrenden Athener unter grossen Versprechungen von dem Bunde sämmtlicher Hellenen abzuziehen, wurde aber mit hochherzigem Muthe zurückgewiesen. Gleichwohl zögerten auch jetzt die Spartaner wieder, ein peloponnesisches Heer zum Schutz gegen die Perser nach Hellas zu führen, so dass Mardonios, durch griechische Hilfsvolker verstärkt mit mehr als 300,000 Mann zurückkehren, die Athener noch einmal zur Flucht nach Salamis nöthigen und ihre Stadt zum zweiten Male verheeren konnte. Dann ging er nach Bootien zurück Erst im September kam das peloponnesische Heer unter dem Spartanerkönige Pausanias (des Kleombrotos Sohn) vom Isthmos herbei, ein Heer von 30,000 Schwer- und 70,000 Leichtbewaffneten (es waren darunter 5000 Spartiaten, 5000 Lakedämomer und 35 000 Heloten); ihm schlossen sich 8000 Athenische Hopliten unter Aristeides an. Aber wieder standen die Griechen zögernd auf den Pässen des Kithairon vor der Ebene des Asopos. Durch glückliche Vorgefechte ermuthigt, stellten sie sich zur Schlacht m der Nähe des verwüsteten Plataiai. Nach langer Unschlüssigkeit beiderseits und besonders des Pausanias, kam es endlich zum Treffen2) (Ende September). Mardonios fiel an der Spitze seiner persischen Reiter im Kampfe gegen den rechten Flügel, den die Spartaner bildeten: die Makedoner, Thebaner und Persohellenen wichen den Athenern, die auf dem linken Flügel standen. Nach dieser glücklichen Doppelschlacht fiel zuletzt auch das verschanzte Lager der Perser in die Hände der Sieger. Da Spartaner und Athener den Preis der Tapferkeit mit gleichem Recht ansprachen, so ward derselbe durch Heeresbeschluss zusammt der Hut der Grabstätten den Platäern gegeben3). Elf Tage nachher ergab sich Theben der hellenischen Streitmacht. — Am Tage der Schlacht von Plataiai war von dem Spartanerkönig Leotychides (§ 76) und dem Athener Xanthippos auch der Rest der persischen Flotte am Vorgebirge Mykale, wo dieselbe unter dem Schutze eines Land- l) Thuk. I, 137. Her. Viii, 110. 2) Her. Ix, 26—68. 3) Paus. Ix, 2. 3. 4. Thuk. 11,71. Iii, 56. Plut. Arist. 20.

10. Das Alterthum - S. 89

1876 - Berlin : Weidmann
Zeit des Kimon. 89 Dieser, einst von den Spartanern selbst in ihrer Vaterstadt und dann von allen Griechen zu Olympia als Sieger von Salamis hochgeehrt, wollte in hastiger Gewaltsamkeit für das rasche Fortschreiten Athens wirken1), war aber bald den Bundesgenossen wie den Spartanern verhasst und seinen eigenen Mitbürgern verdächtig geworden. Durch den Ostrakismos verbannt ), lebte er in Argos. Auch ihn beschuldigten die Spartaner der Verrätherei und des Einverständnisses mit Pausanias und begehrten an der Spitze der Gesammtgriechen über ihn zu richten3). Da er sich nicht stellte, ward er verurtheilt, und Athen und Sparta wirkten zusammen, ihn zu ergreifen; er floh nach Kerkyra, dann zu dem Könige der Molosser, dann ins persische Reich 465. In Susa wusste er den Grosskönig Artaxerxes I, den Nachfolger des Xerxes, so für sich zu gewinnen, dass dieser ihm verschiedene Städte in Kleinasien, Magnesia, Myus und Lampsakos u. a. (gerade in den Grenzlandschaften der Hellenen gelegen), zum Lebensunterhalte überwies4). Als er später, schon bejahrt, gegen sein Vaterland Dienste leisten sollte, soll er sich selbst getödtet haben5). Aristeides hatte indessen den Delischen Bund begründet, eine amphiktyonische Vereinigung (Symmachie) der Ostgriechen mit Athen an der Spitze, mit Delos als Aufbewahrungsort für die Bundeskasse6), mit jährlichen Beiträgen7) der Einzelnen und einem bestimmten Contingente, besonders an Schiffen. Aristeides starb 467, von seinen Mitbürgern noch im Tode hochgeehrt8). § 83. Die Zeit des Kimon. 1. Thuk. I, 98—118. Plutarch, Kimon. Perikies. Corn. N epos, Cim. Diod. Xii, 1-4. „„ ^ Ii. Visch er, Kimon. E. Curtius Ii, 124 ff. Grote Iii, 226 ff. Nach Aristeides Tode tritt an der Spitze des Attischen Gemeinwesens besonders Kimon, des Miltiades Sohn, hervor. Er hatte mit den Streitkräften des Delischen Bundes Ei'on an der Strymonmündung den Persern entrissen9), den letzten Punkt, den diese noch diesseits des Meeres gehalten hatten, und von der seeräuberischen Insel Skyros die Gebeine des Theseus nach Attika heimgebracht10) 469. Freigiebig und gastlich11), volksfreundlich, obwohl der conservativen Partei angehörig, war sein Streben Besänftigung der Parteien, Freundschaft zwischen den zwei Grossmächten Griechenlands und gemeinsamer Kampf gegen die Barbaren. Letztere schlug er in der glänzenden Doppelschlacht am -) Plut. Them. 20. vgl. Cic. de off. Iii, 11. 2) Plut. Them. 21. 22. 3) Plut. Them. 23. Corn. Nep. Cim. 8. 4) Thuk. I, 137. Plut. Them. 25. Diod. Xi, 55—57. Plut. Them. 21. 5) Dagegen Thuk. I, 135—138. vergl. Diod. Xi, 56. 58. Cic. Brut. 11. Plin. n. h. Xi, 90. 6) Organisation des Bundes Thuk. I, 96. Tapiezov. 7) rj <poqä. 8) Plut. Arist. 26. 27. Corn. Nepos, Arist. 3. 9) Her. Vii, 107. Plut. Rim. 7. 10) Plut. Kim. 8. Paus. I, 17, 6. n) Corn. Nep. Cim. 4
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