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1. Alte Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und 7i4 der Ausstand der Meder (714). Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt, ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus): das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes' Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen; Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig- gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken- den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut. Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba- tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben, befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus- zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von

2. Alte Geschichte - S. 53

1869 - Mainz : Kunze
53 Babylon im Bunde 606 Niniveh, wodurch das assyrische Reich als selbstständige Macht verschwindet. Seit 600 v. Chr. etwa besteht ein friedliches Verhältniß der beherrschenden Mächte Vorder- asiens, Medien, Babylonien, Lydien, wozu noch als vierte „Großmacht" Aegypten zu nennen. Da wird 559, wo zu Sais (Aegypten) Amasis, zu Babylon Neriglissar, zu Sardes (Lydien) Krösos, zu Ekbatana(Medien) Astyages regierte, dieser Friedenszustand gewaltsam unterbrochen: ein neuer Stamm, dessen Kraft noch unverbraucht, von einem großen Manne geführt, tritt an die Spitze, die Perser. 1) Die Gründung des Reiches durch Cyrus (Kurusch) (559—529), Sagen von Kyros Geburt und Jugend bei Herodot, 559 vielleicht auf epische Dichtungen der Perser zurückgehend: zmn Tode ausgesetzt, wunderbar erhalten durch die säugende Hündin, das Thier Ormuzds, Stammfürst der Perser unter modischer Oberhoheit, aus dem altfürstlichen Geschlecht des Achämenes, vielleicht am modischen Hof erzogen, erhebt er arider Spitze seines noch unverweichlichten Volkes Aufstand gegen den nahverwandten, herrschenden, aber schon der Ueppigkeit verfallenden Stamm der Meder; von einzelnen modischen Großen (Harpagos) unterstützt, stürzt er den Astyages (Kamps bei Pasargadä 559). Er stellt nach Osten hin die persische Herrschaft über die stammverwandten iranischen Völker in derselben Ausdehnung fest, wie sie früher bis 714 die Assyrer besessen; gegen Westen gewendet, stürzt er das lydische Reich unter dem vierten Mermnaden Krösos (dessen Ver- bindung mit Delphi) nach einem Kampf unter den Mauern von Sardes (548), trotz dessen Bündniß mit Amasis von Aegypten, Nabonet von Babylon und den „Hervorragenden unter den Hellenen" {yfiiag yaq nvv&uvo/uou nqotöiuvca rrjg Exxäd'og He- rodot), den Spartanern. Großer Eindruck dieses Ereignisses bei den Griechen (Zusammenkunft des Krösos und Solon). Die griechischen Küstenstädte werden bei ihrer unklugen Politik (die Fabel von den Fischen Herod. 1, 141) leicht einzeln von Cyrus Statthaltern überwältigt. Heldenmüthige Auswanderung der Phokäer ein Beispiel ohne Nachahmung. Die ganze Küste den Persern tributpflichtig, in den Städten Tyrannen unter persischer Oberhoheit, überwacht von den königlichen Statthaltern zu Sardes (Satrapie Lydien) und Daskylion (Satrapie Hellespont). Cyrus selbst zieht gegen Babylon, wo seit der Befreiung vom assyrischen Joch und den kriegerischen Königen Nabopolassar und Nebukad-

3. Alte Geschichte - S. 55

1869 - Mainz : Kunze
55 vertraut; Histiäus von Milet rettet sie gegen Miltiades Vorschlag, durch ihren Abbruch der Griechenwelt die Freiheit zurückzugeben. Nach schweren Verlusten, ohne Erfolg, kaum gerettet, kehrt Darms aus dem pfadlos-unwirthlichen Lande zurück, doch werden die wichtigsten Punkte des europäischen Ufers, Byzanz, Doriskos, die Uebergangspunkte an den Wasserstraßen des Bos- poros und Hellespont besetzt und behauptet, eine Rekognos- cieruugsfahrt gegen Westen angeordnet. Organisation des Reichs durch Darms. Hauptstädte sind Susa, Persepolis (Königsgräber zu Pasargadä), Ekbatana (Sommerresidenz), Babylon. Die Person des Königs, von dem die glänzendsten Belohnungen und die furchtbarsten Strafen (Hautabziehen, Kreu- zigung, Lebendigbegraben, Verstümmelung) ausgehen, ist der all- beherrschende Mittelpunkt; glänzende Hofhaltung und peinliches Ceremoniell (tiqooxvvhv). Die herrschende Nation die Perser; neben ihnen die Meder; die Söhne der Vornehmen am königlichen Hof erzogen, wo sie „Reiten, Bogenschießen, Wahrheit sprechen" (die Religion Zoroasters, uxrjsrji^tn&ai Herod.) erlernen. Das Reich, etwa 100000 Lh M. mit c. 80 Mill. Menschen umfassend, in 20 Satrapien eingetheilt; neben den königlichen Statthaltern bestehen an vielen Orten, Phönicien, Cypern, Karten, Jonien u. s. w., eigene Landesfürsten fort. Tribute und starke Natural- lief er ungen der Provinzen. Weitverzweigtes P olizeisystem, die „Augen und Ohren" des Königs; Festungen und persische Besatzungen an den wichtigsten Punkten (Sardes, Kelänä, den cilicischen, den syrischen Thoren, Gaza, Memphis re.); große Straße durch das ganze Reich mit Kurieren von Station zu Station, stehende Truppenmacht (die 10000 „Unsterblichen"); Münzeinheit (der Dareikos); Ackerbau den Persern Religions- gesetz, Handel von Darms durch Kanäle (Nilkanal) und Straßen befördert. B. Der Zusammenstoß. 1) Der ionische Aufstand (500—494). Die erste Ver-soo anlassung zu dem weltgeschichtlichen Zusammenstoß der Bar> baren-und Hellenenwelt knüpft sich an den Namen des Histiaios von Milet, welcher durch Erhaltung der Donaubrücke die Ge- fahr der Vernichtung von dem persischen Reichsheere abgewendet hatte. Vom König mit einem Fürstenthum in Thracien ausge- stattet, auf Anstiften des persischen Statthalters Megabazos aber unter ehrenvollem Vorwand nach Susa abgerufen, sendet er, mit

4. Alte Geschichte - S. 3

1870 - Mainz : Kunze
Zur Einleitung. Begriff und Inhalt der Alten Geschichte. a. Aus Asien, der Urheimat des Menschengeschlechtes, be- wegen sich die Völker und ihre Geschichte westwärts. Das geo- graphische Centrum der alten Geschichte ist das Mittelmeer, das Vermittlungs-Meer der drei Theile der alten Welt. Die Alte Geschichte zerfällt gleichsam in drei Acte: in die Geschichte der orientalischen Völker, der Griechen, der Römer. Die zur Theilnahme an der allgemeinen Geschichte be- rufenen Culturvölker des Orients streben alle aus dem Innern Asiens nach den Gestaden des Mittelmeeres; — die Ae gyptier und Phönieier sind die äußerlichen Bindeglieder zwischen Morgen- und Abendland. Vier große Weltreiche — das assyrische, babylonische, medische, persische — um- fassen Westasien und folgen jenem Zuge nach Westen. Der Mangel an innerer Entwicklung drängt sie zu Eroberungen nach außen. Der Versuch des letzten dieser Reiche, die von der Natur gesteckten Grenzen dauernd zu überschreiten, scheitert an den Griechen, den Vorkämpfern der europäischen Cultur. Durch Alexander den Großen wird der Orient mit den Kräften des Occidents überwunden; zuletzt mündet die Geschichte aller Cultnrländer in das römische Weltreich ein. 1

5. Alte Geschichte - S. 46

1870 - Mainz : Kunze
40 vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und der Ausstand der Meder (714). Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz, Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l. Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste. Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien, nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern, Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa- nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn- (Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten (Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon, Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil- dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion. Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen- satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen, babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be- rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht- tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-

6. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 59

1877 - Braunschweig : Vieweg
Sitten und Bildung der Griechen. 59 peloponnesischen Krieges schrieb Thukydides (bis 410), dessen Werk Xenophon ergnzte. Seit Sokrates blhte die Philosophie; von seinen Schlern gingen verschiedene Schulen aus. Plato (der Gttliche"), der die Philosophie an die Erkenntni Gottes im Menschengeiste (Ideen) knpfte, stiftete die Aka-t> ernte"; dessen Schler Aristoteles, der vor Allem auf die Erfahrung hinwies, die Peripatetiker. Die Lehre des (reichen) Aristipp, welcher Vereinigung des geistigen und sinnlichen Genusses fr das hchste Gut" erklrte, fhrte spter (300) zur Philosophie des Epikur, wie die des (armen) Antisthenes, der sich an das Wort des Sokrates hielt: Nichts bedrfen ist gttlich!" zur Begrndung der kynischen Schule (Diogenes), aus der durch Zeno die stoische Philosophie hervorging (300). Geschichte und Philosophie wurden die Grundlage der hheren Staats-Redekunst, die seit Perikles in Rednerschulen erlernt wurde. Demosthenes ist durch seine feurige Begeisterung und sorgsame Ausbildung der grte Redner des Alterthums geworden. Er starb nach Alexanders Tode in der Verbannung, indem er Gift aus seiner Schreibfeder sog. E. Alexander der Groe. 336 bis 323. Die griechische Bildung hatte ihre Hhe erreicht; es war die Zeit gekommen, wo dieselbe die Grundlage einer greren Vlkerverbindung werden sollte. Alexander der Groe, von Aristoteles gebildet, erkannte die ihm gestellte Ausgabe; er wollte nicht blo an der Spitze der Griechen die Rache an dem verfallenen Perserreich vollziehen, sondern Orient und Occident durch gleiche Bildung verknpfen. Dazu legte er den Grund, aus dem spter die Rmer, ohne von seinen Plnen zu wissen, weiter gebauet haben. In Alexander vereinigte sich die Klugheit und Thatkrast seines Baters mit hherem geistigem Schwnge. Seine feurige Mutter Olympias liebte er mehr als den bedchtigen Philipp. Homer war schon frh sein Lieblings-buch; bei Philipps Siegen klagte er: mein Vater wird mir Nichts zu thuu brig lassen!" Als er den Thron bestieg, war er erst 20 Jahr alt (336). Seine 336 Jugend crmnthigte die rohen Nachbarvlker und weckte Griechenland zur Hoff-nnng der Freiheit. Als jedoch Alexander die Griechen nach Korinth beschied, wurde er zum Oberanfhrer derselben fr den Perserkrieg ausgerufen; bald als er gegen die Barbaren an der Donau kriegte, erhob sich zuerst Theben gegen ihn. Er eilte hin und zerstrte die Stadt, wobei er Pinbars Haus und Geschlecht zu schonen befahl. Dann rstete er fr beti folgenden Frhling (334) den Krieg gegen Persien. 334 In Persien hatte sich hach raschen Thronwechseln Darius Iii. Kodo-rnannns kaum auf dem Throne befestigt; auch war dieser, obgleich tapfer, kein Feldherr; griechische Sldner waren schon langer die Sttze des Reichs. Alexander lie dem alten Antipater den Oberbefehl in Macedonien; er selbst I

7. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 25

1877 - Braunschweig : Vieweg
Afrika. 1. Aegypten. 25 Indien, Kleinasien, ja Europa!). Den Inschriften zufolge war es der letztere, der auf der Westseite Thebens die groe Wohnung des Ramses (Ii.)", wie auch die berhmten Felsentempel von Ebsambnl in Nubien erbaute und das Heiligthum zu On mit mehreren Obelisken zierte. Der Kanal von Suez, den er begann, blieb inde unvollendet. Die erst nach der Zeit der Hyksos (unter Thutmosis Iii. um 1500) an den nordstlichen Bergweiden (Gosen) zugelassenen Israeliten wurden durch die Bauten Ramses' d. Groen sehr bedrckt; der Auszug derselben unter Moses, welchen auch Manetho ausdrcklich nennt, fllt in die Regierungszeit seines Sohnes Menephta (f 1300), seit welchem auch der Verfall des Reiches der Pha-1300 raonen beginnt und insbesondere die Eroberungen im Norden fr immer verloren gingen. Jedoch melden die Bilder und Inschriften zu Medinet Habu (im Westen Thebens) von Ramses Iii. (um 1270) Schiffskmpfe, und die von Herodot aufgezeichnete Sage von dem Schatzhause desselben (Rh ampsinit' s) deutet auf seine groen Reichthmer hin. Die Religion der Aegypter steht durchaus unter dem Einflsse der Natur des Landes und seiner Umgebung, und demgem ist der Grundgedanke derselben der Gegensatz des Lebens und Todes. Es waren die heil-bringenden Krfte und Erscheinungen der Natur, welche die Aegypter in ihren Gttern verehrten. Sie stellten sich dieselben in menschlicher Ge--stalt vor, aber sie erblickten das Wesen der Gottheit auch in gewissen Thier-gattnngen. Am Ursprnglichsten und Allgemeinsten war wohl der Dienst des Sonnengottes. Dieser, Ra", von rother Farbe, mit dem Menschen-Haupte oder dem Sperberkopfe, wird in den Inschriften als der Vater der Götter" bezeichnet; auch alle Pharaonen führen den Titel: Sohn des Ra". Die reinen Seelen der Menschen kommen nach dem Tode zu ihm. Gleichwohl heit Ptah, der Gott des Feuers, der Vater des Ra"; Ptah ist der Hauptgott von Memphis, wo der Stier Apis in seinem Tempel wohnt. In Sais (in U.-Aeg.) wurde vor Allem Reith, die Mutter der Götter", verehrt. Amun, d. i. der Verborgene (der Herr des Himmels") war der Hauptgott von Theben und erscheint seit dessen Erhebung zur Hauptstadt auf den Denkmlern unter dem Namen Amnion Ra" als König der Götter", wie er erst durch die Verbindung mit Kneph, dem Gott der Ueberschwem-mung, den Widderkopf erhlt, und in dieser Gestalt von der Handelscolonie Siwah aus (dem Ammonium") weltberhmt wird. Dem Thot (bei den Griechen Hermes), dem Schreiber des gttlichen Wortes" ist der Ibis heilig. Erst spter bildet sich der vieldeutige Mythus von Isis und Osiris aus. Osiris, der uralte Gott von This (die Sonne?) wurde in spterer Zeit mit seiner Gemahlin Isis (d. i. die Erde oder der Mond?) wegen der segensreichen Herrschaft der ganz Aegypten berall im Lande verehrt. In dem Kampfe mit Typ hon (gyptisch: Set), d. i. den feindseligen Natur-krsten, namentlich der Gluth des Sommers und der Wstenwinde, erliegt er einem scheinbaren Tode (der Nacht); Isis findet seinen Leichnam im Norden, und sein Sohn Horos, der groe Helfer", wird sein Rcher durch Tdtnng

8. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 81

1871 - Braunschweig : Wreden
— 81 — wenig Freude darüber und ließ sich gegen seine Altersgenossen vernehmen: „Kinder, mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir keine Gelegenheit übrig lassen, mit euch etwas Großes und Glänzendes zu verrichten." Sein Streben ging nicht auf Vergnügen und Reichthum, sondern auf persönliche Tüchtigkeit und Ruhm. Er war wohl hitzig und ungestüm in allen Stücken, aber mäßig in Betreff sinnlicher Vergnügungen. Einst kamen Gesandte des Königs von Persien an den Hof des Philipp und wurden, da der König abwesend war, von Alexander bewirthet. Sein freundliches Wesen nahm sie dermaßen für ihn ein, daß sie bald mit einander vertraut wurden. Jedes Gespräch zeigte die ernste Richtung seiner Gedanken und die Art der Gegenstände, welche sein Nachdenken und seine Wißbegier beschäftigten. Denn statt ihnen kindische und unbedeutende Fragen vorzulegen, erkundigte er sich nach der Länge des Weges und der Art, im obern Asien zu reisen, sowie nach der Persönlichkeit ihres Königs, nach seinem Verhalten gegen die Feinde, und wie groß die Macht der Perser wäre und die Stärke ihres Heeres; worüber jene so große Verwunderung ergriff, daß sie deu kühnen, auf große Unternehmungen gerichteten Geist des Alexander nicht genug zu rühmen wußten. In seinem 16. Jahre zog er zum ersten Male in den Krieg, und achtzehn Jahre alt, focht er mit in der Schlacht bei Chäronea, wo der Jüngling zum Siege viel mit beitrug, und durch die sein Vater Philipp die Herrschaft über Griechenland gewann. Drei Jahre nach dieser Schlacht ward Philipp ermordet, und der kaum einundzwanzigjährige Alexander bestieg den Thron Macedoniens (336). 2. Gleich nach seiner Thronbesteigung nahm Alexander den Plan seines Vaters auf, Persien zu strafen für alle Unbill, die Europa von ihm erlitten hatte. Er ging nach Korinth und erzwang sich in der Bundesversammlung die Anerkennung der Oberherrschaft über Griechenland. Bei dieser Gelegenheit machten ihm viele Staatsmänner und Philosophen die Aufwartung. Einer aber, nach dessen Bekanntschaft der König ganz besonders verlangte, blieb hartnäckig aus. Es war dies der wunderliche Diogenes von Sinope. Den bekannten Grundsatz des Sokrates, daß der Mensch so wenig als möglich bedürfen müsse, um der Gottheit ähnlich zu werden, trieb dieser Sonderling bis zur völligsten.gleichgültigkeit gegen Alles, was die äußere Gestalt des Lebens erheitert, verschönt und veredelt. Seinen hölzernen Becher warf er weg, als er einst einen Knaben mit der hohlen Hand aus einer Quelle schöpfen sah; und als er wahrnahm, daß Jemand, dem das Geschirr zerbrach, das darin enthaltene Gemüse in das ausgehöhlte Brot faßte, warf er auch seinen Napf fort. Leibespflege vernachlässigte er ganz. Er trug einen langen struppigen Bart und einen zerrissenen Mantel. _ All seine Habseligkeiten umfaßte ein alter Ranzen. Seine Wohnung war eine Tonne, welcher er vor den Häusern der Menschen weit den Vorzug gab, weil er sie fortrollen konnte, wohin er wollte. Sorglos von Tag zu Tag lebend, bekümmerte er sich wenig um den Gang der Weltereignisse, doch geißelte er die Thorheiten seiner Zeitgenossen oft mit launigen und treffenden Witzreden. Er blieb auch jetzt, wo Alles sich herzudrängte, um Alexander zu sehen oder seiner Gunst sich zu versichern, Dietleiu, Bilder aus der Weltgeschichte. 0

9. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 264

1880 - Braunschweig : Vieweg
264 Die Inseln Afrikas. getauscht wurden. Seit Unterdrückung dieses organisirten Menschenraubes gewinnt die Ausfuhr ntitzlicher Landesprodutte eine immer größere Bedeutung. Das Seengebiet im östlichen Centralafrika, das erst in den letzten drei Jahrzehnten (durch Burton, Speke, Grant, Livingstone, Baker, Camerou und Stanley) den Europäern einigermaßen bekannt wurde, ist an Naturprodukten reich und wird von zahlreichen Völkerschaften bewohnt, die mit einander in stetem Kampfe leben. Arabische Händler sind schon längst bis jenseits des Tanganjika- Sees vorgedrungen und betreiben dort den Aufkauf von Sklaven. Die westlichen Regionen des äquatorcalen Südafrika, welche zum Wassersystem des oberen Congo (Lualaba) gehören, rivalisiren (nach den Berichten von Cameron und Stanley) an Reichthum ihrer Naturprodukte mit den gesegnetsten Ländern der Erde. Gold, Eisen, Kupfer, Steinkohlen finden sich zahlreich, edle Nutzhölzer, Gewürze aller Art, Baumwolle, Reis, Weizen gedeihen wild oder bei geringster Pflege. Die Bevölkerung dieses Theiles von Afrika ist kräftig und tapfer, huldigt aber theilweise der Menschenfresserei und steht unter dem Joche blutgieriger Tyrannen. §. 80. Die Inseln Afrikas. Im Atlantischen Oceane hat Afrika nur kleinere und vorwiegend vulkanische Inselgruppen auszuweisen. Von diesen werden außerdem die Azoren und Madeira von den Portugiesen als Provinzen ihres Königreichs zu Europa gerechnet, in gleicher Weise die C an arischen Inseln zu Spanien. Die Cap Verdeschen Inseln, eine Besitzung der Portugiesen, sind kahl und ungesund, aber fruchtbar. Die Bewohner, zum Theil civilifirte Neger, treiben einige In- dustrie und Handel. Unter den vulkanischen Inseln im Meerbusen von Guinea ist die spanische Fernando Po Stationspunkt englischer Kriegsschiffe zur Ver- hinderung des Sklavenhandels. Die portugiesischen Inseln do Principe und St. Thomä sind überaus fruchtbar, letztere liefert Tabak, Kaffee, Eacao, Zucker und Gewürze. Das dem Europäer zuträglichste Klima besitzt dagegen die kleine (spanische) Insel Annobon, welche am weitesten von der Küste entfernt liegt. St. Helena, mitten im Oceane, ein von den Engländern zu einer gewaltigen Festung umgestalteter Basaltfelsen, war einst Verbannungsort des Kaisers Napoleon I. und ist wichtig als Stationspunkt der Ostindienfahrer. Im Indischen Oceane liegt die große Insel Madagaskar. Weder ihre Pflanzen- und Thierwelt noch ihre Ureinwohner (die malayischen Malagassen) weisen in ihren Charakteren auf Verwandtschaft mit Afrika hin. Vielleicht ist Madagaskar der Hebertest eines ehemaligen größeren Festlandes, zu dem die A mir anten, Seychellen und Mascarenen gehörten. Die gebirgige Insel ist im Sw wenig fruchtbar, aber gesund, an der fruchtbaren feuchten O-Kuste da- gegen in Folge der herrschenden Fieber für die Europäer tödtlich. Von den Urbewohnern hat der kräftige Stamm der Hova die Herrschaft über die ganze

10. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 260

1880 - Braunschweig : Vieweg
260 Der Südwestrand Nordafrikas. hin gelangen aus dem Niger die.produkte des Sw und hier münden die großen Karawanenstraßen von Marokko und Tripoli. Zur Zeit der großen Messe, vom November bis Januar, wimmelt die sonst stille Stadt Timbuktu von Besuchern aus allen Theilen Westafrikas. Goldstaub, Elfenbein, Straußen- federn, Betel und die Guronüsse des Südens werden gegen das Steinsalz der Sahara vertauscht und daneben spielen englische Baumwollenzeuge und Tuche eine große Rolle. Die sehr gemischte Bevölkerung der Stadt huldigt fanatisch dem Islam und ist gegen- wärtig einem arabischen Herrscher Unterthan, der neben der weltlichen auch die höchste geistliche Würde bekleidet. Der mittlere Sudan, in der Umgebung des Tsadsees, ist größtcnthcils reich an Produkten der Pflanzen- und Thierwelt und zerfällt in die Negerreiche Bornu, Vagirmi und Wad ai, von denen das letztere am unproduktivsten ist und eine sehr rohe Bevölkerung besitzt. 8. 76. Der Sudwcstraud Nordafrikas. Die ausgedehnten Gebirgsregioncn in denen die Quellen des Niger, Senegal und Gambia sich befinden, sind nur auf ihrem terrassenförmigen Abfalle gegen die Meeresküste hin einigermaßen bekannt. Das Innere des Landes ist dem Europäer durch den Fanatismus und die Rohheit der Bevölkerung verschlossen und an den Küsten drohen fast überall tödtlichc Fieber, Nichtsdestoweniger hat der bedeutende Reichthum dieser Region an Naturprodukten zu Handelsniederlassungen Veran- lassung gegeben. Das Gebiet des Senegal haben vorzugsweise die Franzosen in Besitz genommen, deren Hauptort, St. Louis, auf einer sandigen Insel in der Nähe der Mündung des Stromes liegt. Die Hanptansbente gewähren die großen Gnmmiwäldcr, auch wird Handel nach den Gegenden des Niger getrieben. Unbedeutend sind die Niederlassungen der Engländer am Gambia und der Portugiesen am Rio Grande. Die inneren Gegenden bis zum Niger bewohnen hauptsächlich die betriebsamen Mandingo-Ncger, die in den Gebirgsthälern kleine Staaten gebildet haben. Die feuchte, waldbedccktc Küste Ober-Guineas ist trotz ihres überaus ungesunden Klimas mit britischen Ansiedelungen bedeckt, in denen Goldstanb, Elfen- bein, Palmöl, Ingwer, Pfeffer, durch Tauschhandel erworben werden. Sierra Leone mit der Hauptstadt Free Town bildet eine von Engländern (1791) gegründete Niederlassung befreiter Neger, die sich jedoch keineswegs zu höherer Gesittung erhoben haben. Ebenso wenig hat die auf der Pfefferküste liegende, von Amerikanern gegründete Neger-Republik Liberia irgend einen Aufschwung genommen, trotzdein der Boden hier reich an Metallen ist, die Wälder zahlreiche kostbare Bäume aufweisen und das Land alle Arten von Culturpflanzen erzeugt. Die Goldküste ist gegenwärtig vollständig im Besitze Englands; Palmöl und Elfenbein sind die Hauptausfuhrprodukte. Im Innern liegt das Reich der
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