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1. Nr. 22 - S. 85

1904 - Breslau : Hirt
§ 39. Der Deutsch-französische Krieg 1870 u. 71. 85 60 Millionen Mark Kriegskosten. Preußen nahm Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. in Besitz und gründete mit allen Staaten nördlich vom Main den Norddeutschen Bund. — Mit den süddeutschen Fürsten schloß König Wilhelm ein Schutz- und Trutzbündnis und wurde für den Kriegsfall zum Oberbefehlshaber auch der süddeutschen Truppen bestimmt. — Gegen Italien hatte Österreich zwar gesiegt, doch mußte es an jenes Venetien abgeben. § 39. Der Deutsch-französische Krieg 1870 und 71. 1. Ursache. Napoleon Iii. hatte nach seinen glücklichen Kriegen (s. § 35. 6) die erste Rolle in Europa gespielt. Das französische Volk nannte sich die große Nation und hielt sich für das ruhmreichste der Erde. Nun war 1866 Preußen zu ungeahnter Macht gelangt, und sein Kriegs- ruhm drohte den französischen zu verdunkeln. Die französische Eitelkeit forderte eine Genugtuung, und so verlangte Napoleon vom König von Preußen die Abtretung deutscher Gebiete auf dem linken Rheinufer. Selbst- verständlich wies der echt deutsch gesinnte König Wilhelm dieses Ansinnen zurück. Nun kannte der beleidigte Ehrgeiz der Franzosen keine Grenze mehr. „Rache für Sadowa!" das wurde zmu Schlagworte für ganz Frank- reich. Da ein stichhaltiger Grund zu einem Kriege nicht vorlag, so wurde ein ganz nichtiger Anlaß zum Vorwand benutzt. Die Spanier hatten nüm- lich ihre Königin vertrieben. Sie suchten nach einem neuen Könige, und dabei fiel ihre Wahl, neben anderen, auf den Prinzen Leopold von Hohenzollern. Das war ein entfernter Verwandter König Wilhelms, aber auch des Kaisers Napoleon. Einen Hohenzollern aber wollten die Franzosen in keinem Falle auf dem spanischen Throne dulden. Darum sandte Napoleon seinen Botschafter Benedetti zum König Wilhelm, der gerade zur Stärkung seiner Gesundheit im Bade Ems in Nassau weilte, und forderte, der König solle dem Prinzen Leopold die Annahme der spa- nischen Krone verbieten. Diese Forderung wies der König zurück, da der Prinz in seinen Entschlüssen frei und selbständig sei. Obgleich nun der Prinz auf die Krone verzichtete, so verlangte Napoleon doch, um König Wilhelm zu demütigen, derselbe solle in aller Form erklären, daß er nie- mals gestatten werde, daß ein Hohenzoller auf den spanischen Thron be- rufen würde. Trotz mehrfacher Abweisung versuchte es Benedetti immer wieder, die Erklärung, die Napoleon forderte, vom Könige zu erlangen. Da ließ ihm der König Wilhelm sagen, daß er in dieser Angelegenheit nicht mehr mit ihm verhandeln wolle. Das ganze deutsche Volk aber war empört über die Beleidigung, die unserm ehrwürdigen König angetan war. — Die Fran- zosen dagegen fühlten sich aufs tiefste verletzt, und „Krieg, Krieg!" und „Nach Berlin, nach Berlin!" ertönte es durch ganz Frankreich. König Wilhelm reiste sofort nach Berlin, denn die Lage war ernst. Wohin er kam, wurde er in zwar feierlich-ernster, doch aber in hochbegeisterter Weise

2. Nr. 22 - S. 40

1904 - Breslau : Hirt
40 Des Deutschen Reiches Verfassung. 8 61. und wenig anmutig. Hier und da gibt es mit Geröll überlagerte Strecken. In den Flußniederungen ziehen sich häufig lange Snmpfvertiefungen hin; sie werden in Bayern Möser (Einzahl — Moos), in Schwaben Riede genannt. Sie sind für den Ackerbau ganz unbrauchbar. Die Dörfer sind sehr weitläufig angelegt. Im Donautal lagert guter Boden, der viel Ge- treide liefert. — Im Maingebiet ist das Klima mild. Am untern Main und in der Pfalz wird Wein gebaut. Die Bewohner (Franken) zeigen hier mehr Kunstsinn und Gewerbfleiß als die der Bayrischen Hochebene. Sie sind zum Teil evangelisch. — In ganz Bayern ist die Viehzucht bedeutend, besonders in den Alpengegenden. Das Nationalgewerbe ist die Bierbrauerei. Nürnberger Spielwaren und Berchtesgadener Schnitzereien in Holz und Horn erfreuen sich eines Weltrufes. Der Handel ist lebhaft, besonders in Nürnberg und Augsburg. In München, Erlangen, Wiirzburg sind Uni- versitäten. Mehr als % der Bewohner bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. München, Hptst., an der Isar, 500 000 E., mit herrlichen Bauwerken, Univers., viele Bierbrauereien. In der Nahe ist die Ruhmeshalle, in der die Büsten berühmter Bayern aufbewahrt werden. Augsburg, am Lech, 90 000 E., bedeut. Hdlst. In ihr die Fuggerei, d. i. eine Straße von 50 Häusern, in denen arme, rechtschaffene Leute umsonst Wohnung haben. Die Fuggerei hat ihren Namen von einem Augsburger Handelsherrn, Fugger genannt, der so reich war, daß er an Kaiser Geld leihen konnte. In der Nähe das Lechfeld, wo Otto I. 955 die Ungarn schlug. Ingolstadt, starke Festg. Regens- burg. In der Nähe die Walhalla, ein Marmortempel mit den Bildsäulen berühmter deutscher Männer. Pas sän, schön gelegen an der Mündung des Inn, durch eine Feste geschützt. Würuöerg, a. d. Pegnitz, 260 000 E., erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns. „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land." Nürnberg hat die altertümliche Bauart großenteils treu bewahrt. An dem obern Stockwerk der Häuser sieht man viele zierliche Erker und Ecktürmchen, am untern überdeckte Säulengänge, Lauben genannt. Die Häuser schauen mit dem Giebel nach der Straße hin und sind mit kunstvollem Schnitzwerk geziert. Auf einem Felsen in der Stadt ragt die kaiserliche Burg hervor, von welcher die Mark Brandenburg ihre ersten Hohenzollern erhielt. Im 15. und 16. Jahrhundert lebten hier Hans Sachs, Dürer, Bischer u. a. Fürth, gewerbreich. Erlangen, evang. Uni- versität. Bayreuth, fabriktätig. Bamberg, bedeutende Gärtnereien. Würzburg, Universität. Kis singen, Badeort. — In Rheinbayern liegen: Spei er und Kaisers- lautern. Speier war eine Zeitlang Begräbnisplatz der deutschen Kaiser. § 61. .Des Deutschen Ziciches Umfassung. a. Der König von Preußen ist deut- scher Erb-Kaiser. Seine Residenz ist Berlin. Er ist der Kriegsherr und oberste Führer aller deutschen Armeen. Die Gesetze werden von dem Bundesrate und dem Reichstage beraten und festgestellt, vom Kaiser, wenn er sic bestätigt, verkündigt. Der Bundesrat besteht aus den Abgesandten der deutschen Regierungen. An der Spitze des Bundesrats steht der Reichskanzler. Die Mitglieder des Reichstags wählt das Volk. Je 100 000 Einw. wählen einen Abgeordneten für einen Zeitranni von 5 Jahren. Wahlberechtigt ist jeder Deutsche nach vollendetem 25. Jahre. Die Wahl erfolgt unmittelbar durch Abgabe ge- schlossener Stimmzettel. — Der Bundesrat und der Reichstag halten ihre Versammlungen in Berlin ab. — b. Das Reich hat eine gemeinsame Kriegsmacht, welche unter dem Kaiser steht. Sie zerfällt in das Landheer und in die Seemacht (Kriegsmarine). Das Landheer besteht aus Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pionieren und Train-Kolonnen. Auch sind besondere Abteilungen zum Krankendienste, sowie für Eisenbahn-, Luftschiff- fahrt- und Telegraphen-Verwaltung bestimmt. Zur Kavallerie gehört die leichte Reiterei (Husaren und Dragoner) und die schwere Reiterei (Ulanen und Kürassiere); neuerdings ist die gesamte Kavallerie mit Lanzen bewaffnet. Die Artillerie zerfällt in Festungs- und

3. Nr. 22 - S. 70

1904 - Breslau : Hirt
70 § 32. Friedrich Wilhelm Iii. Inzwischen waren England, Rußland, Österreich und die Türkei zu einer zweiten Koalition gegen Frankreich zusammengetreten und hatten die Franzosen fast überall besiegt. Da kehrte Napoleon, nachdem seine Flotte bei Abukir von den Engländern unter Nelson geschlagen worden war, plötzlich nach Paris zurück, stürzte die bestehende Regierung und ließ lid) zum Konsul wählen. Darauf überstieg er mit seinem Heere den Großen L-t. Bernhard und schlug die Österreicher bei Marengo (Piemont) (1800), so daß sie in den Frieden willigten, in welchem der Friede von 1797 bestätigt wurde. Napoleon setzte sich 1804 die Kaiserkrone auf und nannte sich Kaiser der Franzosen. 3. Die Auflösung des Deutschen Reiches war Napoleons nächstes Ziel. In rücksichtsloser Weise verletzte er den Frieden und trieb darum England, Österreich und Rußland zu einer neuen Koalition. Da sich die süddeutschen Fürsten auf Napoleons Seite stellten, so konnte er leicht bis an die obere Donau vordringen und nahm bei Ulm 23000 Österreicher unter General Mack gefangen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrönung, am 2. Dezember 1805, schlug er das russisch-österreichische Heer in der „Drei- kaiserschlacht" bei Austerlitz in Mahren, eroberte Wien und zwang Öster- reich zum Frieden von Preßburg; Österreich verlor Tirol (das Bayern erhielt), Venedig und seine Besitzungen in Schwaben. — 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von Öster- reich. Napoleon verband sich mit 16 deutschen Fürsten, die unter seinem Schutze den Rheinbund schlossen, und damit endete das Deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände. 4. Preußens Demütigung. Friedrich Wilhelm Iii. hatte trotz Ruß- lands Drängen auch diesmal Frieden gehalten. Aber auch Preußen wollte der stolze Korse in den Staub treten; darum ließ er seine Heere durch preußische Länder marschieren und bot den Engländern Hannover an, das er vorher an Preußen gegeben hatte. Auf solche Weise beleidigte er Fried- rich Wilhelm Iii. in schmachvoller Weise, so daß dieser sich endlich zur Kriegserklärung gezwungen sah, zur großen Freude der besten Männer seiner Umgebung. Auch das preußische Heer beseelte stolze Siegeszuversicht, die teilweise sogar, zu des Königs Schmerz, in ruhmredige Prahlerei aus- artete. Die Zeit aber war ungünstig für Preußen, denn Österreich lag danieder, Rußland und England waren durch Preußens langes Zaudern gereizt, und nur Sachsen schloß sich an Preußen an. Das preußische Heer nahm seine Aufstellung am Thüringer Walde. Ein Teil stand unter dem Befehle des Herzogs Ferdinand von Braunschweig bei Auer- städt und ein anderer unter dem Prinzen von Hohenlohe bei Jena. Napoleon rückte mit großer Geschwindigkeit heran und schlug am 10. Ok- tober 1806 die preußische Vorhut, die der kühne Prinz Louis Ferdinand befehligte, der hierbei den Tod fürs Vaterland starb. Am 14. Oktober trafen die Franzosen auf das preußische Hauptheer bei Auerstädt. Der Herzog von Vraunschwcig wurde gleich am Anfange der Schlacht tödlich verwundet, und so fehlte die einheitliche Führung. Die Preußen kämpften

4. Nr. 22 - S. 83

1904 - Breslau : Hirt
§ 38. Der Deutsche Krieg 1866. 83 8 38. Der Deutsche Krieg 1866. 1. Die eigentliche Ursache zum Bruderkriege war der Neid, mit dem man in'österreich und in vielen anderen Staaten auf das mächtig gewor- dene Preußen schaute. Preußen sollte erniedrigt werden. Im Gasteiner Vertrage hatte Preußen das Herzogtum Lanenburg käuflich erworben und die Verwaltung Schleswigs übernommen, während Österreich in Holstein herrschen sollte. Entgegen diesem Vertrage wollte Österreich aus Schleswig- Holstein einen neuen Kleinstaat machen. Auch damit wäre Preußen noch zufrieden gewesen, wenn man ihm die Hoheit über die Flotte und das Heer dieses Landes zugestanden hätte. Doch diese Machtvergrößerung gönnte Österreich Preußen nicht. Es übergab vielmehr diese Angelegenheit dem deutschen Bundestage zur Entscheidung und berief eine Versammlung der holsteinischen Stände. Das war ein Bruch des Gasteiner Vertrags, und darum ließ König Wilhelm Holstein durch seine Truppen besetzen. Da be- schloß der Bundestag auf Österreichs Antrag den Krieg gegen Preußen, König Wilhelm erklärte den Deutschen Bund für aufgelöst und machte sein Heer mobil. Nur wenige deutsche Staaten stellten sich auf Preußens Seite, so Braunschweig, Mecklenburg und Oldenburg. Mit dem Könige von Preußen verbündete sich der König von Italien, der Venetien erobern wollte. Sachsen, Hannover und Kurhessen wurden von Preußen die günstigsten Bedingungen gestellt, doch traten sie auf Österreichs Seite. Sofort wurden die Hauptstädte dieser drei Staaten von den Preußen besetzt. — Diese stellten eine Westarmee auf, die nach dem Maine zu marschierte, und die Hauptarmee, 256000 Mann in Sachsen und Schlesien. 2. Der Krieg in Böhmen. Die Hauptarmee rückte nach dem Plane des großen Schlachtendenkers, General Moltke, in drei gewaltigen Heeres- säulen in Böhmen ein: die Erste Armee unter dem Oberbefehle des Prinzen Friedrich Karl über Zittau und Neichenberg in Böhmen, die Zweite Armee unter dem Kronprinzen von Landeshut und Glatz her und die Elb arme e, befehligt von Herwarth von Bittenfeld, von Dresden ans. Alle drei Armeen sollten sich im Tal der oberen Elbe vereinigen. Die Elbarmee kämpfte siegreich bei Hühnerwasser; Prinz Friedrich Karl siegte bei Münchengrätz und Gitschin. Die Zweite Armee, zuerst bei Trautenau zurückgeschlagen, siegte hier am Tage darauf und schlug die Österreicher entscheidend bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel, wo Ge- neral von Steinmetz das Kommando führte. Jetzt eilte König Wilhelm selbst, trotz seiner siebzig Jahre, zu seiner Armee, begleitet von Bismarck, Moltke und Roon, und traf am 2. Juli in Gitschin ein. An demselben Tage erhielt er die Meldung, daß die gesamte österreichische Armee unter dem General Benedek nur drei Meilen entfernt bei Königgrätz und Sadowa stehe. Schon am folgenden Tage sollte sie angegriffen werden. In der Nacht ward dem Kronprinz der Befehl überbracht, so schnell als möglich auf dem Kampfplatze zu erscheinen. 6

5. Nr. 22 - S. 89

1904 - Breslau : Hirt
40. Kaiser Wilhelm I. als Friedensfürst und feine Mitarbeiter. 89 die vielen gefangenen Franzosen befreien wollte. Aber felsenfest ftanben die nur den dritten Teil so starken Deutschen unter General von Werder. In einer dreitägigen Schlacht im Januar bei 140 Külte wurden die Fran- zosen besiegt und über die Grenze in die Schweiz getrieben. — In Paris war während dieser Zeit die Not aufs höchste gestiegen. Pferde, Hunde, Katzen, selbst Ratten und Mäuse wurden verzehrt. Oft unternahm die Be- satzung der Stadt Ausfülle; aber alle wurden von den Deutschen zurück- geschlagen. Endlich hatte die Milde König Wilhelms, der die schöne Stadt schonen wollte, ein Ende; er befahl, sie zu beschießen. Und auch jetzt noch leisteten die Pariser eine Zeitlang Widerstand. Am 28. Januar ergab sich die Stadt. 7. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches fand mitten im Kampfesgetümmel am 18. Januar 1871 zu Versailles statt. Die deutschen Fürsten hatten durch den König von Bayern den König Wil- helm I. bitten lassen, die deutsche Kaiserkrone anzunehmen und Deutschland unter dem Titel eines Deutschen Kaisers zu regieren. In feierlicher Versammlung, umgeben von deutschen Fürsten, den königlichen Prinzen, den Generalen und Ministern, verkündete Kaiser Wilhelm die Annahme der Kaiserkrone und versprach seinem Volke: „Ein Mehrer des Reiches sein zu wollen, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in Werken des Friedens, der Wohlfahrt und Gesittung!" 8. Der Friede. Auf die Übergabe von Paris folgte eine Waffenruhe. Während derselben zogen die Deutschen zum dritten Male in Paris ein. Die Verhandlungen über den Frieden wurden am 10. Mai zu Frank- furt a. M. geschlossen. Frankreich mußte das Elsaß und Teile von Loth- ringen herausgeben und 5 Milliarden Frank Kriegskosten zahlen. Die Deut- schen aber waren als einiges Volk aus dem gewaltigen Kriege hervorge- gangen, in welchem jede Schlacht für sie einen Sieg bedeutete. Am 16. Juni zog Kaiser Wilhelm unter endlosem Jubel seines Volkes an der Spitze seines Heeres in Berlin ein. § 40. Kaiser Wilhelm I. als Frie-ensfiirft und seine Mitarbeiter. 1. Was Kaiser Wilhelm I. am 18. Januar 1871 gelobte, das hat er gehalten: er ist der Schirmherr des europäischen Friedens gewesen. Öster- reich hat er mit dem Deutschen Reiche ausgesöhnt. — Gleiche Münzen, Maße und Gewichte gelten in allen deutschen Staaten. Post-, Telegraphen- und Eisenbahnwesen, ebenso Schulen, Künste und Wissenschaften wurden sorgsam gepflegt. Kaiser Wilhelm I. sorgte unausgesetzt für die Verbesse- rung und Vermehrung des Heeres und der jungen Flotte, die auch in der Ferne dem Deutschen Reiche Achtung verschaffte. Sie namentlich hat den Erwerb von Kolonieen in Afrika und auf Neuguinea und anderen In- seln ermöglicht. Das ganze Volk zeigte dem greisen Kaiser seine Liebe, als

6. Nr. 23 - S. 70

1904 - Breslau : Hirt
70 § 32. Friedrich Wilhelm Iii. Inzwischen waren England, Rußland, Österreich und die Türkei zu einer zweiten Koalition gegen Frankreich zusammengetreten und hatten die Franzosen fast überall besiegt. Da kehrte Napoleon, nachdem seine Flotte bei Abukir von den Engländern unter Nelson geschlagen worden war, plötzlich nach Paris zurück, stürzte die bestehende Regierung und liest sich zum Konsul wählen. Darauf überstieg er mit seinem Heere den Großen ilt. Bernhard und schlug die Österreicher bei Marengo (Piemont) (1800), so daß sie in den Frieden willigten, in welchem der Friede von 1797 bestätigt wurde. Napoleon setzte sich 1804 die Kaiserkrone auf und nannte sich Kaiser der Franzosen. 3. Die Auflösung des Deutschen Reiches war Napoleons nächstes Ziel. In rücksichtsloser Weise verletzte er den Frieden und trieb darum England, Österreich und Rußland zu einer neuen Koalition. Da sich die süddeutschen Fürsten auf Napoleons Seite stellten, so konnte er leicht bis an die obere Donau vordringen und nahm bei Ulm 23000 Österreicher unter General Mack gefangen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrönung, am 2. Dezember 1805, schlug er das russisch-österreichische Heer in der „Drei- kaiserschlacht" bei Austerlitz in Mähren, eroberte Wien und zwang Öster- reich zum Frieden von Preßburg; Österreich verlor Tirol (das Bayern erhielt), Venedig und seine Besitzungen in Schwaben. — 1800 legte Kaiser Franz die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von Öster- reich. Napoleon verband sich mit 16 deutschen Fürsten, die unter seinem Schutze den Rheinbund schlossen, und damit endete das Deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände. 4. Preußens Demütigung. Friedrich Wilhelm Hi. hatte trotz Ruß- lands Drängen auch diesmal Frieden gehalten. Aber auch Preußen wollte der stolze Korse in den Staub treten; darum ließ er seine Heere durch preußische Länder marschieren und bot den Engländern Hannover an, das er vorher an Preußen gegeben hatte. Auf solche Weise beleidigte er Fried- rich Wilhelm Iii. in schmachvoller Weise, so daß dieser sich endlich zur Kriegserklärung gezwungen sah, zur großen Freude der besten Männer seiner Umgebung. Auch das preußische Heer beseelte stolze Siegeszuversicht, die teilweise sogar, zu des Königs Schmerz, in ruhmredige Prahlerei aus- artete. Die Zeit aber war ungünstig für Preußen, denn Österreich lag danieder, Rußland und England waren durch Preußens langes Zaudern gereizt, und nur Sachsen schloß sich an Preußen an. Das preußische Heer nahm seine Aufstellung am Thüringer Walde. Ein Teil stand unter dem Befehle des Herzogs Ferdinand von Braunschweig bei Auer- städt und ein anderer unter dem Prinzen von Hohenlohe bei Jena. Napoleon rückte mit großer Geschwindigkeit heran und schlug am 10. Ok- tober 1806 die preußische Vorhut, die der kühne Prinz Louis Ferdinand befehligte, der hierbei den Tod fürs Vaterland starb. Am 14. Oktober trafen die Franzosen auf das preußische Hauptheer bei Auerstädt. Der Herzog von Vraunschweig wurde gleich am Anfange der Schlacht tödlich verwundet, und so fehlte die einheitliche Führung. Die Preußen kämpften

7. Nr. 23 - S. 83

1904 - Breslau : Hirt
§ 38. Der Deutsche Krieg 1866. 83 § 38. Der Deutsche Krieg 1866. 1. Die eigentliche Ursache zum Bruderkriege war der Neid, mit dem man in Österreich und in vielen anderen Staaten auf das mächtig gewor- dene Preußen schaute. Preußen sollte erniedrigt werden. Im Gasteiner Vertrage hatte Preußen das Herzogtum Lauenburg käuflich erworben und die Verwaltung Schleswigs übernommen, während Österreich in Holstein herrschen sollte. Entgegen diesem Vertrage wollte Österreich aus Schleswig- Holstein einen neuen Kleinstaat machen. Auch damit wäre Preußen noch zufrieden gewesen, wenn man ihm die Hoheit über die Flotte und das Heer dieses Landes zugestanden hätte. Doch diese Machtvergrößerung gönnte Österreich Preußen nicht. Es übergab vielmehr diese Angelegenheit dem deutschen Bundestage zur Entscheidung und berief eine Versammlung der holsteinischen Stände. Das war ein Bruch des Gasteiner Vertrags, und darum ließ König Wilhelm Holstein durch seine Truppen besetzen. Da be- schloß der Bundestag auf Österreichs Antrag den Krieg gegen Preußen, König Wilhelm erklärte den Deutschen Bund für aufgelöst und machte sein Heer mobil. Nur wenige deutsche Staaten stellten sich auf Preußens Seite, so Braunschweig, Mecklenburg und Oldenburg. Mit dem Könige von Preußen verbündete sich der König von Italien, der Venetien erobern wollte. Sachsen, Hannover und Kurhessen wurden von Preußen die günstigsten Bedingungen gestellt, doch traten sie auf Österreichs Seite. Sofort wurden die Hauptstädte dieser drei Staaten von den Preußen besetzt. — Diese stellten eine Westarmee auf, die nach dem Maine zu marschierte, und die Hauptarmee, 256000 Mann in Sachsen und Schlesien. 2. Der Krieg in Böhmen. Die Hauptarmee rückte nach dem Plane des großen Schlachtendenkers, General Moltke, in drei gewaltigen Heeres- säulen in Böhmen ein: die Erste Armee unter dem Oberbefehle des Prinzen Friedrich Karl über Zittau und Reichenberg in Böhmen, die Zweite Armee unter dem Kronprinzen von Landeshut und Glatz her und die Elb arm ee, befehligt von Herwarth von Bittenfeld, von Dresden aus. Alle drei Armeen sollten sich im Tal der oberen Elbe vereinigen. Die Elbarmee kämpfte siegreich bei Hühnerwasser; Prinz Friedrich Karl siegte bei Münchengrätz und Gitschin. Die Zweite Armee, zuerst bei Trautenau zurückgeschlagen, siegte hier am Tage darauf und schlug die Österreicher entscheidend bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel, wo Ge- neral von Steinmetz das Kommando führte. Jetzt eilte König Wilhelm selbst, trotz seiner siebzig Jahre, zu seiner Armee, begleitet von Bismarck, Moltke und Noon, und traf am 2. Juli in Gitschin ein. An demselben Tage erhielt er die Meldung, daß die gesamte österreichische Armee unter dem General Benedek nur drei Meilen entfernt bei Königgrätz und Sadowa stehe. Schon am folgenden Tage sollte sie angegriffen werden. In der Nacht ward dem Kronprinz der Befehl überbracht, so schnell als möglich auf dem Kampfplatze zu erscheinen. 6

8. Nr. 23 - S. 40

1904 - Breslau : Hirt
40 Des Deutschen Reiches Verfassung. §61. und wenig anmutig. Hier und da gibt es mit Geröll überlagerte Strecken. In den Flußniederungen ziehen sich häufig lange Sumpfvertiefungen hin; sie werden in Bayern Möser (Einzahl = Moos), in Schwaben Riede genannt. Sie sind für den Ackerbau ganz unbrauchbar. Die Dörfer find sehr weitläufig angelegt. Im Donautal lagert guter Boden, der viel Ge- treide liefert. — Im Maingebiet ist das Klima mild. Am untern Main und in der Pfalz wird Wein gebaut. Die Bewohner (Franken) zeigen hier mehr Kunstsinn und Gewerbfleiß als die der Bayrischen Hochebene. Sie sind zum Teil evangelisch. — In ganz Bayern ist die Viehzucht bedeutend, besonders in den Alpengegenden. Das Nationalgewerbe ist die Bierbrauerei. Nürnberger Spielwaren und Berchtesgadener Schnitzereien in Holz und Horn erfreuen sich eines Weltrufes. Der Handel ist lebhaft, besonders in Nürnberg und Augsburg. In München, Erlangen, Würzburg sind Uni- versitäten. Mehr als 3/4 der Bewohner bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. München, Hptst., an der Isar, 500000 E., mit herrlichen Bauwerken, Univers., viele Bierbrauereien. In der Nähe ist die Ruhmeshalle, in der die Büsten berühmter Bayern aufbewahrt werden. Augsburg, am Lech, 90 000 E., bedeut. Hdlst. In ihr die Fuggerei, d. i. eine Straße von 50 Häusern, in denen arme, rechtschaffene Leute uinsonst Wohnung haben. Die Fuggerei hat ihren Namen von einem Augsburger Handelsherrn, Fugger genannt, der so reich war, daß er an Kaiser Geld leihen konnte. In der Nähe das Lechfeld, wo Otto I. 955 die Ungarn schlug. Ingolstadt, starke Festg. Regens- burg. In der Nähe die Walhalla, ein Marmortempel mit den Bildsäulen berühmter deutscher Männer. Passau, schön gelegen an der Mündung des Inn, durch eine Feste geschützt. Würnöerg, a. d. Pegnitz, 260 000 E., erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns. „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land." Nürnberg hat die altertümliche Bauart großenteils treu bewahrt. An dein obern Stockwerk der Häuser sieht man viele zierliche Erker und Ecktürmchen, am untern überdeckte Säulengänge, Lauben genannt. Die Häuser schauen mit dem Giebel nach der Straße hin und sind mit kunstvollem Schnitzwerk geziert. Auf einem Felsen in der Stadt ragt die kaiserliche Burg hervor, von welcher die Mark Brandenburg ihre ersten Hohenzollern erhielt. Im 15. und 16. Jahrhundert lebten hier Hans Sachs, Dürer, Bischer u. a. Fürth, gewerbreich. Erlangen, evang. Uni- versität. Bayreuth, fabriktätig. Bamberg, bedeutende Gärtnereien. Würzburg, Universität. Kissing en, Badeort. — In Rheinbayern liegen: Spei er und Kaisers- lautern. Speier war eine Zeitlang Begräbnisplatz der deutschen Kaiser. § 61. Des Deutschen Reiches Merfassung. a. Der König von Preußen ist deut- scher Erb-Kaiser. Seine Residenz ist Berlin. Er ist der Kriegsherr und oberste Führer aller deutschen Armeen. Die Gesetze werden von dem Bundesrate und dem Reichstage beraten und festgestellt, vom Kaiser, wenn er sie bestätigt, verkündigt. Der Bundesrat besteht aus den Abgesandten der deutschen Regierungen. An der Spitze des Bundesrats steht der Reichskanzler. Die Mitglieder des Reichstags wählt das Volk. Je 100 000 Einw. wählen einen Abgeordneten für einen Zeitraum von 5 Jahren. Wahlberechtigt ist jebec Deutsche nach vollendetem 25. Jahre. Die Wahl erfolgt unmittelbar durch Abgabe ge- schlossener Stimmzettel. — Der Bundesrat und der Reichstag halten ihre Versammlungen in Berlin ab. — b. Das Reich hat eine gemeinsame Kriegsmacht, welche unter dem Kaiser steht. Sie zerfällt in das Landheer und in die Seemacht (Kriegsmarine). Das Landheer besteht aus Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pionieren und Train-Kolonnen. Auch sind besondere Abteilungen zum Krankendienste, sowie für Eisenbahn-, Luftschiff- fahrt- und Telegraphen-Verwaltung bestimmt. Zur Kavallerie gehört die leichte Reiterei (Husaren und Dragoner) und die schwere Reiterei (Ulanen und Kürassiere); neuerdings ist die gesamte Kavallerie mit Lanzen bewaffnet. Die Artillerie zerfällt in Festungs- und

9. Nr. 23 - S. 85

1904 - Breslau : Hirt
§ 39. Der Deutsch-französische Krteg 1870 u. 71. 85 Ho Millionen Mark Kriegskosten. Preußen nahm Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. in Besitz und gründete mit allen Staaten nördlich vom Main den Norddeutschen Bund. — Mit den süddeutschen Fürsten schloß König Wilhelm ein Schutz- und Trutzbündnis und wurde für den Kriegsfall zum Oberbefehlshaber auch der süddeutschen Truppen bestimmt. — Gegen Italien hatte Österreich zwar gesiegt, doch mußte es an jenes Venetien abgeben. § 39. Der Deutsch-französische Krieg 1870 und 71. 1. Ursache. Napoleon Iii. hatte nach seinen glücklichen Kriegen (s. § 35. 6) die erste Nolle in Europa gespielt. Das französische Volk nannte sich die große Nation und hielt sich für das ruhmreichste der Erde. Nun war 1866 Preußen zu ungeahnter Macht gelangt, und sein Kriegs- ruhm drohte den französischen zu verdunkeln. Die französische Eitelkeit forderte eine Genugtuung, und so verlangte Napoleon vom König von Preußen die Abtretung deutscher Gebiete auf dem linken Nheinufer. Selbst- verständlich wies der echt deutsch gesinnte König Wilhelm dieses Ansinnen zurück. Nun kannte der beleidigte Ehrgeiz der Franzosen keine Grenze mehr. „Rache für Sadowa!" das wurde zuni Schlagworte für ganz Frank- reich. Da ein stichhaltiger Grund zu einem Kriege nicht vorlag, so wurde ein ganz nichtiger Anlaß zum Vorwand benutzt. Die Spanier hatten näm- lich ihre Königin vertrieben. Sie suchten nach einem neuen Könige, und dabei fiel ihre Wahl, neben anderen, auf den Prinzen Leopold von Hohenzollern. Das war ein entfernter Verwandter König Wilhelms, aber auch des Kaisers Napoleon. Einen Hohenzollern aber wollten die Franzosen in keinem Falle auf dem spanischen Throne dulden. Darum sandte Napoleon seinen Botschafter Benedetti zum König Wilhelm, der gerade zur Stärkung seiner Gesundheit im Bade Ems in Nassau weilte, und forderte, der König solle dem Prinzen Leopold die Annahme der spa- nischen Krone verbieten. Diese Forderung wies der König zurück, da der Prinz in seinen Entschlüssen frei und selbständig sei. Obgleich nun der Prinz auf die Krone verzichtete, so verlangte Napoleon doch, um König Wilhelm zu demütigen, derselbe solle in aller Form erklären, daß er nie- mals gestatten werde, daß ein Hohenzoller auf den spanischen Thron be- rufen würde. Trotz mehrfacher Abweisung versuchte es Benedetti immer wieder, die Erklärung, die Napoleon forderte, vom Könige zu erlangen. Da ließ ihm der König Wilhelm sagen, daß er in dieser Angelegenheit nicht mehr mit ihm verhandeln wolle. Das ganze deutsche Volk aber war empört über die Beleidigung, die unserm ehrwürdigen König angetan war. — Die Fran- zosen dagegen fühlten sich aufs tiefste verletzt, und „Krieg, Krieg!" und „Nach Berlin, nach Berlin!" ertönte es durch ganz Frankreich. König Wilhelm reiste sofort nach Berlin, denn die Lage war ernst. Wohin er kam, wurde er in zwar feierlich-ernster, doch aber in hochbegeisterter Weise

10. Geschichte - S. 51

1908 - Breslau : Hirt
§ 26. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm. 51 Brandenburg führte, wo die Soldaten furchtbar hausten, so schloß sich der Kurfürst nun an den König von Polen an. Diesem war dieser Beistand sehr willkommen; deshalb erklärte er im Vertrage zu Weh lau (Pregel) 1657 die polnische Lehnshoheit über Ostpreußen für aufgehoben und gab dem Kurfürsten außerdem Lauenburg und Bütow in Hinterpommern. Als dieser Krieg durch den Frieden zu Oliva (bei Danzig) 1660 beendet wurde, da erkannten alle Mächte den Kurfürsten als selbständigen Herzog von Ostpreußen an. 5. Kampf mit den Ständen. Als der Kurfürst von den preußischen Ständen (den Vertretern der Städte und des Adels), den Huldigungseid forderte, verlangten diese die Anerkennung aller ihrer Vorrechte, die sie mit List und Gewalt den früheren Fürsten abgerungen hatten. Davon wollte und konnte aber Friedrich Wilhelm nichts wissen. Da die Stände sogar mit Aufruhr drohten, so nahm der Kurfürst den Rädelsführer derselben, den Bürgermeister Rode, gefangen. Einen anderen Wortführer der Unzufriedenen, den Oberst von Kalckstein, der nach Warschau geflohen war, ließ er mit List daselbst gefangen nehmen und zu Memel hinrichten. In ebenso entschiedener Weise brachte er sein landesherrliches Ansehen in Magdeburg und in den Kleveschen Landen zur Geltung. So schuf er allmählich einen, wenn auch viel zerteilten, doch einheitlichen Staat, in dem ein Wille und ein Gesetz herrschte, in dem alle Bürger gleichartige Steuern trugen, und in dem einerlei Münzen und Maß galten. 6. Krieg gegen Frankreich und Schweden. In Frankreich regierte bamals Ludwig Xiv., ein ehrgeiziger und verschwenberischer Fürst, der sein Reich zum ersten in Europa erheben wollte und barum namentlich mit Deutschland viele Kriege führte. Der Große Kurfürst trat ihm von allen deutschen Fürsten am entschiedensten entgegen, als französische Heere deutsche Gebiete furchtbar verwüsteten. Ludwig merkte bald, daß der Brandenburger unter allen seinen deutschen Gegnern der gefährlichste sei; darum bewog er die Schweden durch reiche Hilfsgelder, 1674 in Brandenburg einzufallen. Diese hausten nun in dem armen Lande wie in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Zwar scharten sich die treuen Bauern zusammen und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut!" Doch vermochten sie wenig auszurichten. Sobald im Frühjahr 1675 die Wege gangbar geworden waren, zog der Kurfürst vom Main her in Eilmärschen nach Magdeburg und warf sich bei Rathenow auf die Schweden, die ihn noch ferne meinten. Sein Feldmarschall Derfflinger — früher ein Schneider und nach und nach zu dieser hohen Stellung emporgestiegen — (Fontane: Der alte Derfflinger — Lehmann: Das schönste Rittertum) — überrumpelte sie und schob sich wie ein Keil zwischen die schwedischen Heere. Am 18. Juni kam es bei Fehrbellin (östlich von Havelberg) zur entscheidenden Schlacht. Der Kurfürst ließ auf einer Anhöhe, die von den Schweden nicht besetzt worden war, seine Geschütze auffahren. Er stürzte sich an der Spitze einer Reiterschar ins dichteste Kampfgetümmel und rief den schon weichenden Soldaten zu:
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