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Centner solcher Gußwaaren, wovon die leichtesten yi0 Loth, die schwer-
sten 40 Centner wiegen.
An der Berliner Universität wirken über 100 Lehrer und jähr-
lich wohnen über 2000 Studenten den Vorlesungen bei. Die Bib-
liothek der Universität zählt mehr denn 600,000 Bände; und wer da
etwas Tüchtiges lernen will, dem fehlt es hier nicht an Gelegenheit.
23. Frankfurt an der Oder.
Leopold von Braunschweig.
Frankfurt an der Oder ist nächst Berlin und Potsdam in Hin-
sicht der Bevölkerung die größte Stadt Brandenburgs. Sie liegt in
einer angenehmen Gegend, worin Anhöhen, Wiesen, Getreidefelder, Wein-
berge und Obstgärten abwechseln und die Stadt umgeben. Auf der
Ostseite strömt die Oder vorbei, über welche hier eine 250™ lange,
hölzerne Brücke führt und die auf der rechten Oderseite gelegene Damm-
vorstadt mit der übrigen Stadt verbindet. Merkwürdig ist das dem
Herzog Leopold von Braunschweig errichtete Denkmal, an der
Stelle, wo er am 27. April 1785 in den Fluthen umkam, indem er
bet einer großen Oder-Überschwemmung einigen vom Wasser, eingeschlos-
senen Vorstädtern Hülfe zu bringen versuchte. Bei dieser Überschwem-
mung eilte er nämlich an das Ufer, bot anfangs den dastehenden Leuten
ansehnliche Belohnungen, wenn sie die Unglücklichen retten wollten. Um-
sonst, die Gefahr war zu groß; niemand wollte sein Leben wagen. „Nun,
so will ich hingehen!" rief er und sprang in einen Kahn, ohne sich durch
alles Bitten der Leute abhalten zu lassen. Anfangs ging es glücklich,
und schon glaubte man, die kühne That werde gelingen; unglücklicher
Weise aber blieb der Kahn an einem Weidenbaume hangen und schlug
um, und der menschenfreundliche Herzog ertrank in der tobenden Fluth.
Die Stadt Frankfurt errichtete ihm daher das erwähnte Denkmal; ein
schöneres Denkmal aber ist die zu seinem Gedächtniß gestiftete Fr et-
schule für mehr als 300 Kinder, die am Jahrestage seines Todes ge-
speist und zum Theil mit Büchern und Kleidungsstücken beschenkt werden.
Wie heissen die Regierungsbezirke der Provinz Brandenburg? — Wie ist
der Boden in der Provinz beschaffen? — Wie heisst der Hauptfluss der
Provinz? — Nenne seine Nebenflüsse! — Von welchem Flusse ist die Spree
ein Nebenfluss? — Gieb von allen Flüssen an, in welcher Richtung sie
Messenl Wie heisst die Hauptstadt der Provinz? — Wie viel Einwohner
hat Berlin? — Nennt andere bemerkenswerthe Städte! — Wie viel Provinzen
und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr nun? — Wie heissen sie? —
Zeichnet jetzt die Provinz Brandenburg auf die Tafel! —•
Beschreibet sie! —
2ä. Die Provinz Pommern.
Die Provinz Pommern ist nur schwach bevölkert, da sie auf 575
Quadratmeilen nur stark 1,431,000 Einwohner zählt. Sie wird in
die drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund ein-
getheilt. Das Land ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene zu
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braunschweig Leopold Leopold_von_Braunschweig Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Frankfurt Berlin Potsdam Brandenburgs Frankfurt Berlin Pommern Stettin Stralsund
44
Lehrstand. Zu ihm gehören: die Lehrer in den Volks-,
Bürger- und Gelehrtenschulen oder den Gymnasien, in den
Gewerbeschulen und auf den Hochschulen oder den Universitäten.
In den Volksschulen werden die Kinder vom 6. bis zum 14. Jahre
unterrichtet und erhalten diejenige Bildung, die keinem Menschen fehlen
sollte, um ein nützliches Mitglied in der Familie, in der bürgerlichen
und kirchlichen Gemeinde und im Staate zu werden — eine Bil-
dung, welche für jede höhere die Grundlage enthält. In den
Bürger- oder Realschulen wird diese Bildung für solche gestei-
gert, welche sich den höheren Gewerben, der Kaufmannschaft oder dem
Handel u. s. w. widmen wollen. Die Gymnasien werden von
denjenigen jungen Leuten besucht, die einst Beamte, Richter, Ärzte,
Geistliche u. s. w. werden wollen. Nach ihrer Entlastung von
dem Gymnasium besuchen diese die Universität und bereiten sich
hier für ihren bestimmten Beruf vor; sie heißen dann Studenten,
und ihre Lehrer heißen Professoren. Außer den genannten Unter-
richtsanstalten giebt es noch Seminarien für Geistliche und
Lehrer. Auch die Geistlichen gehören zum Lehrstande, denn sie
unterrichten nicht allein die Jugend in der Religion, sondern verkündigen
von der Kanzel herab, am Krankenbette u. s. w. auch den Erwachsenen
Gottes Wort, und spenden ihnen die Heilsmittel der Kirche. In Schule
und Kirche ist also der Lehrstand unablässig thätig, die Mitglieder des
Staates das Wahre vom Falschen — das Rechte vom Unrechten —
das Gute vom Bösen unterscheiden zu lehren: sie zu unterweisen in
ihren Pflichten gegen sich selbst, gegen ihren Nächsten und gegen
Gott, kurz sie durch Unterricht und Erziehung geistig tüchtig zu
machen, in ihrem Lebensberufe das erkannte Gute überall zu thun
und das Böse überall zu meiden. Dem preußischen Staate gebührt
der Ruhm, seit einer Reihe von Jahren durch Gründung muer Unter-
richtsanstalten, namentlich der Lehrer-Seminarien und durch die
Vermehrung der Volksschulen, so wie durch Einführung eines re-
gelmäßigen Schulbesuchs aller Kinder sehr viel gethan und edle,
menschenwürdige Bildung unter seinen Bewohnern verbreitet zu haben.
Aber trotz Kirche und Schule giebt es leider viele Menschen, die
nicht thun, was recht und gut ist, die gegen die Gesetze han-
deln, und Vergehen und Verbrechen verüben. Solche zu strafen
und unschädlich zu machen, und die guten Bürger in ihrem Leben,
ihrem Eigenthum und ihrer Ehre zu schützen, ist die Sache und die
Pflicht der Obrigkeit. — Ihre Mitglieder heißen im Allgemeinen
Beamte (Staatsbeamte), und diese sind wieder theils poli-
zeiliche, theils richterliche, theils verwaltende. Die Verwal-
tungsbeamten sind die Vorsteher des Staates, der Provinzen,
der Regierungsbezirke, der Kreise, der Gemeinden; sie haben die
bestehenden Gesetze zur Ausführung zu bringen, und über deren Beobach-
tung zu wachen. Die Polizeibeamten haben die Vergehen gegen
das Gesetz anzuzeigen, die Verbrecher zu verhaften und den Gerichten
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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245
Sohn, beginnt der Vater, dieses Zeichen
Darf an Sinn und Würde keinem weichen!
Denn vernimm: Vor mehr als dreißig Jahren
War das Vaterland in Schmach und Drang;
Aber schnell entstanden Heldenschaaren,
Als des Königs Losungswort erklang:
Unsers Feindes Übermuth zu dämpfen,
Für den Thron, sürs Vaterland zu kämpfen.
Gott ist stark! Er gab uns das Geleite,
Gab uns gnadenvoll des Sieges Glück;
Nach der Trauersrist, nach schwerem Streite
Kehrte Fried' und Segen uns zurück;
Und der König reichte dies den Siegern:
„Friedrich Wilhelm Preußens tapfern Kriegern/
Christenmuth hat uns der Noth entrungen;
Darum hebt sich dieses Kreuz hervor,
Von dem Eichenlaube schön umschlungen;
Ruhm und Freude strahlen rings empor.
Doch der König, Vorbild seinem Heere,
Spricht: „Gott war mit uns, ihm sei die Ehre."
Mancher starb sürs gute Recht; das deutet
Dieses: „Aus erobertem Geschütz!"
Stürmend haben Preußen es erbeutet
Unter Kugeln und Kanonenblitz.
Auch die Zeit, wo wir den Feind vertrieben,
Ist zum Angedenken ausgeschrieben.
Selbst den König schmückt dies Ehrenzeichen.
Heil dem gütigen, dem edlen Herrn!
Nimmer wird der Preuße von ihm weichen,
Für ihn lebt er, für ihn stirbt er gern.
Segen ihm und Ehre seinem Namen!
Millionen rufen freudig: „Amen!" (W. Bobrick.)
Dem vielgeprüften Könige Friedrich Wilhelm Iii. war es heschieden,
noch viele Jahre des Friedens zu erleben. Während derselben liess er es sich
wieder ganz besonders angelegen sein, die Wunden, die der Krieg dem Lande
geschlagen hatte, zu heilen und die Wohlfahrt seines Yolkes zu fördern, indem
er für Kirche und Schule sorgte, Kunst und Wissenschaft hob und Handel
und Wandel zu beleben suchte. Durch den von ihm ins Leben gerufenen
deutschen Zollverein verlieh er dem Handel einen neuen Aufschwung.
Auf die weitere Ausbildung des Heeres, wie er es in den Jahren der
Drangsal geschaffen hatte, verwendete er grosse Sorgfalt — und durch die
Gründung vieler neuer Unterrichts-Anstalten, namentlich der L ehrer-
Seminare, sowie besonders durch die Königliche Verordnung vom Jahre
1825, nach welcher „jedes Kind verpflichtet ist, so lange die
Schule zu besuchen, bis es die einem vernünftigen Menschen
seines Standes nothwendigen Kenntnisse besitzt“, hat ersieh
um die Bildung seines Yolkes unsterbliche Verdienste erworben. Unter
seiner Regierung hat Preussen den Lus erlangt, das „Land der Schulen
und Kasernen“ zu sein. —
Am T. Juni 1840 endete ein sanfter Tod das Leben des Königs, nachdem
er 43 Jahre regiert hatte. Seine Begräbnissstätte ist in dem Mauso-
leum zu Charlottenburg, neben dem Grabe der Königin Louise.—
Ihm folgte in der Legierung sein ältester Sohn:
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Schlachten geschlagen, 26 ^festigte Plätze eingenommen, 11,760 Offiziere,
363,000 Mann zu Gefangenen gemacht, über 6700 Geschütze, 120 Adler
oder Fahnen erbeutet und mehr denn ein Drittel von ganz Frankreich
erobert hatten; — nachdem auch vor Paris während einer Belagerung
von 4 Monaten 22 größere Ausfallgefechte siegreich zurückgeschlagen, die
Stadt vier Wochen lang bombardirt worden und endlich in derselben der
gefährlichste aller Feinde, der Hunger, an mehr denn zwei Millionen
Menschen unerbittlich herantrat: — da war auch die stolze Haupt-
stadt, die größte Festung der Erde, bezwungen und mußte sich am
28. Januar 1871 ergeben. Eine Besatzung von 400,000 Mann
lieferte ihre Waffen ab und blieb kriegsgefangen in Paris, während
die deutschen Truppen alle Forts rings um die Stadt besetzten. Ein
Waffenstillstand von 4 Wochen war bewilligt worden, um in dieser
Zeit die Friedensverhandlungen zu Ende zu führen. Zu diesem Zwecke
wurde eine neuenationalversammlung gewählt, dieinbordeaux*)
zusammentrat und eine neue Negierung einsetzte, an deren Spitze
Thiers**) stand. Die im Hauptquartier zu Versailles von dem
Grafen Bismarck mit Thiers abgeschlossenen Friedensbedingungen
wurden am 1. März von der National-Versammlung genehmigt, und an
demselben Tage hielten 30,000 Mann deutscher Truppen ihren Einzug
in Paris. Nach den Friedensbedingungen mußte Frankreich ganz Elsaß
(mit Ausnahme von Belfort) und Deutsch-Lothringen mit Metz
an das deutsche Reich abtreten und 5,000,000,000 Francs ***)
(— 1333v8 Millionen Thaler) Kriegskosten bezahlen.
Mit lautem Jubel, mit Böllerschüssen, Fahnenschmuck und Glocken-
geläute wurde die ersehnte Friedensnachricht in ganz Deutschland be-
grüßt, — und freudig gehobenen, dankerfüllten Herzens gedachte man
daheim der braven und heldenmüthigen Sieger, der mit unvergänglichen
Ehren gekrönten, unsterblichen „Wacht am Rhein".
66. Wo -re Wacht?
„Der Rhein, Deutschlands Strom,
Nicht Deutschlands Grenze."
ffxjzx yigein, au“uiju)Iuuvv
Nicht Deutschlands Grenze.'
(E. M. Arndt.)
Wir alle, sagt das Lied,
Wir alle, sagt das Lied,
Dem selbst des Amts zu walten
Ein güt'ger Gott beschul».
Die Wacht am Rheine halten
halten Drum höret meine Bitte,
Juuhv
Folgt meinem Rathe gern:
Sonst war der Wacht beflissen
Zurück die Wacht geschoben
Nun in die alte Mark;
Die blauen Höhen droben
Sie sind zu hüten stark.
*) Sprich: Bordo.
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Extrahierte Personennamen: Thiers Iuuvv Arndt Bordo
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Paris Paris Frankreich Belfort Deutschland Rhein" Rhein Deutschlands Deutschlands Deutschlands Rheine
262
i
der Kaiser, die Minister, die Zeitungsschreiber und Zeitungsleser in einem
Chor. Am 9. Juli erschien dann der französische Botschafter Bene-
detti in Ems mit dem Verlangen seiner Regierung, der König von
Preußen möge dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der Königs-
krone von Spanien verbieten. Der König gab eine verneinende Ant-
wort: „er habe dem Prinzen die Annahme nicht befohlen und könne
ihm die Nichtannahme ebensowenig befehlen". Da kam die Nachricht,
der Prinz habe freiwillig auf die Krone Spaniens verzichtet, weil er
um seiner Person willen Preußen und Deutschland nicht in einen Krieg
verwickeln wolle. Doch auch damit begnügte man sich in Paris nicht.
Am 13. Juli drängte sich Benedetti auf der Promenade dem Könige
auf mit der verletzenden Forderung seiner Regierung: der König möge
in einem eigenhändigen Schreiben an den Kaiser den Verzicht des
Prinzen bestätigen und, mit Beifügung einer Entschuldigung, die Ver-
sicherung ertheilen, er werde niemals wieder seine Einwilligung
geben, wenn die spanische Krone etwa in Zukunft dem Prinzen ange-
boten werden sollte. In gerechter Entrüstung wandte sich der König
ab und schritt seiner Wohnung zu, und als Benedetti ihn hier noch
einmal zu sprechen wünschte, ließ er demselben durch seinen Adjutanten
sagen, der König habe ihm nichts weiter mitzutheilen.
Jetzt hatte man in Paris den lange gesuchten Vorwand zum Kriege
gefunden und schrie: „Nieder mit Preußen! Es lebe der Krieg!
Nach Berlin!" U. s. w.
Am 15. Juli reiste der König von Ems nach Berlin ab. Ein
begeisterter Empfang wurde ihm auf der ganzen Reise zu Theil, be-
sonders in Berlin. Am 19. Juli eröffnete der König den zusammen-
berufenen Reichstag durch eine Thronrede, die er mit den Worten schloß:
„Je unzweideutiger es vor Aller Augen liegt, daß man uns das Schwert
in die Hand gezwungen hat, mit um so größerer Zuversicht wenden wir
uns, gestützt auf den einmüthigen Willen der deutschen Regierungen des Südens
wie des Nordens, an die Vaterlandsliebe und Opferwilligkeit des deutschen
Volkes mit dem Ausrufe zur Vertheidigung seiner Ehre und seiner Unab-
hängigkeit. Wir werden nach dem Beispiele unserer Väter für unsere Freiheit
und für unser Recht gegen die Gewaltthat fremder Eroberer kämpfen und in
diesem Kampf, in dem wir kein anderes Ziel verfolgen, als den Frieden
Europas dauernd zu sichern, wird Gott mit uns sein, wie er mit unsern
Vätern war."
Als der König geendet, erhob sich ein donnernder Sturm der Be-
geisterung. — Eine Stunde später wurde die Sitzung wieder eröffnet.
Tiefe Stille lagerte über der Versammlung, als der Bundeskanzler
Graf Bismarck erschien, um eine Mittheilung zu machen. „Frank-
reich", sagte er, „hat den Krieg erklärt." Er konnte nicht weiter
reden; ein Jubel, ein Bravorufen erfüllte das ganze Haus; Alle
stimmten in den Ruf: „Mit Gott für König und Vaterland!"
Diese patriotische Begeisterung fand überall lauten Wiederhall. Aus
allen Theilen Deutschlands, selbst von den Deutschen in Amerika, ge-
langten an König Wilhelm räglich, stündlich Kundgebungen der
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Extrahierte Personennamen: Benedetti Benedetti Graf_Bismarck Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spaniens Deutschland Paris Paris Berlin Berlin Berlin Europas Deutschlands Amerika
nicht ermüdeten, Liebesgaben zu sammeln und ganze Eisenbahnladungen
voll von stärkenden Getränken und Speisen, erwärmenden Bekleidungs-
gegenständen u. s. w. zum Kampsplatze zu senden zur Pflege der Ver-
wundeten und Kranken und zur Erquickung all der Braven im Felde,
die Haus und Herd, Weib und Kind, Vater und Mutter verlassen
hatten, um in den Kampf zu ziehen zur Vertheidigung des bedrohten
Vaterlandes! —
61 Dem stillen Heere.
Als laut durch unser Land der Schlachtenrus erklungen!
-Ihr Männer aus! Der Freiheit droht Gefahri"
Zog nach dem Rhein der Deutschen Krieger Schaar,
Dem Adler nach, der kühn sich aufgeschwungen.
In Schlacht um Schlacht ward Sieg um Sieg errungen,
Und Heldenthaten wurden offenbar
So märchenhaft, so groß, so wunderbar,
Daß laut ihr Preis erklang von allen Zungen.
Doch mit dem tapfern Heere treu verbunden
Zog noch ein zweites stilles Heer in's Feld,
Und ihm auch sei der Ehre Kranz gewunden!
Zwar hat es keine blut'ge Schlacht geschlagen,
Doch ward von ihm so mancher wunde Held
Zu treuer Pflege aus der Schlacht getragen.
(Julius Sturm.)
65. Nach Paris — bis zum Frieden.
(Is. September 1870 bis 1. März 1871.)
Kaum war die Kunde von der Gefangennahme des Kaisers bei
Sedan nach Paris gelangt, so entstand dort eine ungeheure Aufregung,
die der Minister-Präsident Palikao, der Vertreter des Kaiserthums,
nicht mehr zu beschwichtigen vermochte. „Es lebe die Republik!"
erscholl es auf den Straßen. „Es lebe die Republik!" ertönte es
in der Abgeordneten-Versammlung — und ohne daß sich auch nur eine
Stimme oder eine Hand für Napoleon erhob, wurde am 4. Sept.
das Kaiserthum abgeschafft und die Republik ausgerufen. Die als
Regentin eingesetzte Kaiserin flüchtete mit ihrem Sohne nach England.
Eine provisorische Regierung wurde gebildet, an deren Spitze General
Trochu*) stand, der zugleich die „nationale Vertheidigung" zu
leiten hatte. Favre**) wurde Minister der äußern, Gambetta
Minister der innern Angelegenheiten. In einem Rundschreiben,
welches Favre am 6. Sept. erließ, behauptete derselbe, König
Wilhelm habe nicht gegen das französische Volk, sondern nur gegen
Napoleon Krieg geführt und müsse nun — da dieser gefangen sei —-
wieder heimziehen. „Frankreich wird", sagte er, „keinen Fuß breit Erde
und keinen Stein seiner Festungen abgeben. Wir sind ungebrochenen
*) Sprich: Troschü.
**) Fawr.
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Extrahierte Personennamen: Julius_Sturm Palikao Napoleon Gambetta Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Paris Sedan Paris England
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
I. Airts Meatienvuch.
Stoffe für den Unterricht in den Realien
in schulgemäßer Form.
Herausgegeben von
K. Wowcrck, K. Sieben,
(Geographie.) (Geschichte.)
Z. K. fernst und I. tptexnroeixex.
(Naturbeschreibung und Naturlehre.)
Größere Gesamt-Ausgabe (B).
Für Zimultan-Zchuien.
Verlag von Ferdinand Hirt in Sreslau,
Königlicher Universitäts- und Verlags-Buchhandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: I._Airts_Meatienvuch K._Wowcrck Ferdinand_Hirt Ferdinand
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
68
§ 31. Friedrich Wilhelm Ii. und die Französische Revolution.
Verhältnisse, in der Abschaffung des Christentums u. s. w. das Heil des
Volkes erblickten.
Darum fanden die Rufe nach Freiheit und Gleichheit, die aus Nord-
amerika herübertönten, in Frankreich offene Ohren. Dort hatten sich in
langem Kampfe die englischen Kolonieen von ihrem Mutterlande losgerissen
und zu der Republik der „Vereinigten Staaten" zusammengeschlossen. Die
Unzufriedenheit wuchs im französischen Volke in erschreckender Weise. 1774
starb Ludwig Xv., und Ludwig Xvi. bestieg den Thron. Das war ein
einfacher, edler Mann, der mit seiner Gemahlin, einer Tochter Maria The-
resias, die aber den Franzosen als Ausländerin verhaßt war, des Landes
Bestes wollte. Aber das Verderben konnte er nicht aushalten; er mußte
die Sünden seiner Väter büßen.
3. Ausbruch der Revolution. Ludwig Xvi. berief 1789 die National-
versammlung; die sollte raten helfen, wie die Geldnot beseitigt werden könne.
Da aber die Vertreter des Adels und der Geistlichkeit ihre Vorrechte nicht
ausgeben wollten, so erklärten die bürgerlichen Abgeordneten, daß sie allein
die wahren Vertreter des Volkes seien. Durch die Erstürmung der Bastille
(eines großen Gefängnisses in Paris) (14. Juli) und durch seine von einem
wüsten Pöbelhaufen erzwungene Übersiedelung von Versailles nach Paris
sah sich der König genötigt, alle Wünsche der Nationalversammlung zu
erfüllen. Der Staat erhielt eine neue Einteilung, die Macht des Königs
wurde ungemeiu beschränkt, der Adel und die Geistlichkeit verloren alle
Vorrechte, die Kirchengüter wurden eingezogen und die Mönchsorden auf-
gehoben. Alles dies erkannte der friedliebende König an; aber noch war
man in Paris nicht zufrieden, darum floh der um seine Sicherheit besorgte
König im Juli 1791 aus Paris. Aber er wurde erkannt, zwangsweise
nach der Hauptstadt zurückgeführt und hier wie ein Gefangener gehalten.
Schließlich erklärte man ihn für abgesetzt. Er wurde als Landesverräter
zum Tode verurteilt und unter dem Jubelgehenl des entmenschten Pöbels am
21. Januar 1793 hingerichtet. Seine unglückliche Gemahlin ereilte das-
selbe Geschick. — Eine wahre Schreckensherrschaft begann nun in Frank-
reich. Auf den bloßen Verdacht hin, Feinde der neuen Regierung zu sein,
wurden Tausende eingekerkert und ohne Recht und Urteil dem Fallbeil
(Guillotine) überliefert. Dazu herrschte eine schreckliche Hungersnot. Nie-
mand mochte mehr arbeiten; kein Mensch traute mehr dem andern; darum
stockten Handel und Gewerbe. Alle Kreise litten Not, die jeweiligen Macht-
haber und deren Freunde ausgenommen. Diese Freiheitsapostel schwelgten
und bereicherten sich und zeigten sich als die schlimmsten Tyrannen.
Robespierre, Danton und andere Schreckensmänner herrschten unumschränkt.
Das Christentum und die christliche Zeitrechnung wurden abgeschafft, dafür
wurde die Tugend und die menschliche Vernunft an heiliger Stätte ver-
ehrt; der liebe Gott galt als abgesetzt. Nachdem Robespierre seine Ge-
nossen dem Henker überliefert hatte, endete auch er, des Verrates an der
Republik angeklagt, unter der Guillotine. Und nun traten gemäßigtere
Männer an die Spitze der Regierung.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nord-
amerika Frankreich Paris Versailles Paris Paris Paris Frank-
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
80
§ 35. Friedrich Wilhelm Iv.
druck, ohne Ansehen der Person. Ich aber und mein Haus, wir wollen
dem Herrn dienen!" Und in diesem Geiste waltete er mit seiner Gemahlin
Elisabeth, einer bayrischen Prinzessin. Sie unterstützten eifrig christliche
Vereine, die damals entstanden zur Pflege religiösen Sinnes und christlicher
Nächstenliebe, so den Gustav Adolf Verein, der die Evangelischen in
der Zerstreuung unterstützt, und die Vereine für die innere Mission.
Diese gründen und unterhalten Waisen-, Rettungs- und Krankenhäuser,
Kinderbewahr-Anstalten, Herbergen zur Heimat, Sonntagsschulen und Jüng-
lingsvereine. Vor allem sind die Diakonissen-Anstalten zu nennen, deren
erste Pastor Fliedner zu Kaiserswerth am Rhein gründete. Friedrich
Wilhelm Iv. stiftete 1847 die große Diakonissen-Anstalt Bethanien in
Berlin.
3. Der König pflegte aber auch Künste und Wissenschaften. Drei-
hundert neue Kirchen hat er erbaut und sehr viele wiederherstellen lassen.
Er begann den Ausbau des Kölner Domes und des Hochmeisterschlosses
zu Marienbnrg. Die Stammburg seines Hauses im von ihm erworbenen
Hohenzollernlande ließ er erneuern. In Berlin errichtete er viele
herrliche Bauwerke und Denkmäler, vor allem das Denkmal Friedrich des
Großen. — Die bedeutendsten deutschen Gelehrten, Maler, Bildhauer
und Musiker rief er in sein Land Der große Gelehrte und Forscher
Alexander von Humboldt war sein Freund. — Er legte den Grund
zur preußischen Flotte und erwarb von Oldenburg den Jahdebusen
zur Anlegung eines Kriegshafens. — Die Zahl der Eisenbahnen wuchs
alljährlich; die elektrische Telegraphie wurde eingeführt. Großartige
Fabriken entstanden während seiner Regierungszeit, so die Maschinen-
fabrik von Borsig in Berlin und die Gußstahlfabrik von Krupp in Essen.
Auch für die Landwirtschaft sorgte der König unausgesetzt; mehr als
200 Quadratmeilen bis dahin öden Landes wurden urbar gemacht.
4. Gewaltige Unruhen erschütterten 1848 ganz Europa. Sie gingen
wieder von Paris aus, wo man abermals eine Republik aufgerichtet hatte.
Auch in Deutschland und besonders in Preußen gab es viele Unzufriedene;
sie verlangten, auch an der Gesetzgebung teilnehmen zu dürfen. Da der
König sich ihren Forderungen nicht sofort fügen konnte, so brach auch in
Berlin ein Aufstand aus, der aber nach heftigem Straßenkampfe von dem
Militär niedergeworfen wurde. Trotzdem der König gesiegt hatte, sandte
er doch in friedfertiger Weise seine Soldaten aus der Hauptstadt hinaus,
um dem Blutvergießen Einhalt zu tun. Am 31. Januar 1850 gab er
seinem Volke eine Verfassung. Nach derselben werden die Gesetze vom
Könige, dem Herrenhause und dem Abgeordnetenhause gemeinschaftlich
festgestellt. Und nun kehrte das Vertrauen zwischen Fürsten und Volk
wieder zurück.
5. Zurückweisung der Kaiserkrone. In jener Zeit wünschten viele
edle Deutsche, daß Deutschland aus seiner Zerrissenheit zu größerer Einig-
keit geführt werde. Abgeordnete aller Stämme hatten sich zu Frankfurt
a. M. versammelt, und diese ließen dem König Friedrich Wilhelm Iv..
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Elisabeth Gustav_Adolf Gustav Adolf Fliedner Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Alexander_von_Humboldt Alexander Krupp Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Kaiserswerth_am_Rhein Berlin Marienbnrg Berlin Oldenburg Berlin Europa Paris Deutschland Berlin Deutschland Frankfurt
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
32
Die Verwaltung im Königreich Preußen.
§45.
die Provinzen Pommern, Ost- und Westpreußen, Hannover, welche 54—67 E. auf 1 qkm
haben. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Rheinprovinz (208 E. auf 1 qkm), in
Westfalen (158 E. auf 1 qkm), in Hessen-Nassau und Schlesien (etwa 115 E. 'aus
1 qkm). Die Mehrzahl der Bewohner Preußens ist deutsch. In: N. ist die plattdeutsche
Mundart vorherrschend, im S. wird hochdeutsch gesprochen. In Schlesien, Posen, Ost-
und Westpreußen wohnen noch viele Slaven, welche polnisch reden. Im äußersten O.
wohnen Litauer, im äußersten W. wird französisch und holländisch gesprochen. Im n.
Schleswig aber ist noch die dänische Sprache verbreitet. Etwa % der Bewohner bekennen
sich zur evangel., i/g zur römisch-kathol. Kirche. V2 Million sind Juden oder gehören
Sekten an. In der Rheinprovinz und Posen bilden die Katholiken die erhebliche Mehr-
zahl, in Schlesien, Wcstprenßen und Westfalen die etwas größere Hälfte. In den übrigen
Provinzen machen sie nur einen kleinen Anteil aus.
Aufgaben. 1. Welche Gebirge liegen in Preußen? 2. Von welchen Flüssen wird
es durchzogen? 3. Nenne wichtige Kanäle Preußens und gib an, was ste verbinden!
4. Welches find a. die fruchtbarsten, b. die unfruchtbarsten Gegenden Preußens?
5. Nenne Weinorte! 6. Wo wird Flachs gebaut? wo Hopfen? Zuckerrüben? 7. Wo
blüht Pferde- und Nindvieh;ucht? 8. Wo stnd Torfbrüche? 9. Welche Orte find durch
Nergbau und Fabriktütigbeit bekannt? 10. Wo stnd Salinen? 11. Wo wird Steinsalz
gewonnen? 12. Nenne Mineralquellen! 13. Nenne Seebäder! 14. Welche Städte stnd
durch Seehandel bekannt? 15. Welches stnd bedeutende Handelsstädte im Ninnen-
lande? 16. Zähle in jeder Provinz die größten Städte (solche mit 50 000 G. n. mehr)
auf! 17. Nenne a. die Nniversttüten, b. die Festungen, e. die Negiernngsbesirkstädte
Preußens! 18. Vergleiche die linke Oderfeite Schlestens mit der rechten! 19. Ver-
gleiche die Nheinprovin; mit der Provinz Posen! 20. Worin gleichen stch Schießen und
die Nheinprovinz? 21. Worin gleichen stch Pommern und Schleswig-Holstein? 22. Ln
welchen Provinzen ist die Bevölkerung rein deutsch, in welchen gemischt?
§ 45. Die Verwaltung im Königreich Preußen. Das Oberhaupt des Staates
ist der König. Er führt den Oberbefehl über das Heer, hat das Recht, Krieg zu erklären
und Frieden zu schließen, das Recht der Begnadigung und Ordensverleihung. Die oberste
Behörde des Landes ist das Staatsministerium, in welchem der Ministerpräsident
den Vorsitz führt. Der König ernennt und entläßt die Minister. Es gibt je einen
Minister für die auswärtigen Angelegenheiten, für die Finanzen, für die geistlichen,
Unterrichts- und Medizinal-Angelcgenheiten, für Handel und Gewerbe, für das Innere,
für die Justiz, für das Kriegswesen, für die Landwirtschaft, Domänen und Forsten, für
die öffentlichen Arbeiten, für das königliche Hans. Alle Regierungsakte des Königs
bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung eines Ministers.
Bis zum Jahre 1850 hatte der König von Preußen das Recht, Gesetze zu geben
ohne Mitwirkung des Volkes. Seit 1850 ist die Macht des Königs beschränkt. Preußen
wird jetzt nach einer Verfassung regiert. Nach derselben hat der König die vollziehende
Gewalt, die gesetzgebende aber teilt er mit den beiden Häusern des Landtages, dem
Herrenhanse und dem Abgeordnetcnhause. Das Herrenhaus besteht aus den volljährigen
Prinzen des königlichen Hauses, aus erblichen Mitgliedern des hohen Adelstandes, aus
solchen Mitgliedern, die der König aus Lebenszeit ernennt. Auch haben die großen
Städte und die Universitäten das Recht, ein Mitglied ins Herrenhaus zu schicken. — Die
Mitglieder des Abgeordnetenhauses wählt das Volk. Jeder Preuße, der wenigstens
24 Jahre alt ist, mindestens 6 Monate in der Gemeinde wohnt, keine Armenunterstützung
empfängt, im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sich befindet und in die Urwählerliste
eingetragen ist, ist Urwähler. Die Urwähler wählen die Wahlmänner, und diese wählen
dann den Abgeordneten. Die Abgeordneten vertreten ihre Wähler 5 Jahre lang. Zu
jedem Gesetze ist die Übereinstimmung des Königs und der beiden Häuser des Landtages
erforderlich.
Der Staat ist in Provinzen eingeteilt. Die Provinzen zerfallen in Regierungsbezirke,
diese in Kreise, diese in Stadt- und Amtsbezirke. Letztere werden gebildet aus einer größern
oder aus mehreren kleineren Landgemeinden oder aus Gutsbezirken. An der Spitze
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]