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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 319

1873 - Essen : Bädeker
319 2v Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen. Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe- den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert denn auf den 14,000 Quadratmeilen dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7vs Mll. Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und be- kennen sich zur evangelischen Religion. Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutsch- land und begreift in sich die große Halbinsel Züttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröerinseln und Island im atlantischen Ocean. Drei Meerengen führen aus der Nordsee in die Ostsee: der kleine Belt (zwischen Schleswig und der Insel Fünen) — der große Belt (zwischen Fünen und der Insel Seeland) — und der Sund (zwischen Seeland und Schweden). Der große Meerbusen zwischen Dänemark, Schweden und Norwegen heißt das Kattegat. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. — Die Haupt- und Residenzstadt von Dänemark ist Kopenhagen, auf der Insel Seeland, eine große»und schön gebaute Stadt, mit mehr als 156,000 Einwohnern. Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige ver- einigt, der in Stockholm residirt, umfassen die eigentliche stand ina- vischehalbinsel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstenstriche an der Westseite sind bewohnt und angebaut. Hier wird sehr sorgfältig Landwirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht ge- trieben, ja einige der südlichen, durch hohe Gebirge geschützten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der Winter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die Lust dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler ent- weder aus Sern von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüssen gleichen, ausge- zackt. Wenn man zum Nord-Cap hinaufsteigt, sieht man die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeßliche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichtenw äld er, die dem Lappländer und seinem Rennthier einen Winteraufenthalt darbieten; die Birke, die gegen das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt das Reich der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pflanzenleben still. Die bebauten Ebenen des Nordens, in große Pachthöfe getheilt, zeigen überall eine hohe Umzäunung von Felsstein-Mauern, die mit Nasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben umzogen sind. Mitten in einem solchen weiten Umkreise sieht Ulan auf einem öden, oft bäum- und gartenlosen Flecke, viereckige

2. Nr. 22 - S. 54

1904 - Breslau : Hirt
54 Frankreich. § 71. Aus den Oliven (Früchten des Ölbaumes) wird das bekannte Provenceröl sprovängser) gepreßt, welches den dortigen Bewohnern statt der Butter zur Bereitung der Speisen dient. Auch der Maulbeerbaum wächst in großer Menge, daher ist die Seidenzucht bedeutend (Lyon sliöngs). In der Mitte des Landes und im N. sind Getreide (meist Weizen), Obst und Wein die Haupterzeugnisse. Das Obst ist von vorzüglicher Güte. Frankreichs Weine haben Weltruf, so die Weine aus der Gegend von Bordeaux (bordo), aus Burgund und der Champagne (schangpänj). Die herrlichen Waldungen der früheren Zeit sind gelichtet. Starke Geflügel- und Bienenzucht. Außer der Seiden-Jndustrie im S. blüht die in Spitzen, Leinen- und Baumwollen- waren (Artois [artod] und Flandern). In Paris sind Fabriken aller Art, besonders in Seiden-, Putz- und Modewaren. Der Handel ist lebhaft und wird befördert durch die Lage an zwei Meeren, durch Flüsse, Kanäle, Eisen- bahnen und auswärtige Kolonien. 6. Bewohner. Frankreich war ursprünglich von Kelten bewohnt. Von Cäsar wurde es (58—50 v. Chr.) den Römern unterworfen und blieb mehrere Jahrhunderte eine römische Provinz. Zur Zeit der Völkerwandrung ließen sich in Frankreich deutsche Völker nieder, so die Franken, Burgunder, Westgoten. Die Franken dehnten allmählich ihre Herrschaft über das ganze Land aus und haben dem Lande den Namen gegeben. So ist aus den Galliern, Römern und Deutschen ein Mischvolk entstanden. Doch haben sich die Gallier mehr mit den Römern vermischt als mit den Deutschen. Darum rechnet man die Franzosen zum romanischen Stamme. In der Bretagne haben sich die Kelten rein erhalten. Die kathol. Konfession ist die vorherrschende. Seit 1870 ist Frankreich eine Republik, vorher war es ein Kaiserreich unter Napoleon Iii. Die Franzosen sind begabt, fassen leicht auf und sind in praktischen Dingen gewandt und anstellig. Sie zeichnen sich durch Lebhaftigkeit, Gesprächigkeit, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit aus. Schattenseiten ihres Wesens sind: Leichtsinn, Reizbarkeit, Großsprecherei. Kunst und Wissen- schaft stehen sehr hoch. Die Bildung ist aber weniger als bei uns ein Gemeingut des Volkes. 6. Paris, Hptst., 2s/4 Mill. E., erste Handelsst. und stärkste Festung Frankreichs, von vielen Forts umgeben. Im Gebiete der Mode ist Paris tonangebend für die Erde. Der großartige Verkehr zeigt sich besonders auf den Boulevards [bulwarss, d. s. große, breite, mit Banmreihen bepflanzte Straßen. In der Nähe liegt Versailles (wersäjs, Schloß Ludwigs Xiv. Rouen [ruang's, Handelsstadt.; für Seeschiffe noch erreichbar. Le Havre slö awrs, wichtigster Handelshafen Frankr. an der atlant. Seite, besonders für Baumwolle. Cherbourg sschärbürs, Frankr. stärkster Kriegshafen. Calais [kaläs, Uber- fahrtsort nach England; danach wird die Wasserstraße zwischen Frankreich und England benannt. Sedan [sedangs, Fabriken in Tuch; Schlacht 1870. Ranzig (Nancy snängßis), die alte Hptst. von Lothringen. Nach der belgischen und deutschen Grenze hin liegen starke Festungen, so Lille [Ist], 210000 E., Verdun [werdöngs, Toul [tulls, Belfort [beför]. Reims [räng'ßs, früher Krönnngsstadt der sranz. Könige, Champagnerfabriken, Dijon [dischöngs, Besançon [besangßöngs. Orleans [oríeártg] und Nantes [nangts, Handelsstädte an der Loire.' Brest [bräßts, Kriegshafen. Toulouse [tnlüss, 150000 E., Handel. Bordeaux, 255000 E., Handel mit Wein. Bayonne [bajón", befest. Handelsstadt [Bajonetts. Lyon [liöngs, 460000 E., stark befestigt, Fabriken für Seidenwaren. St. Etienne [ßängt etje'ns, bedeutende Gewehrfabrikcn. Marseille [marßajs, 490000 E., größte Seestadt Frankreichs. Toulon stullöngs, großer Kriegshafcn. Nizza, berühmter Badeort, wegen seines milden und gesunden Klimas besonders von Brustkranken besucht. — Zu Frankreich gehört die Insel Korsika; sie ist rauh und unfruchtbar. Hptst. ist Ajaccio [ajätschos, Napoleons I. Geburtsort. — Die auswärtigen Kolonien siehe §110. Aufgaben. 1. Gib die Grenzen Frankreichs nach der Garte an! 2. bestimme Cluelle und Lauf der Flüsse Fr.! 3. Neise auf dem kürzesten Wege zu Wasser von Paris nach

3. Nr. 22 - S. 55

1904 - Breslau : Hirt
Das Königreich Dänemark. 55 8 72. Ztrasitmrg, von Lordeaur nach Marseille, von Lyon nach Frankfurt a. M.! 4. Weiches find die vier größten Ztädte Fr.? 5. Weiches sind die bedeutendsten fran;. Festungen? 6. Ordne die Ltädte Fr. nach den Flüssen! 7. Weiche franr- Ztädte iiegen am Meere? 8. Weiches sind fran;. Griegshüfen? 9. Weiches sind Handelsstädte Fr.? 10. Unter- weichem Meridian iiegt Paris? 11. Wodurch sind dir Zedan, Versailles, Veifort, Tours [tür], poitiers [poatje], Ciermont [flärmoug], Ämiens [ämiäitg] aus der Ge- schichte bekannt, und wo iiegen diese Orte? § 72. Pas Königreich Pä'nemark. 1. Das eigentliche Dänemark (etwa so groß wie die Prov. Hannover, 2,4 Mill. meist lnth. E.) besteht ans dem n. Teil der Halbinsel Jütland und aus mehreren Inseln, wie Seeland, Fünen, Falster, Lolland oderlaaland, Langeland, Börnholm. Die Bodengestalt Jütlands entspricht der Schleswig-Holsteins (vgl. § 31). Der nördlichste Punkt ist das Kap Skagen. Der östliche Strich der Halbinsel ist fruchtbar, die Mitte und der Westen bestehen aus Sand-, Heide- und Moor- strecken. An vielen Stellen dringen Meerbusen (Fjorde) in das Land. Der Limfjord [tirnfjör] schneidet den nördlichsten Teil der Halbinsel ganz ab. Größere Städte fehlen auf der Halbinsel. Im S., Fünen gegenüber, liegt die Festung Fridericia. — Die Inseln östlich von Jütland sind sehr frucht- bar, manche von ihnen sind wahre Obstgärten. Man findet hier schöne Buchenwälder, Wiesen und Getreidefelder. Sie sind durchweg eben, nur auf der Insel Möen smöns gibt es 130 in hohe Kreidefelsen. Das Katte- gatt, der Sund, der Große und Kleine Belt sind reich an Untiefen; darum ist die Schiffahrt auf ihnen gefährlich. Diese Wasserstraßen sind wahrscheinlich durch Bodensenkung entstanden. Die Südspitze von Schweden hat die Natur der dänischen Inseln; es ist daraus zu schließen, daß früher zwischen den dänischen Inseln und Schweden ein Zusammenhang stattgefunden hat. — Auf der Insel Seeland liegt die stark befestigte Hptst. Dänemarks, Kopenhagen; es ist eine Universitäts- und bedeutende Handelsstadt, 480000 E. Auf Fünen liegt Odense södenßes. — Die Dänen sind deutscher Abkunft, haben aber schon oft Haß gegen deutsches Wesen gezeigt. Fleiß, Wißbegierde und Ehrlichkeit sind Tugenden, Ackerbau, Fischfang (Hering, Auster, Hummer) und Handel die Hauptbeschäftigungen der Dänen. 2. Die europäischen Nebenländer. Die Färöer, viele kleine, felsige Inseln, zur Schafzucht geeignet; die Schafe können hier das ganze Jahr im Freien weiden. Die Insel Island ist gebirgig und durch und durch vulkanisch. Mehrere Vulkane sind noch tätig, darunter Hekla und Krabla. Heiße Quellen (14 9) brechen in hohen Strahlen empor; die mächtigste ist der große Geysir (30 m hoch, 6 m dick); er springt in unregelmäßigen Zwischenpausen. Getreide kann nirgends gebaut werden. Außer einigen zwerghaften Birken, Weiden und Ebereschen kommen keine Bäume fort. Das nötige Holz bringt den Bewohnern der Golfstrom aus Nord-Amerika und der Polarstrom aus Sibirien. Die Bewohner (70000) treiben Viehzucht und Fischfang, sammeln Eiderdunen, machen Jagd auf Seehunde und sammeln isländisches Moos

4. Nr. 22 - S. 58

1904 - Breslau : Hirt
58 Die britischen Inseln. §74. Mit diesen ziehen sie im Sommer nach der kühlen Meeresküste, weil zahllose Fliegen- und Mückenschwärme die Renntiere Plagen. Zum Herbste kehrt der Lappe mit seiner Herde zurück. Das Renntier gibt ihm Speise, Trank, Kleidung und zieht ihn im Winter wie im Fluge über die weiten Schneeflächen dahin. Die Fischerlappen haben feste Wohnungen an der Küste des Meeres, an den Seen und Flüssen und leben fast nur von Fischen. f. Städte in Schweden. Stockholm, in herrlicher Lage am Mälar-See und auf Holmen oder Inseln des Sees, über 300000 E., Hptst. Gotenburg, 130000 E., Handel. Lund slunns, Universität. Malmö und Istad süstads, Hasenorte. Karls- krona, Hauptsitz der schwedischen Marine. Upsala, Universität. Haparända, der nörd- lichste Hafen. Zu Schweden gehören die Inseln Öland und Gotland in der Ostsee. g. Städte in Norwegen. Kristiania, 300000 E., Hptst., Universität. Bergen, erste Fischerstadt Norwegens. Drontheim, alte Krönungsstadt. Hammersest, ans einer Insel, der nördlichste Handelshafen der Alten Welt. Am Nordkap (71° nördl. Breite) währt der längste Tag 72 x 21 Stunden. (Aufgaben. 1. von welchen Meerbusen wird Schweden und Norwegen bespült? 2. Wiederhole von der Ostsee nach § 12! 3. Vergleiche die Gebirge der Halbinsel mit den (Alpen! 4. Vergleiche Norwegen mit Schweden! 5. Welchen Einfluß übt der Golf- strom auf Norwegen aus? 6. Wie erklärt es stch, daß Schweden mehr sonnenhelle Tage als Deutschland hat? 7. Woher kommt es, daß in Schweden und Norwegen der Holchau vorherrscht? 8. Weise nach, daß die Beschäftigung der Bewohner von der Beschaffenheit des Nodens und den Erzeugnissen des Landes abhängt! § 74. Die kritischen Inseln (3/s mal so groß als das Deutsche Reich, 411/2 Mill. E.) werden vom Atlant. Ozean und der Nordsee bespült und sind von Frankreich durch den Kanal und die Straße von Calais getrennt. Sie bestehen ans beit beiden großen Inseln Großbritannien und Ir- land, welche durch die Irische See und den Nord- und St. Georgskanal voneinander getrennt sind, und ans mehreren kleinern Inseln und Insel- gruppen. Der südl. Teil Großbritanniens heißt England, der nördl. Schottland. 1. Großbritannien, a. Bodengestaltnng und Bewässerung. Der O. Englands ist eben, der W. (Halbinsel Wales suelss) und N. gebirgig. Das vielfach vom Meere zerrissene Schottland ist durchweg Gebirgsland. Der nördliche Teil desselben ist das schluchten- und seenreiche Hochschottland. Hier liegt der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis (niwiss, 1300 m hoch. Die Felsen der malerischen schottischen Hochlande sind teils kahl, teils mit Moor und Heide bedeckt. — Die Flüsse Gr. haben einen kurzen Lauf, sind aber mit ihren weiten, tief eindringenden Busen und der weit hinaufsteigenden Flut für den Handel äußerst wichtig; besonders gilt dies von der Themse, dem Hnmber shämb'rs und dem Severn. Sie sind durch zahlreiche Kanäle miteinander verbunden. — b. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist mild, das Land häufig in dichte Nebel gehüllt. Der S. des Landes hat so milde Winter, daß Myrte, Lorbeer und Fuchsien, die hier armdick werden, im Freien aushalten. Schnee bleibt selten längere Zeit liegen. Die Wiesen sind fast das ganze Jahr hindurch grün. Der Sommer ist nicht so heiß wie in Deutschland. Der Wein reift nicht. In den schottischen Hochlanden ist das Klima rauh. In der Ebene Englands wird sorgfältiger Ackerbau getrieben, noch bedeutender ist die Viehzucht.

5. Nr. 22 - S. 60

1904 - Breslau : Hirt
60 § 75. Die Pyrenäische Halbinsel. 2. Irland bildet eine mit Sümpfen, Mooren und Seen bedeckte Ebene, die von einzelnen Randgebirgen umgeben ist. Der Hauptfluß ist der Shannon sschänn'n). Das Klima ist noch feuchter als in England und läßt den schönsten grünen Rasen gedeihen, daher Irland die „grüne Insel" genannt wird. Der Boden ist fruchtbar, doch nicht so gut angebaut wie in England. Die Bewohner leben meist in drückendster Armut, die zum Teil eine Folge ihrer Trägheit und Stumpfheit ist. Die Bauern sind meist nur die Pächter des Landes. Die Besitzer desselben leben gewöhnlich in Eng- land auf ihren Gütern. In den großen Seehandelsstädten herrscht Wohl- habenheit. Dublin [bdbltn], Hptst., 375000 E. Belfast, 350000 E-, Handel mit Leinwand. Cork, das „Schlachthans Englands" genannt, führt viel gesalzenes Fleisch, Häute, Talg nach England aus. 3. Inseln und Inselgruppen, die zum Britischen Reiche gehören. Im W. und N. von Schottland liegen die Hebriden, die Orkney sorkneh und Shetland sschetländhjnseln. Diese Inselgruppen sind alle gebirgig, entweder kahl oder mit Heidekraut bewachsen. Die Bewohner leben von Viehzucht und Fischerei und holen die Eiderdnnen aus den Nestern der Eidervögel. Das kleine Jnselchen Staffa in der Gruppe der Hebriden ist durch die Fingalshöhle berühmt. Der Boden der Höhle wird vom Meere gebildet, welches sich 45 in weit in die Insel hineinzieht und sich hier an den Basaltsäulen bricht. — Vor dem Kap Landsend liegen die Scilli sßillihjnseln (Zinngruben), und an der franz. Küste die Normannischen Inseln. In Europa gehören den Engländern noch: die Felsensestung Gibraltar in Spa- nien und die Inselgruppe Malta. Die Besitzungen Englands in den fremden Erdteilen siehe § 110. Aufgaben. 1. Vergleiche Großbritannien mit der Zkaudinav. Halbinsel in bezug auf Kodeugestaltuug und Güsten gtrederung! 2. Wie erklärt sich das trübe Wetter in Eng- land? 3. Wie der milde Winter und der Kühle Sommer? 4. Welchen Einfluß übt das Klima auf den Engländer aus? 5. Vergleiche die Landschaft Angeln in Schleswig- Holstein mit England! 6. Was hat England so reich gemacht? 7. Wodurch wird Englands Handel begünstigt? 8. Wie heißen die größten Städte des Kritischen Reiches? 9. Welches sind die bedeutendsten Handelsstädte? 10. Cs ist an England zu zeigen, welches die Gründe für die größere oder geringere Volksdichtigkeit eines Landes sind. 11. Woher kommt es, daß sich Englands Industrie so sehr entwickelt hat? 12. Suche nach der Karte Orte in Deutschland auf, die ungefähr mit London und Kirmingham unter denselben Kreitengraden liegen! § 75. pte Wyienäische Katöinsel (etwas größer als das Deutsche Reich, 23 Milk. E.). a. Lage, Bodengeftaltung und Bewässerung. Sie liegt im S.w. Europas, ist znm großen Teil eine Hochebene, die von hohen Randgebirgen umgeben ist und von verschiedenen Gebirgszügen durchzogen wird. Das Eastilische Scheidegebirge trennt diese Hochebene in Alt- (im N.) und Neu-Eastilien (im S.). An diese Hochebene lehnen sich zwei Tief- ebenen, im N.o. die Ebro-Tiefebene (Aragonien), im S. die Tiefebene des Guadalquivir sgwadalkiwir) (Andalusien). Die Pyrenäen trennen die Halbinsel von Frankreich. Sie sind ein unwegsames, spärlich bewaldetes,

6. Nr. 22 - S. 24

1904 - Breslau : Hirt
24 Schleswig-Holstein. § 31. §31. Schkesn ig-Kokllein (18 900 qkm, 1400000 E.) liegt zwischen der Ost- und Nordsee und zieht sich von der Elbe bis zur Königsau hin. N. von der Eider liegt Schleswig, sndl. davon Holstein. An dieses stößt im S. Lauenburg. — An der Ostsee ist das Land hügelig und fruchtbar. Hier gibt es herrliche Buchenwälder, Getreidefelder und Obstgärten, auch fischreiche Seen. Die Ostsee macht tiefe Einschnitte in das Land, Föhrden genannt. An ihnen liegen Handelsstädte, in denen im Sommer reges Leben herrscht. Der längste und schmälste Busen ist die Schlei. An ihr liegt Schleswig. Durch diese Busen werden Halbinseln gebildet. Nördlich vom Flensburger Busen liegt der Sundewit, der Garten von Schleswig, auf ihm Düppel, bekannt durch die Erstürmung der Schanzen 1864. Südlich davon liegt Angeln, die Heimat der nach England ausgewanderten Angeln. Aus diesem östlichen Striche, besonders aber in Angeln, sind Äcker und Wiesen von lebendigen Hecken umgeben, welche auf aufgeworfenen Wällen stehen. Dies Buschwerk wird Knicks genannt, weil es nach einer Reihe von Jahren geknickt, d. h. umgehauen wird. Das Vieh kann in diesen eingezäunten Wiesen (Koppeln) ungehütet weiden. — In der Mitte läuft bis nach Jüt- land ein bitrrer Rücken hin. Heidekraut, Torf und Sand sind hier vor- herrschend. Nur an den Bächen gibt es schöne Wiesen, Felder und Dörfer. — An der Nordsee zieht sich Marschland hin. Hier findet man vorzüglich Weizen, Gerste, Hafer, herrliche Wiesen. Die Bewohner beschäftigen sich darum mit Ackerbau, Pferde- und Rindviehzucht. Zum Schutze des Landes gegen die Meeresfluten haben sie Deiche, d. h. Dämme gebaut. Zur Flutzeit reicht das Meer oft bis an den Fuß der Dämme, zur Ebbezeit tritt es weit zurück. Dann liegt der Boden des Meeres weithin bloß da. Viele Seevögel suchen sich dann hier Nahrung (Fische, Krebse, Muscheln). — Die Bewohner sind meistens deutsch und evangelisch, nördl. von Flensburg wohnen Dänen. Zu den Deutschen gehören die Friesen im W. des Landes und auf den. Inseln; sie treiben Fischerei und Schiffahrt. Die Provinz bildet nur einen Regierungsbezirk: Schleswig. Schleswig, an der Schlei, Hptst. Flensburg, die regste Handels- und Fabrik- stadt von Schleswig. Kiel, 120 000 E., Hauptkriegshafen der deutschen Flotte an der Ostsee, Univers., Werften, Handel. Altona, 160000 E., Seehandel. Glückstadt,, Handel. Wandsbek, ganz nahe bei Hamburg, bekannt durch den Dichter Claudius' (Wandsbeker Bote). Rendsburg, am großartigen Kaiser Wilhelm-Kanal, der von Kiel tiber Rendsburg zur untern Elbe führt und somit die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Das frühere Herzogtum Lauenburg bildet jetzt den Kreis Lauenburg. Städte' darin ftnb: Lauenburg, a. d. Elbe, und Ratzeburg, auf einer kleinen Insel im gleich- namigen See. Im „Sachsenwalde" Friedrichsruh mit der Grabstätte des ersten Reichs- kanzlers. Zn Schleswig-Holstein gehören mehrere Inseln. In der Ostsee liegen: Alsen und Fehmarn. Alsen ist fruchtbar. Ans ihr Sonderbnrg, eine' kleine Festung. Eine Schiffsbrücke verbindet sie mit Düppel. — * In der Nordsee liegen mehrere große und viele kleine Inseln. Die größten sind Sylt und Föhr, auf beiden besuchte Seebäder. Die kleineren Inseln heißen Halligen; sie sind die letzten von den Sturmfluten verschonten Über-

7. Nr. 22 - S. 64

1904 - Breslau : Hirt
64 Die Balkanhalbinsel mit Rumänien. 88 76-77. cl. Die Bewohner Italiens. Die Italiener sind geweckt, haben ein heiteres Gemüt und Sinn für Musik, Bildhauer- und Malerkunst. Unsere Maler und Bildhauer reisen heute noch nach Italien, um die schönen Werke aus alter und neuer Zeit zu studieren. Eine gewisse dichterische Anlage ist Besitztum des ganzen Volkes. Im Essen und Trinken sind die Italiener mäßig; Pflanzenkost ziehen sie der Fleischspeise vor. Ein tägliches Nahrungsmittel ist die Polenta, ein Brei aus Maisgrütze und Milch. Beliebt sind die Makkaroni (Nudeln). Auch die Maronen (Früchte der edlen Kastanie) werden gern gegessen. Das warme Klima, der schöne blaue Himmel und der heitere Sonnenschein locken die Bewohner hinaus, weshalb viele Handwerker und Geschäftsleute ihre Arbeiten auf der Straße, vor ihren Häusern, abmachen. Das Haus dient diesen fast nur zur Schlafstätte und läßt viel an Reinlichkeit zu wünschen übrig. Das Volk ist leidenschaftlich und greift schnell zu Messer und Dolch. Mord aus Rache ist namentlich in Süditalien nicht selten. Die Bewohner bekennen sich fast sämtlich zur römisch-kathol. Kirche. Die Volks- bildung liegt danieder. Im Mittelalter war der Handel Italiens bedeutend; aber nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien nahm derselbe eine andere Richtung an. Seitdem aber die Alpen immer mehr von Tunnels durchbohrt werden und der Sues-Kanal angelegt worden ist, hebt sich derselbe wieder zusehends. 6. Städte. 1) im nördlichen Italien. Mailand, 500000 E., Mittelpunkt der lombardischen Seidenindustrie. Turin, 330000 E., eine der schönsten Städte Italiens. Venedig, auf vielen Inseln der Lagunen erbaut; Kanäle vertreten die Stelle der Straßen; nur schmale Fußwege ziehen sich an den Häusern dahin. Der Verkehr wird durch Gondeln bewirkt. Verona und Mantua, sehr starke Festungen. Cremöna, Geigen. Pa via spawia), einst Sitz der Longobardenkönige. Alessandria, sehr starke Festung. Bologna sbolönja), im Mittelalter weltberühmte Universität. Ravenna, ursprünglich auf Lagunen-Jnseln erbaut, wie Venedig, jetzt über 1 Stunde vom Strande entfernt. Genua, 230000 E., der größte Handelshafen Italiens. 2) Städte der Halbinsel. Rom, 460000 E., Hptst., Sitz des Papstes, reich an geschichtlichen Erinnerungen, an Bauwerken und Kunstschätzen alter und neuer Zeit. Der Papst residiert im Vatikan, dicht bei der Peterskirche, der größten Kirche der Christen- heit. Florenz, 200000 E., reich an herrlichen Palästen und Kunstschätzen, Fabriken in Seide und Strohhutflechtereien. Livorno, Handel. Carrara, Marmorbrüche. Neapel, über 1/2 Mill. E., die volkreichste Stadt Italiens; Handel. Brindisi, Überfahrt nach den: Sues-Kanal. Tarent, am Meerbusen gleichen Namens. f. Die Inseln. Sizilien, gebirgig, Ätna. Palermo (310000 E.), Messina, Catania sind die bedeutendsten Orte Siziliens. An der Nordküste liegen die Liparischen Inseln; eine derselben, Strömboli, trägt einen ununterbrochen tätigen Vulkan. — Sardinien mit der Hptst. Cagliari skäljari). Elba mit reichen Eisengruben; Aufent- haltsort Napoleons I. 1814—1815. Die Inselgruppe von Malta, meist Kalksteinfelsen, durch Erde, die man aus Sizilien geholt hat, für den Anbau von Getreide, Wein, Orangen hergerichtet, gehört den Engländern. Stark befestigt. Aufgaben. 1. Womit hat die Halbinsel in ihrer Gestalt Ähnlichkeit? 2. Gib die politischen Grenzen Italiens an! 3. Weshalb sind die linken Nebenflüsse des po auch im heißen Sommer wasserreich, während die rechten zu dieser Leit arm an Wasser sind? 4. Vergleiche die Lombardei mit den Niederlanden ! 5. Rechtfertige die Bedeutung der Festungen Verona und Mantua aus der Lage derselben! 6. Welches ist der bequemste Weg von Mailand nach Lyon, von Turin nach Lern, von Verona nach München? 7. Inwiefern ist Italiens Lage für den Handel günstig? 8. Wie wirkt die Natur auf die Italiener ein? 9. Welche Städte Italiens liegen an Flüssen, welche am Meere? 10. Italien und die Lkandinav. Halbinsel sind miteinander zu vergleichen. § 77. I>ie Batkan-Katbinset mit Wumänien (etwa so groß wie das Deutsche Reich, gegen 22 Mill. E.). a. Das Land. Die Balkan- Halbinsel ist eine Doppelhalbinsel, da das Meer (Meerbusen von Paträ und Korinth) die Halbinsel Morea oder den Peloponnes fast ganz abschneidet.

8. Nr. 22 - S. 85

1904 - Breslau : Hirt
§§ 97-98. 85 Inseln um Afrika. denen die Eingeborenen oder auch Arbeiter aus Indien unter der Leitung von Europäern tätig sind. Die Europäer können hier, wie überall in den Tropenländern, so auch in Togo und Kamerun, den Boden nicht selbst bebauen, weil sie die große Hitze nicht ertragen. Etwa 3/5 des Landes sind zur Bebauung untauglich, wohl aber zur Viehzucht geeignet. Die lvichtigsten Küstenorte sind: Dar es Saläm und Bagamoyo (B 21). Ausgeführt wird besonders Palmöl, Elfenbein, Kautschuk. Im Innern sind viele Missionare tätig. Östlich von Deutsch-Ostafrika liegt die Insel Sansibar, eine britische Schutzherrschaft. Auf ihr die gleichnamige Stadt mit 100000 E. Sie hat einen trefflichen Hafen und ist der bedeutendste Handelsplatz der Ost- küste Afrikas. Der Küstenstrich südlich von Deutsch-Ostafrika gehört den Portugiesen. Der wichtigste Ort hier ist Loureneo Márquez slorenßu märkisch), Hafen an der Delagoa-Bai. Das Land nördl. von Deutsch-Ostafrika gehört den Engländern, der Küstenstrich nördlich davon wird von den Italienern beansprucht. 8 97. Inseln um Afrika. 1. Die Azoren saßören), portug., frucht- bar (Wein, Südfrüchte). 2. Madeira, portug., sehr fruchtbar (Wein, Kaffee, Zuckerrohr), Heil- ort für Brustkranke. 3. Die kanarischen Inseln, span., Heimat der Kanarienvögel; die bekanntesten Inseln dieser Gruppe sind: Ferro (Nullmeridian) und Tene- rifa, mit einem tätigen Vulkan. 4. Die Inseln des Grünen Vorgebirges oder kapverdischen Inseln, portug., felsig und dürr. 5. Sr. Helena, englisch. Hier lebte Napoleon I. von 1815—1821 in der Verbannung. 6. Madagaskar, so groß wie die Pyrenäische Halbinsel. Der N.o. hat reichliche Niederschläge, daher üppigen Pflanzenwuchs. Die Bewohner, Madagassen genannt, haben teilweise das Christentum angenommen und kleiden sich europäisch. Die Insel steht unter französischer Herrschaft. 7. Die Mascarcnen bringen viel Zucker hervor. Mauritius gehört den Engländern, Reunion [reünióng] den Franzosen. 8. Gokorra, östl. v. Kap Guardafni sgwardafui), das Vaterland der besten Aloe. Englisch. 8 98. Aragen über Afrika. 1. Weiche europäischen Nationen haben in Afrika Nesthungen und welche,, sind dies? 2. Nenne die bedeutendsten Städte Afrikas! 3. Wie breit ist Afrika am Äquator? 4. Wie grost ist die Entfernung putschen der Nord- und Südspihe Afrikas? 5. Woher rührt das regelmähige Steigen des Nits, und woher kommt es, doch er gerade in den Monaten August bis Oktober das Land über- fchwemmt? 6. Weshalb fällt in der Sahara so selten Negen? 7. Wie kommt es, dast die Sahara sa p flamenarm ist? 8. An welchen Vorgebirgen, Flußmündungen, Ländern, Städten, Meerengen kommt mau vorbei, wenn man vom Sues-Gaual um Afrika herum segelt? 9. Vergleiche Ägypten und die Niederlande in bcpig auf ihre Entstehung!

9. Nr. 22 - S. 55

1904 - Breslau : Hirt
§ 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. . 55 gangsformen und (für unseren Geschmack) lächerliche Trachten (unförmliche Reifröcke der Frauen, große Perücken, kleitie Hütchen u. f. w. bei den Männern). 4. Aber auch der Bürgerstand stand nicht mehr ans der Höhe früherer Zeit. Viele Häuser, ja, ganze Stadtviertel waren unbewohnt und in Ruinen verwandelt. (Wie diehohenzollernfiirsten hierin Wandel schafften, siehe in den bezüglichen §§.) Die allgemeine Verarmung gestattete nicht mehr die Anschaffung von künstlerisch ausgestattetem Hausrat. Derselbe mußte billig beschafft werden, darum wurde er geschmacklos und nüchtern hergestellt. Das Kunstgewerbe wurde nicht mehr gepflegt. Die alte Ehrenhaftigkeit der Zunftgenossen nahm ab; Unzuverlässigkeit und Fälschung raubte dem deutschen Gewerbe sein Ansehen im Auslande. Der Handel der süddeutschen Städte und der Hansa war durch die Unternehmungslust der Holländer und Engländer überflügelt worden, und so lag auch er da- nieder. Der frühere Reichtum war verschwunden, und an die Stelle pracht- voller und stilgerechter Bauwerke traten nüchterne und gleichförmige Häuser- reihen. Dabei war der Bürger verschwenderisch und leichtsinnig geworden, und oft mußten die Landesherren durch Gesetze die allzugroße Üppigkeit der Bürger bei Gelagen und in der Kleidung beschränken. 5. Der Bauernstand verarmte immer mehr und geriet in völlige Ab- hängigkeit vom Grundherrn (Leibeigenschaft). Ihm aufzuhelfen, ließen sich Preußens Könige besonders angelegen sein. Mit großem Eifer schützten sie Bürger und Bauern vor den Übergriffen der Beamten und der Grund- herren, suchten ihren Wohlstand zu heben, schützten sie in ihrem Rechte und führten sie wieder auf eine höhere Stufe der Gesittung durch Gründung von Volksschulen und Einführung des Schulzwanges. (Vergleiche §29,2; § 30, E, 2 u. 3; § 32, 5.) Unglaube und Aberglaube, letzterer namentlich aus den Heerlagern des Dreißigjährigen Krieges stammend, machten sich in allen Gesellschafts- schichten breit und traten in den vielen Hexenprozessen in erschreckender Weise zu Tage. Doch fehlte es auch in dieser trüben Zeit nicht an erwecklichen Stimmen, die ein rechtes Glaubensleben hervorzurufen suchten. So sangen M. Rinckart, Joh. Heermann, Paul Gerhardt u. a. ihre herrlichen Kirchenlieder. 6. Die deutsche Sprache befreiten von der unwürdigen Nachahmung ausländischer Vorbilder erst Klopstock, Lessing, Goethe, Schiller u. a. gegen Ende des 18. Jahrhunderts und vollendeten den Ausbau unserer schönen Muttersprache. Aufgaben: 1. Gib Beweise für die Entschlossenheit u. Tatkraft des Gr. Kurfürsten an, desgl. für seine Klugheit, für seinen echten deutschen Sinn, für seine Frömmigkeit! 2. Mit welchem Neckte nennt man diesen Fürsten den Gründer der preußischen Macht? 3. Ter Gr. Kurfürst als deutscher Kriegsheld. 4. Umfang seines Staates der des Fürsten Tode. — 5. Warum war Friedrichs Iii. Streben nach der Königskrone berechtigt? 6. Woher kam es, daß Frankreich im 17. u. 18. Jahrhundert gar so übermächtig wurde?

10. Nr. 22 - S. 65

1904 - Breslau : Hirt
30. Friedrich Ii., der Große. 65 er trocken. Etwa dreihundert neue blühende Dörfer gründete er in jenen früher verödeten Gegenden und konnte voll Freude ausrufen: „Da habe ich mitten im Frieden eine ganze Provinz gewonnen." Nach, feinem Ausspruche sollte keine Handbreit Boden im Lande unbenutzt bleiben. — Er empfahl den Anbau neuer Futterkräuter, so den des Klees und der Lupine, vor allem führte er den Anbau der Kartoffel ein, da wo man sich sträubte, mit Gewalt. Auch der Viehzucht wandte er seine Aufmerksam- keit zu. Er führte das spanische Edelschaf ein und kaufte viele tausend Stück Rindvieh, die er an arme, aber fleißige Landwirte verschenkte. Auch empfahl er die Fisch- und Bienenzucht. — Seine Domänen machte er zu Musterwirtschaften. Durch sie wurde ein besseres Wirtschaftsversahren im ganzen Lande bekannt, z. B. der Fruchtwechsel und die Stallfütteruug. — Eifrige Förderung erfuhr die Forstwirtschaft durch den König. — Auch er schützte die Bauern vor schlechter Behandlung durch Gutsherren und Beamte und gründete viele Landschulen. 4. Den Adel, der im Siebenjährigen Kriege außerordentliche Opfer an Gut und Blut gebracht hatte, und der darum sehr verschuldet war, unterstützte er, indem er die Landschaftsverbände gründete, die dem hilfs- bedürftigen Rittergutsbesitzer für geringe Zinsen Kapitale liehen. Die Offizier- und höheren Beamtenstellen gab er gern an Adelige. 5. Dem Bürgerstande half er auf durch Einführung neuer Er- werbszweige, wie der Porzellanfabrikation, der Spitzenklöppelei u. a., und durch Hebung der Leinen-, Seiden-, Sammet- und Baumwollenindustrie. Tüchtige und tatkräftige Bürger unterstützte er bei der Anlage neuer Werk- stätten und Fabriken mit Geld. Der König legte auch selbst Fabriken an, die er später an die Leiter derselben, die sich bewährt hatten, verschenkte. Auch zog er Einwanderer in die Städte, die Gewerbszweige trieben, die in seinem Lande noch fehlten. Das Hüttenwesen nahm namentlich in Schlesien durch den Grafen von Reden einen hohen Aufschwung. Zur Belebung des Handels gründete er die Königliche Bank, die für billige Zinsen dem Kaufmann Geld darlieh. Unter Friedrichs Regierung wurde allgemein viel getan zur Hebung des Flußverkehrs durch den Bau von Kanälen (Bromberger, Plauescher, Finow- und Johannisburger Kanal) und Strom- regulierungen. Gern gab er Geld her zum Aufbau von Häusern; er sprach: „Ich habe kein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne kann ein Haus bauen lassen." Aufs eifrigste betrieb er die Verbesserung der Feuerlöschordnung in Stadt und Land. — Alle diese Arbeiten kosteten viel Geld; das entnahm er aber nicht der Staatskasse, sondern seinen eigenen Einnahmen, da er von der Summe, die er sich zu seinem Privat- gebrauch ausgesetzt hatte, nur etwa ein Sechstel selbst verbrauchte. So sorgte der König unausgesetzt für das Große und für das Kleine, um vor allem die Lage der niederen Stände zu verbessern. 6. Auch der Rechtspflege wandte Friedrich die größte Aufmerksamkeit zu. Bald nach seinem Regierungsantritte schaffte er die Folter ab. Er er- strebte ein schnelles und gerechtes Gerichtsverfahren, beugte sich selber unter F. Hirts Nealicnbuch. Nr. 20. 5
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