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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Mittelklassen - S. 5

1887 - Berlin : Gaertner
Erste Stuft. §♦ 1. Fragen aus der Heimatskunde. Was ist der Gesichtskreis oder Horizont? — Wie heißen a) die Tageszeiten? b) die Haupt- und Neben-Weltgegenden? — Was nennt man Ost-, Süd-, West- und Nordpunkt? — Welche Zeit nennen wir einen Tag? — An welchen Tagen geht die Sonne im Ostpunkt auf und im Westpunkt unter? — Wann geht sie am meisten nordöstlich aus und nordwestlich unter? — Wann am meisten südöstlich aus und süd- westlich unter? — Vergleichet für diese 4 Tage die Mittagshöhen der Sonne mit einander! — Die Anfänge welcher Jahreszeiten find diese 4 Tage? — Vergleichet für diese Ansänge Tag und Nacht der Dauer nach mit einander! — Was heißt Dämmerung, und welchen Stern erblickt man in derselben vorzüglich? — Was könnt ihr über die Witterung, über Tier- und Pflanzenleben jeder Jahreszeit sagen? — Welche Himmelskörper außer der Sonne bewegen sich von Osten nach Westen? — Was heißt: Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel? — Vergleichet die scheinbare Gestalt der Sonne und des Vollmondes mit der des Horizontes! §♦ 2- Die Erde als Kugel. Wir leben aus der Oberfläche der Erde. Unser Horizont um- schließt nur einen kleinen Teil dieser Oberfläche. Dieser hat ungefähr die Gestalt einer Kreisfläche, einer Scheibe; aber die ganze Erde hat die Gestalt einer Kugel. Wir können uns denken, daß die Erdkugel sich um eine gerade Linie drehe, die durch den Mittelpunkt der Erde geht und zwei Punkte der Oberfläche mit einander verbindet. Diese Linie heißt die Erdachse, und die beiden Endpunkte derselben in der Oberfläche heißen die Pole. Die Achse geht von Norden nach Süden durch die Erde, darum heißt der eine Endpunkt der Nordpol, der andre der Südpol. Denkt man sich ferner

2. Für Mittelklassen - S. 24

1887 - Berlin : Gaertner
— 24 — 1. Was heißt Windrose und was Scheitelpunkt? 2. In welchen Erdgegenden hat man den größten Horizont? 3. Gebet die jährliche Bewegung der Mittagssonne am Himmel an! 4. Vergleichet die vier Jahreszeiten mit einander: a) nach dem Ort des Auf- und Untergangs der Sonne, b) nach der Dauer von Tag und Nacht! 5. In welcher Jahreszeit haben wir die längste Dämmerung, und in welcher die kürzeste? 6. Was für Örter der Erde haben stets zu gleicher Zeit Mittag? 7. Welchen Erdbewohnern wird die Sonne früher aufgehen als uns, und welchen später? 8. Erklärt auf möglichst verschiedene Weise, was ein Jahr ist! §. 3. Die Erdkugel. 1. Da unser Horizont einen Teil der Erdoberfläche um- schließt, so muß seine Fläche gekrümmt sein, denn die Erde ist eine Kugel. Je kleiner unser Horizont ist, desto weniger werden wir jene Krümmung bemerken; je größer, desto mehr. Auf dem Meere ist unser Gesichtskreis sehr groß, weil dort keine Gegenstände sind, die unsere Aussicht hindern könnten. Dort sieht man von Schiffen und andern Gegenständen, die aus der Ferne kommen, zuerst den oberen Teil und endlich das Ganze; beim Entfernen der Gegenstände sieht man den obern Teil zu- letzt verschwinden. Ähnliche Erfahrungen macht man in großen Landebenen. Daraus geht die Krümmung der Horizontfläche und der ganzen Erdoberfläche hervor. Nach verschiedenen Richtungen hin hat man um die Erde Reisen gemacht und ist, dieselbe Richtung verfolgend, zuletzt wieder am Anfangsorte angekommen. Also ist die Erdober- fläche nach all diesen Richtungen hin gekrümmt, und die Erde kann keine Scheibe, sondern muß ein kugelähnlicher Körper sein. Man hat verschiedene Stellen der Erde auch schon ge- messen und ebenfalls gefunden, daß sie eine Kugel ist. 2. Daß die Erde still stehe und die Sonne sich täglich einmal um dieselbe herumbewege, ist nur Schein. Die Erde dreht sich innerhalb 24 Stunden einmal von W. nach O. um ihre Achse, wodurch jener Schein hervorgebracht wird. Am Anfang des Frühlings und des Herbstes zieht infolge der Achsendrehung der senkrechte Strahl der Sonne eine Kreislinie von O. nach W. um die Erde herum, die vom Nord- und Südpol in allen ihren Punkten gleich weit entfernt ist. Die Linie heißt der Äquator oder Gleicher. Während des Früh- lings beschreibt der senkrechte Strahl der Sonne täglich einen neuen Kreis um die Erde; jeder dieser Kreise ist mit dem Äquator gleichlaufend, und alle liegen auf der nördlichen Halb-

3. Für Oberklassen - S. 65

1882 - Berlin : Gaertner
Vierte Stufe §. 1. Die Mellkörper. Die ganze sternbesäete Himmelskugel nimmt teil an der täglichen scheinbaren Bewegung der Sonne um die Erde von Ost nach West. Die infolge der Achsendrehung (Notation) der Erd- kugel mit letzterer in Verbindung gedachten Kreise, Linien und Punkte lassen sich deshalb auch auf die Himmelskugel übertragen, und man unterscheidet somit einen Himmels- oder Welt-Äquator, eine Weltachse, Weltpole u. s. w. Ein Gestirn kulminiert für einen Ort, wenn es im Himmelsmeridian desselben steht. — Zenith und Nadir. a. Die Fixsterne gehen für unsern Anblick stets an dem- selben Punkt des Horizonts auf und unter und behalten die- selbe Lage zu einander. Sie haben ihr eigenes Licht, erscheinen in verschiedenem Glanze und, wegen ihrer ungeheueren Entfernung, auch durchs Fernrohr betrachtet fast stets als Punkte. Zu leichterer Übersicht teilt man sie in Gruppen, Sternbilder. — Doppelsterne; Nebelflecke; Milchstraße. b. Die Planeten oder Wandelsterne ändern sowohl Auf- und Untergangspunkt, als Lage zu einander und den Fix- sternen, haben daher außer der täglichen scheinbaren Bewegung noch eine eigentümliche, die in der Umwälzung (Revolution) um die Sonne in kreisähnlichen Ellipsen besteht. Die Sonne in einem gemeinschaftlichen Brennpunkte der Ellipsen ; Sonnennähe und Sonnenferne; mittlere Entfernung. — Sämt- liche Planeten sind für sich dunkle, von der Sonne erleuchtete Körper mit Kugelgestalt, Achsendrehung, Tages- und Jahres- zeiten. Die sogenannten inneren Planeten, nämlich der selten sichtbare kleine Merkur und die glänzende Venus, gehen bisweilen als dunkle Scheibchen an der Sonnenscheibe vor über. Unter den äußeren Planeten hat M a r s ein rötliches, Möbus, geogr. Leilsciden 2. Abt., 5. Aufl. 5

4. Für Oberklassen - S. 66

1882 - Berlin : Gaertner
66 Jupiter, der größte überhaupt, ein venusähnliches Licht, Saturn einen dunklen und zwei leuchtende Ringe. Die zahl- reichen Asteroiden, zwischen Mars und Jupiter kreisend, sind die kleinsten Planeten. Folgende Zahlenreihe giebt die ungefähren mittlern Planeten- abstände von der Sonne: 8 $ 5 d n h 4 Merkur 8 Mill. Meilen Venus 1.6 + 8 „ Erde 2.6 + 8 „ „ Mars 4.6 + 8 „ Asteroiden 8.6 + 8 „ „ Jupiter 16.6 + 8 „ „ Saturn 32.6 + 8 „ Uranus 64.6 + 8 „ „ Neptun 128.6 + 8 „ e. Die Kometen oder Schweifsterne sind Weltkörper, die sich meist in sehr langgestreckten Ellipsen um die Sonne be- wegen und deshalb für lange Zeit unserm Auge entschwinden. Sie sind zahlreich und zeigen gewöhnlich einen Hellern Kern, der von einer Nebelhülle umgeben und meistens mit einein oder mehreren Nebelschweifen versehen ist. — Sternschnuppen; Meteorsteine. 1. Was ist scheinbarer und was wahrer Horizont, und warum fallen beide zusammen? 2. Was versteht man a) unter Höhe eines Sterns, b) unter Polhöhe, und welcher Größe auf der Erdobersl. ist diese stets gleich? 3. Warum scheinen die dem Weltäquator näheren Sterne schneller zu rotieren? 4. Was sind a) Polar- und b) Circumpolarsterne? 5. Weshalb erscheinen uns die Sterne ungefähr gleich weit ent- fernt, wie unterscheidet man sie nach der Lichtstärke und warum sind die hellsten nicht immer die nächsten? 6. Merkwürdiges a) über Fixstern- und Planetenlicht, b) über die verschiedenen Namen der Venus! 7. Geschichtliche Entwickelung der Ansichten über unser Sonnen- system (die Alten, Ptolemäus; — Kopernikus, Kepler, Newton)! §. 2. Sonne, Mond und Erde. a. Der Sonne Auf- und Untergangspunkte wie Kulmi- nation ändern sich wegen der jährlichen Erdbewegung täglich; dieselbe Lage jener Punkte kehrt aber aus gleichem Grunde jährlich wieder. Der größte Kreis, welcher scheinbar durch die fortschreitende Sonnenkulmination, eigentlich aber durch die Erde

5. Für Oberklassen - S. 67

1882 - Berlin : Gaertner
67 während der jährl. Periode am Himmel beschrieben wird, heißt Ekltptik, Sonnen- oder Erdbahn. Sie zerfällt in zwölf gleiche, nach den angrenzenden Sternbildern benannte Teile oder Tierkreiszeichen: V Widder §9 Krebs — Wage Z Steinbock y Stier <Q Löwe T7l Skorpion zzz Wassermann Ii Zwillinge Tip Jungfrau Í Schütze X Fische Die Ekliptik ist gegen die Ebene des Weltäquators unter einem Winkel von 23'/zo geneigt. Ihre Durchschnittspunkte mit dem Äquator heißen Nachtgleichen- oder Äqninoctialpunkte, ihre Berührungs- punkte mit den Wendekreisen dagegen Sonnenstillstands- oder Solstitial- punkte. Die Sonne ist ein selbstleuchtender, in Verbrennung be- griffener Weltkörper, der sich in etwa 26 Tagen um seine Achse dreht. Sie hat ungefähr 600fache Gesamtgröße der Planeten und über 1 ‘/3 millionenfache Erdgröße. Die Sonne wirkt auf die Erde anziehend, erleuchtend und erwärmend. Das Licht gelangt in ungefähr 8 Minuten von der Sonne auf die Erde. b. Der M 0 nd ist im Mittel fast 52,000 Meilen von der Erde entfernt, bewegt sich innerhalb 29'/* Tagen einmal um die Erde und, da er ihr immer dieselbe Seite zuwendet, in der- selben Zeit auch einmal um seine Achse. Ebenfalls von der Sonne beleuchtet, erscheint er uns wegen seiner verschiedenen Stellung zur Erde in wechselnden Lichtgestalten oder Phasen: Neumond (Konjunktion), erstes Viertel, Vollmond (Opposition), letztes Viertel. Das matte, aschgraue Licht, welches der nicht von der Sonne beleuchtete Teil der Mondscheibe zeigt, ist Erd- schein im Mond. Tritt der Mond in gerade Linie zwischen Erde und Sonne, was nur bei Neumond geschehen kann, so tritt die Erde in seinen Schatten und es entsteht eine Sonnen- finsternis (richtiger: Erdfinsternis); gelangt hingegen die Erde bei Vollmond gerade zwischen diesen und die Sonne, so trifft der Erdschatten den Mond und verursacht eine Mond- finsternis. — Der Mond hat keine, oder doch nur eine äußerst feine Atmosphäre und deshalb kein Wasser, Himmels- blau, Morgen- und Abendrot. Sein Tag ist so lang wie sein Jahr und ungefähr wie unsere Monate; sein immer heiterer natürlicher Tag dauert beinahe 15 Erdentage. Die uns dauernd zugewandte Mondhälfte hat keine eigentliche Nacht, denn der Erdschein, welcher etwa 14 mal so stark ist als unser Mondschein, ersetzt in ziemlichem Maße den mangelnden Sonnen- schein; auf der von uns abgewandten Mondseite wechseln die Tage mit stets dunkeln, aber sternklaren Nächten. — Der Mond 5*

6. Für Oberklassen - S. 6

1882 - Berlin : Gaertner
6 §. 2. Bewegung der Erde. Zeiteinteilung. 1. Die verschiedenen Mittagshöhen der Sonne, ihre wech- selnden Auf- und Untergangs Punkte wie Zeiten, endlich die regelmäßige Wiederkehr derselben Erscheinungen innerhalb eines Jahres zeigen deutlich auch eine jährliche Bewegung der Sonne. Aber wie die tägliche Bewegung derselben nur schein- bar ist und ihre Ursache in der Achsendrehung der Erde hat, so ist auch die jährliche Sonnenbewegung nur eine scheinbare und hat ihren Grund in dem Lauf der Erde um die Sonne. Bei diesem Laufe kehrt die Erde in unserm Winterhalb- jahr ihre südliche, hingegen in unserm Sommerhalbjahr ihre nördliche Halbkugel der Sonne mehr zu; daher wandert der senkrechte Sonnenstrahl von Wendekreis zu Wendekreis und da- her entstehen die verschiedenen Auf- und Untergangspunkte und Mittagshöhen der Sonne wie die verschiedenen Tageslängen und Jahreszeiten. Die Zeit, während welcher die Erde ihren Lauf um die Sonne einmal vollendet und der senkrechte Strahl zu demselben Wendekreise zurückkehrt, beträgt 365 Tage und ungefähr 6 Stunden und heißt ein Sonnenjahr. 2. Die Bahn der Erde um die Sonne hat die Form einer kreisähnlichen Ellipse, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht; daher ist die Entfernung der Erde von der Sonne zu verschiedenen Zeiten des Jahres verschieden. Die kleinste Ent- fernung, die Sonnennähe, fällt in den Anfang unsers Winters, die größte oder Sonnenferne in den Anfang unsers Sommers; die mittlere tritt zu Anfang des Frühlings und des Herbstes ein und beträgt beinahe 21 Millionen Meilen. Unter dem Äquator beträgt der natürliche Tag, d. h. die jedesmalige Zeit, während welcher die Sonne sich über dem Horizonte befindet, stets 12 Stunden, und durch die ganze heiße Zone hindurch ist die Dauer des natürlichen Tages nur wenig veränderlich, denn der längste Tag dauert dort höchstens 131/2, der kürzeste noch 10^ Stunden. Aber je weiter eine Erdgegend vom Äquator entfernt liegt, desto veränderlicher wird jene Dauer; am größten ist sie überall im Sommer-, am ge- ringsten im Winterhalbjahr, und nur zur Zeit der Nachtgleichen ist sie der unter dem Äquator gleich. Auf der nördlichen wie auf der südlichen Halbkugel giebt es eine Gegend, in welcher der längste Tag wie die längste Nacht gerade 24 Stunden be- trägt; die Parallelkreise dieser Gegenden heißen Polarkreise, und die Bewohner derselben haben also einmal im Jahre keine Nacht und einmal keinen Tag. Auf den Polen endlich dauert der natürliche Tag ein halbes Jahr und fehlt dann wieder eine

7. Für Oberklassen - S. 7

1882 - Berlin : Gaertner
7 gleich lange Zeit gänzlich; doch schließt die halbjährige Nacht- zeit eine fast 4 Monate lange Dämmerungszeit ein. 1. Wie wird das Sonnenjahr auch sonst noch genannt, und wes- halb? 2. Was ist a) ein bürgerliches Jahr, b) ein Schaltjahr, und wo- durch wird letzteres notwendig? 3. Was läßt sich über wirkliche Bewegung und Lichtverhältnisse von Sonne, Mond und Sternen sagen? 4. Wie teilt man danach die Weltkörper ein, und zu welchen Gruppen gehören Sonne, Erde und Mond? 5. Wodurch entsteht eine Sonnen- und wodurch eine Mondfinster- nis? 8. 3. Umhüllung der Erde. Kuft und Wasser. Die Erdkugel ist ringsum von einer ausdehnsam-flüssigen Hülle umgeben, welche die Gestalt einer Hohlkugel hat und Luft, Lustkreis, Dunstkreis oder Atmosphäre genannt wird. Sie schwingt sich mit der Erde um deren Achse und um die Sonne. Ihre Dichtigkeit nimmt von unten nach oben hin ab. Die Atmosphäre ist nicht nur notwendige Bedingung für alles irdische Leben, sondern auch Trägerin des Schalles und somit der Sprache, dieses Mittels der geistigen Verbindung unter den Völkern. Die tropfbar-flüssige Hülle der Erde, das Wasser, stellt sich vorzüglich in drei Arten von Ansammlungen dar: als Fluß, Landsee und Meer. 1. Die Flüsse entstehen aus den Quellen und enden gewöhnlich im Meere, entweder unmittelbar oder mittelbar. Sämtliche Quellen, Bäche und Flüsse, die in einen Strom zusammenfließen, bilden mit diesem ein Ganzes, ein Fluß- system, und die Fläche des von demselben berührten Landes heißt ein Flußgebiet. Das Fließen des Wassers ist eine Folge seiner Schwere und der Höhenverschiedenheit des Bodens oder Bettes, und die Richtung der Flüsse hängt von der Nei- gung oder Abdachung des Bodens ab. Die Linie, welche die Wasser verschiedener Flußsysteme von einander trennt, heißt Wasserscheide und kann sich auf den verschiedensten Boden- höhen entlang ziehen. 2. Die Lands een sind Wassermassen, die sich in weiten Becken angesammelt haben. Auch sie entstehen zumeist aus Quellen, die entweder im Seegrunde oder von ihm entfernt liegen und in letzterm Falle ihre Wasser durch „Zuflüsse" dem See senden; in beiden Fällen kann auch ein „Abfluß" des Sees stattfinden. Die Süßwasserseen sind die zahl-

8. Für Oberklassen - S. 68

1882 - Berlin : Gaertner
68 hat ungefähr Vso des Rauminhalts der Erde. Er zeigt schon dem bloßen Auge dunklere Stellen auf der beleuchteten Seite, und mit Hülfe der Fernrohre hat man erkannt, daß dieser Licht- unterschied von der großen Unebenheit der Mondoberfläche her- rührt. Überall ragen Berge und Gebirge auf, deren Höhe man durch ihre Schatten zum Teil annähernd bestimmen konnte. Meistens sind es Ringgebirge und Krater, ähnlich den Vulkanen der Erde, und manche übertreffen an Höhe die bedeutendsten europäischen Gebirge. 6. Die Erde schwingt sich wie alle Planeten in kreis- ähnlicher Ellipse um die Sonne im Brennpunkt (Wirkung der Schwer- und der Fliehkraft), läuft in unserm Winterhalbjahr (Sonnennähe) schneller als im Sommer (Sonnenferne; Unter- schied beinahe 8 Tage), behält fast gleiche Achsenneigung gegen die Bahn (66'/20) und nähert deshalb während unsers Som- mers den Nord-, während des Winters den Südpol der Sonne mehr: Jahreszeiten. Die Zeit zwischen zwei Frühlings- Nachtgleichen heißt tropisches oder Sonnenjahr und betrügt 365 Tg. 5 Std. 48*/5 Min. — Die Achsendrehung der Erde von W. nach O., die unter anderm durch die östliche Abwei- chung fallender Körper bewiesen wird, ist Ursache der scheinbaren Rotation der Himmelskugel in entgegengesetzter Richtung. Julius Cäsar führte 46 v. Chr. die nach ihm benannte Zeit- rechnung ein, wonach je drei Jahre aus 365, das vierte oder Schaltjahr aus 366 Tagen besteht. Da aber das juliamsche Jahr ungefähr 11 Minuten länger ist als das Sonnenjahr, so blieb man bei der julian. Zeitrechnung jährlich um diesen Unterschied gegen die wahre Sonnen- zeit zurück/was in 128 Jahren ungefähr 1 Tag betrug. Deshalb strich Papst Gregor Xiii. (1582) 10 Tage und verordnete zugleich, in je 4 Jahrhunderten 3 Schalttage auszulassen. So waren schon 1700 und 1800 Gemeinjahre und auch 1900 wird ein Gemeinjahr sein. — Julianischer Kalender (alter Stil) und gregorian. K. (neuer Stil). 1. Warum ereignet sich nicht bei jedem Neumond eine Sonnen-, bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis? 2. Wodurch entstehen totale, partiale und ringförmige Finsternisse? 3. Was versteht man unter mittlerer Sonnenzeit? 8. 3. Die Erde für stch. Gestalt Maste, Masteehülle. 1. Die kugelartige Gestalt der Erde folgt, Wahrschein- lichkeits- und bekanntere Gründe ungerechnet, aus der Kreisform des Horizonts wie aus seiner Erweiterung mit zunehmender Höhe des Beobachters; aus dem früheren Sonnenaufgang für

9. Für Oberklassen - S. 70

1882 - Berlin : Gaertner
70 schiedenen Gegenden von verschiedenem Salzgehalt und wird durch Wellenbewegung, Gezeiten und Strömungen teilweis in sich ausgeglichen. — Tiefe, Farbe und Leuchten des Meeres. Die Wellenbewegung, durch Luftströmungen erzeugt, ist meistens eine vorübergehende Störung im Gleichgewicht des Meeres. Die Höhe der Wellen in offener See geht selbst" bei Stürmen nicht über 13 m hinaus. — Wellenberg, Wellenthal, Brandung, hohle See. Ebbe und Flut bestehen in einem periodischen, je gleich- zeitig auf entgegengesetzten Erdseiten stattfindenden Sinken und An- schwellen des Meeresspiegels, bewirkt durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond. Wegen täglicher Verspätung des Monddurchgangs durch den Meridian um ungefähr 50 Minuten ist die Periode der Mondsflut eine fast 25ständige. Springfluten entstehen beim Stande der drei Weltkörper in gerader Linie, also bei Vollmond und Neumond; Nippfluten zur Zeit des ersten und letzten Viertels. Die herrschenden Winde und andre Ursachen wirken ändernd auf die Gezeiten ein, die für Küstenbewohner und besonders für Seestädte von Wichtigkeit find. Binnenmeere, die der Anziehungskraft eine zu geringe Fläche bieten, haben keine oder nur eine äußerst schwache Ebbe und Flut. Meeresstrudel (Scylla und Charybdis). Meeresströmungen find besonders durch Temperatur- und Dichtigkeitsverschiedenheit erzeugte, meistens regelmäßige Be- wegungen des Wassers, welche den Ocean flußartig durchkreuzen. Im atlant. Meer find, außer dem früher genannten Golfstrom, besonders wichtig: 1) der den Äquator vom Busen „v. Guinea bis nach der Gegend des Kap Roque begleitende warme Äquatorialstrom, und 2) "der vom nördl. Eismeere her an den grönländ. Küsten entlang nach Neufundland und weiter nach dem Antillenmeer flutende kalte P o l ar - ström, der, gewaltige Eisberge mit sich führend, besonders das Klima Nordostamerikas herabdrückt. 1. Woher kommt es, daß man bei Erdumsegelung von O. nach W. einen Tag verliert, dagegen in umgekehrter Richtung einen Tag gewinnt? 2. Näheres über die Bildungsgeschichte der festen Erdrinde! 3. Was läßt sich a) oft über das Alter der Hochgebirge wie in der Regel über ihren Ursprung sagen; b) über Seetierver- steinerungen auf hohen Bergen und über Landtierversteinerungen in tiefen Meeresbecken ; a) über das Vorkommen von Überresten trop. Tiere und Pslanzen an den Küsten des Eismeeres? 4. Eigentümliches a) des Zirknitzer Sees in Krain, b) der Geyser Islands! 6. Etwas über Lage und Gehalt der bedeutenderen Mineralquellen Deutschlands! §. 4. Luft und Wärme. Die Atmosphäre bildet, räumlich genommen, überall ein Gemenge von ungefähr 21 °/0 Sauerstoff und 79% Stick- stoff, nebst einer verhältnismäßig geringen Menge Wasserdampf und Kohlensäure. Als ausdehnsam-flüssiger Körper hat sie das

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 56

1873 - Essen : Bädeker
56 wenn sie dort geboren gewesen wären, sondern weil die großherzogliche Familie sie mit Ehren und Huld herbeizog. Gotha ist zwar nicht die eigentliche Hauptstadt des Herzogthums Sachsen-Koburg-Gotha, sondern Koburg, allein es übertrifft dies an Größe und Wichtigkeit, denn aus der Zeit her, wo Gotha noch seine eigenen Herzoge hatte, bestehen noch viele herrlichen Anlagen aller Art. Die Sammlungen von Büchern, Münzen, Kupferstichen in dem herzog- lichen Schlosse, so wie die Parkanlagen in der Nähe, sind weniger wichtig, als die vortreffliche Sternwarte auf einem benachbarten Berge, wo berühmte Astronomen (Sternkundige) den Himmel beobachte- ten und wichtige Entdeckungen machten. Die Gebirge des thüringer Waldes sind mit Nadelholz be- wachsen und außerordentlich ergiebig an Eisen, Kupfer, Marmor, Schiefer, Steinkohlen und anderen Mineralien. Deshalb trifft man auch in den sächsischen Herzogthümern eine Menge Schmelz - Hütten und Eisenhämmer an, und in dem thüringer Walde wird viel Pech, Kienruß und Pottasche bereitet. Auch die preußische Stadt Erfurt liegt in Thüringen, gerade in der Mitte zwischen Gotha und Weimar, an der Eisenbahn nach Leipzig. Ferner gehören zu Thüringen noch die Besitzungen der Fürsten von Schwarzburg. Sie bestehen aus zwei abgesonderten Stücken Land, wovon dáseme: Schwarzb urg-Sondershausen, mehr nördlich, von der preußi- schen Provinz Sachsen eingeschlossen, liegt, und das andere: Schwarzburg- Rudolstadt, weiter südlich, umgeben von den sächsischen Herzogthümern. Östlich an Thüringen schließen sich die Besitzungen der beiden Fürsten von Reust mit den Residenzstädten Greiz und Schleiz. Den Namen Reuß (Russe) führen diese Fürsten von einer russischen Prinzessin, welche die Stammmutter eines ihrer Familienzweige war. Ausfallend ist, daß alle diese Fürsten von Reuß den nämlichen Taufnamen, nämlich Heinrich, führen und sich bloß durch die Num- mer unterscheiden, so daß z. B. einer Heinrich der Lxii. heißt. Ganz Thüringen, mit Einschluß der reußischen Fürsten- thümer, enthält einen Flächenraum von über 200 Quadratmeilen mit mehr als 1 Million Bewohnern. 41. Der Jrrfelsberg. Ich will dich auf einen Berg führen im thüringer Walde; das ist im ganzen Gebirge beinahe der höchste und gewiß der schönste. Als einst, so geht eine alte Mähr, das Land und Gebirge umher mit ungeheuerem Wasser bedeckt war, da sah die Spitze des Berges noch hervor, wie eine Insel aus dem Meere; daher soll der Berg seinen Namen Jnselsberg haben. Noch jetzt, wenn du auf dem Gipfel des Berges früh Morgens dem Aufgange der Sonne harrest, kann dir's begegnen, daß du rings um dich ein weites Meer wogen siehst, nicht von Wasser, sondern von Nebel. Aber wenn die Sonne das Nebel-
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