Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der sächsische Kinderfreund - S. 264

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
264 Zungen aufgefordert, sich zu einem bestimmten Tage vor der Obrigkeit zu stellen; auch werden seine Erben eingeladen, -zu erscheinen. Kommt der Abwesende mchtt, so achtet man ihn für todt, die sich meldenden Erben erhalten sein Ver- mögen, und der Vormund, der über die Verwaltung des Vermögens eine richtige Rechnung abgelegt hat, ist seines Amtes entlassen. Wenn Jemand von der Obrigkeit in den Zeitungen für einen Verschwender erklärt wird, so erhält er einen Vornrund, welcher das Vermögen des Verschwenders ent- weder bis zum Tode des letzteren verwaltet, oder so lange, bis sich dieser bessert und die Obrigkeit cs wiederum durch die Zeitungen bekannt nracht, daß er sein Eigenthum selbst zu verwalten im Stande sey. Bei Wahnsinnigen, Taubstummen, Blödsinnigen dauert die Vormundschaft entweder bis zur Beendigung ihrer. Krank- heit, oder bis zu ihrem Tode. Da mündig gewordene Frauenspersonen vor Gericht nichts abschließen können, so brauchen sie einen Curator oder Geschlechtvormund. Bei verheiratheten Frauenspersonen vertritt ihr Ehemann die Stelle des Geschlechtvormundes. 18) Äeltern und Kinder. Acltern sind verbunden, für die Erziehung ihrer Kinder so lange zu sorgen, bis diese sich selbst ernähren kön-nen. Unter der Erziehung versteht man aber nicht blos Nahrung, Kleidung, Wohnung und Schulunterricht, sondern auch die Erlernung der Kenntnisse, durch welche sie ihr Fortkommen sinden. Die erste Sorge der Erziehung kommt dem Vater zu; ist dieser allein cs nicht im Stande, so muß die Mutter dazu mit beitragen, und wenn dieß noch nicht ausreicht, die Großältern. Feder Vater hat das Recht, sein Kind, so lange es noch nicht eine eigene Wirthschaft führt und sich selbst er- nährt, wegen Ungehorsams mäßig zu züchtigen, d. h. so, daß er ihin an seiner Gesundheit nicht schade. Feder Vater hat das Recht, sein Kind, wenn cs hart- näckig und widerspänstig ist, mit Hilfe der Obrigkeit in's Zuchthaus thun zu lassen.

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 48

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
zuweilen in eigener Person auf den Markt, um sich nach den Preisen der Lebensmittel genau zu erkundigen. Auf dem jetzigen Ostravorwerke zu Dresden liess sie die schönsten Kühe anschaffen; sie butterte bisweilen daselbst und erkundigte sich nach allen wirtschaftlichen Angele- genheiten. So ging dieses fürstliche Paar in vielen häus- lichen Tugenden dem Volke mit dem bessten Muster vor- an. Der Churfürst war nur unter dem Namen: Vater August, und seine Gemahlin nur unter dem Namen : Mutter Anna bekannt. Noch erinnert uns Manches an die Segnungen jener friedlichen Regierung. Unter ihr entstanden die Schlösser Augustusburg, Annaburg, Nossen; der Königsiein ward befestigt; in Dresden selbst entstand die Kreuzschnle, das Zeughaus, das grüne Gewölbe mit seinen Kostbarkeiten, die Bibliothek mit ihren Schätzen und der J ä g e r h o f, so wie auch die Amieukirche das Andenken an die Mutter Anna verewigt. Als ein Muster guter Hausmütter starb Anna den 1. October 1585. Ihr Gemahl folgte ihr bald darauf den 11. Februar 1586. Durch ihre Sparsam- keit hinterliessen sie einen Schatz von 17 Millionen Thalern. Man findet ihre Grabstätte in der Domkirche zu Freiberg, wo auch Moritz und Heinrich der Fromme ruhen, Georg I. Georg erhielt in seiner Jugend eine sehr strenge Erziehung. Seinen Vater Christian I. verlor er schon als ein Knabe von 6 Jaliren. Nun nahm sich seine christ- lich gesinnte Mutter Sophia seiner an, die bei ihren Kindern eine gute Zucht hielt. Von dieser achtbaren Mutter rühren noch die sogenannten Sophienducaten her, welche die Aufschrift führen: „Wohl dem, der Freude an seinen Kindern erlebt,“ wodurch sie alle Aeltern er- mahnen wollte, ihre Kinder wohl zu erziehen. Georg bekam als ein vaterloser Prinz an dem Herzoge von Wei- mar, Friedrich Wilhelm, einen sorgsamen Vormund, der ihm einen gewissen Magister Leonhard zum Leh- rer wählte. Derselbe sah genau darauf, dass der junge

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 79

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
79 um und warf noch dürres Holz darauf. Zuletzt warf man die Asche in den Rhein, weil man den Ketzer auch damit bestrafen wollte, daß man seine Ueberreste nicht in der Erde ruhen ließ. So endete der edle Huß. Seine Anhänger Böhmens feierten noch lange den Geburt- und Sterbetag ihres Lehrers, und die Hussiten — so nannten sich seine Anhänger — rächten seinen Tod durch den langjährigen Hussitenkrieg, der im 15ten Jahrhunderte ausbrach, und in Böhmen wie in Sachsen schreckliche Verwüstungen anrichtete. Im Jahre darauf, also 143 6, starb Hieronymus von Prag, der eigentlich Faulfisch hieß, denselben marter- vollen Tod aus dem Scheiterhaufen. „ ' t - Martin Luther. Martin Luther ward den 10 November 1483 zu Eisleben in der Grafschaft Mansfeld geboren, wohin seine Aeltern des Jahrmarktes wegen gereist waren. Eigentlich wohnten sie in dem Dorfe M ö h r a zwischen den Städten Eisenach und Salzungen. Luther stammte aus einer armen Familie ab, wie Huß; denn sein Vater, Hans Luther, war ein gewöhnlicher Bergmann, und seine Mutter Mar- garetha, eine geborne Linde mannin, besaß ebenfalls keine Schätze. Späterhin verbesserten sich ihre Umstände, als Hans Luther nach Mansfeld zog und daselbst ein Mit- glied des Raths ward; denn wegen seiner Einsichten sowohl, als wegen seiner Frömmigkeit stand er in allgemeiner Acht- ung. Seinen Knaben hielt er frühzeitig zum Lernen - an, trug' ihn als Rathsherr auf den Armen in die Schule, als der kleine Luther erst 3 Jahre alt war, und bat den Schul- meister ernstlich, ihn ja recht strenge zu halten. Dieser ließ es auch daran nicht fehlen, so daß Luther späterhin selbst gestand, sein Schulmeister habe ihn fünfzehn Mal hinter einander wacker gestrichen d. h. geschlagen. In einem Alter von 14 Jahren kam er auf die lateinische Schule zu Mag- deburg, wo er jedoch nur ein Jahr blieb, weil sein Vater nicht viel an ihn wenden konnte. Er besuchte daher die Schule zu Eisenach. Hier hatte seine Mutter einige Anverwandte, die ihn unterstützten. Gleichwohl mußte er sich sein Brod sehr sauer als Currentschüler verdienen.

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 80

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Er hatte eine sehr schöne Stimme und sang vor den Thüren mit aller Andacht. Als dieß eine Wittwe, mit Namen Cotta bemerkte, so beschloß sie, den armen Schüler in ihr Haus aufzunehmen, und ihm freien Tisch zu geben. Luther belohnte seine edle Wohlthäterin durch unermüdeten Fleiß; Tag und Nacht arbeitete er, um es in der lateinischen und griechischen Sprache und in der Musik recht weit zu bringen. Er erhielt daher, 18 Fahre alt, das beßte Zeug- niß von seinen Lehrern, die ihn nicht nur wegen seines Eifers, sondern auch wegen seines Wandels rühmten. Fetzt bezog er die Universität zu Erfurt 15 01. Nach dem Willen seines Vaters sollte er ein Rechtsgelehrtcr wer- den, wiewohl er keine große Lust dazu hatte. Indeß er kannte die große Strenge des Vaters und fügte sich in seinen Willen. Unablässig studirte er, um einmal ein tüch- tiger Advocat zu werden. Dabei las er jedoch auch fleißig in der Bibel. Noch nie hatte er eine. vollständige Bibel gesehen, vielmehr glaubte er, cs stehe darin nicht mehr, als die Evangelien und Episteln, welche an Sonn- und Festtagen vorgelesen zu werden pflegen. Wie groß war da- her seine Freude, als er einst auf der Rathsbibliothek zu Erfurt eine vollständige lateinische Bibel fand, die man an einer Kette befestigt hatte, damit sie niemand stehlen möge. Keinen größeren Wunsch kannte er, als den, ein solches Buch eigenhändig zu besitzen. Drum schreibt er selbst: „Als ich zwanzig Fahr alt war, hatte ich noch keine Bibel gesehen. Fch meinte, die ganze Bibel bestünde nur in den Evangelien und Episteln, die Sonntags vorgelesen werden. Endlich fand ich in der Bibliothek zu Erfurt eine Bibel, die las ich mit der größten Verwunderung." Luther geht in das Kloster. Es ist schon erwähnt worden, daß Luther ein Rechts- gelchrter werden sollte. Allein Gott wollte es anders. Einst hatte er in Begleitung seines Freundes Alexius seine Acltern zu Mansfeld besucht. Auf der Rückreise, als sie schon nahe bei Erfurt waren, zog sich ein schweres Ge- witter zusammen, das immer näher kam. Die beiden Wanderer waren im Freien, so daß sie nicht einkehren könn-
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 2
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 2
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 2
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 2
91 0
92 0
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 9
2 0
3 5
4 0
5 13
6 2
7 0
8 0
9 2
10 6
11 0
12 18
13 6
14 1
15 0
16 1
17 0
18 2
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 28
25 9
26 26
27 0
28 9
29 2
30 2
31 1
32 2
33 49
34 4
35 0
36 0
37 0
38 1
39 11
40 12
41 0
42 8
43 11
44 1
45 0
46 27
47 1
48 0
49 0
50 18
51 5
52 2
53 0
54 0
55 20
56 0
57 0
58 18
59 36
60 1
61 6
62 3
63 0
64 8
65 5
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 0
75 18
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 29
82 0
83 2
84 12
85 0
86 0
87 0
88 0
89 9
90 0
91 2
92 0
93 0
94 27
95 2
96 0
97 14
98 0
99 5
100 51
101 1
102 10
103 0
104 0
105 0
106 4
107 14
108 0
109 1
110 11
111 4
112 3
113 5
114 14
115 0
116 7
117 1
118 1
119 1
120 0
121 11
122 0
123 2
124 35
125 13
126 0
127 2
128 1
129 3
130 6
131 42
132 3
133 3
134 0
135 0
136 4
137 5
138 0
139 0
140 1
141 0
142 1
143 14
144 0
145 2
146 0
147 4
148 0
149 0
150 3
151 0
152 29
153 0
154 10
155 4
156 3
157 3
158 2
159 0
160 0
161 33
162 0
163 0
164 4
165 3
166 3
167 1
168 12
169 3
170 2
171 3
172 0
173 4
174 0
175 85
176 1
177 45
178 0
179 30
180 5
181 1
182 3
183 31
184 1
185 1
186 0
187 4
188 0
189 0
190 0
191 0
192 2
193 0
194 4
195 4
196 9
197 0
198 3
199 6