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~ Y^\
2. Disthum Cöftnitz/ hat viel Weinbau/ Holz
und treibt Schiffarth auf dem Bodenfte. M ö r s b u r A
am Bodeusee ist die Bischöfliche Residenz.
g.probsteyellw attgen/fürstl. Abteyenkemp-
t e N/ L i n da u) B u ch au, und St. Vlasii haben nichts
merkwürdiges, als daß im letztem viel hölzerne Uhren
verfertigt werden. Die Einwohner auf dem S ch w a r z-
waid ernähren sich mit Holzhandel und Spinnerei).
4, Herzogthum W r rte m b e r g. Der Landesherr
ist Carl Eugenius / geb. 1728/ kathol. Religion/ die
Einwohner des Landes aber sind fast alle evangel. luthe-
risch/ am Nekarfluß/ der nichtweit von der Gegend,
wo dre Donau entspringt/ entsteht/ durch die Flüsse
Enz/ Fils und andere verstärkt wird/ und bey Mann-
heim in den Rhein geht/ groß 200 Ouadratmeilen/
Einwohner 600020, wird fast von einer Reihe von
Bergketten umschlossen, unter denen der Schwarzwald
gegen Westen wegen feiner hohen Lage und dicken Wal-
dungen am merkwürdigsten ist. Ueberhaupt haben die
Gebürte in Deutschland den Vorzug, daß sie mit Wal-
dungen besetzt sind. Am Schwarzwalde haben noch die
Fürsten von Fürsienberg und der Markgraf von Baden
Antheil. Das Land ist unter die fruchtbarsten und schön-
sten in Deutschland zu rechnen. Salz ausgenommen,
werden die zürn Unterhalt des menschlichen Lebens noch-
wendigen Produkte im Ueberfluß und in Vollkommenheik
erzielt. Von dem Getreide wird vieles nach der Schweiz
ausgeführt. Flachs und Hans wird zu Garn und Lein-
wand verarbeitet/ womit nach der Schweiz/ Elsas und
den Niederheinischen Ländern gehandelt wird. Obst
ist in einer solchen Menge/ daß davon Obst.!.ein odex
Eider gemacht wird. Wein wird in die benachbartem
Länder/ Schweiz und Bayern, auch nach Holland und
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
198
Reiche gezogen wurden, beträgt die Größe Deutschlands über 12,000
lh Meilen. Seine Länge von Süden nach Norden beträgt über
180, und seine Breite von Osten nach Westen über 140 Meilen.
Weit über 42 Millionen Menschen wohnen auf diesem Raume. Deutsch-
land nimmt ungefähr den 14ten Theil von ganz Europa ein. Nur
das russische Reich, so wie Schweden mit Norwegen sind größer;
alle übrigen Länder Europas dagegen kleiner. Ueber 500 Flüsse
durchströmen in den verschiedenartigsten Richtungen Deutschlands
Gauen, wässern und befruchten, gleich Leben und Kraft spendenden
Adern, die sich mächtig und weithin ausdehnenden Ebenen im Norden,
so wie die lieblichen und herrlichen Thäler im Süden, Osten und
Westen. 60 von diesen 500 Flüssen sind schiffbar. Tausende und
aber tausende von Flößen, Kähnen und Schiffen durchfurchen ohne
Rast die Hellen Fluthen der mächtigen Donau, des stolzen Rh ein's,
der majestätischen Elbe, der Weser, Oder und vieler anderer
Flüsse, entweder um die verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands
in ferne Länder zu tragen, oder um die Produkte der überseeischen
Länder uns zuzuführen. — Hohe und gewaltige Gebirgszüge,
deren Gipfel in den Wolken baden und theilweise mit ewigem Schnee
bedeckt sind, erheben sich im südlichen Deutschland. Die rhätischen,
die norischen, die karnischen und die julischen Alpen gehören
hierher. Der gewaltige Ortles, Deutschlands höchster Berg, ragt
hier, gleich einem ungeheuren Riesen, 12,060 Fuß hoch, kühn empor.
Der nächsthohe Bergriese ist der Groß-Glockner, den norischen
Alpen angehörig und 12,000 Fuß hoch. Ein weit weniger hohes
Gebirge, aber auf seinen Gipfeln die herrlichsten und schönsten Nadel-
holzwälder tragend, ist der 25 Meilen lange und beinahe ganz Baden
durchziehende Schwarzwald. Der höchste Punkt desselben ist der
4386' hohe Feldberg. — In der Mitte von Deutschland bildet das
Fichtelgebirge im nördlichen Baiern gleichsam den Kern der Ge-
birge. Es hat eine Ausdehnung von ungefähr 40 lh Meilen. Die
höchsten Gipfel sind der Ochsenkopf <3123') und der Schneeberg
(3221'). Südöstlich vom Fichtelgebirge zieht sich der Böhmer
Wald zwischen Baiern und Böhmen, eine etwa 24 Meilen lange
Kette bildend, hin. Der Arber (4500') und der Rachel (4460')
find die höchsten Spitzen. Gegen Nord-Osten hängt mit dem Fichtel-
gebirge das Erzgebirge, das die Grenze zwischen Böhmen und
Sachsen bildet, zusammen. Es mag gegen 22 Meilen lang sein.
Auf der böhmischen Seite hebt stch's im Sonnenwirbel (3870')
und auf der sächsischen im großen Fichtelberge (3721') am höchsten.
Nur die Elbe trennt das Erzgebirge von dem nun folgenden lau-
sitzer Gebirge, dessen höchster Gipfel, die Lausche, nur die Höhe
von 2433' erreicht. Die Gebirgsgegend an beiden Elbufern, zwischen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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Extrahierte Personennamen: Rachel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europa Schweden Norwegen Europas Deutschlands Westen Donau Deutschlands Deutschland Deutschlands Deutschland Baiern Baiern Sachsen
404
riß, gibt im Dunkeln einen Lichtschein und erzeugt, wenn man sie z. B.
dem Gesichte nahe bringt, eine Empfindung, als ob das Gesicht mit
Spinngewebe bedeckt wäre. Streicht man einer Katze das Fell, so bemerkt
man leuchtende Funken. Die Materie, welche diese Erscheinung hervor-
bringt, heißt elektrische Materie, und die Kraft, welche hier wirksam
ist, Elektricität. Positive und negative Elektricität. Gleichnamige Elek-
tricitäten stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an.
H. 37. Um die Elektricität leichter zu entwickeln, hat man besondere Ma-
schinen (Elektrisirmaschinen).
H. 38. Elektricität bringt in der Natur große Wirkungen hervor. Gewit-
ter. Blitz. Donner. Nutzen des Gewitters. Vorsichtsmaßregeln. Welche?
Blitzableiter (Franklin). Wetterleuchten. (Nordlicht.)
Ix. Magnetismus.
§. 39. Eine gewisse Art schwärzlicher Eisenstein besitzt die Eigenschaft,
Eisenfeile, Nähnadeln rc. anzuziehen und festzuhalten. Wir nennen ihn
Hiagnek, und die ihm inwohncnde Kraft Magnetismus.
§. 40. Hängt man den Magnet an einen Faden auf, so wendet er sich
immer so, daß die eine Seite stets nach Norden gekehrt ist, die andere
gegen Süden. Diese Seiten nennt man die pole des Magneten, und
zwar den einen Aord--, den andern Südpol.
§. 41. Eisen mit Magnet bestrichen, erhält ebenfalls die anziehende Kraft.
Manche Magnete halten 100 Psd. Eisen.
§. 42. Magnetnadel. Compaß. Wichtigkeit desselben für die Schifffahrt.
v.) Aeograpl)ie.
Empfehlenswerthe Hülfsmittel für den Lehrer:
1) Lehrbuch der Geographie von Joh. Gottfr. Friedrich Cannabich. Sechs«
zehnte Aust. erschien 1847. Preis 1 Thlr. 20 Sgr. — 2) Neueste Erdbeschrei-
bung und Staatenkunde, od. geogr.-statistisch-historisches Handbuch. Von
Ur. F. H. Ungewitter. Zwei Bande. (Dresden, Ädler und Dictzc 1848).
—• Dieses Werk verbindet recht trefflich und zweckmäßig Geschichte und Geographie.
— 3) Elementar-Geographie von Daniel Voller. Mit zwei lithogr. Tafeln.
(Eßlingen, Dannheimer'sche Buchh). Pr. 22 Sgr. — Vorzugsweise zum tiefern
Selbststudium des Lehrers bestimmt!
1) Deutschland unser Vaterland.
§. 1. Größe: 12,000 Q. M. mit ungefähr 46 Mill. Einw. Gränzen:
Gegen Norden: die Nordsee, das eigentliche Dänemark, die Ostsee; ge-
gen Osten: ein Theil der preuß. 1848 nicht mit zu Deutschland gezogenen
Prov. Posen, das Königr. Polen, Galizien, Ungarn, Kroatien; gegen
Süden: das adriatische Meer, Oberitalien (= das lombardisch - venet.
Königr.), die Schweiz, ein Theil von Frankreich; gegen Westen: Frank-
reich, Belgien, das Königreich der Niederlande — Deutschland bildet seit
1848 einen Bundesstaat aus 37 einzelnen Staaten bestehend, an deren
Spitze ein Oberhaupt steht.
§. 2. Gebirge: Die tyroler, rhätischen, norischen, karnischen, illirischen,
steyermärker rc. Alpen; der Schwarzwald , das Fichtelgebirge, das Erzge-
birge, Sudeten (lausitzer- und Riesengebirge), der Franken-, der Thürin-
gerwald, das Rhöngebirge, der Spessart, der Brocken, der Teutoburger
Wald. täns.) — Flüsse: Donau mit Lech, Isar, Inn; Rhein, mit
Neckar, Main, Mosel; Weser aus Werra und Fulda entstehend; Elbe
mit Moldau, Eger, Mulde, Saale, Havel; Eder mit Neiße, Katzbach
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Franklin Gottfr Friedrich_Cannabich Friedrich Daniel_Voller Größe
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Deutschland Nordsee Deutschland Galizien Ungarn Kroatien Oberitalien Frankreich Belgien Schwarzwald Franken- Rhein Main Fulda Eger
199
der böhmischen Grenze und Dresden, wird die sächsische Schweiz
genannt. Es ist eine Gegend voll lieblicher Thäler, grausiger Schluch-
ten und gewaltiger Felstrümmer. An das lausitzer Gebirge schließt
sich das 20 Meilen lange Riesengebirge an, der höchste Theil der
über 50 Meilen langen Sudetenkette. Das Riesengebirge trennt
Niederschlesien von Böhmen, und ist, nächst den Alpen, das höchste
Gebirge in Deutschland. Seine höchste Spitze, 4980' hoch, ist die
Schneekoppe, die Mutter der Elbe. — Nordwestlich vom Fichtel-
gebirge zieht sich der Frankenwald und der 12 Meilen lange breit-
rückige Thüringerwald hin. Düstre Fichten- und Tannenwälder
wechseln hier mit reichgesegneten, lachenden Fluren und freundlichen
Thälern. Südwestlich grenzt an den Thüringerwald das Rhönge-
birge, weiter in gleicher Richtung kommt der Spessart, und nörd-
lich von diesem der Vogelsberg. — Nördlich vom Thüringerwalde,
zwischen der Saale und Leine, erhebt sich ganz einzeln stehend der
Harz. Ungefähr 15 Meilen lang und 5 Meilen breit schaut er,
gleich einer ungeheuren Burgwart, weithin über die ihn umgebenden
fruchtbaren und herrlichen Niederungen und Flächen. Der Brocken
oder Blocksberg (3500') ist der erhabenste Punkt. Leider! um-
dampfen ihn sehr häufig düstre Nebel und graue Wolkengebilde, so
daß man sich nur selten der herrlichen Aussicht, die bei heiterem
Himmel wohl 30 Stunden in die Runde beträgt, ungestört erfreuen
kann. •— Der Teutoburger Wald (auch Osning genannt), der
zuletzt in Hügeln endigt und mit ungeheuern Buchenwaldungen bedeckt
ist, und sich zunächst durch Lippe-Detmold, dann durch das
preußische und hannoversche Gebiet zieht, bildet endlich die nörd-
lichste Ecke der weithin ausgedehnten, aber nicht hohen, westphälifchen
Gebirge. Hier im Teutoburger Walde, zwischen dem Badeorte Pyr-
mont und Detmold, schlug einst Hermann, der gewaltige Cherusker-
fürst, der für die Freiheit glühende große Deutsche, die römischen Heere
unter Varus, und erkämpfte uns Freiheit und Unabhängigkeit.*) Sein
ehernes Standbild, in der gehobenen Rechten ein gewaltiges Schwert
schwingend, wird hoffentlich bald weithin durch Deutschlands freie Gauen
blicken. Hier bei Detmold war es, wo Karl der Große die Sachsen
bezwang und sie .... mit Schwert und Beil zur_________Taufe trieb!
Groß ist der Segen, den uns diese Gebirge bringen. Mächtige
Nadel- und Laubwälder decken ihre Seiten und Rücken; tausende
von perlenden Quellen entsprudeln ihren Felsen und Schluchten, und
durchrauschen Thäler und Fluren; ungeheuere Schätze an edlen Me-
tallen und brennbaren Mineralien werden aus dem Innern derselben
Jahr aus, Jahr ein durch des Bergmanns rastlosen Fleiß zu Tage
*) Vergl. weiter unten in der Geschichte den Abschnitt:
Die Schlacht im Teutoburger Walde."
„Hermann.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Hermann Varus Karl_der_Große Karl
Das Riesengebirge.
267
welche gleich Stützen des Himmelsgewölbes hinaufsteigen. Von
jenen grossen Felsen blicken vier besonders merkwürdige Glet-
scher herab.
In den Gletschern befinden sich Spalten und tiefe Abgründe,
welche ein trügerischer Schnee deckt und die selbst dem vor-
sichtigsten Wanderer mit dem Tode drohen. Im Ganzen starren
17 —18 Gletscher mit ihrem eisigen Antlitz auf den Thal-
bewohner herab. Aus ihren finstern Eiskammern dringt Wasser
hervor, welches sich in einem Flusse dahinwälzt, Thäler aus-
höhlt, Seen füllt und die Felder erquickt. Oft stürzen grosse
Schneelawinen mit fürchterlichem Getöse und unglaublicher
Gewalt von den hohen Felsen in die Tiefe herab. Diese furcht-
baren Massen reissen alsdann Bäume, Felsen und Erdstücke
in ihrem Sturze mit sich fort und begraben nicht selten Men-
schen und ihre Wohnungen unter ihrer Last. Jeder, der mensch-
lich fühlt, muss von erhabenen Gefühlen ergriffen werden beim
Anblicke dieses Berges, der seit Jahrtausenden sein Haupt weit
über die Wolken himmelan hebt. In seiner Nähe sinkt der
Mensch in Demuth und heiliger Andacht vor dem allmächtigen
Wesen nieder, welches das kleine Sandkorn so wie diese
gewaltigen himmelhohen Säulen seines Erdballs aus dem Nichts
hervorrief.
* Das Riesengebirge.
Das berühmteste und längste Gebirge des preussischen
Staates und nächst den Alpen das höchste und ansehnlichste in
ganz Deutschland ist das Biesengebirge. Zwischen Böhmen
und Schlesien erhebt es sich majestätisch mit seinen weiten
Verzweigungen und seinen schäumenden Gewässern, die, in
schwachen Bächlein den steilen Felsengipfeln entquellend, bald
als mächtige Flüsse den fernen Meeren zuströmen. Unzählige
Wanderer eilen alljährlich während der sommerlichen Zeit dieser
Zierde ostdeutscher Gaue zu, theils um an dem Fusse des
Gebirges in heilkräftigen Bädern die geschwundene Gesundheit
wieder herzustellen, theils um sich mit der Natur- und Alter-
thumskunde in den wunderschönen Gegenden mit ihren denk-
würdigen Burgruinen und ergötzlichen Sagen nützlich und ange-
nehm zu beschäftigen, oder sei es auch nur, um nach müh-
samer und entkräftender Geistesarbeit sich an den Reizen der
so reich begabten Gegend inmitten echt deutscher und fröhlich
biederer Bewohner zu erholen und erhöhten Lebensmuth zu
neuen Unternehmungen zu gewinnen. Alle aber werden das
Gebirge nach allen seinen Eigenthümlichkeiten beschauen und
immer weiter hinaufsteigen, um die Natur in ihrer Grösse
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
250
Geographie.
Klippen und Riffe sind einzelne aus dem Wasser hervor-
ragende Felsen. Stellen des Meerbodens, die nur wenige Fuß
unter dem Wasser liegen, bilden Untiefen, Sandbänke.
Das Land bietet selten eine vollkommene Ebene dar; die
Erhöhungen sind oft gering, oft bedeutend, und man gibt ihnen
die Namen: Anhöhe, Hügel, Berg. Gewöhnlich stehen
mehrere Berge beisammen, stoßen unten an einander, machen
Reihen, Züge oder Ketten aus und heißen ein Gebirge. Die
Theile eines Berges sind : die Grundfläche, nämlich der Raum,
auf dem er steht, der Fuß, die Abhänge und der Gipfel
oder die Spitze. Die Vertiefungen zwischen den Bergen werden
Thäler, wenn sie eng sind und schroffe Wände haben, Schluch-
ten genannt. Ein schmaler Weg zwischen Bergen ist ein Paß.
Die Höhen einiger Berge sind beträchtlich. Für den größten
auf der Erde galt früher der Chimborasso in Amerika,
20.000 Fuß; allein vor nicht gar langer Zeit hat man in den
asiatischen Gebirgen höhere, darunter den Davalagiri von
27.000 Fuß entdeckt. Man unterscheidet bei den Hauptgebirgen
die Vorberge von dem Mittelgebirge und dem Hoch-
gebirge. Die erstern bestehen aus beträchtlichen Hügeln und
Bergen mit sanften Abhängen und flachen, weiten Thälern.
Das Mittelgebirge zeichnet sich schon durch bedeutendere Höhen,
steile Abfälle und tiefere Thäler aus. Je höher man hier steigt,
desto dürftiger erscheinen die Wälder, Gesträuche und Wiesen;
die Bäume werden niedriger, verkrüppelter und arten aus. Das
Hochgebirge erhebt sich in rauhen, kahlen und spitzigen Gipfeln,
voller Spalten und herabgestürzter Felsenstücke. Außer einigen
Moosen und Flechten sieht man da nichts vom Gewächsreiche;
die höchsten Spitzen sind mit ewigem Schnee und Eis bedeckt.
Viele derselben hat noch kein menschlicher Fuß betreten; bei man-
chen ist die Besteigung mit großer Gefahr verbunden.
Die Bestandtheile der Berge sind Steine und Erden.
Die Hauptgebirge enthalten blos Felsen, die entweder gar keinen,
oder nur einen dünnen Ueberzug von Erde haben. Man theilt
sie nach ihrer verineintlichen frühern oder spätern Entstehung in
Urgebirge, Uebergangsgebirge und Flötzgebirge ein.
Das Urgebirge ist aus Granit, Gneuß, Glimmerschiefer,
Porphyr, körnigem Kalkstein und Urthonschiefer zusammengesetzt.
Es soll das älteste sein, weil die erwähnten Steinarten unter allen
übrigen liegen, und darin durchaus keine Versteinerungen von
Pflanzen und Thieren vorkommen. Das Uebergangsgebirge
liegt auf dem Urgebirge an. Es enthält Grauwacke, ein Gestein,
welches aus größern oder kleinern Geschieben der zertrümmerten
Gebirge erzeugt zu sein scheint, ferner Thonschiefer und dichten
/ ■rt/' //Zs' - 'Zm*
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Die Elbe.
263
l-keill (voll Köhi bis Holland) eingetheilt, und die ganze
Strecke vom Ursprung bis zum Ausflusse ins Meer auf
150 Meilen berechnet.
Die Ufer am Mittelrheine und am letzten Drittel des Ober-
rheines entwickeln eine Reihenfolge der herrlichsten Landschaf-
ten. An der südöstlichen Spitze von Rheinbayern beginnt der
Strom jene Reize zu entfalten, die ihn zur beliebtesten und am
häufigsten bereisten Wasserstrasse Europas machen. Langsam
zieht er durch das meist 9 bis 10 Stunden breite Rheinthal,
welches rechts von der berühmten Bergstrasse längs dem Fusse
des Odenwaldes, links durch das weinreiche und malerische
Haardtgebirge begrenzt ist. Weiter hinab schwinden die Berge,
und saufte Hügel erheben sich, die bei Mainz ein schönes
Amphitheater bilden. Nachdem der Strom rechts den Main
aufgenommen, nahen sich im Westen die Berge des para-
diesischen Rheingaues, des grossen deutschen Weingartens.
Bald treten die Berge von beiden Seiten hervor, das Rhein-
thal verengt sich, und die Strömung des bisher sehr brei-
ten und ruhigen Flusses nimmt während seines zehnstün-
digen Laufes durch diesen Bergschlund bedeutend zu. Von
Bingen bis Königswinter bieten die Ufer die mannigfaltigsten
Aussichten dar. Im Thale lagern freundliche Ortschaften, an
den Felsenabhängen grünen üppige Rebenpflanzungen, und
auf den Gipfeln stehen romantische Burgruinen, aus denen der
Geist einer grossen Vergangenheit redet. Bei Coblenz erweitert
sich das Thal von Neuem; aber schon bei dem alterthümlichen
Andernach stürzt sich der Strom abermals in eine Enge, bis
bei Bonn die Berge in sieben hohen burggekrönten Häuptern,
dem Siehengebirge, sich endigen. Die beiderseitigen Gelände
schmücken nun statt des Rebengrüns segensreiche Saatfelder.
Unterhalb Köln wird der Boden allmälig flacher, und der
Strom wallt ruhig der reizlosen Tiefebene Hollands zu. Bei
seinem Eintritte in die Niederlande spaltet er sich in zwei Arme,
von denen der linke die Waal bildet, der rechte den Namen
Rhein behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die
Nordsee, dieser theilt sich von Neuem noch zwei bis dreimal
und geht so geschwächt, einem beinahe lebensmüden Greise
vergleichbar, unterhalb Leyden in die Nordsee.
* Die Elbe.
Der Elbstrom hat einen Lauf von 156 Meilen und ist auf
diesem in einer Strecke von mehr als 100 Meilen schiffbar.
Nach der malerischen Schönheit seiner Ufer, nach der Menge
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Ortsnamen: Holland Rheinbayern Europas Mainz Main Rheingaues Coblenz Andernach Bonn Hollands Rhein Nordsee Nordsee
Das Pflanzenreich.
369
nicht mehr deutlich wahr. Er hat einen splittrigen Bruch, ist
schwarz, grau, roth, braun, ziemlich weich, und zeigt, wenn er
geritzt wird, einen hellen Strich. Man gebraucht ihn zum Dach-
decken und zu Schreibtafeln. Bei Arnoldsdorf, nicht fern von
Ziegenhals, bricht ein fester Thonschiefer. — Der Serpentin ist v
ungeschichtet, von Farbe grün, ins Braune und Schwärzliche fallend,
oft gefleckt und gestreift. Er ist leicht zu bearbeiten ; man drech-
selt daraus Reibschalen und Mörser für die Apotheker, so wie
Dosen, Schreibzeuge, Taufsteine. Serpentin findet man in der Nähe
des Zobtenberges, bei Reichenstein und Schmiedeberg. — Der Por-
phyr ist ein Gemenge feiner Theile von verschiedenen Stoffen mit
eingesprengtem Quarz oder Feldspath. Er ist gewöhnlich gelb, roth
oder braun. Die meisten Berge zwischen Waldenburg und Neurode
sind aus Porphyr. — Im Sandstein lässt sich die Verbindung der
Quarzkörnchen durch eine Art von Mörtel deutlich erkennen. Zuwei-
len spaltet der Sandstein in würfelförmige Stücke und heisst deshalb
Quadersandstein. Es gibt Sandsteine, die sich leicht zerreiben
lassen, andere sind von festem Zusammenhange. Man verfertigt aus
diesem Mineral Mühl- und Schleifsteine, zuweilen Bildsäulen, oft
dient er als Baustein. Ganze Bergreihen im nördlichen Theile der
Grafschaft Glatz, die Heuscheuer und Bukowina, bestehen aus Sand-
stein. — Die Wacke, ein scheinbar gleichartiges, dichtes, mehr
oder weniger zelliges Gestein, grünlich, grau, auch schwarzbraun,
kommt im Flötzgebirge vor. Der Warthaberg in Schlesien besteht
aus Wacke. — Der Basalt ist ein schwarzer, äusserst fester Stein.
Er liegt oft in fünf- oder sechsseitigen Säulen. Mehrere Berge bei
Löwenberg, der Gräditzberg, der Spitzberg bei Probsthain enthal-
ten Basalt.
2. Das Pflanzenreich.
In der Pflanze bemerkt man eine Art Leben, denn sie
nimmt Nahrung zu sich, verarbeitet sie durch besondere Werk-
zeuge, Organe, und bildet daraus alle Theile, die wir an ihr
sehen. Sie wächst von innen aus und trägt Samen, aus
denen wiederum ein eben so gestaltetes Wesen wird. Alles
das vermag der Stein nicht; in ihm herrscht keine Thätigkeit,
er ist leblos. Schneidet man aus dem Stengel und den Zwei-
gen einer Pflanze dünne Scheiben, so sieht man in denselben
mit Hilfe eines Yergrösserungsglases eine Menge Behältnisse,
welche das sogenannte Zellgewebe ausmachen. Durch die
Zellen ziehen sich nach allen Richtungen bald gerade, bald
schraubenartig gewundene Röhrchen hin. Diese
haben Ähnlichkeit mit den Adern der Thiere und sind deut-
lich in den Blättern wahrnehmbar. Nahrung nimmt die Pflanze
zu sich ans der Erde mittelst der Wurzel. Die im Boden
Rendschmidt's Lesebuch für obere Klaffen. Ohne Illstr. 24
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
200
schcn im großen Fichtelgebirge (3721') am höchsten/ Nur die
Elbe trennt das Erzgebirge von dem nun folgenden lau sitz er
Gebirge, dessen höchster Gipfel, die Lausche, nur die Höhe
von 2433' erreicht. Die Gebirgsgegend an beiden Elbusern, zwischen
der böhmischen Grenze und Dresden, wird die sächsische Schweiz
genannt. Es ist eine Gegend voll lieblicher Thäler, grausiger Schluch-
ten und gewaltiger Felstrümmer. An das lausitzcr Gebirge schließt
sich das 20 Meilen lange Riesen geb ir ge an, der höchste Theil der
über 50 Meilen langen Sudeten kette. Das Riesengebirge trennt
Niedcrschlesien von Böhmen, und ist, nächst den Alpen, das höchste
Gebirge in Deutschland, Seine höchste Spitze, 4980' hoch, ist die
Schneekoppe, die Mutter der Elbe. — Nordwestlich vom Fichtel-
gebirge zieht sich der Franken Wald und der 12 Meilen lange breit-
rückige T h ü r i n g er w a l d hin. Düstere Fichten- und Tannenwälder
wechseln hier mit reichgesegneten, lachenden Fluren und freundlichen
Thälern. Südwestlich grenzt an den Thüringerwald das Rhönge-
birge, weiter in gleicher Richtung kommt der S p essart, und nörd-
lich von diesem der V o g el s b erg. — Nördlich vom Thüringerwalde,
zwischen der Saale und Leine, erhebt sich, ganz einzeln stehend, der
Harz. Ungefähr 15 Meilen lang und 5 Meilen breit schaut er,
gleich einer ungeheuren Burgwart, weithin über die ihn umgebenden
fruchtbaren und herrlichen Niederungen und Flächen. Der Brocken
oder Blocksberg (3500') ist sein erhabenster Punkt. Leider! um-
dampsen ihn aber sehr häufig düstre Nebel und graue Wolkcngebilde, so
daß man sich nur selten der herrlichen Aussicht, die bei heiterem
Himmel wohl 30 Stunden in die Runde beträgt,- ungestört erfreuen
kann. — Der Teutoburger Wald (auch Osning genannt), der
zuletzt in Hügeln endigt und mit ungeheuern Buchenwaldungen bedeckt
ist und sich zunächst durch Lippe-Detmold, dann durch das
preußische und hannoversche Gebiet zieht, bildet endlich die nörd-
lichste Ecke der weithin ausgedehnten, aber nicht hohen w e st p h ä l i sch e n
Gebirge. Hier im Teutoburger Walde, zwischen dem Badtorte Pyr-
mont und Detmold, schlug einst Herrn an n, der gewaltige Cherusker-
fürst, die römischen Heere unter Varus, und erkämpfte Deutschlands
Freiheit und Unabhängigkeit. Bei Detmold war cs auch, wo Karl
der Große die Sachsen bezwang und diese die heil. Taufe empfingen.
Ir., Groß ist der Segen, den uns diese Gebirge bringen. Mächtige
Nadel- und Laubhölzer decken ihre Seiten und Rücken; tausende
von perlenden Quellen cntsprudeln ihren Felsen uird Schluchten, und
durchrauschen Thäler und Fluren; ungeheure Schätze an edlen Me-
tallen und brennbaren Mineralien werden aus dem Innern derselben
Jahr aus Jahr ein durch des Bergmanns rastlosen Fleiß zu Tage
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Extrahierte Personennamen: Varus Karl
der_Große Karl
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und Kraft spendenden Adern, die sich mächtig und weithin ausdeh-
nenden Ebenen im Norden, so wie die lieblichen und herrlichen
Thäler im Süden, Osten und Westen. Sechszig von diesen 500
Flüssen sind schissbar. Tausende und aber tausende von Flößen,
Kähnen und Schiffen durchfurchen ohne Rast die Fluthcn der Do-
nau, des größten deutschen Stromes, des Rheins, der Elbe,
der Weser, Oder und vieler anderer Flüsse, entweder um die
verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands in ferne Länder zu tra-
gen oder um die Produkte der überseeischen Länder uns zuzuführen.
Auch Deutschlands Boden ist weit mannigfaltiger, als der der
meisten andern Länder Europas. Während an seiner nördlichen
Küste eine ungeheure Ebene sich hinzieht, die so niedrig liegt, daß
sie zum Theil durch Dämme gegen die Meereswhen geschützt wer-
den muß, laufen am Südrande gewaltige Gebirgszüge hin, und auf
der Landkarte sieht es aus, als ob sich da ein Hausen haariger
Raupen kraus durcheinander hinschlängelte. Hier erheben sich die
himmelhohen Alpen, die theilweise mit ewigem Schnee und Eis be-
deckt sind. Und zwischen diesen höchsten und jenen tiefsten Grenzen
liegen die Hochebenen, die Gebirge und das Hügelland
von Süd- und Mitteldeutschland. Da steigen Bergketten von Süden
nach Norden an den Ufern des Rheins hin, und von Osten nach
Westen, um das Maingebiet von dem der Elbe und Weser zu scheiden
oder um zwischen Donau, Elbe und Oder Grenzen zu ziehen.
Zu Deutschland gehören die rhätischen, die narischen, die
karnischen und die julisch en Alpen, und der gewaltige Ort-
l es, Deutschlands höchster Berg, ragt hier, gleich einem ungeheuren
Riesen, 12,060 Fuß hoch, kühn empor. Der nächsthohe Bergriese
ist der Groß-Glöckner, den norischen Alpen angehörig und
12,000 Fuß hoch. Ein weit weniger hohes Gebirge, aber aus seinen
Gipfeln die herrlichsten und schönsten Nadelholzwälder tragend, ist der
25 Meilen lange und beinahe ganz Baden durchziehende Schwarz-
wald. Der höchste Punkt desselben ist der 4386' hohe Feldb erg.
In der Mitte von Deutschland bildet das Fichtelgebirge im
nördlichen Baicrn gleichsam den Kern der Gebirge. Es hat eine Aus-
dehnung von ungefähr 40 lll Meilen. Seine höchsten Gipfel sind der
Ochsenkops (3123') und der Schneeberg (3221'). Südöst-
lich vom Fichtelgebirge zieht sichderböhmerwald zwischen Baiern
und Böhmen, eine etwa 24 Meilen lange Kette bildend, hin. Der
Arber (4500') und der Rachel (4460') sind dessen höchste Spitzen.
Gegen Nord-Ostcn hängt mit dem Fichtelgebirge das Erzgebirge,
welches die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen bildet, zusammen.
Es mag gegen 22 Meilen lang sein. Auf der böhmischen Seite
hebt sich's im Sonnen Wirbel (3870') und auf der sächsi-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Rachel
Extrahierte Ortsnamen: Westen Rheins Deutschlands Deutschlands Europas Mitteldeutschland Rheins Donau Deutschland Deutschlands Deutschland Baiern Sachsen