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1. Für die Oberklassen - S. 220

1850 - Leipzig : Wöller
220 das Asowsche Meer: der Don; in das Kaspische Meer: die Wolga; in das nördliche Eismeer: die Dwina; in die Ostsee: die Düna, die Weichsel und die Oder; in die Nordsee: die Elbe, Weser und derrhein (jedoch erst, nachdem seinegewässer andere Namen erhal- ten haben); in den Kanal: die Seine, und in das Atlantische Meer: die Loire, Garonne, Duero, Tajo, Guadiana und Gua- dalquivir. Die meisten dieser Flüsse können, von ihrem Austritte aus dem Ge- birge an, beschifft werden. Nur derrhein bildet einen Wassersall von 75 F. Höhe, und in den meisten Spanischen Flüssen, sowie auch im Dnjepr wird die Schifffahrt durch Felsen oder Stromschnellen er- schwert; aber sehr bedeutende Wasserfälle sind in den Gebirgsbächen, unter denen der Staubbach in der Schweiz 900 F., die Gastei- ner Ache in Salzburg 630 F., der Velino in Italien 300 F., einige Pyrenäen-Bäche 1200 F., ja der Keelfoß in Norwe- gen gegen 2000 F. hoch sich herabstürzen. Mehre von den Alpen herabkommende Flüsse bilden am Fuße dieses Gebirges Seen, nicht so diejenigen der Pyrenäen, Karpathen, der übrigen deutschen Gebirge und des Ural; dagegen finden sie sich zahlreich in Norwegen und Schweden. Bemerkenswerth ist die große Menge der Seen, namentlich im Flachlande, welches die Ostsee umgibt. Die größten davon befinden sich in Nordeuropa, so z. B. in Rußland: der Lad oga-(der größte un- ter allen in Europa), Onega- und Peipussee; in Schweden: der Mälar-, Wener- und Wettersee, nächst diesen in Südeu- ropa, als in Italien: der Garda-, Comer- und Luganersee und Lange See (Lago maggiore); in der Schweiz: der Genfer-, Boden-, Züricher-und Neuenburgersee, und in Ungarn: der Neusiedler- und der Plattensee. Ungefähr 2 Drittheile dieses Erdtheils bestehen aus Flach- und Tiefland und nur 1 Drittheil aus Gebirgsland. Das ganze nord- östliche Europa (Rußland, Galizien, Polen) und ein Theil von Westeuropa (Preußen, Posen, Norddeutschland, Dänemark, die Nie- derlande, Belgien und ein Stück vom nordwestlichen Frankreich bis zur untern Seine) zeigen den Charakter des Tief- und Flachlandes, wo man keinen einzigen Gebirgszug, sondern höchstens mäßige An- höhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Theil von Europa aus Gebirgs- und Hochland, wovon jedoch die große Un- garische und Lombardische Ebene eine Ausnahme machen. Das höchste Gebirgsland Europas ist die Schweiz, von wo der Boden sich nach allen Seiten zu senkt und endlich gegen die Nord- und Ostsee in flache Tiefebenen, welche die ebensten und niedrigsten Länder Europas bilden, ausläuft Das größte europäische Gebirge

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 293

1864 - Breslau : Leuckart
Europa. 293 Griechenland, das aus dem südlichen Ende der großen Balkanhalbinsel und aus mehreren Inseln des Archipelagus besteht, wurde 1829 von der Türkei getrennt und später zum Königreich erhoben. Es hat eine milde Witterung, ist gebirgig, doch frucht- bar. Hier gedeihen: der Reis, die Baumwolle, der Wein, Oli- ven , Feigen, Apfelsinen und andere Südfrüchte. Das Land ward während der türkischen Herrschaft sehr niedergedrückt und in den letzten Kriegen gräulich verwüstet, weshalb es nur langsam empor- kommen kann. Nicht alle Bewohner hält man für Abkömmlinge der alten Griechen. Sie sind zwar unter dem türkischen Joche verkümmert und ausgeartet, allein die gegenwärtige Regierung wird ihnen hoffentlich bald zu einer höheren Bildungsstufe verhelfen. Die Residenz des Königs ist das im Alterthum berühmte, jetzt auf seinen Trümmern neuerstehende Athen. Es befindet sich in einer von Oelbäumen bedeckten Ebene an zwei kleinen Flüssen. Die Ueberreste alter Kunst erwecken Bewunderung und Ehrfurcht. Die benachbarten Berge Pentelikus und Hhmettus sind, jener wegen des herrlichen Marmors, dieser wegen des Honigs berühmt. Italien ist eine vom mittelländischen Meere, von Frankreich, der Schweiz und Deutschland begrenzte Halbinsel, in deren Mitte sich die Apenninen der Länge nach hinziehen. Der Norden ent- hält eine weite, ergibige, vom Po bewässerte Ebene. Nicht min- der fruchtbar sind die Gegenden am Arno, an der Tiber, die Inseln Sicilien und Sardinien. Man nennt Italien wegen seines herrlichen Bodens und Klimas den Garten von Europa. Das Land bringt köstliche Früchte hervor, nährt vorzügliche Thiere und schließt in seinen Bergen seltene Steinarten ein. Die Italiener sind Nachkommen der verschiedenen Völker, die sich in das römische Reich getheilt haben; nur wenige mögen von den Römern abstammen. Ihre Sprache ist mit der lateinischen sehr verwandt, ihre Religion die katholische. Das Land zerfällt in Ober-, Mittel- und Unter-Italien. Ober-Italien umfaßt das zu Oesterreich gehörige lombardisch - venetianische Königreich, das Königreich Sardinien und die Her- zogthümer Parma, Modena und Lukka. Zu Mittel-Italien rechnet man das Großherzogthum Toskana und den Kirchen- staat, welcher letztere vom Papste beherrscht wird. Unter- Italien macht mit Sicilien das Königreich Neapel aus. In Ober - Italien sind die vorzüglichsten Städte Mailand und Venedig. — Mailand, nicht fern von dem südlichen Abhange der Alpen, die von hier als eine gen Himmel anstrebende Mauer mit zackigen weißen Zinnen erscheinen, breitet sich in »einer lieblichen Ebene aus. Die schönste Zierde der Stadt ist die große, ganz aus weißem Marmor erbaute, in--und aus-

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 296

1864 - Breslau : Leuckart
296 Geographie. Heerungen, als der Vesuv, an. Die Hauptstadt von Sicilien ist Palermo. Die Schweiz liegt zwischen Deutschland, Italien und Frank- reich. Das Land wird nach allen Richtungen von hohen Gebir- gen durchschnitten. Im Westen dehnt sich der Jura aus, ein Kalkgebirge, das viel Ähnlichkeit mit den Sudeten hat. Die eigentlichen Alpen nehmen die Ost- und Südseite ein und zeigen ihre mit Schnee bedeckten Häupter in weiter Ferne. Zu den höchsten Bergen zählt man den Gotthard, das Schreckhorn, das Finster-Aarhorn, die Jungfrau und den Mont- blanc. Der letztgenannte liegt schon in dem angrenzenden Savohen. Die Schweiz ist reich an Naturschönheiten jeglicher Art. Hier findet man die lieblichsten und fruchtbarsten Thäler neben Pflanzenreichen Abhängen, nicht weit davon tiefe Schluch- ten und grauenerregende Felsenwände, von denen Wasserfälle brausend herabstürzen. Da überschaut man von einem sechs bis acht tausend Fuß hohen Standpunkte einen Theil des Landes mit seinen Wäldern, Flüssen, Seen und Städten und bemerkt wiederum auf einer andern Seite, wie niedrig man sich gegen die nahen Riesenberge befindet. Nicht minder anziehend sind die Menschen, verschieden in Körperbildung, Kleidung, Sitten, Sprache und Religion. Die Bewohner der nördlichen und mitt- leren Schweiz sind deutscher, die der westlichen französischer und die der südlichen italienischer Abkunft. Die Witterung ändert sich nach der Lage des Ortes: so herrscht in den Walliser Thä lern während des Sommers eine Gluth, wie in dem heißen Erdstriche, und auf den etliche Stunden entlegenen Alpen eine empfindliche Kälte. Die Berge bieten die herrlichsten Weiden, weshalb auch das Rindvieh außerordentlich gedeiht und gute Milch liefert. Dort werden die berühmten Käse bereitet, von denen einer bis 120 Pfund wiegt. Zum Ackerbau eignet sich das Land wenig. Der Weinstock trägt an den Ufern der Seen von Genf und Neuenburg reichlich. Wallnüsse, Kastanien und schönes Obst sind im mittägigen Theile. Im Lande herrscht viel Betriebsamkeit. Man verfertigt baumwollene Zeuge, Spitzen, Uhren und hölzerne Waaren. Die Schweiz ist ein aus 22 Kan- tonen bestehender Freistaat. Jeder Kanton hat seine eigene Re- gierung; alle sind aber mit einander verbunden und bilden eine Eidgenossenschaft. Zu den wichtigsten Städten gehören: Basel, Gens, Bern, Zürich und Luzern. Deutschland. Deutschland liegt in der Mitte von Europa und macht unge- fähr den dreizehnten Theil dieses Erdtheils aus. Seine Grenzen

4. Die Erde und ihre Bewohner - S. 38

1856 - Wesel : Bagel
88 Seite heißt es Adriatisches Meer. Die Südostspitze Italiens reicht in das Ionische Meer hinein. Die Größe Italiens beträgt mit den Inseln 5773y2 □ Meilen, wovon etwa 4600 Hi Meilen auf das feste Land kommen. Italien gehört mit zu den bevöl- kertsten Ländern Europas, denn die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 24 bis 25 Will.; so daß durchschnittlich 4000 auf eine Quadrat-Meile kommen. Durchgängig ist Italien lauter Gebirgsland, fast ohne alle Hochebenen. Die größten Tiefebenen sind folgende: 1) von Arno bis in die Nähe von Gaöta längs der Westküste; 2) längs der Ostküste im mittleren und oberen Italien; 3) landeinwärts an der Nordseite des Po bis in die Gegend von Mailand und Alessandria. Das nördliche Gebirge sind die Alpen, welche verschiedene Namen führen. Fangen wir an der französischen Grenze an, so finden wir zunächst die Seealpen, weiterhin kottische Alpen; daran schließen sich die grauen oder grafischen Alpen, weiter die penninischen Alpen, rhätischen und karnischen Alpen. Die wichtigsten Höhen sind folgende: Col dü Tenda 5550 Fuß; Mont Visa 11,800 Fuß; Mont Genevre 11,000, Roche Michel 10,800, Mont Iseran 12,457, der kleine Bern- hard 11,000, Montblanc 14,800, der große Bernhard 10,400, Matterhorn 13,900, Mont Rosa 14,300, Ortler 12,000 Fuß. — Die Apeninen, sich an das Süstwestende der Alpen anschließend, durchziehen die ganze Halbinsel, erreichen in den Abruzzen ihre höchste Höhe (8900 Fuß), und bilden eine der drei vulkanischen Linien in Europa. Der Vesuv bei Neapel und der Aetna auf Sicilien. Von den Flüsien ist der Po der wichtigste, dessen Gebiet zwischen den Alpen und den Apeninen liegt. Seine Nebenflüsse sind: der Tanaro mit der Stura und Bormida, die Trebia, von Süden kommend; nördlich die Doria, Sesia, Tessin, Adda, Oglio und Mincio. Von den Küstenflüssen nennen wir: die Etsch, Brenta, Piave, der Tagliamento, der Arno, die Tiber. Von den Seen sind zu merken: der Lago maggiore, Luganer-, Comer-, Jseo- und Gardasee. Auch auf den Apeninen finden sich einige reizende Land- seen, wenn auch nicht von so großem Umfange, als die Alpenseen. Zu merken sind: der See von Peruggia, Bolsena, der Albaner- und der Nämisee. Auch gibt es noch einige Sumpfstrecken, in deren Nähe eine ungesunde Luft weht. Dahin gehören die pon- tinischen Sümpfe, die toskanischen und römischen Maremmen. Das Klima Italiens ist im Ganzen warm und mild, jedoch der Gebirge wegen nicht ohne scharfe Gegensätze. Südfrüchte gedeihen fast überall; Baumöl und Seide wird sehr viel gewonnen, ebenfalls Wein, Reis und Weizen. Der Anbau unterstützt in vielen Gegenden die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens. Orangen, Citronen, Feigen, Datteln und Baumwolle gehören meistens dem Süden an. Die Viehzucht wird eifrig betrieben; Esel und Maulthiere in großer Zahl vorhanden; Büffel- und Kameelzucht; große Schaf- heerden. Auf den Gebirgen Steinböcke, Gemsen u. s. w.; in Calabrien das europäische Stachelschwein. Das Mineralreich ist im Ganzen dürftig zu nennen, denn Bergbau auf edle Metalle wird in ganz Italien nicht getrieben; nur im lomb.-venet. Königreich und auf Elba wird etwas Eisen gewonnen. Dahingegen ist Italien reich an vorzüglichem Marmor. Der carrarische Marmor, welcher namentlich zu Bildsäulen verarbeitet wird, ist weltberühmt; auch der Alabaster, welcher bei Volterra gebrochen wird, ist ein werthvolles Mineral. Die Bewohner Italiens — Italiener — bilden nach Sprache und Abstammung nur ein Volk; jedoch herrscht in Charakter, in den Sitten u. s. w. in einzelnen Theilen große Verschiedenheit. Zur Zeit der Völkerwanderung wanderten viele deutsche Völker in Italien ein, vermengten sich mit dem römischen Volke und nahmen sogar seine Sprache an. Die italienische Sprache ist eine Tochter der lateinischen. Besonders blühte das Land und Volk zu der Zeit, als vor etwa 600 Jahren seine Schiffe fast den Allein-

5. Die Erde und ihre Bewohner - S. 15

1856 - Wesel : Bagel
15 ist, kann man als den eigentlichen Gebirgsstock der meisten europäischen Gebirge ansehen. Die Alpen durchziehen die Schweiz nach allen Richtungen und erheben sich in einer Hohe von 10,000 bis 14,000 Fuß. Als bedeutendste Spitzen nennen wir den St. Gotthard, das Schreckhorn, große Bernhard, Finsteraarhorn, Wetterhorn, Jungfrau, Mönch, Simplon; nahe der Schweizergrenze in Oberitalien den Mont-Rosa, und den Mont-Blanc; in Tyrol die Ortelsspitze, der Großglockner und Brenner. Die Alpen führen nun verschiedene Namen, die wir später bei Beschreibung der einzelnen Länder werden kennen lernen. Nach Süden hin breiten sich die Alpen in ganz Oberitalien aus und stehen mit den Apeninen, die ganz Italien durchziehen, in Verbindung. Die westliche Verzweigung geht nach Frank- reich und bildet das Juragebirge, an welches sich in nördlicher Richtung die Vogesen und Ardennen anschließen, als südliche Fortsetzung ist das Gebirge der Sevennen und von Languedoc zu betrachten, an welche sich die Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien, anschließen und die in vielen Zweigen und unter verschiedenen Namen ganz Spanien und Portugal durchsteichen. Oestlich an die Schweizeralpen schließen sich die Tyroler-, Salzburger- und Steirischen Alpen, welche in dem Wienerwaldc ihre Fortsetzung bis zur Donau stnden. Nördlich von den Schweizeralpen stnden wir den Schwarzwald, an diesem schließt sich der Odenwald, und weiter am Main und dem Rhein stnden wir den Taunus, das Sieben- gebirge und die rheinischen kleinern Gebirge. Als eine südöstliche Fortsetzung der Alpen können wir den Balkan oder Hämus, welcher die Türkei durchzieht, ansehen. Nun bleiben uns noch die Gebirge nördlich der Donau und östlich vom Rheine zu nennen übrig. Sehen wir als Knotenpunkt das Fichtelgebirge an, so reiht sich an dasselbe nach Nordwesten der Thüringerwald, nach Nordosten das Erzgebirge, welches jenseits der Elbe seine Fort- setzung findet in dem Riesengebirge, an welches sich die Sudeten und an diese in Ungarn die Karpathen anschließen. Südöstlich vom Fichtelgebirge streicht der Böhmerwald, während in Nordosten das Mährische Gebirge den böhmischen Gebirgskessel vollendet. Im nördl. Deutschland wäre nun noch der Harz, der Teutoburgerwald und die kleinern westphälischen Gebirge zu nennen. Als Gebirge, welche in keinem weitern Zusammenhange mit den übrigen stehen, merken wir das skandinavische Gebirge, dessen nördl. Abtheilung die Kiölen ausmachen, das Uralgebirge, auf der Ostgrcnze Rußlands, die Gebirge Irlands, Englands und die schottischen Hochgebirge. — Zwischen den genannten Gebirgen befinden sich nun auch hin und wieder noch Tiefebenen, jedoch von nicht bedeutendem Umfang. Wir nennen: das Tiefland an beiden Seiten der Donau, namentlich in Ungarn und einem kleinen Theile der Türkei; die Tiefebene an beiden Seiten des Po in Italien; die Tiefebene am Rhein, bis zur großen germanischen Ebene; die Rhoneebene oder die Ebene der Provenze in Frank- reich. Die Gebirge der Inseln werden wir später kennen lernen. 8. 24. Erklärung geographischer Begriffe, in Beziehung auf Gewässer. Da, wo das Wasser aus der Erde an die Oberfläche tritt, ist eine Quelle. Quellen, welche beständig fließen, heißen lebendige Quellen, und solche, die nur zu Zeiten fließen, periodische Quellen. Quellen, welche das Wasser, gleich Springbrunnen, in die Höhe spritzen, heißen Sprudel. Es gibt warme und kalte Quellen. Sind mineralische Theile, z. B. Salz, Schwefel u. s. w. in dem Wasser enthalten, so heißen die Quellen Mineralquellen. Mineralquellen werden häufig zu Gesundbrunnen, Heilquellen und Bädern benutzt. Der Abfluß einer oder mehrerer Quellen bildet einen Bach; mehrere Bäche bilden einen Fluß und aus Flüssen entstehen Ströme. Ein Fluß, der sich in einen andern ergießt, heißt ein Nebenfluß. Kleinere Flüsse, welche unfern der Küste entspringen und sich m's Meer ergießen, nennt man Kttstenflüffe; Steppenflüffe

6. Die Erde und ihre Bewohner - S. 46

1856 - Wesel : Bagel
46 Die Republik San Marino. Dieser kleine Freistaat, 1% lh Meilen groß mit 7000 Einwohnern, liegt an einem Berge, der im 6. Jahrhundert von dem Maurer und Einsiedler Marinus bewohnt wurde. Der Ruf von seiner Heiligkeit zog Viele herbei, die sich an dem Berge anbauten und so entstand diese älteste Republik, welche mitten im Kirchenstaat liegt. Die voll- ziehende Gewalt wird von 60 Aeltesten ausgeführt, an deren Spitze zwei periodisch gewählte Gonfalonieri den Vorsitz führen. Die einzige Stadt Marino, 6, hat fünf Kirchen und drei Klöster; ihre Armee besteht aus 24 Mann mit 7 Offiziren. Außerdem gehören noch 4 Dörfer zum Gebiet, welche unter dem Schutze des Papstes stehen. §. 56. Unter-Italien. Unter-Italien umfaßt Neapel und Sieilten, auch das Königreich beider Sieilten genannt, nebst einigen Inseln; seine Größe ist 2000 □ Meilen und die Zahl der Einwohner beträgt 8 Millionen. N.-W. grenzt Neapel an den Kirchenstaat, in S.-W. an das Mittelmeer, in S.-O. an das jonische Meer mit dem Meerbusen von Tarent, in N.-O. an das adriatische Meer. Im Alterthum nannte man diesen Theil von Italien Groß-Griechenland, im Mittelalter Apulien. Die Straße von Messina trennt das feste Land von Sicilien. Neapel ist ein gebirgiges Land, und die Apeninen sind hier bedeutend höher, als in Mittel- und Oberitalien; ihr Rücken ist kahl und öde, während ihr Abhang reich bewaldet erscheint. Flüsse sind keine bedeutende vorhanden; wir nennen nur den Garigliana und Volturno. Unter den vielen kleinen Landseen ist der See von Celano der größte; er hat eine Länge von 5j/2 Stunden und eine Breite von 3 Stunden. Der Boden, nicht nur von Neapel, sondern auch von Sicilien, ist vulkanischer Natur, wovon häufige Erdbeben und Ausbrüche d?r Vulkane Vesuv und Aetna den Beweis liefern. Im Jahre 78 n. Chr. wurden durch solche vulkanische Aus- brüche die Städte Herkulanum und Pompeji verschüttet. Erst vor etwa 100 Jahren grub man dort einen Brunnen und kam auf Gebäude. Seitdem hat man immer weiter nachgegraben, und, namentlich von Pompeji, ganze Straßen und Häuser wieder aufgeräumt und unter vielen andern auch das Gerippe eines Soldaten auf der Wache, einer Magd vor der Hühnerleiter und eines Priesters vor den Knochen einer gebratenen Taube gefunden. Der Boden ist äußerst fruchtbar, das Klima mild, so daß man keinen Winter kennt; nur der schädliche Sirocco, die häufigen Erdbeben und vulkanischen Ausbrüche gehören zu den Unannehmlichkeiten dieses Landes. Außer Wein liefert das Land Südfrüchte aller Art, vortreffliches Oel und Seide. Die neapolitanischen Pferde sind als muthige, feurige Thiere bekannt und gehören zu der edelsten Ra^e. Rindvieh-, Schaf- und Ziegenzucht wird ebenfalls betrieben. Leider aber wird der überaus fruchtbare Boden nicht gehörig bebaut; man findet große, wüste Landstrecken; aber auch zahllose Klöster, ganze Heerden Bettler, Müßiggänger und namentlich in den Gebirgen viele Straßenräuber. Die schlechte Regie- rung trägt meistens die Schuld dieser Uebelstände. Wie schon oben angedeutet, gehörte Unter-Italien im Alterthum zu Griechenland. Die Araber, die bereits im 9. Jahrhundert auf Sicilien der griechischen Herrschaft ein Ende gemacht hatten, suchten sich auch auf dem Festlande zu setzen. Im 10. Jahrhundert

7. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 74

1859 - Leipzig : Schultze
74 Die ganze Halbinsel ist von einem Gebirgszuge, dem Apennin, von Nordwest nach Südost durchzogen; er be- ginnt da, wo die Meer-Alpen an das Mittelländische Meer stoßen, am C o l d i T end a, zieht sich an dem M eer- busen von Genua entlang, wendet sich in dem nördlichen Theil der Halbinsel mehr nach der Küste des Adria tischen Meeres, und durchzieht die ganze Länge Ztalien's bis zum äußersten südlichen Vorgebirge, dem Cap Spartivento. Westwärts von dem Apennin, zwischen dem Arno und der Tiber, liegt eine abgesonderte Hochebene, Toskana. Süd- wärts, aber gleichfalls im Westen des Apennin, breiten sich als bedeutende Ebenen die Campagna romana und die campa- nische Ebene aus, auf der sich in der Nähe von Neapel isolirt der feuerspeiende Berg Vesuv (3600 Fuß) erhebt. Im Nor- den aber trennt ein großes Tiefland, die Lombardische Ebene, den Apennin von den Alpen. Die bedeutendsten Gewässer der Halbinsel gehören seiner nördlichen Hälfte an. Unter den Flüssen ist der größte der Po, der in den Cot- tisch en Alpen entspringt, und in öst l ich er Richtung zwi- schen flachen Ufern und von Sümpfen begleitet in das Adriati- sche Meer geht. Unter den Seen dieses Theiles von Italien ist der größte der Lago maggiore, geschmückt mit den Borromäischen Inseln und durchströmt von dem Ticino. Kleiner, aber noch reizender in ihren Umgebungen sind der Comer-See, durchflossen von der Adda, der Jseo-See, durchflossen von dem O g li o, und der G arda-S ee, durch- flossen von dem Mincio. Alle diese Flüsse gehören dem Gebiete des Po an. Von dem Apennin herab fließt in west- licher Richtung der Arno, und fällt unweit Pisa in das Mittelländische Meer. Mehr historisch, weil an ihr Rom liegt, als geographisch bedeutend ist die Tiber, die auf dem Apennin entspringt, und nach einem Laufe vou 35 Mei- len in das Toskanische Meer fällt. §. 86. Klima re. Italien ist schmäler als die P y ren ä i sch e Halbinsel, und dadurch von allen Seiteu mehr den Seewinden offen, weshalb auch die Luft milder ist, als in Spanien. Nur wenn aus Afrika herüber der Sirocco weht— derselbe Wind, den die Spanier Solano nennen — ist der Dunstkreis
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