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1. Vaterland und Weite Welt - S. 163

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
163 Gebärden eilte er davon, aber der König rief ihm zu: „Wo will Er hin? Will Er wohl den Sattel mitnehmen?" Der Page mußte umkehren und den Sattel abschnallen und durfte sich an die Kugeln nicht kehren, die ihn und den König umsausten. Andrä. tvl Kaiser Joses Ii. und der Amtmann. Einst herrschte in Böhmen arge Teuerung, so daß viele Einwohner die bitterste Not litten. Da ließ Josef Getreide in großer Menge nach Böhmen schaffen und reiste selbst dorthin, um zu sehen, ob auch alles ordentlich ver- teilt werde. Unerkannt kam er in eine kleine Stadt. Vor dem Amtshause hielten mehrere mit Korn beladene Wagen; die Bauern aber, denen die Wagen gehörten, standen dicht beisammen und sprachen heftig mit einander. Um die Ursache befragt, antworteten sie dem Kaiser: „Hier warten wir schon sehr lange und haben noch einen Rückweg von acht Stunden zu machen." — „Das ist wahr", setzte der anwesende Amtsschreiber hinzu, „und außer ihnen warten noch die Einwohner des Ortes seit mehreren Stunden vergeb- lich auf die Austeilung des Getreides." Der Kaiser, welcher nur einen einfachen Oberrock trug, trat darauf mit dem Amtsschreiber in das Haus und sprach zu dem Amtmann, der eben große Gesellschaft hatte: „Ich bin kaiserlicher Offizier und möchte Sie ersuchen, die armen Leute drunten ab- zufertigen, die schon so lange gewartet haben." — „Die Bauern können noch länger warten", versetzte der Amtmann, „ich werde mich durch sie nicht m meinem Vergnügen stören lassen." — „Aber man muß doch menschlich sein und die Leute nicht ohne Not plagen." — „Sie haben mir keine Lehren zu geben, mein Herr! Ich weiß, was ich zu thun habe." — „Nun denn", rief der Kaiser entrüstet, „so muß ich ihnen sagen, Herr Amtmann, daß Sie mit dem Korn und seiner Austeilung gar nichts mehr zu schaffen haben. Sie sind von dem Kaiser, den Sie hier vor sich sehen, als ein Unwürdiger Ihres Amtes entsetzt. Die Verteilung aber besorgen Sie, H >rr Amts- schreiber; Sie sind von heute an Amtmann!" Andrä. 102. Deutsche Dichter und Denker. Unser Vaterland ist reich an Männern, die sich als Dichter und Denker ausgezeichnet haben. Die bedeutendsten lebten im 18. Jahrhunderte. Einige davon wollen wir jetzt kennen lernen. 1. Christian Fürchtegott Gellert. Er wurde in Hainichen in Sachsen als Sohn eines Predigers geboren und wirkte in Leipzig als Professor der Dichtkunst, Beredsamkeit und Moral. Seine Vorlesungen wurden sehr zahlreich besucht; die Studenten verehrten ihn wie einen Vater und schauten mit Recht in ihm das Vorbild der Demut, der Treue, des Fleißes, der Gottesfurcht, der Liebe und Barmherzigkeit. Er that viel Gutes, obgleich er selbst nur wenig besaß. Die religiöse Bildung des Volkes förderte er durch fromme Lieder, von denen die schönsten im Gesangbuche stehen, z. B.: 11*

2. Vaterland und Weite Welt - S. 109

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
109 bei mir behalten, während ihr die Oberkleider ablegen und also leichter mit mir laufen mögt." Den Vorschlag ließen Hagen und Günther sich gern gefallen und legten die Obertleider ab und liefen wie zwei wilde Panther durch den Klee; aber Siegfried kam viel früher als sie an den Born, wo er den Speer an die Linde stellte und Schild und Schwert, Bogen und Köcher an dem Brunnen niederlegte; aber den kühlen Trunk gönnte er sich trotz seines Durstes noch nicht, sondern wartete ehrerbietig, bis Günther kam, denn ihm als dem Herrn des Landes gebührte die Ehre des ersten Trunkes. Aber schmachvollen Lohn erhielt der Held für diese Ehrerbietigkeit. Denn als er den König Günther hatte trinken lassen und sich nun selbst zu der kühlen Flut niederbeugte, da trug Hagen schnell Siegfrieds Schwert und Bogen auf die Seite, ergriff rasch den an die Linde gelehnten Speer und schleuderte ihn, während Siegfried noch trank, durch das Kreuz, das Kriemhilde auf des Gatten Gewand genäht hatte, daß das Blut des Helden hoch an seinem Mörder emporspritzte. Wütend sprang der Todwunde, dem die Speerstange noch zwischen den Schulterblättern aus dem Leibe hervorragte, vom Brunnen auf und suchte vergebens Schwert und Bogen, ergriff sodann den Schild, stürzte mit ihm dem fliehenden Hagen nach und traf, ob er gleich bis ins innerste Leben verwundet war, den schnöden Meuchelmörder so gewaltig aufs Haupt, daß er niederstürzte und unrettbar verloren gewesen wäre, wenn Siegfried sein gutes Schwert zur Hand gehabt hätte. Aber schon begannen dem herrlichen Helden die Kräfte zu schwinden, und mit dem Zeichen des Todes auf dem bleichen Antlitze sank Kriemhildens Gatte in die Blumen, über die sein Herzblut sich in breiten Strömen ergoß. Noch einmal raffte sich der Sterbende auf und rief Wehe über den feigen Mord, den er zum Lohne für seine treue Freundschaft erleiden mußte, und klagte um seine Gattin Kriemhilde und um seinen unmündigen Sohn, den er daheim gelassen hatte. „Wehe", rief er, „daß man mir nachsagen wird, ich habe Meuchel- mörder zu Blutsverwandten!" Schon schüttelte ihn der Todeskampf, aber noch immer bewegte ihn der Gedanke an sein geliebtes Weib, und noch einmal öffnete er den Mund und sagte zu Günthern und seinen Brüdern: „Vergesset nicht, daß sie eure Schwester ist, und handelt an ihr, wie es euch die Fürstentugend gebietet." Dann sank er in die Blumen zurück und verstummte für immer. — Noch jetzt singt das Volk am Rheine in einer tief ergreifenden Weise über den Tod des Helden: Und da er lag im Haine, und da sein Blut hinrann, da fingen selbst die Steine um ihn zu trauern an; da trauerten die Bäche um ihn, das Laub, das Gras, da trauerte mitsammen, was auf der Erde was. Und sollten denn die Herzen nicht Trauer tragen all', nicht alle Lippen klagen um solches Helden Fall? Und sollten denn die Augen nicht spenden Thränenzoll, da der dem Tod erlegen, der aller Siege voll? Wilhelm Osterwald.

3. Vaterland und Weite Welt - S. 128

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
128 und verbirgt der Thränen stürzenden Quell in des Mantels purpurnen Falten. Und alles blickte den Kaiser an und erkannte den Grafen, der das gethan, und verehrte das göttliche Walten. Schiller. 86. Wilhelm Teil. (Sage.) Unter dem Kaiser Albrecht that Gessler, Landvogt zu Uri und Schwyz, den Landleuten daselbst grossen Zwang an, hielt sie streng und hart und nahm sich vor, eine Feste in Uri zu bauen, damit er und andere Landvögte nach ihm um so sicherer dort wohnen möchten, wenn Auf- ruhr entstünde, und auch das Land in desto grösserer Furcht und im Gehorsam erhalten würde. Er fing also an, auf einem bei Altorf, dem Hauptflecken, gelegenen Hügel den Bau ins Werk zu richten, und wenn ihn jemand fragte, wie die Feste heissen werde, antwortete er: „Zwing- uri wird ihr Name sein.“ Das verdross die edlen Landsassen und gemeinen Landleute in Uri, und als sie sich das merken liessen, wurde Gessler grimmig und drohete, er wolle sie so weich und zahm machen, dass man sie um einen Finger winden könne. Da liess er zu Altorf am Platze bei der Linde, wo viele vorübergingen, eine Stange aufrichten, einen Hut oben darauf legen und gebieten, dass jeder, der vorüberginge, sich dem Hute neigen sollte, als ob der König selbst zugegen wäre, widrigenfalls ihn Verlust seines Gutes und Leibesstrafe treffen würde. Auch stellte er einen steten Wächter hin, der diejenigen anzeigen sollte, welche dem Gebote nicht Folge leisteten. Dieser grosse Übermut drückte das Volk noch ärger als der Bau des Schlosses; doch wagten sie aus Furcht vor des Kaisers Ungnade und gewaltiger Macht keine Wider- setzlichkeit; Da ging an einem Sonntage im November ein redlicher, frommer Landmann, Wilhelm Teil genannt, an dem aufgesteckten Hute vorüber, ohne sich vor ihm zu neigen. Das ward dem Landvogte angezeigt. Morgens danach, am Montage, beruft er den Teil vor sich und fragt, warum er seinem Gebote nicht gehorsam gewesen wäre und dem Kaiser wie auch ihm zum Trotz sich vor dem Hute nicht geneigt hätte. Teil gab zur Antwort: „Lieber Herr, es ist von ungefähr und nicht aus Ver- achtung geschehen; ich dachte nicht, dass es Euer Gnaden so hoch ansehen würden.“ Nun war der Teil ein guter Armbrustschütze, dass man einen besseren kaum fand, und hatte hübsche Kinder, die ihm lieb waren. Die liess der Landvogt holen und sprach: „Teil, welches unter den Kindern ist dir das liebste?“ Teil antwortete: „Herr, sie sind mir alle gleich lieb.“ Da sprach der Landvogt: „Wohlan, Teil, du bist ein guter Schütze, wie ich höre. Nun wirst du deine Kunst vor mir bewähren und einem deiner Kinder einen Apfel vom Haupte schiessen. Triffst du ihn nicht auf den ersten Schuss, so kostet es dir dein Leben.“ Der Teil 18. Und mn sinnendem Haupt saß der Kaiser da, als dacht' er vergangener Zeiten; jetzt, da er dem Sänger ins Auge sah, da ergreift ihn der Worte Bedeuten. Die Züge des Priesters erkennt er schnell,

4. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 562

1791 - Erlangen : Bibelanst.
56r 6) Man hat auch gewisse Magazine oder Kolo- nie - Körbe, in die man neue Bienenschwärme hinein- bringt ; davon besonders handelt Christ in der An- weisung zur Bienenzucht, Franks, und Leipz. 1780. 7) Damit die Bienenstöcke für den sogenannten Räuber bewahrt bleiben, muß man vom August bis zum May die Fluglöcher klein halten , auch keine schwache oder mutterlose kurz vor oder nach dem Win- ter nahe an den übrigen stehen lassen. Man sehe C. F. Limburg Etwas für Bienenfreunde vom Ur- sprung der Raubbienen, Langensalze 1776. 8) Wenn die Bienen krank werden , muß man bey Zeiten einen der Sache kundigen Mann um Rath fragen. Die Hauptkrankheiten sind die Faulbrut, die Tollheit und der Durchlauf. 9) Mehr von der Bienenzucht kann man lesen in Riem's verbesserten und geprüften Bienenpflcge; dann in den Abhandlungen der fränkischen Bienenge- sellschaft, sonderlich vom Jahr 1771. und D. G. Schrebers Sammlungen ökonomischer Schriften,. Th. 8. rc. Von den Seidenwürmern. Der Seidenbau kann in vielen Landern Deutsch, lands sehr glücklich betrieben werden, sonderlich in denjenigen Gegenden, die einen zur Anpflanzung der Maulbeerbaume tauglichen Boden haben; dieser Boden muß nehmlich mehr sandigt, als fett seyn. Wenn gegen Mitternacht durch einen Berg oder durch eine Stadt die Lage der Maulbeerbaume bedeckt ist, und Schutz vor rauhen Nordwinden hat, so kommen sie desto besser sort. Mann kann aber Maulbeerbaume erziehen durch Saamen, durch Ableger, durch Stockreiser und Pfropf- reiser. Die Saamenzucht giebt die dauerhaftesten Baume und das schönste Laub; die gepfropten Baume haben einen schnellem Wuchs und grössere Blatter. Der weisse Maulbeerbaum ist der beste ¿ doch kann man

5. Erster Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 19

1840 - Leipzig : Dürr
19 der allgemeinen Geschichte. heimniß eingeweiheten Buchdrucker aus Mainz entflohen und ihre Kunst weiter ausbreiteten. Die Psalmen waren das erste gedruckte Buch, darauf folgten Bibeln und bald auch Kalender. Eine andere Erfindung war die des Schießpulvers, wodurch die ganze Kriegsführung verändert wurde und das Ritterwesen den letzten Stoß erhielt (Berthold Schwarz). Das früher verachtete Fußvolk bildete von jetzt an den Kern der Armeen. Entdeckungsreisen. — Schon kn den ältesten Zei- ten waren die Menschen nach den Erzeugnissen des reichen Ostindiens (alte Gesch. tz. 3.) so lüstern, daß die Völ- ker, welche Handel damit trieben, dadurch ungeheure Vor- theile gewannen. Die Handelswege dahin waren aber theils sehr umständlich, theils selbst gefährlich; deßhalb machten die Europäer mancherlei Versuche, auf dem Wege zur See unmittelbar mit jenem Wunderländern Verbindung zu treten. Das schwierige Unternehmen gelang den Portu- giesen zuerst, indem Vasco de Gama (1497) die Südspitze von Afrika, oder das Kap der guten Hoffnung, umsegelte und so seinem Volke den Alleinhandel mit Ostin- dien vorbereitete. Andere Völker suchten nun andere und noch nähere Wege, und so gerieth der Genuese Kolon oder Kolumbus (ch1506) auf den Gedanken, gerade über Westen dahin zu gelangen, wohin die Portugiesen einen sol- chen Umweg machen mußten. Man hielt ihn aber für einen Schwindler und nur nach vielen Verdrießlichkeiten bekam er von der Königin in Spanien, Isabella, einige gebrech» liche Fahrzeuge, mit denen er muthig sich in den unbekann- ten Ocean wagte (1492). Welche Gefahren hatte M aber zu bestehen! Wie drohten ihm selbst seine Untergebenen den Tod, wenn er nicht umkehrte! Doch er setzte seinen Plan durch und fand — zwar nicht Ostindien, aber eine Menge fruchtbarer Inseln und einen großen Landtheil, den er für ein Stück Indiens hielt und ihn also Weftindien nannte. 2*

6. Für die Oberklassen - S. 467

1857 - Leipzig : Wöller
467 üb. gibt im Dunkeln einen Lichlschein und erzeugt, wenn man sie z. B. dem Gesichte nahe bringt, eine Empfindung, als ob das Gesicht mit Spinngewebe bedeckt wäre. Streicht man einer Katze das Fell, so bemerkt man leuchtende Funken. Die Materie, welche diese Erscheinung hervor- bringt. beißt elektrische Materie, und die Kraft, welche hier wirksam ist, Elektricität. Positive und negative Elektricität. Gleichnamige Elek- triciläien stoßen sich ab. ungleichnamige zieben sich an. 1188.] §. 37. Um die Elektricität leichter zu entwickeln, hat man besondere Ma- schinen (Elekirifirinaschinen). tz. 38. Elektricität bringt in der Natur große Wirkungen hervor. Gewit- ter. Blitz. Donner. Nutzen des Gewitters. Vorsichtsmaßregeln. Welche? Blitzabletter (Franklin). Wetterleuchten. (Nordlicht.) [189—190.] Ix. «Magnetismus. §. 39. Eine gewisse Art schwärzlicher Eisenstein besitzt die Eigenschaft, Eisenseile. Nähnadeln ec. anzuziehen und sestzubalten. Wir nennen ihn Magnet und die ihm inwohnende Kraft Magnetismus. §. 40. Hängt man den Magnet an einem Faden aus, so wendet er sich immer so. daß die eine Seite stets nach Norden gekehrt ist. die andere gegen Süden. Diese Seiten nennt man die pole des Magneten, und zwar den einen pord-, den andern Südpol. §. 41. Eisen mit Magnet bestrichen, erhält ebenfalls die anziehende Kraft. Manche Magnete hallen 100 Pfd. Eisen fest. §. 42. Magnetnadel. Compaß. Wichtigkeit desselben für die Schissfahrt. tz. 43. Electro-magnetischer Telegraph. sl92.] .Als Uebergang von C. zu D. sind die Lesestücke No. 214—224 (phys. Geographie) einzuschalten. D.) 8deographie. (Mrööeschreißung.) Hülfsmittel: K. v. Räumers Beschreib, b. Erdoberfläche: Vorschule d. Erd- kunde. Leipzig. Brockhaus. 6 Sgr. — Daniels Leitfaden f. d. Unterricht in der Geo- graphie. -i. Thlr.; dessen Lehrb. d. Geographie f. höh. Unterrichlsanftalten. j Thlr. (beideverl. der Waisenhausbuchh. inhalle.) — Böllers Lehrbuch d. Geographie, Eßlingen. Weichardl. — A. v. Roons Anfangszründe d. Erd-, Völker- u. Slaa- tenkunde. Berlin. Reimer. 3 Ablh. 15 Sgr. — Peter sen's Lehrb. d. Geographie- Hamburg. Schubert u. Co. 12 Sgr. — Schachts Lehrb. §. Geographie in. befand. Rücksicht auf polit, u. Kulturgesch. Mit Karte u. Figurentafeln. Mainz. Kunze 2h Thlr. —Steins kl. Geographie, neu bearb. v. Wagner. Leipzig. Hinrichs. ls Thlr. — Lüden s Leitf. z. metbod. Unterricht in d. Geogr. mit Aufg. u. Fragen zu mündig u. schrifkl. Lösung. — Bormanns Grundzüge der Erdbeschreibung mit befand. Rücksicht aufnatur- u. Völkerleben. Leipz.. H. Schultze. i_ Thlr. — Ja ch a- rias Lehrb. der Erdbeschreibung in natürl. Verbindung m.wellgesch., Naturgesch. u. Technologie. Leipzig. E. Fleischer. — Peters malhem . polit, u. phys. Geo- graphie. Wismar. Hinstorff. — Zahns Katechism. d. Astronomie. Mit Stern- karte 2c. 10 Sgr. Leipzig. Weber. — Schödlers Buch d. Natur. s. S. 451. a) politische Geographie. Curopa. 1.) Deutschland. §. 1. Größe: 11,510 Q. M. mit etwas über 42 Mill. Einw. Gren- zen: Gegen Norden: Nordsee. Eider und Ostsee (polit. Grenze: Däne- mark), gegen Osten: die Grenzscheide der Weichsel und Oder und das kleine Karpalhengcbirge (polit. Gr.: die außerdeutschen Lande Preußens, der russ. Aniheil Polens, das galizische. Ungarische und kroatische Gebiet Oesterreichs); gegen Süden: die Alpenkette und das adrialische Meer: (polit. Gr.: die osterrcich. Lande Italiens und die Schweiz); gegen Westen, 30*

7. Die Vaterländische Geschichte für Stadt- und Landschulen - S. 25

1877 - Langensalza : Greßler
25 Edelmann, Namens Johann von (Suttenberg; der schnitt die Buchstaben in die Köpfe von buchenen Stäben (Buchstaben), band diese zusammen und druckte sie ab. 3. der genossenen metallenen Lettern. Um seine Erfindung im Großen ausnutzen zu können, verband er sich mit dem reichen Goldschmied Faust, und dieser zog einen Metallgießer, Namens Peter Schösser, in den Bund. Dieser gescheidte Mann erfand die gegossenen Lettern und gebrauchte sie wie die Buchstaben. So wurden mit bleiernen und zinnernen Lettern namentlich Bibeln gedruckt. C. Verbreitung. Faust reifte dann im Lande umher und verkaufte sie, das Stück für 100 Gulden. Die Mönche aber, denen jetzt kein Gewinn durch Abschreiben mehr zufloß, erklärten aus Rache: »Faust steht mit dem Teufel im Bunde, und die rothen Buchstaben auf den Titelblättern sind mit Menschenblut gefärbt.« 22. Christoph Colurnbus ober bte Entdeckung von Amerika. *) A. Antrieb zur Entdeckungsreise. Durch den Glauben, daß die Erde eine Kugel sei, ward in dem Genuesen Christoph Colurnbus die Ueberzeugung lebendig, es müsse gegen Westen einen noch kürzeren Weg nach Indien geben, als der um Afrika, oder doch ein großes Land in dortiger Gegend liegen. Bestärkt ward er in diesem Glauben durch den Umstand, daß zuweilen seltenes Rohr, künstlich gearbeitetes Holz, ja einmal zwei Leichen von besonderer Farbe und Gesichtsbildung von dort her über das Meer an die Küste kamen. *) Obgleich diese Geschichte nicht in das Gebiet der deutschen Geschichte gehört, so ist es doch nöthig, daß jedes Schulkind sie kennen lernt; weshalb ich ihr einen Platz hier eingeräumt habe.

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 224

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
224 ganz neu erbaut fff. Hier schlug Johann Friedrich der Großmüthige d'en 3. Marz 1547 den Markgrafen Albrecht von Brandenburg im Schmalkaldischen Kriege. In der Nahe ist das Nochlitzer Waldgebirge, das höchste im Leipziger Kreise, wo Porphyr, d. h. rother Sandstein gebrochen wird, den man, wie den Pirnaischen Sandstein, zu Treppenstufen, Fensterstöcken, Thürgewanden, Mühlsteinen, Viehtrögen und Schleifsteinen verarbeitet. Kolditz fertigt gutes Steingut und andere Töpfer- waaren, ha>1 starken Getraidehandel und seit 1803 ein Ar- beithaus für 200 Vagabunden, d. h. für solche Menschen, welche blos als Bettler im Lande herumirren und nicht ar- beiten wollen. Hier werden sie zum Spinnen und zu ande- ren nützlichen Beschäftigungen angetrieben. Im Kolditzer Schlosse starb 1488 der Churfürst Ernst, Stammva- ter bcc- ernesti Nischen Linie. Unterhalb Kolditz, nämlich bei dem Dorfe Sermu.th, vereinigt, sich die Freiberger und Zwickauer Mulde zu einem Flusse. An der nunmehr vereinigten Mulde liegen die Städte Grimma und Wurzess. In vieler Hinsicht bleibt Grim- ma merkwürdig; denn hier ward 1443 Albrecht der Beherzte, der Stammvater der albertinischen Linie, ge- boren; hier stiftete Friedrich der Sanftmüthige 1458 die Leipziger Neujahrmesse; hier wurden die beiden Brüder Friedrich der Weise und Johann der Beständige erzogen; hier lsselt sich oft Melanchthon auf; hierher verlegte Moritz 1550 die zu Merseburg 1543 gestiftete Fürftenschule. Als Fabrikort liefert Grimma gutes Tuch, wollene Strümpfe und Kattun; auch trifft man hier eine berühmte Buch- druckerei. Die Buchdruckerkunst verdanken wir den Män- nern Gutt'enberg, Faust und Schösser, die beson- ders zu Straßburg und Mainz am Rhein diese so wichtige Erfindung zu vervollkommnen suchten. Anfangs schnitten sie die Schriftzeichen in buchene Stäbchen ein, woher das Wort: Buchstabe, entstanden ist. Späterhin kam man auf den Gedanken, die Lettern aus Blei und Eisen zu gießen. Der Buchdrucker nimmt die einzelnen Lettern und setzt sie nach gehöriger Ordnung in bestimmte Formen, damit sie feststehen. Ist dieß geschehen, so werden die geordneten Lettern mit Buchdruckerschwärze überstrichen, der Druckbo-

9. 2 - S. 509

1856 - Breslau : Leuckart
Gedichte und andere Lesestücke. 309 und dort; von beiden Ufern riß der Fluß die Pfeiler sammt den Bo- gen fort. Der bebende Zöllner mit Weib und Kind, er heulte noch stärker als Strom und Wind." Die Schollen rollten Stoß auf Stoß an beiden Enden, hier und dort; zerborsten und zertrümmert schoß ein Pfeiler nach dem andern fort. Bald nahte der Mitte der Umsturz sich. „Barmherziger Him- mel, erbarme dich!" Hoch auf den fernen Ufern stand ein Schwarm von Gaffern groß und klein, und jeder schrie und rang die Hand; doch mochte Niemand Retter sein. Der bebende Zöllner mit Weib und Kind durchheulte nach Rettung den Sturm und Wind. Rasch galoppirt ein Graf hervor auf hohem Roß, ein edler Graf. Was hielt des Grafen Hand empor? Ein Beutel war es, voll und straff. „Zweihundert Dukaten sind zugesagt dem, der die Rettung der Armen wagt." Und immer höher schwoll die Fluth, und immer lauter schnob der Wind, und immer tiefer sank der Muth. — „O Retter, Retter, komm geschwind!" Stets Pfeiler bei Pfeiler zerborst und brach; laut krachten und stürzten die Bogen nach. „Halloh! Halloh! Frisch auf, gewagt!" Hoch hielt der Graf den Preis empor; ein Jeder hört's, doch Jeder zagt; aus Tausenden trat Keiner vor. Vergebens durchheulte mit Weib und Kind der Zöll- ner nach Rettung den Strom und Wind. Sieh, schlecht und recht ein Bauersmann am Wanderstabe schritt daher, mit grobem Kittel angethan, von Wuchs und Antlitz hoch und hehr. Er hörte den Grafen, vernahm sein Wort und schaute das nahe Verderben dort. Und kühn in Gottes Namen sprang er in den nächsten Fischer- kahn. Trotz Wirbel, Sturm und Wogendrang kam der Erretter glücklich an. Doch wehe! der Nachen war allzu klein, der Retter von allen zugleich zu sein. Und dreimal zwang er seinen Kahn, trotz Wirbel, Sturm und Wogendrang; und dreimal kam er glücklich an, bis ihm die Rettung ganz gelang. Kaum kamen die Letzten in sichern Port, so rollte das letzte Getrümmer fort. „Hier," rief der Graf, „mein wackrer Freund, hier ist der Preis; komm her, nimm hin!" Sag' an, war das nicht brav gemeint? — Bei Gott! der Graf trug hohen Sinn: doch höher und himm- lischer, wahrlich! schlug das Herz, das der Bauer im Kittel trug. „Mein Leben ist für Gold nicht feil, arm bin ich zwar, doch hab' ich satt. Dem Zöllner werd' Eu'r Geld zu Theil, der Hab' und Gut verloren hat!" So rief er mit herzlichem Biederton und wandte den Rücken und ging davon.

10. 2 - S. 510

1856 - Breslau : Leuckart
510 Gedichte und andere Lesestücke. Der Löwe zu Florenz. „Derlöw'ist los! Der Löw' ist frei! Die eh'rnen Bande sprengt' er entzwei! Zurück! daß ihr den vergeblichen Muth nicht schrecklich büßet mit eurem Blut!" Und jeder suchte mit scheuer Eil' im Innern des Hauses Schutz und Heil; auf Markt und Straßen, rund urüher ward's Plötzlich still und menschenleer. „ Ein Kindlein nur, sein unbewußt, verloren in des Spieles Lust, fern von der sorglichen Mutter Hand, saß auf dem Markt am Brunnenrand. Wohl viele sah'n von oben herab, sie schauten geöffnet des Kind- leins Grab; sie rangen die Hände und weinten sehr und blickten zagend nach Hilf' umher. Doch keiner wagt das eigene Leben um des fremden willen da- hin zu geben; denn schon verkündet ein nahes Gebrüll das Verderben, das Jedermann meiden will. Und schon mit der rollenden Augen Gluth erlechzet der Löwe des Kindleins Blut; ja, schon erhebt er die grimmigen Klau'n — o qual- voll, herzzerreißend zu schau'n! So rettet nichts das zarte Leben, dem gräßlichen Tode da- hin gegeben? — Da plötzlich stürzet aus einem Haus mit fliegenden Haaren ein Weib heraus. „Um Gottes Willen, o Weib, halt' ein! Willst du dich selbst dem Verderben weih'n? Unglückliche Mutter! Zurück den Schritt! Du kannst nicht retten, du stirbst nur mit!" Doch furchtlos faßt sie den Löwen an, und aus dem Rachen mit scharfem Zahn nimmt sie das unversehrte Kind in ihren rettenden Arm geschwind. Der Löwe stutzet, und unverweilt mit dem Kinde die Mutter von dannen eilt; da erkannte gerührt, so Jung wie Alt, des Mutterher- zens Allgewalt. — Und des Löwen großmüth'gen Sinn zugleich; doch manche Mut- ter, vom Schrecken bleich, sprach still: „Um deö eigenen Kindes Le- den hätt' ich auch meines hingegeben!" Das Lied vom Samenkorne. Ein Säemann streut aus voller Hand den Samen auf das weiche Land; und wundersam! was er gesä't, das Körnlein wieder aufersteht. Die Erde nimmt es in den Schooß und wickelt es im Stillen los; ein zartes Keimlein kommt hervor und hebt sein röthlich Haupt empor. Es steht und frieret, nackt und klein, und fleht um Thau unv Sonnenschein; die Sonne schaut von hoher Bahn der Erde Kindlein freundlich an.
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