Englische Parklandschaft am Aealm, östlich von Plhmonth, im Frühling.
Zusammenhängende Waldungen sind in England fast geschwunden, die Wiese herrscht im Landschaftsbilde vor. Sie wird unterbrochen durch alte, stattliche Bäume,
die einzelnstehend mächtig ihre Zweige ausrecken oder in Gruppen und Reihen vereint sind. Anmutige Dörfer und altertümliche, efeuumsponnene Schlösser grüßen
überall freundlich hervor. Zahlreich sind auf den Flüssen Hausboote, in denen Familien ihren Sommeraufenthalt nehmen, mit Vorliebe da, wo die Jugend den
Wettkampf der Ruder übt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
134
Ii. Luther und die Reformation.
Faustbuch erzählt. Erst der Aufklärungszeit war es vorbehalten, dem Faustcharakter eine vertiefte, gerechtere Würdigung und Darstellung widerfahren zu lassen.
Ii. Luther und die Reformation.
1. Luthers Entwicklung zum Reformator.
Martin Luther, in der altdeutschen Sprache „Lothar", entstammte der „großen Quelle aller gesunden Volkskraft" (G. Freytag): er ist aus dem freien Bauern stände hervorgegangen. „Ich bin eines Bauern Sohn; mein Vater, Großvater und Ahn sind rechte Bauern gewesen", hat er in stolzem Selbstbewußtsein bekannt.
Als jüngerer, erbloser Bauernsohn zog sein Vater Lans Luther aus dem Meiningenschen Waldort Möhra ins Mansfeldische, wo die Grafen von Mansfeld über zahlreiche Gold- und Silbergruben das Regal ausübten, und wurde dort Bergmann. In Eisleben, wo Luther geboren ist, und später in Mansfeld arbeitete er sich aus dürftiger Enge zu einigem Wohlstand und bürgerlichem Ansehen empor. Beharrlicher Wille, freimütiges Urteil, auch in ewigen Dingen, gutmütige Ehrlichkeit und finstere Strenge, das waren die Grundzüge des kernigen Mannes, dessen Leben in ehrbarer Plage um das tägliche Brot verlief. Auf des Sohnes Nachricht von der schrecklichen himmlischen Erscheinung, die ihn ins Kloster getrieben habe, hat er die Antwort: „Gott gebe, daß es nicht ein Betrug und teuflisch Gespenst war." And wenn der Mönch geglaubt hatte, einem Gebote Gottes folgen zu müssen, so erwiderte der alte Äans Luther noch nach Jahren in unwilligem Zorn, ob er nicht auch vom Gehorsam gegen die Eltern gehört habe. Die Zumutung, für Genesung aus schwerer Krankheit durch eine Schenkung an die Kirche zu danken, wies sein ehrlicher Freimut mit dem Äinweis auf die Seinen zurück, die es nötiger brauchten. Streng, ja rauh war die häusliche Zucht, und Luther hat aus der übertriebenen Äärte des Vaters, die er später bitter verurteilte, gelernt, daß in der Erziehung der Apfel stets bei der Rute liegen müsse. Düster geartet war auch der religiöse Geist, den der Knabe im Elternhause einsog; hier herrschte die Furcht vor bösen Geistern in Natur- und Menschenleben, jene Verängstigung, die im Teufelsglauben des späteren Mannes noch unvermindert hervortritt und sich oft lähmend auf sein Schaffen legte. Freilich ist sie zugleich der Quell seines unter schwerem Ringen gewonnenen Glaubens an die den sündigen Menschen rettende Gnade geworden; der Protestantismus ist aus ihr geboren.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Die franzsische Revolution.
103
Trotz zweimaligen Vordringens bis in das Herz Deutschlands in den Jahren 1795 und 1796 fhrten die franzsischen Generale Jonrdan,
Pichegru und Moreau den Krieg gegen die sterreicher nicht glcklich. Erzherzog Karl, der Brnder des Kaisers Franz Ii., warf Jonrdan erst der die Lahn bei Wetzlar und dann, als dieser von neuem bis nach der Oberpfalz vorrckte, durch die Siege bei Amberg und bei Wrzburg 2i^bflru8nb (1796) abermals zurck der den Rhein, worauf auch der in Bayern ein- Wrzburg gefallene Moreau den Rckzug der den Schwarzwald antrat. Im sol-genden Jahre brachen die Franzosen wieder in Deutschland ein; doch fiel die Entscheidung nicht hier, sondern auf oberitalischem Boden durch Na-poleon Bonaparte.
Frankreichs grter Feldherr war kein Franzose von Geburt, sou- sonaparte. dern ein Korse, dessen Heimatsinsel erst 1768 durch Kauf aus den Hnden der Republik Genua in die Frankreichs kam. Als Sohn des Advokaten Carlo Buonaparte und der fchnen Ltitia Ramolino zu Ajaccio am 7. Januar 1768 geboren, erhielt er 1779 auf der Kriegsschule zu Brienne eine knigliche Freistelle, weil fein Vater als feinen Geburtstag den 15. August 1769 angab, so da er als geborener Franzose erschien. Im Jahre 1784 siedelte er in die Pariser Kriegsschule der und zeigte sich als wibegierigen, von Ehrgeiz erfllten Schler, dem aber Ver-schlossenheit und Selbstsucht keine Freunde erwarben. Als Offizier bewies.
er in den ersten Jahren der Revolution so wenig Zucht, da er während eines Urlaubs an einem Ausstand Korsikas gegen Frankreich teilnahm;
dann stellte er als Anhnger Rousseaus sich auf die Seite der Jakobiner und ward mit seiner Familie von seinen Landsleuten gechtet. Der Gunst seines jakobinischen Landsmannes Salicetti verdankte er es, da sein eigenmchtiges Fernbleiben von seinem Regiment ihm nicht schadete. Als junger Artilleriekapitn machte er sich 1793 um die Unterwerfung Avignons verdient, wurde wie andere Gnstlinge des Konvents rasch zum Obersten befrdert und nach dem Fall von Toulou zum Brigadegeneral ernannt. Robespierres Sturz ri ihn beinahe mit; aus kurzer Haft wieder entlasten, erhielt er den Abschied, als er sich weigerte, die Fh-rung im Krieg gegen die Vendee zu bernehmen (1795). Schon nach einem Monat kam er wieder zu Gnaden beim Konvent und durch die Gunst des Direktors" Barras zum nchsten Ziel seiner Wnsche. Als er nmlich den Oktoberaufstand in Paris niedergeworfen hatte und die Witwe des guillotinierten Generals Be an Harnais, die fchne Kreolin Josephine Tascher de la Pagerie, welche sich der Gunst Barras' er-freute, die Mutter Eugens Beauharnais und seiner Schwester Hortense, zur Gattin nahm (9. Mrz 1796), Josephine war am 33. Juni 1763 geboren, gab aber 1767 als Geburtsjahr an bertrug ihm das Direktorium den Oberbefehl der die italienische Armee, der seinen Eharak-Feldherrnrnhm begrndete. In Selbstsucht und Herrschbegier ein echtes Napoleons.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Pichegru Karl Karl Franz_Ii Franz Jonrdan Carlo_Buonaparte August Salicetti Josephine_Tascher_de_la_Pagerie Eugens_Beauharnais Eugens Josephine Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Wetzlar Amberg Wrzburg Rhein Bayern Schwarzwald Deutschland Republik_Genua Frankreichs Ajaccio Frankreich Rousseaus Robespierres Paris
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 177
ihre Blicke auf Preußen als das knftige Haupt des Vaterlandes und riefen zur Frderung des Einheitsgedankens den deutschen Nationalverein ins Leben. Am 2. Januar 1861 bestieg der seitherige Regent als Wil-Helm I. den Thron.
113. Die erite Regierungszeit Wilhelms I. Bismarck. Als Wilhelms, der Prinz von Preußen die Regentschaft bernahm, durchzog eine Ah- 1871 nung ganz Deutschland, da mit ihm eine neue ra" anbreche. Weit als König, entfernt, ein Liebling des Volkes zu sein, hatte er sich vielmehr in den Sturmjahren 1848 (vgl. S. 160) und 1849 durch sein entschiedenes Charakter. Eintreten fr Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Ordnung, sei es auch mit Gewalt, den Ha der Unruhgeister und das Mitrauen vieler ruhigen, aber kurzsichtigen Brger zugezogen. Aus seinen politischen An- I sichten hatte er kein Hehl gemacht, aber er erfreute sich keineswegs der \ Zuneigung der Kreuzzeitungspartei. da er durchaus auf dem Boden der j Verfafsung stand und liberalen Forderungen sich nicht einseitig verschlo. / Nicht die Politik war sein Feld, sondern das Heerwesen. Die frhesten \ Erinnerungen aus seiner Kindheit stammten aus jener trbsten Zeit des ( Vaterlandes, in welcher der Ruhm des Fridericianischen Heeres mit einem Schlage vernichtet worden war, in der aber auch der alte preuische Geist der Beharrlichkeit und Opserwilligkeit sich lebendig gezeigt hatte.
Als die Landeshauptstadt sich in Feindeshnden befand, erhielt der Knabe <m seinem zehnten Geburtstage das Fhnrichspatent (geb. 22. Mrz 1797). Das Herz der Mutter, an deren Todesbette der dreizehnjhrige Knabe stand (19. Juni 1810), hatte den gediegenen Charakter ihres Wilhelm gut erkannt, wenn sie der ihn urteilte, er werde wie sein Vater ein-fach, bieder und verstndig". Auf dem Feldzug nach Frankreich durfte er diesen begleiten und erwarb sich bei Bar sur Aube (27. Februar 1814) die ersten Ehrenzeichen. Mit Leib und Seele Soldat, widmete er seine Krfte ganz dem Heere und zwar nicht blo als Offizier, sondern als eifriger Mitarbeiter bei dessen Vervollkommnung. Als General kommandierte er das Brandenburgische Armeekorps, spter das Gardekorps und als Oberbefehlshaber die preuischen Truppen, welche die Aufstnde in der Rheinpfalz und in Baden niederwerfen muten (1849). Danach nahm er als Militrgouverneur der Provinzen Rheinland und Westfalen bis 1857 Wohnung zu Coblenz. r
Einer Herzensneigung zu der katholischen Prinzessin Elise Radziwill hatte er in Unterordnung unter den Willen des Vaters und mit Rck-ficht aus die voraussichtliche Erbfolge entsagt und sich mit der Prinzessin Augusta. Tochter des Goethe-Mcenas Karl August von Weimar, ver-mahlt (1829). Dem Ehebunde entsprossen zwei Kinder Friedrich Wil-Helm (geb. 18. Oktober 1831), der am 25. Januar 1858 Viktoria Prinze Royal von Grobritannien und Irland als Gattin heimfhrte, und Luise, die 1856 den Groherzog Friedrich von Baden heiratete.
Weltgeschichte fr die Oberstufe b. Studienanst. 3. Bd. 12
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Bismarck Wilhelms Wilhelms Wilhelm Elise_Radziwill Karl_August_von_Weimar Karl August Friedrich_Wil-Helm Friedrich Viktoria_Prinze_Royal_von_Grobritannien Friedrich_von_Baden Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschen_Reiches Deutschland Frankreich Rheinpfalz Baden Rheinland Westfalen Coblenz Irland
24
17. und 18. Jahrhundert: Franzosen, Englnder, Deutsche.
Sittfamkeit und (Einfalt der Lndlichkeit. Wollte man dem Worte Tugendhaftigkeit und dem Pinsel eines Jean Baptiste Grenze (17251805) glauben, dann knnte es Kaum eine unschuldigere Zeit geben, als jene empfindsame Periode, in welcher der Strohhut der Schferin als Sinnbild der Moral^die Kokette schmckte. Wie Haus-
backen und spiebrgerlich nehmen sich dagegen die ra-dierten Gestalten des fleiigen Daniel (Ehodomiecki (1726 1801) aus. Von Rous-seaus Zauberwort Natrlichkeit" ergriffen, spielte die vornehme Welt gleichsam Blindekuh, als sie nach der verlorenen Natur suchte und sie im Traumland Arkadien" fand, auf welches Poussins oft wiederholtes
Radierung on R-mbrandt, ii!> b r6eibcn eincn Iot?"
Kopf beschauenden Schfer
mit der Unterschrift Et ego in Arcadia" (Schillers ,Resignation') hinwies. Man machte sich seltsame Vorstellungen von der alten griechischen Welt, als man sich la grecque kleidete und malen lie. Dem Griechentum der Aspasia" Elisabeth Vigee-Lebrun^(S. 25) (17551842), der Vestalin" Angelika Kaufmann (1741 1807) unbjbes Anton Rafael Mengs (1728 - 1779), des guten Freundes Winckel-
manns, haftet noch viel Rokoko n| die Technik angeht, nicht zum Schaben ihrer Werke. Auch Wilhelm Tischbein (1751-1829) schlug I unter dem Einflsse Winckelmanns und [ Mengs eine antiki-
I sierenbe Richtung ein. Cr, Goethes Haus-pw M 'Wdmii gensse in Rom und
sein
I und in Neapel (1786 und 1787), malte fr W ' ihn Stubien nach
den besten Meistern" und bert Freunb selbst ^Jl in Lebensgre, wie
v er auf bert Ruinen
I. Reynolds, Herzogin iorgiana, Windsor. sj^ und der das
Schicksal der menschlichen Werke nachdenkt". Sein Gesicht" schrieb der Knstler an Lavater am 9. Dezember 1786 will ich recht genau und wahr zeichnen. Denn man kann wohl keinen glcklicheren und ausdrucksvolleren Kopf sehen . Das jetzt das Treppenhaus der Stdtischen Gemldegalerie in Frankfurt a. M.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Die Befreiungskriege.
129
und Achim von Arnim gesammelt und erneuert hatten (18061808).
Joseph Grres, lngst abgekhlt in seinem fr Freiheit glhenden Herzen,
gab die Deutschen Volksbcher" heraus (1807) und sann nach der Deutschlands Wiedergeburt. Von Rachedurst gegen den verhaten Unter-drcker des Vaterlandes brannte das Herz Heinrichs von Kleist. Schon durchzog geheimnisvolles Rauschen den deutschen Sngerhain; nicht lange.
und zu scharfem Schwertschlag erklangen die frischen Lieder der Frei-heitsdichter" Theodor Krner. E. M. Arndt. Max v. Schenkendorf. Fried-rich Rckert. Joseph v. Eichendorff. Ludwig Uhland usw.
Der Freiheitskrieg von 1813 und 1814.
86. Der Freiheitsfeldzug 1813. Jetzt oder nie ist der Mo-
ment. Freiheit. Unabhngigkeit und Gre wieder zu erlangen. In dem Ausspruch Eurer Majestt liegt das Schicksal der Welt." So Yorks Rechtfertigung. Seine Tat glich dem verfrhten Wagnisse Schills; die Umstnde entschieden zu seinen Gunsten und zum Heile frs Vaterland.
Um die Feinde zu tuschen der die wahren Absichten, mute König zum Krieg. Friedrich Wilhelm Iii. zunchst Yorks Schritt ffentlich verurteilen. Dann verschaffte er sich freie Hand durch berfiedeluug nach Breslau (22. Ja-nuar 1813), von wo er an die seither vom Dienste mit den Waffen be-freiten Wehrfhigen den Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgerkorps erlie (3. Februar), ohne ein Wort von einem Feinde zu sprechen. Zwei Tage^^' spter bewilligten die Stnde der Provinz Preußen, in der Stein als Volkes. Bevollmchtigter des Zaren und York erschienen, aus eigenen Mitteln der 30000 Mann Rekruten und Landwehr (5. Februar). Obgleich die am 12. Februar erfolgende Gutheiung von Yorks Verhalten, die Berufung Scharnhorsts und andre Maregeln den Argwohn der Fran-zofen erregten, lieen sie sich doch von Hardenberg der die Politik des Knigs beruhige. der die Gesinnung des Volkes konnten sie sich keiner Tuschung hingeben; denn es machte aus seiner Franzosenfeindschaft kein Hehl und drngte sich, nachdem der König alle seitherigen Befreiungen von der Dienstpflicht ausgehoben hatte, mit einer solchen Begeisterung zu den Fahnen, da ein Zweifel der die Gedanken und Wnsche des Volkes kaum mglich war. Fr die Freiheit brachte jeder nach Krften freudig sein Opfer, sich felbst, seine Shne, seine Habe. So verkaufte Ferdinande von Schmettau ihr goldblondes Haar an einen Friseur, der daraus Riuge,
Broschen und Ketten verfertigte ivtb den Erls auf den Altar des Vater-landes niederlegte. Als Freikorps errichtet wurden, traten viel nichtpreuische Jnglinge, z. B. Theodor Krner, und einzelne Jungfrauen in mnnlicher Kleidung ein. Zum rger der vor Kampfeslust glhenden Bndnis Krieger zgerten die Russen mit dem Einmarschieren. Aus den Patrioten lastete ein Alp, bis zu Kalisch mit Rußland ein Schutz- und Trutz- 1813.
Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 9
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Achim_von_Arnim Joseph_Grres Heinrichs_von_Kleist Heinrichs Theodor_Krner Max Fried-rich_Rckert Joseph_v Eichendorff Ludwig_Uhland Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Hardenberg Theodor_Krner
- 218
Im Gegensatz zu der ihr gezollten Achtung'), die auch aus dem hohen Wergeld hervorgeht, das bei der Ttung oder Verletzung einer Frau zu zahlen war, war ihre Stelluug vllig rechtlos. Zeitlebens stand sie in der munt des Mannes; denn nach dem Tode ihres Gatten besa sogar ihr "Shn"hansherrn gew alt der sie.
Altdeutsche Bis zur neunten Nacht nach der Geburt eines Kindes hatte der ^namert' Vater zu entscheiden, ob er es aussetzen oder aufziehen wolle. Alsdann wurde dem Neugeborenen unter altheiligen Zaubersprchen in Gegenwart von Zeugen ein Name gegeben. Unsere altdeutschen Personennamen spiegeln eine tiefe Bedeutung wieder und lassen den stolzen, kriegerischen und edlen Geist des Volkes erkennen, das seinen Shnen Namen gab wie Hilbebrand = Schlachtenfeuer. Ortwin = Schwertfreund. Ludwig = ruhmvoller Kmpfer. Ludolf = Ruhmeswolf. Dietrich = Volksherrscher, Siegmund Schtzer durch Sieg, Ewald Gesetzeshter, Friedrich Friedensfrst.2)
Die weiblichen Vornamen erinnern in ihrer Zusammensetzung einer-seits an die Schlachtenjungfrauen der germanischen Mythologie, wie Hedwig. Hildgund = Kriegskampf, Wulfhilde = Wolfskampf, Siegrun = Siegzauberin, anderseits weisen Bildungen mit brg und gard auf das schtzende Walten der Frau im Hause, während run = rannen und lind = Schlange, als Bild geheimen Wissens, zeigen, da die Germanen, wie ja auch Tacitus berichtet, den Frauen eine gewisse Heiligkeit und einen Blick in die Zukunft beilegten.
Unter der Pflege der Mutter wuchsen die Germanen heran zu den groen, krftigen Gestalten mit trotzigen, blauen Allgen und rtlich-blondem Haar, die die Rmer staunend bewunderten. Feinere Erziehung der Herrenkinder kannte man nicht. Zwischen demselben Vieh, auf dem-' selben Boden lebten sie hin. bis das Alter die Freigeborenen sonderte und innerer Adel ihnen den Stempel aufdrckte" (Tacitns). Der Haus-i he^r bestimmte den Gatten der Tchter, die mit der Heirat aus seiner munt ausschieden, um in die ihres Mannes berzugehen. Waren die
i) Die Germanen glauben, da den Frauen etwas Heiliges und Ahnungs-volles innewohne und verachten ihre Ratschlge und Antworten nicht. Damit das Weib nicht glaube, sie drfe ohne Mut und Tatkraft dahinleben, fern den Wechselfllen des Krieges, wird sie sogar bei der Eheschlieung daran erinnert, da sie in Arbeit und Gesetz, in Frieden und Krieg des Mannet Genossin sein solle. (Tacitus.)
2) O weh. lieber Wolfhart, und Hab' ich dich verloren,
So mag mich bald gereuen, da ich je ward geboren,
Siegstab und Wolswein und auch Wolfbrand! (Nibelungen.)
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Ortwin_=_Schwertfreund Ludwig_= Ludwig Ludolf_=_Ruhmeswolf Siegmund__Schtzer Ewald__Gesetzeshter Friedrich__Friedensfrst.2 Friedrich Hedwig Wulfhilde
Einleitung.
In letzter Zeit wird häufig die Ansicht vertreten, daß der Ausdruck
„Heimatkunde" für deu ersten geographischen Unterricht der Großstadt
(3. Schuljahr) nicht zutreffend wäre. Was weiß ein Großstadtkind von
Heimatgesühleu! Im enge» Stockwerk eines Mietshauses geboren, vielfach
in andere Räume und Straßen verpflanzt, sür seine Spiele angewiesen
auf das Getriebe der Straße, im besten Fall aus einen engen Hos oder
sonnendurchtränkten, mit Menschen überfüllten Platz, kennt es nicht das
schöne Gefühl innigen Verwachsenseins mit der Umgebung. Ein Vaterhaus
hat es nicht — wie kann es Wurzel fassen in einem Boden, aus dein es
immer und immer wieder verpflanzt wird?
Wie anders ist die Jugend des Landkindes! Die traulichen Stätten
kindlicher Spiele, der heimatliche Garten mit seinen schattigen Geheimnissen,
die lieben Haustiere da hinten im Stall, in dem das Kind so gern weilt,
stets neue Schönheiten und Reize entdeckend, das Loch iu der Mauer, durch
das es verborgene Schlupfwinkel des Nachbargartens erspähen kann, der
Hügel, von dem aus man die Sonne müde zur Ruhe gehen sieht, das
Büchlein, das selbstgebaute Kähne fernen Gegenden zuführt — das alles sind
Bande, die ein ganzes Leben unsteten Manderns in einem Landkinde nicht
zu zerstören vermag. Wo finden wir Gleichartiges im Großstadtleben?
Auch die trauten Freunde der Kindheit, alte, liebe Nachbarsleute und die
ganze Dorfjugend, der Schullehrer und der Herr Pfarrer, der Küster und
Totengräber — welch ein Landkind würde sie im späteren Leben vergessen!
Und mit der Schätzung der Mitwohner eng verknüpft, wächst auch das Gefühl
von der Bedeutung der eigenen Persönlichkeit — was für ähnliche Werte von
lebenslänglicher Bedeutung hatte die Großstadt für das Kind aufzuweisen!
Nein, ein Heimatgefühl, wie es das Landkind empfindet, das muß zu-
gegeben werdeu, können wir in unserer Großstadtjugeud nun und nimmer
erzeugen. Aber darum wollen wir nicht ans jede Möglichkeit verzichten,
das Stadtkind die Heimat lieben und schätzeil zu lehreil. Was ist denn
eigentlich hier beim Kind das Bleibende im steten Wechsel seiner Er-
sahrungen? Das ist zweifellos seine Familie. Dort findet es in den
vertrauten Möbeln seiner Kinderstube, im bequemen Lehnstuhl des Wohn-
zimmers, in der verschwiegenen Ofenecke des Großmntterstübchens Ersatz
sür das Vaterhaus des Landkindes. Dies ist der Ruhepunkt, von dem wir
Lehrer auszugehen haben, wollen wir die Schüler zur Heimatliebe erziehen
und treue Hüter lieber Kindheitserinnerungen heranbilden. Dort in erster
Linie wird des Kindes Persönlichkeit, die im Großstadtgetriebe zertreten
würde, herangebildet, es lernt sich als besonderes Glied einer Lebens-
gemeinfchaft auffassen. Aber dabei dürfen wir nicht stehenbleiben. Wir
haben hier in der Großstadt ein anderes, höheres Mittel, das Kind zur
Liebe für seineu Heimatort zu erziehen, als dasjenige, das allein durch
das Gefühl bedingt ist. Man zeige dem Kinde das ganze, vielseitige Ge-
triebe großstädtischer Kultur, weise es daraus hin, wie unendlich Großes
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Erster Teil.
Die heimatliche Stadt.
A. Wie etwa die Kleinen in den heimatkundlichen Unterricht
einzuführen sind.
Heimatkunde! Fremd klingt das Wort im Ohr des Kindes, und mit
Spannung sehen sie der ersten Unterrichtsstunde entgegen. Fragst du sie
nach ihrer Heimat, so werden die Antworten verschieden ausfallen. Die
meisten Kinder schweigen, die geweckteren nennen wohl bcit Ort, in dem
sie wohnen, einige antworten: Zn Hause ist's! Auch Straßennamen Pflegen
genannt zu werden, es kommt vor, daß hier und da sogar der Name einer
Provinz, z. B- Schlesien, oder eines kleineren Reiches, z. B. Sachsen, ge-
bracht wird. Die Kinder sollen nun dazu geführt werden, den dreifachen
Sinn des Begriffes „Heimat" kennen zu lernen: Vaterhaus, Heimat-
ort, heimatliche Landschaft. Will man auf dem Fundamente der An-
schauung aufbauen, so empfiehlt es sich, den Begriff „Heimat" durch kleine
Erzählungen zu erläutern und zu umgrenzen.
1. Vaterhaus! Ihr wäret gewiß schon einmal verreist zur lieben Groß-
mutter, zu Onkel und Tante oder guten, lieben Freunden eurer Eltern.
Wie schön war es nun dort, sich frei umhertummeln zu können, Blumen
zu pflücken, mit den lieben Tieren lustig zu spielen! Und doch! Als ihr
den ersten Brief von eurer Mutter bekamt, da fingen die Tränen an zu
fließen. Warum wohl? Die meisten von euch haben diese Sehnsucht uach
Hause schon kennen gelernt. Sie macht uns traurig, es bereitet uns
Schmerz, nicht daheim zu sein: wir haben Heimweh.
Das, wonach wir Heimweh haben, ist unsere Heimat.
Unser Elternhaus ist unsere Heimat.
2. Ich kenne eine Geschichte von einem Handwerksburschen, der zog
hinaus, fein Glück zu suchen. Er kam durch viele herrliche Städte und
Landschaften, sah das Schönste, was die Erde uns bieten kann, hohe, mit
Eis und Schnee bedeckte Gebirge, sonnige Täler und das weite Meer.
Eine Zeitlang machte es ihm Freude, und doch — wenn er abends müde
von der Arbeit und vom Wandern zur Ruhe ging, tauchte vor seinen
Augen das Städtchen aus, in dem sein Baterhaus lag. Er sah im Geiste
die Linde im Hofe seines Elternhauses, vermißte deu Klaug des Abend-
glöckchens vom nahen Kirchturm, den efeuumrankten Giebel des kleinen
Nachbarhäuschens, den Duft des Flieders an der Kirchhofsmauer, den
Spaziergang im Kornfeld mit trauten Freunden und den sorgenden Blick
vom Großmütterlein draußen vor dem Tor. Es hielt ihn nicht länger in
der Ferne, die Sehnsucht trieb ihn zurück in seine Heimatstadt. Das,
wonach wir Heimweh haben, ist unsere Heimat. Welches war die
Heimat des Wanderburschen? Der Ort, in dem wir unsere Jugend
verlebt haben, ist unsere Heimat.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
8
Erster Teil. Die heimatliche Stadt-
3. Leben und Treiben daheim und in der Schule.
Das Wesen des Elternhauses ist nicht erschöpft, indem wir seine Einrichtung
mit den Kindern betrachten. Die Hauptsache im Elternhause sind die Familien-
Mitglieder, die Eltern, die Geschwister, die anderen Hansgenossen. Ihre Tntig-
keit und ihren Wert den Kindern vor Augen zu führen ist notwendig, um sie
zur Anerkennung der Leistungen anderer, Zur Anhänglichkeit und Dankbarkeit zu
erziehen.
Es wäre nicht schön und gemütlich zu Hause, wenn wir allein leben
sollten. Die Eltern sorgen erst dafür, daß wir uns immer so sehr wohl
dort sühlen. Wie sorgt die Mutter für unser Wohl? Die Mutter macht
uns zur Schule fertig, sorgt für Essen und Trinken, für unsere Kleidung,
sie hilft uns, wenn wir etwas nicht verstehen, ermahnt uns, wenn wir nn-
artig sind, sie teilt unsere Spiele und freut sich, wenn wir fröhlich sind;
sie bringt uns zu Bett und betet mit uns. Sie Pflegt uns, wenn wir krank
sind, tröstet uns, wenn wir traurig sind: die Mutter sorgt für uns
und hat uns lieb.
In ähnlicher Weise kann gefunden werden: Der Vater arbeitet von
früh bis spät, uni Geld für unser Leben zu verdienen, der Vater
hat uns auch sehr lieb. Der Vater ist das Oberhaupt der Familie.
Stellung des Kindes zu den Eltern: Gehorsam und Liebe. Ältere und
jüngere Geschwister. Die Hervorhebung der Vorzüge eines Geschwisterkreises
führt das Kind zur Verträglichkeit und Bescheidenheit.
Auch die Schwere des Berufs unserer Dienstboten möge hervorgehoben werden.
Die Kinder können dabei zur Höflichkeit und Freundlichkeit erzogen werden.
Je nach der Zeit, die dem Lehrer zur Verfügung steht, lassen sich die einzelnen
Punkte mehr oder weniger ausführen. :— Des Wertes unserer Haustiere sowie
der Blumen zu gedeuken wäre ebenfalls wünschenswert. Gerade die Blumen-
pflege spielt in der Großstadt eine so bedeutende Rolle, mau werfe nur einen
Blick ans die Balkons und Loggien der Wohnhäuser. Selbst in den nüchternsten
Arbeitervierteln wird das Auge durch das Grün sorgfältig gepflegter Balkon-
pflanzen erfreut1. — Verwandte und Freunde des Hauses. Audere Familien
im Hause. Verschiedene Tätigkeit der Väter. Ordnung im Hause. Stellung
des Hauswarts oder Portiers.
Einige Themen, die sich zu schriftlichen Stilübungen eignen, seien hier ge-
nannt: Mein Lieblingsplatz in der elterlichen Wohnung. — Die Mutter als Haus-
frau. — Die Mutter als Spielgefährtin. — Mutters Geburtstag. — Eiu
Sonntag im Elternhause. — Vater daheim. — Wie unser Weihnachtszimmer
aussieht. — Was das Dienstmädchen tagsüber zu tun hat. — Großes Reine-
machen vor dem Fest. — Unser Balkon im Frühlingsschmuck.
Die Schule. Organisation der Schule: Schüler, Lehrer, Direktor.
Konferenzen. Die notwendige Schulordnung. Pünktlicher Beginn und
Schluß. Die Pausen. Schulfeiern. Schulwoche und Schuljahr (Ferien,
Zeugnisse, Versetzung).
i I. Tews, Großstadtpädagogik. Leipzig 1911. S. 10ff. laus Natur und Geistes-
Welt, Bd. 327.)
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]