Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 2 - S. 175

1880 - Stuttgart : Heitz
Konradino. Friedrich von Baden. 175 angetragen wurde, und so sehr auch die zärtliche Mutter ihm vorstellte, er sei noch zu jung, um so weit solchen Gefahren entgegen zu gehen, so viel sie auch weinte und ihn bei ihrer Liebe beschwor, noch zu bleiben, so war doch alles vergebens. Schnell wurden die letzten Güter verpfändet. Konradino rüstete sich und die ©einigen, und zog wohlgemuth über die Alpen, nachdem er in Hohenschwangau sie zum letzten Male gesehen. An seiner Seite war Friedrich von Baden, sein Herzensfreund, von gleichem Alter, in gleicher Lage (denn auch ihm war sein Land entrissen worden) und von gleichem Muthe. Von Jugend auf miteinander erzogen, hatten sie die innigste Freundschaft geschlossen und jetzt geschworen. Glück und Unglück miteinander zu theilen. Sie haben ihren Eid auch gehalten und selbst den Tod miteinander erduldet. Als Konradino nach Italien kam, sammelten sich um ihn die, welche mit dem Papste (Clemens Iv.) unzufrieden waren. Er ging auf Rom los; der Papst floh, indem er drohend ausrief: „Des Knaben Größe wird verschwinden, wie ein Rauch. Er zieht hin gen Apulien wie zur Schlachtbank." Inzwischen war die Freude der Römer grenzenlos. Sie führten den Prinzen auf das Capitol und schmückten ihn mit Siegeskränzen. Wie ein herabrollender Schneeball wuchs indeß Konradino's Heer, je näher er der Grenze Neapels kam. Als er hier die Höhe des Gebirges erreicht hatte, von wo man in das schöne Land hinunterschaut — welcher Anblick zeigte sich da seinen trunkenen Blicken! „Aller Schein des Nordens ist hier verschwunden; Hügel und Thäler, Felder, Wiesen und Wälder, an Bächen liegende freundliche Häuser, an den Felsenwänden kühn hinaufgebaute Oerter zeigen sich in unglaublicher Mannigfaltigkeit, und in größerer Entfernung erscheinen, mit dem Dunkelblau des Himmels sich verschmelzend, die ruhigen Flnthen des Sees von Celano. Wie fröhlich jubelnd und aller finstern Ahnungen ledig mag Konradino's Heer in dies neu eröffnete Paradies hinabgeblickt haben! Was mußte der Jüngling fühlen, der dies herrliche Reich, fein Erdreich, jetzt zu feinen Füßen sah!"*) Als Konradino in ein vor ihm liegendes Thal hinabstieg, sah er Karln und sein Heer sich gegenüber am Flusse Gärigliano beim Dorfe Scurcola. , Die Heerpauken und Trompeten erschallen. Mit wildem Geschrei stürzten sich Konradinos kräftige Ritter auf die Franzosen, die, vom ersten Anpralle überwältigt, ihr *) Raumer in seiner Geschichte der Hohenstaufen.

2. Theil 2 - S. 251

1880 - Stuttgart : Heitz
Jungfrau von Orleans. 251 Tod und kaufte sich vorläufig eine Grabstätte im Kloster der Karmeliter. Ihre Ahnung hatte sie nicht getauscht Albrecht mußte eine Reise machen. Kaum war er fort, so ließ Herzog Ernst die arme Agnes festnehmen und vor bestochene Ritter stellen, die da behaupteten, sie habe ihren Mann mit Liebestränken bezaubert und die Kinder seines Bruders vergiftet. Alle Versicherungen ihrer Unschuld waren vergebens. Sie wurde augenblicklich nach der Donau geschleppt, während der, welcher allein sie retten konnte, fern war. Man riß sie ans steile Ufer und stürzte sie von der Brücke in den Strom. Die Fluth trieb sie fort und warf sie, ehe sie ertrank, ans Ufer. „Rettung! Rettung!" rief sie laut, als ob es ihr Albrecht hören sollte; aber einer der Henker eilte herbei, wand eine lange Stange um ihr schönes goldenes Haar und drückte sie so lange unter das Wasser, bis sie ertrunken war! — Wer kann mit Worten ausdrücken, was Albrecht empfand, als er heimkehrte, seine Agnes nicht fand und die Greuelthat erfuhr! Anfangs war er wie wahnsinnig und wollte von keinem Troste wissen. Er drohte sich an dem unnatürlichen Vater, den er nicht mehr lieben könne, zu rächen. Im Frühjahr 1436 brach er mit Waffengewalt feindlich in das Land des Vaters ein. Doch das Baseler Concil vermittelte eine Aussöhnung zwischen Vater und Sohn, welcher sich, um dem Wunsche des Vaters zu genügen, bald darauf mit Anna von Braunschweig vermählte. Der Herzog erklärte, Agnes sei unschuldig hingerichtet worden und eine ehrbare Frau gewesen, und für die Ruhe ihrer Seele wurden Seelenmessen gestiftet. Albrecht ließ sie in die von ihr erwählte Grabstätte im Karmeliterkloster in Straubing legen, einen marmornen Denkstein daraus und hat die Heißgeliebte, deren ganzes. Verbrechen ihre Liebe zu ihm war, nie vergessen. Er liegt in derselben Kirche begraben. Sigismund hat noch bis zum Jahre 1437 regiert. Mit ihm erlosch das Haus der Luxemburger; denn er hinterließ nur eine Tochter, die mit Albrecht von Oestreich vermählt war. 75. Die Jungfrau von Orleans, 1480. So wie es unter zwei Hausnachbarn nicht selten Streitigkeiten giebt, so findet man- auch in der Geschichte, daß ein paar Nachbarreiche sich selten lange mit einander vertragen. Das ist besonders der Fall, wenn eins viel mächtiger ist als das andere, oder wenn

3. Theil 2 - S. 282

1880 - Stuttgart : Heitz
282 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. dem Markte vorgenommen wurden, gewöhnlich — war bereits geschlossen. Mosen und Schönfels wurden nur verwiesen, aber Hans Schwalbe mit glühenden Zangen gekniffen und geviertheilt. Der brave Schmidt war nun noch zu belohnen. Auf die Frage, was er wünsche, antwortete der bescheidene Mann, er wünsche nichts, als lebenslang frei Kohlen brennen zu dürfen. Das wurde ihm nicht nur gern gewährt, sondern der Kurfürst schenkte ihm auch ein Freigut und verordnete, er solle künftig Triller heißen, weil er den Kunz so derb getrillt (niedergeschlagen) habe, und der älteste seiner Familie bis auf ewige Zeiten jährlich vier Scheffel Korn von der Regierung erhalten. Und dies geschieht noch bis heute. Diese beiden Prinzen find noch darum merkwürdig, weil von ihnen die beiden noch jetzt regierenden sächsischen Linien abstammen: das erixeftinifche und das albertinische Haus. Friedrich Iii. hat bei allen solchen Vorgängen wenig mehr gethan als zugeschaut, und hat so den Namen des Kaisers 54 Jahre geführt, bis er 1493 starb. Wie sehr er neben seiner Trägheit zugleich voll Mißtrauen war, davon gab er einen Beweis in den Verhandlungen mit Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund (1467—77). Dieser Karl war der einzige Sohn und Erbe Philipps des Guten, der oben bei der Geschichte der Jungfrau von Orleans erwähnt wurde. Philipp hatte noch 37 Jahre nach der Verbrennung jenes Mädchens (bis 1467) gelebt und galt für den trefflichsten und galantesten Ritter seiner Zeit. Kein Fürst war so reich wie er. Ihm gehörte nicht nur fast das ganze jetzige Königreich der Niederlande, sondern auch Belgien, die Franche-Comte und Bourgogne in Frankreich. In seinen damals überreichen Ländern besaß er eine Menge prachtvoller Paläste, alle mit dem kostbarsten Hansgeräthe und den künstlichsten Tapeten versehen, mit denen man damals großen Luxus trieb. Täglich fand man bei ihm offene Tafel, und wenn er Turniere und Bankette gab, so aß man von goldenem Geschirre, und seine Trinktische strotzten von goldenen Bechern, mit edlen Weinen gefüllt. Alle feine Länder und Reichthümer hatte fein einziger Sohn, Karl der Kühne, geerbt, aber nicht feine Herzensgüte. Karl war ein stolzer, unruhiger, kriegerischer Fürst, der zwar nur 10 Jahre regiert hat, aber in dieser Zeit nie zur Ruhe gekommen ist, weil er, wie die Reichen so oft, statt das ihm verliehene Glück froh zu genießen, sich an feinen Schätzen nicht genügen ließ. So gelüstete es ihm, König von Burgund zu heißen. Dazu bedurfte

4. Theil 2 - S. 164

1880 - Stuttgart : Heitz
Iß4 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. aufmerksamer Blick auf das bisher Erzählte wird die Hauptursachen leicht finden. Da war der Widerstand der Päpste, da waren die verderblichen Züge nach Italien (Römerzüge) und die das Reich zerstörenden Parteiungen. Die Fürsten, die kleinen wie die großen, welche doch eigentlich im Namen des Reichs ihre Gebiete verwalten und die Gebote des Kaisers ausführen sollten, strebten nach Begründung ihrer Familienmacht, nach einer wirklichen Hoheit in ihren Ländern und nach möglichster Unabhängigkeit von den Kaisern. Diese waren entweder zu schwach, um ihren Befehlen Nachdruck zu geben, oder sie mußten dem oder jenem Fürsten manches nachsehen und einräumen, um sich ihren Beistand gegen andere Fürsten zu sichern. So widerspenstig, wie sich die Fürsten gegen ihr Reichs-vberhaupt bezeigten, so ungehorsam waren auch die Edelleute gegen ihre Fürsten. Jeder glaubte ein Recht zu haben, zu rauben und sich mit Andern herumzuraufen, so viel wie er wollte, und so entstand denn eine allgemeine Unordnung. Mit seinen Unterthanen verfuhr jeder wie ihm beliebte, und untereinander wurde jede Streitigkeit gleich mit dem Schwerte abgemacht. Ein Pfalzgraf ließ einmal seiner jungen Frau, bloß weil er einen Verdacht auf sie geworfen hatte, von einem seiner Knechte den Kopf abschlagen, ohne daß Jemand nur daran dachte, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Was noch .das Uebel vermehrte, war, daß die Kaiser im 11. und 12. Jahrhundert mehr in Italien als in Deutschland zu thun hatten und daher nicht einmal viel Zeit behielten, die Ruhestörer in Deutschland zur Ordnung zu bringen. Es ist schon gesagt worden, daß man diese Unordnungen, wo jeder sich nach Maßgabe seiner Kräfte selbst Recht verschaffte, das Faustrecht nannte. Die wilden Raubritter lauerten besonders auf die Kaufmannswagen und Schiffe. Sahen sie von ihren Burgen herab in der Ferne einen Frachtwagen kommen, so saßen sie mit ihren Knechten zu Pferde, legten sich in einen Hinterhalt und brachen auf die sorglos einherziehenden Kaufleute los, die dann alle Habe verloren und noch froh sein mußten, wenn sie mit dem Leben und gesunden Gliedern davonkamen. Eben so ging es den Schiffen, die auf dem Rheine, der Elbe und andern deutschen Strömen die Waaren von Stadt zu Stadt führten. Da nun alle Klagen darüber bei dem Kaiser ohne Wirkung blieben, so dachten die Kaufleute selbst auf Abhülfe. Hamburg und Lübeck schlossen zuerst einen Vertrag, gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts, und bald trat auch Braunschweig dazu. Sie nannten das Bündniß Hansa. (Hansa hieß
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 0
7 2
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 0
3 4
4 4
5 0
6 0
7 4
8 48
9 27
10 0
11 0
12 3
13 1
14 1
15 11
16 18
17 43
18 0
19 1
20 11
21 1
22 3
23 11
24 0
25 0
26 0
27 0
28 4
29 7
30 2
31 0
32 3
33 1
34 2
35 0
36 6
37 3
38 10
39 30
40 1
41 10
42 4
43 15
44 4
45 10
46 4
47 0
48 0
49 0
50 0
51 9
52 8
53 0
54 0
55 0
56 6
57 0
58 0
59 4
60 21
61 3
62 2
63 6
64 6
65 1
66 0
67 1
68 1
69 3
70 0
71 8
72 1
73 2
74 39
75 4
76 2
77 7
78 7
79 0
80 0
81 0
82 4
83 3
84 0
85 1
86 3
87 6
88 7
89 0
90 1
91 1
92 37
93 1
94 13
95 0
96 17
97 14
98 52
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 2
4 15
5 2
6 1
7 0
8 0
9 2
10 2
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 12
17 0
18 6
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 5
27 0
28 0
29 0
30 1
31 2
32 0
33 24
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 2
41 1
42 1
43 0
44 2
45 0
46 0
47 0
48 6
49 2
50 8
51 3
52 0
53 0
54 1
55 10
56 0
57 2
58 3
59 40
60 0
61 1
62 0
63 1
64 4
65 3
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 2
72 2
73 1
74 0
75 4
76 0
77 2
78 0
79 1
80 2
81 18
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 24
89 1
90 0
91 4
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 11
98 0
99 0
100 23
101 0
102 11
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 2
112 8
113 1
114 0
115 0
116 7
117 0
118 0
119 0
120 0
121 5
122 1
123 0
124 1
125 1
126 3
127 0
128 11
129 2
130 0
131 3
132 1
133 0
134 1
135 0
136 5
137 0
138 1
139 0
140 1
141 0
142 4
143 17
144 0
145 2
146 0
147 1
148 0
149 0
150 3
151 3
152 6
153 0
154 0
155 3
156 4
157 2
158 8
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 4
167 3
168 0
169 3
170 0
171 11
172 1
173 2
174 0
175 10
176 0
177 17
178 0
179 1
180 0
181 0
182 10
183 5
184 0
185 0
186 1
187 0
188 0
189 0
190 0
191 8
192 1
193 0
194 0
195 1
196 6
197 2
198 0
199 0