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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 100

1883 - Hannover : Helwing
100 Mittlere Geschichte. begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der Kaiser selbst. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter- stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen, schlug gänzlich fehl. Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge- macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus- lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds- berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren, ihre eigenen Lieder. Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten. Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube, vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt, in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung. Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff

2. Weltkunde - S. 121

1886 - Hannover : Helwing
121 wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn: gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte, Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be- amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174 bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver- setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von Rücken).

3. Teil 2 - S. 161

1887 - Hannover : Helwing
Friedrich I. Barbarossa. 161 für den Fall eines Krieges wichtige Verbindung Mailands mit Genua schützen sollte, und nannte dieselbe dem Papste zu Ehren Allessandria. Sechs Jahre verweilte der Kaiser jetzt in Deutschland, teils um zu einem neuen Kriegszuge zu rüsten, teils um den durch die Fehden zwischen H e i n r i ch dem Löwen und seinen Feinden gestörten Landfrieden wiederherzustellen. Die Lombarden hatten, um dem Kaiser den Rückzug abzuschneiden, alle nach Deutschland führenden Alpenpässe besetzt; da zog Friedrich durch Savoyen heim. In Susa machten die Einwohner einen Anschlag auf sein Leben, sie wollten ihn im Bette ermorden. Aber die Verschwörung ward dem Kaiser verraten; da legte sich ein treuer Ritter, Hartmann von Siebeneichen, der dem Kaiser ähnlich sah, in des Kaisers Bett, während dieser selbst in einer Verkleidung entkam. Als die Verschworenen die Täuschung erkannten, ehrten sie die edle Gesinnung des Ritters dadurch, daß sie ihm das Leben schenkten. Heinrich der Löwe hatte an den letzten Kämpfen des Kaisers in Italien keinen Anteil mehr genommen; nur zweimal war er auf kurze Zeit wieder in Italien gewesen. Noch immer beschäftigte ihn besonders seine Herrschaft im Wendenlande. Um Lübecks Handel zu fördern, bekämpfte er im Verein mit dem Dänenkönige die wendischen Seeräuber auf der Ostsee. Als er 1159 des Kaisers Gemahlin Beatrix ins Lager vor Crema begleiten mußte, erhoben sich die Wenden unter ihrem Fürsten Riftot (S. 157). Aber gleich nach Cremas Fall kehrte Heinrich zurück; Niklot fiel, und seine Festen wurden mit deutschen Rittern besetzt. Erst jetzt konnte auch das dritte wendische Bistum, Mecklenburg, eingerichtet werden: alle drei Bischöfe, von Oldenburg, Ratzeburg und Mecklenburg, wurden von Heinrich belehnt, der Bischofssitz ward von Oldenburg nach Lübeck verlegt. Noch einen gefährlichen Aufstand, in welchem auch der um die Unterwerfung der Wenden so verdiente Adolf von Holstein fiel (1164), mußte Heinrich unterdrücken: aus allen Kämpfen ging er als Sieger hervor. Er herrschte über zwei große Herzogtümer; in Holstein, Mecklenburg und einem Teile Pommerns gebot er wie ein unbeschränkter Herr, und seine Allode erstreckten sich in fast ununterbrochener Folge von der Elbe bis zu Weser und von der Seve (bei Harburg) bis zur Werra. In seinem Stolze soll er einst gesagt haben: „Von der Elbe bis an den Rhein, vom Harz bis zur See ist mein!" Geistliche und weltliche Fürsten hatten von ihm zu leiden und grollten ihm deshalb, andere neideten ihm seine mächtige Stellung; aber alle unterdrückten ihre Abneigung, weil sie das innige Verhältnis zwischen ihm und dem Kaiser kannten. Als Barbarossa aber (1166) wieder in Italien war, kündigten ihm die Erzbischöfe von Bremen und Magdeburg, die Bischöfe von Hildesheim und Lübeck, Albrecht der Bär und viele andere Grafen und Herren die Fehde an. Aber Heinrich verzagte nicht; vor feinem Schlöffe in Braunschweig ließ er als Sinnbild seiner Unerschrockenheit einen ehernen Löwen aufstellen. Nun entbrannte ein erbitterter Kamps; Heinrich schlug nach und nach alle feine Feinde zu Boden und ging ohne Verlust aus der Fehde hervor, die der Kaiser (1168) durch seinen Machtspruch beendete. Der Löwe stand damals aus dem Gipfel seiner Macht; er selber verheiratete sich in zweiter Ehe mit Mathilde, der Tochter des Königs von England, während seine Tochter, die jugendliche Witwe des Schwabenherzogs Friedrich, die Schwiegertochter Konrads Iii., dem Kronprinzen von Dänemark die Hand reichte. Dazu starb noch um diese Zeit sein größter Gegner, Albrecht der Bär. Die Slavenfürsten gaben ihren Widerstand ans und Hosfmeyer und Hering, Handbuch. 2. Teil. ,,

4. Teil 2 - S. 10

1887 - Hannover : Helwing
darüber und stellten an seinen vier Enden Zwerge als Träger darunter: Auftri, Westri, Sudri, Nordri. Dann setzten die Gnädigen aus Funken, welche von Muspelheim herflogen, liebliche Sterne an den Himmel und schrieben einem jeden seinen bestimmten Gang vor. Auch bildeten sie den goldenen Sonnenwagen und schirrten die feurigen Hengste Arwaker (Frühwach) und Alswider (Allgeschwind) davor, die von einem holden Mädchen, Sol, an goldenem Halfter geführt wurden. So wurden Tag und Nacht. Auch der Mond erhielt einen Leiter in dem schönen Knaben Marti, der für den regelmäßigen Wechsel von Neu- und Vollmond sorgen mußte. Das Gehirn des Riesen schleuderten die Äsen in die Lust und bildeten daraus die Wolken. Das Meer ward kreisrund um die Erde gelegt, an den Küsten desselben wurden den Riesen ihre Wohnsitze angewiesen. In der Mitte der Erde bauten die Äsen eine weite Burg Midgard, für das Geschlecht der Menschen, die noch im Schoße der Erde schliefen. Zum Schutze gegen die Riesen umzäunten sie die Burg mit des Riesen Brauen. Aus den Haaren desselben machten sie Bäume. In $mtrs Fleisch kroch allerlei Getier, Maden. Aus ihnen schufen die Äsen die Zwerge, denen sie die Kunde von allerlei Erz und Gestein verliehen und die Kunst, das Erz zu formen. Einst fanden die Äsen am Meeresgestade zwei Baumstämme, einen Eschen- und einen Erlenstamm; aus jenem schufen sie den Mann (Ask), aus diesem die Frau (Embla). Odin gab ihnen Seele und Leben, Wili Verstand und Bewegung, We blühendes Antlitz und Rede. Aus der Erde herrschte ewiger Frühling. Hoch über der Erde lag die Götterburg Asgard; dort wohnten die Äsen harmlos und schuldlos und „warfen im Hofe heiter mit Würfeln." Auf der siebenfarbigen Brücke Bifröst konnten sie zur Wohnung der Menschen herniedersteigen. Das ganze Weltgebäude wird unter dem Bilde der Esche A g g d r a si l dargestellt; ihr Gipfel ragt hoch über die Wohnung der Götter empor, und ihre Zweige beschatten die ganze Welt. Drei Wurzeln halten den mächtigen Baum: die eine ragt bis zu den Wohnungen der Menschen, die andere zu den Frostriesen, wo einst Ginnungagap war, und die dritte steht über Niflheim. Auf den Zweigen des Baumes weidete die Ziege Heidrun, von deren Milch die Helden in Walhalla sich nährten. An der ersten Wurzel befindet sich Urds Brunnen, nach einer der drei Nomen, Gegenwart (Urd), Vergangenheit und Zukunft, so genannt, welche bei dem Brunnen wohnen' und mit seinem Wasser die Esche begießen, damit sie nicht faule oder dörre. Bei der zweiten Wurzel ist Mimirs Quelle, ein Brunnen der Weisheit. Der Eigentümer desselben ist voller Weisheit, weil er täglich aus demselben trinkt; als einst Wodan einen Trunk aus dem Brunnen verlangte, erhielt er denselben erst, nachdem er dem Riesen ein Auge dafür gegeben hatte. Bei der dritten Wurzel lag der Brunnen Hwer'gelmir, aus' welchem sich die urweltlichen Ströme ergossen, und an dieser nagte der scheußliche Drache Nidhöggr. b. Götter und Göttinnen. Die Germanen haben wahrscheinlich ursprünglich nur einen Gott verehrt (I. 5). Die Vielheit der Götter entstand vielleicht aus dem verbundenen Gottesdienste verschiedener

5. Teil 2 - S. 221

1887 - Hannover : Helwing
Maximilian I. 221 überwältigt. Im Westen hatte Karl der Kühne, Herzog von Burgund', Elsaß und Lothringen an sich gerissen; er griff auch die Schweizer an, fand aber im Kampfe mit ihnen seinen Tod. Seine Tochter Maria war mit des Kaisers Sohne Maximilian vermählt; dieser rettete von dem burgundischen Erbe die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund, während das eigentliche Burgund (die Bourgogne) an Frankreich kam. b. Maximilians Persönlichkeit und auswärtige Beziehungen. Maximilian, Friedrichs Iii. Sohn und Nachfolger, war von wahrhaft königlichem Anstande und befaß eine unglaubliche Körperkraft. Er war freundlich und geistreich, in Künsten und Wissenschaften wohl erfahren, und redete fast alle damals in Europa übliche» Sprachen. In allen ritterlichen Künsten war er Meister; daneben verstand er aber auch die Kunst, Harnische zu schmieden und Geschütze zu bohren und ist oft mit dem Speer auf der Schulter vor seinen Landesknechten hergezogen. Seinen Mut bewies Maximilian bei jeder Gelegenheit: auf der Jagd, im Turniere (Reichstag zu Worms) und auf dem Schlachtfelde. Eine seiner liebsten Beschäftigungen war die Gemsenjagd, weil sie die gefährlichste ist. Da verkletterte er sich oft so, daß ihm niemand mehr zu folgen vermochte: ja, einmal konnte er nicht wieder zurückfinden und hätte verhungern müssen, wenn nicht zur rechten Zeit Bergleute herbeigeeilt wären. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nicht glücklich f er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen; auch unterstützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur 0egen die Türken hatte er einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu bringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; bagegen mußte er bulben, daß die seit dem Untergänge der Hohenstaufen zu Republiken geworbenen norditalienischenstadte von Franzosen und Spaniern besetzt würden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter die Botmäßigkeii des Reiches zu bringen, schlug fehl. Glücklich war er borin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp vermählte er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferbinanb von Aragonien und der Königin Isabella von Kastilien (S. 230). Aus biefer Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferbinanb. Karl vereinigte später Aragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist berselbe, welcher als deutscher Kaiser 1521 den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. c. Maximilians Sorge für Ruhe und Ordnung im Innern. Für die inneren Zustände Deutschlands war Maximilians Regierung von großem Segen. Schon oft war für eine Reihe von Jahren ein allgemeiner Landfrieden angeordnet: auf dem ersten Reichstage Maximilians, zu Worms, wurde der Landfrieden für ewige 1495 Zeiten festgesetzt. Jede Selbsthülfe war damit verboten, also das seit

6. Teil 3 - S. 32

1889 - Hannover : Helwing
32 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Aufopferung ; auch sie begleitete ihn auf seinen Reisen und Kriegszügen. Ebenso bemühte auch sie sich um die Verbesserung des Landes; sie legte zu Berlin die nach ihr benannte Dorotheenstadt an und Pflanzte mit eigener Hand den ersten Baum zu der herrlichen Straße „Unter den Linden." Aber trotzdem erwarb sich die Kurfürstin weder die Liebe des Volkes, noch die ihrer Stiefkinder. Sie war in ihrem äußeren Erscheinen herrisch und kalt und dabei als geizig verschrieen; von vielen wurde es ihr auch sehr verdacht, daß sie trotz ihrer streng lutherischen Erziehung bei ihrer Vermählung zur reformierten Kirche übertrat. Die zweite Gemahlin beschenkte den Kurfürsten mit sieben Kindern, von denen ihn vier Söhne und zwei Töchter überlebten. Die Kurfürstin sah voraus, daß sie samt ihren Kindern nach dem Tode ihres bereits kränkelnden Gemahls der Gnade des Kurprinzen anheimgegeben sein würde, und bemühte sich deshalb, sich und ihre eigenen Kinder aus Kosten ihrer Stiefkinder sicher zu stellen. Das Volk behauptete sogar, wenn auch mit Unrecht, sie suche ihre Stiefsöhne aus dem Wege zu räumen, um ihren ältesten eigenen Sohn aus den Thron zu bringen. Dies Gerücht fand um so mehr Glauben, als der Kurprinz Karl Emil zu Straßburg, wohin er seinem Vater in den Krieg gegen Frankreich gefolgt war, ganz plötzlich starb. (1674.) Auch den nunmehrigen Kurprinzen Friedrich überfielen unmittelbar nach einer Mahlzeit, welche er bei der Kurfürstin eingenommen hatte, so heftige Schmerzen, daß er sein Ende nahe fürchtete. Er genas zwar; aber bald nachher starb seine Gemahlin ganz plötzlich und unter den seltsamsten Erscheinungen. Einige Jahre später wurde dem Prinzen Ludwig auf einem Balle bei seiner Stiefmutter von einer nahen Verwandten derselben eine besonders schöne Orange gereicht; er aß sie, klagte aber sofort über heftige Schmerzen und starb am nächsten Morgen. Wenn die Kurfürstin an diesen Todesfällen auch durchaus unschuldig war, so ist sie doch von dem Vorwurfe nicht freizusprechen, daß sie ihre eigenen Kinder zu begünstigen suchte auf Kosten ihrer Stiefkinder, des Landes und des Kurhauses. Sie wußte den Kurfürsten zu bewegen, sein bereits früher abgefaßtes Testament, nach welchem die Kurlande ungeteilt auf den Kurprinzen übergehen sollten, umzustoßen und ein neues aufzusetzen, in welchem auch dem Prinzen Ludwig , der damals noch lebte, und den Söhnen zweiter Ehe als regierenden Fürsten einzelne Landesteile, wie Minden, Ravensberg rc. bestimmt wurden. Damit verstieß der Kurfürst nicht nur gegen das Reichsgefetz der goldenen Bulle und gegen das hohenzollernsche Hausgesetz von 1473 (Ii. 219), sondern er zerstörte auch, was er selbst mit so vieler Kraft und Ausdauer aufgerichtet hatte. Er hatte diesen Schritt damit entschuldigt, daß er seinen Söhnen genügende Einkünfte sichern wolle, damit sie nicht aus Mangel gezwungen würden, gegen große Geldspenden sich in den Schoß der katholischen Kirche zu flüchten. Der Kurprinz und Prinz Ludwig hatten bisher die von ihrer Stiefmutter wiederholt nachgesuchte Einwilligung in eine Teilung des Landes hartnäckig zurückgewiesen; jejjt hatte Dorothea vorläufig ihr Ziel erreicht. Sie sandte das verhängnisvolle Testament sofort an den Kaiser, damit der es bestätige und ausführe. Dies war um dieselbe Zeit, als der große Kurfürst mit dem Kaiser ein Bündnis

7. Teil 3 - S. 24

1889 - Hannover : Helwing
24 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. lässest du deinen Diener in Frieden fahren!" So ging dem deutschen Reiche eine der wichtigsten Städte, die „Hauptpforte'des Rheins", verloren, von der Karl V. einst gesagt hatte: „Wenn Wien und Straßburg gleichzeitig bedroht wären, so würde ich zunächst dieses retten!" Kaiser Leopold aber that nichts, diese herrliche Stadt zurückzugewinnen; aus dem Reichstage in Regensburg stritten sich die kurfürstlichen und fürstlichen Gesandten darüber, ob erstere auf purpurnem, letztere auf grauem Sammet sitzen, wer mit goldenen und wer mit silbernen Gabeln und Messern speisen dürfe, ob der Protest gegen die Wegnahme Straßburgs in deutscher, französischer oder lateinischer Sprache abgefaßt werden solle. Zuletzt schloß man mit Ludwig einen zwanzigjährigen Waffenstillstand, ohne daß ein Krieg gewesen war. Seitdem hat das herrliche Straßburger Münster, ein Meisterwerk gotischer Baukunst, fast zweihundert Jahre lang wie eine ernste Mahnung zu uns herübergeschaut, bis es endlich in unsern Tagen wieder deutsch geworden ist. g- Krieg gegen die Türken. Während Ludwig Xiv. Deutschlands Westen beunruhigte, stachelte er die Türken auf, von Osten her Einfälle zu machen (Ii. 55 u. 220). Die Kämpfe an der Südostgrenze des Reiches hatten während des 17. Jahrhunderts kaum geruht. Als 1663 ein großes türkisches Heer gegen Ungarn und Östreich heranzog, eilten dem Kaiser nicht nur aus Deutschland, sondern fast aus der ganzen Christenheit, auch vom Papste und von Ludwig Xiv. Truppen zur Hilfe, und mit ihnen errang der kaiserliche Feldherr Montecuculi bei 1664 St. Gotthard an der Raab einen glänzenden Sieg, wodurch der Kaiser indes nur einen zwanzigjährigen Waffenstillstand erlangte. Als aber Kaiser Leopold eine entdeckte Verschwörung der vornehmsten ungarischen Adeligen als Vorwand benutzte, um die Adeligen ihrer großen Vorrechte zu berauben und den evangelischen Glauben in Ungarn ganz auszurotten, als er viele ungarische Adelige auf dem Blutgerüste sterben und Hunderte von evangelischen Geistlichen auf die Galeeren bringen ließ, brach in Ungarn eine allgemeine Empörung aus. Das Haupt derselben, Emerich Tököly, stützte sich auf die Türken, die unter Kara 1683 Mustttpha mit einem Heere von 230000 Mann gegen Wien vorrückten. Der kaiserliche Feldherr, Herzog Karl von Lothringen, war zu schwach, sich diesem großen Heere entgegenzustellen. Der Kaiser verließ kleinmütig seine Hauptstadt, ging nach Passau und erließ einen Hilfe- und Mahnruf an alle Reichsfürsten. Der große Kurfürst war auch zur Hilfeleistung bereit, er wollte sein Heer schon Über Schlesien nach Wien senden; da verzichtete der Kaiser auf Brandenburgs Hilfe, aus Furcht, der Kurfürst möchte diese Gelegenheit benutzen, sich Schlesien anzueignen, und wandte sich um Hilfe an Polen. Obwohl Wien nur schlecht befestigt war, hielt es sich unter dem Kommandanten Rüdiger v o n S ta h r e m b e r g doch dem ungeheuren Heere gegenüber acht Wochen lang; Bürger und Studenten wetteiferten mit den Soldaten in Heldenmut, und der in der Belagerung ungeschickte Feind richtete an den Festungswerken nur geringen Schaven an, obwohl ihm von Paris aus eine genaue Zeichnung derselben übersandt war. Endlich nach sechzigtägigem Harren erschienen der Polenkönig Johann Sobiesky, Karl

8. Illustriertes Realienbuch - S. 43

1902 - Leipzig : Hofmann
Iii 43 — und Höhlen. Die zahmen Kaninchen werden in Ställen gehalten und sind verschiedenfarbig. Ein possierliches Nagetier ist das schwanzlose Meer- schweinchen mit weiß, schwarz und gelb geflecktem Pelze und hufähnlichen Nägeln. Das Stachelschwein in Erdhöhlen Südeuropas und Afrikas hat oben lange Stacheln, die es sträuben und mit denen es raffeln kann. 48. Der Hamster. 1. Der Hamster ist ein Nagetier und das diebische Kornferkel unserer Felder. — 2. Er wird etwa eine gute Spanne lang, hat einen braunen, unten schwärzlichen Pelz und vorn 3 weiße Flecken. Die kurzen Beine find kräftig, der Schwanz ist kurz. Im Maul hat er weite Backentaschen. — 3. Er grübt fick) künstliche Erdwohnungen in Getreidefeldern. — 4. In die Kammern derselben schleppt er allerlei Getreidearten, bis V2 Ctr. — 5. Dadurch schadet er sehr. Hamsterjäger graben ihn im Herbste aus und nehmen ihm die Früchte seines Diebes- fleißes. — 6. Er ist ein zänkisches Tier, f lebt getrennt von dem Weibchen und jagt pdw die jungen Hämsterlein bald aus dem Hause. — Im Zorn faucht er und springt Mv nn Stöcken der Menschen in die Höhe. 46. Hamster (% nat. Größe). Die Ähren biegt er um, schneidet sie mit den Zähnen ab, drischt sie mit den Pfoten aus und schiebt die Körner in die Backentaschen. Wird er verfolgt, so sucht er flink die Körner mit den Pfoten nus den Backentaschen zu streichen. Im Winter hält er einen Winterschlaf. Er ist ein Bild des Geizes und der Bosheit. Fragen und Aufgaben: Wie wird der Ackerboden zubereitet? Wie folgen die Feld- arbeiten im Laufe des Jahres? Entwickelungsgeschichte der einzelnen Kulturpflanzen! Wie greifen Tier- und Pflanzenleben auf dem Felde in einander? Wie werden die einzelnen Feinde der Felder bekämpft? Welche Bedeutung haben die Futterkräuter für den Landbau? Warum gedeihen manche Pflanzen nur auf diesem oder jenem Boden? Wozu dient das Gipsen des Klees und das Mergeln des kalten Bodens? Naturlehre: Die Elektrizität und das Gewitter (8 28). Ernährung und Wachstum der Pflanzen. (Organische Chemie § 8.) V. Der Teich. (Im August; Beobachtungen allmonatlich.) Der Teich (warum Feuerteich?) ist umsäumt von Erlen- und Weiden- aebüsch, mannshohem Rohrschilf mit bräunlichen Rispen, Igelkolben mit stacheligen Blütenkugeln, Weidenröschen mit roten Blütenähren und gelben Schwertlilien. Alle diese Gewächse brauchen viel Wasser. Auf benachbarten thonigen Ackern und Wiesen erscheint als erster Frühlingsbote das gelbe, später wollige Köpfchen des Huflattichs. In einer stillen Ecke breiten weiße See- rosen und gelbe Nixenblumen ihre herzförmigen Blätter auf dem Wasser aus. Ganze Flächen sind mit grünen Meerlinsen bedeckt, die ihre Wurzel- silben, ms Wasser bis auf den Grund senken. Uber dem Wasser schweben wie ein graues Netz die Stechmücken, und durch die Uferaewächse schwirren die metallglänzenden Libellen oder Wasser- jungfern. Von beiden entwickelt sich d>e Brut im Schlamme des Wassers. In das flache Wasser watet die Bachstelze und fischt allerlei Ungeziefer. Über die blanke Wasserfläche fliegt die Schwalbe, fängt Insekten und badet im Fluge. Auf dem Wasser schwimmen Schwan, Gans und Ente. Sie tauchen in Wasser und Schlamm und fischen da ihre Nahrung. Im Wasser leben die trägen, fetten Karpfen, die räuberischen grauen Hechte, die schlangenartigen Aale, Blutegel, Wasserkäfer, Frösche,

9. Illustriertes Realienbuch - S. 28

1902 - Leipzig : Hofmann
28 Iii Iii. Aas Wiejenlhal. (Im Juni.) Das Wiesenthal ist von sanften Höhen begrenzt. Ein Bach läuft hindurch. Auf emer Seite nähert sich der Wald, auf der andern breiten sich Wiesen aus. Am Ufer stehen Weiden, Erlen und Pappeln. Die Weiden haben schwanke, zähe Zweige und schmale Blätter und befestigen mit ihrem Wurzelgeflecht die Ufer. Die Erlen haben eine dunkle Rinde und schwarzgrünes Laub, die Pappeln eine helle Schale und anliegende Äste. Alle drei tragen im Frühling Blütenkätzchen. An einem hohlen Weidenbaume setze ich mich nieder, um das Naturleben unter, über und neben mir zu belauschen. Unter mir ist das Wasser. Ein entwurzelter Weidenbaum liegt quer und staut das Wasser. In seinem Gezweig hängt ein totes Kätzchen. Ein handlanger, grüngrauer Krebs mit 10 Beinen kommt langsam aus einem Uferloch, faßt das Aas mit den Scheren und zerrt es fort. Auf dem Kiesgrunde sehe ich helle und dunkle Quarzkörner. Sie haben sich unter einander rund und glatt gescheuert. Unter einem glatten Steine hervor kommt eine Forelle. Sie ist silberfarbig und hat rote Punkte in blauen Ringen. Jetzt steht sie im Wasser und lauert auf Beute. Über dem Wasser spielen Mücken pnd Fliegen. Wie ein Pfeil schnellt sie danach und erhascht eine. Da fährt aus einem Üferloch die braune, marder- ähnlichefischotter, erhascht und frißt die Forelle. Auch der Krebs wird ihre Beute. Sie ist fuchsgroß, der Kopf platt, die Schnauze spitz, die Zehen durch Schwimmhäute verbunden, der Pelz glänzend und wasserdicht. Sie lebt in unterirdischen Höhlen am Wasser, schwimmt und taucht wie eine Ente und ist schwer zu fangen oder zu schießen. (Wie ist sie für ihr Leben ausgerüstet?) In dem flachen, lauen Wasser auf einer Sandbank spielen junge Fischlein, die aus Rogeneiern geschlüpft sind. Die fingerlangen S t i ch l i n g e mit 3 Stacheln auf dem Rücken suchen im Schlamme, die grünlichen Schmerlen mit 6 Bart- fäden unter Wurzeln ihren Aufenthaltsort. Im Sonnenscheine spielen die rot befloßten Weißfische, die, wenn sie ihren Körper ein wenig seitlich neigen, das eigentümliche Blitzen im Wasser verursachen. An einem toten Uferarme blühen viele blaue Vergißmeinnicht und ein giftiger Wasserschierling mit weißer Schirmblüte. Am Wasser schnellen die schwärzlichen Kaulquappen mit dicken Köpfen und zappeligen Ruderschwänzen umher. Sie sind aus Froschlaich geschlüpft und werden zu Fröschen. Neben mir windet sich aus dem aufquellenden Wiesenboden angstvoll ein Regenwurm, hinter dem ein Maulwurf her ist. Der goldgrüne Goldschmied, ein Laufkäfer, packt ihn und ringt mit ihm. Der Wurm rollt ins Wasser, da hascht ihn ein Fisch. Der Käfer rettet sich an einem Grashalm ans Üfer, da packt ihn eine Elster, die auf der Pappel ihr Nest hat. Vielerlei Gräser bilden den Wiesenteppich. Ihre hohlen Halme mit Knoten tragen entweder Ähren oder Walren oder Rispen. Danach unterscheidet man Ähren-, Fuchsschwanz- und Rispengräser. Zu den ersteren gehören das Ruchgras, das dem Heu seinen Wohlgeruch giebt, das Perl- und Knäul- gras; zu den zweiten der große und kleine Fuchsschwanz, der letztere hat einen geknieten Halm; zu den dritten das Hrrsengras und die Schmiele. Farbige Blumen bilden die bunte Stickerei des Wiesenteppichs. Gelb blühen Löwenzahn und Hahnenfuß, rot das breitblätterige und gefleckte Knaben- kraut, blaßrot das Wiesenschaumkraut mit seinen Schaumflöckchen, weiß der Kümmel. Zwischen den 3 fetten Blättern der Herbstzeitlose wächst der dreifältige Fruchtsack, und auf den fleischigen Stengeln der Sumpfdotter- blume entwickeln sich aus goldgelben Blüten gehörnte Samenkapseln. In einer Moorwiese ist ein Torfstich zur Gewinnung von Brennstoff aus verfilzten Pflanzenfasern angelegt. Hier wachsen Riedgräser, die markige Halme ohne Knoten haben und saures Gras geben, und Schachtelhalme. Große Binsenbüsche mit seitlichen, bräunlichen Blüten stehen hier. Kinder flechten daraus Binsenkörbchen. In einem Binsenbusch hat ein Kiebitz sein Nest. Seine Eier sind als Leckerbissen berühmt. Ein Fuchs schleicht sich vom

10. Teil 1 - S. 208

1908 - Hannover : Helwing
208 Filzmütze.) Auf Sumpfebenen und in schattigen Bergwaldungen wächst dies größte unserer Moose in dichten Polstern. Der Stengel trägt keine Äste, sondern an seinem oberen Teile grüne Blätter und darunter braune Haare, die der Pflanze als Wurzel dienen. Auf dem Stengel sitzt eine 4-seitige Kapsel, die im Jugendzustande von einer filzigen Mütze geschützt wird. Bei der Reife fällt die Mütze ab, und von der Kapsel löst sich ein Deckel los. Damit aber die Sporen nicht alle auf einmal ausgestreut werden, ist der Rand der Kapsel mit Zähnen besetzt und durch eine Haut verschlossen. Die Sporen können daher nur zwischen den Zahnlücken durch. — 3. Bedeutung der Moose für den Haushalt der Natur, a) Die Moose bilden auf unfruchtbarem Sand- und Steinboden mit den Flechten die erste Humusschicht, in der dann andere Pflanzen wachsen können, d) Die Moose halten den Boden lange feucht, das kommt den Bäumen, Sträuchern usw. zu gute, e) Sie helfen die Bewässerung der Erde regeln. Moosbewachsene Felsen hindern den schnellen Sturz des Regenwassers, halten es fest und bewirken, daß es langsam in die Risse und Spalten des Gesteins eindringt und diese erweitert. Moosreiche Waldgegenden, Wiesen und Bergrücken bilden die unerschöpflichen Wasserkammern vieler Flüsse. 4) Die Moose liefern den Tieren keine Nahrungsstoffe; aber den größeren Tieren bieten sie ein weiches Lager; Scharen von kleinen Tieren finden in ihnen ein Versteck gegen ihre Feinde und Schutz gegen Sonnenbrand und Winterkälte. I. Lege ein Moospolster ans eine geneigte Fläche und tröpfele Wasser darauf! — 3. Vergleiche Moos von feuchten und trockenen Steilen! — 3. Suche im Herbste oder Frühlinge im Moose Insekten und deren Larven und Puppen, Spinnen- eier usw.! — 4. Wie wird das Moos benutzt? — 5. Warum kann mau von einem Moosteppich des Waldes sprechen? 8 152. 'Hm Teiche. Der Teich ist rings von einem Schilf- dickicht umgeben, aus welchem die Rohrkolben sich emporheben und die gelben Blüten der Schwertlilie hervorleuchten. Am feuchten Ufer- rande finden wir die lilafarbene Minze und das blaue Vergißmein- nicht. Das Wasser ist dicht von der grünen Wasserlinse und den großen Blättern der Teichrose bedeckt. Die Blätter des weißblühenden Wasserhahnenfußes sind teils untergetaucht, teils schwimmen sie auf der Oberfläche. Auch Hornblatt und Wasserpest haben unter- getauchte Blätter. Über dem Teiche spielen Mückenschwärme und schwirren schimmernde Libellen. Frösche springen bei unserm Nahen ins Wasser. Egel, Kaulquappen und Molche schlängeln sich durch das Wasser. Teich muscheln, Schnecken und mancherlei anderes kleine Getier ziehen wir in unserem Netze oder mit einem Schöpfgefäße herauf. Vielleicht gelingt es uns auch, eine Ringelnatter in der Nähe des Teiches zu entdecken oder mit Semmelbrocken kleinere Fische ans Ufer zu locken. Als alte Bekannte begrüßen wir Storch und Schwalbe, die hier reichlich Nahrung finden. Der Fischreiher lauert
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