Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
137
1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen
gleichfalls zugethan. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem
schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) wurde die religiöse Spannung
größer und es entstand ein protestantisches Bündnis (Union) und ein
katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten Majestäts-
brief den 3 Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte
in Böhmen Religionsfreiheit. Der schwache Matthias (1612—1619)
war den Protestanten feindlich.
§ 64. Der dreißigjährige Krieg, u) Veranlassung.
Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken dauerte
noch immer fort. Als Kaiser Matthias den streng katholischen,
jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte
und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder-
reißung einer anderen, beide in Gebieten geistlicher Stände in
Böhmen gelegen, nach der Meinung der Protestanten den Majestäts-
brief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statthalter,
wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei welchem die kaiserlichen Räte aus dem Fenster geworfen
wurden. — b) Hergang:
1. Der böhmisch-pfälzische Krieg (1618—24). — Ferdi-
nand Ii. (1619—1637) war Kaiser geworden. Die Böhmen
wollten ihn nicht als König haben und wählten das Haupt der
Union, Friedrich von der Pfalz. Dieser wurde aber in der
Schlacht am weißen Berge (von kaiserlichen Truppen und dem
ligistischen Heere unter Tillp) geschlagen und mußte fliehen;
Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus ausgerottet.
Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern (Christian
von Branschweig und Ernst von Mansfeld) Hülfe, diese
wurden aber in der Pfalz von Tillp geschlagen, und das Kur-
fürstentum Pfalz kam an Bayern.
2. Der niederländisch-dänische Krieg (1624—30).
— Als Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld
erst in die Niederlande und dann in Niederdeutschland einfielen,
teils um die Katholiken zu schädigen, teils um ihre Truppen
zu ernähren, rückte Tillp nach Westfalen und schlug Christian
daselbst. Bald nachher starb dieser. Als Tillp nun Norddeutsch-
land bedrohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark,
als Kriegsoberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber
von Tillp bei Lutter am Barenberge (im Braunschweigischen,
nordwestlich vom Harze) geschlagen. (1626). Albrecht von
Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über ein von ihm
selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der Dessauer Brücke
(1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo Mansfeld starb.
Tillp (ligistisches Heer) und Wallenstein (kaiserliches Heer) eroberten
Holstein, Wallenstein dann Schleswig und Zütland. Letzterer
verjagte die mecklenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber
Stralsund widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur).
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von_Branschweig Ernst_von_Mansfeld)_Hülfe Ernst Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Albrecht_von
Wallenstein Albrecht
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
Regionen (OPAC): Hannover
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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berufen. Damit war das Kurfürstentum aber keineswegs eine Provinz
von England geworden, sondern es behielt seine eigene Regierung, seine
eigenen Finanzen, sein eigenes Heer. Georg I. blieb stets seinen deutschen
Kurstaaten mit väterlicher Huld zugethau; zu wiederholten Malen besuchte
er Hannover, und als er wieder sich dorthin begeben wollte, ereilte ihn
zu Osnabrück 1727 der Tod. Ihm folgte fein Sohn Georg Ii.
(1727-1760).
8. Hannover während des siebenjährigen Krieges und der
französischen Fremdherrschaft.
1. Während der Regierung Georgs Ii. brach der siebenjährige Krieg
aus (1756 — 1763), in welchem Preußen gegen Österreich und deffen
Verbündete, zu denen zeitweise auch Frankreich gehörte, kämpfte. Da
auch England zu der Zeit mit Frankreich im Kriege lag, so verbündete
sich Georg Ii. mit Friedrich d. Gr. gegen den gemeinsamen Feind.
In Folge dessen machten die Franzosen sofort Miene, Hannover zu über-
fallen. Schnell rüstete Georg Ii. ein deutsches Heer von 40 000 Mann,
unter denen 18 000 Mann Hannoveraner waren, und stellte seinen zweiten
Sohn, den Herzog von Cumberland, an die Spitze desselben. Am
26. Juli 1757 kam es bei Hastenbeck unweit Hameln zur Schlacht,
in welcher die Franzosen in Folge eines Fehlers des Anführers wider
ihr Vermuten den Sieg davontrugen, den die Hannoveraner schon in
Händen hatten. Nun stellte Georg an die Spitze des Heeres den Herzog
Ferdinand von Braunschweig. Gar bald gelang es diesem aus-
gezeichneten Feldherrn, die Franzosen über den Rhein zu jageu. Aber
auch dort gönnte Ferdinand ihnen keine Rast; noch im Jahre 1758
brachte er ihnen bei Krefeld eine gänzliche Niederlage bei. Im folgenden
Jahre drangen die Franzosen zwar wieder in Südhannover ein, doch am
1. August 1759 schlug Ferdinand bei Minden das feindliche Heer wieder
gänzlich in die Flucht. Trotzdem brachen die Franzofen noch mehrere
Male mordend und plündernd in Südhannover ein, bis am 15. Februar
1763 Frieden geschlossen wurde.
2. Georg Ii. hatte den Friedensschluß des siebenjährigen Krieges
nicht mehr erlebt; er war schon 1760 gestorben. Ihm folgte sein
Enkel Georg Wilhelm Friedrich, als König von England
Georg Iii. (1760 — 1820). Georg Iii. nahm an den Kämpfen, welche
die Republik Frankreich am Ende des vorigen Jahrhunderts über Europa
heraufbeschwor, thätigen Anteil. Mit großem Ruhme kämpften die
hannoverschen Regimenter in Belgien und am Rhein; die hartnäckige
Verteidigung von Menin im April 1794 unter dem General
von Hammerstein ist eine der glänzendsten Waffenthaten dieser an
denkwürdigen Kriegsereignissen so reichen Zeit. Im folgenden Jahre
trat Hannover dem von Preußen mit Frankreich abgeschlossenen Separat-
frieden von Basel bei.
Acht Jahre lang hatte Hannover nun Ruhe vor den Franzosen.
Als aber im Jahre 1803 der Krieg zwischen Frankreich und England
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Extrahierte Ortsnamen: England Hannover Georgs Frankreich England Frankreich Hannover Rhein Krefeld Südhannover Südhannover England Frankreich Europa Belgien Rhein Frankreich Basel Frankreich
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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sich einen eigenen König. Das war der Kurfürst Friedrich
von der Pfa lz, das Haupt der Union. Er nahm die böhmische
Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser war auf seiner
Heimfahrt nach Wien bei dem Herzoge Maximilian von Bayern
eingekehrt und hatte dessen Hülfe gewonnen. Maximilian war
das Haupt eines katholischen Fürstenbundes (der "Liga). Er
sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen.
Am weißen Berge vor Prag kam es zur Schlacht, und die
Böhmen wurden gänzlich geschlagen (1620). Der König Friedrich
floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele der prote-
stantischen Häupter der Böhmen hinrichten, und die katholische
Kirche wurde in ganz Böhmen mit Gewalt wieder hergestellt. —
Aber der Feldherr des flüchtigen Böhmenkönigs, Ernst von
Mansfeld, führte den Krieg in Süddeutschland weiter. In
Norddeutschland dagegen trat Christian von Braunschweig
für die Protestanten auf. Der Feldherr der Liga, Tilly, besiegte
beide nacheinander. Zum Danke für seine Hülfe wurde Maximilian
von Bayern Kurfürst.
Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—1629) bildet den
zweiten Abschnitt des 30jährigen Krieges. Ernst von Mansseld und Christian
von Braunschweig hatten neue Kriegerscharen geworben und brandschatzten im
nordwestlichen Deutschland. Tilly zog nun nach Westfalen und besiegte
Christian bei Stadtlohn im Bistume Münster. Dann besetzte er Westfalen
und Niedersachsen. Die Protestanten fürchteten das Schicksal Böhmens und
erwählten den König Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten und
vereinigten ihre Streitmacht mit der seinigen. Während dieser Zeit aber war
ein kaiserliches Heer unter Wallen st ein auf den Kriegsschauplatz getreten.
Wallenstein schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau. Auf der Flucht ereilte
letzteren der Tod. Unterdes hatte Tilly den König Christian von Dänemark
bei Lutter am Barenberge besiegt und in fein Land zurückgetrieben (1626).
Wallenstein eroberte Mecklenburg und Pommern, aber das feste Stralsund
konnte er nicht überwinden, trotzdem er geschworen hatte: „Und wenn die
Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie doch herunter!"
— Der Kaiser schloß endlich Frieden mit dem Dänenkönige und kam nun mit
seinem Plane gegen das besiegte Deutschland heraus. Er erließ ein Gesetz
(Edikt), welches befahl, daß alle seit dem Paffauer Vertrage eingezogenen
Klöster und geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten, die
alten katholischen Bistümer sollten wieder hergestellt und mit katholischen
Kirchenfürsten besetzt werden. Alle katholischen Landesherren aber sollten das
Recht haben, ihre protestantischen Unterthanen wieder katholisch zu machen
(dieses Gesetz heißt das Restitutionsedikt [1629]). Jetzt zogen kaiserliche Beamte
durch Deutschland, welche mit Hülse der wilden Söldnerscharen Tillys und
Wallcnsteins das Edikt ausführen sollten. Der Kaiser hielt 1630 einen
Reichstag zu Regensburg und setzte hier den Wallenstein ab, weil er ebenso
gewaltthätig gegen Katholiken wie gegen Protestanten gehandelt hatte.
Der schwedische Krieg. König Gustav Adolf von
Schweden und sein Volk waren Protestanten. Sie wollten es
nicht dulden, daß ihre Glaubensbrüder in Deutschland mit Gewalt
wieder katholisch gemacht werden sollten. Dazu hatte der tapfere
Schwedenkönig den Plan gefaßt, sein Reich zu vergrößern. Vor
allem wollte er die Länder um die Ostsee herum besitzen. Des-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Maximilian_von_Bayern Maximilian Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Ernst_von
Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Tilly Maximilian
von_Bayern_Kurfürst Maximilian Ernst_von_Mansseld Ernst Christian
von_Braunschweig Tilly Christian Christian_Iv Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Christian_von_Dänemark Gustav_Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Prag Wien Norddeutschland Deutschland Westfalen Stadtlohn Westfalen Niedersachsen Dessau Pommern Deutschland Deutschland Tillys Schweden Deutschland
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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halb beschloß er den Krieg gegen den Kaiser. Mit einem kleinern
aber trefflich geübten und tapferen Heere landete Gustav Adolf
an Pommerns Küste (1630). Er nahm Stettin ein und ver-
langte von dem Kurfürsten von Brandenburg die Festung Spandau.
Die langen Verhandlungen hielten den König auf, und er konnte
der hart bedrängten Stadt Magdeburg keine Hülfe bringen. —
Magdeburg hatte sich nämlich geweigert, wieder katholisch zu werden.
Da hatte der Kaiser dem Tilly befohlen, sie mit Gewalt zu zwingen.
Lilly belagerte die feste Stadt, und ehe Gustav Adolf sie befreien
konnte, hatte Lilly sie erobert. Dabei war Magdeburg in Flammen
aufgegangen. Nun zog Tilly gegen den Kurfürsten von Sachsen.
Dieser rief Gustav Adolf um Hülfe an. Er kam und besiegte
Tilly bei Breitenfeld nahe bei Leipzig (1631). Tilly zog sich
nach Süddeutschland zurück. Gustav Adolf folgte ihm und schlug
ihn abermals am Lech. Hier wurde Tilly verwundet und starb
an der Wunde. Nun stand dem Schwedenkönige der Weg nach
Wien offen. Durch zwei Siege hatte er dem Kaiser fast ganz
Deutschland entrissen. — In seiner Not hatte Kaiser Ferdinand
bereits seinen alten Feldherrn Wallenstein flehentlich gebeten, ihm
ein Heer zu werben. Nach langem Weigern hatte Wallenstein die
Bitte erfüllt. Ehe er aber den Oberbefehl übernahm, hatte er
den Kaiser gezwungen, ihm zum Lohne ein Land zu versprechen
und ihn im übrigen schalten und walten zu lassen, wie er wolle.
Gustav Adolf zog Wallenstein entgegen und traf ihn bei Lützen
unweit von Leipzig. In blutiger Schlacht errang das schwedische
Heer zwar den Sieg, aber im Kampfgewühle war König Gustav
Adolf gefallen (1632). Das war für die protestantische Sache
viel schlimmer als eine verlorene Schlacht.
Der Ausgang des Krieges. Nach dem Tode Gustav Adolfs führten
schwedische Generäle den Kampf gegen den Kaiser fort. Ihnen wollten die
protestantischen Fürsten sich nicht unterordnen. Dazu trat nun auch Frankreich
in den Kampf ein, um das linke Rheinufer zu gewinnen. So nahm der
grauenvolle Krieg immer größere Ausdehnung an. Wallenstein, des Kampfes
überdrüssig, verhandelte insgeheim mit Sachsen und Schweden, um den Kaiser
zum Frieden zu zwingen. Das wurde dem Kaiser verraten, und bald daraus wurde
Wallenstein in Eger ermordet (1634)* In demselben Jahre erlitt das schwedische
Heer unter den Generälen Bernhard von Weimar und Horn bei Nörd-
lingen in Bayern eine gänzliche Niederlage. Im folgenden Jahre schloß der
Kurfürst von Sachsen seinen Frieden mit dem Kaiser, der ihm und seinem
Lande Religionsfreiheit bewilligte. Andere deutsche Fürsten traten dem Frieden
bei. Der Kampf zwischen den Schweden und den Kaiserlichen aber wogte
noch länger als zehn Jahre in Deutschland hin und her, bis schließlich der
schwedische General Wrangel Bayern und der General Königsmark
Böhmen erobert hatte. Da endlich erscholl das kaum noch gekannte Wort
„Friede!" durch Deutschlands verwüsteten Gaue.
§ 77. Der westfälische Friede. — Zustand Deutsch-
lands nach dem Kriege. Kaiser Ferdinand Ii. war 1637 gestorben.
«Lein Nachfolger Ferdinand Iii. hatte gleich im Anfange seiner Negierung
begonnen, mit Schweden und Frankreich wegen des Friedens zu verhandeln.
Acht Jahre hatten die Verhandlungen gedauert, welche in Osnabrück und
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
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Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Bernhard_von_Weimar Königsmark Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Pommerns Stettin Brandenburg Magdeburg Magdeburg Magdeburg Sachsen Breitenfeld Leipzig Wien Deutschland Leipzig Frankreich Sachsen Schweden Eger Nörd- Bayern Sachsen Schweden Deutschland Deutschlands Frankreich Osnabrück