Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Erste Abteilung.
Geographie.
I. Die Heimat.
§ 1. Himmelsgegenden (Weltgegenden). 1. Horizont
ist die Linie, in welcher das Himmelsgewölbe mit der Erde zu-
sammenzustoßen scheint. Was jenseit dieser Kreislinie liegt, können
wir nicht mehr sehen (Gesichtskreis). — 2. Am Morgen erhebt
sich die Sonne über den Horizont, läuft des Tages am Himmels-
gewölbe her und senkt sich abends unter denselben. Die Gegend,
in der die Sonne aufgeht, heißt Osten oder Morgen, die,
in der sie untergeht, Westen oder Abend; wo die Sonne
mittags steht, ist Süden oder Mittag, und die Himmelsgegend,
welche Süden gegenüber liegt, heißt Norden oder Mitternacht.
Zwischen diesen Haupthimmelsgegenden liegen die Nebenhimmels-
gegenden: Nordost, Nordwest, Südost, Südwest. — Osten
oder Orient, Westen oder Occident. — Orientieren heißt,
sich nach den Himmelsgegenden zurechtfinden.
I. Beobachte, ob die Sonne (der Mond) immer an derselben Stelle
auf- und untergeht! Wann mehr nach Süden und wann mehr nach Norden?
— 2. Nenne Wohnhäuser, Ortschaften ec., die von deinem Standpunkte
aus nach Norden, Osten ec. liegen! — 3. Wenn du zur Rechten Norden
(Osten, Süden oder Westen) hast, welche Himmelsgegend hast du dann zur
Linken, vor dir, hinter dir? — 4. Welche Himmelsgegenden liegen sich
genau gegenüber? — 5. Mach einen Kreis, in dem alle Himmelsgegenden
angegeben sind!
§ 2. Die Schulstube. 1. Miß die Länge und Breite
des Schulzimmers! Zeichne den Grundriß desselben, indem du
für jedes Meter 10 em (1 cm) setzest (verjüngter Maßstab) ! —
2. Nach welcher Himmelsgegend hin steht der Ofen, die Tafel rc.
in der Schulstube? Wohin sind sie auf der Zeichnung zu machen?
Wohin die erste, die letzte Bank? Wohin die Thür, die Fenster rc.?
— 3. An der senkrecht stehenden Schultafel kommt die Nordseite
unseres Zimmers oben zu liegen. Wohin kommt die südliche,
östliche, westliche Seite? Gehe vom Mittelpunkte unserer Zeich-
nung aus nach N., O., S., N.-O. rc. — Unsere Zeichnung ist
der Grundriß (die Karte) der Schulstube. — Grundriß des
Schulhauses!
1. Zeichne den Grundriß der Schulstube und des Schulhauses ab!
— 2. Wie viel gm sind diese groß? — 3. Zeichne den Grundriß eurer
Wohnstube und eures Wohnhauses!
Weltkunde. 1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Nenne_Wohnhäuser
Extrahierte Ortsnamen: Nordost Nordwest Occident N.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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4
§ 6. Regierungsbezirk und Provinz. 2. Mehrere
Kreise bilden einen Regierungsbezirk, den der Regierungsprä-
sident verwaltet; mehrere Regierungsbezirke bilden die Provinz,
welcher der Oberpräsident vorsteht. — 2. Unser ganzer Regierungs-
bezirk (Provinz) und noch Teile der Nachbarländer sind auf dieser
Karte dargestellt; die Karte giebt ein Bild des Landes. Nach dem
Maßstabe, welcher aus der Karte angegeben ist, können wir leicht
ausmessen, wie lang und breit das Land ist, und wie weit die
Ortschaften von einander entfernt liegen; auch den Quadratinhalt
können wir danach berechnen. Durch farbige Linien sind die Grenzen
angegeben. Ferner zeigt die Karte deutlich, wo Land und wo
Wasser, wo der Boden eben und wo er gebirgig ist, wo Moore
und Marschen sind, und welchen Lauf die Flüsse haben. Endlich
sind die Hauptverkehrswege (Eisenbahnen) und alle größeren Orte
angegeben. Zur Bezeichnung der letzteren sind verschiedene Zeichen
angewandt, die uns Größe und Bedeutung derselben erkennen
lassen. — 3. Lage, Grenzen (Gestalt), Größe, Einteilung, Boden-
beschaffenheit, Bewässerung, Produkte, Bevölkerung, Hauptorte des
Regierungsbezirks (der Provinz), möglichst von der Karte abzulesen.
1. Wie lang ist die Strecke, welche auf der Karte 1 (10, 15, 50) cm
beträgt? —- 2. Miß die Ausdehnung des Reg.-Bez. (der Provinz) von S.
nach N., von O. nach W.! — 3. Wie weit entfernt wohnst du von der
Hauptstadt, von der Grenze? — 4. Bestimme den Quadratinhalt der ganzen
Fläche, welche die Karte darstellt! Bestimme danach die ungefähre Größe
des Reg.-Bez. (der Provinz)! — 5. Wo ist Gebirgs-, wo ist Tiefland? —
6. Welche Kreise gehören zu deinem Reg.-Bez., welche Reg.-Bez. zu deiner
Provinz? — 7. Gieb die wichtigsten Eisenbahnlinien an!
Ii. Nie Erde im allgemeinen.
§ 7. Der Globus. 1. Die alten Völker dachten sich die
Erde als Scheibe. Sie hat aber die Gestalt einer Kugel und
schwebt frei in dem unermeßlichen Weltenraume. Eine Kugel, auf
der die Erdoberfläche bildlich dargestellt ist, heißt Globus. Der
Umfang der Erde beträgt 40070 km (= 5400 Meilen), ihr
Durchmesser 12 755 km (fast 1719 Meilen) und ihre Oberstäche
510 Mill. qkm (über 9x/4 Mill. Q.-Ml.). Die höchsten Berge sind
im Verhältnis zur Größe der Erde unbedeutender, als ein Sand-
korn auf dem Globus. (Höchster Berg der Erde 8840 m.)
Gründe für die Kugelgestalt der Erde: a) Wenn man sich in
einer weiten Ebene (auf dem Meere) einem entfernten Gegenstände nähert,
so sieht man zuerst die Spitze desselben. — b). Je höher man steht, desto
mehr erweitert sich der Gesichtskreis. (In einer Ebene sieht man von
einem 30 m hohen Turme nach allen Seiten etwa 20 km, von einem 60 m
hohen ungefähr 30 km weit.) — c) Reist man immer nach Westen, so
kommt man schließlich von Osten her an dem Ausgangspunkte wieder an.
(Erste Erdumsegelung durch Magalhaens, 1519—1522.) — d) Den östlichen
Ländern geht die Sonne früher auf und unter als den westlichen. (Ver-
schiedener Gang der Uhren.) — e) Bei Mondfinsternissen ist der Erdschatten
stets kreisrund. — f) Alle übrigen Himmelskörper haben die Kugelgestalt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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teilweise recht fruchtbare Thaler und der S. reiche Steinkohlen-
und Eisenlager.
London, über 4 Mill. E., größte Stadt der Erde; Haupt- und
Residenzstadt; Welthandelsstadt; Eisenbahnen zwischen, über und unter den
Häusern. In der Nähe liegt Greenwich (Grinidsch) mit berühmter Stern-
warte. Cambridge (Kämbridsch) nördlich, Oxford nordwestlich von
London, alte Universitätsstädte. Dover, stark befestigt; von hier kürzeste
Überfahrt nach Frankreich. Portsmouth (möß), 132 000 E., und Ply-
mouth (Plimmöß), 74 000 E., sind ausgezeichnete Kriegshäfen, South,
hampton (ßausämpt'n) ist Ausgangspunkt der Postdampser nach allen
Teilen der Erde. Bristol, 210 000 E., dritte Handelsstadt des Reichs,
Birmingham (Börrmingäm), 400000 E., größte Metallfabriken in Stahl
und Eisen. Manchester (Mäntschest'r), 360 000 E., Hanptsitz der Baum-
mollenfabriken. Leeds (Lihds), 316 000 E., Woll- und Tuchfabriken.
Sheffield, 300 000 E., feine Stahlwaren (Messer, Scheren rc.). Liver-
pool (Liwwerpuhl), über V2 Mill. E., größter Seehafen und zweite Handels-
stadt Englands (Banmwollenmarkt). Hüll, 160 000 E., Haupthafen fin-
den Verkehr mit Nordeuropa. Newcastle (Njukaßl), 150 000 E., mächtige
Steinkohlenlager.
b) Königreich Schottland (etwas größer als Bayern, fast
4 Mill. E.), ist rauhes Gebirgsland, reich an Naturschönheiten.
Hafer und Gerste sind Hauptgetreidearten.
Edinburg, 230 000 E., Hauptstadt und höchst malerisch gelegen.
Glasgow (Gläsgoh), über 72 Mill. E., sehr bedeutende Fabrik- und
Handelsstadt, in der Nähe große Steinkohlen- und Eisenlager. Dundee
ldöndi), 140 000 E., großer Leinwandhandel. Die Bewohner der Hebriden,
Orkneys- und Shetlands-Inseln nähren sich durch Fisch- und Vogelfang
und das Sammeln von Eiderdunen.
o) Königreich Irland (so groß wie Bayern und Hessen,
5 Mill. E.). „Die grüne Insel"; Ackerbau und Viehzucht sind
die Hauptnahrungsquellen. Das Land ist meist Eigentum reicher
Engländer; unter den Eingeborenen viel Armut und Unzufriedenheit.
Dublin, 350 000 E., Hauptstadt. Belfast, über 200 000 E. und
Cork, 80 000 E., belebte Häfen.
Anmerkung, a) In Europa gehören den Briten noch:
1. Die normannischen Inseln bei Frankreich. — 2. Helgoland, eine
kleine (3/s qkm), über 65 m aus dem Meere hervorragende Felseninsel mit
2000 friesischen E. (Fischfang, Lotsendienst, Seebad). — 3. Die Felsen-
festung Gibraltar. — 4. Die Malta-Inselgruppe, befestigt. —
b) Die außereuropäischen britischen Besitzungen (die Kolonieen
und Schutzstaaten) umfassen an 22 Mill. qkm mit 270 Mill. E. Niemals
hat ein Reich bestanden, das sich so weit über alle Teile der Erde aus-
gebreitet hätte.
1. Zwischen welchen Breitengraden liegt Großbritannien? — 2. Welcher
deutsche Fluß liegt mit der Südspitze Englands unter gleicher Breite? —
3. Wie liegt Großbritannien zu Deutschland, Frankreich, Dänemark? —
4. Bestimme nach der Karte Länge und Breite Großbritanniens, die Entfernung
Londons von Hamburg, Dovers von Calais! — 5. Wo liegen Gibraltar,
Helgoland, Malta? — 6. Vergl. die Volksdichtigkeit Großbr. mit der der
Rheinprovinz! — 7. Vergl. die Bevölkerung Londons mit der der Provinz
Hannover! — 8. Nenne hervorragende Produkte Englands! — 9. Suche
Gründe für die hohe Entwickelung der englischen Industrie anzugeben! —
10. Ordne die Städte über 100 000 E. nach ihrer Größe! — 11. Nenne
englische Besitzungen in a) Asien, b) Australien, c) Afrika, d) Amerika!
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: London Oxford London Dover Frankreich Portsmouth Bristol Birmingham Leeds Englands Nordeuropa Schottland Edinburg Glasgow Steinkohlen- Irland Hessen Dublin Cork Europa Frankreich Helgoland Englands Deutschland Frankreich Dänemark Hamburg Helgoland Malta Londons Englands Asien Australien Afrika Amerika
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durch den Komer See die Adda und durch den Gardasee der
Mincio (Mintscho) zufließt; die Etsch; der Arno, der Tiber. —
3. Italiens Klima ist mild und gesund; kurze Winter (selten
Schnee), lange Sommer. Immergrüne Bäume und Sträucher
(Ölbaum, Orangen, Lorbeer, Myrten); Mais, Reis, Wein. Die
Lombardei ist die „Kornkammer" Italiens (vorzüglicher Weizen).
Bedeutende Seidenzucht in Ober- und Mittelitalien; Baumwolle
in Süditalien. Marmor (Carrara), Schwefel (Sizilien). — 4. Die
Italiener, Romanen und durchweg katholisch, sind geweckt, heiter,
ausbrausend, rachgierig; Raub- und Meuchelmord häufig; Musik
und Malerei in hoher Blüte. Seit 1870 ist ganz Italien zu
einem Königreiche vereinigt.
a) Oberitalien: Genua, 180 000 E., die „Prächtige", herrliche
Lage, vom Meere aus am Abhange einer Hügelkette terrassenförmig auf-
steigend; Hafen- und wichtige Handelsstadt; Kolumbus' Geburtsort. Turin,
250 000 E., schnurgerade Straßen; Seidenfabrikation. Mailand, 320 000 E.,
bedeutende Fabrik- und Handelsstadt; Dom aus weißem Marmor. Venedig,
133 000 E., auf Inseln gebaut, die Kanäle dienen als Straßen; Gondeln;
im Mittelalter durch ihren Welthandel sehr mächtig. Bologna (Bolonja),
123 000 E., alte Universität. Ravenna, Residenz der letzten römischen
Kaiser. Cremona, berühmte Geigen- und Darmsaitenfabriken. Modena,
nicht weit davon Schloß Kanossa. Verona und Mantua sind
Festungen.
b) Mittelitalien: Rom, 300000 E., die „ewige Stadt", Haupt-und
Residenzstadt seit 1870; Sitz des Papstes und Mittelpunkt der katholischen
Kirche. Das alte Rom auf 7, das jetzige auf 11 Hügeln erbaut. Reich
an Kunstschätzen und herrlichen Ruinen; großartige Kirche» und Paläste
(Peterskirche, 130m hoch, faßt 54 000 Menschen); der Vatikan, Residenz-
palast des Papstes, hat 11 000 Säle, Zimmer, Kapellen und andere Ge-
mächer. Fast im ganzen Umkreise der Stadt befinden sich die Kata-
komben, unterirdische alte Grabstätten, unregelmäßig sich kreuzende schmale
Gänge in mehreren Stockwerken übereinander. Florenz (die „Blühende"),
170 000 E., liegt in einem schönen, fruchtbaren Bergkessel; ungemein reich
an Kunstschätzen. Pisa, 54 000 E., schiefer Turm, warme Schwefelbäder.
Livorno, 98000 E., wichtige Handelsstadt. Ancona, 48000 E., der
beste Hafen der Ostküste.
e) Uttteritalien und die Inseln: Neapel, 500000 E., berühmt durch
seine prachtvolle Lage und Umgebung (die 79 n. Chr. verschütteten Städte
Herculanum und Pompeji; der fast stets rauchende Vesuv; die Insel
Capri mit der blauen Grotte). Brindisi, wichtige Hafenstadt, Vor-
posten des Morgenlandes. Auf Sizilien: Palermo, 250 000 E., berühmte
Handels- und Universitätsstadt. Messina, 126 000 E., im vorigen Jahr-
hundert durch ein Erdbeben fast ganz zerstört, aber schöner wieder auf-
gebaut. — Auf der gebirgigen Insel Sardinien die Stadt Cagliari
(Käljaril, 40 000 E., Kriegshafen. Insel Elba, eisenhaltig; Napoleon
1814. Von den liparischen Inseln hat Stromboli einen thätigen Vulkan.
— Die Maltagruppe gehört den Engländern, stark befestigt.
1. Wie viele Längengrade liegen zwischen dem östlichsten und west-
lichsten und wie viel Breitengrade zwischen dem nördlichsten und südlichsten
Punkte Italiens? — 2. Bestimme nach der Karte das Verhältnis der
Länge zur Breite von Italien! — 3. Gieb die Grenzen der lombardischen
Tiefebene an! — 4. Welche deutsche Stadt hat mit Rom und Venedig
ungefähr dieselbe geographische Länge? — 5. Vergl. die apenninische und
pyrenäische Halbinsel hinsichtlich ihrer wagerechten und senkrechten Gliederung!
Weltkunde. a
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Arno Schloß_Kanossa Napoleon
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steil wieder zu erheben. — 3. Der Jordan hat seine Quellflüsse
aus dem Antilibanon und Hermon, durchfließt den schlammigen
See Merom (etwa 100 m über dem Meere) und erreicht dann
nach einem stürmischen Laufe von 16 km in einem engen, steinigen
Thale den etwas größeren See Liberias (Genezareth), 200 m
unter dem Spiegel des Meeres. Der See ist klar und stschreich,
von schönen Bergen umgeben; zu Christi Zeit waren seine Ufer
sehr belebt, jetzt sind sie öde. Das Jordanthal von hier bis zum
toten Meere ist etwa 100 km lang, 5—20 km breit und wird
von schroffen, kahlen Felswänden begrenzt; es ist äußerst fruchtbar
(Palmen, Feigen, Trauben); an der Mündung die Gefilde Mo ab
und Jericho. — Das tote Meer, dessen Spiegel 400 m unter
dem des Mittelmeeres liegt, ist 75 km lang, bis 18 km breit,
im nördlichen Teile über 300 m tief; es hat salzig-bitteres Wasser,
in dem kein Tier leben kann (Asphalt). — 4. Palästina war
früher ein wohl angebautes Land (Acker-, Wein-, Obst- und Öl-
bau; Viehzucht) und hatte etwa 21/2 (5?) Mill. E.; jetzt liegt
es zum größten Teil wüst und mag etwa V2 Mill. (nach anderen
nur 200 000) Einwohner haben (meist Araber). Einteilung zur
Zeit Christi:
A. Das Westjordanland.
a) Galiläa, größtenteils eine breite, grasreiche Hochebene; Ge-
birge Karmel und Gilboa, Berg Tabor; Ebene Jesreel.
Städte: Nazareth (schönekirche), Nain (Dorf), Kapernaum
(jetzt ein Trümmerhaufen), Tiberias.
b) Sam aria, die mittlere und kleinste Landschaft. Sichem,
15 000 E., zwischen den Bergen Ebal und Garizim, Samaria.
e) Judäa, mit kahlen Bergflächen (Gebirge Juda und Ephraim)
und schluchtenartigen Thälern. Jerusalem, 28000 E. (Mo-
hammedaner, Juden und Christen aller Konfessionen); Bach Kidron
im O., Gihon im W. und S.; auf Moria steht eine pracht-
volle Moschee; im Nordwesten der Stadt die Kirche des heiligen
Grabes. Östlich der Olberg, 64 m höher als Zion (Gethse-
mane, Bethanien). — Bethlehem, 5000 E., mit einer präch-
tigen Kirche an der Geburtsstätte des Heilandes. Jericho,
Joppe, Askalon.
B. Ostjordanland.
d) Peräa, ein Steppenland, nach O. in die Wüste übergehend.
Am toten Meere die Berge Pisga und Nebo, weiter nördlich
das Gebirge Gilead. In Peräa lagen Cäsarea, Bethabara,
Machärus, Gadara.
6. Der Küstenstrich Westarabiens. (Siehe § 53.)
1. Gieb Lage und Grenzen der von 1—5 genannten Länder an! —
2. Wo liegen: Trapezunt, Damaskus, Bagdad, Smyrna? — 3. Erkläre
die Namen des jüdischen Landes! — 4. Deute durch eine Linie die Er-
hebung Palästinas in der Richtung von W. nach O. an! — 5. Nenne
Berge in Palästina! — 6. Versuch, ob du bei jedem genannten Orte
Palästinas etwas aus der biblischen Geschichte angeben kannst! — 7. Vgl.
Palästina mit der Provinz Hannover hinsichtlich a) seiner Größe, b) seiner
früheren und jetzigen Volksdichtigkeit! — 8. Wodurch erhielt Palästina seine
abgeschlossene Lage? — 9. Versuch, Palästina zu zeichnen! — 10. Zeichne
das Jordanthal besonders!
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Tiberias Askalon B. Ostjordanland Palästinas Palästina Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Liberias Christi Jericho Christi Galiläa Berg_Tabor Nazareth Kapernaum Samaria Juda Jerusalem Moria Olberg Bethanien Bethlehem Jericho Joppe Gilead Peräa Bethabara Machärus Gadara Westarabiens Damaskus Bagdad Smyrna Palästina
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-—^
§ 53. Arabieu und die Halbinsel Sinai. 1. Arabien
ist an 6 mal so groß als Deutschland und hat etwa 5 Mill. E.
Das Innere ist dürr und wasserarm, von räuberischen Nomaden
(Beduinen — Kinder der Wüste) durchzogen. Kamele und edle
Pferde.
An der Ostküste Om Ln die Stadt Maskat, 20000 E., lebhafter
Handelsplatz. — Im persischen Busen die perlenreiche Inselgruppe Bahrein.
— An der Westseite Jemen mit Mokka (Kaffee, Datteln); türkisch.
Weiter nördlich Hedschas (türkisch); Mekka. 45000 E., Geburtsort
Mohammeds; im Hofe der Hanptmoschee die heilige Ka-aba, ein würfel-
förmiges Gebäude, in desfen einer Wand der abgöttisch verehrte schwarze
Stein eingemauert ist; jährlich Hunderttausendc von Pilgern. Medina,
20000 E. Mohammeds Grab, Wallfahrtsort. — Aden (äb’n), 24 000 E.,
engl. Freihafen und Festung. — Sueskanal.
2. Sinai-Halbinsel zwischen den Busen von Sues und
Akaba. Das Gebirge erhebt sich schroff vom Meere aus bis
2800 ru; Berge Sinai, Horeb; Wallfahrtsort für Juden, Christen,
Mohammedaner.
1 Such Ähnlichkeit Zwischen Arabien und der pyrenäischen Halb-
insel! — 2. Reise von Kalkutta nach Konftantinopel zu Wasser! —
3. Nenne alle dir bekannten Orte, Flüsse, Halbinseln, Inseln und Meeres-
glieder an der Südküste Asiens! — 4. Versetze dich in Gedanken auf das
Pamir-Plateau und gieb an, nach welcher Himmelsgegend a) die genannten
Länder, b) die Flüsse Asiens liegen! — 5. Zeichne Asien!
Y. Afrika.
(30 Mill. qkm, etwa 200 Mill. E.)
§ 54. Lage, Gliederung, Bewässerung. 1. Afrika
ist durch das rote Meer und den 160 km langen Sues-
kanal *) von Asten, durch das mittelländische Meer von
Europa getrennt. Es liegen 2/3 des Erdteils nördl., 7.3 südl. vom
Äquator, 4/5 Wischen den Wendekreisen. Die größte Ausdehnung
von N. nach S. (Kap Blanco bis Nadelkap) beträgt 8000 kni,
die von O. nach W. (K. Guardafui bis zum grünen Vorgeb.)
7500 kni. — 2. Afrika ist sehr wenig gegliedert. Merke im N.
die große und kleine Syrte, im W. den Vuseu von Guinea
mit der Bai von Biafra. Eine Linie von der Biafrabai
bis zum Busen von Aden zerlegt A. in ein südl. Dreieck und ein
nördl. Viereck. — 3. A. ist vorherrschend Hochland. Das südl.
Dreieck, im Innern nur von verhältnismäßig niedrigen Bergzügen
durchschnitten, hat 1000—1600 m hohe Hochflächen und ist an
den Küsten von Randgebirgen umsäumt. Die höchsten Erhebungen
sind im O. (Kilima-Ndscharo, 5700 111). Das nördl. Viereck hat
in der Mitte die Wüste Sahara und an 3 Ecken ausgedehnte
) Die Landenge von Sues ist an der fchmalsten Stelle nur
'115 kni breit.
Wcltkunde. r
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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71
Heimat der Kanarienvögel. Insel Ferro und Tenerifa mit
dem Pik de Tepde, 3700 m. — d) Kapverden (-werden), por-
tugiesisch, heiß und dürr. — e) St. Helena und Himmel-
sahrtsinsel, (englisch), wichtige Stationen für die Schiffer
(Wasser, Kohlen!). —
2. An der Ostseite: a) Madagaskar, größer als das
deutsche Reich, 3 72 Mill. E., gebirgig, reich bewässert und sehr
fruchtbar. Die Tier- und Pflanzenwelt ist von der Afrikas merklich
verschieden (Pandanen, Brochtfruchtbaum; Halbaffen). Die Be-
wohner meist Malapen und Christen. — b) Die Maskarenen:
Mauritius (englisch) und Reunion (französisch), reich an Zucker-
rohr. — Admiranten, Seychellen, Komoren.
1. Afrikas Inseln — 622 000 qkm; wie verhält sich die Größe der-
selben zum Festlande von Afrika? — 2. Vergl. in dieser Hinsicht Asien
!§ 43) und Europa (§ 15)!
Vi. Amerika.
(38 Mill. qkm, 111 Mill. E.)
§ 61. Entdeckung, Lage, Größe, wagerechte
Gliederung. 1. Um das Jahr 1000 n. Chr. wurde von
Normannen, die sich auf Island niedergelassen hatten, Amerika
entdeckt. Ihre Ansiedelungen gingen aber wieder zu Grunde
und wurden in Europa vergessen. Christoph Kolumbus (aus
Genua) entdeckte am 12. Oktober 1492 Amerika von neuem. —
2. Das Festland von Amerika erstreckt sich vom 54. o südlicher
bis (fast) zum 72. o nördlicher Breite. Die Ausdehnung von Ost
nach West beträgt 50 bis 5000 km, der Flächeninhalt (ohne
Grönland und die nördlichen Inseln) rund 38 Mill. qkm. —
3. Durch den Busen von Mexiko und das karibische Meer
wird Amerika in zwei fast gleiche Hälften, Nord- und Süd-
amerika, geteilt. Beide hängen durch ein gegen 2500 km
langes Landstück, das gegen Süden immer schmaler wird (Land-
enge von Panama 50 km breit) zusammen. Wir bezeichnen
dieses Stück mit Mittelamerika. — 4. Nordamerika ist
wie Europa reich gegliedert, besonders die Ostseite. Im Norden
sind viele Inseln und Halbinseln. Wegen des Eises ist die nord-
westliche Durchfahrt ohne Bedeutung. An der Ostfeite bieten
die vielen Buchten und weiten Flußmündungen vortreffliche Häfen.
Merke: a) im Norden: Bassins-Bai (Bäfsinsbeh), Davis (Dehwis)-
Ltraße, Hudsons-Bai und -Straße, Labradör, Grönland; b) im
plten: Insel Neufundland, Lorenzbusen, Halbinseln Neubraun-
schweig mit Neuschottland und Florida (Florida-Straße); c) im
Westen: Kalifornien (Halbinsel und Busen), Alaska. Bei Mittel-
amerika merke: Busen von Mexiko, das karibische Meer, die
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Extrahierte Personennamen: Helena Afrikas Christoph_Kolumbus Davis_(Dehwis
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Afrikas Mauritius Afrika Asien Europa Amerika Island Amerika Europa Genua Amerika Amerika Mexiko Amerika Panama Mittelamerika Nordamerika Europa Bassins-Bai Hudsons-Bai Neufundland Florida Kalifornien Alaska Mexiko
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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von den Europäern und Negerinnen. Die Nachkommen romanischer
Einwanderer der Kolonieen werden besonders in Westindien und
Südamerika Kreolen genannt.
1. Vergl. nach der Karte die Größe der Gebiete in den einzelnen
Zonen? — 2. Woher mag es kommen, daß Amerika ein kühleres und
feuchteres Klima hat als die alte Welt? — 3. Welchen Rassen gehört die
Bevölkerung an? — 4. Berechne die Volksdichtigkeit und vergl. damit die
der alten Welt!
§ 63. Bodenbeschaffenheit Südamerikas. — I.die
Gebirge: a) Die Anden liegen nahe und parallel der Westküste
von der Südspitze bis zum karibischen Meer; sie sind an 7500 km
lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen vielfach in die
Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile
werden nach den Küstenländern benannt. Im Süden ist die
Kette einfach, weiter nördlich 2 bis 3 Ketten, zwischen welchen
Hochthäler sich befinden. Als höchster Berg gilt jetzt der Acon-
cagua, 6834 m. — b) Das brasilische Bergland. — c) Das
Berglaud von Guyana. — cl) Das Küstengebirge von Venezuela.
In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte
Breite. Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titi-
cacasee, 8300 gllm; er hat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O.
desselben erhebt sich der Jllampu bis über 6500 m. Auf der Hochebene
von Quito (Kito) liegt der Chimborazo (Tschimborasso), 6300 m,
und der stets rauchende Cotopaxi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge
find mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung
ist das Küstengebiet vom 30/' südl. Br. bis nahe zum Äquator) regenarm,
sandig und nur in den Flußthälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich
an Salpeter und Silber). In den Stufenländern gedeihen europäische
Kulturpflanzen, und auf den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht,
finden sich vortreffliche Wiesen. Der regenreichere Ostabhang hat eine
üppige Vegetation inutzhölzer; Chinarinde). Lama und Kondor sind die
charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges.
2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen-
strom durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orinoko
steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas
zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast
so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos
(Ljanos). — c) Der Amazonenstrom (5700 km lang, Gebiet
an 7 Mill. gkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen
liegen nur etwa 120 km vom großen Ozean entfernt. Er hat
gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch
größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist
an 80 km, der südliche an 50 km breit. Durch den Kasi-
guiare steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Ver-
bindung. — d) Der Parana, mit den Nebenflüssen Paraguay und
Uruguay, heißt im Mündungsgebiete La Plata, d. h. Silberstrom.
Die Llanos ld. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der
Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchs bedecken; die
niedriger liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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