Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
104
1
v. Chr.
60—44. Erstes Trium-
virat.
43. Zweites Trium-
virat.
31-14. n. Chr. Au-
gustus, Kaiser.
n. Chr.
70. Jerusalem zerstört.
333. Konstantin d. Gr.
395. Teilung des röm.
Reiches.
476. Ende des weström.
Reiches.
v. Chr.
264—241. Erster puni-
scher Krieg.
218—201. Zweiter pu-
nischer Krieg.
149—146. Dritter fin-
nischer Krieg.
146. Griechenland von
Rom unterworfen.
2. Welches sind die vier alten Weltreiche? — 3. Wodurch sind für
die Welt wichtig: die Römer, die Juden, die Griechen? — 4. Inwiefern
haben Alexander und Augustus Bedeutung für das Reich Gottes? —
5. Wie unterscheiden sich hinsichtlich der Beschäftigung die Ägypter und
Phönizier? — 6. Wie unterschied sich die spartanische Verfassung von der
athenischen? — 7. Wer waren folgende Männer: Hannibal, Cäsar, Ca-
millas, Rinus, Salmanassar, Qctavian, Pompejus, Miltiades, Themi-
stokles, Numa Pompilius, Alexander der Große, Xerxes, Ancus Marcius,
Perikles, Cyrus, Konstantin? Wann lebten sie? — 8. Was haben die
Phönizier erfunden? — 9. Erkläre folgende Wörter: Periöken, Heloten,
Patrizier, Plebejer, Kapitol, Katechumenen,,, Septuaginta, Diakonen, Trium-
virat, Ära, Augustus, Konsul, Prätor, Ädil, Tribun, Censor, Quästor,
Diktator, Presbyter, Kanon! — 10. Welche Schlachten kennst du aus
den Perserkriegen, aus den punischen Kriegen? — 11. Was geschah: 490,
390, 555, 444, 333 v. Chr. ?
8. Deutsche Geschichte.
§ 21. Einteilung. Die deutsche Geschichte läßt sich in fol-
gende Abschnitte zerlegen: 1. Stammesgeschichte. Vom ersten Auf-
treten der Deutschen in der Geschichte bis auf Karl den Großen oder bis
zur Bildung des Reiches. 113 v. Chr. bis 800 n. Chr. — 2. Kaiser-
geschichte. Von der Bildung des Reiches bis zum großen Interregnum.
Blüte des Reiches. 800 bis 1254. — 3. Fürsten- und Länder-
geschichte. Vom großen Interregnum bis zur Reformation. Zerfall des
Reiches, Bildung der österreichischen Großmacht. 1254 bis 1517. —
4. Reformationsgeschichte. Vom Beginn der Reformation bis zum
westfälischen Frieden. Auflösung des Reiches, Beginn eines neuen geistigen
Lebens, religiöse Kümpfe, 1517 bis 1648. — 5. Nationalgeschichte.
Vom westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. Bildung der preußischen
Großmacht, Blüte des deutschen Geisteslebens, Freiheitskriege, neues
Kaisertum. 1648 bis jetzt. (Vergleiche die Einteilung in 8 2!)
1. Stammesgeschichte.
a) Urgeschichte.
§ 22. Land und Leute. Altdeutschland (Germanien)
umsaßte zur Zeit Christi alle Länder von dem Wasgenwalde und
der Maas bis zur Weichsel, und von der Donau bis zur Nord-
undostsee. Die Lande rechts vom Rhein hießen Großgermanien,
links Kleingermanien. Vor zweitausend Zähren war unser
Vaterland an manchen Stellen ein beinah undurchdringlicher Ur-
wald. Die Waldungen bestanden aus ungeheuren Eichen, Buchen,
Birken und Nadelholz. Bären, Wölfe, Auerochsen, Eber und
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TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin_d Alexander Alexander Augustus Hannibal Cäsar Rinus Salmanassar Alexander_der_Große Alexander Xerxes Ancus_Marcius Cyrus Cyrus Augustus Augustus Karl Karl Christi
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Rom Gottes Septuaginta Germanien Maas Donau Rhein
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114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Frankreich Dänemark Deutschlands Frankreichs Hamburg Bremen Paris Ungarn Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Niederlanden Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schwaben Bayern Lothringen Deutschland Deutschland Sachsen
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102
§ 18. Das Kaiserreich. So wurde nun Ronr ein
Kaisertum. Das römische Reich umfaßte an 6 Mill. qkm.
Es reichte int Osten bis an den Euphrat, im Süden bis an die
Sahara, im Westen bis an das atlantische Meer, im Norden bis
an die Donau. Octavian erhielt den Titel Augustus, d. i. der
Herrliche, Erhabene. Der innere Friede nach den langen Bürger-
kriegen beförderte den Wohlstand und verbesserte die Lage der
zerrütteten Provinzen. Das Reich galt als Reich der Gerechtig-
keit und des Friedens, wiewohl dies nur äußerlich und weltlich
zu nehmen ist. Fast die ganze Welt war unter einem Zepter
vereinigt, eine Sprache herrschte allenthalben, und der durch den
allgemeinen Weltfrieden unterstützte lebhafte Handel und Verkehr
beförderte die schnelle und leichte Verbreitung der neuen Anschauungen.
Die Menschheit hatte alles versucht, um zu einem befriedigenden
Wohlsein zu gelangen, aber Kunst, Wissenschaft, Staatsverfassung,
Reichtum und Sinnengenuß hatten keinen Frieden bringen können.
Mit dunkler Ahnung sah man der Zukunft entgegen, und allgemein
hatte sich das Gerücht verbreitet, ein aus Zudäa Kommender
werde sich des ganzen Erdkreises bemächtigen und die Welt erlösen.
Da wurde in Bethlehem Zesus Christus geboren.
Augustus regierte bis 14 n. Chr. Von den nun folgenden
Kaisern merken wir nur: Tibörius (unter dessen Regierung Jesus
sein Lehramt antrat und die Erlösung vollbrachte), Caligula
(Pauli Bekehrung), Claudius (Pauli 1. und 2. Reise), Nero
(Pauli letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod),
Vespasiun (Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten
Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldaten-
revolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch
Bürgerkrieg, Unordnung in der Verwaltung, Pest und andere
Unglücksfälle in namenloses Elend. Endlich kam Konstantin
der Große auf den Thron (306—337), der seine Residenz nach
Byzanz (regierungsseitig Neurom, vom Volke Konstantinopel,
von den Türken Stämbul, genannt) ant Bosporus verlegte und
das Christentum zur Staatsreligion erhob. Theodösius der
Große teilte das Reich unter seine Söhne (395 n. Chr.). So
entstanden zwei Kaisertümer: das morgenländische oder
griechische mit der Hauptstadt Konstantinopel und das abend-
ländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch
Deutsche gestürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken,
die sich in Europa festsetzten.
§ 19. Das Christentum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch. l, 13. 26. Kap. 9). Wie stark war die erste Gemeinde in
Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 4t). Was wird von dem Leben der ersten
Christen gesagt in V. 42—47? Wie viele sind nach Kap. 4, 4. bekehrt?
Wer nach Kap. 5, 14? nach 8, 26—40? Wer waren die Diakonen?
(Apostelgesch. 6, 1—7). Was wurde nach Kap. 15 auf der Apostel-Ver-
sammlung in Jerusalem beschlossen ? Wo kam zuerst der Name „Christen"
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Octavian Augustus Augustus Caligula
(Pauli Claudius_( Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Sahara Donau Bethlehem_Zesus_Christus Petri Jerusalems Byzanz Konstantinopel Rom Europa Jerusalem Apostel-Ver- Jerusalem
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1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
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132
Lettern. — c) Sonstige Erfindungen sind: Schlaguhren 1300,
Landkartendruck, Orgeln, Säge- und Drahtmühlen, Windbüchsen
(1430), Taschenuhren von Peter Hele in Nürnberg 1500, das
Spinnrad von Jürgens in Braunschweig 1530.
2. Entdeckungen. Die Waren aus dem reichen Indien
kamen auf dem Landwege nach Italien, wo Genua und Venedig
blühten. Man wollte nun einen Seeweg nach Ostindien finden.
Da entdeckten die Portugiesen zunächst das Kap der guten Hoffnung.
Vasco de Gama 1498 kam zuerst auf dem Seewege nach
Indien. — Christoph Kolumbus wollte westlich nach Ostindien
und entdeckte Amerika 1492, indem er zunächst eine westindische
Insel fand. (Gedicht von L. Vrachmann über Kolumbus). —
Später geschah die erste Weltumsegelung durch Ferdinand Ma-
galhaens; Kortez (Körles) eroberte Mexiko und Pizarro Peru.
Die Folgen dieser Erfindungen und Entdeckungen waren
bedeutend. Durch die Feuerwaffen ward die Macht der Ritter
vernichtet; es kamen die Soldtruppen. Durch die Buchdrucker-
kunst ward die Bildung Gemeingut aller Stände, und die Wissen-
schaften erblühten mehr und mehr, besonders nachdem bei der
Eroberung Konstantinopels (§ 52) viele Gelehrte nach Italien
flohen. Auch die Malerei fing an zu blühen. — Die Hansa,
Genua und Venedig verloren ihre Macht; dagegen wuchs der
Handel in Portugal, Spanien, später in Holland und darauf
in England. — Nach Europa kamen viel Gold und Silber,
Kaffee, Schokolade, Tabak, Kartoffeln; nach Amerika: Haus-
tiere, europäische Getreide, Christentum, leider auch Sklaverei.
Die Entdeckungen und Erfindungen haben selbst auf die später
erfolgende Reformation Einfluß gehabt (Buchdruckerkunst, schnellere
Verbreitung der Sachen, Grundsprachen rc.).
4. Reformationsgeschichte.
a) Reformation der Kirche.
§ 59. Allgemeines. Am Ausgange des Mittelalters
war durch die Erfindung des Pulvers und der Buchdruckerkunst,
wie wir gesehen haben, die Kultur in neue Bahnen gelenkt. —
Das Haus Habsburg trat in den ständigen Besitz der Kaiser-
würde. Kaiser Karl V. (1519—1556) war in der Zeit seiner
größten Macht ein Herr der Welt; in seinen Landen ging
die Sonne nicht unter. Aber der mächtigste Fürst hatte kein
Verständnis und Herz für Deutschland; er war ein stolzer Spanier.
Die Kirche war durch die Vermischung der reinen Lehre mit
mancherlei Zusätzen in den tiefsten Verfall gekommen. Es war
eine große Zahl von Mißbräuchen eingerissen: Anrufung der
Heiligen, Verehrung der Reliquien, Werkheiligkeit (Wallfahrten,
Klosterwesen, Ablaß rc.), Lehre vom Fegefeuer, 7 Sakramente.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Braunschweig Indien Italien Genua Venedig Ostindien Indien Ostindien Amerika Mexiko Italien Genua Portugal Spanien Holland England Europa Amerika Christentum Haus_Habsburg Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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134
den Widerruf und blieb fest: „Es sei denn, daß ich mit klaren
Sprüchen der Schrift widerlegt werde, sonst kann und will ich
nicht widerrufen. Hier stehe ich; ich kann nicht anders. Gott
helfe mir! Amen!" (Frundsberg — Gedicht von Hagenbach:
„Schon harret an den Thüren" re.). Luther wurde in die Acht
gethan, aber durch seine Freunde auf die Wartburg gebracht.
Hier lebte er als Junker Jörg zehn Monate und begann die
Bibelübersetzung. Das Wormser Edikt verbot die neue Lehre.
Bald kehrte Luther nach Wittenberg zurück, wo die Bilderstürmer
viel Unheil anrichteten, vertauschte 1524 das Mönchsgewand mit
dem Chorrock, führte die deutsche Sprache beim Gottesdienste
ein, stellte den reinen Gebrauch der Sakramente her, dichtete
schöne Kirchenlieder und machte Melodieen dazu, entsagte dem
Cölibate (indem er sich mit Katharina v. Bora verheiratete),
schrieb 1529 den großen und kleinen Katechismus und gab später
die vollständige deutsche Bibelübersetzung heraus. So begründete
er die neuhochdeutsche Sprache als allgemeine Sprache in Deutsch-
land. —
Die reine Lehre breitete sich immer weiter aus (Sachsen,
Hessen, Braunschweig-Lüneburg, Preußen (durch den Hochmeister-
Albrecht, einen Hohenzollern, in ein weltliches Herzogtum ver-
wandelt) re.); auf dem Reichstage zu Speyer 1529 wurde aber
beschlossen, die weitere Verbreitung zu hindern; dagegen prote-
stierten 7 Fürsten und 15 Reichsstädte (Protestanten).*) Auf
dem Reichstage zu Augsburg iiberreichten die Protestanten ein
von Melanchlhon abgefaßtes, von Luther durchgesehenes Glaubens-
bekenntnis, die augsburgische Konfession, vorgelesen am
25. Juni 1530. Der Bund der Protestanten zu Schmalkalden
und ein Angriff der Türken, sowie bald auch der Franzosen, be-
wegten den Kaiser nochmals zur Milde gegen die Protestanten.
Die Reformation gewann nun auch Eingang in Württemberg
und Brandenburg. Luthers Gehülfe in der Reformation war
der fromme, gelehrte und friedliebende Melanchthon. Auch in
der Schweiz wurde durch Ulrich Zwingli in Zürich und Johann
Calvin in Genf eine Reformation ausgeführt. Ihre Anhänger
werden Reformierte genannt, unterscheiden sich in einigen
Punkten von den Lutheranern und verbreiteten sich über die
Schweiz, Deutschland, Frankreich und die Niederlande. — 1532
*) Protestanten wurden sie genannt, weil sie manche Lehre der
katholischen Kirche verwarfen: Autorität des Papstes und der Tradition,
Anrufung der Heiligen. Verehrung der Reliquien, Verdienstlichkeit der
guten Werke, Ablaß, Klosterwesen, Wallfahrten, 7 Sakramente (die Prote-
stanten nehmen nur 2 Sakramente an: Taufe und Abendmahl). Später
erhielten die Protestanten den Namen Evangelische, weil sie das
Evangelium oder die Bibel, besonders das neue Testament, als alleinige
Quelle ihres Glaubens ansehen, und weil sie die Rechtfertigung aus dem
Glauben lehren.
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Extrahierte Personennamen: Katharina_v Albrecht Luther Luthers_Gehülfe Melanchthon Ulrich_Zwingli Johann
Calvin Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frundsberg Hagenbach Wittenberg Sachsen Hessen Braunschweig-Lüneburg Hochmeister-
Albrecht Speyer Württemberg Brandenburg Zürich Genf Deutschland Frankreich Niederlande
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
103
auf? (Kap. 11, 26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren
demnach damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben,
daß das Christentum sich so schnell verbreitete? — Die öffentlichen Zu-
sammenkünfte ianfangs Sonnabends, später Sonntags — Auferstehung
Jesu, heiliger Geist) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schrift-
Vorlesung und -Auslegung l Episteln und Evangelien), Liebesmähler
(Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh Ostern und
Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abendlande) und Himmelfahrt.
Die Gottesdienste wurden anfangs im Tempel, später in Privathänsern,
während der Verfolgung in Höhlen re., endlich in Kirchen abgehalten.
Im Dienste der Kirche arbeiteten: Presbyter (Älteste), Bischöfe (Aufseher),
Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lektoren (Vorleser). Junge
Christen, die zum h. Abendmahle vorbereitet wurden, hießen Katechumenen.
Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhundert eingeführt.
Schon früh hatte das Christentum harte Kämpfe zu bestehen. Die
Christen wurden verfolgt: durch die Juden, dann durch die Heiden,
später durch die Mohammedaner und durch die Christen selbst. 1. Ver-
folgungen durch die Juden waren: 34—44 n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5.
7. 12); dann 66 n. Chr. Jakobus von der Tempelzinne gestürzt ec.; bei
der Zerstörung Jerusalems weilten die Christen in Pella jenseit des Jor-
dans ; aber 130 n. Chr. erhob sich Bar Cochba mit Jerusalem gegen die
Römer, verfolgte die Christen ec., die Juden wurden unter die Heiden
zerstreut. — 2. Verfolgungen durch die Heiden hatten als Ursachen:
Christus, der Welt Ärgernis, das Christentum war nicht Staatsreligion,
die Christen wurden fälschlich als staatsgefährliche Leute angesehen rc.
Ihre Wirkung war der Tod vieler Christen, Armut, Elend, Abfall, Ver-
bannung, Zerstörung der Heiligtümer 2c., aber auch Befestigung, Rei-
nigung und Ausbreitung der Kirche. Man zählt 10 Christenverfol-
gungen. Es entstanden schon früh Irrlehren, z. B. Arianer. — Die
Kirchenväter zeichneten sich als weise Lehrer aus. Es entstand das apo-
stolische Glaubensbekenntnis, der neutestamentliche Kanon (Sammlung der
Schriften des N. T.), das nicäische Symbolum (Kirchenversammlung zu
Nicäa 325) und das athanasianische Bekenntnis. Konstantin d. Gr. gewährte
den Christen volle Freiheit. Unter Theodosius war der Sieg des Christen-
tums vollendet. Während Einsiedler, Säulenheilige, Mönche (Klöster) sich
ans der Welt zurück zogen, drang die Verweltlichung in die Kirche ein
(Prunk, Bilder). Prozessionen, Wallfahrten, Reliquien begannen. Die
Geistlichkeit strebte die Herrschaft zu erlangen (Hierarchie). — Die Ober-
leitung der Kirche hatten die Bischöfe. Unter diesen waren die ange-
sehensten die zu Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alexandrien. Der
Bischof zu Rom galt als Nachfolger Petri, erhielt im sechsten Jahrhundert
den Namen Papst (von papa — Vater) und ward nach und nach das
Oberhaupt der Kirche. (Der griech. Kaiser Phokas räumte dem Papste
Gregor d. Gr. (590—604) dies auch im byzantischen Reiche ein).
8 20. Zur Wiederholung. 1.
tafet auswendig:
v. Chr.
2000. Abraham.
1500. Moses.
1250. Ninus.
1184. Troja.
1100—1055. Saul.
1055—1015. David.
1015—975. Salomo'.
975. Israel u. Juda.
810. Lykurg.
v. Chr.
753. Roms Gründung.
722. Assyrische Gefan-
genschaft.
600. Solon.
588. Babylonische Ge-
fangenschaft.
555. Cyrus gründet das
persische Reich.
536. Rückkehr d. Juden.
Lerne folgende Zeit-
v. Chr.
510. Rom Republik.
490. Marathon.
480. Thermopylä. Sa-
lamis.
444. Perikles.
431. Pelopounesischer
Krieg.
390. Gallier in Rom.
333. Alexander d. Gr.
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Extrahierte Personennamen: Jesu Christus Konstantin_d Theodosius Gregor_d Gregor Abraham David David Cyrus Alexander_d Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Nicäa Rom Konstantinopel Rom Troja Israel Juda Rom_Republik Rom
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen
Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider
Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie
verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner.
Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge-
horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang
des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über
15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung.
2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii.
gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und
Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be-
kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser
(„weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den
Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel-
orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung:
Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re.
§ 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22).
— Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten
die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten
hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand
Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).—
Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). —
Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). —
Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen?
(§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen?
(§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt?
— Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver-
hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). —
Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land-
frieden? (§ 52).
Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom
Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die
Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als
die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini
14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar
wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete
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Extrahierte Personennamen: Benediktiner Innocenz_Iii Innocenz Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_L Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
133
Eine Reformation, eine gründliche Verbesserung der Kirche, war
immer notwendiger geworden. Die Irrtümer und Mißbräuche
derselben waren durch manche Männer (z. B. Wiklef, Huß), durch
Sekten, wie durch die Konzilien zum Bewußtsein der Völker ge-
kommen. Jetzt war nun die rechte Zeit da. Da führte Gott
das heilige Werk durch einen einfachen Mönch und seine Genossen
aus. Die Reformation ist nicht hervorgegangen aus menschlichem
Suchen und Nachdenken, nicht aus dem Streben, etwas Neues
zu schaffen, sie ist keine Auflehnung gegen das Bestehende; nein —
sie ist hervorgegangen aus der Angst frommer Herzen und ernster
Gemüter, daß durch die Mißbräuche des Ablasses und der Werk-
heiligkeit, durch die Verweltlichung der Kirche die wahre Buße
und Besserung und der Seelen Seligkeit verloren gehe.
§ 60. Anfang der Reformation. Luther wurde den
10. November 1483 in Eis leben am Unterharze geboren.
Seine Eltern, der erst arme Bergmann Hans Luther und dessen
Frau Margarete geb. Ziegler, beide aus Möra, erzogen ihn streng
und fromm; seine Bildungsstätten waren: Magdeburg 1497,
Eisenach 1498 (Witwe Cotta), Universität zu Erfurt 1501.
Nach dem plötzlichen Tode seines Freundes trat er 1505 in das
Augustinerkloster in Erfurt und suchte vergeblich sein geängstigtes
Gewissen durch Werkdienst zu beschwichtigen, bis ihn ein frommer,
alter Klosterbruder auf die Gnade Gottes und die heilige Schrift
verwies. (Hier ist der erste Keim der Reformation zu suchen).
1507 wurde er Mönchspriester und 1508 Professor an der neuen
Universität zu Wittenberg, 1509 Professor der Theologie, bald
darauf Stadtprediger. Im Auftrage seines Ordens inachte er
eine Reise nach Rom und lernte das tiefe Verderben der Geist-
lichkeit kennen. 1512 wurde er Doktor der Theologie und mußte
nach altem Brauche schwören, die heilige Schrift sein Lebelang
zu studieren, zu lehren und zu verteidigen.
Gegen den Unfug, den Tetzel mit dem Ablaßhandel (Erlaß
der Sündenstrafen für Geld) trieb, schlug er am 31. Oktober 1517
95 Sätze an die Schloßkirche zu Wittenberg, in denen er das
Evangelium von der Rechtfertigung aus dem Glauben aussprach
(materielles Prinzip der Kirche). Einer Vorladung nach Rom
folgte er nicht (geschützt durch seinen Kurfürsten Friedrich den
Weisen), stellte sich aber zu einer Unterredung 1518 mit Kajetan
in Augsburg, 1519 mit Miltitz zu Altenburg und disputierte
in Leipzig mit vr. Eck, wobei er den Satz aufstellte, daß die
Bibel allein, nicht aber menschliches Ansehen die Richtschnur unsers
Glaubens sei (formelles Prinzip der Kirche). 1520 vom Papste
in den Bann gethan, verbrannte er die Bannbulle.
§ 61. Fortsetzung der Reformation. Der Kaiser
berief 1521 einen Reichstag nach Worms; Luther verweigerte
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Extrahierte Personennamen: Bergmann_Hans_Luther Margarete Ziegler Cotta Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Eisenach Erfurt Gottes Wittenberg Rom Wittenberg Rom Augsburg Altenburg Leipzig Worms