Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
'
..... 43 —
23 000 E., Krönungsstadt. Hammerfest. 2000 E., nördlichste Stadt
der Erde; der längste Tag dauert hier 2^2 Monate.
I. Gieb die Grenzen von Dänemark. Schweden und Norwegen an! —
2. Nenne die Meeresglieder bei den nordischen Königreichen! — 3. Zwischen
welchen Breitengraden liegt Skandinavien? — 4. Berechne die Ausdehnung
desselben von S. nach N. ! — 5. Wodurch ist die schwache Bevölkerung
begründet? — 6. Bergen hat 4 mal mehr Regen als Christiania. Wie
mag das kommen?
tz 36. Königreich Großbritannien und Irland.
1. .Die beiden größten Znseln des britischen Reiches sind Groß-
britannien (mit England, Wales suehlsf und Schottland) und
Irland. Kleinere: die Hebriden, die Shetlands- und
Orkneys- (nis) Znseln, Man (ä) und An g lese a (Ängl'ßih)
in der irischen See, Wight (ueit) im Kanal. — Größe dieser
Znseln 315000 qkm, 362/g Mill. E. — 2. Die Znsel Groß-
britannien ist reich gegliedert, hat viele Buchten und sichere
Häfen. Zm W. und N. ist sie gebirgig (Gebirge von Wales
und das schottische Hochland; höchster Berg 1350 m). Die zahl-
reichen, doch nicht großen Flüsse (Themse, Severn re.) sind infolge
der tief eindringenden Meeresflut weit hinauf schiffbar; ein großes
Netz von Kanälen verbindet alle schiffbaren Flüsse, alle Haupt-
handelsplätze und die gegenüber liegenden Meere (kaledonischer
und Glasgow-Kanal in Schottland). — Irland ist eben, nur
an den Küsten hat es einzelne Berggruppen; reiche Bewässerung.
— 3. Das Klima ist milde und feucht, die Winter sind wärmer,
die Sommer kühler als in Norddeutschland (viel Nebel). Myrte
und Lorbeer gedeihen im S. im Freien; Wein reift selten. Üppige
Wiesen, fruchtbare Äcker, daher Viehzucht und Getreidebau in
hoher Blüte. Großbritannien hat einen unerschöpflichen Reichtum
an Steinkohlen und Eisen, (es liefert fast 3mal so viel Eisen
und Steinkohlen als Deutschland), daher auch ein großartiges
Fabrikwesen (Baumwollen-, Wollen-, Leinen-, Stahlwaren re.); die
großen Jndustriebezirke liegen überall über großen Steinkohlen-
lagern. In der Ausdehnung der Schiffahrt und des Handels
übertrifft England alle Staaten der Erde. — 4. Die Engländer
(Germanen) sind ernst, wortkarg und stolz. Die herrschende
Kirche i)t in England die bischöstiche, in Schottland die presby-
terianische, in Irland die katholische. — Neben unermeßlichem
Reichtum findet sich auch viel Armut. — 5. Die Thronfolge
umfaßt auch die weibliche Linie. Einteilung und Städte des
Landes:
a) England und Wales, doppelt so groß, aber fast 5 mal
so t)te[ Einwohner als das Königreich Bayern. England ist
vorherrschend wellenförmige Tiefebene. Im O. und S.-Ö. reiches
Getreideland, im W., N. und N.-O. die Hauptbezirke der Eisen-
und Kohlenlager und der Fabriken (Ackerbau treibendes und ge-
werbliches England). Wales hat zwischen nackten Bergkuppen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Hammerfest Norwegen Skandinavien Christiania Irland England Wales Schottland Irland Wales Schottland Irland Norddeutschland Deutschland England England Schottland Irland England Wales Bayern England England
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47
zusammen. Sie besteht, wenn man von kleineren Küftenebenen
absieht, aus einer großen Hochebene, zwei Tiefebenen und zwei
Hochgebirgen. — 2. Die Hochgebirge: a) die Pyrenäen
(mittlere Kammhöhe etwa 2500 in, höchster Gipfel in der Ma-
la detta-Gruppe 3400 in) sind ein Kettengebirge und viel
unzugänglicher als die Alpen, weshalb die Eisenbahnen das
Gebirge an seinen Enden umgehen; im W. ist der berühmte Paß
von Roncesvalles (Rändseswlljes), durch welchen Alanen, Van-
dalen und Goten eindrangen (Rolands Tod), b) Die Sierra*)
Nevada (d. h. Schneegebirge) im S., welche im Mulahacöu
mit fast 3600 in gipfelt. Die Hochebene, nach O. ziemlick
schroff abfallend, nach W. in Stufenlandschaften sich senkend,
wird im N. begrenzt von dem rauhen, erz- und waldreichen
kantabrischen Gebirge (Fortsetzung der Pyrenäen; Kap Finis-
terre), im S. von der waldbedeckten, quecksilberreichen (Almaden)
Sierra Morena (d. h. schwarzes Gebirge) oder dem andalusi-
schen Scheidegebirge (Kap Vincent). Durch das kastilische
Scheidegebirge (Kap da Roca) wird sie in die Hochebene
von Altkastilien und Leon (800 m) und in die von Neu-
kastilien (650 m) geteilt; erstere wird vom Duero, letztere vom
Tajo (Tacho) und Guadiana entwässert. — Die Tiefebenen:
a) die aragonische, vom Ebro durchflossen, ist kahl und dürr,
nur an den Flußufern fruchtbar, b) Die andalusische, vom
Guadalquivir durchflossen, sehr fruchtbar. Die spanischen Flüsse
sind nicht sehr wasserreich und daher der Schiffahrt wenig günstig.
— 3. Das Klima ist auf der Halbinsel sehr verschieden. Im
Süden heiß (Solano, ein heißer S-O. Wind), doch durch die
Seewinde gemildert; hier gedeihen Zuckerrohr, Baumwolle, Dattel-
palmen, Korkeichen, Wein. Die Hochebene hat heiße Sommer,
kalte Winter, wenig Regen, fast immer tiefblauen Himmel, ist
waldarm und vielfach steppenartig, (Merinoschafe). Der Berg-
bau (Silber, Quecksilber, Blei, Eisen re.) ist sehr ergiebig, aber
ebenso wie Industrie und Handel nicht bedeutend; Landbau und
Viehzucht sind die Hauptnahrungsquellen. (Maultiere; spanische
Fliegen).
a) Das Königreich Spanien umfaßt (mit den kanarischen
Znseln) über 500000 qkm, hat aber kaum 17 Mill. E. Die
Spanier, ernst, stolz und leidenschaftlich (Stiergefechte), sind
Romanen und meist katholisch. Die Geistlichkeit ist zahlreich und
besitzt viele Klöster; der Volksunterricht ist vernachlässigt. Revo-
lutionen und Bürgerkriege haben das Land häufig heimgesucht.
Madrid, mit den Vorstädten 500000 E., die höchstgelegene Hauptstadt
Europas (650 na), liegt im Mittelpunkte Spaniens in öder Umgebung.
Etwas südlicher die alte Hauptstadl Toledo. Am Guadalquivir liegen
Eördova, 50000 E., einst glanzvolle Residenz maurischer Herrscher, und
*) Sierra bedeutet Gebirgskette.
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Roncesvalles Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Nevada Guadiana Spanien Madrid Europas Spaniens
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Gebirgslünder: im N.-W. das Gebirgsland der Berber ei mit
dem Atlas (Gipfel bis 3500 in), im S.-W. Hochsudan mit
dem Kong (d. h. Gebirge), im S.-O. das Hochland von Habesch
oder Abessinien (mit Bergen bis 4600 m). — 4. Unter dem
Äquator und südl. desselben liegen die großen Seeen: Ukerewe
(80000 qkm), Mwutan, Tanganjika (36000 qkm), Bang-
roeoio und Nyassa. Die großen Flüsse sind: Kongo, Nil,
Niger und Sambesi, dann folgen der Oranje, Limpopo,
Gambia und Senegal.
Die Flüsse A. bieten durch die Wasserfälle und Stromschuelleu beim
Durchbruch des Randgebirges der Schiffahrt teilweise unüberwindliche
Schwierigkeiten, wodurch das Eindringen in das Innere und die Erfor-
schung desselben so ungemein erschwert wird.
1. Zwischen welchen Längen- und Breitengraden liegt A.? — 2. Zeichne
A. mit den wichtigsten Gebirgen, Flüssen und Seeen!
§ 53. Klima, Produkte» Bevölkerung. Afrika ist
der wärmste aller Erdteile; im Wüstensande der Sahara können im
Sommer Eier hart gesotten werden. Zm größten Teile der heißen
Zone fallen tropische Regen, d. h. es regnet dort Monate hin-
durch fast jeden Tag, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht.
Diese Gegenden haben daher vielerorts einen üppigen Pflanzen-
wuchs (Affenbrotbaum, Palmen, Bananen; Urwälder). Unter
den Wendekreisen liegen regenarme Gebiete (Wüste Sahara,
Ägypten, Kalahari-Wüste), an den Enden des Erdteils sind
Winterregen. — Bemerkenswerte Tiere Afrikas sind: Löwe, Giraffe,
Elefant, Kamel, Zebra, Antilope, Gorilla, Flußpferd, Strauß.
— Die Zahl der Bewohner schätzt man auf 200 Mill., von
denen 3/4 der Negerrasse angehören mögen. Sie sind der Mehr-
zahl nach Heiden; das Christentum hat erst wenig Eingang
gesunden, mehr der Mohammedanismus (besonders im N. und O.)
Beständig strömt vom Guineabusen und dem indischen Ozean feuchte
Luft nach dem erhitzten Innern des Erdteils, daher leiden die Küsten-
säume an heißfeuchter Fieberluft; das höhere Binnenland ist gesunder.
Die tropischen Regen folgen dem höchsten Stande der Sonne bis zum
I8.0 nötfq. unj) 20.° südl. Br., so daß unterm Äquator die Regenzeit zwei-
mal im Jahre eintritt. Nach der Regenzeit entwickelt sich mächtig die
Pflanzenwelt. Besonders in den äquitorialen atlantischen Flußgebieten
findet sich dichteste Tropenwaldung, während die höher liegenden Gebiete
des Innern (namentlich im O.) reich sind an Savannen und Steppen, die
durch zerstreuten Baumwuchs parkartig erscheinen.
tz 56. Das Gebiet des Nils. Der Nil kommt aus
dem Ukerewe (Victoria-Njansa), durchfließt das Nordende des
Mwutan, nimmt l. den Gazellenfluß, r. den blauen Nil
(Abfluß des Tanasees) und den Atbara auf und teilt sich im
Mündungsgebiete in mehrere Arme (Delta). Das untere Nil-
thal und das Delta werden alljährlich vom Nil überschwemmt
und mit fruchtbarem Schlamme bedeckt. Ende Zuni beginnt der
Nil zu steigen, Ende September steht sein Wasser am höchsten,
im Oktober fällt es wieder.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Hochsudan Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Abessinien Mwutan Niger Gambia Senegal Afrika Sahara Victoria-Njansa
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von den Europäern und Negerinnen. Die Nachkommen romanischer
Einwanderer der Kolonieen werden besonders in Westindien und
Südamerika Kreolen genannt.
1. Vergl. nach der Karte die Größe der Gebiete in den einzelnen
Zonen? — 2. Woher mag es kommen, daß Amerika ein kühleres und
feuchteres Klima hat als die alte Welt? — 3. Welchen Rassen gehört die
Bevölkerung an? — 4. Berechne die Volksdichtigkeit und vergl. damit die
der alten Welt!
§ 63. Bodenbeschaffenheit Südamerikas. — I.die
Gebirge: a) Die Anden liegen nahe und parallel der Westküste
von der Südspitze bis zum karibischen Meer; sie sind an 7500 km
lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen vielfach in die
Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile
werden nach den Küstenländern benannt. Im Süden ist die
Kette einfach, weiter nördlich 2 bis 3 Ketten, zwischen welchen
Hochthäler sich befinden. Als höchster Berg gilt jetzt der Acon-
cagua, 6834 m. — b) Das brasilische Bergland. — c) Das
Berglaud von Guyana. — cl) Das Küstengebirge von Venezuela.
In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte
Breite. Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titi-
cacasee, 8300 gllm; er hat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O.
desselben erhebt sich der Jllampu bis über 6500 m. Auf der Hochebene
von Quito (Kito) liegt der Chimborazo (Tschimborasso), 6300 m,
und der stets rauchende Cotopaxi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge
find mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung
ist das Küstengebiet vom 30/' südl. Br. bis nahe zum Äquator) regenarm,
sandig und nur in den Flußthälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich
an Salpeter und Silber). In den Stufenländern gedeihen europäische
Kulturpflanzen, und auf den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht,
finden sich vortreffliche Wiesen. Der regenreichere Ostabhang hat eine
üppige Vegetation inutzhölzer; Chinarinde). Lama und Kondor sind die
charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges.
2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen-
strom durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orinoko
steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas
zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast
so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos
(Ljanos). — c) Der Amazonenstrom (5700 km lang, Gebiet
an 7 Mill. gkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen
liegen nur etwa 120 km vom großen Ozean entfernt. Er hat
gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch
größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist
an 80 km, der südliche an 50 km breit. Durch den Kasi-
guiare steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Ver-
bindung. — d) Der Parana, mit den Nebenflüssen Paraguay und
Uruguay, heißt im Mündungsgebiete La Plata, d. h. Silberstrom.
Die Llanos ld. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der
Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchs bedecken; die
niedriger liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Die meisten haben einen üppigen Pflanzenwuchs (Kokospalmen,
Brotbauin) und ein gesundes Klima; die Tierwelt ist arm.
Auf den Inseln im N.-O. des Festlandes (Melanesien) wohnen die
dunkelfarbigen, kraushaarigen Papuas, auf den östlichen Inseln die
intelligenten, seetüchtigen, hellfarbigen Malayen (Polynesier); sie sind
zum Teil zivilisiert und zum Christentum bekehrt, zum Teil noch Men-
schenfresser. — Wichtige Inseln und Inselgruppen:
a) Neuseeland (engl.) ist eine schöne, gesunde Doppelinsel mit
Vulkanen und heißen Quellen (Gold). — b) Neuguinea (786 000 qkm)
ist die größte Insel der Erde und die Heimat mehrerer Paradiesvögel
iberge über 4000 m hoch); der nordöstl. Teil derselben, das Kaiser-
Wilhelms-Land, und die östl. davon liegenden Inseln, der Bismarck-
Archipel mit den Inseln Neu-Mecklenburg und Neu-Pommern, sind
deutsches Besitztum, ein Gebiet über 228 000 qkm. — c) Neu-
kaledonien (franz.; Verbaunuugsort), Fidschi- (englisch), Samoa-
oder Schiffer-Inseln mit deutschen Niederlassungen, Gesellschafts-
(Tahiti), Sandwich-Inseln (ßändwitsch). Letztere Inselgruppe bildet
ein Königreich mit der Hauptstadt Honolulu. Auf der Insel Hawaii
sind über 4000 m hohe Vulkane.
I. Woher die Unterscheidung: alte und neue Welt? — 2. Zwischen
welchen Breiten- und Längengraden liegt das Festland von Australien? —
3. In welche Monate fallen Frühling. Sommer rc. in Melbourne? —
4. Welcher Weg von Bremen nach Sydney ist weiter, der um das Kap
Hoorn oder der um das Kap der guten Hoffnung? — 5. Welche Inseln
liegen südlich, welche nördlich vom Äquator?
Viii. Die Erde al$ Weltkörper. (Astrono-
mische oder mathematische Geographie).
§ 69. Wiederholungsfragen (vergl. § 1 und 7):
1. Was ist der Gesichtskreis oder Horizont? — 2. Wie heißen
die Haupt- und Nebenhimmelsgegenden? — 3. Zeichne eine Wind-
rose, d. i. einen Kreis, in den die Himmelsgegenden gezeichnet
sind! — 4. Gieb die Gründe für die Kugelgestalt der Erde an!
— 5. Wie groß ist a) der Durchmesser, b) der Umfang, c) die
Oberfläche, d) der Kubikinhalt der Erde? — 6. Wie viel beträgt
die Abplattung der Erde? — 7. Erkläre: Erdachse, Pole, Äquator,
Wendekreise, Polarkreise, Breiten- und Längenkreise (Gradnetz), Zonen!
Anmerkung. Eine in unserem Standpunkte errichtete senkrechte
Linie trifft das Himnielsgewölbe in unserm Zenith (Scheitelpunkt).
Denken wir uns die Linie durch die Erde bis an die entgegengesetzte
Seite des Himmelsgewölbes verlängert, so treffen wir das Nadir (Fuß-
vunkt). Unterscheide Osten und Ostpunkt, Westen und Westpunkt! Ein
Kreisbogen vom Südpunkte durch das Zenith bis zum Nordpunkte ist der
Mittagskreis oder Meridian.
§ 70. Achsendrehung (Rotation) der Erde.
1. Die Sonne geht morgens im O. auf, erreicht mittags
ihren höchsten Stand im Meridian (Kulminationspunkt, kulmi-
nieren) und geht abends im W. unter. Den Bogen, den sie tags
beschreibt, nennen wir Tagebogen; nachts durchläuft sie den
Nachtbogen, der mit dem Tagebogen zusammen einen Kreis
Weltkunde. ß
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Melanesien Christentum Neuseeland Neuguinea Neu-Mecklenburg Honolulu Hawaii Australien Melbourne Bremen Sydney
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Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
137
1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Wasser von 8° C. Diese Thatsache ist für das Klima, für das
Pflanzen- und Tierleben, für Handel und Verkehr rc. von der
größten Wichtigkeit.
1. Weise das zuletzt Gesagte nach! — 2. Wie ist es zu erklären, daß
das Wasser zuerst an der Oberfläche gefriert ? — 3. Warum hebt sich
das sog. Grundeis von selbst empor? — 4. Wann hat das Wasser seine
größte Dichtigkeit? — 5. Wie kommt es, daß Gefäße zerspringen, wenn
das Wasser in ihnen gefriert? — 6. Warum wird gefrorener Ackerboden
locker? Und inwiefern ist das wichtig?
§ 25. Strömungen in Wasser und Lust. 1. Be-
obachte Wasser, in welches Sägespäne gestreut sind, beim Beginn
des Kochens! — Schneide ein kreisrundes Stück Papier zu einem
spiralförmigen Streifen (Schlange), faß das innere Ende und
halt den Streifen so in die Nähe des geheizten Ofens! — Bring
ein Thermometer erst an den Fußboden, dann an die Zimmer-
decke! — 2. Erwärmte Luft und erwärmtes Wasser sind leichter,
weil dünner, als kalte. Daher steigen sie empor. Die Wärme
bewirkt also Strömungen im Wasser (Meeresströmungen, Golf-
strom) und in der Luft. Durch ungleiche Erwärmung der
Atmosphäre entsteht ungleiche Dichtigkeit der Luft und daher
Luftzug, Wind. Beachte: Windstillen oder Kalmen; Ägua-
to rialström oder oberen Passat; Polarstrom oder unteren
Passat; Monsune; Land- und Seewinde; veränderliche
Winde in höheren Breiten. Das Dovesche Drehungsgesetz der
veränderlichen Winde lautet: Auf der n. Halbkugel dreht sich der
Wind von S. nach W., N., O., S.
I. Beschreib die Bewegung des Wassers beim Sieden! — 2. Wird
die Thür eines geheizten Zimmers ein wenig geöffnet, so entsteht ein
doppelter Luftstrom. Wohin ist er gerichtet? wie zu erklären? — 3. In
jedem geheizten Zimmer findet eine Luftbcwegung statt. Beschreib dieselbe!
— 4. Was weißt du von Luftheizung? — 5. Erkläre den Luftzug in der
Nähe eines starken Feuers! -— 6. Worin besteht der Nutzen der Lampen-
cylinder? — der hohen Schornsteine? — 7. Gieb die Entstehung der
Winde an! — 8. Worin besteht der Nutzen, der Schaden des Windes? —
9. Erkläre die Entstehung der Land- und Seewinde! — 10. Gieb Auskunft
über Polarströmnng, Äquatorialströmung, Kalmen oder Windstillen, oberen
und unteren Passat! — 11. Weshalb weht der Äquatorialstrom auf der
nördlichen Halbkugel von S.-W. nach N.-O., der Polarstrom von N.-O.
nach S.-W.? — 12. Wie ist es zu erklären, daß in den gemäßigten
Zonen nicht regelmäßige, sondern veränderliche Winde wehen?
§ 26. Das Schmelzen fester Körper durch die
Wärme. 1. Eis, Butter, Wachs, Blei rc., der Wärme ausgesetzt,
werden flüssig; sic schmelzen. Beachte die Temperatur, bei welcher
jeder der eben erwähnten Körper schmilzt, seinen Schmelzpunkt! —
Fülle zwei gleich große Töpfe — den ersten mit Schnee oder Eis
von 00 Wärme, den zweiten mit Wasser von oo Wärme. Er-
hitze sie beide gleichmäßig, bis das letzte Eis (Schnee) geschmolzen
ist, und vergleiche die Temperatur beider Flüssigkeiten! —
2. a) Gesetz: Die Wärme verwandelt feste Körper in
tropfbar-flüssige. — d) Bei starker Erwärmung eines festen
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Inhalt: Zeit: Geographie
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viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so
geht auf der nördlichen Halbkugel der obere Passat allmählich in einen
Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; auf der südlichen
Halbkugel wird aus dem oberen Passat ein Nordwest-, aus dem unteren
ein Südostwind. In einer Breite von 6 °, dem Laufe der Sonne bis etwa
12° nördl. Br. und 5° südl. Br. folgend, findet sich die Zone der Wind-
stillen (Kalmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unter-
brochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der
Passatwinde: Nordost Passat auf der nördlichen, Südost Passat auf
der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unserer Gegend,
herrschen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer
übereinander, sondern oft nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das
Land erwärmt und erkaltet rascher als das Wasser. Daher strömt an den
Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser auf das Land (See-
wind), des Nachts die abgekühlte Landlnft nach dem Meere (Land-
wind). — Über den großen Kontinenten wird die Luft im Sommer
mächtig aufgelockert, wodurch regenbringende Luftströme vom Meere her
angezogen werden; im Winter dagegen lagert sich über denselben eine
schwere Schicht kalter Luft, die nach dem Meere hin abfließt. So entstehen
die Monsune oder Jahreszeitenwinde (besonders bei S.o.-Asien). In den
Zeiten des Monsunwechsels treten häufig heftige Orkane ein.
4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab von der Verteilung
der Wärme, von der Nähe des Meeres, von den Windrich-
tungen 2c. Znt allgemeinen nimmt die Menge der Niederschläge
nach den Polen hin ab. Man unterscheidet: eine Region des
stets flüssigen Niederschlages (Tau, Nebel, Regen) in der heißen
Zone, eine Region des veränderlichen Niederschlages (Tau,
Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel) in den gemäßigten und eine
des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hoch
liegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom
Boden und Klima, das Tierreich vorn Boden, Klima und der
Pflanzenwelt, daher sind beide in den einzelnen Zonen wesentlich
verschieden.
Die Pflanzen der heißen Zone sind mannigfaltig, üppig, farben-
prächtig, säst- und gewürzreich, immergrün (Palmen, Bananen, Baumfarne,
Brotbäume, Kaffee, Zucker, Urwälder); die gemäßigte Zone hat schöne
Laubhölzer (in der Nähe der heißen Zone immergrün) und grasreiche
Wiesen, Nadelhölzer, Obst, Wein, Getreide; die kalte Zone ist arm an
Pflanzen (verkrüppelte Weiden und Birken, Moose und Flechten). Unter
den zahlreichen Tieren der heißen Zone befinden sich die größten (Ele-
fant, Kamel, Giraffe, Gorilla) und farbenprächtigsten (Papagei, Kolibri),
aber auch die gefährlichsten (Löwe, Tiger, Schlangen) und Lästigsten (Mos-
kitos). Die gemäßigte Zone hat die nützlichsten. Haustiere und besten
Singvögel; die kalte Zone hat nur wenig Landtiere (Eisbär, Renntier,
Hund), doch viele Seetiere (Wale, Robben). — Steigen wir vom Fuße
bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so
treten uns in der Pflanzenwelt ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer
Wanderung von Süden nach Norden.
l. Welche Winde bringen uns feuchte und warme, welche trockne
und kalte Luft? Gieb die Ursache hiervon an! — 2. Weshalb können die
Isothermen nicht mit den Breitenkreisen parallel laufen? Wodurch wird es
bewirkt, daß sie an der Westküste Europas weit nach Norden gebogen sind?
— 3. Was versteht man unter Schneegrenze? — 4. Wie entstehen Passat-
winde, wie die Monsune, wie die veränderlichen Winde?
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